Dr. Luther hat das bei Beginn der Beratungen mit allem Nachdruck noch einmal im Plenum auseinandergesetzt. Er hat auch die Parteiführer zu sich gebeten, um ihnen klar zu machen, daß sie jede Hilfe für die Beamten eine einmalige Zulage zu Weihnachten bekommen sollen. Eindruck hat er, soweit man bisher sieht, damit nicht gemacht. Das Finanzministerium hat auch am Montag im weiteren Verlaufe der Aussprache noch zweimal das Unannehmbar ausgesprochen. Trotzdem hielten die Redner der verschiedenen Parteien an ihren Forderungen fest. Der große Gegensatz ist der, ob die Beamten bis zur 6. Gruppe für ein Dienstjahr eine Erhöhung erhalten, oder ob alle Beamten eine einmalige Zulage zu Weihnachten bekommen sollen. Da noch mehr als ein halbes Dutzend Redner auf der Liste stand, wurde die Beratung am Montag abgebrochen, und auf Dienstag vertagt.

Ter Fall Schilling im preußischen Landtag.

Berlin, 1t. Dez. Der preußische Landtag beschäftigte sich am Montag mit dem Fall Schillings, zu dem von den Rechts­parteien Anträge aus Zurücknahme der fristlosen Entlassung des Intendanten der Staatsoper Vorlagen. Von deutschnatio­naler Seite wurden durch den Abg. Bäcker diese Anträge sehr energisch vertreten und die Verdienste Schillings hervorge­hoben, sowie das Verhalten des Ministeriums einem so quali­fizierten Künstler gegenüber heftig getadelt. Noch schärfere Worte fand der volksparteiliche Abg. Buchhorn, der beson­ders die geradezu Peinliche Kleinlichkeit unter die Lupe nahm, mit der man gegen den Künstler zu Felde gezogen sei. Für das Zentrum billigte Dr. Schwerins die Maßnahmen des Mi­nisteriums und stellte im Namen seiner Fraktion fest, daß ein Intendant, der seine Aufgabe nicht erfülle, eben gehen müsse. In ähnlichem Sinne äußerte sich der Sozialdemokrat König (Swinemünde). Dann ergriff unter allgemeiner Spannung des Hauses Kultusminister Becker das Wort zu seiner Vertei­digungsrede. Trotzdem er große Geduld bewiesen habe, um

einen Weg zu finden, habe Schillings den Konflikt gewollt und eine Private Einladung zu einer Aussprache schroff abgelehnt. Auf Vorstellung habe er nicht nur einen unangebrachten Künst­lerhochmut herausgekehrt. Er habe auch seine Verwaltungs­ausgaben nicht gemeistert. Der Minister stellte fest, daß er nicht nur formell, sondern auch sachlich die volle Verantwortung im Falle Schillings auf sich nehme, da nichts ohne seine Ermächti­gung geschehen sei. Die. Ausführungen Beckers, denen man zu Anfang allgemeines Interesse entgegenbrachte, glitten aber gegen den Schluß in eine akademische Vorlesung über das Pro­blem der staatlichen Kunstpflege hinüber, so daß sich bald die Reihen seiner Zuhörerschaft lichteten. Im allgemeinen nahm das Haus die Verteidigungsrede Beckers mit ziemlicher Gleich­gültigkeit auf, die nur hin und Wieder durch einige Zwischen­rufe unterbrochen wurde.

Feierliche Uebergabe der Locarno-Verträge an den Völkerbund.

Genf, 14. Dez. Im Laufe der heutigen Eröffnungssitzung des Völkerbundes übergab Chamberlarn dem Ratspräsidenten Scialoja in feierlicher Form die in London Unterzeichneten Originale des Vertragswerkes von Locarno, nämlich den West­pakt, die beiden Verträge zwischen. Frankreich und Deutschland bzw. Belgien und Deutschland, die beiden Schiedsverträge Deutschlands mit der Tschechoslowakei und Polen und das Schlußprotokoll. Die Ratifizierungsurkunden sollen später beim Generalsekretariat des Völkerbundes deponiert werden. Die eindrucksvolle Handlung wurde durch kurze Ansprachen Eham- berlains und Paul Boncours eingeleitet. Beide Redner wiesen auf die hohe Bedeutung dieser Stunde hin. Eham-berlain be­tonte, daß damit die interessierten Staaten in eine neue Phase ihrer Beziehungen eintreten und durch ihre gegenseitige Ga­rantie des Friedens untereinander den Frieden der Welt festi­gen. Mit Genugtuung sehe er den Zeitpunkt nahen, an dem auch Deutschland sich dem Völkerbund anschließen werde. Paul Boncour verlas ein Telegramm des französischen Minister­

