tigen Bürgersinn in sich vereint, mit dem Wunsche, daß ihr nach den Jahren der Not und des Niedergangs eine Zukunft beschioden sei, die den ruhmreichen Jahren ihrer Vergangenheit ebenourtig ist. Für jedes Deutschen Herz war es ein bitteres Gefühl, das urdeutsche Land am Rhein, diese Wiege deutscher Geschichte und deutschen Volkstums, durch künstliche Schranken körperlich und geistig von uns getrennt in Händen fremder Besatzung zu wissen. Uns allen ist der Rhein ein Sinnbild großer deutscher Vergangenheit, ereignisreicher deutscher Ge­schichte. In dem Lande, das er durchfließt, sehen wir in Er­innerungen aller Art das Spiegelbild des Werdeganges unse­res Volkes: Hier wurden die deutschen Könige und Kaiser ge­kürt und gekrönt; hier lebten und wirkten >die ersten großen deutschen Meister 'der Dichtung, der Malerei und der Bau­kunst; hier zuerst entfaltete sich freier Bürgersinn zu Selbst­verwaltung und Selbstbehauptung im Wirrwarr der Zeit. Dieser naturbegünstigte und kulturgefättigte Boden hat auch der Kämpfe gar viele gesehen; kein Stromgebiet ist mehr um­stritten worden als das des Rheines, und mehr als einmal hat dieser Kampf um den Rhein Len Werdegang unserer Nation beeinflußt. Im Rahmen der Geschichte erscheint der Rhein uns als unser Schicksalsstrom; oft ist er ein leuchtendes Sinn­bild deutscher Kraft und Größe, oft aber auch ein dunkles Bild deutschen Leides, dann nämlich, wenn unser alter Erbfehler, die Uneinigkeit, die deutsche Stärke lähmte. So fühlt sich jeder Deutsche, welchen Stammes er auch sein mag, in Herz und Gemüt mit dem Rheine eng verbunden, und was Ihnen in den letzten Jahren hier geschah, haben wir alle als nationales Unglück mit Ihnen getragen ünd in tiefster Seele mit Ihnen empfunden. Wenn wir, die berufenen Vertreter des Reiches, des preußischen Staates und anderer deutscher Länder, mit Ihnen, den Bürgern der Stadt Köln und ihren Gästen aus dem Lande, heute hier gemeinsam unsere Freude «darüber be­kunden wollen, daß nun einem Teile des Rheinlandes die Frei­heit wiedergewonnen wurde, so fordert «doch zugleich in uns mahnend die Erinnerung an das deutsche Leid jüngster Ver­gangenheit ihr Recht. Schmerzlich bewegt gedenken wir unse­rer Brüder im übrigen Teile dieses sonst eine stolze Einheit bildenden Landes, , die noch weiterhin die Last fremder Besat­zung tragen müssen; wir grüßen sie treuen und dankbaren Herzens in der Hoffnung, auch mit ihnen bald in Freiheit wie­der vereint zu sein. Warmen Herzens und in unauslöschlicher Dankbarkeit gedenken wir in dieser Stunde aller, die in der schweren Not der vergangenen Jahre, Leven, Freiheit und Heimat Hingaben oder aufs Spiel setzten, um nicht dem Vater­land und seiner Ehre untreu zu werden. Auch das soll unver­gessen bleiben, daß das Rheinland in Stunden eigener bitterster Not die Reichsregierung immer wieder gebeten hat, die Politi­schen Entscheidungen ohne Rücksicht auf das besetzte Gebiet nur nach Maßgabe der Gesamtinteressen des Reiches und im Hin­blick auf Deutschlands Zukunft zu treffen. Alle diese Opfer -sind nicht vergeblich gebracht worden; sie haben «der Welt ge­zeigt, daß das Volk am Rhein fest und unbeugsam seine Volks­gemeinschaft behauptet; sie haben die Vaterlandsliebe des gan­

