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Paris, 27. Dez. Die Pariser Ausgabe derChieago Tri­büne" meldet aus Washington, daß Frau Harding, die Gattin des verstorbenen Präsidenten, ohne weitere Aufklärung die ge­samte Korrespondenz ihres Gatten vernichtet hat. In offiziel­len Kreisen wird dieser merkwürdige Schritt sehr lebhaft be­lauert, weil verschiedene Dokumente großen Wert hatten.

London, 27. Dez. Seit Donnerstag früh wird ein eng­lisches Flugzeug, das in Nizza nach London aufstieg, vermißt. Das Flugzeug hatte den Auftrag, in Nizza die Möglichkeit einer direkten Flugverbindung zwischen der Riviera und Lon­don zu Prüfen. Die Maschine stieg Donnerstag srüh 5 Uhr in Nizza auf und wurde um 10 Uhr in Marseille gesichtet. Seit­dem ist das Flugzeug nicht mehr gesichtet worden.

Koustanlinopel, 27. Dez. Die türkische Regierung hat endgültig beschlossen, wegen der Mossulangelegenheit nicht die Feindseligkeiten zu eröffnen. Die Große Nationnlocrianinilung in Angora nahm ein Gesetz an, das die Einführung des Gregorianischen Kalenders und 24ständigen Tages vorsieht.

Abgelehnte bayerische Titel.

München, 27. Dez. Im Rahmen der Weihnachtsauszeich­nungen hat die bayerische Regierung zum ersten Mal auch den TitelArbeiterrat" undLandarbeiterrat" an führende Per­sönlichkeiten der christlichen Gewerkschaften und an andere, in der Arbeiterbewegung stehende Personen verliehen. Diese Aus­zeichnung hat nicht überall günstige Ausnahme gefunden. So wird aus Augsburg mitgeteilt, daß der Stadtrat und christliche, Gewerkschaftsführer Rothöl sowie der Gewerkschaftssekretär i Geier sich nicht in der Lage sehen, die ihnen von der Regierung zugedachte Auszeichnung entgegenzunehmen. Es ist daran zu erinnern, daß sich in den Reihen der christlichen Gewerkschaften schon vor einiger Zeit, als die Absicht der bayerischen Regierung bekannt wurde, derartigeAuszeichnungen" zu verleihen, eine ziemlich starke Opposition geltend gemacht hatte.

Der Weiße Tod.

München, 27. Dez. Die Landesstelle Bayern für alpines Rettungswesen des Deutsch-österreichischen Alpenvereins teilt i mit: Beim Aufstieg zur Zugspitze ist am Samstag am! Schneeferner eine aus neun Skisahrern bestehende Partie durch ! eine Lawine verschüttet worden. Drei Münchener sind tot.! Die übrigen Teilnehmer wurden in z. T. verletztem Zustand in s der Knorrhütte untergebracht. Von Partenkirchen ist eine aus ^ Bergführern zusammengestellte Rettungsexpedition zur Unfall-! stelle abgegangen. Zwei weitere üawinenunfälle ereigneten sich am Samstag im Gebiet der Alpspitze. Während sich eine Par­tie aus der Lawine herausgraben konnte, wurde von der andern Gruppe ein 25 Jahre alter Angestellter aus München ver­schüttet. Die Leiche wurde am Sonntag vormittag gefunden. Im Gebirge besteht die Lawinengefahr unvermindert fort.

Nach einer Blättermeldung aus Graz wurden vier Wiener Touristen unterhalb der Giglach-See-Hütte von einer Schnee- i lawine verschüttet. Ein Tourist wurde gerettet. Die drei an-! deren, darunter eine Frau, müssen als verloren gelten. ^

Deckeneinsturz im Darmstädter Bahnhof.

