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geb. 10. April 1005, in Unterreichenbach hatten sich Wegen Körperverletzung zu verantworten. Beide Angeklagten waren am 13. Februar 1926 abends in der Wirtschaft zum ,^LöweN" in llnterreichen-bach. Unter anderen Gästen war auch der 44 Jahre alte Friedrich Niethammer von Unterreichenbach in der Wirtschaft. Nachts zwischen 11 und 12 Uhr kam es zu einem Wortwechsel, wobei Gottlob Hermann den Niethammer zur Wirtschaft hinauswarf. Im Hosraum bzw. auf der Straße kam es zwischen Köfterer und Niethammer zu einer Rauferei, die sich bis in die blähe des Kriegerdenkmals in Unterreichenbach sortsetzte und woselbst Niethammer zu Boden kam. Hiebei wurde dem Niethammer der rechte Untersckienkel bzw. das Schien- und Wadenbein, gebrochen bzw. zerschmettert. Durch Vernehmung von Zeugen war es nicht möglich, festzustellen, wen die Schuld an dem Beinbruch treffe. Der Verletzte selbst konnte auch keine bestimmten Angaben machen. Der Fuß des Verletzten ist heute noch nicht hergestellt und dürfte der Heilungsprozeß noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Das Gericht sprach beide Angeklagte unter Uebernahme der Kosten auf die Staatskasse frei.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 18. Juni. Im Landing te-ltc der Minister des Innern Bolz, mit, daß das kürzlich verabschieden Kraftfahczeugsteuergesetz in diesem Jahr für Württemberg einen Mehrertrag von !.I und im nächsten Jahr einen Mehrertrag von 1,7 Millionen Mark bringt. Die Regierung nimmi bei Vergebung der Arbeiten Rücksicht auf die heimischen Unternehmer. Die Notwendigkeit zum Bau von Autostraßen ist zweiseilos vorhanden ; doch ist das Ganze eine finanzielle Frage. Gerade jetzt dürfte kein günstiger Augenblick sein zur Ausnahme einer Anleihe.
Stuttgart, l8. Juni. Der Abgeordnete Schlumperger hat im Landtag zwei Kleine Anfragen gestellt. Nach der einen versucht ein Junglehrer Mayer den Teilnehmern an den vom Arbeitsamt Stuttgart veranstalteten Kursen für erwerbslose Kaufleule seine unreifen Anschauungen über Iudenfrage, Nationalsozialismus und ähnliche Themen beizubringen. Er erlaubt sich dabei, in diesen staatlichen Kursen die nationalsozialistische Partei und ihr Zentralorgan, den „Völkischen Beobachter", in unverschämten Ausdrücken zn verunglimpfen Das Arbeitsministerium wird gefragt, ob es bereit ist, diesem Uebeistand sa fort abzuhelfen. — In der zweiten Ansrage wird darauf hinqewiesen, daß dem kommunistischen Fronlkämpserbünd für eine Musikkappelle in offenen Verkaufsgeschäften gesammelt wird. Es erscheinen dabei ein uniformierter Sammler und weibliche Begleitung, die in Aussicht stellen, daß die Rotsrontkämpser in den Geschäften, die Beiträge leisten, künftig einkaufen werden. Die Geschäftsleute, Insbesondere in der Ostendstraße in Gaisburg, ängstigen sich und beschweren sich über diesen Terror Das Staatsministcrium soll sofort für Abhilfe sorgen.
Stuttgart, 18. Juni. In Groß-Stuttgart beträgt die Zahl der Stimmberechtigten zum Volksentscheid über die Enteignung der Fürsten rund 240 000.
Stuttgart, 19. Juni. Freitag abend ist die Stadthalle in An Wesenheit der württ. Regierung und etwa 7000 Festgästen feierlich er öffnet worden.
Augsburg, 18. Juni. In Hötzeneck bei Schärding schlug der Blitz in das Haus eines Hofbesitzers ein. Die 46 Jahre alte Frau Therese Schütz und ihr vierjähriges Töchterchen, die sich in dem Hause zu Besuch befanden, wurden von dein Blitz getroffen. Sie konnten nur noch sterbend aus dem in Flammen ausgehenden Hause geborgen weiden.
