Buchdrucker Herrn. Mürdter durch ein Zündholz, ein um- Zignrelte fing sein Betl- riürlich eine ungemein starke lidurch scheint er bewußtlos eute durch den Brandgeruch indringen wollten, war dies »en giftigen Gasen nicht mög- fenster eingeschlagen werden, Der Bedauernswerte wurde nd schon tot auf dem Boden derbelebungsversuche blieben

esanfang.) Ip der Fischer- rls Nachspiel zu der Gerichts­länge imBären", wo sich «getragen hatten, zu Tätlich, l Btrn wurde durch Messer- kenhaus übergeführt werden

n. (Eine rohe Tat.) Einen )t einer hiesigen Familie ze­uch gebürtige und hier wohn- : schon öfters, seine Ehefrau Nachbarschaft um Hilfe an- e ging. Dort wollte der 22 mten Ehemann auf gütlichem von Wieland blindlings mit Ken und die Füße gestochen, m wurde und sofort ärztliche ußte. Der rohe Täter wurde

ündiebstahl.) Ein Weindieb- e, konnte durch rechtzeitiges l werden.

Freiwillig aus dem Leben in Erwin Bieber. In der h mit einem Revolver. Aus s Grund zu der Tat Schwer-

otz zwischen Polizei und Be- c Neujuhrsnacht überstiegen ischen betrunkenen Burschen Zusammenstößen, bei denen falle fiel auch ein Revoloer- in Verhaftungen vor. Die i wieder freigelaffen, nach- n worden waren. Den un- gerichtliches Nachspiel folgen. (Großseuer.) Am Silvester» we des Landwirts Johannes in Brand aus, dem drei zu­fielen, die dem> Johannes d dein Landwirt Ernst Früh rschte griff das Feuer, das as ganze Dorf einen Feuer- Scheuer angebcmten Wohn» mrch Feuer und Wasstr so er ausziehen mußten. Ver- Maschinen, Ernte- und Fut- lebracht waren. Aas Dich läuft sich schätzungsweise aus Lei! durch Versicherung ge­ben Grund niedergebrannt, rc. (Unfall beim Rrujahrs- drei hinge Leute damit be° dieser nicht rechtzeitig los-, as Geschoß und verletzte die Inzer Krankenhaus gebracht.

und Wilhelm Beug dürste hard Schmied Verletzungen

uar. lDer versalzene Zucker- n seiner in der Schweiz in lufschriftLiebesgabe" einen war darüber die Freude, Überraschung, als vom Zoll- k nacherhoben wurde. Um gekauft werden können. Brand.) In der vergangen oesen des Landwirts Kaspar Ken SÄdwestwind m»t rafen- Feuerwehr auf dem Brand- st Scheuer und Stallung be­erstickt sind zwei Pferde und ls an Heu und Stroh wur- entümer, der seit einiger Zeit nur das nackte Leben retten m Opfer gefallen. Die Ent-

das sie sich gar nicht aubnis der Herzogin che.

ng Blanka Likowskis ronau!

hatte sich das Eold- >og sich zu einem so ganz entstellt davon n Blick der Herzogin, n, hat sich erübrigt! owski verlobt!" sagte

Anzeige-"

^ste .Ewendoline, nun e ihr ein glücklicheres von Kronau ist mir nst Du kennst ihn offen sprechen ich Mann für Blanka! n sich gefunden haben, wie ich wohl bemerkt mau war, obwohl er -serviert. Ich glaube, ierrumpelung für ihn. Diner im Salon mit m ein neues Gemälde » als Mama mit mir en auch in den Salon untergefaßt, während a rief:Was sehe ich! ral und die Eeneralin ika war sehr glücklich! deutlich sah ich es ihm fa wollte das frohe obwohl er bei Tisch die Verlobungsfeier ittagsstunden aus! «shaft und für neidisch :zen wünsche ich beiden

(Fortsetzung folgt.)

Vkderr.

Pforzheim, 2. Jan. In Dietlingen wollte in der Neujahrs­nacht der 16 Jahre alte Walter Rettig nach einem Fckerwerks- körver -sehen, der nicht recht brannte. In diesem Augenblick aing der Feuerwerkskörper los, wodurch der junge Mann im Gesicht schwer verletzt wurde. Er mußte mit dem Sanitatsanto in Las Pforzheimer Krankenhaus eingeliefert werden. Beide Auaen sind sehr gefährdet.

