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Montag, dm 4. Januar 1V26.
84. Jahrgang.
Die rvürtteurbergischen Wirtschaftssührer über das 3ahr 1S2S.
An die Führer der schwäbischen Wirtschaft hat die „Süddeutsche Zeitung" eine Anfrage gerichtet und sie um ihre Ansicht über den Verlauf'des Wirtschaftsjahres 1925 und die Aussichten für das Jahr 1926 gebeten. Wir geben daraus einige markante Sätze wieder. Werkbesitzer Dr. e. h. Boß von der Großsilberwarenfirma I. Binder in Gmünd schreibt, Laß mit dem wirtschaftlichen Verlauf des Jahres 1925 Wohl keine Firma der Branche zufrieden sein kann. Das hauptsächlichste Hindernis für eine gedeihliche Entwicklung war die deutsche Steuerpolitik, die das rechte Maß für das erreichbar Mögliche im Heransziehen von Steuern vermissen ließ. Die Aussichten fürs nächste Jahr sind die denkbar ungünstigsten und die weiteren Nachwirkungen der großen Kapitalenizüge sind noch nicht vorauszusehen. Kommerzienrat Breuninger von der Firma E. Breuninger A.G., Stuttgart, bezeichnet den Geschäftsgang im vergangenen Jahre als im allgemeinen zufriedenstellend. Die Aussichten für das nächste Jahr können auch in der Textil- branche nicht besonders günstig sein, aber immerhin besser als in manchen anderen Industriezweigen. Die Daimler- Motoren-Gesellschaft betont, daß der deutsche Käufer seinen Bedarf im Inland befriedigen sollte. Er hat es nicht nötig, durch Kauf eines ausländischen Wagens die deutsche Automobilindustrie und das deutsche Vollsvermögen zu schädigen, zumal da der deutsche Wagen auch tu 'der Qualität dem ausländischen mindestens ebenbürtig, größtenteils überlegen ist. Dem Nachlassen des Absatzes auf dem Jnlandsmarkt gegenüber hat sich .der Export gehoben. Künftig wird der Absatz auf dem Jnlandsmarkt abhängig sein von der allgemeinen deutschen Wirtschaftslage und >der Besserung der jetzigen Kredit- und Geldnot. Für den Auslandsmarkt hat die Firma gute Hoffnung- Kommerzienrat Dr. e.h. Pani Dick weist auf einen erheblichen Rückgang des Exports hin und bezeichnet die wirtschaftlichen Aussichten für das kommende Jahr als sehr trübe. Es wird fortgesetzt -der ernstesten Maßnahmen bedürfen, um Kurzarbeit und Entlassungen zu vermeiden. Kommerzienrat Dr. Georg ii, Generaldirektor der Stuttgarter Verein. Ver- sicherungs A.G. führt ans: Hatte die deutsche Privatversicherung 1924 wieder Aufbauerfolge zu verzeichnen, die alle Erwartungen übertrafen, so ist das zu Ende gehende Jahr durch einen Rückschlag gekennzeichnet, wie man ihn in solchem Ausmaß nicht für möglich gehalten hätte. Vom Jahr 1926 ist im besten Falle eine bescheidene Besserung zu erwarten. Hans Holz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft des württ. Einzelhandels, legt dar, daß die Wirtschaftskrise seit September den Geschäftsgang beim Einzelhandel außerordentlich ungünstig beeinflußte. Am schwersten wurden die außerordentlich kurzen Zahlungstermine empfunden, die laut den Verbandskonditionen der Fabrikationsverbände Vovgeschrieben sind. Hätte der Einzelhändler längere Ziele, so wäre er in der Lage, jederzeit seinen Verpflichtungen nachzukommen. Die ersten