firchenbauten in Mühl- a. N-, Heilbronn; 600Y gart; je 5000 Mark für r Kirchenbau in Dieten- ! iglück betroffene Kloster ! >00 Mark für das Ge- ^ >en Caritasoerband für bellenbau in Isenburg; ^ he in Bremelau. Der fiischof eine Liebesgabe : 1000 Mark für den ir den Priesterkranken- >

> Priesterheim in Berg, er Hausangestellten.

.> Landwirr Nep. Buch- Linbcuch der Dunkelheit ich sich an und sah. daß hlossen griff er zur Waffe, die ein Mädchen entsühn >n. Es gelang dem mu- t einzuliefern, wo sie in

.) Bor mehreren Wochen m Ulm für eine Dresdner af nach kurzer Zeit unter rn auch bezahlt. Bald und erklärte ihnen, daß len hätten, die statt 144 Ulm sei zum Umtausch Umtausch nach Ulm mit.

erbands württ. Jndu- aus dem ganzen Lande ds württ. Industrieller ind des Museums fand die Haupttagung statt, zte an Stelle des ver- :t Bosch-Stuttgart die i Finanzministern eine mahnte unter Hinweis und hofft, daß diese beit einen nachhaltigen nünd, Oberbürgermei­nrat Erhard als Vor- n und der Gmünder an als Vorstand der ben ihrer Genugtuung hoffen, die Gäste auch Stellung der Fachschule nnkt der Tagung war gen Staatspräsidenten nrtschafts- und staats- a. aus, daß die Auf- , dafür zu sorgen, daß Licht gerückt werden, aftsinteresse, das aus- ezweckt, stellt der Red- n Wirtschaftsinteresse,

Nkt, gegenüber. Diese Wirtschaftspolitik. Da- Einstcllung eine Er- ärtschaftskrise sei ern- dabei, daß ungeheure irt und geraubt wür­fen, wenn Deutschland Der richtige Preis­en Faktoren von der uer vom tatsächlichen r mit großem Beifall rführung eines üb-er- enommenen Betriebs­oer, in dem die unge- n Serienindustrie in auf war die überaus

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ctfetzung folgt.)

kirchberg OA. Laupheim, Friedrich Volz, Schreinermeister in Nagold; Kaufmann Julius Glatz in Altshausen, OA. Saulgau; Fa. Württ. Holzwaren- und Spulenfabrik in Nehren, OA. Tü­bingen ; Franz Burkhardt, Bankgeschäft in Mm; Karl Bacher, Schuhfabrikant in Pfäffingen, OA. Herrenberg; Gbinger Tri- kotwarensabrik A.G. in Ebingen; Fa. Gebr. Rothschild, Pferde­handlung in Horb.

Baden

Ettlingen, 14. Nov. Gestern abend kurz vor 12 Uhr er­tönten hier die Sirenen als Feuerlärm. In der Rauherei der Firma C. Wacker u. Co. war Feuer ausgebrochen. Da die Ar­beiter nicht allein 'den Brand bewältigen konnten, wurde die Feuerwehr gerufen, die rasch kam. Der größere Teil von ihr konnte jedoch wieder abrücken, ahne eingreifen zu muffen. Der Schaden erstreckt sich nur auf Maschinen und auf Waren.

Kehl, 14. Rov. Am Mittwoch nachmittag verließ der Rhein­schlepperFrance" mit zwei Kähnen im Anhang den Hafen von Straßburg, um die Reise stromabwärts anzutreten. Als die Dunkelheit eintrat, ging der Schiffszug etwa 500 Meter von Lauterburg entfernt vor Anker. Gegen 10 Uhr bemerkte die Mannschaft des KahnesBalaine", daß das Schiff leck ge­worden war, und bereits eine Stunde später sank es mit seiner etwa 600 Tonnen betragenden Ladung Kali. Der Kahn gehört einer französischen Gesellschaft. Die Schiffahrt erleidet keine Störung.

