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im Jahre 1905 fiiden im Kontrollbeztrk Calw wie folgt statt:
Kontrollstation Lirbeuzell am 6. November 8'/« Uhr vormittags in der Tarnhalls für die Gemeinden Dennjächt, Erastmühl, Liebeazell, Mött- ltngen, Monakam, Oberkollbach, Ottenbronn, Sim- mozhetm, Uaterhaugftett, Unterreichenbach.
Kontrollstation Gechingr« am 6. November 2'/< Uhr nachmittags bei der Kirche für dis Gemeinden Althengstett, Dachtel, Deckmpfronn, G Hingen, Ostelsheim.
Kontrollstation C»lw am 7. November 8 Uhr vormittags in der Turnhalle für die Gemeinden Calw, Stammhetm, Neuhsngstett, Altburg, Oberreichenbach, Rötenbach, Speßhardt, Sommenhardt, Zavelstein, Hirsau.
Kontcollstation Nsttbulach am 8. November 9'/« Uhr vormittags beim Rathaus für die Gemeinden Neubulach, Teinach, Emverg, Holzbronn, Altbulach, Liebelsberg, Oberhaugstett.
Kontrollstation Neuwriler am 8 November 1 Uhr Nachmittags beim Rathaus für die Gemeinden Neuweiler, Agenbach, Aichhaldcn, Bergorte, Breitsn- berg, Hornberg, Martinsmoos, Ooerkollwangen, Schmteh, Würzvach, Zwerenberg.
Zu den Kontrollversammlnngen haben zu erscheinen: Die Herren Offiziere, Sanitätsoffiziere und oberen Milttärbeamten der Reserve, die Dis- posttionsurlauber, Reservisten einschl. Halbinvaliden, die zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften (einschl. der zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen zeitig Halb- und Ganz- invaliden) sowie die Mannschaften der Jahresklasse 1893, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. Sspt. ins stehende Heer eingetreten find und von der diesjährigen FrühjahrSkorrtrollversarnmltrng befreit waren.
Mtlttärpässe nebst den darin befindlichen Kciegs- beorderungen bezw. Patznotizen, sowie Führungszeugnisse find mit zur Stelle zu bringen.
Stöcke, Schirme, Zigarren u. s. w. stad vor Beginn der Kontrollversammlnngen abzulegen.
UnentschuldigteS Fehlen sowie verspätetes Erscheinen wird mit Arrest bestraft.
Anzug der Herren Offiziere, Sanitätsoffiziere und oberen Milttärbeamten der Reserve: Ueberrock oder Waffenrock und Mütze.
Calw, 9. Oktober 1905.
Köntgl. Bezirkskommaudo.
Vorstehendes ist in den Gemeinden durch die Ortsvorsteher wiederholt auf ortsübliche Weise kostenlos bekannt zu geben.
Calw, 10. Oktober 1905.
K. Oberamt.
I. V.: Amtmann Rippmann.
Bekanntmachung.
Das Proviantamt Stuttgart hat jetzt mit dem freihändigen Ankauf von Hafer und Stroh direkt von Pruduzenten begonnen, der Ankauf von Heu wird fortgesetzt.
Dem Ankauf von Hafer werden die von Woche zu Woche an der Landesproduktenbörse fest- gesetzten Preise, von Hen und Stroh die jeweilige» Marktpreise von Stuttgart zu Grunde gelegt.
Angebote von Hafer werden schriftlich oder auch mündlich im Geschäftszimmer des Vorstandes entgegengenommen, auch wird dort Auskunft über
Samstag, -en 21. Oktober 1905.
Lieferzeit, Ankaufspreise und Lieferungsbedingungen erteilt. Die zu liefernden Naturalien müssen trocken, rein, nicht dumpfig und von magazinmäßiger Beschaffenheit sein. Das vorgeschriebene Mindestgewicht beim Hafer beträgt für V- Liter 112 Ar. Die Bewertung des Hafers erfolgt nach Güte, Reinheit und Durchschnittsgewicht des '/« Liter.
Die Einlieferung des Hafers hat in gleichgestellten Säcken — nicht über 80 kg netto — zu erfolgen; es werden auch die kleinsten Mengen von Produzenten angenommen.
Vertreter von Vereinen, Genossenschaften und Leute, die von Gemeinden oder mehreren Produzenten als Vertrauensmänner, die aber nicht Händler sein dürfen, aufgestellt sind, werden den Produzenten gleich geachtet, sie müssm sich aber durch Zeugnisse ihrer O.'tsbehöcde ausweisen, daß st; nicht Händler und zur gewerbsmäßigen Steuer als solche nicht herangezozen find.
Calw, 19. Oktober 1905.
K. Oberamt.
Amtm. Ripp mann.
Bekanntmachung.
Bitte am Gaden für die Hagelbefchctvigten.
Im Laufe des letzten Sommers find verschiedene Teile unseres Landes von schweren Unwettern heimgesucht worden, die von Hagelschlag begleitet waren und nicht nur an F-ldfrüchten, die übrigens großenteils versichert waren, sondern namentlich auch an Weinbergen, Bäumen und Gebäuden großen Schaden angerichtet haben. In besonders empfindlicher Weise stad eine Reibe weinbau- tretbender Gemeinden von diesem Unglück betroffen; fröhliche Hoffnungen wurden ihnen in wenigen Augenblicken zu Nichte gemacht, trüben Blickes sehen sie in die Zukunft und erwarten sehnlich Hilfe in ihrer Not von der oftbewährten Wohltätigkeit unseres Landes. Nachdem wir uns aus den bis jetzt vorliegenden Berichten und Hilferufen aus 53 Gemeinden (insbesondere der Overamtsbezirke Backnang, Marbach und Weinsberg) von der Notwendigkeit einer Hilfeleistung seitens der Privatwohltätigkeit überzeugt haben, glauben wir zur Verhütung von Eiazelaufrnfe« und von Zersplitterung der Gaben die Veranstaltung einer gemeinsamen Sammlung in die Hand nehmen zu sollen.
