reine mit 31865 Mit- Jubiläum i. I. 1902 n angewachsen. Den 14 mit 1945 Vereinen weis für die überaus kens. Am 1. Oktober mnd 135 000 Mitglie­des Krieges. 1914/18. eliebte Bundesorgan, ls eine der vornehm- an die Unterstützung eranen in Not- und storbener Kameraden nr allgemeinen Bun- ;ung standen. Weiter lererholungsheime in Gesamtleistungen des e schöne Summe von -n Vereinen und Be- ccken und für Sterbe- von etwa 14,5 Mill. gen des Bundes an i der Vereine an den deutliche Bundesmit- 500 000 Mark gegen- llnterstützungen ihrer haben, als ihre Eirr- Ereignisse des Herb- egervercinswesen auf zum Vaterland, aus und werbende Kraft cht. Neu erstarkt nach rbund -heute da. In überall zeigt sich der vaterländischen und und -besonders auch ben. Denn der Um- ad damit die in ihr unserer Jugend in ie Verpflichtung auf- ir feine Ziele zu ge- r erziehen und zu er- in vielen Vereinen -on Wanderabteilun- rhrens dienen. Nicht ie Kriegsbeschädigten ler Hingabe zu wid- lftichken hält. Mögen ch vielfach mangeln- Tätigkeit des Württ. ihm noch fernstehen- iörenden Kameraden ohl des Vaterlandes

rr gemeldet worden, iten kurz vor seiner in Koffer mit Bijou- stohlen worden sein : worden unter dem üuscht habe, um die all ist bereits durch

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' sagte Leutnant el,wir sind auf s zu trinken." nant! Dis Prin- lte sie mit zuüen-

Umweg gemacht, gelangen!" lachte wollen dich nicht t vor."

ctsetzung folgt.)

der Nachnahmen beträgt für Sendungen aus Deutschland nach Oesterreich 625 R.M., für Sendungen aus Oesterreich nach Deutschland 1000 Schilling.

Mord und Selbstmord. Der 19 Jahre alte Schuhmacher­aeselle Schaars aus Rethen an der Aller (Kreis Fallingbostel) Werfiel am Mittwoch abend in der Nähe von Häuslingen ein Wiädriges Mädchen namens Lesius aus Rethen und tötete es durch mehrere Dolchstiche. Schaars erschoß sich dann selbst am Ufer des Führsees. Die Leichen beider wurden gestern abend

Ein Vatermörder. Der junge Mann, der in Wien nach einem Wortwechsel den Zahnarzt Wolf während der Sprech­stunde durch zwei Revolverschüsse tötete und sich dann selbst durch einen Schuß lebensgefährlich verletzt hatte, ich ein unehe­licher Sohn des Zahnarztes.

Die Folgen des Bubikopfes. Der französische Hautarzt Henry Bcaulieu führte in einer englischen Fachzeitschrift aus, daß die Bubikopfträgerinnen in 20 Jahren unter einem starken Bartwuchs zu leiden haben werden, da infolge des Schneidens des Kovibaares die Behaarung der Gesichtshaut eine über­mäßige Kräftigung erfährt.

Attentat auf Las Pulvermagazin von Udine. Gegen das arotze Pulvermagazin bei Udine wurde in der Nacht zum Frei­tag ein beabsichtigter Anschlag vereitelt, da es den Attentätern nicht gelang, die Wache zu überrumpeln, die in dem sich ent­wickelnden Feuergefecht zwar verwundet wurde, die Unbekann­ten jedoch zur Flucht zwang.

Oskar von Miller in Newyork. Der Schöpfer des Deut­schen Museums in München, Professor Oskar v. Miller, ist, einer Einladung der Newyorker Museums-Vereinigung folgend, am Samstag in Newyork eingetroffen und am Pier von Ver­tretern der deutschen Botschaft und -des Konsulats, sowie von einer Reihe prominenter Amerikaner empfangen worden. Pro­fessor v. Miller wird der Newyorker Museums-Vereinigung bei der Einrichtung des Industrie-Museums in Newyork, das sich eng an das Deutschs Museum anlehnt, zur Seite stehen. Zu Ehren des deutschen Gelehrten und Organisators sind eine Reihe von Festlichkeiten geplant. Thomas A. Edison wird am 23. November zu Ehren des deutschen Gastes ein Frühstück

Edle Seele. Soldat (zur Köchin):Liebst du mich wirk­lich?" Köchin:Das muß du doch merken. Ich gebe dir ja alles, was ich meiner Herrschaft am Munde absparen kann."

