lüde Fragen wurde voneinander getrennt. Ein demokratischer V-ürag forderte, den 11. August als Nationalfeiertag zu be- . . men. Die Deutschnationalen beantragten >den 18. Januar, er Sozialdemokarten und die Kommunisten den 1. Mai als Nationalfeiertag zu erklären. Die Sozialdemokraten unter­stützten im übrigen den -demokratischen Antrag. Ein Antrag des Zentrums ging dahin, daß ein Nationalfeiertag allein durch !das Reich festgesetzt werden dürfe, sodaß alle Landesfeiertage in Fortfall zu kommen hätten. Hierzu beantragten die Sozial­demokraten, ,daß der 9. Nov. und der 1. Mai in Ländern, in denen sie bereits als öffentliche Feiertage begangen werden, die­sen Charakter behalten sollen. Ein weiterer Zentrumsantrag verlangte die gesetzliche Einführung eines Gedenktages für die Kriegsopfer. Die Deutschnationalen beantragten, hierzu den 6. Sonntag vor -Ostern zu bestimmen. Die Aussprache wurde ohne Abstimmung abgebrochen. Die nächste Sitzung soll zu­nächst der Beratung der bayerischen Ausnahmeverordnung Vor­behalten werden.

Der Zollkrieg mit Spanien.

Berlin, 9. Nov. Der deutsche Botschafter in Madrid sprach wegen des von Spanien angekündigten Zollkrieges am Sonn­tag beim König vor. Die Antwort der deutschen Regierung wird in Madrid mit Spannung erwartet. Der spanische Wirt­schaftsrat berät die letzten deutschen Vorschläge. In Almeria lagern 30 000 Fässer Weintrauben, für die keine Möglichkeit zum Absatz besteht. In Valencia und anderen Häfen liegen gepackte Ornngokisten bereit. Die Zollkriegsschäden für die Fruchthänd­ler sind ungeheuer, doch entschloß sich die spanische Regierung zum Bruch, um eine rasche Entscheidung herbeizuführen. Man glaubt, daß schon eine leichte Entspannung eingetreten ist. Pressemeldungen besagen, daß die spanische Regierung am 5. November die deutsche Antwort erhalten habe, daß es aber schon zu spät war, bereits vorbereitete Maßnahmen aufzuhalten. Jetzt aber würde die deutsche Antwort geprüft, um festzustellen, ob sie eine Verbandlungsgrundlage bietet.

Berlin, 9. Nov. Mit einiger Verspätung hat nun auch das Auswärtige Amt davon erfahren, daß Spanien die weiteren Verhandlungen über einen Handelsvertrag mit Deutschland ab- lehnt und zur Einführung von Kampfzöllen geschritten ist. Ein Zuschlag von 80 Prozent auf die deutschen Waren, wie er durch ein königliches Dekret eingeführt ist, bedeutet tatsächlich die Aus­schaltung der deutschen Konkurrenz. Durch eine derartige Be­lastung wird Deutschland wettbewerbsunfähig. Das trifft in erster Linie unsere Industrie, deren Ausfuhr nach Spanien aber in den letzten Monaten nicht allzugroß gewesen ist. Es scheint uns aber immerhin zweifelhaft, wer am längeren Arm des Hebels sitzt. Spanien ist auf die Einfuhr nach Deutschland in sehr viel höherem Maße angewiesen als wir auf die Einfuhr nach Spanien. Und wenn die maßgebenden Kreise in Madrid sich vielleicht auch damit trösten, daß die Weiueinfuhr vorläufig beendet ist, so können doch auch die spanischen Früchte «den deut­schen Markt nicht entbehren. Es ist aber selbstverständlich, «daß die deutsche Regierung sofort auf die spanischen Kampfzölle mit gleichen Maßnahmen -erwidert. Das wird hoffentlich sehr rasch dazu beitragen, die Gemüter in Spanien zu beruhigen und auch auf der Gegenseite die Geneigtheit zu einem neuen Handelsver­

trag zu schaffen, -der dann hoffentlich auch vom Reichstag rati­fiziert wird.

