uch ein« so große StiMMy. ier 1039 Stimmen, Albert >3 Stimmen.) Ihn««. M len zugefallen. So war Lj- mhl. Und das ist gut s» llitischen Interessen in Le» > gehören Männer, die dag oölkerung im Auge haben Ud deren Tun und Lassen Kollegium ein Ansehen M egiums wird auch das An- ilt. Unsere sozialdemokra- agt werden, vertragen sich Die Gemeinderatssitzungen man von den Parteigegen-

ägen. Mit den drei seit- ehen vier neue ein. Die men, die Sozialdemokraten len vier Neuen wird äs gehen, auch sie werden sich Kieselstein in der Quell« Betrachtung zum Ausdruck Fortschritt möge sich «in

Kuna

staun verschwunden.) Seit ist lt.Südd. Arbeiterzei-. wohnender junger Ataim verschwunden, ohne daß > bekannt geworden wäre »rohbriefe erhalten haben,, neuhängen.

rllons.) Von zuständiger 19. Dezember ds. Js. stei- -n Deutschland) zu wissen- uchsballonc aus. Der Fin- mt dem daran befindlichen ndeln (der Ballon ist mit ! nach der am Ballon oder lerfahren. Es wird betont, eit auch ausländische Wal­en, wie die deutschen. In dende meteorologische An- ftlohnung. In Zweisels- irtspolizeibehörde oder an lttgart.

Todesfall.) Als der bis in insdieuer und Zeitnngs- t seiner Gattin zu einer rahegelegenen Geburtsort Eisenbahnzug der Tod. «n seiner Gattin gerissen, w Entschlafene nicht mehr

-.) Das neue Reichsbank­les Reichsbankpräsidenten den. Nach Begrüßungs- digte Reichsbankpräsideiit ens als Industrie-, Han- dabei des Volkswirtschaft-- t aus die Entwicklung der ehr selbständig geworden 2,9 Milk. M., 1914 175)7 ie Reichsbank werde auch Kräften unterstützen. Es Knöpfte, Obevbür-germei- Nalermeister Hafsner und

ttenr.) Das Große Schöf- Kahlmann von Ehingen Bankrotts zu fünf Wo-

>ez. (Die Fremdenlegion e von hier, der vor eim- liermühle in Adelmanns- : er in einem Briefe cm clegion.

Bei dem Todessturz des in Dessau han-delt es sich ßer, ein Sohn des Post­

afen" Mit einer opf zurück und stand da.Du und Ewen- reingeredet ich soll ene! Ihr habt nicht is Ziel, nicht aber den

ter an: was sagte er

orten; er fand immer olle er sich gegen ein ägen.

sich die Baronin über Trostlosigkeit hatte sich m sich her sie ver-

nbuchstaben stand das pen hauchten es. eure beliebte Frage, ie ins Unglück getrie- irnd jeden Abend mit as ist euer Ideal, das i Untertanenverstande nt freier denken! ohlleben an der Seite :r ins Ungewisse, ehe )er Alltäglichkeit und

-!-Nur in der

igen entfalten." kannst dich hier doch sie.

gönnt mir Zeit! mein Genius wird ruf mich sein können, liebste auf der Welt!" l ganz anders gewor- rden Phrasen erging.

l Fortsetzung folgt.)

boten Straßer von Lenkerstetten. Ein tragisches Geschick hat dem erst 35jährigen Piloten ein rasches Ziel gesetzt.

Gemeinderatswahlen. Weinsberg: Beamtenbund 1, Landw. Verein und Gewevbeverein 6, Soz. 2 Sitze; Mün­sing e n: Bürgerlicher Wahlvorschlag 2, Unparteiischer Wahl­vorschlag 3, dritter Wahlvorschlag 1 Sitz; Metzingen: De­mokraten 4, Bauern- und Weingärtnerbund 2, Kommunisten 2, Christi. Volksdienst 1 Sitz; Balingen: Demokraten 3, Bür­gerliche Liste 3, Sozialdemokraten 2 Sitze; Neckarsulm: Zentrum 5, Demokraten 1, Sozialdemokratie 3 Sitze. Das Zentrum hat einen Sitz gewonnen und hat die Hälfte aller Mandate inne.