Köln, 18. Juni. Wie Wolffs Westdeutscher Provinzdienst aus Barmen meidet, erbrachen bei einem Transport von Geldern für Erwerbslose von der Bank zur Auszahlstelle in einem unbewachten Augenblick Diebe den Transportwagen und stahlen 26000 Mark in Fünf- i»id Zehn-Mackjcheinen. Der Diebstahl wurde erst beim Eintreffen des Transports in der Stadthalle bemerkt. Bisher ist die Verfolgung der Täter ergebnislos geblieben.
Dortmund, 18. Juni. Die Ehefrau Milieckt, die von dem Mörder Blaschkowski schwer verletzt wurde, ist inzwischen im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen.
Leipzig, 18. Juni. Im Prozeß Pölzing-Prüfert hat das Münchener Schwurgericht am 20. Januar 1926 die Angeklagte» von der gegen sie erhobenen Anklage des zmölssachen Mordes, der in der von Pötzing befohlenen, von Prllsert durchgeführten Erschießung von 12 Perlacher Arbeitein im Mai 1919 lm Zusammenhang mit den Räteunruhen erblickt wurde, sreigesprochen. Die vom Staatsanwalt gegen diesen Freispruch eingelegte Vereisung wurde heute vom Reichsgericht verworfen.
Leipzig, 18. Funi. Vor dem Reichsgericht hatte sich wegen Vor- bereitung zum Hochverrat und gegen das Republikschutzgesetz der Schriftsteller Fritz Rauh aus Stuttgart zu verantworten. Der Angeklagte hatte als verantwortlicher Schriftleiter der „Süddeutschen Arbeiterzeitung" am 14. Dezember 1925 einen Artikel über die Filmvorführung „Dein Mahnruf" geschrieben, worin eine Aufforderung zum Aufstand der Massen erblickt wurde Das Gericht verurteilte den Angeklagte» zu neun Monaten Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe.
Chemnitz, 19. Juni. Der oretjährige Sohn eines Großkaufmanns. der wegen Mnsernerkrankung eines anderen Kindes des Kaufmanns mit vorbeugendem Serum geimpft worden war, starb. Die Kriminalpolizei stellte bei der Sektion der Leiche an der Einstichstelle Eitererreger fest. Die weitere Abgabe des Serums wurde polizeilich gesperrt. Der Erfinder des Serums, Pros. Degkwitz-Greifswald, gab bei seiner Pernehmung an. daß das verwendete Serum nicht genau nach Vorschrift angefertigt worden sei.
Berlin, 18. Juni Im Reichstag ist folgender deuischnationaler Antrag eingegangen: Die Reichsregierung aufzusordern, mit tunlichster Bescheunigung einen Gesetzentwurf vorzulegen, der unter Aufhebung der Fiirsorgevervrdnung und entsprechender Acnderung des Ftvanz- ausgleichsgesetzes den durch die Inflation um ihr Vermögen gemachte» Rentnern eine angemessene Versorgung reichsgesetziich gewährleistet
Berlin, 19. Juni. Die Kosten für das Volksbegehren und den Volksentscheid trägt das Reich. Auch den Gemeinden werden om> ihren Auslagen 'vier Fünftel erstattet. Vom Reichstag sind vorläufig dafür 3,7 Millionen Mark angesordert und bewilligt. Die Kosten dürsten etwas darunter bleiben.
Berlin, 18. Juni. Unter dem Vorsitz von Dc. Räuber wurde eine neue Mittelstandspartei unter dem Namen „National-republika. Nische Partei Deutschland" gegründet. Die neue Partei tritt sür die Farben schmarz-weitz-rot ein, stellt sich aber auf streng republikanischen Boden. - Der Fassadenkletterer Wilhelm Kaßner wurde wegen des Totschlags unk des Raubversuchs im Hotel Kaiserhof zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt.
Breslau, >8. Juni. Der ans eigenen Antrag zum 1. April 1928 emriticrle Universiläisprosessor Dr. Josef Wütig, bisher Direktor des katholischen Seminars der hiesigen Universität, von besten veröffentlichten Bäckern fünf auf den Index gesetzt waren, ist mit der Kuchen- strase der Exkommunikation belegt worden.