zen Rheinlandcs in Feuer und Not gestählt mrd gehärtet, und sie haben «durch ihre vorbildliche Geschlossenheit in Kampf und Gefahr die Einigkeit, die uns allen so not tut, gefördert und gestärkt. In dem schweren Erleben der letzten Jahre hat uns der waffenlose Kamps, «den deutsche Männer und Frauen an der Ruhr wie am Rhein um ihr Deutschtum, um ihre Recht und ihre Freiheit kämpften, die tiefe Ueberzeugung gegeben, daß Deutschlands Sendung noch nicht erfüllt ist und sein Weg nicht im Niedergang endet. Wie sie, die diesen Kamps so tapfer bestanden, wollen wir uns alle zu diesem Glauben an deutsche Zukunft bekennen, «die «das Land am Rhein wieder in Freiheit mit dem übrigen Deutschland kraftvoll vereint. Und Wester lassen Sie uns hoffen, daß das «deutsche Volk «auch über den inneren Zwist und «die «Fehde des Tages hinweg «durch einen neuen Geist brüderlichen Verstehens emporgetragen werde zur Einigkeit und zu starkem gemeinsamem Empfinden seines Volkstums. Hierzu beizutragen wollen wir geloben, indem wir rufen: Deutschland, unser teures Vaterland, es lebe! Hurra! Hurra! Hurra! Die Rede wurde zeitweise minuten­lang durch stürmische Beifallrufe und Händeklatschen unterbro­chen. Im Anschluß an die Ausführungen des Reichspräsiden­ten wurde von «den Teilnehmern begeistert das Deutschlandlied gesungen. Nach Schluß des Festaktes begab sich der Reichsprä­sident. überall mit Jubel begrüßt, nach «der Osthalle, wo meh­rere Mannerchöre sangen. Anschließend erfolgte «die Abfahrt zur Kasinogescllschaft, wo um 1 Uhr im engsten Kreise ein Frübstück eingenommen wurde. Der Oberpräsrdent hielt hier­bei eine kurze Ansprache. Bon hier begab sich «der Reichspräsi­dent um 3 Uhr in sein Quartier und empfing «dort eine Reihe leitender Staatsbeamter.

Die Feier im Kölner Gürzenich.

Köln, 22. März. Gestern abend hatte die Stadt zu einem geselligen Beisammensein im Gürzenich geladen, «dessen altehr- -würdige Räume in Hellem Lichterglanz erstrahlten und dessen Säulen mit Tannengrün und Rosen geschmückt rvaren. Ober­bürgermeister Dr. Adenauer hielt die Begrüßungsansprache, «die besonders an «den Stellen, wo er sich an den Reichspräsiden­ten wandte, immer wieder «von starkem Beifall «der Versamm­lung unterbrochen wurde. Auch «die Rede «des Reichsministers für -die besetzten Gebiete, Dr. Marx, wurde beifällig ausgenom­men Und ebenso die des preußischen Ministerpräsidenten, beson­ders als er das «Geschenk der preußischen Staatsregierung au das Rheinland und die Stadt Köln übergab. Im Verlaufe des Essens ergriff noch «der bayerische Ministerpräsident Dr. Held Las Wort, um die Grüße der Donau «dem Rhein, soweit er jetzt freigeworden ist, zu überbriugen. Gerade an der Donau und in Bayern sei der Schmerz «des jetzt wieder freigewordenen Kölns besonders tief empfunden worden. Wie die Bayern das Leid miterlebt und mitempsunden haben, so haben sie auch jetzt mitempsunden und sich mitgefrcut als die Flammen der Freiheit und «die Hoffnung auf eine bessere Zu-knnst in Köln bei seiner Befreiungsfeier hoch aufgelodert seien. Bayern und ganz Deutschland danke es dem Rheinland, Laß es in schwerer

Oberamtsstadl Neuenbürg.

Sipngt.Seoikiiiderai«

am Dienstag, den 23. Marz, abends 6 Uhr.

Tagesordnung:

1. Gesuch der kathol. K«rchen gemeinde UM Geländeab tretung.

2. Schulsachen.

3. Sonstiges.

Stadischnlthe'ß Knödel.

Forftamt Langenbrand.

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Berklnis

(Wiede« verkauf Wege« Nichtbezahlung) am Donnerstag, 25. März 1926, vormittags 9V» Uhr, in Schömberg im „Ochsen" (an schließend an den Brennholz­verkauf) aus Skaatsw. Dftr. ll Sackberg, Abtkg. 8 Enzhalde: Fi. u. Ta.: Baust.: 5 Io, 6 1b, 9 II. Kl , Hägst.: 3 l, 7

II. Kl., H pfenst.: 5 I. Klasp (Los Nr. 3), Distr. lll H«mds tal, Abt. 29 Herrschaftszelken: Hagst.: 6 l., 149 ll., 309

III. Kl., Hopfens).: 75 I., 305 Ist, 15 III., 15 IV, 105 V. Klasse, Rebft.: 65 I. Kl. (Lose Nr. 140—143), La.: Distr. IV Hengstberg. Abl. 32 Alterrain: Baust.: 19 1b, 7 ll. Klass, Hagst.: 7 l , 35 II. Klasse. Hopfst.: 60 I. Kl. (Los Nr. 69-. ^W. Forstamt Herrenalb.

