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Ev. Gottesdienste!
in Neuenbürg.
inntag, 3. Januar, Sonntag! Neujahr. !
Uhr Predigt (Matth. 28. 19, SÜ Thema: Unsere Kindertag ;d 409): i
Dekan Dr. Megerlin. i 2 (Uhr Christenlehre (Söhn«, Stadtvikar Taste, ittwoch, 6. Jan., Erscheinung 10 Uhr Predigt (ApostelgeschiP . 1—33: Lied 252):
Dekan Dr. Megerlin », >s Opfer ist vormittags ulst abends für die Basler Miss» timmt.
ä Uhr Predigt: ,
Stadtoikar Taxis, eitag, 8. Januar, 11 Uhr N sinn des KonfirmandcnunteriE
athol.Gottesdienj
in Neuenbürg.
mntag, 3. Jan. Fest d. Name«! Zesu.
Uhr: Predigt und Hochamt. Uhr: Andacht. ,
Zwsitas
Blatt.
Zweites
Blatt.
^ 1.
Samstag, den 2. Januar 1926.
Calw, 29. Dez. (Hohes Mter.) Der in hiesiger Stadt in allen Kreisen wohlbekannte und geachtete Bortenmacher Chr. Dierlamm feierte üiser Tage im engeren Familienkreise in geistiger Frische seinen 93. Geburtstag. Dierlamm ist der älteste geborene Calwer. An Jahren übcrtrifft ihn nur Oberlehrer a. D. Dengler, hier. Möge er sich noch lange einer guten Gesundheit freuen!
Stuttgart, 30. Dez. (Württ. Gebäudebrandversichcrungs- anstalt.)' Mit Wirkung ab 1. Januar 1926 wird die gesetzliche Versicherung derart erhöht, daß den Gebäudoeigentümern im Schadenfall zu der nach mittleren Ortspreisen vom 1. August 1914 berechneten Entschädigungssumme ein Zuschlag bis zu 80 Prozent gewährt wird. Bei einem Vollschaden wird somit eine Entschädigung (gesetzliche Entschädigung) bis zum 1,8fachen des Friedensversicherungsanschlags verwilligt, wenn der maßgebende nach Brandtagspreisen berechnete Schaden diese Höhe erreicht. Die Brandschadenumlage für das Jahr 1926 beträgt bei den Gebäuden der III. Klasse 8 Reichspfennige aus 100 Reichsmark Brandversicherungsanschlag. Im Jahr 1925 betrug die Umlage 6 Reichspfennige bei einer Entschädigung bis zum 1,2fachen des Friedensversicherungsanschlags; cs ist also jetzt im Vergleich zuni Vorjahr die Leistung der Anstalt um die Hälfte gesteigert, dagegen die Umtage nur um ein Drittel erhöht worden. Verhältnismäßig ist also eine Ermäßigung des Umlageeinheitssatzes eingetreten. Da trotz dieser Erhöhung der gesetzlichen Entschädigung vielleicht in manchen Fällen die Deckung nach Brandtagspreisen bei den immer noch schwankenden Preisen (heutige Preise beim Hochbau etwa das 1,8- bis 2,3sache, beim Zugehör das 1,0- bis 2,0fache der Vorkriegspreise) nicht erreicht wird, mußte auch weiterhin Gelegenheit gegeben werden, sich durch eine Teuerungsversicherung zu decken. Die Teuerungsversicherung ist nach Hundertsätzen -des Friedensversicherunganschlags unmittelbar bei »dem Verwaltungsrat der Gebäudebrandversicherungsanstalt Stuttgart, Schloßstr. 22, schriftlich zu beantragen. (Zulässige Hundertsätze 20, 30, 40, 50 Prozent, darüber hinaus nach besonderer Vereinbarung). Die Umlage in der Teuerungsversicherung beträgt wie im Vorjahr 5 Reichspfennig auf 100 Reichsmark Umlagekapital der Teuerungsversicherungssumme. Die bisherigen Teuerungsversicherungen sind mit Wirkung vom 1. Januar 1926 ab -von den Gebäudeeigentümern neu zu regeln. Zu diesem Zweck sollten sie bis spätestens 1. Februar 1926 ihre Teuerungsversicherung durch einen entsprechenden Antrag bei der Anstalt ermäßigen oder ganz abmelden. Eine besondere Aufforderung hiezu ergeht von der Anstalt aus an die einzelnen Gebäudeeigentümer nicht. Wenn und insolange ein Ge- Läudeeigentümer innerhalb dieser Frist keine Erklärung über die Aenderung seiner bisherigen Teuerungsversicherung abgegeben hat, bleibt er insgesamt in demselben Umsang wie bisher, jedoch mit mindestens 180 Prozent des Friedensversicherungs- anschlags gedeckt und '-die Teuerungsversicherung kommt entsprechend der Erhöhung der gesetzlichen Versicherung ganz oder teilweise in Wegfall.
