Dminsachnug der VezirkWkrwalWg durch AbbL» der SSerMter.

In dieser Frage waren wir gestern in der Lage, Namen und Zahl der zur Aufteilung verurteilten Oberämter unse­ren Lesern mitzuteilen. Ganz abgesehen davon, daß wir aus sogenanntenErsparnisgründen" die Aufteilung von Ober­ämtern für unzweckmäßig halten, weil alles in allem gerech­net nichts dabei herauskommt, wohl aber bedeutende Schädi­gungen der in Betracht kommenden Bezirke und Gemeinden die bedauerliche Folge sind, hätten wir nie geglaubt, daß das Oberamt Neuenbürg als Grenzoberamt ebenfalls von diesem Schicksal betroffen werden könnte. Am grünen Tisch sieht sich das allerdings anders an, als in der Praxis. Alan denke sich einmal den zeitraubenden und bedeutende Kosten ver­ursachenden Verkehr weiter Teile unseres Bezirks mit der wahrscheinlich als Oberamtssitz vorgesehenen Stadt Calw. Die Bewohner nicht nur des Enztales und des unteren Amts, die Gemeinden Schwann, Conweiler, Feldrennach, Pfinzwei­ler, mehr noch jene des Herrenalber Bezirks (Herrenalb, Bernbach, Neusatz, Rosensol, Loffenau) sie alle müßten un­endlich viel Zeit und Kosten daran rücken, wenn amtliche An­gelegenheiten sie in die neue Oberamtsstadt führten- Cs gilt der Regierung wie den Abgeordneten klar zu machen, daß ein solches Beginnen nicht nur keine Ersparnisse mit sich bringt, sondern der Bevölkerung neue Lasten zu den schon bestellen­den auserlegt. Gerne geben wir dem nachfolgenden Artikel Raum, möge er allen Bezirksbewohnern zeigen, welche Schädi- gungen ihnen aus dieserStaatsvereinfachung" drohen.

Schriftleitung.

Die verschiedenen Auslassungen über diese Frage im Land­tag und seitens einzelner Abgeordneter sowie eine Anzahl Prcsseartikel von anderer Seite lassen erkennen, daß Pläne in Vorbreitung sind, die den Abbau einer Anzahl Oberämter zum Ziel haben. Es ist noch nicht klar ersichtlich, handelt es sich uni den Abbau von 1215 oder von etwa 30 Oberämtern. Eine andere Aufsagung geht dahin, die seitherigen Oberämter zu belassen aber mit verminderter Zuständigkeit und vielleicht für je etwa 4 Oberämter ein Oberamt mit erweiterter Zuständig­keit zu schaffen. Die Maßnahmen werden damit begründet, daß die Verwaltung vereinfacht und verbilligt und leistungs­fähige Oberamtsbezirke geschaffen werden sollen. Es ist nun mehr als fraglich, ob der in Aussicht genommene Zweck auf dem gedachten Weg erreicht werden kann und ob die hiedurch eintretenden Nachteile nicht größer sind als die Vortelle.

Der Vorschlag, die Oberämter mit verminderter Zustän­digkeit weiter bestehen zu lassen und für je etwa 4 Oberämter ein solches mit erweiterter Zuständigkeit zu schaffen, erinnert zu sehr an die erst vor einigen Jahren abgebauten 4 Kreisregie­rungen und würde sich von der früheren Organisation nur da­durch unterscheiden, daß wir dann 1516 statt früher 4 Kreis- regierungen in Württemberg hätten. Daß dabei keine Erspar­nisse und keine Vereinfachung herauskäme, ist wohl ohne wei­teres klar.