Pechvogel. Richter (zum oft bestraften Angeklagten):Sind Sie verheiratet?"Leider nicht. Ich wär's ja gern, aber vor lauter Eingesperrtsein habe ich keine Zeit zum Heiraten gefunden."

Handel und Derkebr.

Stuttgart. 16. Nov. (Landesprodukenbörse.) Infolge höherer ausländischer Notierungen hat sich die Loge aus dem Getreidemarkt letzter Tage befestigt. Dazu kommt, daß von Norddeutschland, wo bekanntlich dieses Jahr die Qualitäten sehr gut, größere Mengen Ge­treide nach dem Ausland exportiert werden. Die anhaltende Geld­knappheit läßt aber noch kein lebhafteres Geschäft auskommen. Es notieren je 100 Kg.: Welzen 2223.50 (am 12. November: 2223.501, Sommergerste 1922 (2023), Roggen 17.5018 iuno.) Hafer 17 bis 19 (unv), Weizenmehl 4041 (39 5040.50), Brotmehl 3334 (32.5033.50). Kleie 9.259 75 (unv), Wiesenheu 6.50-7.20 (unv.), Kleeheu 7.508.50 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 4 755.25 (unv.) Mark.

Steiger A.G., Burgrieden. Durch Beschluß des Amts­gerichts Laupheim vom 13. November 1925 ist über das Ver­mögen -der Steiger-Aktiengesellschaft in Burgrieden die Ge­schäftsaufsicht angeordnet worden. Infolge der zurzeit sehr schwierigen Absatzverhältnisse und der damit im Zusammen­hang stehenden Krise der gesamten deutschen Automobilindustrie ist eine Zahlungsstockung emgetreten, mit deren Behebung man Anfang 1926 rechnet. Als Aufsichtsperson wurde Herr Diplom- Kaufmann I. Roßmann in Ulm bestellt.

Maschinenfabrik Augsburg-A.G. Die Meldung, daß die Verwaltung mit Rücksicht aus die wirtschaftliche Lage von der Ausschüttung einer Dividende für das am 60. Juni abgelau­fene Geschäftsjahr Abstand nimmt und daß der Geschäftsgang unbefriedigend sei, sowie daß die Bankschulden größer seien als das 20 Mill. Reichsmark betragende Aktienkapital der Gesell­schaft, haben der Börse zahlreiche Verkaufsaufträge zugeführt.

MtzNeM Nackei küren

Nürnberg, 16. Nov. Am 12. November ist der Inhaber des ' Bankgeschäfts Scherer L Fackelmayer, der Bankier Karl Scherer, nach vepotunterschlagungen von weit über 100000 Mark und ande­re» strafbaren Handlungen geflüchtet. Der Vater und ein Bruder des Flüchtigen, die in dem Bankgeschäft tätig waren, wurden wegen Verdachtes der Mittäterschaft festgenommen. Das Bankgeschäft wurde polizeilich geschlossen.

Mainz, 16. Nov. Heute mittag trafen hier die Oberbefehlshaber der englischen und belgischen Besatzungstruppen, General Ducan und General Burguet ein. Wie angenommen wird, erfolgt der Besuch auf Einladung des Generals Guillaumat zur Besprechung der durch die Räumung der Kölner Zone und der Unterbringung der freiwer­denden Besatzungstruppen erforderlichen Maßnahmen.

Essen, 16. Novbr. Das Auto des Herrn Krupp von Bohlen- Halbach ist gestern zwischen Ahaus und Epe (Westfalen) verunglückt. Der ins Schleudern geratene Wagen riß einen Baum um und stürzte die Böschung hinab. Der Chauffeur verunglückte tödlich. Herr und Frau von Bohlen kamen unter das Auto zu liegen. Frau von Bohlen erlitt anscheinend einen Schlllsselbeinbruch und Rippenguetschun- gen. Sie befindet sich zur Zeit im Krankenhaus. Die Verletzungen des Herrn Krupp von Bohlen-Haibach sind unerheblich.