Singen a. H., 12. Nov. Bei dem Konkurs der Scheffel­gemeinde wird die Stadt Singen ungefähr 15 000 Mark ver­lieren. Es wird weiter noch bekannt, daß die Bezahlung der Forderungen an die Scheffelgemeinde nicht gleichmäßig und einheitlich erfolgte. Es verlautet sogar, daß, trotzdem der Verein vom Vorjahr noch erhebliche Schulden gehabt haben soll, man sich nicht gescheut hat, wertvolle Büromöbel, so u. a. eine neue Schreibmaschine, anzuschaffen. Auch die Schauspieler­gehälter, welche die auswärtigen Künstler bezahlt erhielten, standen in gar keinem Verhältnis zu den Leistungen und zu den Einnahmen. Auf diese Weise erscheint der Konkurs ver­ständlich.

Bsmntschies

Die Notwendigkeit einer planmäßigen Kinderfürsorge. Nach den Berichten der Aerzte, insbesondere der Schulärzte, sind etwa 40 Prozent aller Schulkinder unterernährt, in manchen Gegenden 5060 Proz. Verschiedentlich sind noch schlechtere Ergebnisse festgestellt worden. Die Zahl der schulpflichtigen 67jährigen Kinder, die wegen Blutarmut und Unterernäh­rung und damit zusammenhängender körperlicher Schwäche vom Schulbesuch zurückgestellt werden müssen, ist in stetem Zuneh­men begriffen. Etwa 50 Prozent aller Grotzstadtkinder leiden an Tuberkulose, bzw. sind damit infiziert. Nach den Berichten der Schulärzte haben auch andere Erkrankungen der Kinder An­genommen, besonders Drüsen-Erkrankungen und Rachitis. Diese Verhältnisse zwingen dazu, die Notwendigkeit einer umfassenden Kinderfürsorge mehr als bisher zu betonen. Hier liegt eine der wichtigsten Aufgaben unseres Volkes vor. Die Verhältnisse haben sich besonders nach dem Krieg verschlechtert. Kriegs­blockade und alles, was sie in ihrem Gefolge 'hatte, war die Ur­sache. Die Krankenkasse des Deutschnationalen Handlungs­gehilfenverbandes, hat als erste im Jahre 1922 sich infolgedessen veranlaßt gesehen, eine eigene Kinderfürsorge einzuführen. Sie gewährte zur Ueberbringung von skrofulösen und unterernähr­ten Kindern im Alter von 4 bis 14 Jahren eine Beihilfe von 2 Mark täglich bis zur Höchstdauer von 6 Wochen. Bei Unter­bringung in eigenen Kinderheilanstalten der Krankenkasse haben die Eltern nur ll des täglichen Verpflegungssatzes zu zahlen. Die Deutschnationale Krankenkasse hat im Jahre 1923 insge­samt 735 Kuren gewährt, im Jahre 1924 waren es bereits 1222 Kuren, im Jahre 1925 hat die Deutschnationale Kranken­kasse bereits bis einschließlich August 1839 Kinderkuren gewährt. In vielen Fällen war der Gesundheitszustand der Kinder so schlecht, daß eine Kurverlängerung von vier, sechs sogar acht Wochen nötig wurde. Die Kurerfolge sind im allgemeinen außerordentlich gut, wie aus vielen unaufgefordert eingehen­den Anerkennungsschreiben der Mitglieder hervorgeht.

Der Fassadenkletterer. Der Fassadenkletterer Kaßner, der Samstag nacht in >das Zimmer des Züricher Versicherungsdirek- tors Hollinger im Hotel Kaiserhof eingedrungen war, hatte nach der Erzählung des Ueberfallenen den Einbruch verübt, als Hol­linger sich im Badezimmer befand und Frau Hollinger allein im Hotelzimmer war. Hollinger erzählt u. a.: Als ich mich im Badezimmer über das Waschbecken beugte, war es mir, als sähe ich einen Schatten an der Wand. Ich trat in Las andere Zimmer zurück. In diesem Augenblick sprang ein Mann vom Fensterbrett in das Zimmer und hielt mir einen Revolver vor die Brust. Ich packte den Eindringling von unten am Körper, so daß der Revolver Wer mir war und preßte ihn mit aller Gewalt an mich. Ich spürte, wie der Mann auf meinen Kopf und mein Gesicht einhieb. Ich hob ihn hoch und trug ihn zum Fenster. Da er auf dem Fensterbrett noch immer auf mich los­schlug und mich mit dem Revolver oder einem Schlagring an der Stirn traf, gab ich ihm einen Stoß und stürzte ihn hinaus.

