Feinde. Unsere Diplomaten sind wieder einmal ordentlich eilige,seist worden. Nicht einmal Köln ist geräumt. Die Besetzung der Rheinlands ist kaum eingeschränkt worden. Wir garantie- renZden'Franzosen und Belgiern ihre Grenzen, was haben sie danH bei uns noch zu suchen? Unsere Hoffnung ist nur die, daß durch die Not das deutsche Volk geeinigt wird und das fremde Joch abschüttelt. lSägewerksbefitzer KePPler leitete und schloß mit herzlichen Worten die Versammlung. Umrahmt war die Feier von einigen patriotischen Lisdern. Außerdem wurden noch prächtige Lichtbilder aus dem Kriege 1870/71 vorgeführt.
Pfalzgrafenweiler, DA. Freudenstadt, 19. Jan. (Selbstmord.) Sattlermeister Burkhardt von hier hat sich in seinem Haus erhängt. Grund dazu scheinen zerrüttete Vermögensverhältnisse zu sein.
Stuttgart, 19. Jan. (Zahlungsschwierigkeiten des Hotels Viktoria.) Das hiesige Hotel Viktoria ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Verbindlichkeiten betragen ca. 1,4 Millionen Mark, denen Aktiven in Höhe von ca. 2 Millionen Wtark gegenüberstehen, sodaß ein buchmäßiger Mtivüberschuß von über einer halben Million vorhanden ist. Das Hotel ist im vorigen Sommer um 900 000 M. umgebaut worden. Davon sind noch 825000 Ai. an die Lieferanten zu zahlen. Eine gestern abgehaltene Gläubigcrversammlung beschloß die Einsetzung eines Ausschusses zur Prüfung der Verhältnisse. Der Ausschuß soll in etwa 14 Tagen der Gläubigerversammlung Bericht erstatten. Man hofft, die Abwicklung der Verbindlichkeiten auf gütlichem Wege ermöglichen zu können.
Besigheim, 19. Jan. Plötzlicher Tod.) In Löchgau starb der anfangs der 50er Jahre stehende Zimmermeister K. Trink- ner. Er sank in der Küche eines fremden Hauses, woselbst er eilig von einem für ihn bestimmten Essen zu sich nahm, tot zu Boden.
Neckarsulm, 19. Jan- (Schiff im Packeis.) Das auf dem Neckar eingefrorene und tief im Packeis steckende Motorboot „Neckar 4" der Neckarschiffahrtsgesellschast konnte auch gestern noch nicht aus seiner mißlichen Lage befreit werden. Trotz rastloser Arbeit im Schneegestöber gelang es lediglich, das Schiff drei Meter voranzubewegen. Man bahnt dem Schiff nun eine Rinne durchs Eis und hofft, es so an eine sichere Stelle im Kanal legen zu können, damit es bei einem Eistreiben außer Gefahr kommt.
Tübingen, 19. Jan. (Vom Schwäbischen Mbverein.) Professor Eugen Nägele, der im Lauf des Jahres 1926 sein 70. Lebensjahr vollendet, gibt am 1. April -d. I. die Geschäfte des Landesvereins vom Schwäb. Albverein ab an den hiesigen Obmann des Ermsgaus, Oberreallehrer Widmann in Urach.
Rottenburg, 19. Jan. (Zur wirtschaftlichen Lage.) Die hiesigen Fabriken haben die Arbeit bedeutend eingeschränkt. Die Maschinenfabrik Fouquet 6c Frautz arbeitet nur noch 3—4 Tage in der Woche, auswärtige Arbeiter wurden ganz entlassen. Die Uhrenfabrik Junghans soll bis 23. d. M. die Arbeit ganz einstellen. Die Strickwarenfabrik von Seifritz 6c Eger, die im Laufe des vorigen Frühjahrs neu erbaut wurde, hat ihre Arbeit ebenfalls eingestellt, ebenso Triem, Maschinenfabrik und Ehr. Gwinner. Es gibt somit hier viele Erwerbslose, die vorerst zwei Tage in der Woche Notstanüsarbeit verrichten müssen.