Nun zu den Vorschlägen wegen Zusammenlegung verschie­dener Oberämter. Die Folge wäre eine weitere Zentralisation der Verwaltung; aus den abgebauten Oberamtsstädten würden zuerst die Oberämter und nach und nach oder auch gleichzeitig die anderen Bezirksbehörden verschwinden, um an größere Plätze überzusiedeln. Die Folgen würden für den Verkehr in der seitherigen Oberamtsstadt nicht ausbleiben, denn für manche Oberamtsstädte und deren Mittelstand bildet der Sitz der Be­zirksverwaltungen einen Lebensnerv. Abgesehen von diesen un­mittelbaren Schädigungen werden die Bezirksbewohner, wenn sie künftig bei der Bezirksbehörde etwas persönlich besorgen wollen oder dort erscheinen müssen, teilweise 3 Tage versäumen, um ihre Geschäfte zu besorgen, nicht zu vergessen die damit für den Einzelnen verbundenen Unkosten; die enge Fühlung, die bis jetzt noch zwischen den Gemeinden und den Bezirksbehörden besteht, wird umsomehr verloren gehen, je weiter die künftige Oberamtsstadt entfernt ist und je mehr Gemeinden in einem Oberamt vereinigt sind. Nicht genu ad amit, daß jetzt schon überall geklagt wird:Wir haben keine Bezirkslandtagsabgeordneten mehr, sie sitzen alle in den Städten und man weiß nicht, an wen man sich wenden soll, wenn besondere Schmerzen den Bezirk bedrücken", auch die Bezirks- Verwaltung soll jetzt dem auf dem Land Wohnenden ferner ge­rückt und die Verwaltungen noch mehr als seither in den gro­ßen Städten zusammengeballt werden. Das ist dann auch ein Stück Bekämpfung der Landflucht! Die seitherigen, meist klei­neren Oberamtsstädte haben es sich bis jetzt große Opfer kosten lassen, höhere Schulen und Fachschulen zu errich­ten und haben damit zu teilweise 50 und mehr Prozent auch der Bevölkerung der Umgebung gedient, sodaß die Kinder mit dem billigsten Aufwand ihre Vorbereitung für den späteren Beruf finden konnten. Wird die Leistungsfähigkeit der Ober­amtsstädte durch Oberamtsabbau erheblich vermindert, so wä­ren natürlich auch diese Schulen in Frage gestellt und eine weitere Benachteiligung des Platten Landes ist unvermeidlich. In dieser Beziehung darf wohl auch an die Nachteile erinnert werden, welche den Bewohnern der kleinen Städte und des Lan­des in den letzten Jahren dadurch zugefügt worden sind, daß

die Forderungen für die Zulassung zu den gehobenen männ­lichen und weiblichen Berufen so gesteigert worden sind, daß unter den heutigen Verhältnissen nur noch diejenigen den Vor­teil davon haben, die am Sitze der entsprechenden Schulen oder in deren Nähe wohnen, andere müssen bei den hohen Kosten in der Hauptsache ausschciden. So sehen wir Schritt für Schritt die Benachteiligung des Platten Lan­des. Aber Ersparnisse sollen doch gemacht werden? Gewiß, aber werden sie auf diesem Weg gemacht? Nehmen wir an, durch die Zusammenlegung wird von jedem aufgehobenen Oberamt ein akademischer, ein mittlerer und ein Beamter der unteren Gehaltsgruppe erspart und um mehr wird es sich nicht handeln, denn ein größerer Geschäftskreis erfordert selbstver­ständlich auch entsprechend vergrößertes Personal, so stehen die­sen Ersparnissen auch Mehrausgaben gegenüber, wie z. B. höhere Eingruppierung des Vorstandes des vergrößerten Ober­amts, sodann muß natürlich auch ein Auto mit einem Chauf­feur für die Beamten des Bezirks her, um den Bezirk bereisen zu können, die überflüssig werdenden Beamten müßten in den zeitweiligen Ruhestand versetzt werden und beziehen 80 Prozent ihres Gehalts dafür, daß sie nichts leisten dürfen. Mit den Räumlichkeiten geht es natürlich auch nicht glatt, es müssen Neu- oder Anbauten erstellt werden, was sicher mit größerem Aufwand verbunden ist. Die Erfahrungen, die mit der Auf­hebung der Kreisregierungen und der Kreis-Landarmenbchör- den gemacht worden sind, ermutigen in keiner Weise dazu, Weitere solcheErsparnisse" zu machen. Da wegen Wohnungs­not natürlich nicht alle Beamten gleich an ihrem neuen Dienst­sitz untergebracht werden können, müßten auf längere Zeit Trennungszulagen bezahlt werden. Dies alles zusammen be­trachtet ergibt, daß für die nächsten 25 Jahre eine finanzielle Erleichterung kaum eintritt, vielmehr in den nächsten Jahren Mehraufwendungen für die Staats­kasse. Unter allen Umständen entstehen aber erhebliche Mehraufwendungen der Bezirks- bevölkcrung.