Donnerstag nachmittag brach im Hauptbahnhof Darmstadt! die Rabitzdecke des Hauptdurchgngs zwischen Vorhalle und i Bahnsteigsperre herunter und verletzte mehr als zwanzig Per­sonen. Von diesen konnten sich etwa 17 selbst ins Krankenhaus begeben; sie wurden nach Anlegung von Verbänden usw. wie- der entlasten. Sechs Personen sind schwer verletzt und im

Krankenhaus verblieben. Die eingestürzte Decke ist eine Rabitz- decke von 200 Quadratmetern Flächeninhalt. Die Decke löste sich zunächst nur air einer Ecke. Ein großer Teil der sich in der Bahnhofshalle aufhaltenden Personen hatte dies noch recht­zeitig genug bemerkt, um sich in Sicherheit bringen zu können. Diesem Umstand ist es zu verdanken, daß von den hundert Personen, die sich zurzeit des Einsturzes in der Bahnhofshalle befanden, nur verhältnismäßig wenig verletzt wurden.

Luthers Weihnachtswunsch für die Ruhr.

Esten, 25. Dez. Reichskanzler Dr. Luther stellte derEsse­ner Allgemeinen Zeitung" folgenden Weihnachtswunsch zur Verfügung, der unter den augenblicklichen wirtschaftlichen Ver­hältnissen durch seine Aiahnung zum Vertrauelt auf die Lei­stungsfähigkeit des deutschen Volkes und zur Hoffnung auf seine bessere Zukunft von Bedeutung ist:Für die Stadt Esten und für den ganzen Ruhrbezirk steht das diesjährige Weihnachts­fest im Rahmen ernster wirtschaftlicher Not. Besonders die Erwerbslosen und die Gewerbetreibenden, deren Geschäfte dar- niederliogen, werden auch am Heiligen Abend die sie bedrük- kende Sorge nicht ganz zu bannen vermögen, und doch sollte uns allen der Ausblick in die Zukunft auch im jetzigen Not­winter die Grundlage für eine Stimmung voll Weihnachts­freude geben. Am Ausgang der schweren Krise, die wir jetzt durchleben und die in ihrer Hauptrichtung eine Gesundungs- krise ist, wird das deutsche Wirtschaftsleben auf nunmehr dauer­hafter Grundlage wieder erstarken. Das freilich wird nur ein- treten, wenn die Verwirklichung eines wahrhaften Friedens zwischen den Völkern allgemeines Vertrauen zur Beständigkeit' der wirtschaftlichen Höhe wachruft.

Gefecht mit Wilderern.

In dem Dorfe Nlmbach bei Schlüchtern sollte durch die Landgendarmerie bei einem Schmiedemeister Peter Jobst, der mit seinen beiden Söhnen in dem Verdacht der Wilddieberei stand, eine Haussuchung abgehalten werden. Als die Gendar­merie vor dem Bauernhöfe erschien, um die Durchsuchung vor­zunehmen, verweigerte der Besitzer ihnen den Eintritt. Die Gendarmerie holte darauf noch einige Forstbeamte zu Hilfe. Die drei Hausbewohner eröffneten aber aus der Wohnung her­aus ein starkes Feuer auf die Beamten, durch welches zwei För­ster schwer verletzt wurden. Jobst Vater und der eine Ser Söhne erhielten ebenfalls schwere Schuhverletzungen. Erst ein größeres Gendarmerieaufgebot konnte sich den Zugang zu dem Hofe erzwingen und die drei rabiaten Männer verhaften.

2« Selbstmordversuche in Berlin.

Berlin, 27. Dez. In Berlin ereigneten sich während der Weihnachtsfeierkage nach dem Polizeibericht allein 20 Selbst­mordversuche, die in etwa 10 Fällen von Erfolg waren, wäh­rend in den anderen Fällen die Polizei rechtzeitig Wieder­belebungsversuche machen konnte. Die meisten Lebensmüden handelten aus wirtschaftlicher Not heraus. Auch eine Reihe von Unglücksfällen ist verzeichnet. So fielen drei Personen einer Gasvergiftung zum Opfer. In der Nacht zum zweiten Feiertag wurde in Wilmersdorf ein etwa 40 Jahre alten Mann verhungert und anscheinend erfroren aufgefunden.

Notstaudsaktion der Regierung.