Marlen, 2. Jan. In der Silvesternacht 12.15 Uhr wurde der ledige 20 Jahre alte Landwirt Robert Boschert von hier auf der Ortsstratze von einem gleichaltrigen Kameraden, dem Landwirt Arthur Krämer von hier, in die rechte Brusheite ge­troffen was -dest Tod nach kurzer Zeit zur Folge hatte. Der Täter wurde verhaftet und nach Kehl eingeliefert.

Steinbach 2. Jan. Die Familie Grimm hatte Wasser zum Schlachten heiß gemacht. Das 2^jährige Söhnchen erstieg unbemerkt einen Stuhl und griff nach dem Kesseldeckel. Dieser kam ins Rutschen und das Kind fiel in Len Kessel. Infolge der Verbrühung starb das Kind kurze Zeit darauf.

Mannheim, 31. Dez. Gestern nachmittag badete im Neckar oberhalb der Friedrichsbrücke ein 29 Jahre alter Mann, der angetrunken war. Nur Lurch gütliches Zureden war er zu veranlassen, die kalten Fluten zu verlassen. Infolge des zu dieser Jahreszeit ungewöhnlichen Schauspiels sammelten sich tausende von Personen auf der Friedrichsbrücke an und hinder­ten Len Fußgängerverkehr. Der Badende wurde auf die Po­lizeiwache verbracht und von da durch Bekannte nach Hause.

Oberkirch, 2. Jan. Drei Wilderer aus Bruchsal hatten sich mit einem zerlegbaren Karabiner, einem Revolver, Dolch, Reh- und Hasenschlingen und anderem ausgerüstet und schlugen ihr Ashl in der dem Schwarzwaldverein, Sektion Oberkirch ge­hörenden Kutschenkopfhütte auf. Schon bald verfing sich ein Reh in einer Schlinge, das in die Hütte geschafft und dort aus­geweidet wurde. Ws die Wilderer am andern Morgen von einem Streifzug in die weitere Umgebung der Hütte zurück­kehrten entdeckten sie eine frische Fußspur. Sie glaubten sich verraten und flüchteten nach dem Bahnhof Hubacker. Ihr Verdacht war nicht unbegründet, denn Förster Schnurr von Altschmatt war ihnen auf der Spur. Die Gendarmerie in Ober­kirch verhaftete schließlich die Wilderer._

BermiMles

In der Notwehr erschossen. Das neue Jahr hat in Grossel- fingcn (Hohenzollern) einen traurigen Anfang genommen. Als der diensttuende Oberlandjäger für die Einhaltung der Polizeistunde sorgte, wurde er angegriffen und mit Steinen beworfen. In der Notwehr griff er zur Waffe und gab einen Schuß ab. Dadurch wurde der 21jährige Flieg so schwer ver­letzt, daß er bald darauf starb.

Liebesdrama. In Aschaffenburg spielte sich ein furchtbares Liebesdrama. Der 32jährige Hilfsarbeiter Staab aus Straß- Bessenbach erschoß dort die 31jährige Tochter Hilde des Sta-dt- rats Eisenhauer. Das Mädchen erhielt zwei Brustschüsse und war sofort tot. Die Kugeln durchschlugen den ganzen Körper und blieben an den Kleidern hängen. Staab selbst brachte sich darauf einen Kopfschuß bei, wodurch die Schädeldecke so schwer verletzt wurde, daß das Gehirn heraustrat. Kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb er. Die Ursache des Dra- mes war Nichteinwilligung der Eltern in die Heirat.

Brandstiftung an einer Möbelfabrik. In der Harzer Mö­belfabrik in Blankenburg brach .Feuer aus. Es gelang der Feuerwehr, nach kurzer Zeit des Feuers Herr zu werden. Da bei -den Aufräumungsarbeiten in allen Räumen der Fabrik mit Petroleum getränkte Latten gefunden wurden, verhaftete man den Besitzer .der Möbelfabrik unter dem Verdacht der Brand­stiftung. Der Verhaftete hat bereits ein Geständnis abgelegt. Als Grund für die Tat gab er seine schwierige Geschäftslage an, in die er durch mehrere Prozesse geraten war.

