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Sitzung der r 25jährige Zeuge der-. einlich und gen ab, daß eineids aus vur-de. letterte M oerke, da er Unter Le- e sich aber r mit einem Stimmung

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Grippe fest, brachte die Arznei, ein Glas Zucker- '^^.l Tich mit, verlangte 10 Mark Honorar und ver- »d.s? Dr. Muncker kurz darauf persönlich erschien, Nar, baß man einem Schwindler zum Opfer ge-

'^^^aewäsene Geenig. Kürzlich geschah, so berichtet Las NrchÄiner Tageblatt", daß im Wartesaal, ^s Leipzrger ^.Hboses an einem Tusche der frühere sächsische Komg NrÄ. August auf den Anschlußzug nach Dresden wartete, ^ Nebentisch zwei biedere sächsische Spießer sich nicht mm-en wer der Gast war. Der eine vermutete ganz Lia^d meinte:Das is err." -Ae, das is er nich.» - Ehrlich is bas Lr Geenig." Als ein dritter Herr am Mwntisch Platz nahm und sagte:,.Freilich ist das der Kö­nig' "

börckte Friedrich August aus und unterbrach die hoch- MpeiE Erörterung niit idem fröhlichen Ausruf:Ge-

^^A«s Berzweiflung über Bord. Das Martyrium eines m^iNÄunaen wurde in einer Verhandlung! yor dem Ham- ^roer Gericht entrollt. Der etwa 17jährige Schiffsjunge O. 7,,.-»E DrcimastschonerMargarethe" der Reederei Simon Äe am der Fahrt nach Venezuela unter der schlechten Be­handlung des Kapitäns Stoll, namentlich aber durch die Miß­handlung durch den Steuermann Wernen schwer zu leiden. Werner schlug fast täglich mit einem zu diesem Zweck Prä- nmertcn Tauende blindlings aus den Jungen los, dessen gare­rer Körper schließlich mit bunten Flecken und Beulen bedeckt Die Schläge mit dem Tauende aus den Kopf führten eine längere Ohrenkrankhcft des Mißhandelten herbei. Bei der Ankunft in Venezuela desertierte O., um nicht totgeschla- am zu werden vom Schisse, wurde aber ausgegrisfen und an Bord zurückgrbracht. Auf der Heimfahrt wurde der Junge nach Aussage eines Zeugten von dem Steuermann wieder ver­prügelt, er war in Verzweiflung und äußerte, über Bord springen zu wollen. Als der Dreimaster in einen Seesturm geriet war der iSchisfsjunge spurlos verschwunden, er hatte sich ins Meer gestürzt. Rettungsversuche waren erfolglos. In einem Strafverfahren gegen Kapitän Stoll wurde dieser zu MO Mark Geldstrafe verurteilt, die Berufung der Staatsan­waltschaft gegen das Urteil schwebt noch. Steuermann Wer­ner wurde in erster Instanz wegen fortgesetzter gefährlicher Körperverletzung zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt.

Ricftnseuer im Hafen von Livorno. Wie aus Mailand gemeldet wird, ist am Donnerstag morgen im Hafen von Di- bmw ein Riesenbrand ausgebrochen. Nach der Löschung des BenzindampfersFedelta" war eine große Menge Benzin bet dm Löscharbeiten ins Meer gelaufen und zufällig in Brand geraten. Im Augenblick stand der ganze Wasserspiegel des Kntcrhasens Mandraceio in Flammen, wo zahlreiche Waren- schiffi und Segler in Erwartung der Löschung verankert wa­rm. Die Gefahr war um so größer, als neben dem brennen­den Schiff das PetroleumschiffSPIendor" lag. Ein großer Segler geriet sofort in Brand. Die Mannschaft konnte sich mit knapper Not retten. Das Feuer griff aus eine Reihe Gü­terwagen voller Waren über, sowie aus eine mit Hans gefüllte große Barke. Der DampferFedelta" ist ansgebrannt und mich zahlreiche andere Schiffe haben erheblichen Schaden er­litten.

Das Gemrindebestimmrrngsrecht.

Von Pfarrer Dr. Kramer-Langenbrand.