Berlin, 27. Dez. Die Blätter melden: Die Reichsregie­rung ist sich darüber schlüssig geworden, daß die Erwerbslosen­unterstützung zur Linderung der ungeheuren Katastrophe zu­nehmender Arbeitslosigkeit nicht mehr ausreicht. Sie ist zu der Ueberzeugung gelangt, daß Notstandsarbeiten größten Stiles

Zwangsversteigerung.

Im Wegs der Zwangsvollstreckung sollen versteigert werden am

Mittag. den 18. Januar 1828, nachmittags 3 Uhr.

auf dem Rathaus iu Birkeufeld

die auf Markung Birkenfeld belegenen, im Grundbuch von Birkenfeld Heft 1185 Abt. I Nr. 16 und 17 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen der Kathariue Beuiui, geb. Müller, Ehefrau des August Benini, Güleragenten, früher in Birkenfeld, nun in Guorgne, Provinz Turin (Italien), eingetragenen Grundstücke:

Geb. Nr. 106 Dietlinger Straße 2 a 31 qm Wohnhaus mit

Stallanbau, Heuschopf und Hofraum in Straßen­äckern ;

Parz. 3501/2: 1 a 23 qm Gemüsegarten daselbst;

gemeinderätlich geschätzt am 6. Oktober 1925 zusammen

zu 7000 R.Mark.

Der Versteigerungsvermerk ist am 22. September 1925 in das Grundbuch eingetragen.

Es ergcht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks aus dem Grund­buch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nach- gesctzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehen­des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserläs an die Stelle des versteigerten Gegen­standes tritt.

Der Versteigeruugstermiu vom 1. Dezember 1925 wird aufgehobe«.

Btrkenfeld, den 26. November 1925.

Kommissär:

Stv. Bezirksnotar Falch.

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Auf 1. Februar 1926 ist die

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der Bezirksstraße EngelsbrandGrunbachUnterreichenbach neu zu besetzen. Bewerbungen, mit Lebenslauf und Leu­mundszeugnis belegt, sind bis spätestens 10. Januar bei dem Unterzeichneten einzureichen.

Neuenbürg, den 24. Dezember 1925.

Oberamtsbaumeister KLbler.

Am Mittwoch dm 30. ds. Mts., abends 8 Uhr.

findet im HospizGrüner Wald- ein

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statt. Derselbe, wird veranstaltet von den Teil­nehmern des Dirigentenkurses des christlichen Sänger­bundes in Deutschland. Einzel-Solis und Chöre von 67 Mann werden dargeboten.

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zur Beschäftigung der Erwerbslosen cingeleitet werden müssen. Im letzten Etat befanden sich 100 Millionen M. beim Haushalt des Reichsarbeitsministeriums, die in erster Linie als Zuschuß zu Notstandsarbeiten im Falle zunehmender Erwerbslosigkeit gedacht gewesen sind. Dieser Hundert-Millionen-Fond ist im Verlauf des letzten Jahres erst ganz wenig in Anspruch genom­men worden. Die Reichsregierung will deshalb unmittelbar nach den Festtagen Besprechungen über die unverzügliche Ver­teilung des noch ziemlich erheblichen Restes dieser Summe an Länder und Gemeinden zwecks Einleitung von Notstandsarbei­ten abhaltcn. Bei dieser wichtigen Konferenz soll auch die Frage zur Entscheidung gebracht werden, in welchem Umfang das Reich weitere Mittel für Notstandsarbeiten unverzüglich flüssig machen kann.

Ehrhardt völlig amnestiert.

DemBerliner Tageblatt" zufolge ist nach einer Meldung Leipziger Blätter das gegen den Korvettenkapitän a. D. Ehr­hardt anhängige Verfahren eingestellt und der Steckbrief zu­rückgezogen worden. Der Staatsgerichtshof ist auf Grund von neu vorgelegtem Beweismaterial zu der Rechtsaufsassung ge­langt, daß auch in der Meineidsangelegenheit politische An­triebe für Eyrhardt bestimmend gewesen seien, sodaß die Am­nestie für den ganzen Komplex der Handlungen Ehrhardts Platz greife.