Der Sturm im Hamburger Hasen. Der Sturm im Ham­burger Hafen hat Donnerstag morgen die Windstärke neun und zehn angenommen. Ein brasilianischer Dampfer wurde von seinen Vertäuungen losgerissen und abgetrieben. Nur mit Mühe konnte eine Kollision mit dem einlaufenden englischen DampferAndania" vermieden werden. Gegen neun Uhr wurde der brasilianische Dampfer zum zweitenmal von seinen Vertäuungen losgerissen und gegen einen Oberländer Kahn getrieben, wobei er leck wurde.

Schneefälle im schlesischen Gebirge. Im schlesischen Ge­birge ist neue Kälte eingezogen. Es gehen starke Schneesälle nieder.

EilMgangene Zeitung. Das Leipziger Tageblatt" stellte nach fast I20jährigem Bestehen mit Neujahr sein Erscheinen ein.

Die Flugzeugindustrie am Bodensee. Die Errichtung einer Flugzeugwerft der Dornier Metallbauten G. m. L. H, in Man­zell-Friedrichshafen ist wiederum einen großen Schritt vor­wärts gegangen. Der Gemeinderat Rorschach faßte einstim­mig den Beschluß, dem Flugzeugunternehmen Dornier für die Kosten der Herstellung eines Landflugplatzes im Altenrhein eine Subvention von 50 000 Franken zu gewähren. Die Ge­währung dieser Subvention wird an die Bedingung geknüpft, daß der Sitz des zu gründenden Unternehmens für Flugzeug­bau und Flugverkehr die Stadt Rorschach wird und bleibt. Die Subvention wird in jährlichen Amortisationen von mindestens Mo Franken getilgt. Vor -der Volksabstimmung am 17. Jan. wird in Rorschach, Thal und Rheineck eine aufklärende öffent­liche Versammlung abgehalten. Gewisse Bestandteile der Flug­zeuge werden auch in Zukunft in Manzell angefertigt werden.

Reparaturen am Amerika-Luftschiff. Wie sich jetzt heraus­stellt muß der ganze Kiel und mehrere Haupteile des Luftschiffs «Los AiMles" neu gebaut werden, da die Mannschaften den Schiffskörper mit Säure behandelten, die einen großen Teil der Metallteile zerfressen hat. Mit dm Neubau der zerstörten Maschinenteile wurden die Lustbauwerke in Philadelphia be- ?slltragt. Die Neukonstruktionen werden längere Zeit in An­spruch nehmen, so daß dieLos Angeles" nicht vor März flug- fertig sein wird. Man hatte die Absicht, zwei Mahbach-Motore durch Packard-Motore zu ersetzen, mußte jedoch feststellen, daß ^ Zweck die Motorgondel hätte umgebaut werden

muffen, so daß man von diesem Plan absah.

Beschränkte Karnevalserlaubnis in Bayern. Eine Be- kanntmachung des Staatsministeriums des Innern läßt Karne- vaisluftbarkeiten in beschränktem Umfange wie während des letzten Karnevals auch für -das Jahr 1926 zu. Das Ministe- rmm behalt sich vor, die erteilten Ermächtigungen allgemein oder für einzelne Orte oder Lokale zurückzuziehen. Jedes Kar­nevaltreiben auf offenen Straßen und Plätzen ist untersagt, zwn den Unternehmern wird erwartet, daß sie die Preissen- kungsmaßnahmen der Regierung inehr als bisher beachten und ihnen Rechnung tragen.

Handel und Verkehr,

10 ^"^preise. Nagold: Weizen II.80-12.50, Gerste 10. Rogqen Dink-? ^ Weizen N11.50, Haber 8.20-850.

Dinkel 8.40. Gerste S.50-10.50 Mk. der Zentner.

Balingen: Milchschweine 3048 Mark. k-N^'rNlllchlchweine 30-35, Läufer 40- 60 Mark. Crails. »k^u er 65-75 Milchschweine 30-47 Mark. - Lreglingen: Milchschweine 30-42 Mark. - Gaildorf: Milchschweine 32-42

Mark. Güglingen: Milchschweine 2533, Läufer 4285 Mark. Hall: Milchschweine 3244, Läufer 63 Mark. Rottmeii: Milch­schweine 2535 Mark. Winnenden: Milchschweine 3040, Läu­fer 50-70 Mark das Stück.