Vermachtes

Das Dmmuwörther Eisenbahnunglück vor Gericht. Vor dem

Schöffengericht Neuburg a. D. standen der verheiratete Rangier­meister Xaver Löffler, sein Sohn, der verheiratete Eisenbahn- gehilfe Xaver Löffler und der verheiratete Stellwerkmeister Josef Kinne, sämtliche von Donauwörth. Es wurde ihnen zur Last gelegt, durch Fahrlässigkeit einen Eisenbahntransport ge­fährdet und dadurch den Tod zweier Menschen und Körper­verletzung in 14 Fällen vorschuldet zu haben. Die drei Ange­klagten hatten in der Nacht auf 9. -September auf -dem Bahn­hof Donauwörth Nachtdienst. Nach der Anklage sollen Löffler und Kinne -dem Fahrdienstleiter das Freisein eines Gleises ge­meldet haben, aus dem ein Militärsonderzug einfahren sollte, obwohl noch einige Güterzüge in dieses Einfahrtsgleis herein­standen. Aus Grund dieser Meldung ließ der Fahrdienstleiter den Militärsonderzug einfahren. Als dieser dann einfuhr, sah der Lokomotivführer den Schatten -des letzten Güterwagens und bremste -den Militärsonderzug ab, wodurch die Lokomotive mit einem der im Gleis stehenden Güterwagen und der -diesem fol­gende Personenwagen ineinan-devgeschoben und fast -ganz zer­trümmert wurden. Der in -dem Packwagen sich aufhaltende EisenLahnschaffner wurde getötet; von den im Personenwagen befindlichen Soldaten erlitt einer so -schwere innere Verletzun­gen, daß er an -deren Folgen starb, während weitere 14 Sol­daten teils -schwer, teils leicht verletzt wurden. Die Verhand­lung nahm den ganzen Tag in Anspruch, da 20 Zeugen geladen waren. Die drei Angeklagten, die sich mit Arbeitsüberhäusung es war an diesem Tag Viehmarkt in Donauwörth ent­schuldigt hatten, wurden zu je drei Monaten Gefängnis unter Zubilligung von Bewährungsfrist verurteilt.

Zum Potsdamer Einbruch. Der angebliche Diebstahl der Bothmer-Akten im Potsdamer Amtsgericht scheint in Wirklich­keit harmloser Zu sein, als man nach den ersten sensationellen Berichten annehmen mußte. Es stimmt, daß im Zimmer des Äandgerichtsdirektors Westerkamp eingebrochen wurde. Es sind aus dem Schränkchen die täglichen Zeitungsausschnitte sortge- nommen worden; aus dem Nebenzimmer wurde sogar eine Börse mit einigen Mark weggetragen. Wer mit dem Prozeß gegen die Gräfin Bothmer hat diese Angelegenheit nichts zu tun, denn es sind weder Briefe noch Akten entwendet. Und vor allem: es konnten gar keine entwendet werden, da die ge­samten Akten sich längst beim Landesgerichtsdirektor Hellwig -befinden, der die Berufungsverhandlungen leiten wird.

Steigen der Erwrrbslosenziffer. Vom 1. bis 15. November ist die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Erwerbs­losenfürsorge von 364 000 auf 471000, d. h. um 29,5 v. H. -ge­stiegen. Im einzelnen hat sich -die Zahl der männlichen Haupt­unterstützungsempfänger von 333 000 auf 430 000, der weiblichen von 31000 auf 41000 erhöht. Die Steigerung ist an sich be­trächtlich, doch darf man nicht übersehen, daß dieser Zunahme eine ungewöhnlich starke Abnahme der Erwerbslosen im Früh­sahr -gegenüber gestanden hat. Die gegenwärtige Ziffer liegt nicht wesentlich höher als die vom l5. 11. v. I. (426 000) und entspricht fast genau der Ziffer vom 15. 10. v. I. (472 000).

Glanzleistung eines deutschen Tauchers, lieber die deutschen Tancherarbeiten in der Nähe von -Start Point (England) zur Auffindung -desM. 1" wird berichtet, daß trotz ungünstigen Wetters in den letzten Tagen vier Versuche mit -dem deutschen Tiefseetanchapparat unternommen wurden. Dabei stieg der deutsche Taucher Burmeister in eine Diese von 80 Metern hinab n. suchte dort eine Fläche von 500 Metern im Geviert ab, ohne -allerdings -das Unterseebootswrack zu -finden. Für den Abstieg in diese Tiefe brauchte der Taucher sechs Minuten, zum Ab-suchen des Meeresgrundes blieb er ununterbrochen eineinhalb Stunden in der Tiefe. Da es schon ziemlich dunkel geworden -war, mußte der Taucher die zu seiner Ausrüstung gehörenden Unterwasser- Scheinwerfer benutzen.