Soll unser Junge Kaufmann werden? Gewissenhafte El­tern machen sich schon jetzt Sorgen über die Berufswahl ihres im Frühjahr die Schule verlassenden Sohnes. Viele Jungen werden sich auch dem Kaufmannsberuf zuwenden wollen, wes­halb es angebracht ist, über die Aussichten in diesem Beruf eini­ges Wissenswerte mitzuteilen. Die Zeit wirtschaftlicher Krisen, in der wir leben, und deren Ende, solange wir unter den Aus­wirkungen des verlorenen Krieges stehen, nicht abzusehen ist, veranlaßte leider viele Geschäfte dazu, aus Ersparnisgründen Angestellte zu entlassen und an deren Stelle eine größere Zahl von Lehrlingen einzustellen. Da weder genügende gesetzliche noch tarifliche Handhaben bestehen, um dem entgegenzuwirken, steht die berüchtigte Lehrlingszüchterei infolgedessen vielfach in Blüte. Ihre Auswirkungen sind mangelhafte Ausbildung und unge­sichertes Fortkommen der jungen Kaufleute nach der Lehre. Besonders in den Banken folgten nach den Masseneinstellungen der Inflationszeit Massenlkündigunsen seit Einführung der festen Währung, denen bis jetzt rund 140 000 Bankangestellte zum Opfer fielen. Vor nicht langer Zeit hat eine Berliner Bankfirma 150 jungen Bankangestellten nach Beendigung ihrer Lebre gekündigt und gleichzeitig 200 neue Lehrlinge gesucht. ^Offensichtlich werden die Lehrlinge in solchen Fällen alsbil­lige Arbeitskräfte" gewertet. Die Verhältnisse im Kaufmanns­beruf sind also nicht rosig; deshalb darf man zur Ergreifung dieses Berufes mit gutem Gewissen nur solchen Jungen raten, die wirklich die notwendigen Vorkenntnisse (gute, abgeschlossene Schulbildung), gute Zeugnisse in den wichtigsten Fächern Deutsch, Rechnen, Fremdsprachen usw., eine rasche Auffassungs­gabe und regen Lerneifer aufweisen und vor allem körperlich .und geistig gesund sind. Diese Tatsachen sollten sich alle Eltern vor Augen halten, die vor der ernsten Frage der Berufswahl ihres Sohnes stehen. Weitere Auskunft über die Aussichten im Kaufmannsberuf erteilen gerne kostenlos die Geschäftsstellen des Deutschnationalen Handlungsgehitfen-Verbandes.

Ein Rotorschäff gesunken. Das Rotorschiff des Mühlheimer Ingenieurs Stroczina, das bisher an der Pumpstation der Rheinisch-Westfälischen Wasserkraftwerke am Raffelsberg be­

schäftigt war, ist gestern bei dem Versuch, das Schiff nach Ruhr­ort zu bringen, gesunken. Das Unglück ereignete sich, als das Schiff über das in der Ruhr befindliche Wehr gelassen werden sollte. Es wurde gegen zwei eiserne Schiffe getrieben, so daß es kenterte und sank. Die Insassen konnten sich retten. Sobald das Hochwasser vorüber ist, soll das Schiss Wieder gehoben werden.

Ein Sportler aus der Fremdenlegion freigekauft. Der im

Vorjahre infolge der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse in die Fremdenlegion eingetretene Edmund Krämer aus Duisburg wurde vom Kraftsportverein Ruhrort 1910, für den er des öfteren die Kreis- und Gaumeisterschaft stegreich 'vertreten hatte, durch Rückerstattung des Werbegeldes von 500 Franken freige­kauft, während seine Eltern in der Zwischenzeit nach Polen ausgewandert sind.

Ein Wiener Zahnarzt in der Sprechstunde erschossen. Der

Wiener Zahnarzt Wolf wurde gestern nachmittag in der Sprech­stunde von einem obgebanten Bankbeamten, mit dem er einen Streit über eine Rechnung für zahnärztliche Behandlung 'hatte, durch mehrere Schüsse getötet. Der Täter beging dann einen Selbstmordversuch und verletzte 'sich schwer.