1. Was ist das G.B.R.?

Es ist das Recht aller deutschen Männer und Frauen, in chrer eigenen Gemeinde darüber -abzustinrmen, ob in ihrer Gemeinde noch mehr Wirtschaften errichtet werden sollen oder uW; ob die Zahl .der Wirtschaften beibehalten werden soll Ei sie allmählich eingeschränkt werden soll; ob offenkundig tchlechte Wirtschaften geschlossen werden sollen oder nicht.

L Wozu führt Los G.B.R.?

Es fuhrt zu einer Verminderung der Trinkgelegenheiten, da die große Mehrheit der Bevölkerung davon überzeugt ist, daß an Alkoholschank- und Verkaufsstellen fast nirgends im Ede ei-n Mangel herrscht, Wohl aber an sehr vielen Orten "ch" ipA über das Bedürfnis weit hinausgeht. Das hat eM Lrobeabstim mnng gezeigt, die im vergangenen Winter WW-L6 m etwa 65 Großstädten, Städten, Kleinstädten und ^ Deutschland abgehalten wurde (u. a. auch in -MrMm) und die mit einer einzigen Ausnahme eine er­drückende Mehrheit für ein solches G.B.R ergab.

^ Wo hat man das G.B.R. erprobt?

kvrd <mgxmandt in Dänemark (seit 19 Jahren!), in Polen, der kanadischen Provinz Quebec, Austra- ^^Av^Evtand. Es bestand früher auch in Norwegen, R>ns,i,(Ewn von Nordamerika und Kanada, wo es zugun- ben wuÄe^' schärferer Bestimmungen wieder aufgegs-

^ »Trockenlegung" Amerikas, L. h. dem Alkoholver- G.B.R. nichts zu tun.

^ «er fordert das G.B.R.?

den WAchElchen Männer und .Frauen, die in dem erschrecken- wei-d« ^ Wkoholismns eine Gefahr sehen, die bekämpft diein - die nicht länger untätig zuseheu wollen. Wie «ikbk unires Volkslebens trotz unsrer Armut jährlich trotz oNo» Asi^rrstnd Millionen Goldmark verschlingt, wie sstben -i-,-^?^"6snot immer neue Wirtschaften und Likör-, das m-n-chkT ^rden und wie tausende von Familien durch rM d e zugrimde gerichtet werden, wäh-

i^anginffx und Irrenhäuser mit Len Knechten des

Äs überfüllt sind.

kmdes odn. das G.B.R. alle Kirchen unseresVater-

Navnei- ^"Wchied der Konfession; weiter die führenden Wirdes. ^ deut,cheu Aerztestandes und des deutschen Lehrer-

Ein^^ bekämpft man .das G.B.R.?

^ ivricks ^^-^klen Grund .dagegen gibt es nicht. Da- ^ schreibt man auch nicht gegen -das G.B.R., "w M ?llkoholverbllt", Ab-r es handelt sich ja

durch . oh das dem Volk durch die Regierung oder

Rech». ^ ssufgezwungen werden soll, sondern »m ein lk'de Gkw-in^^uert, die man anwenden kann, auf die aber

auch verzichten strnn.

!(», gi,^^^Ereien das G.B.R. bekämpfen, ist zu begrei- ü-öer ihr-^.ß ias G.B.R. sic bindern könnte, wie r^v'irte ^»gewinne einz-uheimsen. Sie fürchten auch die k^Mern "er ersten Abstimmung sofort mit .den Alko- kv^n ?">uen wurden, weil sich die Wirte bei der wach- k^v können ^"ukurrenten oft kaum noch über Wasser Mv>irte-To m selbst haben auf ihrem letztjährigen U Eefabrbnni, Oeslau eine energische Gegenwehr gegen A) kl chrer Existenz gefordert. (Das Gasthaus",

zum deutschen G.B.R.?

^Bolksftxss'^"AMeu haben gezeigt, wie stark in .?'E durch ^Äamen nach diesem Recht ist. Nun- , ^vver uieln Astfklnriing die Schar der Fordern^

E NE ^ vanze Volk erwacht ist und

sich weiwr bis es dieses Recht erhält.

>rer für dre,e Fragen interessiert, wende sich an

den deutschen Verein gegen Len Alkoholismus, Bezirks-Ver­treter: Pfarrer Dr. Kramer in Langenbrand.

Handel and Derkekr

Wirtschaftliche Wocheurrmdschau.