Handel und Verkekr.

Stuttgart, 8. Dez. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlacht­hof wurden zugeführt: 73 Ochsen (unverkauft lO), 17 (2), Bullen, 300 130) Inngbullen, 263 (30), Iungrinder, 87 Kühe, 700 Kälber, 1500 <80) Schweine, 30 Schaft. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 4651 (letzter Markt 4651), 2. 34- 45 (uno.), Bullen I. 4951 (uno.h 2. 4047 (uno ), Iungrinder 1. 5255 (5155), 2. 4050 sunv.), 3 3538 (uno.), Kühe I. 3041 (uno), 2 1828 (unv), 3. 13-17 luno.), Kälber 1. 70-74 (6670), 2. 62-68 (60-65). 3. 50 bis 60 (5258), Schafe 1. 6470 (unv ), 2. 4060 (unv.), Schweine 1. 9293 (95-96!, 2 8991 (94 - 95), 3. 86 -90 -90-93), 4. 8286 (), Sauen 7282 (7584) Mark. Marktoerlauf: Mäßig belebt, Ueberstand.

Pforzheim, 7. Dez. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetricben waren 436 Tiere und zwar 24 Ochsen (unverkauft 6), 21 Kühe <1), 27 Rinder (4), 12 Farren (2), ein Kalb. 30 Schafe, 32l Schweine (55). Morkt- verlouf langsam. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen l. 5l bis 53, Rinder I. 5255, Ochsen und Rinder 2. 4850, Kühe 30 bis 40, Farren 5154, Schweine 8891.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürliche, Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.

Geschäftsaufsichtsantrag der Badcnia (Weinheim). Die Ma­schinenfabrik Badenia vorm. N. Platz L Söhne A.G. in Wein­heim in Baden, an der die Firma Heinrich Lanz Aktienbeteili- gung besitzt, sah sich genötigt, die Geschäftsau-ssicht zu beantra­gen. Es besteht jedoch Aussicht, daß -auch die nicht bevorrech­teten Gläubiger der Badenia bei ruhiger Abwicklung aus den Eingang ihrer Forderungen rechnen können.

Ulm, 8. Dez. Das Zentrum hält hier am 10. Januar 1926 seinen ordentlichen Landesparteitag, dem eine Reihe von Kreisparteiiagen folgen, ab.

München, 8. Dez Das Urteil im Dolchstoß-Prozeß wird heute vormittag 10 Uhr gefällt werden.

Frankfurt a. M-, 8. Dezbr. In einer Kleinkinderbewahranstalt in dem Vorort Bornheim, wo etwa 50-60 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, deren Eltern zur Arbeit gehen, untergebracht sind, wurden gestern nach der Mittagsruhe 8 Kinder bewußtlos am Boden liegend aufgesunden. Anscheinend haben sie sich eine schwere Kohlenorydgasvergiftung zugezogen. Eie wurden ; ins Krankenhaus gebracht, wo man hofft, sie trotz der schweren Vergiftung am Leben zu erbalten.

Frankfurt a. M., 8 Dez. Das Explosionsunglück in der Neu-

Isenburgcr Feuerwerksfabrik hat jetzt ein weiteres sechstes Todesopfer gefordert. Zwei weitere schwerverletzte Personen befinden sich noch in Lebensgefahr und sind vernehmungsunfähig.

Essen. 8. Dez. Die Vorarbeiten für die Verteilung der Mittel aus dein Härtefond des Reichsministers sllr die besetzten Gebiete für Eisenbahner und ehemalige Eisenbahnbedienstete im besetzten Gebiet sind nunmehr soweit fertiggestellt, daß mit der Zahlung der einzelnen Beträge an die Empfangsberechtigten heute begonnen worden ist. Es stehen der Reichsbahndirektion Essen insgesamt 1440000 Mark zur Verfügung, die restlos zur Auszahlung gelangen. Bis jetzt sind 21 635 Personen mit einer Entschädigung bedacht worden.

