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Donnerstag, den 29. Oktober 1925.

83. Jahrgang.

Saarbrücken, 28. Oktbr. Der scharfe Sturz des französischen Franken hat im Saargebiet eine derartige Preissteigerung in den letzten Tagen gebracht, daß der kranke Wirtschaftstörper kaum eine zweite Inflation überstehen wird. Die Löhne und Gehälter der Arbeiter und Festbesvtdeten sinken andauernd, während die Geschäftswelt aus dem Erlös der Waren kaum die Hälfte wieder einkaufen kann. Besonders gefährlich wird die Lage für das Saargebiet dadurch, daß fast alle Kredite in De­visen oder in Franken aus wertbeständiger Grundlage gewährt sind und so gegenüber den Substanzvertusten ihren Wert be­halten. Die saarländische Presse fordert energisch in Erinne­rung an eine Denkschrift anläßlich der Einführung der Franken­währung die sofortige Abschaffuikg des Franken als gesetzliches Zahlungsmittel.

Berlin, 28. Oktbr. In einer Unterredung mit einem Re- daktionsmitgtied desVorwärts" erklärte Wacdonald, das wich­tigste Ergebnis von Locarno für Europa sei der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Eine Wirkung des Vertrags von Locarno gegen Sowjetrutzland spricht Macdonald ab. Es hänge nur von Rußland selbst ab, mit Europa mehr und mehr in Verbindung zu kommen. Deutschland habe einen Rechts­anspruch aus allgemeine Entwaffnung, da ihm der Versailler Vertrag seine eigene Entwaffnung nur als ersten schritt zu einer allgemeinen Abrüstung auferlegt habe.

Verkehrsberband Württemberg-Hohcnzollerrr.

Stuttgart, 27. Oktbr. Die Sonderausschüsse für Verkehrs­fragen und für Bäder und Kurorte tagten am Samstag im Stuttgarter Handelshof unter dem Vorsitz von R.A. Helmut Schwab. Die Reichsvahndirektion hatte den Reichsvahnrat Mühlschlegel und das Arbeitsministerium Regierungsrat Schä­fer als Vertreter entsandt. Verbandsdirektor Höllwarth Ge­zeichnete es als Grundsatz des Verkehrsverbandes, daß in erster Linie die Interessen des ganzen Landes bei den Verhandlungen berücksichtigt werden und daß die örtlichen Bestrebungen sich in diesen Rahmen einordnen. Bei der Besprechung des Fahrplans 1926 wünschten die Vertreter des Schwarzwaldes die Führung der Sommerschnellzüge, beschleunigten Personenzüge für den Ausflugsverkehr und Ausbau des NordSüd-Verkehrs über die Nagoldbahn. Alle Vertreter waren für die Wiedereinfüh­rung der vor dem Krieg bestandenen Züge 45 und 46 Berlin- StuttgartZürich. Die obere Neckarbahn wünscht einen Aus­bau des Schnellzugsverkehrs. Eine rasche Tagesverbindnng BerlinStuttgartZürich wird weiterhin angestrebt. Der Bau des zweiten Gleises bis nach Jmmendingen soll beschleu­nigt und die Spitzkehre baldigst beseitigt werden. Die beschleu­nigten Personenzüge StuttgartHeilbronnOdenwald würden auch für den Winterfahrplan gerettet, ebenso die Eilzüge über die Donaubahn. Die Zollerbahn wünscht dringend ein Eil zugspaar und sonstige Fahrplanverbesserungen. Auch vie Murrbahn will beschleunigte Verbindungen mit Stuttgart. Mergentheim erstrebt vor allem durchlaufende Wagen nach Berlin und Stuttgart. Die Südbahn kämpft für den Wieder­ausbau ihrer einstigen viel besseren Schnellzugsverbindungen. Der Verkehrsverband erstrebt allgemein eine Erhöhung der Zahl der zu fahrenden Zugkilometer und die Wiedereinführung des Kursbuches in früherem Umfang zu einem billigeren Preis. Der Beginn des Sommerfahrplans im Juni ist zu spät und sollte wieder auf 1. Mai vorgerückt werden. Die Elektrifizie­rung der württembergischen Bahnen zu gleicher Zeit und im gleichen Maße wie in Bachern und Baden wurde wiederholt beantragt. Reichsbahnrat Mühlschlegel sagte Prüfung unv Berücksichtigung ausführbarer Wünsche zu; da die internatio­nale Fahrplankonferenz noch nicht beendet war, lagen deren Ergebnisse noch nicht vor. Für die Verkehrswerbung 1926 wer­den umfangreiche Maßnahmen vorgesehen. Geklagt wurde über die in Württemberg noch vorhandene Verständnislosigkeit weiter Kreise gegenüber dem volkswirtschaftlichen Wert des iremden Verkehrs. Durch möglichst billige Preise muß die Konkurrenzfähigkeit gesteigert und durch Abbau der heutigen Paßvorschriften die Einreise gefördert werden. Die Mitwir­kung der Städte und örtlichen Verkehrsorganisationen im Ver- kehrsverband soll weiter gefördert werden, damit der württem- bergische Fremdenverkehr nicht ins Hintertreffen kommt. Höll­warth gab noch einen Ueberblick über zu treffende umfangreiche Vorbereitungen hinsichtlich des inneren und äußeren Ausbaus der Organisation, der Fremdenverlkehrspolitik und der Fremden­werbung. Insbesondere müssen die gesamten in den einzelnen Orten für die Verkehrswerbung verfügbaren, meist bescheidenen Mittel zu gemeinsamer Werbung besser zusammengefaßt und jene vor Verschleuderung ihrer Mittel an zweifelhafte Unter­nehmungen verschiedener Art geschützt werden.