Rottweil, 19. Jan. (Schiedsspruch in der Harmonika- Industrie.) Der Schlichtungsausschuß hat für die württem- Lergische Harmonikaindustrie einen Schiedsspruch gefällt, der den Arbeitgebern in bestimmten Grenzen eine individuelle Lohnkorrektur ermöglicht. Die Akkordsätze können im Einzelfalle bis um 12 Prozent und die Stundenlöhne bis um 5 Pfg. ermäßigt werden. In seiner Gesamtauswirkung darf der Lohnabbau aber 4 Prozent nicht überschreiten. Die Erklärungsfrist läuft bis zum 22. Januar. Die Arbeitgeber haben den >Schieds- fpruch angenommen.
Schwenningen, 19. Jan. (Der Wirtschaftskampf.) Die „Neckarauelle" schreibt: Am Montag hat die Arbeitsruhe in den meisten hiesigen Uhrenfabriken und den metallverarbeitenden Fabriken ihren Anfang genommen- Die langen, überfüllten Arbeiterzüge von auswärts sind ausgeblieben; auf den Straßen ist der Verkehr, der sonst so hastig vor sich ging, ganz unbedeutend; die Fabrikschlote rauchen nicht; in den langgestreckten Arbeitssälen, in denen sich Hunderte von fleißigen Händen regten und in denen täglich viele Hunderte von Uhren fertiggestellt wurden, herrscht tiefe Ruhe. Man hört kein Rasseln der Maschinen, kein Hämmern, Drehen, Feilen, Fräsen usw.; alle Räder stehen still; nur das monotone Ticken der Uhren, das vielstimmige Schlagen der mancherlei Erzeugnisse und das Ablaufen der Wecker unterbricht die ungewohnte Stille. Ein dumpfer Druck lastet auf der ganzen Einwohnerschaft, denn
wenn der Haupteil unseres Wirtschaftskörpers erkrankt ist, erkranken auch bald die übrigen Glieder und die ganze Bevölkerung hat mehr oder weniger darunter zu leiden, zumal die Wirtschaftslage im allgemeinen ja schon länger eine sehr ungünstige ist. Möchte es doch den zuständigen Instanzen bald gelingen, die bestehenden Differenzen auszugleichen, damit die wirtschaftliche Störung wieder behoben wird. Je länger ein derartiger Kampf dauert, desto schlimmer sind seine schädigenden Folgen und desto schwerer wird die gegenseitige Verständigung.
Tuttlingen, 19. Jan. (Gegen die Bereitstellung von Polizeiwehr.) Eine Metallarbeiterkonferenz nahni folgenden Antrag einstimmig an: „Zur Bekämpfung der von Regierungsstellen schon erwogenen Maßnahmen, Schupo zur Niederhal- tung von Erwerbslosen bereitzustellen, ebenso den Ausnahmezustand zu verhängen, beauftragt die Konferenz den Vorstand des D.M.V., ebenso den des A.D.G.B., mit Einsatz der gesamten organisierten Arbeiterschaft gegebenenfalls derartiges zu verhindern.
