im Gegenteil darauf hin, daß die Thermen juvenilen Charakters sind, d. h., daß sie unmittelbar durch Kondensation der bei der Abkühlung des Erdinnern frsiwerdenden Wasser dämpfe ent­stehen. Unrichtig ist ferner, daß namhafte Geologen und Sach­verständige sich gegen das Gutachten derErda" ausgesprochen haben. Die Geologen sind vielmehr gerade darin einig, daß die Große Wiese" für die Anlage einer Staumauer geeignet ist. Der im Gesuch der Stadt Stuttgart noch angedeutete zweite Ausbau stellt lediglich einen technischen Gedanken dar, der nicht Gegenstand des Gesuchs der Stadt Stuttgart ist. Die Aus­nützung derGroße Wiese"-Sperre zur Krafterzeugung und eine Trockenlegung des Eyachbettes sind nicht beabsichtigt. Im übrigen dürste es zwecklos sein, eine Pressefehde «über alle diese Fragen fortzusetzen, die im Rahmen des ordnungsmäßigen Ver­fahrens von den Genshmgiungsbehörden geprüft werden. (Der Stadtverwaltung Stuttgart wäre es Wohl angenehmer, wenn die Interessenten im Enztal sich stillschweigend mit den sie schä­digenden Plänen absinden würden. Schriftl.)

(Wetterbericht.) Süddeutschland ist, während sich der Hochdruck mehr nach Norden verlagert hat, in den Bereich einer westlichen Depression gelangt, die bei kalten Luftströmungen Schnee gebracht hat. Für Sonntag und Montag ist Fortsetzung des mehrfach bedeckten, naßkalten Wetters zu erwarten.

x Brrkenfeld, 13. Nov. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der neugewählte Ortsbaumeister Albert Heinz, -er sein Amt am 2. d. M. angetreten hat, feierlich verpflichtet. Da nach Mitteilung der Forstamtmannsstelle Schwann im Ge­meindewald unter Ausnutzung aller Möglichkeiten nur ein außerordentlicher Holzhieb von 850 Fm. vorgenommen werden kann, wird der Gemeinderatsbeschluß vom 13. Aug. d. I., wo­nach 1000 Fm. außerordentliche Holznutzung beantragt waren, entsprechend abgeändert. Nachdem der Ortsvorsteher über die Pferdeversicherung ausreichende Unterlagen beigebracht hat, wurde auch über diese Frage beraten. Nach eingehender Aus­sprache wird vom Gemeinderat beschlossen, die beiden Gemeinde­pferde vorläufig nicht zu versichern, dagegen als besonderes Zweck« er mögen jährlich 200 Mark verzinslich anzulegen. Die heurige Winterschasweide wird vom 1. Dezember 1925 bis 20- März 1926 dem seitherigen Pächter, Schafhalter Aigner, um -sein Angebot von 750 Mark überlassen.

Sport und Spiel. Am Sonntag, den 15. Nov., findet in Birkenfeld auf dem Sportplatz bei der Sonne das Rückspiel 1. F.C. Birkenfeld gegen 1. F.C. Pforzheim statt. Das Vorspiel auf dem Clubplatze im Brötzinger Tal endete ja, wie bekannt sein dürfte, mit einem Siege der Pforzheimer Mannschaft, da Birkenfeld durch die Hinausstellung ihres besten Verteidigers das ganze Spiel mit 10 Mann austragen mußte. Da beide Mannschaften die letzten auf der Tabelle im Bezirk Württem­berg-Baden sind und ihnen die Abstiegsgefahr droht, wird jede Mannschaft ihr Bestes hergeben, um den Sieg zu erringen. Die Pforzheimer Mannschaft, die am Sonntag durch den Inter­nationalen Bekir verstärkt in Birkenfeld antritt, wird keinen leichten Stand haben. Da in Pforzheim und Umgebung kein Spiel von großer Bedeutung stattfindet, wird Birkenfeld am Sonntag wieder einen Massenbesuch aufznweisen haben.

LerrrEchtes

Mädcherrräuber an der Arbeit. Es mehren sich im Allgäu die Fälle, daß Mädchenräuber im Auto ihr Unwesen treiben; es scheint nachgerade System in dieser Gaunerei zu liegen. Die 18jährige Landwirtstochter Rosa Buhmann von Scheidegg und ' deren Freundin, die 17jährige in einer Fabrik beschäftigte Mar­tha Singer wollten abends heimwärts gehen, als sie von einem Automobil eingeholt wurden, -essen Führer sie bat, einzusteigen. Nur der energischen Weigerung der beiden Mädchen ist es zu danken, daß der Automobilist seinen Zweck nicht erreichte und die Mädchen vor Schaden verschont blieben.