Hamm, 8. Dezbr. Auf der Zechede Wendel" ereignete sich gestern mittag gegen 2 Uhr in der Abteilung Benzolfabrik ein schwerer Unfall. In einen, außer Betrieb befindlichen Gaskllhler fand aus unbekannter Ursache eine Gasexplosion statt. Zwei auf dem Kühler beschäftigte Schlosser stürzten aus einer Höhe von zwanzig M>tern ab und wurden aus der Stelle getötet. Ein anderer Arbeiter erlitt leich­tere Verletzungen.

Berlin, 8. Dezbr. Morgen nimmt der Reichstag nach kurzer Pause seine Arbeiten wieder auf. Auf der Tagesordnung der Reichs­tagssitzung, die um zwei Uhr beginnt, steht die Fortsetzung der dritten Lesung des Reichshaushaltsplones und zwar beim Ministerium sllr Ernährung und Landwirtschaft. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages ist aus morgen vormittag zu einer Sitzung einberusen, um den deutsch russischen Handelsvertrag zu behandeln. Die Reichs­post erzielte im Wirtschaftsjahr 1924/25, wie die jetzt veröffentlichte Bilanz aufweist, einen Ueberschuß von nahezu 69 Millionen Mark. Professor Max von Schillings hat die Klage gegen den preußischen Staat eingereicht. Der erste Termin findet am 19. Januar vor dem Berliner Landgericht I statt. Die gestrige Schießerei in Berlin- Steglitz, bei der drei Teilnehmer an einer Geburtstagsfeier durch Schüsse schwer verletzt worden sind, ist von der Kriminalpolizei auf­geklärt worden. Die drei Verletzten, die sich in angetrunkenem Zu­stande befanden, hatten ein Ehepaar belästigt und dann angegriffen, sodaß der Mann in Notwehr zur Schußwaffe greifen mußte.

Genf, 8. Dez. Im Völkerbundsrat stießen die Vorarbeiten für eine Abrüstungskonferenz, an der auch Deutschland teilnehmen soll, auf neue Schwierigkeiten. In der Moffulsrage ergaben sich gestern Konflikte mit der Türkei im Völkerbundsrat.

Hadersleben, 8. Dez. Aus der Domäne Olufskler brach Groß­feuer aus, durch das der ganze Bestand, darunter 70 Kühe und die gesamte Ernte, vernichtet wurden.

Bern, 8. Dez. Von schweizerischer Seite verlautet, daß man mit der vollständigen Aufhebung des Patzvisums zum 1. Januar 1926 rechnet. Nur bezüglich derjenigen Ausländer, die in der Schweiz einem Erwerb nachgehen wollen, sollen noch gewisse Vorsichtsmaßre­geln bestehen bleiben. Es soll auch den Privaten, welche Ausländer gegen Entgelt beherbergen, namentlich den gewerbsmäßigen Zimmcr- vermietern, Meidepflicht auferlegt werden.

Roubaix, 8. Dez. In der vergangenen Nacht ist in einer hiesi­gen Wall- und Baumwollspinnerei aus bisher noch unbekannter Ur­sache ein Brand ausgebrochen. Der Schaden soll sich auf 1,200 Millionen Franken belaufen.

Paris, 9. Dez. Die Polizei nahm gestern bei den in der Spio- nageafsäre verhafteten Engländern Haussuchungen vor, wobei sie zahlreiche Schriftstücke beschlagnahmte.

London, 8. Dez. Die Zetcknungsliste des englischen Teils der Ausländsanleihe des deutschen Kalisyndikats, der 5 Millionen Pfund > Sterling beträgt, wurde nach kurzer Auslegung überzeichnet und ab­geschlossen.

London, 8. Dez. Eines der größten Lagerhäuser Englands in Hüll wurde gestern abend mit seinem gesamten Inhalte an Korn und Oel vollkommen durch Feuer zerstört. Der Schaden wird auf eine Viertelmillion Pfund Sterling geschätzt.

Newyork, 8. Dez. In einem Leitartikel hebt die Newyork World die Tätigkeit der Regierung Luther hervor, die mit einem li­beralen Frankreich Frieden schloß und Locarno zum Siege oerholfen habe. Das sei eine Leistung, aus die das Reich stolz sein könne.

