Bei der im Archiv des Nationalverbandes vangenommenen .Haussuchung wurde der Brief Bethlens beschlagnahmt und zu den Strafakten gelegt. Wegen dieser Briefaffäre wollte Beth- len die Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsaus­schusses mit weitgehenden Untersuchungsbefugnissen verhindern. Inzwischen erfuhr die Opposition von dem Briefe und der Wi­derstand Bethlens gegen Einsetzung eines Untersuchungsaus­schusses mit allen Rechten hatte deshalb keinen Sinn mehr. Als er von der Opposition wegen des Briefes interpelliert wurde, erklärte er: ,Jch leugne nicht, daß ich den Brief geschrieben habe. Er beweist aber doch gerade, daß ich an der Aktion nicht beteiligt bin.". Wenn sich diese Mchricht desAbend" 'be­wahrheitet, sieben wir vor einer neuen sensationellen Wendung der Fälscheraffäre.

Mißwirtschaft in den Saargruben.

Paris, 22. Jan. Seit einigen Tagen erscheinen gleichzeitig in deutschen und italienischen Blättern Angriffe gegen die fran­zösische Verwaltung der Kohlengruben im Saargebiet. Man machte sowohl in Deutschland als auch in Italien auf die Un­fähigkeit der französischen Ingenieure und die schlechten Er­trägnisse der den Franzosen unterstellten Gruben aufmerksam. Am Quai d'Orsay hat sich infolge dieser Publikationen eine ge­wisse Nervosität bemerkbar gemacht. Man beeilt sich, ihr for­melle Dementis entgegenzusetzen und sie als reine Erfindung zu bezeichnen. Trotzdem ist man aber sehr erstaunt darüber, daß diese Kritiken zir gleicher Zeit in deutschen und italieni­schen Zeitungen erschienen sind.

Ein Bortrag von Thomas Mann in Paris.

Paris, 21. Jan. Der gestrige Vortrag des deutschen Schrift­stellers Thomas Mann in der Carnegie-Stiftung war für das Geistesleben der französischen Hauptstadt ein wichtiges Ereig­nis, das eine stattliche Anzahl französischer Intellektueller an­zuziehen vermochte. Unter den 200 Znhörern konnte man einen beträchtlichen Teil der führenden Akademiker und hervorragen­der Männer des französischen Schrifttums und der Wissenschaft bemerken, die alle den Ausführungen des Vortragenden mit lebhaftem Interesse folgten. Der Professor für deutsche Lite­ratur an der Pariser Universität, Henri Lichtenberger, führte Thomas Mann in die Versammlung ein und wies darauf hin, daß gerade dieser deutsche Schriftsteller die geeignete Persön­lichkeit sei, für die Verständigung zu arbeiten, weil er gewisser­maßen durch seine literarische Tätigkeit das alte Deutschland mit dem neuen verbinde, das sich im Gegensatz zu der Vor­kriegszeit mehr nach dem Westen orientieren müsse. Die Rede von Thomas Mann, die er in deutscher Strache hielt, war ein vollendetes Meisterstück der Rhetorik. Es machte offenbar einen großen Eindruck, daß er nicht im Büßergewand erschien, sondern mit anerkennenswerter Deutlichkeit die deutsche Eigenart ver­teidigte und die Ursachen des Krieges in den verschiedenen Weltanschauungen und den verschiedenen Geistesverfassungen der Kriegführenden suchte. Im Anschluß an seinen Vortrag wurden Thomas Mann aus den Reihen der Zuhörer einige Fragen gestellt, die man alle in die Formel zusammenfassen kann, ob Deutschland bestrebt sei, sich in die allgemeine Neu­ordnung Europas einzugliedern. Er antwortete in optimisti­schem Sinne, wies jedoch darauf hin, daß eine derartige Pan- europäische Organisation nur möglich sei, wenn auf allen Sei­ten der gleiche gute Wille gezeigt werde. Die Ausführungen Tbomas Manns wurden von Professor Lichtenberger ins Fran­zösische übersetzt. Es zeigte sich, daß der intime Kreis, in dem der Vortrag geholten wurde, tatsächlich zum großen Teil von aufrichtigen Interessenten für eine Annäherung und Verstän­digung gebildet wurde. Die Snobs, die man bei derartigen Veranstaltungen in allen europäischen Hauptstädten anzutreffen Pflegt, waren unter den Zuhörern kaum zu bemerken. Wer nach Schluß des Vortrages herumhörte, mußte aus dem Ge­spräch der einzelnen Gruppen die Ueberzeugung gewinnen, daß Thomas Mann als geistiger Dolmetscher des zeitgenössischen Deutschland mit seinem Vortrag ein gutes Werk verrichtet und die französischen Intellektuellen zu tieferem Nachdenken über das ProblemDeutschland-Frankreich" angeregt hat.