drei bis vier Monate des kommenden Jahres werden Wohl die wirtschaftlich schwierigsten sein. Die Gebr. Jung Hans" A.G. legt dar, daß die Krisis infolge der Krediteinschränknng der Reichsbank die Gesamtproduktion der Uhrenindustrie stark störte und daß die Weihnachtssaison vollständig fehl schlug. Dr. Kien, Syndikus der Handelskammer Stuttgart, erwartet im neuen Jahre eine weitere Entwicklung der bestehenden Krisis mit mancherlei Verlusten unter Gefährdung zahlreicher Unternehmungen auch in Württemberg. Kommerzienrat Molt von 'der Waldorf- Astoria-Zigarettenfabrik A.G. führt aus. Laß die Steuerpolitik des Staates jede freie Wirtschaft lähmt und -den Bogen bis zum Brechen überspannt. Der Direktor der Städt. Spar- und Girokasse Stuttgart, G. Oe steile verspricht sich eine Gesundung unserer Wirtschaft allein durch die Neubildung von Sparkapital und die' Steigerung des Wirtschastsertrags. Kommerzienrat Dr. e. h. S ch e e r e r - Tuttlingen sagt, Laß der Geschäftsgang tn seinem Industriezweig nicht immer befriedigend war. Am schwersten wurde empfunden die Verständnislosigkeit, mit der Arbeiterführer -der schwierigen Lage der Unternehmer gegenüberstanden. Die Aussichten für Las kommende Jahr sind nicht günstig. Der Direktor der württ. Landwirtschaftskammer Dr. Ströbel bespricht eingehend die Lage der Landwirtschaft und weist zahlenmäßig nach, daß von einer Rente in der Landwirtschaft nicht mehr gesprochen werden kann. Die Lage der Nahrungsmittelindustrie kennzeichnet die Schüle-Hohenlohe A. G. in Plüderhausen. Es bleibt nur der Weg äußerster Sparsamkeit und der Rationalisierung der Betriebs- und Geschäftsführung mit einer Preispolitik, die den Erfordernissen des- Verbrauchers Rechnung trägt. Nach Ansicht von Dr. Theurer von den Farbenfabriken G. Siegle in Stuttgart sind die Aussichten für das kommende Jahr keine rosigen. Direktor Ludwig Ziegler vom Kraftwerk Alt- Württemberg, Ludwigsburg, konstatiert einen erfreulichen Zuwachs der Stromabnahme und erwartet, daß die Großkonsumenten die elektrische Energie immer mehr von den großen Elektrizitätswerken beziehen werden.
Deutschland.
Stuttgart, 2. Jan. Der Landesvorstand der württ. Zentrumspartei hat beschlossen, den auf 10. Januar vorgesehenen Landcsparteitag >der württ. Zentrumspartei mit Rücksicht auf die ebenfalls am 10. Januar stattfindende Sitzung des Reichs- Parteivorstandes und der Graktionsvorstände in Berlin zu ver- Ichieben. Der württ. Parteitag wird daher voraussichtlich erst am 24. oder 31. Januar stattfinden.
Frankfurt a. M., 2. Jan. Anstelle des zum Regierungspräsidenten von Wiesbaden ernannten Polizeipräsidenten Erlcr M Landrat Müller, der Verwalter des Landratsamtes des Saalekreises, zum Polizeipräsidenten von Frankfurt a. M. ernannt worden.
Weimar, 2. Jan. Zu der von einem Thüringer Blatt gebrachten Meldung, daß Vorbereitungen zur Durchführung -des Ausnahmezustandes in Thüringen in vollem Gange seien und zu diesem Zweck Reichswehr und Landespolizei Zusammenwirken würden, erklärt das Thüringische Innenministerium, an dieser Nachricht sei auch nicht ein Wort wahr.
Anfrage eines lernbegierigen Untertanen.