Stuttgart, 31. Dez. (Spielplan der Württ. Landesthoater.) Großes Haus: Sonntag, 3. Januar: Palestrina (6 bis gegen 10); Dienstag: Hänsel und Gretel — Der Zanbergeiger (6—9); Mittwoch: Die Zanberflöte (6.30—9.45); Donnerstag: Fidelio (7.30—10); Freitag Rigoletto (7.30—10); Samstag: Der Wildschütz (6.30—9.15); Sonntag, 10. Januar: Cavalleria rusticana Pagliacci (7.30—10.15). — Kleines Haus: Sonntag, 3. Jan.: Morgenfeier Regisseur und Schauspieler (11.15—12.30) — Der
Auto-A«h8nger
Otto Hummel, Pforzheim,
Fernsprecher 2239.
Puppenschuster (3—5.15) — Die Journalisten (7—10); Montag: Sakuntala (7.30—10); Dienstag: Neidhardt von Gneisen- au (7—10.45); Mittwoch: Ter Puppenschuster (3—5.15) — Pong-Ma-Jong (7.30—9.30); Donnerstag: Die Heilige Johanna (7—10.15); Samstag: Die tote Tante und andere Begebenheiten (7.30—10); Sonntag, den 10. Januar: Morgenfeier Das bewegte Bühnenbild (11.15—12.45) — Der Puppenschuster (3—5.15) — Pong-Ma-Jong (7.30—10); Montag: Neidhardt von Gneisenau (7—10.45). — Liederhalle: Sonntag, 10. Januar 5. Symphoniekonzert-,Hauptprobe (11—1); Montag, 14. Januar: 5. Symphoniekonzert (7.30—9.30 Uhr).
Stuttgart, 31. Dez. (Die neue Rettungsmedaille.) Die Rettungsmedaille wird laut Beschluß des württ. Staatsministeriums vom August 1925 wieder verliehen, und zwar auch für , die gesamte zurückliegende Zeit seit der Staatsumwälzung im November 1918. Die neue Rettungsmedaille zeigt aus der Vorderseite die figürliche Darstellung eines Retters, der die gerettete Person trägt, und die Umschrift „Für Rettung aus Lebensgefahr", auf -der Kehrseite die drei Hirschstangen des württ. Landeswappens und die Umschrift „Württemberg". Das dazu gehörige Band ist schwarz mit roter Randeinfassung.
Stuttgart, 31. Dez. (Entschädigung für Pferdeverluste.) Der Höchstbctrag der Entschädigung für Pferdeverluste infolge von Kopfkrankheit oder ansteckender Blutarmut ist mit Wirkung vom 1. Januar 1926 an auf 600 R.M. festgesetzt worden.
Vaihingen a. E., 1. Jan. (Nichtbestätigte Wahl.) Wie der „Enz-Bote" erfährt, wurde die Wiederwahl des Stadtschulthci- ßen Häselin zum StaLtvorstand in Baihingen nicht betätigt. Es verlautet, daß Häselin gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt hat.
Weildrrstadt, 31. Dez. (Brand.) Die Buchdruckerei Räth wurde von einem Brandunfall betroffen, der noch verhältnismäßig gut abgelaufen ist. Im Laden seilgehaltene Feuerwerkskörper entzündeten sich. Das Feuer nahm bedrohlichen Charakter an, konnte aber noch rechtzeitig gelöscht -werden. Die Feuerwehr war rasch zur Stelle. Die wertvollen Ladenvorräte wurden durch Feuer und Wasser zum größten Teil vernichtet.
Schwenningen, 1. Jan. (Ein Fenergefecht mit Wilderern.) Am Christfest morgens in der Frühe haben drei hiesige Burschen, ausgerüstet mit Gewehr und Rucksack, sich auf die Jagd gemacht, wobei sie auf Gemarkung Schwenningen von dem Jagüpächterssohn Robert Schlenker betroffen und verfolgt worden sind. Die Burschen haben sich dem Verfolger gegenübergestellt und scharfe Schüsse auf ihn abgefeuert, wodurch Schlenker getroffen und am linken Oberarm leicht verletzt worden ist. Hierauf sind sie geflüchtet. Es gelang, die drei Burschen in Len Persönlichkeiten Emil Schrenk. Gottlieb Schumpp und Helmut Kraft zu ermitteln und dem Amtsgericht Rottweil einzuliefern.