Esten, 16. Nov. Auf der zur Gelsenkirchener Bergwerksgesell- schaft gehörenden SchachtanlageAlma" ist Samstag 500 Bergleuten zum 1. Dezember gekündigt worden. Bei Schließung der zur gleichen Gesellschaft gehörenden ZechePluto" in Wanne sind nicht wie ein­zelne Zeitungen irrtümlich meldeten, 3 200 Bergleute entlassen worden, sondern nur 250, während die andern auf sonstigen Anlagen unterge­bracht wurden.

Berlin, 16. Nov. Amtlich wird mitgeteilt: Heute mittag trat das Reichsministerium unter dem Vorsitz des Reichspräsi­denten zu einem Kabinettsrat über die außenpolitische Lage zu­sammen. Die Beratungen, welche in den späten Abendstunden fortgesetzt wurden, werden voraussichtlich morgen mittag zu Ende geführt werden»

Berlin, 16 Nov. Wie derVorwärts" mitteilt, hat die Reichs- bahndireklion Berlin den Antrag des Einheitsverbandcs der Eisenbahner Deutschlands über Erhöhung der Bezüge der Eisenbahner abgelehnt. Der Einheitsocrband hat darauf den Schlichter angerufen.

Allenstein, 16. Nov. Wie die Allenstelner Zeitung erfährt, sind die unter dem Verdacht der Geheimbündelei auf mehreren Gütern im Allenstelner Bezirk verhafteten 20 Landarbeiter nach ihrer Vernehmung durch den Untersuchungsrichter in Allenstein am Sonntag früh sämt- Uj lich wieder entlassen worden.

» . Paris, 16 Nov. Nach einer Blättermeldung aus Madrid sind nn Schlosse Primo de Riveras durch eine Feuersbrunst die Archive zum größten Teil niedcrgcbrannt, jedoch wurden die Akten über Marokko gerettet.

London, 16. Nov. Reuter meldet: Eine Division der Kanton­truppen meuterte und griff eine russische Brigade im Rücken an, während die Russen das Vordringen der Streltkräfte Wupeisus anf- zuhalten suchten. Bon den 3000 russischen Söldnern, bei denen sich kine Panzerwagen-Abteilung befand, wurden die meisten getötet. Den Verwundeten wurde erst durch die Ankunft ausländischer Aerzte aus

Tsinansu, die unter Hintansetzung ihres eigenen Lebens sich in das Kampfgebiet begaben, die erste Hilfe zuteil.

HirrLenburgs Dank.

Stuttgart, 16. Nov. Dem Staatspräsidenten ist das fol­gende Dankschreiben des Reichspräsidenten zugegangen:

Berlin, den 14. November 1925.

Hochverehrter Herr Staatspräsident!

Rach Berlin zurückg-etehrt, darf ich Ihnen und der württem- bergischen Regierung nochmals meinen herzlichen Dank sagen für die überaus freundliche Aufnahme, die Sie und die würt- temb-ergische Hauptstadt mir bei meinem Besuch bereitet haben. Die zahlreichen Willkommensgrüße, die mir in Stuttgart aus allen Teilen der Bevölkerung Largebracht wurden, haben mir gezeigt, -welch festes Band der Vaterlandsliebe Deutschlands Nord und Süd umschlingt, und mich mit neuer Zuversicht für unseren Wiederaufstieg erfüllt.

Indem ich Sie bitte, der Bevölkerung für Ihre so herz­liche Begrüßung und den beteiligten Behörden für ihre Mühe­waltung meinen -aufrichtigsten Dank auszusprechen, bin ich mit den besten Wünschen für Ihr schönes Land und mit freund­lichen Grüßen an Sie

Ihr ergebener

von Hindenburg.

Der württ. GemeinLetag zur Aufwertung Ler Gemeinbe- fchulLen.