Lüneburg, >8. Juni. Ais gesie-v abend ein hesitges Gewitter niederging, befanden sick die beiden Hoimstoifer Fischer Christian Ott und Franz Höltig auf der Eibe in einem Kahn um zu fischen. Dabei tras ein BUtz den Kahn und tötete die beiden Fischer. Die Leichen wurde,, über Bord gespult und konnten noch nicht geborgen werden.
Hamburg, 18. Juni. Bor dem hiesigen Schwurgericht wurde heule der 25jährigr Georg Wilhelm Dieckmann wegen des am 26. Januar ds. Je-, an der Bankdeamteiigattin Frida Timm in Hambrirg begangenen Mordes zum Tode und weaen Betruges zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der an dem Morde beteiligte Vater des Mör-
ders, der 51 Jahre alte Ingenieur Dieckmann, erhielt 15 Jahre Zuchthaus.
Hamburg. 18. Juni. Das 6500 To. große Motorschiff „Rheinland" ist aus der Fahrt von Vokvhama Hamburg mit einem japanischen Dampfer znsam,ne,«gestoßen und 40 Meilen unterhalb Raukan aus Strand gesetzt worden. Das Schiff wurde schwer beschädigt. Weitere Einzelheiten fehlen nach.
Paris, 19. Juni. Briands Versuch zur Kabinettsbildung ist gescheitert. Heniot hat den Auftrag des Präsidenten zur Kabinettsbildung angenommen.
London, 18. Juni. Zum eisten Mal seit Beginn des Streiks konnte der Bergarbeiterverband no» Lancashue die Streikunterstützung an seine 80000 Mitglieder nicht mehr bezahlen.
Konstantinopcl, 18. Juni. In Smyrna wurde eine gegen den Staatspräsidenten Mustnfa nemai Pascha geeicht le Veischwöruna entdeckt. Es wurden verschiedene Verhaftungen voruenommen, llnte> den Verhafteten befinden sich einige höhere Persönlichkeiten. Die Polizei beschlagnahmte Waffen und Bomben. Der Hauptverschwörrr soll ein ehemaliger Abgeordneter sein.
Washington, 18. Juni. Das Bisabiiro des Staatsdepartement, teilte mit, daß die Zahl der eingelansenen Eimuiinderungsgesuche ans Europa die zulässige Einmanderuugsguoie um eine Million überschreitet.
Württembergischer Landtag.
Stuttgart, 18. Juni. Der Landtag beendigt heute die Einzelberatung des Etats des Innern. Bei den Kapiteln -Oefsent- lichc und Soziale Fürsorge kam die Hochwasserkatastrophe in Oberschwaben zur Sprache. Redner aller Parteien setzten sich sür Hilfsmaßnahmen ein und Minister Bolz teilte mit, daß sich die Schäden nach vorläufiger Schätzung aus 4—0 Millionen Mark, davon 3,8 Millionen für Privatpersonen, 400—500 000 Mark sür die Gemeinden betragen. 50 000 Mark hat die Regierung sofort zur Verfügung gestellt, 20000 Mark die Zentral- leitung für Wohltätigkeit. Ein Ausruf zur Sammlung im ganzen Lande sür die Hochwassergeschädigten wird heute oder morgen erfolgen, ferner will die Regierung den Landwirten und Industriellen Darlehen geben, Steuerstundung und Steuernachlaß gewähren und sich auch an das Reich wegen der Gewährung von Reichsmitteln wenden. Die Verteilung der Gelder soll durch Bezirksausschüsse erfolgen. Wenn sich der -Schaden ganz übersehen läßt, wird die Regierung mit einem Nachtragsetat an den Landtag herantreten. Ein entsprechender Zentrumsantrag wurde angenommen, desgleichen ein Antrag des Bauernbundes, die Flnßbaubeiträge von 200000 Mk. bis zum doppelten Betrag zu erhöhen. Das Fürsorgewesen wurde gleichfalls näher besprochen. Auf die erhobenen Einwände erklärte der Minister, daß aus dem Gebiet des Fürsorgewesens heute mehr getan werde, denn je und daß er keinen Grund sehe, die Wohlfahrtspflege ganz dem Wirtschaftsministerium zu übertragen. Ein eigenes Fürsorgegesetz hielt der Minister nicht für notwendig. Angenommen wurde ein Antrag Planck (Dem.), bei den Fürsorgeämtern eine allgemeine und planmäßige Fürsorge für die Trunksüchtigen und ihre Familien im engen Zusammenwirken mit den alkoholgegnerischen Vereinen durchzu- sühren, desgleichen einige Ausschußanträge betr. Aufnahme einer Staatsanleihe und deren Verzinsung und Tilgung aus den Mitteln der