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am Dienstag, dev 30. März 1926, vorm. lOUHr, in Her renalb aus dem Rathaus au? Staatswald Distr. IlR-'Nnberg, Abt. 9, 13, 14. 34; Distr. M Rotensol, Abt. 4, 6, 10, 14. 16; Distr. lV Brentenwald, Abt. 2. 4, 17, 18; Distr. ^ Dobler Höhe, Abt. 4, 6, 15, 19, 29, 33; Scheidholz Distt. II, lV,VI, VIll: Fi.,Ta., Fo, Wk.: 3239 St. mit Langh.: Fm.: 247 i., 389 II., 569 Ul., 385 IV., 336 V., 45 VI., Sägh.: Fm.: 148 I., 158 II.. 54 III. Kl. Eichen: 14 St. mit Fm : 1 IV., 2 Vl. Kl. Los- verzeichnisse durch die Forst direktion, GfH-, Stuttgart.

AmtskörperschaftINeueubürg.

Vergkbung m Bmrbkittn.

Für den Erweiterungsbau des BezirkskraukeuhauseS in Neuenbürg werden die

Zimmer-, MWrr-, IWecker- lllld Schmicdearbkileii. somit die VlWutz- Anlage

in Akkord vergeben.

Pläne und Vergebungsunterlagen liegen im Baubüro des Bezirkekcauk nhauses vom Dienstag, den 23. bis zum Dienstag, den 30. Marz, während den üblichen Geschäfls- stunden zur Einsichtsnahme aus.

Auszüge aus dem Kostenanschlag werden auf Wunsch zum Selbstkostenpreis abgegeben.

Die Angebote sind verschlossen, portofrei und mit ent­sprechender Aufschrift versehen, spätestens am 8. April HI, vorm 9 Uhr, bei der Oberamtspflge Neuenbürg einzureichen. Der Eröffnung der Angebote können die Be­werber anwohnen.

Neuenbürg, den 20. März 1926 Oberami: Bauleitung:

gez. Lew pp. gcz. OA.-Bmstr. Stribel.

Volksschule Neuenbürg.

Die Anmeldungen der Neueintretenden erfolgt am Mittwoch den 24 März, vormittags 10 Uhr, im Lokal der Unterkl «sse. Pflichtig sind die vom 1. Mai 1919 bis 1. April 1920 geborenen, zngelaflen gebörig entwickelte Kinder, die bis 30. September d. I. das 6. Lebensjahr voll­enden. Schuleintrittstag ist der 15. April.

Schulvorstand: Rektor Vollmer.

csiOolr-Vertrsiis.

Das Großh. Forstamt Kaltenbronn in Gernsbach (Ba den) verkauft freihändig au? den Kaftenbronner Waldungen Ab» . I. 9. 13, 14, 33, 54, 72. 92, 93, 94: Forlenstamme: >. Kl. 64 Fm., >l. 217, lll. 277, IV. 137. V. 202; Forleu- abschoitie: I. Kl. 7 Fm., II. 35. III. 24; Ta - und Ai.- -lamme: I. Kl 588 Fm., ll. 379. III. 383, IV. 220, V. 176 VI. 86; Ta.- und Fi.-Abschnitte: l. Kl. 106 Fm., I. 92, lll. 33. Zusammen rund 3030 Fm.

Veikausstermin: 27. März 1926, mittags 12 Uhr.

Zahlungen: ffs unverzinslich bis 24. 4. 26; '/» bis 22. 5. 26; '/g bis 19. 6. 26; die beiden letzten Raten sind mit 0.7 Proz. monatlich zu verzins.«. Auszug und Ange- botsformulare durch das Forftamt. Einreichung eines Ange­bots gilt als Annahme der Verkaufsbedingungen. Das Holz wird vorgezeigt durch Forstwart Reulhcbuch in Dürreych, Post Dobel, OA. Neuenbürg, Förster Rheinschmidt in Bro tenau, Post Weisenbach i. M. (Baden), Förster Diente! in Kal­tenbronn. Post Weisenbach i. M. (Baden) und Forstwart Schult­heiß in Rombach, Post Enzklösterle (Württemberg).

Württ Forstamt Enzklösterle.