Börse. Trotz der täglich ungünstiger lautenden Nach­richten vom Verlaus der Völkerbundstagung in Genf hatte die Börse in Deutschland ziemlich Widerstandskraft gezeigt, wenn die Belastung auch manchmal sehr stark war. Die Nach­richt von dem Scheitern der Verhandlungen löste aber an der Börse große Enttäuschung und verstärkte Unsicherheit aus. Me Kurse waren aber mehr uneinheitlich als abge­schwächt. Daß die Depression nicht stärker um sich griff, rührte daher, daß man die eigentliche Tragweite des Genfer Fiaskos vor dem Bericht der deutschen Delegation gar nicht voll übersehen kann. Dian verwies als Gegengewicht auf die Erklärung der Signatarmächte des Vertrags von Locarno, wonach dieser unberührt bestehen bleibt, und erwartet eine be­friedigende Lösung für den Herbst.

Geldmarkt. Am Geldmarkt herrscht unveränderte Fülle. Bei den Banken sammeln sich wieder größere Kassen- bestände an, die in jederzeit greifbarer Form schwer unterzu­bringen sind, sodaß selbst im Ausland hiesür Anlage gesucht wurde. Mit einer Verringerung des Geldmarkts wird aber zu rechnen sein, wenn die Geschäftslage in Handel und In­dustrie eine Bellwung erfahren wird. Me führenden deutschen Banken veröffentlichen zurzeit ihre Bilanzen, die mit Gewin­nen abschließen, die ihnen die Verteilung von Dividenden von 810 Prozent ermöglicht. Die Sparkasseneinlagen haben sich im Jahre 1925 gegenüber dem Jahr 1924 verdoppelt, ein er­freuliches Zeichen der Zunahme der Spartätigkeit des Volkes. Die Einlagen betrugen Ende 1925 in Württemberg 70,4 Mil­lionen, in Baden 65,4 Millionen und in Bayern 117,9 Mil­lionen Mark.

Produktenmarkt. Auf die Erholung der Weltge­treidemärkte verkehrten die Getreidebörsen fester und die Preise waren höher. An der Stuttgarter LandesproduktLN- börse blieben Heu und Stroh mit 6,5 bezw. 4F Mark pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Produkten­börse notierten Weizen 254 (W 2), Roggen 156 (W 4), Winter- und Futtergerste 152 (W 2), Sommergerste 190 (W 4), Hafer 172 (ü-3) Mark je Pro Tonne, und Mehl 36 (ü- X) Mark

pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Me Warenmärkte zeigen einen etwas besseren Geschäftsgang. Die Preisgestaltung hat sich nur we­nig verändert. Einen guten geschäftlichen Erfolg hatte na­mentlich die diesjährige Stuttgarter -Frühjahrsmesse des Tex­til- und Bekleidungsgewerbes zu verzeichnen. In der Indu­strie hat sich vor allem die Lage bei der Automobtlindustrie, Ne vor kurzem noch schwere Krisen zu überwinden hatte, in­folge des Abbaus der Luxussteuer bedeutend gebessert. Sie berichtet über die Frühjahrsgeschäfte ziemlich befriedigend.

Wiehmarkt. Me Viehmärkte zeigten eine stärkere Be­schickung, die bei Kleinvieh zu einer Preissenkung führte.

Holz mar kt. An Len Holzmärkten ist das Geschäft noch ^ unbedeutend. Man erwartet, daß Ne 200 Millionen Mark- j Zwischenkredite des Reichs zur Belebung des Baumarkts auch zu großen Nachfragen aus den HolzmLrkten führen werden.

UsNestK RachMchteNo

Stuttgart, 21. März. Auf die kleine Anfrage des Abg. Schees betr. die Förderung des Wohnungsneubaus hat das Ministerium des Innern folgende Antwort erteilt: Das Staatsministerium gedenkt die Wohnungsbaufärderung mindestens im bisherigen Umfang zu betreiben. Fhr tatsächliches Ausmaß ist abhängig von der Größe der Mittel, die der Wohnungskreditanstalt aus dem Gesetz über die Gebäudeent- schuidungssteuer sowie aus Anleihen zufließen werden. In letzterer Hinsicht soll der Ertrag der 6>/,<>/oigen Schatzanweisungsanleihe der Wohnungsbauförderung zur Verfügung gestellt werden. Die Aufnahme weiterer Anleihen hängt von der allgemeinen Lage des Geldmarkts und der Leistungsfähigkeit der Wohnungskredttanstalt ab.