Kraftfahrzeugsteuer, Berücksichtigung der bedrängten Gemeinden und Amtskörpcrschaiten bei den Straßenbaubeiträgen und nachdrückliche Korrektion von Murr und Rems. Sodann begann das Haus die Beratung des Finanzetats. Dabei teilte Finanzminister Dr. Dehlinger mit, daß die Verhandlungen mit dem Reich bezüglich der Abfindungssumme für die Ueberlassung der württ. Post noch im Gange sind. Die bisherige Abschlagszahlung -von 3 Millionen Mark wurde dem Grundstock zugeführt und ist für dem Bau des staatlichen Geschäftshauses an der Königstraße vorgesehen. Die rückständigen Beiträge der Gemeinden zu den Lehrerbesoldungen betragen 1,2 Millionen Mark. Gehaltsaufbesserung konnte der Minister für keine Beamtengrnppe in Aussicht stellen, da die Tendenz der Regierungen bei den Gehältern von jetzt an abwärts geht. Es sind Vereinbarungen im Gange, daß kein Staat über die Reichsbesoldungsordnung hinausgeht. Gegen die Veröffentlichung monatlicher Ausweise über die -Einnahmen und Ausgaben des Staates äußerte der Minister Bedenken, doch erklärte er sich bereit, dem Finanzausschuß monatlich Mitteilungen darüber zu machen. Nächste Sitzung morgen vormittag.
Das Urteil im Berntasteker Winzerprozetz.
Trier, 19. Juni. Im Bernkasteler Winzerprozetz wurde heute nacht das Urteil gefällt. 11 Angeklagte wurden freigesprochen. Von den übrigen Angeklagten erhielten 13 wegen schweren Landfriedensbruchs Gefängnisstrafen von. 6—8 Monaten und 2 wegen Landfriedensbruchs Gefängnisstrafen von je 3 Monaten. Fünf der Verurteilten erhielten eine Bewährungsfrist von 3 Jahren zugebilligt. Die Verurteilten: nahmen das Urteil an. — In der Begründung erklärte das Gericht, es habe ' bei dem Strafmaß große Milde walten lassen, da die Angeklagten ursprünglich keine Demonstration gegen den Staat geplant und ihre Vergehen sich aus einer drückenden Notlage heraus entwickelt hätte. Auch sei berücksichtigt worden; daß die Angeklagten bisher unbescholten waren.
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Das Hoch nmffer.
Konstanz, 19. Juni. Der Konstanzer Pegel zeigte gestern, mit einem Stand von 5,20 Meter ein Steigen des Hochwassers um 5 Zentimeter an. Das Wasser steht jetzt am Rande des Stadtgartens. Der Pegel von Steckborn (Schweiz) zeigt 5,30 Weter. Das Hollmattinger Ried ist vollständig überschwemmt. Die Dampfschifsahrt auf dem Bodensee gestaltet sich immer schwieriger, da auch die Anlegestellen vom Wasser teilweise überflutet werden. So ist die Laudungsbrücke von Unter- Uhldingen schon fast ganz überschwemmt. In Neberlingen steht die Löwenbrücke unter Wasser und muß gegen das Fortschwemmen geschützt werden.
Kottbus, 18. Juni. Der Spreewald steht vollständig unter Wasser. Der Schaden ist unübersehbar. Das Wasser dringt in die Keller und Häuser ein.
Ratibor, 18. Juni. Die am Sonntag Plötzlich einsetzenden starken Regenfälle und Wolkenbrüche, die zum Teil von Hagel begleitet waren, überfluteten im Landkreis Ratibor weite Flächen. sodaß bis gestern schon 7000 Morgen unter Wasser standen. Der größte Teil der Getreide- und Hackfurchternte ist vernichtet. Der Futtermangel ist allgemein. Die Landwirtschaft steht vor den» Ruin. Der Höhepunkt des Hochwassers »st letzt zwar überschritten, das Abflüßen des Wassers wird aber durch die täglich einsetzenden starken Regenfälle verzögert. Fm Landkreis Guben hat das Hochwasser gewaltigen Schaden angerichtet. Mehrere Ortschaften sind von jeglichem Verkehr abgeschnitten. Ueberdies macht sich bereits eine große Futternot bemerkbar. Bei dem Dorfe Strega ist gestern abend der Damm gebrochen. Infolgedessen mußte das Dorf Pohsen geräumt werden. Die Bewohner kampieren im Walde. Pioniere sind eingesetzt worden. Die Gefahr eines Dammbruches besteht weiter noch bei der Ortschaft Antoinettenrüh. Nach dort ist gestern Reichswehr aus Frankfurt a. Oder beordert worden.