Tokio, 8. Dez. In einer Mitteilung des japanischen Kriegsamtes an die einander bekämpfenden chinesischen Generale wird betont, daß Japan die Politik der Nichteinmischung beibehalten wolle, jedoch zum Vorgehen gezwungen sein könnte, falls die Feindseligkeiten zu einer Gefährdung des Lebens und Eigentums japanischer Etaatsangeböri- ger oder zu einer Bedrohung der japanischen Truppen führen sollten.

Eine Rede des Reichskanzlers a. D. Dr. Wirth.

Freiburg i. B., S. Dez. Reichskanzler a. D. Dr. Wirth sprach gestern abend auf Einladung -der Zentrmnspartei in seiner Heimatstadt Frei-burg über die politische Lage der Gegen­wart. Eine ungeheure Bewegung gehe jetzt -durch die notlei­denden Schichten in Stadt und Land. Diese Not -sei für seine Einstellung zu -den Fragen der Gegenwart allein maßgebend. Die Gründung einer weiteren neuen Partei sei zwecklos. Er wolle in den Parteien, die zur Verfassung von Weimar stehen, Männer und -Frauen politisch so orientieren, daß sie sich für dieses Werk einfetzten und lediglich dem deutschen Volksstaat dienten. lieber das Reichsbanner sagte -der Redner: Wenn auch im Angenblick die deutsche Republik vor Putschgefahren sicher ist, so verdankt sie nur idem Vorhandensein von Millionen deutscher Männer ihre Existenz. Zur Außenpolitik erklärte Dr. Wirth, jetzt sei die Stunde gekommen, wo wir uns im Völker­bund orientieren müßten. Ein Programm müsse man auf­stellen und Punkt für Punkt im Laufe -der Jahre erledigen. Alle Kritik am Werk von Locarno hält Dr. -Wirth jetzt für unnütz. Wer -die Politik früher nicht gewollt habe, är hätte sie früher verkästen müssen. Bei der Regierungsbildung soll nach Wirths Meinung die soziale Not die maßgebende Richt­linie sein, hinter der alle Nebensächlichkeiten zurücktreten müß­ten. Der Redner bekannte -sich in seinen Ausführungen mehr­fach zur Zentrumspartei und erntete reichen Beifall.

Keine neuen Besatzungslasten.

Berkm, 8. Dez. Wie wir hören, hat der Oberbefehlshaber der französischen Besatzungstruppen dem Generaldelegierten der Reichsvermögensverwaltung beim -alliierten Oberkommando in Mainz mitgeteilt, daß er für -den französischen Besetzungs- abschnitt den Befehl erhalten hat, bis zum 1. April kommenden Jahres von jeder Neuanforderung von Räumlichkeiten abzu­sehen. Die Reichsvermögensverwaltung in Koblenz ist ange­wiesen worden, bei -der britischen und belgischen Armee auf Er­laß eines gleichen Befehls hinzuwirken. In Erwiderung aus eine Anfrage im Unterhaus, ob in naher Zukunft eine Vermin­derung der britisch«! Besatzungsarmee am Rhein erfolgen werde, sagte -der Finanz-sekretär im Kriegsamt, King, eine Ver­minderung der englischen Truppen um ein Infanterie-Batail­lon und eine Batterie mittlere Artillerie werde ins Auge ge­faßt. Das Kommando der Telephonzentrale -der belgischen Be­satzung hat gestern früh Cleve verlassen. Damit ist der letzte Rest der Besatzung abgezogen.

Das geheimnisvolle Verschwinden der Sängerin Jurjewskaja.

Die Ermittlungen der Berliner Kriminalpolizei in der Angelegenheit des Verschwindens der Sängerin an der Berliner Staatsoper Jurjewskaja lassen, demBerl. Lokalanzeiger" zu­folge, vermuten, daß die Sängerin aller Wahrscheinlichkeit nach -durch Selbstmord -geendet hat. Schwermut infolge -des tragi­schen Schicksals mehrerer Familienmitglieder in Rußland, ner­vöse Ueberreizung infolge Ueberarbeitung und religiöse Wahn­ideen Frau Jurjewskaja gehörte einer Gesundbetersekts -an scheinen die Sängerin zu dem Entschluß gebracht zu haben, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. LautVoss. Ztg." ist das an die Sängerin -gerichtete Telegramm über -die -angebliche schwere Erkrankung ihrer Mutter von -dem Gatten der Frau Jurgewskaja anscheinend mit deren Einverständnis an sie a>b-

gesan-dt worden, um ihr -dazu zu dienen, einen Urlaub bei der Intendantur der Staatsoper zu erwirken.