Berlin, 22. März. Die interfraktionellen Besprechungen der Regierungsparteien, die am Samstag bis in die späten Abendstunden andauerten, wurden gestern nachmittag fortgesetzt. Bezüglich der außenpolitischen Debatte im Reichstag wurde, den Blättern zufolge, vereinbart, kein eigentliches Vertrauensvotum für die Reichsregierung einzubringen, sondern einen gemeinsamen Antrag zu stellen, der die Haltung der deutschen Delegation in Genf und ebenw das Festhalten an der Politik von Locarno villigt. Da auch die Sozialdemokraten für diesen Antrag stimmen dürften, kann mit einem Mißlingen des oppositionellen Vorstoßes von reasts und links gerechnet werden.

Berlin, 22. März. Die Reichsregierungsparteien haben sich für die bevorstehende Reichstagsaussprache, über Genf auf einen Billigungs­antrag geeinigt. Der Reichstag verabschiedete am Samstag den Etat des Reichswirtschaftsministeriums: die Abstimmung mußte wegen Beschlußunfähigkeit des Hauses vertagt werden. Oberbürgermeister Büß sandte dem Kommandanten des KreuzersBerlin", der gestern in der Holtenauec Schleuse eingetroffen ist, zum Empsang in der Heimat ein Begrüßungstelegramm. Der Landwirt Karl Duluch aus Krupp Im Kreise Oppeln, der beim Wildern den Förster Müller nledergeschossen hatte und selbst durch einen Schuß des Försters so schwer verletzt worden war, daß er erblindete, wurde wegen Totschlags, unbefugten Waffenbesitzes, sowie wegen Jagdvergehens zu 10 Jahren, drei Monaten Zuchthaus verurteilt.

Rom, 12. März. Nach einer amtlichen Mitteilung ordnete Musso­lini an, daß das in Bozen zu errichtende Denkmal ein italienisches Siegesdenkmal sein soll, aus dem auch die Namen der Trientiner Battlsti, Chieda und VInei angebracht werden sollen. Eine öffentliche Sammlung für das Denkmal ergab bisher 2V, Millionen Lire.

Paris, 21. März. Es werden in der französischen Presse ver­zweifelte Versuche gemacht, die Wirkung des Berichtes des amerika­nischen Botschafters in London, Houghton, abzuschivächen. Selbst der amerikanische Botschafter in Paris wurde aufgefordert, eine Er­klärung abzugeben, jedoch hat er nur festgestellt, daß die Bekanntgabe des Inhalts des in Frage kommenden Berichts nicht durch den Bot­schafter selbst verursacht worden sei.

Patts, 22. März. Die französischen Nationalisten habe» den gest­rigen Sonntag zu Propagandareden in der Provinz benützt, wobei es an wüsten Angriffen gegen die Locarno-Verträge nicht fehlte.

Birmingham (Alabana), 22. März. Am Sonntag vormittag explodierte ein in der Nähe der Woodward Iron-Company gelegener Schmelzofen. Infolge der Explosion ergossen sich Hunderte von Ton­nen geschmolzenen Metalls auf das einige Hundert Fuß große Ge­lände. Fünfzehn Personen, die von den Metalldämpfen erreicht wurden, konnten sich nicht mehr retten und wurden getötet, 17 verletzt.

Besuch des Reichspräsidenten im Rheinland.

Köln, 21. März Ein strahlender Vorfrühlingstag ist über dem heiligen Köln am deutschen Rhein aufgegangcn. Um 9.04 i Uhr -vormittags traf der Sonderzug mit dem Reichspräsidenten > auf dem Bahnhof ein. In diesem Augenblick ließ von den! Domtürmen Ne deutsche Glocke am Rhein, Ne Petersglocke,! ihre eherne Stimme erklingen und kündete weithallend der i Stadt und -der Bevölkerung Ne Ankunft des hohen Gastes an. In seiner Begleitung befanden sich Staatssekretär Dr. Meiß­ner und sein Adjutant, Major von Hin-denbnrg. Zum Emp­fange auf dem Bahnhof hatten sich n. a. eingefunden: Ober­bürgermeister Dr. Adenauer, der Oberpräsident der Rhcinpro- vinz, Dr. Fuchs, Regierungspräsident Graf Adelmann. Nach kurzer Begrüßung und nachdem >der Reichspräsident aus den Händen des Töchterchens des Oberbürgermeisters einen Blu­menstrauß entgegengenommen

den Kraftwagen und begab sich unter den brausenden Hoch­rufen -der Menge zur Regierung i-n der Zeughausstraßc, wo er Wohnung nahm-

Die Befreiungsfeier.