Ueberschwemmungen in Steiermark. DieTagespost" mel­det von großen Ueberschwemmungen bei Petau und Friedau. 150 Häuser sind bereits geräumt. Bisher sind zwei Menschen­leben zu beklagen. Von der Katastrophe sind etwa 1000 Per­sonen betroffen. 150 Familien sind obdachlos und vorläufig in Eisenbahnwagen nntergebracht. Auch aus Agram wird Hoch­wasser gemeldet.

Verkehrte Wirkung. Ladenbefitzer (zu seinem Gehilfen): Machen Sie die Ladentüre öfters auf und zu, damit der Haus­herr denkt, mein Geschäft ginge gut, sonst wird er mir am Ende kündigen." Hausherr (zu seiner Frau):Das Geschäft unter scheint gut zu gehen. Man hört den ganzen Tag die Ladenklingel. Den werd' ich mal ordentlich steigern."

Handel and Berkebr

Stuttgart, 14. Nnv. (Obst- und Gnnüsemarkt.l Edcläpstl 25 bis 35, Tafclüpfel 1525. Sckllitel-, Fcill- und Mostobst 8-12, Tosclbirni>n 20 -40, Wollnüsse 40 - 45, Kartoffeln 3 -4, Endiviensalat 815, Wirsinn 5 6, Filderkrout 23, Weißkraut nmd 34, Rot­kraut 5-6, Blumenkohl 2070, Rosenkohl 2030, Rate Rüben p. Kg 57, gelbe Rüben 56, Zwiebel 710, Rettiche l St. 36, Sellerie 1 St. 1025, Tomaten, Schwarzwurzeln 3540, Spinat 2025, Mangold 1015, Kohlraben 3-6.

MMchtz UachMchLeN.,

Stuttgart, 15. Nov. Der Abg. Dr. Elsas (Dem.) hat fol­gende Kleine Anfragen im Landtag gestellt: Die Zahl der Ver- kehrsunfälle in 'Stuttgart, die infolge zu rascher Fahrgeschwin­digkeit der Kraftwagen hervorgerufen werden, hat sich in letzter Zeit bedauerlicherweise stark vermehrt. Dem Bezirksrat Stutt­gart-Stadt lagen in seiner letzten Sitzung nicht weniger als fünf Anträge auf Entziehung des Kraftfahrzeug-Führerscheines zur Entscheidung vor. Ist das Staatsministerinm bereit, die im Interesse der Erhöhung der Verkehrssicherheit gebotene Herab­setzung der Fahrgeschwindigkeit im Benehmen mit den in Be­tracht kommenden Organisationen des Automobilverkehrs un­verzüglich einzuleiten und durch geeignete Ausgestaltung der Verkehrspolizei gegen die Auswüchse im Straßenverkehr emzu- schreiten? Die Steuerpflichtigen, die das Reichsnotopfer sei­nerzeit mit Kriegsanleihe überzahlt hatten, sind später vielfach durch Hingabe von Zwangsanleihe abgefunden worden. Bei der Beratung des Anleiheablösungsgesetzes wurde im Reichstag seitens der Regierung zugesagt, daß diese Personen nunmehr Kriegsanleihe als Ablösung zurückbekommen, damit ihnen die Auswertung der Altbesitzeranleihen zugute kommt. In Würt­temberg gelegene Finanzämter, wie z. B. das Finanzamt Stutt­gart, lehnen den Umtausch derart erworbener Zwangsanleihen in Kriegsanleihen ab. Ist das Staatsministerium bereit, bei der Reichsregierung Vorstellungen zu erheben, daß die im Reichstag gegebene Zusage einheitlich von den Finanzämtern eingehalten wird?

Stuttgart, 14. Nov. Ans die vor einigen Wochen im Land­tag eingebrachte Anfrage des Abg. Ulrich (Soz.) betr. die Auf­lösung des Oberamts Weinsberg ist vom Staatsministerium folgende Antwort eingegangen: Die 'Frage der Auflösung des Oberamts Weinsberg wird im Zusammenhang mit der Verein­fachung der Staatsverwaltung überhaupt behandelt und in die­sem Zusammenhang in Bälde entschieden werden. Der Vertre­tung der Amtskörperschast ist seinerzeit mitgeteilt worden, daß sie der Staatspräsident empfangen werde, sobald er in der Lage sei, zu der Frage Stellung zu nehmen.