Dem „Schwäb. Merkur" wird geschrieben: Es ist vorgekommen, daß auf Weihnachten eine Witwe von ihrer Tochter in Lothringen ein Weihnachtspaket erhielt. So ein Geschenk, das man sich womöglich am Mund abgespart hat, tut dem Beschenkten besonders Wohl. Wer die Zollstelle verlangt den Inhalt des Pakets zu sehen. Es enthält einige appetitlich anzuschauende Würste, die werden nun vor den Augen der Witwe auseinandergeschnftten und in den Ofen geworfen. Ich frage: wem soll damit eine Freude gemacht oder genützt werden? Etwa den heimischen Ernährungsindustrien? Es ist vorgekom- men, 'daß auf Weihnachten ein Schüler von seiner Patin in der Schweiz ein Päckchen 'bekam, das schrecklicher Weise auch ein klein wenig Backwerk enthielt. Der Empfänger muß bei der Abholung dafür 40 Pfennig' 'Strafe bezahlen. Wieder zum Schutz der heimatlichen Ernährungsindustrien? Aber nun kommt 'der Punkt, wo mein Untertanenverstand versagt. Warum dürfen sich nicht bloß Südfrüchte in Unmengen, sondern auch schwere französische und spanische Weine hemmungslos und billig über die Grenze ergießen? Ist der Schaden, der damit nicht bloß den heimischen Industrien, sondern auch — den Konsumenten zugesügt wird, irgendwie zu vergleichen mit dem, den so unschuldige Eßwaren in einem Äiebesgabenpaket auf Weihnachten anrichten?
Deutsche gegen Deutsche.
Manuheim, 1. Jan. Gustav Roeder und sein Schlageter- kamerad Karl Fante griffen die der Schlägerei Mitangeklagten Reichsbannerlente E. A. Weigel und K. M. Götz am Luisenheim an. Sie trugen Leide Gummiknüppel, mit denen sie auf die Mitangeklagten einhauten, aD sie auf ihre Aufforderung die Straße nicht freimachten. Weigel hob zur Abwehr sein neues Rad vor sich in die Höhe, Götz wehrte sich mit dem Trommelschlegel. Ein jugendliches Reichsbannermitglied, das von seinem Messer Gebrauch machte, wurde bereits vom Jugendgericht abgeurteilt. Das Gericht verurteilte alle vier Angeklagten wegen Gemeinschaft begangener Körperverletzung zu einer Geldstrafe von je 50 Mark. Die verurteilten Mitglieder des Reichsbanners haben gegen dieses Urteil Berufung eingelegt.
Dank des Reichspräsidenten.
Berlin, 2. Jan. Dem Herrn Reichspräsidenten sind anläßlich des Weihnachtsfestes und des Jahreswechsels aus allen Gebieten des Reiches und von vielen Deutschen jenseits der Grenzen Glückwünsche in 'großer Fülle zugegangen. Es ist leider dem Herrn Reichspräsidenten nicht möglich, alle diese Zuschriften einzeln zu beantworten. Er muß daher den Vielen, die seiner gedacht haben, seinen besten Dank für die freundlichen Wünsche, die er auf das Herzlichste erwidert, auf diesem Wege übermitteln.
Reichsregierung und Preußenfrage.
Berlin, 2. Jan. Am 10. Januar wird nun der Parteivorstand des Zentrums gemeinsam mit -dem Vorstand der Reichstagsfraktion und der Preußenfraktion zusammentreten. Von ihm wird für den Fortgang der Regierungsbildung mancherlei abhängen. Gerade, daß der preuß. Landtag hinzugezogen ist, deutet auf die Absicht des Zentrums hin, 'den Sozialdemokraten begreiflich zu machen, daß unter Umständen auch die Preußische Koalition gekündigt werden könnte, falls die Sozialdemokraten im Reich in der Opposition bleiben sollten. Unverbindliche Besprechungen zwischen dem Zentrum und den Sozialdemokraten werden in der Richtung vermutlich auch während der Weihnachtstage hin und her gegangen sein. Es ist aber vor der Hand kaum anzunehmen, daß etwa die Aufgabe Dr. Luthers, mit dessen Betrauung am 8. Januar allgemein gerechnet wird, erschwert werden könnte. Jedenfalls sieht man doch wohl die Dinge schief, wenn man glaubt, daß das Zentrum die Absicht hat, Herrn Dr. Marx als Kanzleranwärter aufzn-- stellen. Das Zentrum will keine führende Rolle spielen, sondern möchte lieber Herrn Dr. Koch von den Demokraten noch einmal sich die Zähne ausbeißcn lassen, wozu dieser aber keine Neigung verspüren dürste. Es bleibt auch noch immer die Frage, ob das Zentrum die Verantwortung auf sich nehmen wird, Herrn Dr. Luther, wenn er jetzt als Beauftragter des Reichspräsidenten an die Regierungsbildung herangeht, einen Korb zu geben.