Durch die Zusammenlegung sollen leistungsfähige Bezirke geschaffen werden. Ja warum sind denn manche Bezirke, die doch bisher auch segensreiche Einrichtungen schaffen konnten, nicht mehr so leistungsfähig? Doch nur durch die un­geheure Steigerung der Straßenunterh al- tungskosten und der Fürsoryelasten. Diese vermindern sich aber durch die Zusammen­legungum keine Mark, ja die weniger belasteten und steuerkräftigeren Bezirke werden sich bedanken, auch noch Lasten für Andere zu übernehmen. Sollten sie vorerst dennoch hiezu bereit sein, so kommt eben später das dicke Ende nach. Ilm hier abzuhelfen, müssen andere Wege eingeschlagen werden. Wer­den die Bezirke entlastet durch Uebernahme der Unterhaltungs­kosten für die Dnrchgangsstraßen auf die Kassen, welche die nun erhöhte Kraftfahrzeugsteuer beziehen, so wäre damit nicht nur ein Teil der Schmerzen behoben, sondern ein Akt der ausgleich- chenden Gerechtigkeit vollzogen. Die Fürsorgelasten könnten sehr Wohl durch eine vernünftige Aufwertungsgesetzgebung er­heblich vermindert werden; die Beträge, die jetzt als öffentliche Lasten umgelegt werden müssen, wären in der Hauptsache von den betr. Schuldnern als Kapitalzinsen zu bezahlen, dadurch würde eine Erleichterung nicht nur bei den Kleinrentnern, -son­dern auch bei den Sozialrentnern eintreten. Also mit der Stei­gerung der Leistungsfähigkeit der Bezirke durch Zusammen­legung ist es auch nichts, denn die Bezirke kranken viel weniger an der Minderung ihrer Leistungsfähigkeit als an der Ueber- lastung mit Aufgaben, zu deren Erfüllung ihnen Deckungs­mittel vorenthalken werden.

Die Landbezirke müssen verlangen, daß ihnen ihre Existenz- Möglichkeit nicht andauernd durch Experimente in der Ver­waltung bedroht wird. Sie müssen nach den Erfahrungen der letzten Jahre verlangen: Dezentralisation der Ver­waltungen in lebendiger Fühlung auch mit der Landbevölkerung. Vielleicht könnte durch Erwei­terung der Zuständigkeit der Oberämter bei den Zentralbehör­den abgebaut werden. Das wäre jedenfalls rentabler und mehr nach den Verhältnissen angezeigt.

Es mag Verhältnisse geben, in denen ein dringendes Be­dürfnis für die Zuteilung der einen oder anderen einzelnen Gemeinde zu einem anderen Oberamtsbezirk vorliegt. In sol­chen Fällen wird sich ein Weg zu einer Äenderung finden las­sen, nur darf man sich nicht verhehlen, daß mit jeder solchen Äenderung Auseinandersetzungen in vermögensrechtlicher Be­ziehung verbunden sind, deren Schwierigkeiten nicht unterschätzt werden dürfen. Lassen wirunsdurch Schlagworte, wieErsparnisse durch Verwaltungsverein­fachung, Schaffung leistungsfähiger Bezirke" nicht blenden, untersuchen wir die Pläne, die man wieder mit dem Lande vorhat, kritisch und wir werden dann auf den richtigen Standpunkt kommen. Sache der Bezirksbe­wohner aber wird es sein, sich nicht so ohne weiteres nur zum Objekt von Plänen machen zu lassen, die sicher zu ihrem Nachteil aus- schlagen.

nicht beschlagnahmt worden. 3. Das sogenannte Wirtschafts­programm, das bei Herrn Claß mitgenommen wurde, ist der Maschinendnrchschlag eines Aufsatzes, der Mitte November vo­rigen Jahres erschien. 4. Herr Justizrat Claß hat mit keinem der bisherigen Putsche etwas zu tim gehabt. Soweit man für etwas Negatives Beweise antreten kann. Habe ich der Reichs­anwaltschaft die Beweismittel bekanntgegeben.

Auslands

Der britische Kohlenkonflikt auf dem toten Punkt.