Stuttgart, 15. Nov. Das Staatsministerium hat dieser Tage den Entwurf einer Vierzehnten Aenderung des Besol­dungsgesetzes festgestellt, der dem Landtag demnächst zugehen wird. Nach dem Entwurf sollen drei Artikel des Gesetzes ge­ändert oder ergänzt werden; es handelt sich dabei um das Be­soldungsdienstalter der Schutzpolizeibeamten, um den Anspruch auf Wohnungsgeldznschuß bei Versetzungen und um den Kin­derzuschlag für uneheliche Kinder.

Stuttgart. 15. Nov. Der Reichspräsident hat den Landesregie­rungen in Stuttgart, Baden und Darmstadt sowie dem Oberbürger­meister der Stadt Frankfurt a. M. in herzlich gehaltenen Handschrei­ben seinen wärmsten Dank für die freundliche Ausnahme, die er über­all bei den Behörden und bei der Bevölkerung gesunden hat, aus­gesprochen und gleichzeitig gebeten, der Bevölkerung in Stadt und Land den Ausdruck seiner Dankbarkeit für die ihm allenthalben dar­gebrachte Begrüßung zu übermitteln.

Stuttgart, 14. Nov. Das Konfektionshaus Hirschen ist an seine Gläubiger mit dem Vorschläge herangetreien, einen außergerichtlichen Vergleich in die Wege zu leiten. Es soll sich um Forderungen in Höhe von l,2 Millionen Mark handeln. Eine Gläubigerversammlung hat beschlossen, einen Vergleich auf der Basis von 75 Prozent abzu­schließen

Dortmund, 16. Nov. In der Nacht vom Freitag zum Sams« tag wurde in dem Kassenraum des hiesigen Stadttheaters der Geld­schrank mit einem Nachschlüssel geöffnet und daraus die Summe von 38600 Mark entwendet. Der Kriminalpolizei ist es gelungen, zwei an dem Diebstahl beteiligte Personen festzunehmen, die bereits ein Geständnis abgelegt haben. Der größte Teil des entwendeten Geldes konnte wieder herbeigeschafft werden. Einem dritten Täter ist man auf der Spur.

Duisburg, 16. Noo. In einer Rede in Duisburg betonte der Reichsaußenminister, daß durch den Pakt von Locarno kein Verzicht auf deutsches Land und Volk geleistet werde.

Berlin, 15. Okt. Wie dem W.T.B. von beteiligter Seite mit­geteilt wird, haben die Unterzeichner des Aufrufes, der sich gegen die Führung der deutschnationalen Volkspartei aussprach, aus allen Tei­len Deutschlands eine ungeheure Anzahl von zustimmenden Erklä­rungen national eingestellter Persönlichkeiten erhalten, sodaß sich aus dieser Aktion noch sehr gewichtige Folgen für die deutschnationale Volkspartei zu entwickeln scheinen.

Berlin, 15. Novbr. Der Berliner Kriminalpolizei gelang es im Verein mit der Stettiner und der Dresdener Kriminalpolizei den Raubiibersall aufzuklären, der sich vor einiger Zeit in der Wohnung einer Berliner Schauspielerin ereignete, und den Täter zu verhaften. Die Berliner Kriminalpolizei hatte ermittelt, daß für den Raub ein Mann, der sich Bartsch nannte, in Frage komme. Bei dem Rauv- iiberfall in Stettin konnte festgestellt werden, daß dieser auch von Bartsch begangen worden war. Bartsch wurde von der Dresdener Kriminalpolizei bei einem neuen Raubüberfall ergriffen und nach

Berlin gebracht. Die dortige Kriminalpolizei stellte fest, daß Barts nicht nur den Raubüberfall bei der Schauspielerin, sondern auch den in der Küsterei in Steglitz ausgeführt hat.