Gebrüder Junghans A.G., Schramberg. Die Tochtergesell­schaft Messingwerk Schwarzwald Ä.G. Villingen im Schwarz­wald kann für 1924/25 aus einem Reingewinn von 12 000 R.M.

8 Prozent Dividende verteilen. Die Gesellschaft ist beteiligt an der Schwarzwälder Metallhandel A.G. in Villingen, an der Schwarzwälder Brennstoffhandel A.G. in Villingen und der Metallum A.G. in Stuttgart, die in der Bilanz mit 70 000 M. ausgewiesen sind.

Schließt die Reihen!

Von U. Weyer.

Das -deutsche Volk durchlebt gegenwärtig wieder eine un­geheure Krisis, wie sie selbst in den krisenreichen und schick­salsschweren elf letzten Jahren kaum jemals schwerer war. Es ist die Wirtschastskrisis, die nun schon Monate hindurch ihr schauerliches Medusenantlitz zeigt. Wohin man auch hören mag überall entsetzliche Geldknappheit, -bittere Not, die nicht abzusehen ist, Entlassungen von Angestellten, Arbeitern, Be­amten, Stillstehen der Betriebe, Zahlungseinstellungen und Konkurse alter, angesehener Unternehmungen.Was soll das werden? Und wann ist ein Ende der Not abzusehen?" Das sind die bangen Fragen von sorgendurchfurchten Angesichtern. Solche schweren Wirtschaftskrisen sind von tiefem, vielfach außerordentlich gefährlichem Einfluß auf die Stimmung und das Denken des Volkes wie auf seine Moral. So kann man denn auch mühelos beobachten, wie große Volkskreise entweder radikal gesonnen sind und am liebsten alles kurz und klein schlagen möchten, oder aber fatalistisch gleichgültig werden und alles gehen lassen wollen, wie es eben geht. Die einen schelten gewaltig auf denKapitalismus", der angeblich -der Teufel bösester sein soll, die andern auf denStaat", der seine Auf­gabe nicht verstehen soll. Das schlimmste aber ist, Laß so viele, weil sie augenblicklich Not leiden, alles über Bord werfen, was sie mit Vaterland und Deutschtum verbindet, und grimmige Feinde ihres Volkes werden. Nichts ist verkehrter als dieses. Wo die wirtschaftliche Not die Glieder des Volkes entzweit, da haben alle zerstörenden Mächte innerhalb des Volkes und alle feindlichen Mächte außerhalb des Volkes gewonnen Spiel. Mit ein wenig Vernunft läßt sich die Wahrheit dieser Be­hauptung spielend leicht erweisen. Gemeinsame Not muß nicht entzweien, vielmehr zusammensühren. Das würde aller­dings weit leichter sein, wenn nicht der seelenfresserische Ma­terialismus in der Gegenwart eine so unheimliche Macht ge­worden wäre. Vielleicht liegt's im Plan der Vorsehung, Laß sie dem -deutschen Volke auch diese Prüfungen auferlegt, damit die unheimliche Macht materialistischen Denkens wie von Feuer verzehrt werde. An unser Volk ergeht der Mahnruf, ernst und -gewichtig schwer: Lasset Euch durch die harte Not der Gegenwart nicht um Eure Seele betrügen! Reichet Euch als deutsche Brüder und Schwestern die Hände und verbindet Eure Herzen! Es muß -doch wieder Frühling werden, wenn der Winter auch noch so hart und grimmig ist! Eines Volkes Leben erschöpft sich nicht in der flüchtigen Gegenwart, sondern Weist auf weite Zukunft. .Der dient seinem Volke recht, der für feine Zukunft arbeitet. Darum schließet die Reihen, Laß einst eine glückliche Zukunft werde!

BWchkWtem

Karlsruhe, 3. Jan. Die gesetzliche Miete ist vom 1- Januar 1926 ab von 84 auf 86 Prozent der .Friedensmiete erhöht worden.

