Völkerbundes zu richten. Bei dem Versuch, das Gleichgewicht auf hem Balkan zu stören, werde Bulgarien loyal mit dem Völkerbund an der Erhaltung des Friedens Mitarbeiten. Von bulgarischer Seite wurde betont, daß gegenüber der Türkei und der gegenwärtigen türkischen Politik auf dem Balkan und in Kleinasien eine gewisse sachliche iUebereinstimmung zwischen Belgrad und Sofia bestehe.
Eine norwegische Enthüllung zum Kriegsausbruch.
Oslo, 1. Jan. Der bekannte norwegische Schriftsteller Hermann Harris Aall erzählt in seinem jüngst erschienenen Buch „Die Gefahr aus dem Osten" über den Ausbruch des Weltkrieges u. a. folgendes: Der russische Kapitän Boris Iwanow, der beim Ausbruch des Weltkrieges Leiter einer russischen Flottille war, die in Hangö in Finnland stationiert war, erhielt am 9. August 1914 den Befehl, in See zu stechen und die schwedischen Küstenstädte zu beschießen, wenn nicht vor 12 Uhr mitternachts drahtloser Gegenbefehl käme. Erst eine Viertelstunde vor dem Ablauf der gegebenen Frist kam der Befehl, daß die Flottille heimkehren sollte. — Der Gewährsmann Aalls soll weiter darauf aufmerksam gemacht haben, daß ein russischer Marineoffizier bereits vor einigen Monaten in einem schwedischen Wochenblatt über einen geplanten russischen Angriff auf Schweden geschrieben habe.
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Neuenbürg, 2. Jan. (Zehn-Rentenmarkscheine.) Die vom „Enztäler" in der Silvesternummer veröffentlichte Notiz vom Aufruf zur Einlösung der Zehn-Rentenmarkscheine mit dem Datum des 1. November 1923 hat bei den Besitzern derselben einen gelinden Schrecken hervorgerufen, so daß sie diese einst so heiß begehrten Festmarkscheine schleunigst noch am Ätach- mittag an Len Mann brachten. Sollte nun noch jemand nach dem 31. Dezember, wo die Gezeichneten Scheine aufhörten, als gesetzliches Zahlungsmittel zu gelten, in seinem Sparstrumpf solche entdecken oder im Geschäft sie gerade am Verfalltag noch angenommen haben, so braucht er deshalb nicht bange zu sein. Die Reichsbankstelle Pforzheim tauscht sie noch in den nächsten Wochen um.
Neuenbürg, 4. Jan. Ein ungemein zahlreiches Trauergefolge bewegte'sich gestern nachmittag dem neuen Friedhof zu, um dem nach kurzer Krankheit mit 58 Jahren aus dem Leben geschiedenen Schuhmachermeister August Scheuerle das letzte Geleite zu geben. Mch den Worten des Geistlichen, der seiner Rede die Worte des 103. Psalms, 15, 16 zugrunde legte, ertönten Böllerschüsse, welche der Kriegerverein seinem langjährigen Mitglied als letztem militärischen Gruß ins Grab nachsandte. Unter ehrenden Worten wurden Kränze niedergelegt namens des Kriegervereins und der Freien Schuhmacher- Zwangsinnung des Oberamtsbezirks Neuenbürg. Im Auftrag der Freien Schuhmacher-Innung der Bezirke Calw Neuenbürg widmete «in Vertreter aus Calw dem Dahingegangenen, der sich stets und namentlich in den Zeiten nationaler und wirtschaftlicher Not als treuer, pflichtbewußter Kollege erwies, Worte dankbaren Gedenkens, die von wahrer Kollegialität Zeugnis ablegten.