Russisch-japanische Einigung über China?

Paris, 22. Jan. Am Quai d'Orsay wird mitgeteilt, daß die Spannung zwischen Sowjet-Rußland und Japan wegen des Zwischenfalls bei der chinesischen Ostbahn keineswegs so be­drohlichen Charakter habe, wie dies aus den Tokioter Berich­ten hervorzugehen scheint, im Gegenteil: Von russischer diplo­matischer Seite wird jetzt versucht, eine Verständigung mit Moskau und Tokio auf breiter Basis zustande zu bringen. Der Sowjet-Botschafter Kopp steht bereits mit der Tokioter Re­gierung in Verhandlungen über die Ausdehnung des russisch- japanischen Vertrages auf folgender Grundlage: 1. Verstän­digung darüber, sich aller Maßnahmen gegenüber China zu enthalten. 2. Die Souveränität Chinas anzuerkennen. 3. Ge­meinschaftlich zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas Leizu­tragen. In einer Presseerklärung sagte der Sowjetbotschafter Kopp:Es sei notwendig, daß zwischen der russischen, der japanischen und der chinesischen Regierung eine enge Zusam­menarbeit vorbereitet wird. Rußland hat keine imperialisti­schen Absichten gegenüber China und will die Souveränität die­ses Landes anerkennen. Andererseits bedrohe Rußland in kei­ner Weise die japanischen Interessen des fernen Orients." Es herrscht hier der -Eindruck vor, daß sich hier sehr wichtige diplo­matische Verhandlungen zwischen Moskau und Tokio abspielen, weshalb die Westmächte diesen Ereignissen die größte Bedeu­tung beilegen müßten.

Eine Ehrenerklärung für das deutsche Heer.

Newhork, 21. Jan. Senator Reed wandte sich in der heu­tigen Senatssitzung scharf gegen den Völkerbund und gegen den Weltschiedsgerichtshof. Dabei ging er eingehend aus die Verhältnisse in Deutschland ein und erklärte, daß Deutschland durch die Sanktionen der Alliierten schwer geschädigt worden sei. Größte Anerkennung zollte er dem alten preußischen Heer, dessen Tapferkeit jeder anerkennen müsse. Wer das nicht tue, sei blind. Es habe heldenhaften Widerstand geleistet, der erst durch den verzweifelten Schrei sterbender Frauen und Kinder in der Heimat gebrochen worden sei. Die englische Hunger­blockade und das Sterben der Frauen und Kinder habe den Geist des preußischen .Heeres unterwühlt. Nur englische und amerikanische Erfindungen zur Abwehr der N-Boote hätten verhindert, daß England nach 30 Tagen ausgehungert und nach 60 Tagen hätte kapitulieren müssen. Das Beispiel Deutsch­lands zeige, wie wirksam es sei, wenn die Blockade über ein Land verhängt wird. Der Weltschiedsgerichtshof könne mit Hilfe des Völkerbundes ähnliche Sanktionen auch gegen Ame­rika ergreifen, gegen die das ganze amerikanische Heer keinen Widerstand leisten könne.

Aus Staft' Umgebung

Sonntagsgedanken.

Erziehung.

Du kannst beides kostenfrei haben, das beste Pädagogikbuch und den mustergiltigsten Erzieher als Ratgeber. Das Buch ist hie Bibel, und der Erzieher ist Gott. Lerne nur im Buche lesen und Gott verstehen, so wird es dir nimmer an Licht und Kraft zu der schweren Aufgabe fehlen!

AusDer Weg zum Kinde".