Nekettt Nackmürtem

Stuttgart, 14. Nov. Die gestern erwähnte Anfrage des Landtagszentrums zu grinsten der Erhaltung der bisherigen Selbständigkeit der-Reichsbahndirektion Stuttgart eine ähn­liche Anfrage wurde übrigens auch von demokratischer Seite eingebracht trifft auf offene Türen. Wie wir hören, ist der eine Zeit lang behandelte Gedanke, die Stuttgarter Direktion einer zentralen süddeutschen Gruppendirektion Frankfurt a. M. einzugliedern, bereits wieder aufgehoben, bezw. abgelehnt worden.

Gmünd, 13. Nov. Gestern weilten Landtagsabg. Justiz­minister Beherle, Landtagsabg. Gengler und Reichstagsabg. Groß hier, um mit Vertretern der Industrie, der Stadt und der Arbeiterschaft eine eingehende Aussprache über die Lage unserer Industrie zu halten und Mittel und Wege zur Be­hebung der Schwierigkeiten zu erörtern. Im Anschluß an diese Besprechungen nahm die nachfolgende Mitgliederversammlung der Zentrumspartei folgende Entschließung an: Die Zentrums­partei Gmünd weist die Regierung mit allem Nachdruck auf die schwierigen Verhältnisse im Edelmetallgewerbe hin. Die Not­lage unserer Industrie verlangt eine höhere Berücksichtigung seitens der Landesbehörden, besonders durch Inangriffnahme von Notstandsarbeiten. Weiterhin ist von der Reichsregierung zu verlangen, daß die Handelsvertragsverhandlungen mit Spa­nien mit aller Entschiedenheit weitergeführt werden.

München, 13. Nov. Wie dieMünchner N-ustcn Nachrichten" meiden, hatten die SUdd. Metallwerke A-G. im Mai 1924 das Bank­haus Olbrich und Co. in München mit der banktechnikche» Durchführ­ung der Umstellung des Aktienkapitals von 20 Millionen Papiermnrk auf 500000 NM. beauftragt. Das Bankhaus hatte für 20OM Ak­tien eine Ahstempelunasprovision von 14 OM Mark, und für 5 MO Aktien eine Auslieferunospronision von 35M Mark, insgesamt für die Umstellungsarbeit also 17500 Mark berechnet. Nach einiger Zeit beanstandeten die SUdd. Metnllwerke die Höhe der Umstellungspro- vision und Beanstandung führte zu einem gerichtlichen Nachspiel, bei dem der Bankier Olbrich wegen Leistungswuchcrs zu 5 MO Mark Geldstrafe verurteilt wurde.

Berlin, 13. Nov. Die Reichsregierung wird Wohl am Mitt­woch nach Bekanntgabe der Rückwirkungen sich endgültig über die Annahme der Locarnoverträge schlüssig werden. Der preußische Landtag hat mit knapper Stimmenmehrheit die Si­multanschule abgelehnt. Der Staatsgerichtshof hat den Freikorpsführer Roßbach mit Bezug auf seine Tätigkeit vor dem Hitlerputsch amnestiert. Eine Amnestie wegen seiner Be­teiligung an dem Münchener Putsch ist bisher nicht erfolgt. Nach dem Zusammenbruch des Hitlerunternebmens war Roß- >bach nach Oesterreich geflohen. Jetzt hält er sich nach Blätter­meldungen meist in Salzburg auf

Berlin, 14. Nov. Ein gestern abend aus Zürich hier ein­getroffenes Ehepaar sah sich beim Betreten des von ihm ge­mieteten Zimmers in einem großen Berliner Hotel einem Mann gegenüber, der durch das Fenster eingedrungen war. Trotzdem der Eindringling einen Revolverichuß auf den Schweizer ab gab und diesen durch einen Streifschuß an der Stirn verletzte, stürzte sich der Hotelgast, ein Sportsmann namens Hollinger, auf den Verbrecher, Packte ihn und warf ihn aus dem offen- stebenden Fenster auf die Straße hinab. Mit schweren Knochen­brüchen blieb der Räuber liegen. Er wurde als Polizeigefan­gener in ein Krankenhaus gebracht. Seine Personalien konn­ten noch nicht festgestellt werden.