Ravensburg, 19. Jan. (Säumige Steuerzahler.) In der letzten Gemeinderatssitzung wurde von G.R. Ruile eine Interpellation darüber vorgebracht, daß Ende voriger Woche eine ganze Reihe von Steuerzahlern, namentlich aus Handel, Industrie und Gewerbe durch Zahlungsbefehle der Stadt überrascht wurden. Ravensburg sei die einzige Stadt in ganz Württemberg, die in ähnlicher Weise vorgegangen sei. Oberbürgermeister Mantz sagte, er möchte gern Aufklärung geben, könne aber in öffentlicher Sitzung niemand bloßstellen und müsse deshalb sich auf Allgemeines beschränken. Die Ausgabe der Zahlungsbefehle sei notwendig gewesen und Stadtverwaltung und Stadtpflege hätten damit lediglich ihre Pflicht getan. Die Stadt sei mit der Zahlung von Körperschaftsumlagen und Staatssteuern mit 203 000 M. im Rückstand und der Stadt selber seien die -Steuerzahler nach dem Stand vom 2. Januar 315 OM M. schuldig. Den ganzen Herbst über habe man von Monat zu Monat bekannt gemacht, was an Steuern verfallen sei und habe die Steuerpflichtigen aufgefordert zu zahlen. Er habe Beweise in den Händen, daß eine ganze Anzahl von rückständigen Steuerpflichtigen sehr gut hätten zahlen können, -wenn sie hätten zahlen wollen. Im Dezember habe die Stadt sich vor der Alternative stehen sehen, entweder den Betrieb einstellen zu müssen oder Steuern hereinzubekommen. Zudem soll ein Zahlungsbefehl von der Stadt in erster Linie den Charakter einer ernsten Mahnung haben und seine Wirkung soll nicht notwendig die eines amtsgerichtlichen Zahlungsbefehls sein.
Hohenstadt, LA. Aalen, 19. Jan. (Tragischer Tod.) Freitag nacht ist Rentamtmann Ludwig Reich im Alter von nur 31 Jahren den tragischen Folgen eines Unfalls erlegen. Er wollte am 16. Dezember zur Beerdigung seines Vorgängers, Rentamtmanns a. D. Beherle, und stieß auf der Treppe mit dem Kopf an einen Querbalken sehr heftig an; am Grabe konnte er den Nachruf noch sprechen, mußte sich aber dann gleich zu Bett legen. Der Arzt stellte eine heftige Gehirnerschütterung fest. Nach drei Wochen tat Reich wieder Dienst, als plötzlich am .Freitag, 15. Januar nachmittags, eine Gehirnblutung eintrat, die nachts seinem Leben ein Ende machte.
Blaufelden, OA. Gerabronn, 19. Jan. (Gut abgelaufen.) In Blaübach hatte der Sohn des Landwirts Hörner Gülle ins Feld geführt und fuhr mit dem Gespann heimwärts. An der Mühlensteige wollte er bremsen, glitt aber auf der vereisten Straße aus und die Pferde rannten mit dem ins Rollen geratenen Fuhrwepk in den Ort. Dort begegneten sie dem Fuhrwerk des Gastwirts Wirth, wobei mil der Vorderachse dem Sattelpferd des Wirth der Fuß abgerissen wurde, sodaß es getötet werden mußte. Die Hörnerschen Pferde sprangen nun vor das Haus ihres Herrn, wo das eine Pferd an der Scheuerwand sich den Schädel eiustieß, sodaß es sofort verendete. Hörner ist durch die Haftpflichtversicherung gedeckt. Es ist als ein Glück anzusehen, daß die beiden Knechte des Wirth unversehrt blieben.
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Enzberg, 19. Jan. Gestern nachmittag gegen 3 Uhr geriet am „Steckach", zwischen Mühlacker und Enzberg, ein Stuttgarter Lastauto in Brand. Der Wagen, der 60 Liter Benzin bei sich hatte, ist vollständig verbrannt. Der Fahrer floh, als er das Feuer bemerkte, im Hinblick auf den großen Benzinvorrat. Das Auto gehörte einer Stuttgarter Südfrüchtehandlung und war voll beladen mit Bananen. Die Enzberger Jugend war rasch zur Stelle und -erfreute sich an den Früchten, die umherlagen und teilweise leicht angeschmort waren.