Der große Saal der Messehalle war schon lange vor Be­ginn der Kundgebung bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor dem Podium hatten die Chargierten der Kölner und der aus­wärtigen Universitäten mit ihren Bannern Ausstellung genom­men. Im Hintergrund des Podiums hatten sich Abordnungen des Reichsbanners aus dem ganzen Reiche mit ihren schwarz- rot-goldenen Fahnen aufgestellt. Au der Kundgebung beteilig­ten sich auch der baherische Ministerpräsident Dr. Held, der badische Staatspräsident Dr. Trunk und der oldenburgifche Mi­nisterpräsident v. Unckh. Unter den von der Stadt Köln ein­geladenen Ehrengästen befanden sich die namhaftesten Vertreter des Wirtschaftslebens und der weltlichen und kirchlichen Behör­den, unter ihnen -der Kölner Erzbischof, Kardinal Schulte, Lan­deshauptmann Dr. Horion, Oberbürgermeister Dr. Jarres, Duisburg, und die Oberbürgermeister der großen rheinischen Städte, ferner Ne Regierungspräsidenten von Düsseldorf, Koblenz und Aachen, der Landeshauptmann von Westfalen, der Reichsbahndirektionspräsident, der Präsident des LanLesf-inanz- amts Köln und der Rettor der Universität Köln und viele andere. Kurz nach 11.15 Uhr betrat der Reichspräsident mit seiner Begleitung den Saal. Bei fernem Erscheinen wurden ihm stürmische Ovationen Largebracht. Eröffnet wurde die Feier mit einem Orgelvortrag, dem Gefangsdarbietungen folg­ten. Darauf ergriff Oberbürgermeister Dr. Adenauer zu fol­genden Ausführungen das Wort, er sagte u. a.: Dezember 1918! Es rieselt vom grauen Himmel! Still hängen die Fah­nen in der nassen Lust, Stille liegt auf -der am Dome ver­sammelten Menge, ernst und straff sind Ne Gesichter der Feld­grauen, Wehmut und Tränen stehen in Len Augen dev sich um sie Drängenden. Dank- und Abschiedsreden werden gewechselt, das Deutschlandlied ertönt. Dann setzt sich das 371. Regiment in Bewegung: das letzte deutsche Regiment marschiert über Len Rhein. Zum Himmel dringt Sang und Gebet zugleich: .Herr mach uns frei!" Am folgenden Tage begann unsere Ge­fangenschaft, unsere Leidenszeit: die Engländer kamen. Unser Herz krumpfte sich zusammen: unser Köln, -das heilige Köln war vom Feinde besetzt, -auf unserem Rhein, dem deutschen Rhein, die deutsche Flagge gestrichen! Wir wollen der ehren­haften Gesinnung vieler unserer Gegner, dem Versuche man­chen Befehlshabers, die Besetzung milder zu gestalten, unsere Anerkennung nicht versagen. Aber: das englische Heer kam aus der Feldschlacht in feindliches Land, verhetzt von einer jahrelangen Propaganda. Schwer, unendlich schwer haben wir daher in den Jahren' 1919 und 1920 unter -der harten Faust des Siegers gelitten. Dank, heißen Dank allen, -Ne Opfer ge­bracht haben. In Trauer und Treue aber wollen wir in die­ser Stunde vor allem der nicht geringen Zahl von Männern, Frauen und Kindern gedenken, die ihr Leben gelassen haben unter britischer Besatzung; auch sie sind für das Vaterland gestorben. Es kam der Ruhreinbruch, er folgte -der Versuch-, uns loszureißen von Deutschland. Das ganze Rheinland in Not und Gefahr zu einer Einheit zusammengeschmiedet wie nie zuvor, beseelte nur ein Wille: niemals zu dulden, daß es losgerissen -würde vom -deutschen Vaterlande. Warum ich in dieser Stunde alles Las sage? Nicht, um zu Hetzen oder zu schmähen: nein, wir sind der Geschichte, wir sind uns selbst in dieser historischen Stunde Offenheit und Wahrheit schuldig, -damit die ganze Wett es erkennt: Besetzung durch eine fremde Macht ist niemals ein