Berlin, 15. Nov. Auf der Tagesordnung der auf Freitag, den 20. November, nachmittags I Uhr. einberusenen Sitzung des Reichs- tages steht zunächst die erste und zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über den Handels- und Schiffahrtsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Italien, an zweiter Stelle die erste und zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Entlastung des Reichsgerichts, und den dritten Punkt der Tagesordnung bildet die erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften.

Breslau, 15. Nov. In der Nacht zum Samstag wurde in Breslau durch Männer eine Entführung der Frau Etandtke, der Tochter der Wirtschafterin Neumann, aus dem Gefängnis versucht. Der Versuch ist mißlungen.

Nom, 16. Noo. Das offizielle Organ der italienischen katholi­schen Volkspartei in Rom,II Popolo", teilt mit daß es sein Erschei­nen einstellt.

London, l5 Noo. Der Oberkommandierende der atlantischen Flotte gibt bekannt, daß auf dem vermißten englischen Unterseeboot M. 1" sich etwa 60 Personen befinden.

Herbsttqgnng der demokratischen Partei.

Göppingen, 15. Nov. Die Deutsch-demokratische Partei Württembergs hielt am Sonntag in Göppingen ihre Herbst­tagung. Um lOsl Uhr traten im Restaurant Dettenbacher die Mitglieder des Landesausschusses und die Vertrauensmänner zu einer Sitzung zusammen. Unter den Teilnehmern sah man auch Staatspräsident a. D. Dr. v. Hieber und Reichstagsabge­ordneter Geh.Rat Dr. Wieland-Ulm- Landtagsabgeordneter Schees sprach über die LandespolM und Gemeinderatswahl. Er führte u. a. aus: Die jetzige Wirtschaftspolitik ist im Hin­blicks auf die außenpolitischen Vorgänge nicht brauchbar. Wir müssen eine klare Politik haben und jede Parteipolitik, wie sie sich beispielsweise bei den Handelsvertragsverhandlungen mit Spanien äußerte, ablehnen. Es ist ferner ein grober Vorstoß gegen steuerliche Gerechtigkeit, die industriellen und gewerblichen Betriebe im Gegensatz zu den landwirtschaftlichen Betrieben ein­seitig zu belasten. Ueber die Schullasten sprach sich der Redner als über einen Rückschritt auf dem Wege des kulturellen Auf­stieges aus. Wir haben allen Grund, uns für die Wahrung der Autonomie der Gemeindekörper einzusetzen. Was die Po­lizei onbetrefse, so 'werde die Zeit kommen, wo man sich ent­schließen müsse, sie an die Gemeinden zurückzugeben, weil sie damit billiger, aber dennoch nicht schlechter werden würde. Der nachfolgende Redner, Reichstagsabgeordneter Wieland- Ulm erklärte, daß man die Zölle nur als Verhandlnngszölle betrachten dürfe. Aus die Preissenkungsaktion übergehend, die durch die Regierung auf dem Verordnungswege erfolgen solle, meinte er, daß man, nachdem man die Preise durch Zölle und Steuern in die Höhe getrieben, das Pferd am Schwänze auf- zäume. Das Sparsamkeitsprinzip bezeichnet der Redner als unumstößliche Notwendigkeit, die absolutes Gemeingut werden müsse. Allgemein müsse wieder der Grundsatz gelten: Keine Ausgaben ohne Deckung. Nachmittags fand sodann im Apostel­saal eine öffentliche Versammlung statt, die sehr gut besucht war. Architekt Hohlbauch, der Göppinger Parteivorsitzende, begrüßte die Versammlung und ging kurz ans das Hauptthema Locarno ein. Johannes Fischer sprach sodann überDie Friedens­brücke von Locarno". Aus seinen Persönlichen Eindrücken in Locarno stellte er fest. Laß die Gleichberechtigung Deutschlands eine Selbstverständlichkeit für alle Unterhändler von Anfang an gewesen sei. Die Sinnesänderung der früheren Gegner ist allerdings keine Folge moralischer Erkenntnisse, sondern zwin­gender Lebensinteressen. Es ist überhaupt falsch, den augen­blicklichen Zustand mit der Zeit vor 1914 zu vergleichen. Man vergleiche vielmehr mit den Zusänden nach dem Versailler Diktat. Ans wirtschaftlichem Gebiet ist es grundfalsch zu sagen, es müsse mehr geleistet werden. Es gilt in erster Linie, für die großartigen deutschen Leistungen Absatz zu schaffen. Daß die sogenannten Rückwirkungen nicht nach Wunsch durchgesührt wurden, darf den deutschen Unterhändlern nicht zum Vorwurf gemacht weredn. Die einzig richtige Stellungnahme aller Par­teien wäre gewesen, wie ein Mann zusammen zu stehen, um die Rückwirkungen so rasch als möglich zur Wirklichkeit zu machen. Die Stellungnahme der Deutschnationalen hat hier verheerend gewirkt. UeberDie Parteien und das deutsche Schicksal" sprach Äbg. Dr. Heuß. Er ging zunächst auf die Vorgeschichte von Locarno, auf die Londoner Wmachungen und den Genfer Pakt naher ein. Die Bereitwilligkeit Frankreichs zu einer Konferenz erkläre sich aus der französischen Angst, nicht vor ein Paar ver­rosteten Maschinengewehren, sondern vor den 60 Millionen Deutschen gegen 40 Millionen Franzosen und vor der stärkeren Bevölkerungszunahme. Deutschlands Bereitwilligkeit zu einer Konferenz war eine unbedingte Notwendigkeit. Die Engländer kamen nach Locarno, weil sie so etwas wie politische Ruhe in Europa brauchen, da sich die Ueberführung andersfarbiger Menschen auf europäische Kriegsschauplätze im englischen Welt­reich zu rächen beginnt. Was unsere Unterstützung der Außen­politik anbelangt, so müssen wir doch daran denken, daß der volksparteiliche Außenminister -als deutscher Außenminister eben auch unser Außenminister ist. Daß die Parteikrise der Deutsch­nationalen einmal zur Staatskrise werden müsse, haben die Demokraten längst prophezeit. Die Lösung der Aufwertungs­frage verstößt gegen Treu und Glauben. Preise können nicht durch Diktate gesenkt werden. Es gilt den Kartellen gegenüber der gesunden Konkurrenz wieder zu ihrer Wirksamkeit zu ver­helfen.