Ulm, 31. Dez. (Wegzug.) Gemeinderat Amtsrichter Konstantin Wieland wird in den nächsten Tagen von Ulm wegziehen.
Wain, OA. Laupheim, 31. Dez. (Betrüger.) Der verheiratete Forstgehilfe H. in Freih. von Hermann'schen Diensten hier wurde plötzlich seines Dienstes enthoben wegen vieler, gegen seine Herrschaft -begangener Betrügereien. Vor etwa sechs Wochen kam hier ein junger Forstgehilse an, der anscheinend von der Herrschaft aus München „bezogen" wurde. Vor einigen Tagen nun entpuppte sich dieser „Forstgehilse" als Ge- heimdetektrv, der zur Beobachtung des H. hierher beordert worden war. -Es ist ihm in dieser Zeit gelungen, ganz umfangreichen Schwindeleien und großen Betrügereien des H. auf die -Spur zu kommen und verschiedene Helfershelfer aus-
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Vom Glück vergessen.
Roman von Fr. Lehne.
70. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
»Ach, Gwendoline! Sie hat mich nie verstanden. Doch ich verzeihe ihr. Mein Los war, verkannt zu werden in meinen besten Absichten, und Wünschen. Nur du, Mutterte, hast mich verstanden, und das danke ich dir in meiner letzten Stunde." Jedes Wort machte ihm Beschwerden; sein Sprechen sank zu einem unhörbaren Flüstern. — „Mama, grüße mir auch die Hanna! Sag' ihr, daß ich sie doch geliebt, mich ihrer aber nicht würdig genug fühlte — ich wollte nur erst innerlich reifer werden! Ah, der elende Zwiespalt in nur — ich bin kein ausgeklügeltes Buch, ich bin ein Mensch voll Widerspruch — und du, Mama, hast immer meine
größte Liebe besessen-aber das Leben hat mir jetzt
einen Ekel eingeflößt —" Er tastete nach ihrer Hand. Me Krankenschwester, die etwas abseits gestanden, trat näher und gab ihr einen Wink — es war Zeit zu gehen! Die Baronin zwang ein Lächeln um den bebenden Mund.
. «Ich muß jetzt fort, mein Bub! Doch ich komme morgen Wieder —" Sre wäre so gerne geblieben: aber sie mußte sich dem Gebot fügen — ohne Widerspruch. Sie neigte sich über den Sohn zum Abschiedskuß. Da erfaßte ihn jäh eine heiße Angst — er hielt mit seiner letzten Kraft ihre Hand.
„Du bleibst, Mutter, du bleibst hier-ich fühle es.
ich muß sterben! — Du hast mir das Leben geschenkt, ser nun auch in meiner letzten Stunde bei mir —! Aber ich Lill doch nicht sterben — er richtete sich mühsam auf und starrte mit weit offenen Augen geradeaus.
Gwendoline war es sehr peinlich, dem Herzogpaar von den Ereignissen der letzten Tage zu berichten. Ernst und traurig sah Maria Christin« sie an. Sie schüttelte den Kopf, wie nicht begreifend.
„Warum hast du Mir nichts gesagt? Ich stand doch zu deiner Verfügung, Gwendoline! — Um Geld ein Menschenleben zu opfern! Ein Wort hätte es dich gekostet — und das alles wäre nicht geschehen —" sagte die Herzogin mit ernstem Vorwurf. Der Herzog fügte gar nichts, er sah Gwendoline nur unverwandt an.
„Hoheit, es wäre ein Wasserschöpfen mit Sieben gewesen. Ich hatte Hoheit schon von meinem Bruder erzählt — ich konnte Hoheit nicht damit belästigen! Bei der Veranlagung meines Bruders wäre es ganz zwecklos! Ich habe schon mehr als genug für ihn getan — ich fühle mich frei von aller Schuld."
Maria Christin« schauerte leicht zusammen.
„Und dennoch," flüsterte sie mit blassen Lippen, „du bist hart, Gwendoline —"
„Man muß es manchmal sein, Hoheit, und wenn es einem das Herz brechen will. Meine Mutter ist untröstlich!