Treptow a. Rega, 13. Nov Als gestern narbt zwischen 11 »nd 12 Uhr der Postschaffner Leck in Treptow auf Klopfen üine Türe

öffnete, wurde er von einem Unbekannten durch einen Revoloerschuß getötet. Auch die Ehefrau des Leck fand man später im Bett erschossen auf. Es liegt offenbar Raubmord vor, da die Behältnisse der Wohn­ung durchsucht waren.

Breslau, 13. Nov. Seit 24 Stunden tobt in der Glatzer Gegend, sowie im Eulen- und Riesengebirge ein Schneesturm von solcher Hef­tigkeit, daß die pünktliche Durchführung des Eisenbahnverkehrs sich uur schwer aufrech,erhalten läßt.

Basel, 13. Nov. Die Schweiz wird spätestens im Frühjahr nächsten Jahres den Brsumzwang gegenüber Deutschland auf- heben.

Bologna, 13. Nov. Nach der Abfahrt des Zuges Rom- Bologna aus dem Römer Bahnhof durchbohrten verwegene Diebe in der Höhe des Gepäcknetzes die Wand der Eisenbahn­abteilung, in -er sich Beamte -er Bank von Italien befanden, die 12 Millionen Lire in Bankscheinen mit sich führten. Die Diebe durchbohrten dann die Wand des Koffers, in dem die Bankscheinpakete lagen und evbeuteten einige davon, wurden aber ertappt und verhaftet.

Paris, 13. Nov. Bei der Ladung von elektrischen Akku­mulatoren an Bord des im Hafen von Toulon liegenden Unter­seebootesNereide" hat sich eine Explosion ereignet, die eine Feuersbrunst zur Folge hatte. Ein Deckoffizier wurde schwer verletzt. Ein zweiter Deckoffizier, der sich im Innern des Bootes befand, konnte bis zur Stunde noch nicht befreit werden. Man suchte zunächst den Brand durch Schließen -er Lucken zu er­sticken. mußte jedoch, um die sich entwickelnden Gase entweichen zu lassen, die Lucken wieder öffnen. Die Feuersbrunst nahm da­rauf wieder an Umfang zu. Die Löscharbeiten sind noch im Gange.

Paris, 13. Nov. Die Botschafterkonferenz wird am Mon­tag, nachmittags um 3 Uhr, zusammentreten, um über die Räu­mung der Kölner Zone zu entscheiden.

London, 13. Nov. Das englische U-Boot, das seit gestern vermißt worden ist, wurde in großer Tiefe gesichtet. Die Tau­cherarbeit und die Hebungsversuche mußten bei dieser Tiefen­lage aufgegeben werden.

London, 13. Nov. Die Drusen haben an der Grenze von Palästina neue Angriffe gegen französische Truppen unternom­men. Die Franzosen mußten sich nach erbitterten Kämpfen zu- rückziehen. Die christlichen Einwohner der von den Drüsen eroberten Dörfer flohen aus Furcht vor Metzeleien nach Trans­jordanien, wo die Engländer den Grenzschutz in den letzten Tagen bedeutend verstärkt haben.

Oslo, .14. Nov. Die große Bergwerksgesellschaft Shdvaran- ger bat gestern den Konkurs angemeldet. Die Passiven belau­fen sich nachAftenposten" auf ca. 54 Millionen Kronen. Es soll versucht werden, den Betrieb aufrecht zu erhalten, wenn sich Herausstellen sollte. Laß dieses im Interesse aller Gläubiger liegt.

Sofia, 13. Nov. Der Bürgermeister von Sofia. Madjaroff, wurde heute vormittag auf der Straße in der Nähe des Rat­hauses von dem vor kurzem aus dem Dienst entlassenen Direk­tor der städtischen Bäder, Tomoff, erschossen. Als der Täter sah. daß sein Anschlag geglückt war, beging er Selbstmord.

Madras, 13. Nov. Beim Sturm an der indischen Küste sind über 200 Schiffer mit ihren Booten auf hoher See um­gekommen.

Aufrechterhaltung des Selbstverwaltungsrechts der Gemeinde».