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Die Lösung des Lochschulkonflitts in Hannover Berlin, 18. Juni, Der amtliche Preuß. Pressedienst M eim Erklärung bekannt, in der es ck. a. heißt: „Die imterzeick),^ Professoren von Preußischen technischen Hochschulen und^lü? ver-sttaten sind aus freier Entschließung zusammen getreten ^ den Versuch zu machen, die an der Technischen Hochschule Hannover entstandenen Unruhen wenn möglich sofort ? tigen. Zu diesem Zweck haben sie sowohl mit Herrn Vroi-ö^ Lessing wie mit der Vertretung der hannoverschen lAudemei, Fühlung genommen. Die Studenten haben zugegeben daß U an der Hochschule zu Hannover vorgekommenen Störunaen Unregelmäßigkeiten dem Recht und der akademischen OrdnunI widersprechen und daß darum zur Wahrung der akadenMv» und staatlichen Autorität die Durchführung der DisziplinLir?? fahre» unvermeidlich ist. Andererseits hat sich Herr Profess Lessing bereit erklärt, kollegial an der Befriedung der Lodi schule mitznarbeiten. Das unentziehbare Recht der dewack legendi muß ihn: gewahrt bleiben. Er beabsichtigt, die von ibm für diesen Sommer angeknndigten Vorlesungen bis zum ZM des Sommerhalbjahres zu -Ende zu führen und erwartet zV rin keine Störung durch die Studenten zu erfahren. Seines-' lesungen an der Technischen Hochschule in Hannover würkn mit Ablauf des Semesters cinstellen, in der Erwartung, dme vom Ministerium ein dauerndes Arbeitsgebiet zur Durchml rung seiner wissenschaftlichen Forschungspläne erhält. DieH tcrzeichneten haben dein Herrn Minister empfohlen, auf dieia Grundlage das weitere zn veranlassen." gez. Dr. Orlich der- zeitiger Rektor der Technischen Hochschule Berlin; gez/ D Fleischmann, derzeitiger Rektor der Universität Halle; gez Scheel. Vorsitzender des Verbandes der deutschen Hochschiibm gez. Dr. Kahl (Berlin) M.d.R.,; gez. Dr. Lüders (Berlins- gez. Dr. Nernst (Berlin). Hierzu schreibt der amtliche Preis ßische Pressedienst: Nachdem die genannte» Professoren dein Kultusminister die in der obigen Bekanntmachung enthaltene Lösung des Hochschulkonfliktes in Hannover empfohlen haben, hat der Minister diesen Anregungen im Einverständnis mit Professor Dr. Lesstng entsprochen. Demgemäß ist dem Prof j Dr. Lessing vom Winterseinester ab anstelle seines bisherigen j Lehrauftrages ein dauernder -Korschungsauftrag erteilt worden.
Die Durchführung des Volksentscheids.
Berlin, 18. Juni. Die vorläufigen Ergebnisse des Volks- ! entschcids dürften nach zuverlässigen Mitetilungen an die Presse ! am Sonntag abend vermutlich von IOs-4 Nhr ab einlaufen und f spätestens bis 1 Uhr abgeschlossen sein. Am Montag werden ! dann noch Berichtigungen einlausen, sodaß am Dienstag das > vorläufige -Ergebnis betanntgcgeben werden kann. Nun tritt - das Wahlprüfungsverfahren ein, dessen Arbeiten mindestens zwei Monate in Anspruch nehmen werden, denn wir haben 68 000 Stimmbezirke. Die Prüfung wird darum schwierig § werden, weil an einzelnen Stellen Parolen ausgcgeben worden sind, keine oder zerrissene oder unbeschriebene Zettel in den Umschlag zu stecken. Mitte August tritt das WahlprüfunO gericht zusammen. In ihm sind die großen Reichstagsfraktionen vertreten (Sozialdemokraten: Dittmann, Deutschnationaler Lohnrann, Deutsche Volkspartei: Kahl, vor den Kommunisten: Torgler, vom Zentrum : Schulte, bisher Vorsitzender, von den Demokraten Bordaus) und vier Reichsgerichtsräte. Das endgültige Resultat wird vom Rcichsminisier des Innern bekannt gegeben. Sollte daraufhin eine Reichstagsaustösung in Frage kommen, so wäre aus äußeren Gründen (Ernte) der August nicht zu einer Neuwahl geeignet, für welche frühestens die zweite Hälfte des Septembers in Frage käme.