Neuenbürg, 2. Jan. Die endgültige Zusammenstellung über die Länge und Dauer des vom 14.—16. August v. I. .stattgefundenen Hermannslauf zum Hermannsdenkmal bei Detmold, welchen die Deutsche T urner schaft durchführte, liegt nun vor. Die Gesamtstrecke der Haupt- und Neben- läuse betrug danach 15 547 Kilometer, die von 137 000 Läufern in zusammen 724 Stunden durchlaufen wurden. Im Durchschnitt kommt auf einen Kilometer 2 Min. 48 Sek. Beim Lauf zum Völkerschlachtdenkmal im Jahre 1913 kamen auf einen Kilometer durchschnittlich 3 Min. 12 Sek. Daran ist sicher zu erkennen, daß sich die Leistungsfähigkeit im Lausen bei den Mitgliedern der Deutschen Turnerschaft erheblich gesteigert hat. - Dieses Ergebnis stellt eine Glanzleistung dar, die in ihrem Ausmaß einzig dasteht, wenn man in Betracht zieht, daß vielfach auch bergiges Gelände überwunden, werden mußte und zudem durch eine gewisse Unsicherheit beeinträchtigt wurde, da hiebei auch zwei Nächte durchlaufen wurden. Diese Leistung schlagt der Behauptung von gegnerischer Seite, als ob es sich hierbei um eine „kindliche Sache" handle, einen gewaltigen Streich ins Gesicht und erbringt nur den Beweis, daß sie von dieser Seite niemals überboten werden kann. Sch.
(W etterberich t.) Die Einwirkung nordwestlichen Tiefdrucks besteht mit kurzen Unterbrechungen fort. Für Dienstag und Mittwoch ist immer noch zeitweilig bedecktes und regnerisches Wetter zu erwarten._
Würmemverg
Grömbach, OA. Frendenstadt, 3. Jan. (Exoloiion.f In der Neujakrsnacht hantierte der Sodn des Maurers Kubier mit Spreng- stoff, bei dessen Explosion ihm eine Hand abaerissen wurde.
Stuttgart, 31. Dez. (Grundpreise für Laubstammholz.) Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Der Verein württ. Holzinteressenten hat in den Tageszeitungen zur Erhöhung der württ. Grundpreise für Laubstammholz Stellung genommen, ist dabei aber von Voraussetzungen ausgegangen, die für die „Taxpreise" vor der Inflationszeit zutrafen. Denn damals wurden die Taxpreise für die einzelnen Forstverbände und als Mindestpreise aufgestellt, unter Lenen das Holz in der Regel nicht bewertet und abgegeben wurde. Die neuen Grundpreise jedoch sind Mittelpreise, die jährlich für das ganze Land iN Anlehnung au die Landesdurchschnittserlöse festgesetzt werden sollen. In den.beiden letzten Jahren sind die Erlöse für Laubstammholz beträchtlich höher gewesen als die in Anlehnung an die Taxpreise der Vorkriegszeit eingeschätzten Landesgrundpreise für 192-1/25. Für 1925 konnten diese den Erlösen von 1924 noch nicht angepaßt werden, da das Jahr 1914 zu Beginn noch starken Jnflationscharakter zeigte. Erst nachdem die Erlöse des Jahres 1925 Vorlagen, die übrigens hinter denen des Jahres 1924 zurückblieben, konnte eine Neufestsetzung der Grundpreise für 1926 stattfinden. Da der Landesgrundpreis ein Mittelpreis ist, so können Anschlag und Zuschlagspreis auch unter demselben liegen. Der Zuschlagspreis insbesondere richtet sich ganz nach der Marktlage. Sollte die Preisbewegung des harten Rundholzes in der nächsten Zeit allgemein rückläufig sein, so werden die Zuschlagspreise dementsprechend festgesetzt, wie sie auch in den letzten Jahren auf Grund der höheren Erlöse heraufgesetzt wurden. Das Ergebnis des laufenden Verkaufsjahres wird dann wieder die Richtlinie für die Grundpreise des nächsten Jahres bilden. Da die Nutzholzabgaben auf Grund von Berichtigungen usw. in der Regel nach Len Grundpreisen angerechnet werden, so müssen die Grundpreise den Landesdurchschnittspressen angepaßt werden, wenn die Staatsforstverwaltung nicht Lauernd benachteiligt werden soll. Die in fraglichem Artikel angeführte Erklärung des Präsidenten der Forstdirektion über die Beteiligung der Staatsforstverwaltung an >der Preissenkung durch einen Abstrich am Taxpreis bezieht sich — wie aus ihrem Wortlaut hervorgeht — auf das Brennholz, während über die Festsetzung der Grundpreise -der übrigen Holzsorten die Mitteilung in den Tagesblätter« Vom 2. Dezember 1925 Auskunft gibt.