Der Prozeß gegen die Gräfin Bothmer.

Im Potsdamer Landgerichtsgebäude herrscht heute erheb­liche Aufregung. Im Gerichtssaal, aus <dem Korridor und so­gar bei der vor dem Gittertor auf Einlaß harrenden Menge macht sich vor Beginn der Verhandlung fieberhafte Spannung bemerkbar. Der erste Staatsanwalt Gerlach teilt mit, -daß er eine große Anzahl von Briefen erhalten habe. Es befinden sich darunter auch Drohbriefe. Der Vorsitzende stellt fest, daß auch ihm täglich Zuschriften zugehen. Bei den dem ersten Staats­anwalt zrigcgangenen Drohbriefen handelt es sich unter anderem um eine anonyme Karte, deren Schreiber behauptet. Laß die Gräfin unschuldig sei, und daß der Staatsanwalt der Wieder- vergeltnng verfallen sei, wenn die Gräfin verurteilt würde. Der Vorsitzende ersucht dann die Angeklagte, noch einmal zu schildern, wie sie den Zeugen Stangen kennen gelernt habe. Die Angeklagte erwiderte darauf:Ich kann vor Hunderten und Tausenden von Personen beschwören, daß ich die Verbin­dung mit Stangen nicht gesucht habe. Nur einmal haben wir eine Annonce aufgegeben, wie es in einem der von Stangen stammenden Briese gewünscht wurde. Stangen kam dann zu mir in die Wohnung. Er erklärte mir Lei diesem Besuch, er komme direkt aus Polzin und wolle nicht dulden, -daß ein Un­schuldiger in Verdacht gerate. Ich fragte ihn «dann im Laufe unserer Unterredung:Wollen Sie etwa Geld von mir haben-' Wenn Sie in dieser Absicht zu mir gekommen sind, so ist das vergeblich, denn ich habe keine Reichtümer und außerdem könnte so etwas als Bestechung ausgelegt werden." Da Stangen im­mer wieder betonte, er komme direkt aus Polzin nach Potsdam, so erklärte ich mich schließlich bereit, ihm die Reisekosten zu er­setzen. Ich weiß nicht ob es 10 oder 20 Mk. waren. Später habe ich ihm dann, soweit ich mich erinnern kann, noch einmal 10 oder 5 Mk. gegeben, jedoch nur als Ersatz für die Unkosten, die er sich gemacht hatte. Vorsitzender: Der Mann kam zu Ihnen-, bezeichnet« sich als Täter der Polziner Diebstähle und Sie ließen ihn wieder laufen. Warum haben Sie ihn nicht festgehalten? Angeklagte: Ich gebe zu, daß dies vielleicht ein Fehler -von mir war. Als nächster Zeuge wird dann die Auf- Wärterin Badura gehört. Sie schildert ausführlich, wie -die Gräfin Bothmer zuerst den Verdacht wachgerufen habe, daß Einbrecher in der Wohnung von Rieck seien.Wir gingen dann in die Wohnung", so fährt Frau Badura fort,«die Gräfin sagte: Wir müssen Vorsicht anwenden, falls die Diebe etwa noch drinnen sind. Trotzdem ging die Gräfin zuerst hinein. Die Wohnung war ordnungsgemäß verschlossen. Bei einem zweiten Kontrollb-esuch jedoch fand ich die Schlösser geöffnet und stellte fest, dast zwischen dem ersten und dem zweiten Besuch Diebstähle ausgeführt worden waren. Es fehlten Teppiche und zahlreiche andere Gegenstände." Im weiteren Perlauf des Bot-Hmerpro- zesses ließ der Vorsitzende die von der Polizei in der Bothmer- schen Wohnung beschlagnahmten Wäschestücke auf -dem Gerichts­tisch ausbreiten. Die Zeugin Badura hatte sich nun Lei jedem Stück zu äußern, woran sie die Wäsche wieder erkenne.

Der Zusammentritt des Reichstags.