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Verkauf

lm schriftlichen Aufstreich am Mittwoch, Sen31.M8rz l926, vorm. lOUHr, im G . - schäftszimmer des Forstamts aus Staatswald: Rotforche»: Langh.: Fm.: 180 I.. 352 ll.. 313 lll., 128 IV., 98 V., 36 VI. Kl., Sägh.: 221., 56 II., 25 III. Kl. Ta. u. Fi.: Lgh.: Fm.: 689 I., 398 II., 275 lll., 154 IV., 126 V., 63 Vl. Klasse, Sägh.: 1291., 54 II., 24 lll. Kl. Losverzeichmsse und Angebotsvordruck? von der Forstdircktion, GfH., Stuft gart.

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Stunde seine Treue zu allen Ländern und «dem deutirkv» bewahrt habe. Ter Ministerpräsident gedachte dann der^ besetzten rheinischen Gebiete, in «denen seiner Ansicht Zukunft Europas entschieden werde. Er appellierte ^ Staatsmänner, die die Geschicke Europas in der Hand^ ^ auch dieses noch besetzte Gebiet so bald als möglich ftch- Seine Rede klang aus in ein Bekenntnis der Treue sin noch besetzte Gebiet. ^

Der Abschluß der Kölner Feier.

Köln, 22. März. Nach dem Essen im Gürzenich Reichspräsident von Hindenburg auf «dem Balkon des? Hauses Len Fackelzug der Kölner Vereine und studensi^ Korporationen ab. Hierbei brachte «der Vorsitzende «des sA Verbandes für Leibesübungen, Ehler, dem Reichspräsident Huldigung namens der Männer und Jünglinge aus der Dp staüt «dar, «die «das Oberhaupt des Reiches in der Zeit grM wo die «Freude, wieder frei und mit «dem angestammten land verbunden zu sein, Helle Begeisterung wachrufe, di? sim tan bei dem Besuch des Reichspräsidenten zum Ausch, komme. Sie, Herr Reichspräsident, sagte der Sprecher ^ uns das Symbol des «wahrhaft deutschen Mannes, der getrw Eckart, zu dem wir alle in tiefer Verehrung «aufschauen, -ft Schatten des Domes, «des Wahrzeichens deutscher EM schwören wir erneut unerschütterliche Treue zum BMW und versprechen, dem Mahnruf «des Reichspräsidenten zu M immerdar treu und einig zu fein und stark und hart zu wein Preußische Ehrengabe für Köln.

Köln, 21 . März. Der Preußische Ministerpräsident Bmz hat nach seiner «Rede am Sonntag abend im Gürzenichs Oberbürgermeister Dr. Adenauer eine Vase überreicht ch äußeres Symbol des Tankes Preußens an die rheinisches völkerung. Dem Oberpräsiderrten der Rheinprovinz wurde 300 000 Mark zur Verfügung -gestellt, um mehreren DM Kindern aus der befreiten Zone und dem noch besetzten GM im Sommer eine sechswöchige Erholungsfürsorgc zu euch lichen.

Programm für die Reichstagsdebatte «brr Genf.

Berlin, 21. März. Ueber die näheren Vorbereitungen die große Politische Aussprache, «die am Montag im Reich-w beginnt, erfährt man, daß «die zweite Lesung des HausW «des Auswärtigen und des Reichskanzlers, mit der die Antch der Deutschnationalen, Völkischen und Kommunisten «ruf K rückzichung des Gesuches um Ausnahme in den VölkerÜ verbunden werden, mit einer Rede des Reichskanzlers DrLi- ther eingeleitet werden soll, in der er eine Dackgunz dn Vorgänge in Gens geben wird. Als erster Redner der A« teien wird dann Müller-Franken (Soz.) «das Wort ergreift Es folgen dann die Abgeordneten Graf Westarp (Dn.), W (Ztr.), Freiherr v. Rheinbaben (D. BP.), Graf v. Bnichft (Dem-). Voraussichtlich wird auch Reichsaußenminister D Strescmann schon am ersten Verhandlungstag in die Erörte­rungen eingroifen. Auch «die Billigungsformel der Reg» rungsparteien wird sogleich «mit zur Beratung gestellt werter

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Stuttgart, 22. benz meldet: Ein« hat der Deutsche l minister «des Jnne allen ihm zur Ve Vorlage und Erb Freidurg. 22. ! kanzlers Fehrenba mar während des i Köln, 22. Mär« Präsident Köln im nach Bonn. Reich mng «des Kölner - Berlin, 22. M Monaten von eine den kommenden Di im ganzen Reiche < rungen an «die Lu demonstrieren. In aus den Betrieben lichen Spaziergang Berlin, 22. Mc wird am Samstag treffen.

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