Erziehung ist kein Geschäft, das man treibt, kein Verfahren, das man nur einmal probiert, kein ausgeklügeltes Programm, das man sich vorgenommen hat: es ist ein Wachsen mit­einander in Ruhe und Freude, Ernst und Wahrhaftigkeit. Dieses Wachsen geschieht, aber es wird nicht gemacht. Nur daß die Alten mitwachsen und nicht absterben, daß sie selber in die Höhe gehen und sich nicht auf den Boden drücken lassen. Man soll nicht in die Erde wachsen, sondern sich zun: Himmel strecken mit des Stammes Krone. Dann wachsen auch die Kinder stark und groß, denn die Alten standen nur an der Windseite, sie nahmen ihnen aber keine Sonne.

Der Herr Staatspräsident hat den Bezirksnotar auf ge­hobener Stelle Schulmeister inBirkenfeld seinem An­suchen gemäß in den Ruhestand versetzt.

Neuenbürg, 22. Jan. Herr Reiner aus Heilbronn ist als sachlicher und -gewandter Redner geschätzt und bekannt. Die Ausführungen über den Realkredit dürften -den Hausbesitz in besonderem Maße interessieren. Durch das Aufwertungsgesetz soll ja die Wiederaufrichtung des Realkredits, der dnrch die sieben Jahre Zwangswirtschaft im Wohnungswesen nahezu restlos vernichtet wurde, ermöglicht werden. Angesichts der engen Wechselbeziehungen zwischen Realkredit und Wohnungs­wesen hat der deutsche Hausbesitz deshalb ein vitales Interesse nicht nur au der Wiedergesundung des Realkredits, sondern auch an der künftigen Gestaltung desselben. Der Hausbesitz muß sich mit dem Gedanken vertraut machen, daß der Real­kredit noch niemals größere Gefahren in sich barg als heute und in den nächsten Jahren. Durch das Aufwertungsgesetz wird der größte Teil der Hypotheken zu einem Termin, am 1. Januar 1932, fällig. Dieser Umstand beleuchtet blitzartig die Situation des städtischen Hausbesitzes und bedeutet eine Gefahr, die rechtzeitig erkannt und gebannt werden muß. Es sei des­halb auch an dieser Stelle nochmals auf den Vortrag im Bären" am Sonntag nachmittag aufmerksam gemacht. <S. Inserat.) B.

Neuenbürg, 22. Jan. Vergangenen Samstag abend hielt die Sängervereinigung .Freundschaft" im Gast­hof zumSchwanen" eine Mitgliederversammlung ab, die einen guten Besuch aufzuweisen hatte. Nach Vortrag eines schönen Chors gab Vorstand Girrbach die reichhaltige Tagesordnung bekannt und anschließend konnten zehn neue Mitglieder ausgenommen werden. Kassier Schlotter gab nunmehr einen ausführlichen Bericht über die in allen Teilen Wohlgelungene Weihnachtsfeier, und es wurde noch der Wunsch ausgesprochen, daß auch die in der nächsten Zeit stattfindende Haussammlung zu Gunsten unseres Fahnenfonds mit dem glei­chen finanziellen Erfolg' gekrönt sein möge. Einstimmig wurde beschlossen, an dem in diesem Jahre in Maulbronn stattfinden­den Gausängerfest teilzunehmen und zwar in diesem Fahre im gehobenen Bolksgesang. Möge uns auch in diesem friedlichen Wettkampf unser seitheriger Leitstern nicht verlassen. Zum Gautag in Birkenfeld wurden zwei Delegierte bestellt. Eine lebhafte Debatte entspann sich über die in einer früheren Ver­sammlung beschlossene Abhaltung eines Kostümballs. Es darf den Mitgliedern, die einen gelungenen Kostümball als Stär­kung unserer schwerbelasteten Vereinskasse wünschten und ver­traten, nicht als Unrecht angerechnet werden, denn zu unserer Fahnenweihe ist Geld notwendig, doch konnte auch denen, die auf die heutige schwere Zeit hinwiesen, nichts entgegengehalten werden und der Wunsch, daß der Ausfall des Kostümballs durch edle Spender bei der Haussammlung ausgeglichen werden möge, fand allgemeinen Beifall. Die hierauf vorgenommene Abstimmung ergab, daß mit weit überwiegender Stimmen­mehrheit in Anbetracht der so schweren Zeit und der furcht­baren Arbeitslosigkeit der Kostümball abgelehnt wurde. (Bravo!) Nachdem nunmehr die Tagesordnung erschöpft war, konnte der Vorstand die in schönster Harmonie verlaufene Ver­sammlung schließen, worauf der gemütliche Teil zu seinem Recht kam. G.