Malte war ihr Abgott-und mir zürnt sie — wir sind
uns innerlich nicht nahe gekommen! Ich bin immer allein gewesen —"
Der Herzog sah mit verzehrendem Blick auf die schwarzgekleidete Mädchengestalt mit dem ernsten schönen Gesicht, und heiß wallte es in ihm auf.
„Allein find Sie, Fräulein von Reinhardt? Es dauert aber doch sicherlich nicht mehr lange, daß dieses Wort für Sie Geltung hat," bemerkte er lächelnd, „wenn Sie einmal heiraten —
„Ich Heirat« nicht, Hoheit —"
„Mit solcher Bestimmtheit behaupten Eie da»? Das läßt beinahe auf eine unglückliche Liebe schließen, Fräulein von Reinhardt —"
Scherzhaft drohte er mit dem Finger, sie dabei gespannt anblickeno. Langsam stieg ihr die Röte in das blaffe Gesicht.
„O nein, Hoheit, ich liebe nicht unglücklich. Aber das Gluck liebt mich nicht-es hat mich vergessen —"
„Beklagst du dich, Gwendoline? Wie viele teilen doch dein Geschick! Du aber hast etwas vor ihnen voraus: Dir aab ein Gott zu singen, was du leidest-*
Die Herzogin mußte husten; sie sah recht angegriffen aus; ein böser, langwieriger Katarrh machte ihr zu schaffen. Der Herzog erhob sich, um die Damen zu verlassen. Er streifte Gwendoline mit einem seiner heißen Blicke, vor denen sie sich seit einiger Zeit fürchtete.
„Heitern Sie mir die Herzogin ein wenig auf!" jagte er, „sie soll nichts Trauriges sehen und hören."
Noch am gleichen Tage, «ls Maria Christina »in wenig
84. Jahrgang.
findig zu machen. Die Angelegenheit zieht immer weitere Kreise.
Weingarten, 1. Jan. (Ein Goldgräber.) Besonderes Glück hatte ein fast 80jä-hriger Altpapiersammler. Er rührte gewohn- heitsmäig in den alten Fetzen herum und stieß mit der Hand aus einen Briefumschlag, der ihm hart vorkam. Flugs zieht er ihn heraus und siehe da: heraus rollen blanke Goldstücke für 320 M. Woher sie stammen, weiß er nicht.
Ellnmngrn, 31. Dez. (Eine interessante Entscheidung.) Nach einem Gefechtsschießen bei Gmünd hatte der Hauptmann H. seinen beiden Gefechtswagcn befohlen, mittels Fußmarsches an ihren Standort Ludwigsburg zurückzukehren, wo sie am andern Morgen eintreffen sollten. Der erste Wagen wurde mit einer Sturmlaterne versehen, der zweite folgte unbeleuchtet. In der Nacht stieß auf der Landstraße ein Motorradfahrer mit dem nicht beleuchteten Wagen zusammen und erlitt schweren Schaden. Er stellte Strafantrag gegen den Lenker des zweiten Wagens und gegen den Hauptmann wegen Nichtbeleuchtung des Fuhrwerks und fahrlässiger Körperverletzung. Die Strafkammer sprach jedoch beide Angeklagten frei, weil das Militär die Befugnis habe bei >der Ausbildung der Truppe sich über polizeiliche Vorschriften hinwegzusetzen, selbst wenn dabei Rechtsgüter gefährdet werden, -die durch die Polizeilichen Vorschriften geschützt werden sollen. Das Reichsgericht, das der Verletzte gegen dieses Urteil anrief, billigte die Ansicht der Strafkammer und verwarf die Revision unter Zuscheidung der Kosten an den Verletzten. ,
Bad«»«
Lörrach, 31. Dez. Gestern abend wurde nach fünfstündiger Verhandlung das Urteil gegen den Kaufmann Franz Wilhelm Kummliri gefällt. Er lautete wegen mehrfachen Betrugs im Rückfall auf eine Gesamtstrafe von zehn Monaten Gefängnis unter Anrechnung -von sechs Wochen Untersuchungshaft. Die Kosten fallen -dem Angeklagten zur Last. Der Anklage lag zugrunde, daß s. Zt. Kummlin einen Großflugtag in Lörrach propagiert hatte, Karten verkaufte und mit der Kasse flüchtig ging. Das ganze Unternehmen hatte sich nachher als ein großer Schwindel herausgestellt.