Amtliche Erklärung zum FM Hau.

Karlsruhe, 14. Nov. Zum Fall Hau wurde heute nachmit­tag folgende amtliche Erklärung ausgegeben:Mit Entschlie­ßungen des Staatsministeriums vom 28. November 1919 wurde der zum Tode verurteilte und nachher zu lebenslänglicher Zucht­hausstrafe begnadigte Karl Hau aus Großlittgen zunächst für den 15. April 1925 endgültig begnadigt. Seinem im Jahre 1924 neuerdings eingereichten Begnadigungsgesuch um frühere Ent­lassung aus der Strafanstalt entsprach das Staatsministerium in der Weise, daß es Hau hinsichtlich des bis 15. April 1925 noch zu verbüßenden Teiles der Strafe bedingte Strafaussetzung mit Bewährungsfrist bis zum 1- August 19Ä) bewilligte. Dieser Begnadigungserweis erfolgte nicht nur unter der allgemeinen Voraussetzung einwandfreier Führung, sondern auch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß er alle ehrenkränkenden Angriffe gegen die von ihm Ermordete oder ihre Angehörigen, auch jeden Mißbrauch seiner Straftat, seiner Verurteilung oder Strafverbüßung zum Angriff gegen die beteiligten Behörden oder zu Filmvorstellungen, oder zu sensationellen schriftstelle­rischen Darlegungen unterlasse. Nachdem Hau durch die Ver­öffentlichungen über seine Straftat und über das Verfahren in einer Berliner Tageszeitung und in Buchform dieser Bedin­gung offensichtlich zuwidergehandelt hat, hat das Staatsmini­sterium den Strafaufschub auf Wohlverhalten mit Entschließung vom 27. vorige n Mona ts widerrufen."

Zentrumsparteitag in Kassel.

Kassel, 16. Nov. In der hiesigen Stadthalle begann gestern der vierte Reichsparteitag der deutschen Zentrumspartei, der bis Dienstag dauert. Bereits am Samstag fand eine Sitzung des Reichsparteivorstandes statt. Die eigentliche Parteitags- arveit hat gestern vormittag mit einer Sitzung des Reichspartei-