Flehingen, 19. Jan. Zu der Bluttat an Dr. Gregor ist zu berichtigen, daß dieser von dem Täter zwei Dolchstöße in. die linke Brustfelle erhielt. Sein Befinden ist den Umständen entsprechend zufriedenstellend. Lebensgefahr besteht augen-
oucrucy nicyl, looaß zu honen Pt, wenn keine ZwiichcnMeZ treten den überfallenen zu retten. Gestern abend 7 Uhr fuhr I Gärtner Friedrich Mack, geboren am 24. August 1901 in MI Heini, ein schwer mit Zuchthaus vorbestrafter Mensch, Z Fahrkarte von Pforzheim nach Karlsruhe und wurde dM von einem Bahnsteigschaffner in Karlsruhe nach dem AuW büro gebracht. Ein Polizeibeamter, der zur Feststellung Personalien Herboigerufen wurde, konnte an Hand der « sonenbcschreibung feststellen, daß Mack mit dem bis dahin > bekannten Attentäter auf den Direktor Gregor identisch, Mack legte auch ein Geständnis ab und gab zu, den Dircj aus Rache mit einem Metzgermesser gestochen zu haben, wurde ins Karlsruher Amtsgefängnis eingeliefert. Atack, früher Fürsorgezögling.
-LLernmetzrsD. "
Ein Wildschwein mit der Axt erschlagen hat vor weW Tagen ein Goldarbeiter namens Schmidt in der WaldM lung St. Nikolaus bei Ramsen (Kirchheimbolanden). Währe der Beschäftigung wurde der Arbeiter plötzlich von fünf M schweinen umringt, von denen vier davonsprangen, wähn, das fünfte den Arbeiter angriff. Der Mann ergriff seines und streckte durch wohlgezielte Hiebe das wütende Tier nich
Ein Irrtum am Grabe. Manchmal kommt es vor, h irrtümlich jemand totgesagt wird, worauf sich der Betreffs nach einem alten Bolksspruch gewöhnlich eines recht lanK Lebens erfreut. Seltener aber dürfte der Fall sein, daß, A dieser Tage in Kempten, eine Frau am Grabe ihres verstört n>cn Mannes anhören muß, daß sie ihm schon im Tode vor« gegangen sei. Die Frau bekam natürlich keinen getrinze Schreck, wie sie gewissermaßen amtlich erfahren hat, daß sieh reits tot ist.
Geographie schwach! Wie im bayerischen Landtag K Abg. Gollwitzer von der Deutschen Volkspartei mitteilte, wir die pfälzische Stadt Zweibrücken im neuen Statistischen Ich buch des Deutschen Reiches, einem wissenschaftlichen (!) Hart ouch, als zum Saargebiet gehörend bezeichnet! Der baheriü Ministerpräsident erklärte unter großer Heiterkeit, daß er As anlafsung nehmen werde, den Berliner Herausgebern den M gen Geogaphieunterricht zu übermitteln.
Großfeuer. In der vergangenen Nacht brach in Aicha k Koburg aus unbekannter Ursache Großfeuer aus, woduv zwei Gehöfte, darunter -das des Bürgermeisters, mit Wch Häuser, Scheunen, Stallungen und Nebenräumen vollstäch eingeäschert wurden. Der Bürgermeister wurde durch h Starkstrom einer abgerissenen Hochspannungsleitung gellst seine Frau betäubt und verletzt.
Die Seilschwebebahn auf den Pfänder. Aus Bregenz wii! berichtet, daß die dortige Stadtvertretung beschlossen hat, ft am Bau der Seilschwebebahn auf den Pfänder mit 29M Schilling in Aktien oder -Obligationen unter der Bedingung x, beteiligen, daß den öffentlichen Körperschaften in der zu bildei- den Aktiengesellschaft die Mehrheit der Aktien gesichert iii Außer der Stadt Bregenz beteiligen sich an diesem Bau na! die Gemeinde Lochau und die Stadt Lindau i. B., vorausschlich auch das Land Vorarlberg.