Stuttgart, 13. Nov. Angesichts der immer bedrohlicher und drückender werdenden Einengung der Selbstverwaltung der Gemeinden durch die Reichs- und Landesregierung und ange­sichts der Tatsache, daß neuerdings auch die Vertreterkörper einzelner Jnteressentengruppen durch Beanspruchung von Vor­rechten bei der Etatsaufstellung das Selbstverwaltungsrecht der Städte zu schmälern und einzuschränken trachten, eine Ein­schränkung, die der gedeihlichen Entwicklung zahlreicher Städte und Gemeinden hindernd im Wege steht, hat der Vorstand des Württ. Städtetags beschlossen, am Sonntag, 22. Nov., vormit­tags 10)4 Uhr im Konzertsaal der Liederhalle (nicht im Siegle- haus) eine öffentliche Versammlung zur Abwehr der Angriffe auf die Selbstiverwaltungsrechte der Gemeinden zu veranstalten und dazu die Gomeinderäte sämtlicher im Städtetag vertretenen Gemeinden, sowie alle diejenigen Behörden und Einzelpersonen einzuladen denen das Wohl und das Gedeihen der Gemeinden am Herzen liegt. Das Referat hat Oberbürgermeister Dr. Schwammberger-lllm übernommen. Eine größere Zahl von Gemeindevertretungen hat ihr Erscheinen bereits zugesagr.

Gegen unpaffende Aeußerungen.

Stuttgart, 13. Nov. Der ,Staatsanzeiger" veröffentlicht in seiner heutigen Nummer folgende Auslassung: In letzter Zeit haben Kundgebungen, Eingaben und Veröffentlichungen aus den Kreisen der Beamtenschaft nicht selten die Grenzen über­schritten, die den Beamten durch ihre besondere Stellung im Staate gezogen sind. Die Regierung ist weit davon entfernt, der Beamtenschaft das freie Wort einschränken zu wollen, aber Zügellosigkeit ist nicht Freiheit. Die Lage der Beamtenschaft ist nicht die Folge unzulänglichen Wohlwollens oder mangeln­den Verständnisses der Regierung, sondern des nationalen Un­glücks, das alle Stände zu tragen haben, die einen früher, die anderen später. Die Regierung hat auch Verständnis dafür, daß die allgemeine Verwirrung unserer Zeit leicht zu unge­rechten Urteilen, Verdächtigungen und unpassenden Aeußerun­gen führt. Sie ist es aber dem Land und auch der Beamten­schaft schuldig, dem Ton, -er in letzter Zeit auch in Kreisen der Beamtenschaft teilweise angeschlagen wurde, entgegenzuwirken. Sie spricht die Erwartung aus, daß diese Mahnung genügt, um die, denen sie gilt, zur Selbstbestimmung zurückzuführen.

Haftbefehl gegen Karl Hau.

Karlsruhe, 14. Nov. - Die badischen Justizbehörden haben gegen den im Jahre 1906 zum Tode verurteilten und sodann zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigten, im Frühjahr dieses Jahres aber freigelassenen Rechtsanwalts Dr. Karl Hau einen neuen Haftbefehl erlassen. Wie hierzu vom badischen Justiz­ministerium mitgeteilt wird, sei Hau frühzeitiger als ursprüng­lich vorgesehen entlassen worden aufgrund eines von ihm er­wirktenStrafurlaübs auf Wohlverhalten". Dieser Strafur­laub sei jetzt wegen des Verhaltens Haus aufgehoben worden. Hau werde demnach eine Reststrafe von sieben Monaten Zucht­haus verbüßen müssen.

Iv-Milliouen-Defizit der Stutzt Köln.

Köln, 13. Nov. Die Donnerstag-Sitzung des Kölner Stadtparlaments war in der Hauptsache ausgefüllt mit einer großen Rede des Oberbürgermeisters über die Steuer- und Fi­nanzlage der Stadt Köln. Die Versammlung sollte namentlich über die Deckung des Fehlbetrags von 10 Mill. Mark Beschluß fassen. Dr. Adenauer machte in seinen Inständigen Ausfüh­rungen zunächst die Politik des Reiches und des Staates für die schlechte Finanzlage der Gemeinden verantwortlich. Das starke Anziehen der Steuerschraube habe nicht nur den steuer­lichen Tiefstand der Gemeinden, sondern auch den Ruin der Wirtschaft herbei geführt. Das Reich habe dies selbst eingesehen und seine Steuerpolitik abgebaut. Der preußische Staat habe seinerseits die Lasten auf die Großstädte abgewälzt und das flache Land und die kleinen Städte, die angeblich die geldlich Schwachen sind, geschont. Der Redner betonte, daß es den Großstädten genau so schlecht gehe. Er führte Len Nachweis, daß der große Fehlbetrag nicht durch Mangel an Sparsamkeit und durch die Ausführung großer Projekte, auch nicht durch die