Neuenbürg, 23. Jan. Einer der ältesten Einwohner un­serer Stadt und der älteste pensionierte Sensenschmied, Wilh. Mannweiler, wurde gestern nachmittag zur letzten Ruhe bestattet. Er hat das hohe Alter von 85 Jahren erreicht und war nur kurze Zeit krank, ehe der Tod seinem Erdendasein ein Ende machte. Mit Mannweiler ist auch der letzte Mit­begründer des Turnvereins aus dem Leben geschieden. Noch im vorigen Jahre nahm er, der schon seit Jahren nicht mehr Mitglied war, auf besondere Einladung an dessen Fahnenweihe im engeren Kreise teil. Ein Stück Zeitgeschichte ist mit dem alten Sensenschmied, der bei Verwandten eine gute Pflege fand, ins Grab gesunken. Er ruhe im Frieden!

(Wetterbericht.) Die Depression im Nordwesten hat sich verflacht. Auf Süddeutschland wirkt jetzt Hochdruck ein. Für Sonntag und Montag ist vorwiegend trockenes und nur zeit­weilig bedecktes Wetter zu erwarten.

x Birkenfcld, 22. Jan. Die neugewählten Gemeinderats­mitglieder konnten noch nicht in ihr Amt eingesetzt werden, weil die Gemeinderatswahl vom Mieterschutzverein und der Kommunistischen Partei angefochten wurde. In der letzten Donnerstag stattgefundenen Bezirksrqtssitzung wurde nun die Wahlanfechtungsklage sportelfrei abgewissen und die Wahl für giftig erklärt.

Laden

Karlsruhe, 22. Jan. Das Staatsministerium hat auf den Vortrag des Justizministers beschlossen, den Landwirt Erich Mayer aus Königsberg, der wegen der an: 22. März 1925 auf dem Buchhof verübten Ermordung des Landwirts Johannes Schäfer vom Schwurgericht Konstanz am 21. Juli 1925 zum Tode verurteilt worden war, zu lebenslänglichem Zuchthaus zu begnadigen.

Wiesloch, 22. Jan. In der gestrigen Bürgerausschußsitzung teilte Bürgermeister Dr. Gröppler mit, daß auf seine Veran­lassung hin eine Anzahl ausrangierter Eisenbahnpersonen- wagen für Wiesloch von der Karlsruher Eisenbahndirektion an- gokauft worden sind. Diese eignen sich besser als die zum An­kauf in Aussicht genommenen Baracken für Notwohnungen und stellen sich viel billiger. Ein Wagen kostet 300 M., mit den Transportkosten nach Wiesloch 360 M- Die Wagen werden auf fester Grundlage in Form eines Hofes zusammengestellt und ergeben zehn Wohnungen, die 9600 M. Kosten verursachen. Es haben sich schon 18 Familien um diese Wohnungen beworben. In Wiesloch werden noch 290 Wohnungen gesucht. Der Bür­gerausschuß erklärte sich mit dem Ankauf der Eisenbahnwagen und ihrer Einrichtung als Notwohnungen einverstanden.

Stuttgart, 22. Jan. Da der Vorsitzende der Landcswahlkom- mission für die Landwlrtschaftskammerwahlen erkrankt ist, wurde vom Ernährungsministerium in Abänderung der Bekanntmachung vom 24. Dezember 1925 bestimmt, daß die Wahlvorschläge spätestens am Samstag, den 30. Januar 1826, abends 6 Uhr, die Erklärungen über die Verbindung von Wahloorschlägen spätestens am Freitag, den 5. Februar 1926, beim stellvertretenden Vorsitzenden der Landeswahl­kommission, Ministerialrat Dr. Springer, Arbeits« und Ernährungs­ministerium, Stuttgart, abzugeben sind.