Stuttgart, 3. Jan. (Verlängerung des Lohnabkommens für die württembergische Textilindustrie). Das Lohnabkommen für die würt- tembergische Textilindustrie ist am 3i. Dezember abgelaufen. Die bisherigen Vectragskontrahenten, der deutsche Textilarbeiterverband, der Zentraloerband christlicher Textilarbeiter Deutschland und der Verband Süddeutscher Textilarbeitgeber, Landesgruppe Württemberg haben nun folgende Vereinbarung getroffen: „Die Löhne des Lohnabkommens vom l8. Juli 1925 gelten weiter bis 15. Februar 1926: sie sind mit 14 tägiger Frist erstmals auf diesen Termin kündbar. Erfolgt keine Kündigung, so gilt dieses Abkommen jeweils zwei Wochen weiter"' Durch diese Vereinbarung ist eine Beruhigung der Industrie auf weitere sechs Wochen gewährleistet. Industrie und Arbeiterschaft hoffen/ daß bis dahin lichtere Punkte in der Wirtschaftskrise sich zeigen; so- daß eine besondere Beurteilung möglich ist.
Stuttgart, 2. Jan. iWarnung.) Das Bayer. Handelsministerium erläßt folgende, auch für Württemberg aktuelle Bekanntmachung: „Seit Inkrafttreten des Aufwertungsgesetzes ist in wachsender Zahl die Gründung von Unternehmungen zu beobachten, die sich die gewerbsmäßige Auskunfterteilung und Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten in Aufwertungssachen zur Aufgaben machen. Es besteht die Gefahr, daß in vielen Fällen die angelockten Aufwertungsbeteid ligten in Anbetracht der besonderen rechtlichen Schwierigkeiten, dir das Aufwertungsgesetz auch für den Rechtskundigen enthält, unsachgemäß beraten und dadurch geschädigt werden. Die Polizeibehörden- haben die Geschäftsführung entsprechend zu überwachen.
Stuttgart, 2. Jan. (Faftnachtslustbarkeiten 1926) Nach einer Verordnung des Ministeriums des Innern darf Heuer keinerlei öffentliches Fastnachtstreiben stattfinden. Verboten sind also insbesondere: Faschings-Aus- oder Umzüge, öffentliche Faschingsbälle und öffentliche karnevalistische Konzerte, sowie jedes saschingsmäßige Auftreten von Personen in drr Oeffentkichk.it. Hinsichtlich der nicht unter das Verbot fallenden Fastnachtsoeranstaltungen in geschloffenem Kreis, bei denen wie bisher Gesichtsmasken nicht getragen werden dürfen, werden die Polizeibehörden besonders darauf achten, daß es nicht nur scheinbar geschlossene Veranstaltungen find. Bezüglich der Polizeistunde gelten die bestehenoerl Bestimmungen. Eine Verlängerung Uber 2 Uhr nachts hinaus wird das Ministerium des Innern in keinem Fall zulaffen. Wegen der Behandlung von Faschingsumzügen in einzelnen Orten des Landes, deren Abhaltrn einem uralten Herkommen entspricht, haben die beteiligten Oberämter besondere Weisung erhalten.
Backnang. 2. Jan. (Vermißt.) Die 15 Jahre alte Tochter Lenk der Wafsenmeisterseheieute a. D. Ernstberger in Dillingen, die im hiesigen Bahnhofhotel in Stellung war, ist seit 2. Dezember abgängiK Alle bisher angestellten Nachforschungen waren ohne Erfolg; man vermutet, daß dos Mädchen entführt oder verschleppt worden ist.
Backnang. 2. Jan. (Tragischer Tod.) Ein tragisches Geschick ereilte den von hier gebürtigen, in Heilbronn in Arbeit stehenden und
in Wimpfen wohnenden 31 Jahre alte» Buchdrucker Herm. Mürdter Aus noch »ich) geklärten Umständen — durch ein Zündholz, ein um- fallendrs Weihnachtslichtchen oder eine Zigarette — fing sein Betl- tepptch und Pett zu glasten an, was naillUich eine ungemein starke Rauchentwicklung zur Folge hatte. Dadurch scheint 'er bewußtlos geworden zu sein, denn als die tzausleute durch den Brandgeruch aufmerksam wurden und ins Zimmer eindringen wollten, war dies vor Rauch und den sich dabei entwickelnden giftigen Gasen nicht möglich. Es mußte zuerst von außen ein Fenster eingeschlagen werden, ehe man das Zimmer betreten konnte. Der Bedauernswerte wurde mit ganz leichten Brandwunden anscheinend schon tot auf dem Boden liegend gefunden. Stundenlange Wiederbelebungsversuche blieben mangels Sauerstoffapparates ohne Erfolg. '
Heilbronn. 2. Jan. (Blutiger Jahresanfang.) Ip der Fischergasse kam cs in der Neujahrsnacht wohl als Nachspiel zu der Gerichtsverhandlung über die skandalösen Vorgänge im „Bären", wo sich bekanntlich unerhörte sittenlose Dinge zugetragen hatten, zu Tätlichkeiten. Der verheiratete Arbeiter Adolf Birn wurde durch Messerstiche so schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus Ubergefllhrt werden mußte.