London, 28. Mai. Die Lage im Kohlenkonflikt gilt als sehr kritisch. Der Stillstand der Verhandlungen dauert fort. Weder die Regierung, noch eine der Parteien haben irgendeinen Schritt zur Lösung unternommen. Mittlerweile wächst die Kohlenknappheit bedrohlich. Die Regierung hat jede Familie auf einen halben Zentner Kohle pro Woche rationiert und for­dert zu strengen Sparmaßnahmen für Gas und Elektrizität auf. Die Eisenbahnen beschränken ihren Betrieb weiter. Die von der Regierung in Aussicht gestellte Staatshilfe für die Koh­lenindustrie von 3 Millionen Pfund Sterling geht nur -bis zum Monatsschluß und ist daher am 1. Juni hinfällig. Der Aus­nahmezustand läuft Ende des Monats ab, soll aber durch eine neue königliche Proklamation um einen Monat verlängert wer­den. Lebhafte Debatten und Angriffe auf die Regierung sei­tens der Arbeiterpartei werden in der nächsten Woche bei Wie­derbeginn der parlamentarischen Tagung erwartet. Das Elend unter den Familien der Streikenden in den Kohlendistrikten nimmt erschreckend zu. In Geschäftskreisen sieht man beson­ders den Uebergang der britischen Kohlenmärkte an Deutsch­land und Belgien mit großer Besorgnis an.

Eine neue Marokko-Konferenz?

London, 28. Mai. Abd el Krims bedingungslose Kapitu­lation wird in England mit gemischten Gefühlen ausgenom­men. Offiziell gratuliert man zwar Frankreich und Spanien zu dem angeblich glänzenden Erfolge, doch das immer mehr wachsende Uobergewicht der französischen Macht an der nord- afrikanischen Küste und dadurch im Mittelmeer wird in leiten­

den Kreisen nicht ohne Besorgnis beurteilt. Die englische Rück­versicherung bei Italien gegen seine Entente mit .Frankreich gewinnt jetzt iw ihrem Ziel an Klarheit. -Ein gemeinsames Vor­gehen Englands und Italiens bei der zu erwartenden Neuent­wicklung in Marokko wird hier bereits angedeutet.

Aus Stadt und Bezirk.

Sonntagsgedanken.

Liebe.

Es ist eine traurige und doch nur zu gewöhnliche -Ver­kehrtheit, daß man immer und immer davon redet, wie der Gegenstand der Liebe beschaffen sein müßte, uns liebenswert zu fein; statt daß man umgekehrt -von der Liebe redete, wie sie sein nrüsse. Man. sieht die gesunde starke, kräftige Liebe so sel­ten, die darauf berechnet ist, die Unvollkommeneren zu lieben, L. h. die Menschen, die wir sehen.

Ist es Pflicht der Liebe, die Menschen zu lieben, die wir sehen, so gibt es für die Liebe keine Grenze: soll die Pflicht er­füllt werden, so muß die Liebe grenzenlos sein, das ist unver­ändert wie auch ihr Gegenstand sich verändere.

Kierkegaard.

Der Liebe -Schoß ist weit, die Lieb' ist Liebe voll:

Die Liebe trägt nicht .Haß, die Liebe hegt nicht Groll.

Rückert.

Neuenbürg, 29. Mai. (Maiende.) Der Mai, der soge­nannte Wonnemonat, geht nun seinein Ende entgegen. Man sieht ihn diesmal nicht ganz ungern scheiden; denn seinem NamenWonnemonat" hat er in diesem Jahre wirklich keine Ehre gemacht. Die Tage, an denen er uns Sonnenschein und Wärme bescherte, sind zu zählen, und man hofft allenthalben, daß fein Nachfolger, der Juni, endlich der sich danach sehnenden Menschheit sommerliches Wetter bringen wird. Nichtsdesto­weniger hat aber der Mai schon Gewitter gebracht, denen der Volksmund uneingeschränktes Lob spendet. So heißt es: Donnerts ins junge Laub hinein, wird das Brot bald billiger

.xin Gewitter im Mai, bringen ein gutes Jahr hi-pp- Maidonner vertreibt den Hunger. Maigewitter donnern Halme des Korns heraus.Maigewitter warm aus die ten, regnen Dukaten. Auch die Mairegen, an denen ü wirklich nicht gefehlt hat, sind dem Landmann erwünscht: R<ck regen, bringen Brot und Milch. - Mau ohne R^n ist allerwem-n. Sollen die Wetterregeln recht behalten, so ^ affo zu' hoffen, daß wenigstens der Landmann aus dem Mm und nassen Akaiwetter Nutzen gezogen hat, wo nicht die Gewitter verheerend wirkten.