Wir bitten daher dringend um kräftige Beihilfe zurLinderung der Not unter den bedürftigen Gewitterbeschädigten.
Gaben erbitten wir an unser als Hauptsammelstelle aufgestelltes Kassenamt, Stuttgart, Köntgstr. 74, Gebäude im Hofe.
Stuttgart, 6. Okiober 1905.
Jelltralleitllug des WohlMigkeitsverems.
Moser.
Vorstehende Bitte bringen wir zur öffentlichen Kenntnis mit dem Ersuchen an die Gemeinsch. Aemter die eingehenden Gaben der Amtspflege hier zusenden zu wollen.
Calw, 19. Oktober 1905.
K. Gem. Oberamt. Boelter. Roos.
lagernrrngkriten.
* Calw, 20. Okt. Der Gesamtertrag der staatlichen Einkommenssteuer stellt sich nach den jetzt abgeschlossenen VeranlagungS- arbeiten in hiesiger Stadt auf 52365 Bei der
Abonnan«nt»pr. ind. Stabt pr.Mert«Ij. Mt. I.Illincl.Träger!, Merteljährl. Postb^uzlpreiS ohne Bestell«. f. d. OrtS- u. Nachbar. ortSocrlehr 1 Ml., f. b. sonst. Brrlehr Ml.1.10, Bestellgeld 20 Pfg.
Beratung des städtischen Hauptetats ergab sich ein Defizit von 62300 das durch Umlegen auf die verschiedenen Kataster gedeckt werden muß. Die Gesamtkatastersumme der Gemeinde beträgt 637681 Mark; es ergibt sich somit bei dem genannten Defizit eine Belastung der Kataster mit 9,76 °/°- Die Gemeinde ist deshalb zur Erhebung einer Gemeindeeinkommenssteuer verpflichtet; dieselbe beläuft sich auf 43 °/° der staatlichen Einkommenssteuer.
* Calw, 20. Okt. I» der Fortbildungsschule wurden 119 Gewerbelehrlinge, darunter 112 hiesige und 7 auswärtige angemeldet, außerdem 15 Fabrikarbeiter. Die Schülerzahl umfaßt 3 Jahrgänge. Im Lehrplan tritt eine Neuerung ein, indem auf Verlangen der Kgl. Kommission für gewerbl. Fortbildungsschulen auch schon der jüngste Jahrgang Unterricht in Buchführung erhalten wird.
Calw, 19. Okt. Der Ausschuß des nationalen Volksvereins wählte in seiner gestrigen Sitzung Hrn. Georg Wagner, Fabrikant hier, zu seinem Vereinsvorstand und beschloß zugleich, den Namen des Vereins abzuändern und ihn künftig als „Deutsche Partei, Ortsgruppe Calw" zu bezeichnen.
— In Neuwsiler brannte in der Nacht von gestern Donnerstag auf heute Wohnhaus und Scheuer desJoh. G. Hennefarth nieder.
Unterjet t i n g e n, 19. Okt. Hier find in einem Stall 40 Treiberschweine verendet, es wurde amtlich Schweinepest festgestellt.
Unterjettingen, 19. Oki. Auf etwas ungewöhnliche Art kamen Schneid erseheleute zu einem kleinen Kind. Dieselben ließen sich durch die Bitten einer angeblichen Tübinger Kellnerin im Juli bewegen, deren einige Woche« altes Kind aufzunehmen und einiges Geld vorzustrccken. Seitdem ist die zärtliche Mutter auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Stuttgart, 19. Okt. Es wird da und dort das Gerücht verbreitet, die für die Truppen in Südwestafrika im vorigen Jahr gespendeten Weihnachtsgaben seien nicht in deren Hände gelangt. Wie schon wiederholt veröffentlicht, hat der Württ. Landesverein vom Roten Kreuz eine groß; Anzahl Danksagungen von Angehörigen des Expeditionskorps aus allen Gegenden Südwestafrikas erhalten. Auch in den letzten Wochen sind wieder Briefe und Karten, in denen für die erhaltenen Liebesgaben gedankt wurde, dem Landesverein vom Roten Kreuz zugekommen. Eine gestern aus Windhuk eingelaufene Feldpostkarte des Delegierten des Kaiserlichen Kommissars und Mtlitärtnspektenrs der Freiwilligen Krankenpflege dankt ebenfalls für die letzterhaltenen Liebesgaben und verspricht deren Verwendung im Sinne der Geber. Die Weihnachtssendung des Württ. Landesvereius vom Roten Kreuz ist gegenwärtig in Vorbereitung, die Sammelstelleu werden gebeten, das Resultat der Sammlung in Bälde mitzuteilen, um den Einkauf und Gabenbedarf darnach ordnen zu können.
Stuttgart, 19. Okt. Kartoffel, großmarkt auf dem Leonhardsplatz. Znfuhr 800 Ztr. Preis 2—3,20 per Ztr. — Kraut-