Raubmord am Weihnachtsabend.

Den Blättern zufolge ist es den Beamten der Mordkom­mission anr 1. Feiertage gelungen, den mutmaßlichen Mörder des Tabakgroßhändlers Wurzel in Britz zu verhaften. Es handelt sich um den 22jährigen Kaufmann Schubert aus Neu­kölln, der die Tat hartnäckig leugnet und sein Alibi nachzuweisen sucht. Der Mantel des Festgenommenen ist an mehreren Stel­len zerrissen und zeigt verschiedene Blutspuren. Außer anderen schwerwiegenden Indizien, die die Kriminalpolizei zusammen- gctragen hat, wird Schubert auch von einer Reihe von Zeugen, die den Täter bald nach dem Morde gesehen haben, wieder­erkannt. Die schwerverletzte Frau des Tabakwarengroßhändlers Boehls liegt noch immer in lebensgefährlichem Zustande im Krankenhaus. Ihre Vernehmung konnte bisher nicht erfolgen.

Ungarn vor der Künigswahl?

Der BudahesterAz Tilag" meldet, die Regierung wolle die Verfassungsreform von der Nationalversammlung schleunigst durchberaten lassen, damit bis Pfingsten die Nationalversamm­lung sich als Abgeordnetenhaus konstituiere und das Oberhaus zusammentreten könne- Die Regierung wolle nämlich in ab­sehbarer Zeit die Königswahl durchführen lassen, was aber nicht Aufgabe der Provisorischen Nationalversammlung, sondern der ordentlichen, aus zwei Kammern bestehenden gesetzgebenden Versammlung wäre.

Ein Erfolg Tschangtsolins.

Paris, 26. Dez. Die Blätter melden aus Peking, daß Tschangtsolin über seinen Gegner, den General Kuosunling einen entscheidenden Sieg errungen hat. Kuosunling wurde mit seinen gesamten Truppen von der Kavallerie Tschangtso­lins gefangen genommen und zusammen mit seiner Frau aus Befehl Tschangtsolins standrechtlich erschossen. Er hatte ver­sucht, als Kult verkleidet in Richtung aus Biaohang zu ent­kommen.

Peking, 27. Dez. Die Nachricht, daß General Kuosunling und seine Frau in der Mandschurei erschossen worden seien, wird offiziell bestätigt.

Oberamtsstadt Neuenbürg.

MWrrWNsch'ElithMWkiMeu

haben bis heute gelöst:

Andräs, Franz.

Betz, Julie, Frl.

Beutler, Oberlehrer und Frau. Biesinger, Frid. und Frau. Brauer, vr., Oberamtsrichter. Dobernek, Verwalter und Frau. Essich, Stadtpfleger und Frau. Frey, Otto, Lagerverwalter. Genßle, Chr., Mech.-Mstr. u. Fam. Gollmer, Hermann, Fabrikant. Hablitzel, Christian, Malermeister und Frau.

Holzapfel, Marie, Sparkassen­direktors Witwe.

Holzer, Emil, und Frau.

Keller, vr.meä. u.Frau, Birkenfeld. Knödel, Stadtschultheiß mit Fam.

Kübler, Oberamtspfleger u. Frau. Lempp, Oberamtmann und Frau. Link, Oberamtsbaumeister a. D. und Familie.

Lustnauer z.Sonne", Geschwister. Megerlin, Or., Dekan und Frau. Müller, Eugen, Installationsgesch. Müller, Ernst, Musikdirektor mit Frau und Töchtern.

Reile, Diplomingenieur und Frau. Reuß, Bezirksnotar und Frau. Schäfer, Ratschreiber und Frau, Scholl, Amtsqerichtsrat. Schumacher, Karl, Wirt u. Familie. Silbereisen, Karl, Wirt und Frau. Strom, D., Buchdruckereibesitzer und Tochter.

Weitere Liste folgt am 31. Dezember 1925.

Stadtschulthoiß Knödel.

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