Ich halte die cntschädiamrgslose Enteignung sür eine grobe Ungerechtigkeit".
Berlin, 18. Juni. Der Reichsminister des Innern Dr. Külz- gewährte dem Vertreter des W.T.B. eine Unterredung über seine Stellungnahme zu dem Volksentscheid, in der er u. a. erklärte: Die entschädigungslose Enteignung, wie ge der Volksentscheid erstrebt, geht weiter als das, was die MachtWer der Revolution und die Reichsregierung vor Erlaß der Verfassung als zulässig erklärt haben. Nachdem wir aber seit am ^ Jahren die Revolution hinter uns haben, und nachdem inW- ^ scheu in den meisten Staaten die Auseinandersetzung nnt M Fürsten durch die Volksvertretungen geregelt ist, geht cs nW an, sich zu einer Maßnahme zu entscheiden, die ihrem Charakter noch revolutionär ist. Ich halte die unterschiedslos, auM sprochene entschädigungslose -Enteignung aber auch, im em grobe Ungerechtigkeit aus Gründen, die in^der -DemMM- meines Wissens noch nicht dargelegt worden sind. Manche Au sten haben sür -Kunst und Wissenschaft, sür Kultur- und «G fahrtszwecke mehr Mittel aufgewendet, als ihnen aus der, hm liste zuslossen. Es ist also mit den Grundsätzen der VerraM unvereinbar, alle Fürsten gleichmäßig ohne Entschädigung W enteignen. Auf die «Frage: Setzen Sie sich bei Jhwer entM denen Ablehnung der Enteignung nicht in Wideripruch Mt demokratischen Partei? erklärte der Minister: gM MSM ( wenn ich für diese Enteignung wäre, würde ich d,e ocmoisi tische Reichstagssraktion desavouieren, ich würde den bekam Inhalt der Demokratie verleugnen, der gleichbcdeutmd M , Gerechtigkeit und Ordnung, ich würde mich in MMiP setzen mit der offiziösen -Kundgebung der Parte: vom
Die Katze aus dem Sack! ...
Berlin, 18. Juni. Die Kommunisten lassen setzt m « aus dem Sack, einem Flugblatt, das in Berlin ve wird, ist von der Kommunistischen -Partei Deutzchland» 0 ansgeber M. d. R. Eberlein) der Volksentscheid oi«-^ takt zur zweiten Revolution gekennzeichnet worden. Änrempelnng des Reichspräsidenten von Hinden-burg « ^ sagt: „Der 20. Juni ist nicht ein Ende, er muß em m sein. Die Einheitsfront für die Fürstenenteignung ms , Einheitsfront gegen die -Kapitalisten, gegen die ^2. A ^ nanzierte Reaktion und ihre Regierung Marx-is ! ^ werden... Soll der Reaktion und den kapitausn>a>e saugern ein vernichtender Schlag versetzt , P
große Volksbewegung die Regierung Marx-stre,em ^ wegsegen und die Arbeiter- und BauernregleruM arn Die Arbeiter- und Bauernregierung, die nch au; »w ^
Einheitsfront des Werktätigen Volkes stutzt, wird n ck ^
Enteignung der Fürsten durchführen, sie U
wannen und die Werktätigen Massen, die d,e Meh-'M Volkes bilden, bewaffnen."_ „
OberamlSstadt Neuenbürg
Volksentscheid über Enteis« der Fiirstenvermöge»
WM" am 20. Juni 1926
Abstimmung von vorm. 8 Uhr bis nachm^—^
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