Neue Hochwassergefahr in der Schweiz. Da die Temperatm in -verschiedenen Gebieten der Schweiz bereits wieder über de« Gefrierpunkt gestiegen ist, befürchtet man erneut Hochwasser, In der Zentralschweiz, Luzern und Vierwaldstätter See-gebi« hat es bereits am Montag geregnet. Da in den QuellgsbietA der Flüsse bis zu ein Meter Neuschnee liegt, würde das Unwetter eine Riesenschnesschmelzs zur Folge haben. Die durch schnittliche Schneehöhe im Schweizer Mittelland beträgt Ä' bis 40 Zentimeter.
Die falsche Zarentochter. Eine in Berlin eingetroffem Frau Tschaikowsky hatte sich als gerettete Zarentochter Anastasia ausgegeben. Die Großfürstin Olga, eine Schwester de; ermordeten Zaren, -hat sich darauf von Kopenhagen nach Berlin -begeben und sich durch den Augenschein überzeugt, daß Mischen der Großfürstin Anastasia und Frau Tschaikowsky auch nicht die entfernteste Aehnlichkeit besteht.
Die Amerikaner als Sparer. 23 Milliarden Dollars, w denen nahezu 2 Milliarden im letzten Jahre neu hinzugskom men sind, stellen das Sparkonto des amerikanischen Volles dm. Die der American Bankers Association zu verdankenden Umstellungen, die die Spareinlagen aller Art in den Banken uni Kreditanstalten am 30. Juni 1925 umfassen, ergeben Pro Kch der Bevölkerung eine Sparsumme von 204 Dollars, -d. h. 1! Dollars mehr als im Vorjahre. Die Gesamtsumme m 23 134 050000 Dollar verteilt sich auf 43 850127 Sparkonten d. h. 2 Millionen mehr als im Vorjahr.
Gerichlsfaal.
I Neuenbürg, IS. Jan. Wsons V a tte r von Äinsingen, -
Vom Glück vergessen. ^
Roman von Fr. Lehne.
(Schluß.)
Sie kniete vor dem Verlobten und suchte seine Hand zu fassen. Er lag mit offenen, klaren Allgen da.
„Axel, kennst du mich, siehst du mich, deine Blanche?"
Er sah sie nicht an. Seine dunklen Augen blickten beharrlich nach der Tür.
„Axel —!" schrie Blanko da auf. „Herr Doktor, er ist nicht bei Bewußtsein, er ist im Fieber-"
„Ewendoline!" flüsterte er.
Was enthüllte ihr dieses eine Wort!
„Ewendoline Reinhardt will ich sehen!" su-!e Axel Kronau. „Sie soll kommen, Doktor."
Blanko schrie laut auf.
„Mein gnädiges Fräulein, Ihre Anwesenheit bringt dem Kranken Unruhe — ich muß bitten —" bemerkte der Arzt mit Ungeduld. Und er dachte an das schöne Mädchen, das er vorhin für die Braut gehalten. Welcher Konflikt spielte da?-
„Axel, läßt du mich von dir gehen?" schluchzte Blank«. „Du bist mir böse — verzeihe mir meine unüberlegten Worte — ich hab's ja nicht so gemeint — sei gut."
Er hörte nicht auf ihre bittenden Worte. Alles Leben schien sich in seinen Augen zu konzentrieren, die unverwandt nach der Tür blickten.
„Ewendoline —! Bringen Sie sie mir doch, Doktor! Sie wartet draußen! Ich weiß es, ich fühle es."
Der Arzt ging hinaus und sah draußen die fremde Dame stehen, die bei seinem Anblick unwillkürlich einige Schritte aus ihn zutrat und ihn mit tränenvollen Augen anblickte. Er sagte einige Worte zu ihr; sie nickte errötend und entgegnete leise auf seine Frage: „Za, ich heiße Ewendoline.".
Zn seiner Begleitung trat sie endlich, endlich in das Haus, totenblaß vor innerer Erregung.
„Ewendoline —"
Wie es in den Augen des Kranken bei dem Anblick des schönen blonden Mädchens aufleuchtete, wie er diesen Namen aussprach.