große Zahl der städt. Beamten hervorgerufen, sondern durch die geringe Steuerüberweisung von Staat und Reich und durch die Mehrausgaben für soziale Zweck entstanden sei. Der Red­ner erläuterte im einzelnen Len Fehlbetrag, zu dessen Deckung die städtischen Werke und Einrichtungen mit 714 Millionen her­angezogen werden müßten. Der dann noch verbleibende Rest von 3 Millionen soll durch Steuererhöhungen gedeckt werden. Auch sollen aus einer Rücklage MO 000 Mark entnommen wer­den, während der Finanzausschuß keine Steuererhöhungen haben will, sondern die ganze Rücklage für die Deckung des Fehlbetrages heranziehen will. Dr. Adenauer warnte vor die­ser Steuergebarung, weil er mit Bestimmtheit annimmt, daß nach einigen Monaten bei der Beratung des kommenden Haus­haltsplanes die Deckung noch schwieriger werde. Die Versamm­lung vertagte die Aussprache und die Beschlußfassung.

Oberbürgermeister Dr. Luppe erklärt.

Die ,-Frankfurter Zeitung und dieVossische Zeitung" ver­öffentlichen Erklärungen des Nürnberger Oberbürgermeisters Dr. Luppe zu den Aeußerungen Emil Ludwigs und den Gegen­äußerungen des Reichswehrministers Dr. Geßler. Reichswehr­minister Dr. Geßler, so heißt es in den Mitteilungen Dr. Luppes, kam Ende Oktober 1924 während der Regierungskrise zu mir auf mein Büro und fragte mich u. a., wie ich die Ver­hältnisse in Bayern beurteile. Als ich ihm erklärte, daß nach meiner Ansicht in Bezug auf einen Königsputsch der kritischste Moment Wohl überwunden sei, erwiderte er mir mitNein". Die Lage sei absolut ernst. Rupprecht beabsichtige, vorzugehen und er wolle mir jetzt schon sagen, daß, wenn dies geschehen sollte, die Reichswehr nicht eingreifen werde. Daß Herr Dr. Geßler mit bayerischen Monarchisten gesprochen und ihnen entsprechende Zusagen gemacht habe, habe ich Herrn Emil Lud­wig nicht gesagt. Als ich meine Verwunderung und Erregung über Herrn Dr. Geßlers Auffassung kundgab, erwiderte er mir, ich kenne eben die Bayern nicht. Die Bayern wollten und brauchten einen König, den könnte man ihnen auf die Dauer Loch nicht vorcnthalten.

Eine Erklärung des Reichswehrministers Dr. Geßler.

Berlin, 13. Nov. Reichswehrminister Dr. Geßler ließ dem .Berliner Tageblatt" folgende Zuschrift zugöhen: Zu der Dar­stellung des Herrn Dr. Luppe in derFrankfurter Zeitung" habe ich folgendes zu bemerken: 1. Dr. Luppe erkennt ausdrück­lich an, daß die Darstellung Emil Ludwigs, ich hätte mit Beauf­tragten des Kronprinzen Rupprecht von Bayern verhandelt und ihnen für den Fall eines Putsches die Neutralität der Reichswehr versprochen, unwahr ist. Damit ist festgestellt, daß die von Ludwig gegen mich erhobene Beschuldigung, ich hätte irgendwie aktiv an bayerischen Monarchisterrputschversuchen mit­gewirkt. entweder von Ludwig erfunden oder auf einem Miß­verständnis seiner Unterhaltung mit Luppe beruht. 2. Im übrigen reproduziert Luppe ein Privatgespräch aus dem vori­gen Jahre, das ich bei einem Persönlichen Besuch bei ihm unter vier Augen hatte. Da ich keinerlei Ausschreibungen darüber besitze, ist es mir nicht möglich, meine Aeußerungen wörtlich zu wiederholen, ich kann nur darauf Hinweisen, daß seit dem Zusammenbruch entsprechend meiner ganzen Auffassung mein ganzes öffentliches Wirken lediglich dem Gedanken der Reichs­einheit galt und daß ich öffentlich und Privat überall die Auf­fassung vertrat, daß die Aufwerfung der monarchistischen Frage in Bayern meiner Ueberzeugung nach das Ende des Reiches, jedenfalls aber eine schwere Schädigung Bayerns bedeuten würde und daß sie deshalb mit allen Mitteln verhindert werden müsse. Ich nehme in dieser Sache genau denselben Standpunkt ein wie alle reichstreuen Bayern, gleichgültig ob Republik oder Monarchie ihr Ziel ist. Was meine anaebliche Bemerkung über das Verhalten der Reichswehr im Falle eines monarchistischen Putsches anlangt, so ist es ganz ausgeschlossen, daß ich mich so geäußert habe, wie es Dr. Luppe darstellt. Da somit einstwei­len Aeußerung gegen Aeußerung über den Inhalt eines zeugen­losen Privatgespräches steht, glaube ich der restlosen Aufklärung der Angelegenheit, auf die die Öffentlichkeit nunmer ein Recht bat, am besten zu dienen, wenn ich meinen Parteifreund, den Abg. Haas bitte, die möglichen Feststellungen zu treffen. Bis dahin werde ich mich weiterer Veröffentlichungen enthalten.