Frankenbach, OA. Heilbronn, 3. Jan. (Eine rohe Tat.) Einen schlechten Ausklang hat die Silvesternacht einer hiesigen Familie gebracht. Der verheiratete, von Neckargartach gebürtige und hier wohnhafte Schreiner Wieland verprügelte, wie schon öfters, seine Ehefrau und Schwiegermutter derart, daß sie die Nachbarschaft um Hilfe an- rufen mußten, worauf er auf die Straße ging. Dort wollte der 22 Jahre alte Schlossergehilfe Beil den renitenten Ehemann auf gütlichem Wege zur Ruhe mahnen, wurde aber von Wieland blindlings mit einem starken Messer in dxn Kopf, Rücken und die Füße gestochen, daß er schwer verletzt vom Platze getragen wurde und sofort ärztliche Hilse von auswärts angecufen werden mußte. Der rohe Täter wurde alsbald verhaftet.
Neckarsnlm, 3. Jan. (Versuchter Weindlebstahl.) Ein Welndieb- stahl, der im Schloßkeller versucht wurde, konnte durch rechtzeitiges Bemerken des Auisichtspersonals verhütet werden.
Tübingen, 3. Jan. (Selbstmord.) Freiwillig aus dem Leben geschieden ist der 19 Jahre alte Kaufmann Erwin Bieber. In der Wohnung bei seinen Eltern erschoß er sich mit einem Revolver. Aus einem hinterlassenen langen Brief geht als Grund zu der Tat Schwermut wegen verfehlten Berufs hervor.
Tübingen, 3. Januar. (Zusammenstoß zwischen Polizei und Betrunkenen.) Die Ausschreitungen in der Neujahrsnacht überstiegen dieses Jahr das sonst uhliche Maß. Zwischen betrunkenen Burschen und der Polizei kam es zu verschiedenen Zusammenstößen, bei denen auch Tätlichkeiten vorkamen. In einem Falle fiel auch ein Revoioer- fchuß. Die Polizei nahm eine Reihe von Verhaftungen vor. Die Inhaftierten wurden am Neujahrsmorgen wieder freigelaffen, nachdem ihre Namen zu Protokoll genommen worden waren. Den unliebsamen Vorkommnissen dürfte noch ein gerichtliches Nachspiel folgen.
Undingen» OA. Reutlingen, 3. Jan. (Großfeuer.) Am Silvesterabend brach kurz nach acht Uhr im Gebäude des Landwirts Johannes Walter, wahrscheinlich infolge Kurzschluß in Brand aus, dem drei zusammenhängende Scheuern zum Opfer fielen, die dem- Johannes Waller, dem Georg Betz, Gemeinderat und dein Landwirt Ernst Früh gehörten. Da ein ungeheurer Sturm herrschte griff das Feuer, das turmhoch in die Höhe schlug und über das ganze Dorf einen Feuer- regen niedergehen ließ, auch auf die an die Scheuer angebcmten Wohnungen des Walter und Betz über, die durch Feuer und Waffer so stark beschädigt wurden, daß die Bewohner ausziehen mußten. Verbrannt sind sämtliche Landwirtschaftliche Maschinen, Ernte- und Fut- tervorräte, die in den Scheuern untergebracht waren. Aas Vieh Konnte gerettet werden. Der Schaden beläuft sich schätzungsweise- aus 40—5VVOO Mark und ist zum größten Teil durch Versicherung gedeckt. Alle drei Scheunen find bis aus den Grund niedergebrannt.
Faurndaa. OA. Göppingen, 2. Januar. (Unfall beim Nrujahrs- schietzen.) In der Neujahrsnacht waren drei hinge Leute damit beschäftigt, eine» Böller abzuseuern, wobei dieser nicht rechtzeitig los-^ ging. Beim Nachsehen entzündete sich das Geschoß und verletzte die Leute im Gesicht. Sie wurden ins Göpplnger Krankenhaus gebracht. Bei den Verwundeten Wilhelm Wagner und Wilhelm Beng dürfte ix ein Auge verloren sein, während Richard Schmied Verletzungen im Gesicht erhielt.