Der Arzt wußte jetzt Bescheid.
Er nahm Blank«, die heftig auf Ewendoline zulief, ohne weiteres beim Arm.
„Gnädiges Fräulein, ich muß meine Bitte von vorhin wiederholen — im Znteresse des Kranken! Ihre Wünsche heben Sie für gelegenere Zeit aus!" Und im Nu hatte er die sich Sträubende hinausgeführt.
„Mein armes Kind, meine Blanche!" Die Kommcr- zienrätin schloß Blanka in die Arme. „Was tut Gwen- doline dadrinnen? Du Arme."
„Ja, arm, Mama — und betrogen —" schluchzte Blanka, „betrogen von ihm und Ewendoline —! Komm fort, komm fort von hier-ich ertrage es nicht-"
Johanna stand mit großen, verständnislosen Augen da. Was ging da vor?
Ewendoline Reinhardt-und Axel Kronau?
„So komm doch, Jeannette-was zögerst du noch?"
herrschte Blanka die Schwester an.
„Blanka, so erkläre mir doch-"
„Quäle mich nicht, Mama, und frage mich jetzt nicht!
Ich will nach Hause-" Sie zog und zerrte die Mutter,
daß die ihr kaum zu folgen vermochte. Sie sprang ins Auto, warf sich laut schreiend in zorniger Erbitterung in die Ecke des Wagens und war jedem Trosteswort unzugänglich. In ihrer Wut ritz sie den Handschuh von der linken Hand, streifte den Verlobungsring ab und warf ihn weit aus dem Wagen in das grüne Feld.-
Währenddem kniete Ewendoline vor Axels Lager, leise und behutsam seine Wange streichelnd.
„Nun bist du bei mir!" flüsterte er mit schwachem Lächeln. „Jetzt fühle ich nichts mehr! Ewendoline, liebst du mich noch? Wirst du nun bei mir bleiben?"
„Das fragst du noch, du Lieber? Jetzt bleibe ich immer bei dir."
„Mußte ich mir beinahe erst den Hals brechen, um dich zurückzugewinnen! Aber nun wird alles gut!"
Sie nickte und legte ihm die Hand aus den Mund. Sie errötete, als ihr Blick dem des Arztes begegnete, der sie mahnend und verwundert zugleich ansah.
„Nichts mehr sprechen jetzt! Dazu haben wir später viel Zeit! Lasse dir genügen, mein Geliebter, daß ich bei dir bin! Du wirst gesund werden — für mich!"
Er nickte froh. Sie las in seinen Augen eine Bitte. Da neigte sie sich über ihn und küßte ihn auf den Mund. In diesem Augenblick drang Heller Sonnenschein in den Raum. Die späte Nachmittagssonne hatte siegreich den Regen überwunden und sandte ihre milden Strahlen auf die Erde, die Herzen der beiden Menschen, die sich fürs Leben gefunden, mit froher Verheißung erfüllend.
„Mein Geliebter —" sagte Ewendoline. „Das Elück hat es zuletzt noch gut mit uns gemeint; das Elück hat uns doch nicht vergessen!"
Ende.