Instrument des Friedens und der Ver­ständigung, sie hindert die Versöhnung und Ne Zusammen­arbeit der Völker. -So stark und innig ist das Band, welches jeden Deutschen mit dem heiligen -deutschen Strom verbindet, -daß ihm die Besetzung rheinischen Landes Tag für Tag am Herzen frißt. Darum: Wenn Ihr der Sache des Friedens in Europa dienen wollt, verstopft diese Quelle des Unfriedens und des Hasses, räumt -das ganze Rheinland. Die Räumung der Kölner Zone ist ein Ereignis von historischer Tragweite. Sie bedeutet die endgültige Verneinung jener Rhoinlandpläne, Ne über unser Land unsägliches Elend gebracht und Europa im Laufe der -Zeit mit absoluter Notwendigkeit in einen neuen Krieg gestürzt haben würden. Auch an diesem Frcudentage vergessen wir nicht, daß so viele Deutsche das köstliche Gut -der Freiheit entbehren müssen. Seid versichert, rheinische Äands- leute, daß -wir Bewohner des befreiten Gebietes uns wie in den vergangenen, gemeinsam durchkämpsten Jahren, wir wer- -den zu Euch stehen, komme, was kommen mag! Der Redner begrüßt Ne erschienenen Minister- und Staatspräsidenten. Den gleichen herzlichen Gruß, Len -gleichen innigen Dank für ihre Teilnahme und Sorge zollen wir -der Reichsrogierung, Ne mit seinem Empfinden 3 Rheinländer, Ne Reichsminister Brauns, Marx und Curttus, -davon zwei Söhne unserer Stadt, als ihre Vertreter hierhin entsandt hat. Vor allem aber begrüße ich mit ehrerbietiger Freude den ersten -Vertreter des -deutschen Volkes. In dankbarer Verehrung heiße ich Sie, Herr Reichs­präsident, im Namen -der ganzen Bürgerschaft, im Namen des ganzen Rheinlandes, willkommen im freien Köln. Schmerzlich haben wir Ihre Anwesenheft entbehren müssen bei unserer Jahrtausendfeicr, um so froher begrüßen wir Sie am heutigen Tage in unserer Mitte. Der jubelnde Willkommrus, der Ihnen aus dem Munde ungezählter Tausender heute entgegenscholl, sagt mehr, als meine Worte vermögen. Er galt nicht allein Ihrer hohen Würde, er galt auch dem Manne, dem Treue und Hingabe an Vaterland und Volk in guten und in schlechten Tagen die erste und vornehmste Pflicht ist, dem Herold und Künder wahrer Vaterlandsliebe, wahrer Volksgemeinschaft. Nach ihm sprach -der preußische Innenminister Sevcring. Er -dankte -den Rheinländern für ihr tapferes Aushalten im Namen der preußischen Regierung und versprach finanzielle Hilfe zur Linderung der Not.

Anschließend ergriff Reichspräsident von Hindenbnrg -das Wort. Er sagte: Lassen Sie mich zunächst Ihnen, Herr Ober­bürgermeister, herzlichst danken für die freundlichen Worte des Willkommens, die Sie namens der Stadt Köln an mich ge- gerichtct haben. Ebenso danke ich von Herzen für die warme Begrüßung, die mir auf dom Wege Hierher von allen Teilen der Bevölkerung in so reichem Maße zuteil geworden ist- Ich empfinde in den freudigen Zurufen der Kölner Bevölkerung und des Volkes am Rhein nicht so sehr -Ne Ehrung meiner Person als vielmehr das jubelnde und laute Bekenntnis zum Reich und die Aenßcrung der Genugtuung darüber, daß -die Rückkehr in die Freiheit heute gemeinsam mit den Vertretern des Reiches und des Preußischen Staates, Bayerns, Badens und Oldenburgs in vaterländischer Feier begangen wenden kann. So grüße ich denn in -dankender Erwiderung für dies Willkommen das Rheinland und insbesondere -dasgroße hei­lige Köln", die -altehrwürdige und machtvolle Stadt, die so viel geschichtliche Erinnerung, so viel Kunst und so viel tatkräf-

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