Loeve und seine Eindrücke in Amerika.
. Berlin, 2. Jan. Reichstagspräsident Loebe hielt am Samstag im Präsidentenhause vor 'den Angestellten des Reichstags einen Vortrag über Amerika. Er schilderte die Eindrücke, die er auf der Amerikareise der Interparlamentarischen Union gewonnen habe. Er entwarf ein anschauliches Bild von der gewaltigen Entwicklung, die Wirtschaft und Verkehr im letzten Jahrzehnt in den Vereinigten Staaten genommen hätten. Die Löhne und Gehälter seien in Nordamerika viermal, die Warenpreise zwei- bis zweieinhalbm-al so hoch wie bei uns. Daraus erkläre er sich, daß in Amerika ansehnlichere Summen als Sparkapital von den Gehaltsempfängern angelegt würden. Loebe kam zu folgender Schlußfolgerung: „Mir scheint, daß Europa in seiner staatlichen Gestaltung eine gewaltige Zusammenfassung wird vornehmen müssen, wenn es den weiten Vorsprung, Len Amerika in den letzten zehn Jahren gewonnen hat, wieder einholen will. Weiter habe ich aus den Vereinigten Staaten den Eindruck mitgebracht, daß dort im großen und ganzen jede Arbeit geehrt wird, ganz gleich, welcher Art sie ist. Auch derjenige, der die einfachste und widerwärtigste Ar
beit im Interesse der Gesamtheit verrichten muß, wird in dem Augenblick, wo er seine Arbeitsstelle verläßt, als ebenbürtiger Mensch gewertet. Daraus sollten wir auch in Europa lernen."
Fünfzigjähriges Bestehen der Reichsbank.
Berlin, 2. Jan. Aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der Reichsbank fand heute im Reichsbankgebäuüe eine interne Festsitzung statt, die mit einer Begrüßungsansprache des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht eingeleitet wurde. Dr. Schacht hob die enge Gemeinschaft hervor, in der sich die Reichsbank bei der Wiederaufbauarbeit mit der Reichsrogierung und den Verantwortlichen Wirtschastsführern befunden habe und 'befinde. In Anerkennung der von den Beamten, Angestellten und Arbeitern in den vergangenen Jahren geleisteten schweren Arbeit ist von der Generalversammlung die Schaffung eines besonderen Wohlfährtsfonds in Höhe von einer Million Reichsmark in Vorschlag gebracht worden. Alsdann gab Geh. Oberfinanzrat Dr. Grimm einen Rückblick auf die Geschichte der Reichsbank. Im Anschluß hieran überbrachte Reichsminister Dr. Geßler die Glückwünsche der Reichsregierung. Dr. Schacht dankte sodann den Vorrednern »und den zahlreichen in- und ausländischen, öffentlichen und privaten Stellen für ihre Glückwünsche.
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Bern, 2. Jan. Der Schweizer Bundesrat hat an das Sekretariat des Völkerbundes ein Schreiben gerichtet, wonach in den Beziehungen der Schweiz zu Rußland kein Hindernis für eine russische Teilnahme an der vorbereitenden Abrüstungskonferenz liegen könne.
London, 2. Jan. Das Defizit im englischen Staatshaushalt steigt. Die gestern veröffentlichte neunmonatliche Statistik über die Staatseinnahmen ergibt, daß sich der Fehlbetrag gegenüber dem Jahresvoranschlag auf 124 Millionen Pfund beläuft. Im vergangenen Jahr 'betrug der Fehlbetrag nur 89 Millionen Pfund.
Bukarest, 2. Jan. Der rumänische Kriegsminister Nada- reso ist wegen Unregelmäßigkeiten bei der Lieferung von Flugzeugen durch die Fokkerwerke in Amsterdam zurückgetreten.