Stuttgart, 22. Jan. In der gestrigen Sitzung des Finanzaus­schusses wurde an die von dem Kultministerium bei der letzten Etats­

beratung gegebene Zusage erinnert, eine Aussprache über die H. hältnisse beim Landestheater im Finanzausschuß des Landtags so als möglich in die Wege zu leiten, und verlangt, daß diese weit»! rückliegende Zusage endlich eingelöst werde. Die neuerliche EntM lung beim Landestheater mache eine solche Aussprache noch M erforderlich. Aus der anderen Seite sei zu befürchten, daß bei», Hinausschiebung bis zur Beratung des neue» Etats wieder die zll nicht reichen werde. Der Vorsitzende wurde ersucht, wegen eist beschleunigten Ansetzung der Besprechung das Erforderliche in d Wege zu leiten.

Stuttgart, 22. Jan. Der Präsident des Landesfinanzamts schM Die Ausgaben der gesamten Finanzverwaltung belaufen sich nachd«. Jahresabschluß des Rechnungsjahres 1924 aus 306 Millionen Rüst mark, nach dem Voranschlag für das Rechnungsjahr 1925 aus zp Millionen Reichsmark und betragen für 1924 4,1 Prozent, siic ist 4,7 Prozent der Gesamteinnahmen von 7,4 bezw. 6,8 Millimd« Reichsmark, somit nicht ein Zwölftel, sondern weniger als ein ZwM ziqstel der Einnahmen.

München, 22. Jan. Die Münchener Polizei hat eine von d» Münchener Kommunisten am 27. Januar, nachmittags, auf der L resienwiese geplante Demonstration gegen den Hunger und das Eieni gegen die kapitalistische Anarchie und gegen den Raubzug der Fürst verboten und in der Druckerei derNeuen Zeitung" Flugblätter st schlagnahmt, die die revolutionären Ziele der KPD. kennzeichnen u, auf denen es heißt: Fort mit der Regierung und mit dem Reich tag! Kampf für die Arbeiter- und Bauernregierung! In Wed stättenversammlungen wurde von den Eisenbahnern die Beteilig», an der kommunistisch-sozialistischen Demonstration am 27. Io»»» beschlossen.

Saarbrücken, 22. Jan. Der im Zuge SaarbrückenReunkirch, ermordete Gemeindebaumeister Eisler war bis zum Spätabend d Saarbrücken dienstlich beschäftigt. Gegen Mitternacht fuhr er da« zusammen mit drei französischen Zollbeamten nach Reunkirch, Diese öffneten unterwegs das Fenster. Eisler, der Krtegsbeschcidigi« ist, bat, das Fenster zu schließen, und tat es auf ihre Weiger»»- selbst, worauf sich die drei aus ihn stürzten und ihn erwürgten. '

Saarbrücken, 22. Jan. Die Eisenbahndirektion teilt zum Toi« des Gemeintwbaumeisters Eisler amtlich mit: Am 22. Januar versta» Im Zuge 397, der gegen 11 Uhr abends Saarbrücken verläßt, zmisch, Friedrichsthal und Reden der Gemeindebaumesster Eifler von Wiebch Kirchen. Die Ermittlungen haben ergeben, daß nicht Mord, sonde» ein Echlaganfall als Todesursache anzusehen ist, der zurUckzufiih« ist auf einen Wortwechsel mit französischen Zollbeamten. (Wosii nun wirklich wahr? Schristl.)

Fraulautern (Saargebiet), 23. Jan. Gestern abend gegen 9 !tz entstand aus bisher unaufgeklärter Ursache, vermutlich durch Kch schluß, ein Feuer in dem Fabrikgebäude der Elag-Fabrik für elM sche Apparate. Da das Feuer in den Vorräten der Fabrik rejchch Nahrung fand, breitete es sich so schnell aus, daß innerhalb » Stunde die gesamte aus Fachwerk bestehende Fabrikanlage ml außerdem das massive Wohnhaus vollständig niedergebrannt wo» Der Umfang des Schadens läßt sich noch nicht übersehen, doch büch er sehr erheblich sein.

Köln, 23. Jan. In dem Gemeindebezirk Kesternick bei M»- schau haben die Franzosen einen Komplex Ackerland, der etwa II» Hektar umfaßt, für die Errichtung eines neuen Flugplatzes beschloz- nahmt. Da im Bereich der Gemeinde 362 Hektar Ackerland lieg«», wird von der Maßnahme fast ein Drittel des gesamten Ackerlands betroffen.