Mosshassen, OA. Leutkirch, 2. Januar. lDer versalzene Zuckerkuchen.) Ein hiesiger Bürger erhielt von seiner in der Schweiz in Stellung befindlichen Tochter unter der Aufschrift „Liebesgabe" einen Zuckerkuchen aus Neujahr zugesandt. Groß war darüber die Freude, aber noch größer am andern Tag die Ueberraschung, als vom Zollamt der gesalzene Betrag von 3,45 Mark nacherhoben wurde. Um diesen Bettag hätten drei Zuckerkuchen gekauft werden können.
Fischbach, OA. Tettnang, 2. Jan. (Brand.) In der vergangen Nacht kurz nach 12 Uhr brach im Anwesen des Landwirts Kaspar Müller Feuer aus, das sich bei dem starken Siidwestwind m»t rasender Schnelligkeit ausbreitete. Als die Feuerwehr auf dem Brand- plntz erschien, stand das ganze Haus nebst Scheuer und Stallung bereits in Hellen Flammen. Im Rauch erstickt find zwei Pferde und zehn Stück Rindvieh. Sämtliche Vorräte an Heu und Stroh wurden ein Opser der Flammen. Der Eigentümer, der seit einiger Zeit krank ist, konnte mit seinen Angehörigen nur das nackte Leben retten und wäre beinahe selbst dem Brand zum Opser gefallen. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt.
Pforzheim, 2. Jan. In Dil nacht der 16 Jahre alte Walter körper -sehen, der nicht recht : -ging der Feuerwerkskörper lo- Gesicht schwer verletzt wurde, in das Pforzheimer Krankenh -Augen sind sehr gefährdet.
Marlen, 2. Jan. In der der ledige 20 Jahre alte Law auf der Ortsstraße bon einem Landwirt Arthur Krämer von troffen, was -den Tod nach ku Täter wurde verhaftet und nc Stcinbach, 2. Jan. Die F- Schlachten heiß gemacht. D. unbemerkt einen Stuhl und g, kam ins Rutschen und das K der Verbrühung starb das Ki Mannheim, 31. Dez. Gest oberhalb der Friedrichsbrücke angetrunken war. Nur durck veranlassen, die kalten Fluter dieser Jahreszeit ungewöhnlü tausende von Personen auf de: ten den Fußgängerverkehr. I lizeiwache verbracht und von d Oberkirch, 2. Jan. Drei Ä mit einem zerlegbaren Karabst und Hasenschlingen und ander Asyl in der dem Schwarzwe hörenden Kutschenkopfhütte ai Reh in einer Schlinge, das in geweidet wurde. Als die Wi einem Streifzug- in die weite: kehrten, entdeckten ste eine fri verraten und flüchteten nach Verdacht war nicht nnLegrür Altschmatt war ihnen auf der ' kirch -verhaftete schließlich die 1
Vom Glück vergessen.
Roman von Fr. Lehne.
73. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Ewendoline ließ die Herzogin reden, weil sie wußte, daß es ihr wohl rat, sich auszusprechen und sich in ihre Phantasten einzuspinnen. Maria Christine, konnte sich in der Wirklichkeit nicht zurechtfinden: ihre empfindsame Seele fühlte sich von allem verletzt, und scheu zog sie sich in sich selbst zurück, sich dabei immer mehr von dem Gattin, dem etwas derben, sinnen- und genußfrohen Manne, entfernend.
Sie hatte dem Manne ihrer ersten, einzigen, romantischen Liebe ein treues Andenken bewahrt, hatte ihm Altäre in ihrem Herzen errichtet und betrauerte ihn jetzt, als sei mit ihm der Gatte gestorben.
„Ob er wohl noch meiner gedacht?" hatte sie oftmals gefragt.
„Wäre seine Liebe nicht so lies gewesen, Christa, er hätte dich nicht gemieden und wäre nicht so weit sort- gegangen. Bernd Jvers war ein Mann, der sein Herz nur einmal sortschenkt — und dann ganz — für immer.'
„Wenn nur die Sehnsucht nicht wäre, die nie verlöschende. nie gestillte! — Kennst du sie, Ewendoline —?"