Heidelberg, 31. Dez. Zu dem Autounglück, das sich am Dienstag in der Nähe der Stiftsmühle ereignet hat, erfährt man noch einige Einzelheiten. Wahrscheinlich hat der Fahrer Layer gedacht, ^er könne mit seinem ziemlich großen Mietswagen das Wäger durchfahren. Er geriet aber dabei von der Straße ab und stürzte die Böschung hinunter. Ter Arzt Dr. Vogel konnte die Scheibe durchschlagen und sich durch Heraus- springcn retten. Die Böschung ist dort wohl drei Meter hoch, und außerdem hat der Neckar an der Unfallstelle nicht nur starke Strömung, sondern auch ziemliche Tiefe, so daß man mit mindestens fünf bis sechs Meter Wossertiefe an jener Stelle rechnen muß. Das Master -dürfte um die Zeit des Unglücks etwa 20 Zentimeter -hoch auf der Straße gestanden haben. Es ist anzunehmen, daß das Master beim schnellen Durchfahren hoch aufgespritzt und vielleicht auch gegen die Scheiben vor dem Führersitz gespritzt ist. Schon dadurch dürfte der Fahrer Layer irre geworden sein und die Richtung nicht mehr genau gewußt haben. Die an der Straße stehenden Steine lassen erkennen. Laß der Wagen erst einen Stein leicht streifte, den zweiten völlig fortriß und auch Len dritten noch umwarf. Dann ist er die Böschung hinab gestürzt. Früher brannten an dieser Stelle bei Ueberschwemmungen Pechfackeln, doch war Lies am Montag abend und nachts nicht der Fall. Wagen und Insassen waren bisher nicht zu finden.
Lermikchtes
Gegen Sen Leichcntrunk. Gegen die Unsitte des Leichentrunks wendet sich eine Verfügung des Bezirksamts Lichtenfels, in der darauf hingewiesen wird, daß erst kürzlich in einer Ortschaft des Bezirksamts anläßlich eines Leichenbegängnisses nicht weniger als zweihundert Liter Doppelbier und Würste im
ruhte, gelang es ihm, Gwendoline unbeobachtet zu sprechen. Es war im kleinen Salon der Herzogin, in dem sie nur ihre Vertrautesten empfing und mit ihnen plauderte. Ewen- doline erschrak, als sie ihn so unvermutet erblickte. Er faßte nach ihrer Hand.
„Die Herzogin schläft noch," jagte er leise, „und ich möchte Sie bitten, die Farbe der Trauer abzulegen, da sie das düstere Schwarz nicht liebt!"
Nur, um ihr das zu sagen, hatte er hier auf sie gewartet? Eine Unbestimmte Angst erfaßte sie vor dem schwer atmenden Mann, der jetzt hastig fortfuhr — „Gwendoline, ich habe schon lange auf den Augenblick gewartet, in dem ich Sie einmal sprechen konnte —! Sie können von mir fordern, was sie wollen — weil ich Sie froh sehen will! Die schönen Augen, die michganz gefangen haben, sollen froh blicken, und der schöne Mund da soll nicht so häßliche Worte sagen wie vorhin, der soll lächeln, mir lächeln —! Vom Glück vergessen! Sie find es nicht, Gwendoline, wenn Sie es nicht wollen! Ein so schönes Weib hat nicht nötig zu klagen, daß es vom Glück vergessen ist! — Gebieten Sie über mich, Gwendoline — und alles, was ich bin, gehört Ihnen." Sie fühlte seine heißen Lippen auf ihrer Hand. Entsetzt starrte sie ihn an. Sie riß sich los von ihm und flüchtete in die äußerste Ecke des Zimmers.
„Wenn Sie einen Wunsch haben, Gwendoline —" sagte er leise, ihre Bestürzung nicht oerstehend, für glückselige Ilsberraschung haltend.
„Ich möchte jetzt allein sein, Hoheit," stieß sie mit erstickender Stimme hervor, und als er sich mit vorsichtigen Schritten entfernt hatte, stand sie noch immer regungslos da — nur der eine Gedanke brannte in ihrem Hirn: „Fort, du mußt fort von hier! Du kannst nicht mehr hier bleiben!" Diese Zufluchtsstätte war ihr nun auch wieder genommen — und ohne ihr« Schuld!
Das Glück halt« sie doch vergessen! Heimatlos, friedlos war sie — von vorn mußte sie aufbauen, mußte aus die glänzenden Zukunftsaussichten, die sich ihr hier geboten, freiwillig verzichten, wenn sie vor sich selbst bestehen wollte!
(Fortjstzung folgt.)