Köln, 3. Jan. Am Samstag morgen flog in der Rheinstraße ein unerlaubtes Benzinlager aus bisher unaufgeklärte Weife in die Luft, wobei vier Personen mehr oder weniger schwer verletzt wurden. Durch den Luftdruck wurden sämtliche Fensterscheiben der Nachbar­schaft zertrümmert.

Berlin, 4 Jan. Gegenüber der Meldung über eine Berufung des Abgeordneten Koreil zum Nachfolger des hessischen Gesandten in Berlin, Freiherr von Bregeleben, wird an amtlicher Stelle in Darm­stadt erklärt, daß von einer derartigen Berufung des Abgeordneten Korell nichts bekannt sei. Am Silvesterabend ist am Strande bei Neu-Kuhren ein aus Groß-Kuhren stammendes Motorboot mit einer Besatzung von vier Mann im Unwettter gestrandet. Sämtliche vier Fischer sind ertrunken.

Hamburg, 4. Jan. Ueber ein Dutzend Handelsschiffe, darunter auch deutsche, die von Leningrad mit Eisbrechern unterwegs sind, sind seit dem 28. Dezember bei Neroa in Treibeis geraten und treiben mit dem Eise in östlicher Richtung. Seitens des Deutschen Reedereiver­bands sind bei der deutschen Marineleitung bereits Schritte um Hilfe­leistung durch ein Kriegsschiff unternommen worden.

Rom, 4 Jan. Wie aus Görz berichtet wird, drangen zwei junge Leute am Silvestertag in eine der verlassenen, aus der Kriegs­zeit stammenden Kasernen des Monte Laloario. Eie fanden dort ein schweres Artilleriegeschoß, das seit dem Kriege dort lag. Beim Wegtragen explodierte das Geschoß und der eine der jungen Leute wurde getötet, während der andere lebensgefährlich verletzt wurde.

London, 3. Jan. Im größten Kinotheater in Sheffield erzwang am Samstag abend ein erregtes Publikum die sofortige Absetzung des FilmsKaiser Wilhelms Leben in Doorn" vom Programm. Es soll sich nicht um eine antideutsche Demonstration gehandelt haben, sondern um einen Protest der Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen von Kriegsopfern.

London, 4. Januar. Die englische Parlamentarierin Lady Astor erbot sich kürzlich in einer Rede in Plymouth, jedem Sozialisten, der bereit sei, sich in Rußland zwei Jahre aufzuhalten und unter den dort bestehenden Bedingungen sein Geld zu verdienen, die Reise nach Rußland zu bezahlen. Eine Anzahl von Leuten hat sich hierzu ge­meldet. Einige von ihnen werden bereits in kürzester Zeit ihre Reise antreten.

Pensacola (Florida), 3. Jan. Durch die Explosion eines schad­haften Destiilerieapparates ist das Gebäude der Newport Harz- und Terpentingesellschaft in furchtbarer Weise verwüstet worden. Zur Lösch­ung des ausgebrochenen Brandes mußte die ganze Feuerwehr heran­gezogen werden. Bis jetzt sind zwölf Tote und acht Verwundete aus den Trümmern geborgen worden.

Bordighera, 4. Jan Der König und die Königin sind gestern hier eingetroffen. Die Königin-Mutter wurde mit den Sterbesakra­menten versehen.

Angora, 3 Januar. Das RegierungsorganHikkimet Hillie" schreibt: Der Augenblick sei noch nicht gekommen zur Gewalt Zuflucht zu nehmen, der einzige Weg zu einer Verständigung sei aber der, daß England neue Verhandlungswege vorschlage, die die Entscheidung des Völkerbundes völlig außer Acht lassen.

- Kairo, 4. Jan. Der Sarkophag Tutankhamcns wurde Sams­tag von Luxor nach Kairo gebracht und befindet sich nunmehr im dortigen Museum. Acht Mann waren erforderlich, um den Sarko­phag zu tragen.

Delhi, 4 Jan. Aus Kalka in Punjab wird gemeldet: Als die Kraftwagen des Maharadschas von Patialas von einer Ausfahrt zu- rllckkehrten, wurde ein Kraftwagen von einem Eisenbahnzug ersaßt. Von den darin fahrenden Frauen wurden sechs sofort getötet. Zwei andere starben im Krankenhaus, während zwei Frauen sich noch in bedenklichem Zustand befinden.