„Ob ich ste kenne! Ach, Christa-" Wie ein Aufschrei
kam das von Ewendolines Lippen. Sie legte die Stirn auf die Lehne des Stuhles, in dem die Herzogin ruhte. „Ja. Christa, ich kenne die Sehnsucht, die nimmerruLende — aber ich darf mich ihr fa nicht hingeben."
Da faßte Maria Christina nach Ewendolines beiden Händen, „Ist's um deinen Axel?"
Ewendoline nickte stumm.
„So jage mir doch, Liebe, du bist darüber >o verschwiegen -warum ist's zu Ende mit Euch beiden —?"
Das schöne, blonde Mädchen wandte den Blick zur Seite. „Frage mich nicht, bitte."
Doch die Herzogin ließ nichl nach.
„Christa, er hegte Mißtrauen gegen mich — und das ist's, was ich am wenigsten vertragen kann, weil ich die Lüge hasse — allerdings war der Schein gegen mich — er fragte —und ich gab keine Antwort."
„Du böser Trotzkopf? Warum aber so stolz?"
„Er hätte mir auch ohne Erklärung glauben sollen! Christa, er hatte mich mit Bernd Jvers gesehen, in München — und schon vorher in Kreuth, und Blanka Likowski auch, und sie wird es gewesen sein, die ihn argwöhnisch gemacht —" entgegnete ste leise und ich konnte und durfte doch nichts erklären!"
„Ewendoline —" Die Herzogin legte Ewendolines Hände gegen ihre Augen. „Um mich, Gute, Stolze —" flüsterte sie erschüttert, „um mich hast du dir dein Glück zerstört? Aber nein, das kann ich nicht zugeben, nein! Ein solches Opfer ist mir zu groß. Sie nahm Ewendolines Kops zwischen ihre Hände und schaute tief in deren stolz leuchtende Blauaugen. „Za, du bist ohne Falsch, bist gut und treu! Nein, du Liebe, was durch mich verschuldet ist, soll gutgemacht werden!"
„Nein, Christa, ich sage nochmals: er hätte mir glauben müssen, auch ohne große Erklärungen! Er wußte doch, daß ich ihn liebte! Genügte das nicht? — — Bitte, tue nichts, Christa! Ich bin fertig mit ihm. Ich bleibe bei dir, solange du mich brauchst, und dann habe ich meine Kunst."
Sie ließ sich nicht umstimmsn. Ste wurde beinahe heftig in ihrem Widerspruch. — „Sein Mißtrauen würde stets trennend zwischen uns stehen, Ehrista! Gewiß, ich bi« empfindlich, ich gebe es auch zu, durch die Verhältnisse so geworden — darauf mußte er Rücksicht nehmen."
Sie nahm ihre Arbeit wieder zur Hand, eine feine irische Spitzenhäkelei, eine Kunst, worin ste Meisterin war — sie hatte der Herzogin schon ein allgemein bewundertes Ueberkleid gehäkelt. Nach einer Weile brachte ein Diener die Vormittagspost. Ein Brief von Hanna Likowski und eine große Drucksache in Büttenpapier für Ewendoline befanden sich darunter. Die Drucksache trug Blankas Schriftzüge.
„Eine Verlobungsanzeige —"
sich gar nicht der Herzogin
Mit einem gewissen Unbehagen, das sie erklären konnte, öffnete sie nach Erlaubnis ihre Briefschaften, zuerst die Drucksache.
Es war die Anzeige der Verlobung Blanka Likowskis mit dem Oberleutnant Axel von Kronau!
Nun war es doch geschehen! Er hatte sich das Eold- fischchen gekapert! Ihr Mund verzog sich M einem so verächtlichen Lächeln, daß ihr Gesicht ganz entstellt davon wurde. Sie bemerkte den forschenden Blick der Herzogin.