Massenkundgebung der Beamtenschaft in Berlin.

Berlin, 9. Dez. Die unteren Besoldungsgruppen der Be­amtenschaft veranstalteten gestern abend eine öffentliche Pro­testversammlung gegen die Not -der Beamtenschaft. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Die Beamten der unteren Besoldungsgruppen richten in ihrer verzweifelten Notlage an die Regierung und die Volksvertretung in letzter Stunde noch einmal -den dringenden Ruf, -daß eine wirksame und sozial gerechte Hilfe -sofort erfolgen muß, wenn nicht durch iden völligen Zusammenbruch der unteren Beamtenschaft ein unermeßlicher Schaden für das Volksganze eintreten soll. Zu Zwischenfällen ist es -bei -der Kundgebung, die von Tausen­den besucht war, nicht gekommen.

Entwurf eines Gesetzes über den Betzgleich zur Abwendung des Konkurses.

Berlin, 8. Dez. Mit dem Inkrafttreten -des Gesetzentwurfs, aus dem im nachstehenden ein kurzer Auszug gegeben ist, treten die Verordnungen über die Geschäftsaufsicht zur Abwendung -des Konkurses vom 14. Dezember 1916 außer Kraft. Die beim Inkrafttreten -des Reserentencntwurfes anhängigen Geschäfts­aufsichten werden nach -den bisherigen Vorschriften weiter­geführt. Unter gewissen Voraussetzungen gilt in diesen Fällen die Geschäftsaufsicht für aufgehoben und es ist dann von amts- wegen zu entscheiden, ob das Konkursverfahren zu eröffnen sei. Zur Einleitung des Entwurfes-heißt es: Ein Schuldner, der zahlungsunfähig ist, kann zur Abwendung des Konkurses bei dem für -die Eröffnung des Konkursverfahrens zuständigen Gericht die Eröffnung eines gerichtlichen Vergleichsverfahrens beantragen. Z 15 besagt, daß in acht im einzelnen aufgezählten Fällen die Eröffnung des Vergleichsverfahrens abzulehnen ist. Im Z 48 sind die Voraussetzungen für den Abschluß eines Ver­gleiches niedergelegt. lieber den angemessenen Vergleich be­stimmt 8 52, -daß er -der-, Bestätigung des Gerichtes -bedarf. Im Z 64 heißt es: Wird -das Vergleichsverfahren eingestellt, so ist zugleich, wenn auch ein Äntrag aus Eröffnung des Konkurses nicht gestellt war, zu entscheiden, ob -das Konkursverfahren zu eröffnen ist.

Dir Schwierigkeiten her Großen Koalition.

Berlin, 8. Dez. Der Parteiausschuß der -Sozialdemokratie, der heute tagt, hat -die Reichstagsfraktion an keinen bestimmten Beschluß gebunden, sodaß es nunmehr an dieser liegt, die Be­dingungen zu formulieren, unter denen die Sozialdemokratie die große Koalition jetzt zu machen gewillt ist. Man rechnet indessen mit der Möglichkeit, daß die Sozialdemokraten sich zu­nächst hinter einer allgemeinen Formel verschanzen werden, um die Volkspartei zum Vortritt zu veranlassen. Diese aber wird garnicht in der Lage sein, sich irgendwie festzulegen, bevor nicht über -das Wirtschaftsprogramm der Sozialdemokraten volle Klarheit herrscht. Es 'vsiire nur zu wünschen, -daß dieses Sta­dium der taktischen Winkelzüge recht bald überwunden wird, damit die Krise sich nicht wieder wie in früheren Fällen ins Endlose hinausdehnt. Zentrum und Demokraten können ihre vermittelnde Tätigkeit, um deren Fortsetzung der Reichspräsi­dent sie ersucht hat, mitHn-iger Aussicht aus Erfolg erst wieder aufnehmen, wenn die beiden übrigen Parteien ihre Haltung einigermaßen präzisiert haben.