präsidenten Briand, in dem dieser erklärt, daß Frankreich stob sei, seine Unterschrift unter die Verträge gesetzt zu haben. G sehe in der wachsenden Autorität des Völkerbundes die beste Garantie für die Erfüllung der Hoffnung, Deutschland bald iw Völkerbund zu sehen. Paul Boncour dankte Briand für seine Verdienste um das Zustandekommen des Vertragswertes von Locarno, das, wie er hinzufügte, die Anwendung der Grund­sätze und Bestimmungen des Völkerbundspaktes bedeute. Den Erklärungen des englischen und französischen Vertreters folg­ten kurze Ansprachen der anderen Ratsmitglieder, die von deni zahlreichen Publikum in feierlicher Stille und mit lebhafter Aufmerksamkeit entgegengenommen wurden.

Jsmed Pascha gegen den Völkerbund.

Konstantinopel 14. Dez. In der türkischen Nationalver­sammlung wandte sich Jsmed Pascha gegen General Laidonerz Feststellung von Christenvertreibungen in der Türkei. Ex stellte fest, daß der Völkerbund einer ernsten, ehrlichen Vermitt­lungsrolle im Mossnlstreit gar nicht fähig sei.

Aus Deutsch-Ostasrika.

Nachdem die für den 7. Oktober in Tanga angesetzt gewe­sene Versteigerung deutschen Eigentums in Deutsch-Ostafrika abgesagt worden ist, ist als nächster Versteigerungstermin der 18. Januar 1926 angesetzt worden. Die Versteigerung findet in Daressalam statt. Man nimmt an, daß die Mandatsregierun» durch Verlegung des Bersteigerungstermins den Deutschen denen seit 9. November die Einreise nach Deutsch-Ostafrika be­kanntlich wieder erlaubt ist, Gelegenheit geben wollte, sich a der Versteigerung zu beteiligen. Die britische Regierung teilte auf eine Anfrage im englischen Unterhause mit, daß die Regie­rungen der üeutsch-ostafrikanischen Gebiete bereit seien, genü­gende Mittel für die Wiedereröffnung des deutschen For­schungsinstituts in Amant zur Verfügung zu stellen. Aus der geplanten 10-Millionen-Pfund Anleihe könnten Mittel auch für diesen Zweck bereit gestellt werden.

Oberarntsstadt Neuenbürg.

Aufwertung.

Zur Wahrung verschiedener Rechte sind Fristen gesetzt. Am 31. Dezember ds. Js. läuft bereits die Frist zur An­meldung von Hypothekenaufwertungsansprüchen ab. Es liegt im Interesse der Beteiligten, sich umgehend zu vergewissern, ob und in welcher Weise sie Fristen zu wahren haben. Im Erdgeschoß des Ratbauses ist ein sogen. Aufwertungskalender aufgehängt, aus welchem Näheres zu ersehen ist.

Stadtschulthe'tz Knödel.

Neuenbürg, den 14. Dezember 1925.

vankslls'unss.

Für die Anteilnahme während der Krank­heit und beim Heimgang der

pnau TrnillS k'SllSI",

geb. Ostertag, möchten herzlichen Dank sagen

die trauernden Hinterbliebenen.

I

UL

Neusatz, 14. Dez. 1925.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilüahme, die wir bei dem Hinscheiden unserer lieben, un­vergeßlichen Mutter, Groß- und Schwieger­mutter, Schw ster, Schwägerin und Tante

Lhrittin« Günlhner, geb. Knöller,

erfahren durften, und allen denen, die sie wäh- hrend ihres Krankseins mit ihren Besuchen er­freuten und die sie zu ihrer letzten Ruhestätte begleiteten, sprechen wir auf diesem Wege un­fern herzlichsten Dank aus.

Die trauernden Hinterbliebenen.

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