Schanghai, 3. Jan Zwei weibliche Mitglieder der südlichen Bap- tlstenmission aus Putschau sind von Banditen entführt worden. Ban­diten hatten die Stadt bereits vor drei Wochen angegriffen.

Volksjuftiz a» Separatisten.

In Rüdes heim hat sich die Volksjustiz gegen die Se­paratisten nach Abzug der französischen Besatzung in der Neu­jahrsnacht ausgewirkt. Ungefähr 20 bis 30 Personen gingen, mit Wurfgeschossen, wie Pflastersteinen, Flaschen und derglei­chen, gegen die anwesenden Separatistenführcr vor und ver­übten großen Schaden. Wenn auch solche Vergeltungsmaßnah­men nicht gebilligt werden können, so kann der, der mit erlebt har, wie im Jahre 1922 die Einwohüer von den separatistischen Horden drangsaliert wurden, den Ausbruch eines solchen Zor­nes wohl verstehen. Die Behörden bemühen sich, die Wieder­holung solcher Tumultschäden zu verhindern.

Aus den Hochwasser-Gebieten.

Düsseldorf, 3. Jan. Der Rhein fällt hier langsam weiter. Heute mittag betrug der Stand des Wassers 8,75 Meter. Es fiel somit gegen gestern nachmittag um etwa 30 Zentimeter. Eine Ueberschwemmungsgefahr für die Altstadt besteht nicht mehr. Der Kaiser-Wilhelm-Park steht dagegen noch immer vollständig unter.Wasser. Im linksrheinischen Stadtteil drang das Grundwasser in viele Häuser ein. Im Neusser Hafen­gebiet und in dem dortigen Industrieviertel wurde durch einen Dammbruch erheblicher Schaden angerichtet. Die Fluten über­spülten das viele Kilometer weite Hammfeld. Die Bewohner mußten ihre Habe in Sicherheit bringen. Schwer litten die südlich von Düsseldorf gelegenen Ortschaften Hamm, Himmel­geist, Folmerswerth und Uden-bach, wo das Wasser in viele Häuser ein-drang. In "der Ortschaft Zons stehen über 200 Häu­ser im Wasser. Auch das nördlich von Düsseldorf, gelegene Kaiserswerth wurde teilweise überschwemmt. Der Verkehr wird dort mit Kähnen und Flößen aufrechterhalten.

Eine Sperrmauer vom Rhoin eingedrückt.

Düsseldorf, 2. Jan. Im Laufe der Nacht wurde in Neuß die -den Damm ersetzende Sperrmauer von den Fluten des Rheins auseinandergedrückt. Der Strom ergoß sich über das viele Quadratkilometer große Hammseld. Mit Lastautos brachten die Bewohner ihre Habe und ihr Vieh in Sicherheit. Die Hochwassergeschädigten wurden in den geräumten Baraken der früheren belgischen Besatzung untergebracht.

Die überschwemmte Stadt Neuwied.

Neuwied, 2. Jan. Die Stadt Neuwied, die wohl wie kein anderer Ort am Rhein vom Hochwasser betroffen ist, ist zu drei Viertel unter Wasser gesetzt. Der Strom ist in einer Breite von 1600 Metern in die Stadt eingedrungen, lieber den Rhein­anlagen steht das Wasser vier Meter hoch. Mitten in der Stadt wurde gestern ein Pegelstand von 2,38 Meter gemessen. Mehr als 1000 Wohnungen mußten geräumt werden. Es ist zu befürchten, daß eine Reihe von Wohnungen nicht mehr be­wohnt werden kann. Das gesamte Wirtschaftsleben- der Stadt ist gestört. Seit gestern vormittag ist im Hochwasser ein Still­stand eingetreten und das Wasser ging um einige Zentimeter zurück. , .

Die Ueberschwemmuntzen in Belgien.