Jena. 22. Januar. Der Stadtrat hat eine längere Entschließ»»- angenommen, die gegen die maßlosen Fllrstenanspriiche protestiert »»d die Bestrebungen begrüßt, die eine gesetzliche Regelung entsprecht den Wünschen der gesamten Bevölkerung erreichen wollen.

Berlin, 22. Januar. Auf dem Gute Gramzow in der Okermoit fand heute früh der Gutspächter Wühler den Sohn des Gutsbesitz«; Schönemann aus Groß-Lüben und seine eigenen beiden Töchter, d» 15 und 18 Jahre alt sind, erschossen auf. Schönemann war mit dn älteren Tochter verlobt. Allem Anschein nach hat er die beiden Mäd­chen und sich selbst erschossen. Ueber die Gründe der Tat ist not nichts bekannt.

Berlin, 22. Jan. Im Reichstag ist ein Antrag Fehrenbach ei»- gegangen, der eine Kommission fordert, bestehend aus Mitglieder» des Reichstags, der Länderparlamente und der Spitzenorganisatiom» der Gemeindeverbände, sowie Vertretern der Wirtschaft, die in Ver­bindung mit dem Sparkommissar Vorschläge auszuarbeiten hat, z»r durchgreifenden Vereinfachung und Verbilligung der gesamten össerv lichen Verwaltung.

Berlin, 22. Januar. Im Reichsministerium für Ernährung uni Landwirtschaft verabschiedete sich heute vormittag Reichsminister Tris Kanitz mit Worten herzlichen Dankes von seinen Beamten. Er gat der Hoffnung Ausdruck, daß durch die Wiedereinführung von La»d- wlrtschafiszöllen, die Gründung der Rentenbankkreditanstnlt und d« übrigen Kreditaktione» wenigstens eine Grundlage geschaffen sei st die Sicherung und den allmählichen Wiederaufbau unserer Ernährung basis. Staatssekretär Hagedorn dankte dem Minister im Namen b« Beamten für das Vertrauen und das persönliche Wohlwollen, das» seinen Beamten entgegengebracht hat.

Berlin, 22. Jan. Als Ursache der Explosionskatastrophe in d« i Hause Kirchstraße 9 in Moabit wird nach den bisherigen Ermittelung«! der Sachverständigen eine Entzündung von ausgeströmtem Gas »»- genommen. Der Berliner Magistrat hat sich bereiterklärt, die Be» digungskosten für die Todesopfer und die Krankenhauskosten für dii Verletzten zu übernehmen. Die Leichen der Tvdesopser sind zur Beer­digung freigesprochen worden. Bei den Aufräumungsarbeiten i» Moabit, die heute nachmittag beendet wurden, wurde aus den Trüm­mern die Leiche des Scifenhändlers Mahn geborgen. Der To»

wurde in seinem Bett liegend ausgefunden.

Berlin, 22. Jan. Gegenüber einer Presseäußerung wird dt» Blättern mitgeteilt, daß eine Verschiebung der Reise des Reichspräsi­denten von Hindenburg nach Barmen bis zum Sommer insofm nicht zutreffend ist, als ein genauer Zeitpunkt für die Reise bisher noch nicht feststeht. Wahrscheinlich wird die Reise im März staitfwde«

Berlin, 22. Jan. Der Herr Reichspräsident empfing heute vor­mittag außer den neuernannten Ministern Dr. Külz und Dr. Rei»- hold den Reichsjustizminister des neuen Kabinetts Reichskanzler a.Ä Dr. Marx.

Berlin, 22. Jan. Ein stch auf mehrere Jahre erstreckendes Pro-» gramm, das eine Verstärkung des Oberbaues der Eisenbahnstreclm vorsieht, um den Vorkriegszustand wieder herzustellen und die Vor- kriegsschnelligkeiten zu erzielen, ist, wie die Blätter erfahren, vo> der Reichst: hn ausgearbeitet worden. Die Ausführung des Programm;

St. Moritz. 22. Jan. D« Flugzeug eigener Konstruktion und mit Schneekufen versehen wo die Landung auf dem ver, denkt sich einige Tage in St. Flüge ins Engadin und in die . Wien, 23. Jan. Gestern I Kisten mit Gewehren, Maschine der von Italien nach Ungarn der Transport verdächtig oorka Sendung beschlagnahmte.