Absage der Breslauer Sozialdemokraten.

Breslau, 8. Dez. Die sozialdemokratische Partei Breslau hat in einer gestern abgehaltenen Mitgliederversammlung ein­stimmig eine Entschließung angenommen, in -der sie sich gegen die Beteiligung -der Sozialdemokratie an einer Koalitionsregie­rung ausspricht. Reichstagspräsident Lobe, der in Breslau weilt, hat an der Versammlung nicht teilgcnommen. Für heute mittag hat Löb-e eine Versammlung -der -sozialdemokratischen Parteifunktionäre einberufen, in der er wahrscheinlich seine Bedenken gegen Den -gestern gefaßten Beschluß zum Ausdruck bringen wird.

Ministerpräsident und Fememörder.

Schwerin, 8. Dez. Die Pressestelle -des Ministeriums deä Innern bittet um Verbreitung folgender Feststellungen: Es ist unwahr, daß der vom Schwurgericht in Schwerin zum Tode verurteilte Boldt auf einer Besitzung des Ministerpräsidenten Freiherrn von Brandenstein jemals Obdach oder Unterkunft gefunden hat. Wahr ist vielmehr, daß Boldt und seine Mit­angeklagten Stucken, Peters, Röder und Witt dem Minister­präsidenten gänzlich -unbekannt sind und niemals ein Wort mit ihm gesprochen haben. Der Angeklagte Franz ist mit dem Mi­nisterpräsidenten dadurch bekannt geworden, daß Franz als Schüler des Technikums-Wismar gemeinsam mit anderen Schü­lern der Anstalt im Sommer 1924 wegen des Schulbetriebes im Technikum Beschwerden gegen Len Rat der Stadt Wismar im Amtszimmer des Ministerpräsidenten vorbrachte. Es ist unwahr, daß der Ministerpräsident v. Brandenstein im Ver­fahren gegen Boldt als Zeuge jemals in Aussicht genommen worden ist, zumal er nicht die geringsten Bekundungen zur Sache hätte machen können. Es ist unwahr, daß die Person des Ministerpräsidenten Bran-denstein in einem auch der Staatsanwaltschaft bekannten sogenannten Kassiberverkehr -verhafteter Personen erwähnt worden ist. Es ist unwahr, daß Ministerpräsident Bran-denstein -seit Beginn des Prozesses gegen Boldt krank ist. Wahr ist vielmehr, daß er seit Wochen durch eine schwere Nierenerkrankung ans Bett gefesselt seinen Dienst­geschäften ferngehalten war und sich zur Zeit noch in Rekon­valeszenz befindet.

Neue Vergewaltigung des Deutschtums in Südtirol.

Bozen, 8. Dez. Die faschistischen Behörden dehnen jetzt ihren Kampf gegen -das Deutschtum in rücksichtsloser -Weise auch aus die deutsche Sprache in der Kirche -aus. In Bozen, wo den Italienern schon -seit langer Zeit eine eigene Kirche zur Ver­fügung siebt, muß jetzt auch in der deutschen Kirche neben dem deutschen Gottesdienst ein italienischer abgehalten werden, der jedoch nur sehr schwach besucht wird. Nm die Notwendigkeit dieser Einrichtung zu -beweisen, haben die Behörden ungeordnet, daß die deutschen Schulkinder -verpflichtet sind, die italienische Predigt zu besuchen. Ferner hat die Schulbehörde in dem gan­zen Bozener Bezirk angeordnet, daß -der Religionsunterricht an die deutschen Kinder in italienischer Sprache zu erteilen ist. Die Nichtbeobachtung -dieser Vorschrift hat zur Folge, daß dem Seelsorger die Erlaubnis zur Erteilung des Religionsunter­richts entzogen wird.

Die Botschaft CooliLges.

Ncwhork, 8. Dez. Die Botschaft des Präsidenten Eool-idge bei der Eröffnung des Kongresses hat sich besonders mit dem Problem der Abrüstung und dem Vertrag von Locarno beschäf­tigt. Das umfangreiche Dokument wurde nicht persönlich von Coolidge, sondern durch einen Beamten des Kongresses verlesen. Coolidge erklärt, daß Amerika außenpolitisch immer und über­all gegen Gewalt und für den Frieden eintreten werde. Die

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