Der württ. Gemeindetag hat auf Grund Beschlusses seines Gesamtvorstands für die Aufwertung der vor 1. Juli 1920 be­gründeten Darlehensschulden der Gemeinden seinen Mitglie­dern folgende Grundsätze bzw. Richtlinien an die Hand gegeben: 1. Allgemein ist die sittliche Pflicht zur höchstmöglichen Auf­wertung zum Grundsatz zu machen, wobei natürlich die allge­meine üble Finanzlage der Gemeinden und die Notwendigkeit der Schonung der überlasteten Steuerpflichtigen nicht außer acht gelassen werden kann. Grundsätzlich soll auch die Aufwer­tung in den Fällen erwogen werden, in welchen ein gesetzlicher Anspruch hierauf nicht besteht, in welchen aber die Unterlassung für den bedürftigen Gläubiger eine unbillige Härte bedeuten würde. Selbstverständliche Voraussetzung für solches Entgegen­kommen ist entsprechende Leistungsfähigkeit der Gemeinde. 2. Den Gemeinden wird empfohlen, je nach Leistungsfähigkeit der Gemeinde und nach der Art -des Gläubigers die Auswertung innerhalb -dem gesetzlichen Rahmen von 12 bis 25 v. H. des Goldwertes durchznführen. 3. Die normale Tilgungsfrist soll 20 Jahre betragen mit der Möglichkeit einer. Erweiterung die­ser Frist bis zu 30 Fahren für schwache Gemeinden. 4. Es wird empfohlen, bedürftige Altbesitzer von Anleihen (Schuldscheinen) durch sofortige Heimzahlnng kleinerer Anleihebeträge in ange­messener Aufwertung -besonders zu berücksichtigen. 5. An Stelle der Heimzahlung der Zinsen erst mit dem Kapital sollte bedürf­tigen Gläubigern gegenüber eine sofort beginnende Jahreszms- zahlung erfolgen. 6. Die Regelung der Aufwertung gegenüber dem Neubesitz (Schuldverhältnisse die vom 1. Juli 1920 an be­gründet würden) sollte bis zum Vorliegen landesrechtlicher Be­stimmungen zurückgestellt werden.

Die letzten Ehoen für Freiherrn von Richthofen.

Karlsruhe, 16. Nov. Die sterblichen Ueberreste des erfolg­reichsten Kampffliegers, Freiherrn v. Richthofen, werden auf der Ueberführung von Frankreich nach Deutschland am 18. Novem­ber vormittags in Kehl eintreffett. In Appenweier wird der Wagen mit dem Sarg an Len fahrplanmäßigen Schnellzug an- geyängt. Ehemalige Kameraden des Verstorbenen geben chm auf der ganzen Fahrt Lurch Deutschland das Ehrengeleit. Außerdem werden sich über dem badischen Gebiet Flugzeuge der Luftverkehrsgesellschaft in -das Ehrengeleit teilen. Ehemalige Frontflieger übernehmen in Appenweier die Ehrenwache, die dann auf der ganzen Fahrt bis Berlin abwechselnd von ver­schiedenen Fliegerorganisationen ausgeführt wird. Auf der ganzen Reise durch badisches Gebiet werden ehemalige Flieger und Militärvereine dem Toten die letzte Ehre erweisen. In Karlsruhe, Bruchsal und Heidelberg sind auf dem Bahnsteig besondere Trauerfeiern geplant.

Der Dolchstoß-Prozeß.