Der Prozeß gegen die Gräfin Bothmer.

Berlin, 13. Nov. Zu Beginn der Verhandlung wurde Frl. v. Brodzynski nochmals darüber vernommen, ob ihr bekannt sei, daß Stange von der Gräfin Geld erhalten habe. Die Zeu­gin gab an, die Angeklagte habe ihr einmal erzählt, Stange habe sich nicht einmal das Reisegeld vergüten lassen, lieber die Darlehensgeschäfte der Gräfin wurde zunächst Buchhalter Karl Langer von Potsdam vernommen, der der Angeklagten 800 Mark geliehen hatte und später als Pfand einige Silbersachen und einige kostbare seidene Decken erhalten hat. Die Gräfin habe bei der Hergabe der Pfänder nachdrücklich betont, daß sie diese Sachen zurückerhalten müsse Die Ehefrau des Zeugen be­kundete, daß die Gräfin die 800 Mark geliehen hatte, um sich ein Auto zu kaufen. Die Angeklagte habe damals erzählt, Laß sie aus dem Gute ihres Bruders eine Rente erhalte. Der Zeuge Warenberg bekundete. Laß die Silbersachen, die er von der Angeklagten gekauft hat, P. oder N. gezeichnet waren, den An­fangsbuchstaben der Familiennamen der Eltern der Angeklag­ten. Die folgenden Zeugen bekunden, daß die Gräfin eines Tages der Firma Saß einen reich geschliffenen Römer aus bel­gischem weißem Kristall angeboten habe. Der Zeugin wird ein Kristallglas aus dem Hause Riech gezeigt, doch erklärt sie, daß es sich um derartige Gläser nicht gehandelt habe. Der Kauf­mann Goerlich bekundete, daß die Gräfin zwei Perserteppiche für 150 Mark verkauft habe. Graf Adolf Bothmer, Rittmeister a. D.. der Schwager der Angeklagten, schilderte, daß nach dem Selbstmordversuch seines Bruders seine Schwägerin zum Re­volver gegriffen habe. Er habe deshalb angeregt, um Unglück zu verhüten, sie in Schutzhaft zu nehmen. Er sei namenlos er­staunt gewesen, als er diese Frage an den Kriminalbeamten später völlig entstellt im Protokoll wiederfand. Er habe für seine Schwägerin den bekannten Brief an das Ehepaar Schiller besorgt. Der Pfarrer Warnecke habe ihm erzählt, daß eine Frau bei ihm gewesen sei und gesagt habe, daß den Einbruch bei Rieck ihr Sohn begangen habe, der nach Polen abgefahren sei. Zum Fall Stange bekundete Graf Bothmer, daß Stange im Büro von Rechtsanwalt Brandt nochmals den Polziner Diebstahl zugab. Im Anschluß daran wurde der Parkaufseher Dietrichs vernommen, der am Heiligensee bei dem Fund des Rieckschen Silbers dabei war- Als das Silber gefunden wurde, sei die Gräfin in Ohnmacht gefallen.

Korfanty ab gesetzt.

Ministerpräsidten Grabsiky hat offiziell erklärt, daß Kor-- fanty, der gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hat, aus sämtlichen staatlichen Unternehmungen in Oberschlesien als Regierungsvertreter zurückgezogen wird. Man berät auch über den Ausschluß Korfantys aus der Partei der christlichen De­mokraten^_

Explosion in einer dänischen Oelmnhle. Nach einer Mel­dung desVorwärts" aus Aarhus entstand gestern in der dor­tigen großen Oelmühle wahrscheinlich infolge von Selbstent­zündung von Bohnenmehl eine schwere Exlosion. Das Müh- lengckbäude wurde auseinandergerissen. Zwei Arbeiter wurden getötet und neun schwer verletzt. Der Schaden wird aus eine Million Kronen geschätzt.

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