Jahre alt und ein Genosse stahls vor dem Amtsgericht der Wirtschaft zur Krone ihrem Weggang dem Dien Jacke wurde später bei der - genommen und -wieder beig lung suchte Haberstroh gla von Vatter erhalten habe, selbe an sich gebracht habe, stroh .die Jacke gegeben z.u mung wurde die Täterscha achtet und derselbe zu zwei des gesetzlichen Teils der wurde freigesprochen. — W hat im Laufe des vergange Back)er von Neuenbürg u. . unbefugt im Walde Holz genommen, auf seinen Wag mer suchte in der heutigen daß er das Holz aus Verse! und den Hvlz- bzw. Nummc Die Staatsanwaltschaft be, woggenommenen Klotzholzes der dem Bacher entwendeten zusammen einen Monat Ge! eine Geldstrafe von 200 M. i 40 Tage Gefängnis sowie Hasfa, 40 Jahre alt, Sä sich wegen Betrug zu Vera, Alfred Bolland aus Hechinc zahlung im Rückstand. Voll holt und stellte nach Aussag von seinen Schuhmach-ermas, lich überweisen. Dieses ges Lei den: V., daß die Maschi Lieferant das Eigentumsrech Maschine habe, obwohl -wie fragt hatte, ob die Maschim Die Staatsanwaltschaft bean Das Gericht erkannte auf 20 einbringilchkeit vier Tage G richtskosten. — Wilh. Iand Filzer von Zuffenhausen, Diebstahls beschuldigt. Beid Staatsanwaltschaft beantragt sängnis und gegen Filzer 25 kannte gegen Janda auf drei Filzer auf 30 M. Geldstrafe lichkeit auf sechs Tage Gefän kosten.
Handel u
Stuttgart, 19. Jan. Dem D hos wurden zugeführt: 65 Ochse, Iungbullen, 289 (30> Iunortnd Schweine. 5 Schafe und 2 Ziege wicht: Ochsen I. 45—48 (letzter ! Bullen I. 48 - 50 (unv.1, 2. 40 (unv.). 2. 40—46 (unv), 3. 33- 2. 17-27 (17-28,. 3. 12—16 (, 74-79 (75-80). 3. 64-70 (67- bis 58 (uno). Schweine l. 82— 79-81 (78 -80), Sauen 60-72 ! stand.
Stuttgart, 19. Jan. (Mir der heutigen würlt. Häuteauktion mit 3-5 Prozent Aufschlag. Oc mittel 7 Prozent weniger, schwere, öder 80 Pfund 5 Prozent wenige verkäusitch, unter der Hand zn 101 abgegeben. 50 - 59 Pfund 5—9 f kaust. 80-79 Pfund 6-8 Prozen weniger gegenüber Dezember. 5< Psund io Prozent gegenüber Dej
Pforzheim. 18. Jan. (Schic 318 Tiere und zwar: 13" Ochsen v Rrren, 2 Kälber. 12 Schafe, langsam. Preise für ein Psund Rinder I. 51—54, Ochsen und Rin 4o-o3. Schweine 85—88.
,, Die Preise gelten für schließen sämtliche Spesen des Markt- und Verkau Mosten, Ur Gewichtsverlust ein, müssen Stallvreis erbeben
Schweinepreise. Aalen: Mi! Mn: Milchsch weine 26—40. A E"burg: Milchschweine 35—5t FMschweme 25-31 Mark — ! lauser 49-72 Mark das Stück.
Der beschränkte Kopf.
Der geistvolle Schriftsteller I. I. Engel» der im 18. Jahrhundert eine große Berühmtheit genoß, wurde einst zu einem Fürsten gerufen, der sich gern als Beschützer der Gelehrten und Künstler aufspielte. Nachdem er eine Zeitlang im Vorzimmer gewartet hatte, wurde er eingelassen, und der Fürst, auf dem Sofa sitzend, nickte ihm gnädig mit dem Kopf zu und erkundigte sich nach seinen Lebensumständen. Er hielt es aber nicht für nötig. Engel zum Sitzen aufzufordern. Das Gespräch kam auf den Herzog v. V. „Den haben Sie ja wohl auch gekannt?" fragte der Fürst. „O ja, recht gut," versetzte Engel. „Nun, und was halten Sie von ihm?" — „Aufrichtig gestanden, nicht viel," erwiderte der Dichter. „Wenn ich die Wahrheit sagen soll, so war er ein höchst gewöhnlicher, beschränkter Kopf. Ich bin oft bei ihm gewesem aber er benahm sich immer wie andere Menschen auch und versäumte zum Beispiel nie, mir einen Stuhl anzubiete n."
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