München, 16. Nov. Heute vormittag begannen -die Plai- doyers. Der Vertreter des Klägers, Rechtsanwalt Graf Pesta- lozza, bezeichnet in einem mehrstündigen Plaidoyer den Dolch­stoßprozeß als den Prozeß des deutschen Volkes im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn die Gegenseite das WortDolchstoß" beanstande, so dürfe man niemals vergessen, daß es eine Zeit gab, als der feste Wille zur treuen Pflichterfüllung öffentlich verhöhnt und in den Schmutz gezogen wurde. Damals sei die Grundlage für das spätere WortDolchstoß" stimmungsmäßi-g geschaffen worden. In den inkriminierten Artikeln derMünch­ner Post" finde sich eine Blütenlese von Beschimpfungen der schlimmsten Art gegen den Privabkläger, die nicht unter den Gesichtspunkt des Z 193 gewürdigt werden könnten. Der Vor­wurf derbewußten Fälschung" stelle sich als eine ungeheuer­liche durch nichts gerechtfertigte Ehrenkränkung des Privatklä­gers dar. Die Beweisaufnahme habe festgestellt, daß eine revo­lutionäre Bewegung schon sehr frühe bestanden habe, daß jahre­lang systematisch und bewußt eine Agation entfaltet wurde, um die Stimmung der Bevölkerung und des Heeres zu zermürben. Es habe sich ergeben, daß der Dolchstoß im Sinne der Prozeß- bebauptung durch diejenigen Gruppen getätigt und durchge­führt wurde, die man unter dem Namen U.S.P. zusammensas- scn müßte. Diese Partei ließ für die Verwirklichung des So­zialismus lieber ihr eigenes Vaterland zu Grunde gehen. Das fei der Kern des Vorwurfes, der von der klägerischen Partei erhoben werde. Ueb-erraschenderweise -versuche die -beklagte Par­tei jetzt, die damalige Haltung der Unabhängigen zu vertei­digen. Die Marinerevolntion von 1917, zu deren Erklärung man sich nicht auf ein Waffenstillstandsverlangen berufen könne, habe den klaren Beweis erbracht, daß tatsächlich Politische Kreise an der Arbeit waren, um das Vaterland wehrlos zu machen, daß ferner diese Entscheidung letzten Endes zurückge­führt werden müsse auf das Fraktionszimm-er der 11.S.P., auf die Dittmann, H-aafe, Zietz usw. Es wäre ein Gewinn dieses Prozesses, wenn -sich aus ihm eine Gemeinschaft des Denkens ergeben würde. Die Plaidohers werden morgen vormittag fortgesetzt.

Die Deutschnationalen für rücksichtslosen Kampf.

Berlin, 16. Nov. Der deutschn-ationale Parteitag nahm zur Außenpolitik einstimmig eine Entschließung an, die besagt: In dem Vertragswert von Locarno sind die deutschen Leben-sinter- essen nicht gewahrt. Ein Verzicht auf deutsches Volk und deut­sches Land ist nicht ausgeschlossen. Der Pakt und die westlichen Schiedsverträge bieten Deutschland gegen Sanktions- und Ein­marschgefahren keine genügenden Garantien. Durch die westlichen Schiedsverträge wird eine Revision unserer unmöglichen Ost- grenizen bedenklich erschwert. Die deutsche Handlungsfreiheit in Ost und West ist gegen die -Gefahren des Artikels 16 der Völker­bundssatzung nicht geschützt. Die Abrüstung der Ententestaaten ist in keiner Weise gesichert. Die sogenannten Rückwirkungen sind nach allen bisherigen Verlautbarungen völlig ungenügend. Von einer Verkürzung der Besatzungsfristen für die zweite und dritte Zone und der Abstimmungsfrist für das Saargebiet ist überhaupt keine Rede. Das Vertragswerk von Locarno ist da­her für die dcutschnationale Volkspartei unannehmbar. In ein­

mütiger Geschlossenheit ruft der Parteitag der deutschnationa­len Volkspartei auf zum rücksichtslosen Kampf gegen das Werk von Locarno, gegen eine schwere Gefahr für Deutschlands Frei­heit und Zukunft. In einer weiteren Entschließung, die eben­falls einstimmige Annahme fand, wird zum Ausdruck gebracht, daß Ler amtliche Widerruf des deutschen Schuldbekenntnisses noch nicht mit dem erforderlichen Nachdruck vertreten worden ist. Den aus dem Kabinett ausgeschiedenen deutschnationalen Ministern Schiele, Nenhaus und v. Schlieben wird in einer dritten Entschließung uneingeschränktes Vertrauen ausgespro­chen. Schließlich wird in einer vierten Entschließung aller deut­schen Volksgenossen, die gewaltsam vom Mutterlande losgerNsen sind, gedacht und erklärt, daß der Aufbau des neuen Reiches sich vollziehen werde und müsse auf der Grundlage des gesam­ten äußerlich und innerlich geeinten deutschen Volkstums im Herzen Europas.