„Das, was wir vorhin besprochen, hat sich erübrigt! Axel von Kronau ist mit Blanka Likowski verlobt!" sagte sie mit tonloser Stimme. „Hier die Anzeige-
Und Hanna schrieb: „Ja, meine beste Ewendoline, nun ist unsere Blanka auch Braut! Möge ihr ein glücklicheres Los beschieden sein als mir! Axel von Kronau ist mir sehr sympathisch, so gediegen und ernst — Du kennst ihn ja auch! Aber zu Dir kann ich ja offen sprechen — ich fürchte, er ist doch nicht der rechte Mann für Blanka! Ich wundere mich sehr, daß die Beiden sich gefunden haben. Zwar, Mama und Blanka haben es, wie ich wohl bemerkt habe, sehr gewünscht, doch Axel Kronau war, obwohl er kehr viel eingeladen wurde, immer reserviert. Ich glaube, oie Verlobung war beinahe eine Ueberrumpelung für ihn. Am Sonntag war Blanka nach dem Diner im Salon mit ihm allein; sie hatte es sehr eilig, ihm ein neues Gemälde zu zeigen, das Mama gekauft! Und als Mama mit mir und General von Fischleins nach ihnen auch in den Salon kamen, hatte Blanka den Leutnant untergefaßt, während sie das Gemälde betrachteten. Mama rief: „Was sehe ich! Ihr lieben Kinder!" Und der General und die Eeneralin spendeten sofort ihren Segen! Blanka war sehr glücklich! Kronau war aber verlegen — ganz deutlich sah ich es ihm an. Der General — Du kennst ihn ja — wollte das frohe Ereignis gleich mit Sekt begießen, obwohl er bei Tisch schon genügend getrunken — und die Verlobungsfeier dehnte sich bis in die späten Nachmittagsstunden aus!
Jetzt hältst Du mich gewiß für boshaft und für neidisch — aber das bin ich nicht — von Herzen wünsche ich beiden alles Gute-"
(Fortsitzung folgt.)
Beimi
In der Notwehr erschossen
fingen (Hohenzollern) einen Als der diensttuende Oberlai Polizeistunde sorgte, wur-de « beworfen. In der Notwehr g Schuß ab. Dadurch -wurde dc letzt, daß er bald darauf starb.
L'ebesdrama. In Aschaff> Liebesdrama. Der 33jährige Bessenb-ach erschoß dort die 31 rats Eisenhauer. Das Mädck war sofort tot. Die Ku-geln und blieben an den Kleidern I darauf einen Kopfschuß bei, tr verletzt wurde, daß das Gehst Einlieferung ins Krankenhaus mes war Nichteinwilligung de Brandstiftung cm einer N belfabrik in Blankenburg br- Feuerwehr, nach kurzer Zeit -! bei -den Aufräumungsarbeiten Petroleum getränkte Latten ( den Besitzer -der Möbelfabrik stiftung. Der Verhaftete hat Als Grund für die Tat gab an, in die er durch mehrere fj Der Sturm im Hamburg burger Hafen hat Donnerstc und zehn angenommen. Ein von seinen Vertäuungen losg- Mühe konnte eine Kollision Dampfer „Andania" vermied wurde der brasilianische Dam Vertäuungen los-gerissen und getrieben, wobei er leck wurd Schneefiille im schlesisch« birge ist neue Kälte eingezog nieder.
EinMgangene Zeitung. s
nach fast IMjährigem Bestehen Die Flugzeugindustrie an Nugzeugwerft der Dornier W zell-Friedrichshafen ist Wiede: wärts gegangen. Der Geme mig -den Beschluß, dem Flugz- Kosten der Herstellung eines eine Subvention von 50000 Währung dieser Subvention t daß der Sitz des zu gründend bau und Flugverkehr die Stad Subvention wird in jährlicher aOOO Franken -getilgt. Vor de wird in Rorschach, Thal und «che Versammlung abgehalten zeuge werden auch in Zukunf:
Reparaturen am Amerika wE muß der ganze Kiel und Angeles" neu gebaut w Schiffskörper mit Säure behai Metallteile zerfressen hat. L Ma,chinenteile wurden die L auftragt. Die Neukonstruktio: Ipruch nehmen, so daß -die ,Lo fertig sein wird. Man hatte d durch Packard-Motore zu erse Zweck -die Motor müssen, so -daß man von diese Beschränkte Karnevalserb kanntmachung des Staatsminr Valslustbarkeiten in beschränk letzten Karnevals auch für -da rmm behält sich vor, die ertc oder für einzelne Orte oder Lc nevaltreiben auf offenen Str. Von -den Unternehmern wird kungsmaßnahmen der Regieru wnen Rechnung tragen.
Handel uri
in^ü^^se. Nagold: Wes — Winnenden: We Dinkel 8.40, Gerste 9.50—10.50 9 Schweinepreise. Balingen: Besigheim: Milchschweine 30—35- Läufer 65-75, Milchschwe Milchschweine 30-42 Mark -