Budapest, 22. Jan. Dev «anzicrung der Frankenfälsi 1. auf seine Besitzungen in anleihe aufnahnr, 2. seine ja Kellereien an eine Äktiengsi Hauptstadt Budapest Kohlen aus den drei Transaktionen alleinigen Finanzierung alle Rom, 22. Jan. Die Kam, Billigung des Locarno-Vertrag« Rom, 23. Januar. Die Bl dm Unterricht in italienischer S biete an.

Brüssel, 23. Jan. Der Toi gestern abend begonnen.

Madrid, 22. Jan Wie be die Absicht, sich nach London zu Rest des Winters in den Pyr Prinzen sind bereits in Argeles ihrem österreichischen Hauslehrer Craiova, 23. Jan. Beim l Personen gelötet und mehrere v Shanghai, 22. Jan. Eine t Quelle bestätigt die Verhaftung ostchinesischen Eisenbahn.

Tokio. 22. Jan. Der Außei Japan beabsichtige, falls die Pek frage anregen sollte, Schritte zu in der Manschurei endgültig zu die Veröffentlichung eines beftim noch beraten werde, auf ein spät Tokio, 22. Jan. Der Au Japan beabsichtige, falls die Pek frage anregen wallte. Schritte , rechte in der Mandschurei endo, New-York, 22. Jan. Zu § Lberburgermeisters Scharnagl w Festessen vorbereitet. Scharnagl Meister Walker guf dem Rathaus in München zu machen, indem e chener Bier aufmerksam machte.

Eine Red« Karlsruhe, 23. Jan. Vor unter der sich auch Angehör Mern a^nL Reichska repM-kanychon Gedanken in ihm fern, eine neue Partei ar alle, die mit dem Herzen der : M aktiver Betätigung im rep Knü könne,nur zur nationale ^^E'^Ulichem Boden weite: Richtigkeit der einst viel gei Lomrno sei kein , »bem Dr. Wirt vm ^ahr arbeite er daran Mzunyen. Er verlange auck ^ cm entschlossenes Handel:

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Weimar, 22 . Jan. Gehe! feieFU7'er Philosoph L p

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ist von den bereitstehenden Mitteln abhänging und zur Zeit nicht angängig. Eine Gefährdung des Betriebes wird jedoch dadurch nicht entstehen.

Berlin, 22. Jan. Im Reichstagsgebäude fanden heute Ver­handlungen des Reichsministeriums des Innern mit den Länder» über einen Beamtenaustausch zwischen Reich und Ländern zur Eich» rung eines guten Beamtennachwuchses in den Reichsministerien M Das Schöffengericht in Oranienburg hat sich in dem Prozeß gen den Friseur Schütz, der im Mai vorigen Jahres im OrarMi» burger Forst seine Geliebte, die Hotelbesitzcrstochter Mystenk, «' drosselt hatte, sllr nicht zuständig erklärt und die Sache an »»>

Schwurgericht verwiesen. An: l. Februar beginnt vor dem SAnE

geeicht des Landgerichts 3^in Berlin der.Prozeß W des ReichspräsiSr

für Montag "en.

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Schaffung e:v und Reichsm-a

Der Kanzler beim

mords an dem Schützen Pannier. Wie die

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Krankenkasse in Wannsee ergeben, ..

Kasse vorgekommen sind und daß ein Fehlbetrag von 20«o Mark entstanden ist, der auf Fahrlässigkeit und Perschulden m Geschäftsführung der Krankenkasse zurückzufiihren ist. Das »» mergericht hat als Berufungsinstanz in der Klagesache der Eon ! de Matzenau gegen die Grotzherzogin Elisabeth von Mecklenburg - Urteil des Berliner Landgerichts 3 bestätigt. Das Testament Großherzogs von Mecklenburg wird als gültig anerkannt, der spruch der Condesa de Matzenau jedoch aus 6000 Mark M beschränkt.

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erhalten wird, noch Vorbevatun bmctt vorcmgahen.

Dr. Hastende Reichs , Berlin, 22. Jan. Der Re: SierunAPräsidenten in Münste Mmister für Ernährung und L

Auswärtige Emp Berlin, 22. Jan. Ueber dci