Zentrumsparteitag in Kassel.

Kassel, 16. Nov. Aus' bßm Zentrumsparteitag, zu dem sich über 600 Vertreter aus allen Teilen des Reiches eingefunden hatten, erklärte Reichskanzler a. D. Dr. Marx zu der durch den Vertrag von Locarno geschaffenen Lage u. a.: Allem An­schein nach sind die sogenannten Rückwirkungen nunmehr derart gesichert, Laß Wohl eine große Mehrheit im deutschen Reichstag den Verträgen von Locarno zustimmen werde. Der Antrag dazu verkennt nicht die -weitgehenden Bedenken, die es verhin­dern, die Abmachungen von, Locarno mit Begeisterung zu be­grüßen. Immerhin bedeutest diese Vereinbarungen einen gro­ßen und hoffentlich erfolgreichen Schritt -auf dem Wege zur Be­friedung nicht nur Europas, sondern der ganzen Welt. Die Zentrnmspartei ist entschlossen, diesen Weg friedlicher Verstän­digung, der in -keiner Weise eine freiwillige Auseinandersetzung über strittige Grenzfrage« ausschließt, mit aller Entschiedenheit weiter zu verfolgen. Sie wird auch den Beitritt Deutschlands zum Völkerbund unterstützen, weil sie in dem Völkerbund ein Instrument erblickt, den Weltfrieden und die friedliche Ver­ständigung in erfreulicher Weise zu fördern. In der Nachmit­tagssitzung ergriff Dr. Wirth das Wort zu einer Rede, in der er u. a. aussuhrte: Wir haben es jetzt erlebt, daß hinter den Ministern einer Regierung, die ja sagte, nicht die Partei stand. Wir mußten sehen, daß sich Deutschland erneut nach außen in eine Situation begeben hatte, wie sie 1917 und wie sie in -den Tagen vor dem Kriege war. Ich beneide meine politischen Freunde nicht, die das politische Erperiment mit den Deutsch­nationalen gewagt haben. Wer nach Locarno ging, mußte diese Linie einhalteu, auch wenn nicht alle Hoffnungen, die daran geknüpft wurden, sich als erfüllt einstellten. Das Verlaßen dieser Linie könnte für -die deutsche Wirtschaft und für die deutsche Arbeiterschaft den Todesstoß bedeuten. In Bezug aus seine Stellung innerhalb der Zentrumspartei erklärte Dr. Wirth: Die Bewegung, die im Zentrum durch meinen Schritt nur ans Licht getreten ist, sie war schon vorhanden. Es ist die Bewegung der christlichen Republikaner. Ich werde -dieser Be­wegung der christlichen Republikaner im Zentrum meine ganze Lebenskraft in den nächsten Jahren widmen. Die heutige Zu­sammensetzung der Zentrumsfraktion ist nicht der Ausdruck der Meinung Wählennaffen. Ich gebe die Hand zum Frieden hin. Aber eins müssen wir uns gesen: Äs auch ein entschiedener Republikaner sich als solcher in der Oef- fentlichkeit bezeichnen darf. Das Zentrum wird nicht um sie Frage herumkommen, inwieweit in Zukunft eine stärkere Be­tonung und Formulierung des Bekenntnisses zur Republik er­forderlich ist. Es liegt in unserer Hand, ob die deutsche Repu­blik eine antiklerikale Entwicklung nehmen soll, oder nicht. Ich warne davor, den Weg zu beschreiten, den die Katholiken in Frankreich gegangen sind.

Der Prozeß gegen Lie Gräfin Bothmer.

Berlin, 16. Nov. Im Prozeß gegen die Gräfin Bothmer erteilte Landgerichtsdirektor Westerkamp dem Ersten Staats­anwalt Gerlach das Wort, der ausfübrte:Dichtung und Wahrheit, Ritterlichkeit und getäuschtes Vertrauen sind in die-

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