Brüssel, 3. Jan. Der König hat die überschwemmten Stadt­viertel in Lüttich besucht und ließ einen Waggon Lebensmittel unter die Bevölkerung verteilen. Die Lage in Belgien ist kata­strophal. Von überall her werden gewaltige Schäden gemeldet. Aus Namur wird eine Abnahme des Hochwassers berichtet. Die Kommunalverwaltungen sind mit Hilfe des Militärs und zahl­reicher Zivilpersonen mit der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln beschäftigt. Die Eisenbahnverwaltung teilt mit, daß zahlreiche Eisenbahnstreiken ganz Belgiens durch die Ueber- schwemmung lahmgelegt sind. Die Senne überschwemmte ge­stern das Stadtviertel Anderlecht in Brüssel. Die Industrie ist zum Teil lahmgelegt. Mehr als 250 000 Arbeiter sind zum Feiern verurteilt. In der Brüsseler Vorstadt Forest -sind eine. Frau und ein Kind ertrunken. In Tilleur bei Lüttich sind zwei Soldaten, dis derP Geschädigten Hilfe leisteten, gleichfalls ein Opfer der Fluten geworden.

Die Lage in Holland.

Amsterdam, 2. Jan. Die Überschwemmungen von Maas und Waal scheinen sich zu einer großen Katastrophe auszüwach- sen. Der Eisenbahndamm zwischen Ravensberg und Wischen und der Damm bei Cuijk ist durchbrochen. Mit großer Schnel­ligkeit strömen ungeheuere Wossermen-gen in die Provinz Ost- Brabant. Die Stadt Venlo steht vollständig unter Wasser. Zahlreiche Dörfer sind in -größter Gefahr. Die Bevölkerung hat größtenteils die gefährdeten Ortschaften geräumt und be­findet sich auf der -Flucht.

Das Hochwasser des Niederrheins.

Cleve, 4. Jan. Das Elend am Niederrhein, besonders in dem zur Hälfte überschwemmten Kreise Cleve, ist außerordent­lich. Eine große Gefahr bildete -der gestern mittag aufgekom­mene Weststurm, der das Wasser mit furchtbarer Wucht gegen die Dämme trieb. In der vorigen Nacht ist in Erlekum Lei Ulmwegen in Dammbruch erfolgt. Dadurch ist -der Kreis Cleve auch von Holland her stark bedroht. Das Wasser steht bereits am großen Grenz- und Quer-damm bei Wyler und spült dort über. Der bis jetzt angerichtete Schaden ist unübersehbar.

Zusammentritt des Reichstags.

Berlin, 3. Jan. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags ist zum Samstag, den 9. Januar, «unberufen worden, um sich mit der Angelegenheit der Posten beim Völkerbund zu beschäf­tigen. Ferner steht auf der Tagesordnung die Affäre des deut­schen Professors Sauer. Die deutsche Regierung wird ver­mutlich so -schnell wie möglich in dieser Angelegenheit diplo­matische Schritte bei der afghanischen Regierung unternehmen. Der Ausschuß wird sich schließlich mit der Frage der Auswir­kungen der Locarnoverträge beschäftigen. Der Reichstag, der am 12. Januar Zusammentritt, hat noch keine fest formulierte Tagesordnung vorliegen. Man erwartet offenbar bis dahin noch das Vorliegen neuer Tatsachen in der -Frage der Regie­rungsbildung.

Ter Thronverzicht des rumänischen Kronprinzen,

Berlin, 4. Jan. Wie dieMontagspost" aus Bukarest mel­det, hat der aus Venedig zurückgekehrte Minister des könig­lichen Hauses, Hieta, ein neues Schreiben -des nach der Schweiz abgereisten Prinzen Carol mitgebracht, in dem dieser darum bittet, den Namen Scarlat Monastireanu annehmen zu dürfen. Scarlat ist die rumänische Bezeichnung für Karl, während Mo­nastireanu der Name des rumänischen Landgutes des Prinzen Carol ist. Wie verlautet, Hot Prinz Carol drei Briefe an seine Familienangehörigen gerichtet und zwar einen an den König, einen zweiten an die Königin und einön dritten an seine Gemahlin, die Prinzessin Helena. Seiner Frau teilt der Prinz mit, daß er die Ehegemeinschast aufgeben und nie wieder aufnehmen würde. Er gebe ihr -die volle Freiheit, die Schei­dungsklage einzureichen.

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