Berlin, 9. Nov. Der Reichstagspräsident Löbe hat sich

entschlossen, den Aeltestenrat des Reichstags auf Donners dieser Woche nachmittags 5 Uhr zu berufen, um über i Termin des Wiederzusammentritt des Reichstags zu entsck^ Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, erscheint eine Beruf,, des Reichstags vor dem 19. November, dem ursprünglichen t der Vertagung in Aussicht genommenen Termin, deswegen N möglich, weil in den Tagen vorher die Parteitage des Zentrn und der Deutsch-nationalen stattfinden. Es kommt nunmehr Frage, ob der Reichstag zum 19. oder zum Montag den November berufen werden soll. In den Kreisen der Regier, wird der 23. November als Tagungsbeginn bestimmt vo, zogen, weil bis dahin alle Materialien zur Beurteilung der entscheidenden Fragen vorliegen können, während einige H teien zu Zusammentritt schon am l9. November wünschen - - eiliger Beratungsstoff liegen zunächst der italienische und russische Handelsvertrag dem Reichstag vor. !

Der Reichsausschutz für Leibesübungen unö die Turnerschaft.

Berlin, 9. Nov. Unter dem Vorsitz -des Staatsminifi Dr. schmidt-Ott und unter Teilnahme des Geh.-Rats Guck als Vertreter -des Reichsministeriums des Innern wurden hg -die zwischen dem deutschen Reichsausschutz für Leibesübuw und der Deutschen Tnrnerschaft -bestehenden MeinungsversH denheiten -von den Vertretern eingehend und r-ückhaltslos dur, gesprochen. Durch -diese offenen Anssprachen wurde eine Rei von Mißverständnissen und Bedenken aufgeklärt und die GiM läge zu einem neuen vertrauensvollen Zusammenarbeiten a sucht. Die eingeleiteten Verhandlungen werden fortgesetzt.

Zahlungsschwierigkeiten in der sächsischen Mühlenindustrie.

Die Untersuchung gegen Mataja.

Wien, 9. Nov. In der Sache -des Außenministers Mate und der Biedermannbank hat -der Parlamentarische Untv suchungsausschuß seine Arbeiten jetzt beendet. Der Außemni, ster hat den Erhalt bon 20 000 Biedermannaktien zugegen jedoch will er sie sür 9000 Dollar gekauft haben, lieber -die H« knnft -dieser Summe -hat der Minister die Aussage verweis« ständige Stelle mit, daß von einem Zusammenbruch der Zentrci Fest steht, daß die Bi-ederm-cmnbank bei staatlichen Traneakh neu sehr bevorzugt ist. Aus Veranlassung des Untersuchung! ausschusses werden die Konten der Bank einer Revision unts zogen werden. Man rechnet mit Matajas Rücktritt nach d, Dezembrrkagung des Völkerbundes.

Sven Hedius Lob für Deutschland.

Stockholm, 9. Nov. Der von -einer längeren Deutschlan' Reise zurückgekehrte schwedische Forscher Sven Hedin äußer sich der Presse gegenüber ganz begeistert über das rege geisttz Leben an dem wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands, g Hab sich klar gezeigt, -daß die deutsche Technik auf -den weitem Ausbau der Flugzeuge einen entscheidenden Einfluß ausübe. werde. In Berlin habe er mit führenden Persönlichkeiten g» sprachen. Hindenbnrg charakterisiert er als stattliche Erschei­nung, rege, lebendig und interessiert für alle Probleme. E wähnt sei noch die Bemerkung -des Geographen über die denkst geographische Gesellschaft, >daß diese eifrig und rege arbeite m große Pläne hege.

Am Donnerstag den 12. November findet in Ittersbach

Dieh- «Schweine- MarLt

Liebhaber werden hiezu eingeladen.

Bürgermeisteramt.

WMM

(e. V ).

Heute Dienstag abd. 8 Uhr

Franers-Chor.

Donnerstag abend 8 Uhr

Mäuuerchor.

Entgegennahme der Gutachten des Preisgerichts über die Wettgesangsleistungen beim Eßlinger Landessängerfest.

in lebhafte Bahnen zu lenken, ist der Zweck des Heuer erst­mals zur Ausgabe gelangenden und am 5., 12. u. 19. Dezember erscheinenden

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