WtWad, 28 . Mai. Dem Fisch- und Wildprekhundler W»ls Blumcndhal lief gestern nachmittag ein Hund ins -Fahrrad, wa, durch er so unglücklich zu -Mll kam, daß er ernen OberschmU, bruch erlitt und ins Bezirkskran-kenhaus Neuenbürg eingelie- fert werden mutzte.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 28. Mai. Nach Mitteilung des Pollzelvrälii,!»«. wurden bet der am 21 . Mai im Wullesaalbau abgehobenen M tichen nationalsozialistischen Versammlung zwölf Personen sesia- die im Besitze von Waffen oder anderen gefährlichen Weclm2 waren. Gegen die Betreffenden ist Strafanzeige erstattet In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dak Besitz eines Waffenscheins nicht zur Mitnahme einer SchießM, u, eine öffentliche Versammlung berechtigt. ^ "

Ludwigsburg. 28. Mai. Bon der Reichsbahndirektion wild,» geteilt: Bei der Uebcrfiihrung eines Militärzugs vom OrtsgichchM Hof Ludwigsburg nach dem Rangierbahnhof Koriiwestheim am» Mai, abends 6 Uhr, sind infolge unzeitiger Umstellung einer AM, in der Nähe des Bahnhofes Kornwrstheim zwei mit Pferden belnden- Wagen entgleist und umgestürzt. Bon den in den Wagen befindlichen Begleitmannschaften wurde ein Mann getötet, ein zweiter schwer ver­letzt. Einige Pferde wurden beschädigt. Eine Betriebsstörung,w! nicht ein. Hiezu wird noch gemeldet: Das Reiterregiment 18 wurde am Donnerstag nachmittag nach dem Truvpenllbungsplatz Archen- wöhr in Bayern abbefördert. In dem verunglückten Zuge wurde die dritte (badische) Eskadron befördert. Der tödlich verunglückte Soldat ist der aus Karlsruhe gebürtige Reiter Keppler, der in dem umne- stürzten Wagen wohl durch die Pferde erdrückt wurde und nur als Leiche geborgen werden konnte. Schwer verletzt wurde der M» Luginsland, der zunächst Ins hiesige Standortlazarett verbrocht und dann noch abends zu einer Operation nach Stuttgart llbergMrt wurde. Einige Retchswehrsoldaten wurden leichter verletzt und heule vormittag in einem Nochtransport ihrem Truppenteil nach Sea eu- wöhr zugesührt. Die Bergung der Pferde aus einem umgestürzleu Wagen war mit einigen Schwierigkeiten verknüpft, da sie buch dos durchgehauene Dach des Wagens erfolgen mutzte.

München, 28. Mai. Heute erfolgte die Eröffnung der Skilbohu auf das 1652 Meter hoch gelegene Kreuzeck bei Garmisch. Zu dir Eröffnungssahrt hatten sich Vertreter des bayerischen Handelsminislr- riums, der Reichsbahn und Reichspost eingefunden.

Königstein, im Taunus, 28. Mai. Gestern abend unternahm dir Chauffeur eines Lastautos nach einer Dienstfahrt eine Schwarzfahrt nach Schlotzborn. Infolge zu raschen Fahrens verlor er an einer Kurve die Gewalt über den Wagen, der die Straßenbösryung hinunter- stüczte. Der Chauffeur und ein junges Mädchen waren sofort tot. Zwei Insassen des Autos wurden schwer, die übrigen vier leichter ver- letzt.

Berlin, 28 Mai. Das Reichskabinett hat in seiner letzten Sitzung dem Vorschlag des Reichsjustizministeriuias, den Ministerialdirektor Dr. Werner zum Oberreichsanwalt zu ernennen, zugestimmt. Nun­mehr muh der Reichsrat zu der Frage der Nachfolge Ebermayers Stellung nehmen, da die Ernennung durch den Reichspräsidenten aus Vorschlag des Reichsrats erfolgt.