Damaskus, 2. Jan. Jouvenel erließ eine Proklamation an die Drusen, worin er sie zur Einstellung des Kampfes auffordert.
Bagdad, 2. Jan. An der Mossulgrenze sind 15 000 englische und Irak-Truppen zusammengezogen.
Ansprachen im Elhsee.
Paris, 2. Jan. Der Pakt von Locarno bildete gestern gelegentlich des Neujahrsempfanges des diplomatischen Korps durch den Präsidenten der Republik Len Mittelpunkt der Ansprachen, die der päpstliche Nuntius und Doumergue hielten. Kardinanl Eeretti erklärte, daß Heuer der Friede nicht mehr bloß eine Hoffnung sei. Der Pakt, den die Geschichte auf ihre schönsten Seiten einschreiben werde, sei die Verwirklichung der gehegten Hoffnungen. In seiner Antwort war Doumergue bei Beurteilung des Paktes zurückhaltender als -der Nuntius. Er erklärte, daß das Jahr in internationaler Hinsicht unter glücklichen Auspizien beginne, denn der Pakt solle die Vorbereitung eines Friedens gestatten; er solle zur Beruhigung der Geister, zur Annäherung der Völker und zur engen Zusammenarbeit der Regierungen beitragen. Doumergue zitierte dann den bekannten Satz Pascats: „Was gerecht ist, soll stark sein, was stark ist, soll als Recht gelten." (!) Doumergue erklärte weiter, -daß man nicht hoffen könne, daß zwischen den freien Völkern, deren Interessen gegensätzliche seien, Reibungen, Zänkereien und Meinungsverschiedenheiten immer vermieden werden würden. Nur hofft der Präsident, daß diese nicht immer blutig ausgetragen werden müßten, sondern andere Lösungen finden können.
Kmrzleitrofi.
Paris, 2. Jan. Bekanntlich war von der Reichsregierung die Berechtigte Forderung erhoben worden, daß nach Abschluß des Pattes von Locarno im besetzten Gebiet die Zahl der Besatzungstruppen sich ungefähr der Anzahl der Truppen nähere, die vor dein Kriege in der Koblenzer und Mainzer Zone garni- soniert waren. Diese Forderung ließ sich nicht durchsetzen, .und die Stärke der Besatzungstruppen wird um ungefähr 20 000 Mann mehr sein als die deutschen Truppen, die vor 1914 dort lagen. Was die guartierrechtliche Requirierung vor allem durch die Franzosen anlangt, sollen nach einer jüngst erlassenen Verordnung des Generals Guilleaumat einzelne Städte mit solcher nicht stärker belastet werden als vor der Räumung der Kölner Zone. Nur für Aachen und Düren ließ sich dieser Grundsatz nicht durchführen. Die beiden Städte bekommen jetzt Divisionsstäbe. Damit ist gegeben, daß dort in gröberem Umfange Wohnungen angefordert werden müssen, als dies bisher der Fall war. Grundsätzlich wurde entschieden, daß über die Proteste, die von einzelnen Städtegemeinden gegen die Forderungen der Alliierten erhoben werden, kein« Verhandlungen mehr zwischen der deutschen Botschaft in Paris und dem Quai d'Orsay stattfinden, sondern daß derartige Verhandlungen zwischen dem Reichskommissar bei der Mheinland- kommission Baron Simmern und den zuständigen alliierten Militärbehörden erörtert werden sollen. Nur wenn diese Verhandlungen keine Einigung zwischen dem deutschen Vertreter und den Vertretern der Alliierten ergeben sollten, würde der Quai d'Orsay sich mit solchen Fragen befassen und endgültige Entscheidungen treffen.
Türkische Bündmsanträgc von Bulgarien äbgelehnt.
London, 2. Jan. Die bulgarische Regierung ließ in London wissen, daß sie die türkischen Anträge auf ein Bündnis und Waffenhilfe im Falle eines bewaffneten Konflikts in Mosftst abgelehnt habe. Bulgarien sei entschlossen, sich in seinen Beziehungen zur Türkei ausschließlich nach den Entschlüssen des