Berlin, 28. Mai. Gestern nacht verletzte infolge ehelicher Zer­würfnisse und geschäftlicher Schwierigkeiten der 34 Jahre alte Kauf­mann Rittershausen in seiner Wohnung in Hohenschönhausen seine 31 jährige Frau und sein 5 Jahre altes Söhnchen durch Revoiver- schüsse schwer. Darauf schoß er sich selbst eine Kugel in den Kopf. Vater und Sohn sind nach Ueberführung In das Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Die Frau, der die Kugel die Lunge durchbohrt hat, liegt hoffnungslos darnieder.

Berlin. 28. Mai. Heute vormittag stürzte nördlich des Flug­platzes Staaken ein Flugzeug der deutschen Verkehrsfliegerschule aus 500 Meter Höhe ab. Der 23 Jahre alte Flugschüler Asel wurde aus der Stelle getötet. Nachdem die von dem preußischen Minister des Innern Severtng verbotenen VerbändeWiking" undOlympia" beim Staatsgerichtshof Beschwerde eingelegt haben, hat nunmehr auch der gleichfalls von dem Verbot betroffeneWehrbund Ostmark" Be­schwerde gegen das Verbot erhoben. Aus Vorpommern kommen Meldungen von gewaltigen Malkäferzügen, die das Land heimsuchen und alles kahl fressen. Die Käferplage greife auch aus Mecklenbmg- Strelitz über. Rach einer Blättermeldung aus Stettin ist in Tor- gelow eine Typhuseptdemie ausgebrochen. Bisher hat man II Fälle festgestellt.

Bremen, 28. Mai. In der gestrigen Sitzung der Bremer Bür­gerschaft wurde ein sozialdemokratischer von den Demokraten unter­stützter Antrag mit 48 gegen 37 Stimmen angenommen, der den Se­nat ersucht, bei der Reichsregierung die Aushebung der Flaggenver­ordnung vom 5. Mai zu erwirken. Gegen den Antrag stimmten die Deutsche Volkspartei, die Deutschnationalen und die Völkischen.

Glogau, 28. Mai. Im Dampfmühlenwerk von Georg Frühling explodierte heute früh ein Sauerstoffapparat. Der Monteurraum und die darin befindlichen Maschinen sind vollständig zerstört. Ein Mon­teur und ein Lehrling wurden leicht, zwei andere Lehrlinge schwerver­letzt. Einem von ihnen sind beide Beine abgerissen worden.

Laibach, 29. Mai. Gestern früh fand ein Aufseher im Walde von Opcina die verkohlten Leichen zweier junger Leute. Ein fah­riger Ehemann hatte sich in die Schwester seiner Gattin verliebt, die ihn so zu fesseln verstand, daß er ihr willenloses Werkzeug wurde. Gestern früh hatten sich die beiden nach Opcina begeben, Körper mit einem Etsendraht aneinandergebunden und das Ende des Mahls über die elektrische Hochspannungsleitung geworfen. Der Sirorn lo­tete die beiden augenblicklich und setzte ihre Körper in Brand, «m nächsten Baum warnte ein Papier mit der Aufschrift:Berührt un nicht I" vor Lebensgefahr. ...

Warschau. 28. Mal. Der Ministerrat hat in einer seiner lungM Sitzungen beschlossen, Korfanty von seinem Posten als Präsident un Berwaltungsrat der ostoberschlesischen Skarboserm und der vrym' schen Bank abzusetzen, weil er seine Vollmachten überschritten un Privatkredite in Höhe von mehr als einer Million Zloty aus paa - lichen Geldern bezogen hat. ,

Warschau, 28. Mai. Der Kriegsminister der zururbbetreten Regierung Witos, General der Infanterie Malczewski, befindet i d wie die heutigen Abendblätter Mitteilen können, seit gestern im Militärgefängnis. General Malczewski war seit einigen Tagen schollen, man hoffte nur, daß er seinerzeit nach Abschluß der -wag Handlungen aus einer Autofahrt von Warschau nach Wilanow, damaligen Internierungsorte der Witos treu gebliebenen wen ' von Pilsudski ergebenen höheren Offizieren nach ungekanntec muy » verschleppt worden war.

Genf. 28. Mai. Die zweite Tagung des Abrustungsausschum wird voraussichtlich im Novmber ds. I. äbgehalten werden. _

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