Stegerwald über Locarno.

Recklinghausen, 27. Oktbr. In einer Konferenz der Zen­trumspartei in Recklinghausen sprach heute nachmittag der be­kannte Preußische Ministerpräsident a. D. Stegerwald über die Politische Lage. Der Vertrag von Locarno, den er ausführlich in seiner innerpolitischen Bedeutung für Deutschland behan­delte, bedeute das «Ende des fridcrizianisch-bismarckisch-preutzi- schen Staatsgedankens. Seit dem letzten Kriege sei Europa die Weltführung, die es bis dahin gehabt habe, entrissen worden. Die Amerikaner übten sie heute aus und fühlten sich als die Herren der Welt. Wenn die europäischen Staaten die Welt­führung wieder gewinnen wollten, müßten sie den Streit unter­einander begraben. Zu diesem Zwecke sei die Konferenz von Locarno zusammenberufen worden. Der in Locarno verein­barte Sicherheitsvertrag sei etwas ganz Neues in der Weltpolitik. Auf kurze Sicht sei der Vertrag von Locarno richtig, ob auch auf lange Sicht, das wisse kein Mensch. Eine Ablehnung des Vertrages von Locarno sei aber unmöglich. Wir würden sonst auf den Punkt zurückgeworfen werden, wo wir bei Abschluß

des Waffenstillstandes gestanden wären. Die Frage sei nur, ob dir Vertrag vom alten oder von einem neuen Reichstage angenommen werde.

Der Löb-Prozetz in Weimar.

Am Donnerstag beginnt vor dem Weimarer Schwurgericht der Prozeß gegen den früheren Präsidenten der Thüringer Staatsbank, Löb. Ihm wird vorgeworfen, im Jahre 1921 in Frankfurt a. M. in einem Prozeß gegen den Geschäftsführer der Süddeutschen Transportversicherungsgesellschaft wegen un­erlaubten Versicherungsbetriebes und Betruges einen falschen Eid geleistet zu haben. Als Zeugen sind geladen sowohl twr Richter und der Staatsanwalt aus Frankfurt, ferner die Mit­glieder des Reichsaufsichtsamtes für Privatversicherungen. Löb Mird von den Rechtsanwälten Dr. Alsberg-Berlin und Dr ^ Levi verteidigt. Der Prozeß wird voraussichtlich zwei Tage dauern.

Deutschnationale Begründung der ablehnenden Haltung gegen Locarno.

Dresden, 27. Oktbr. Der Landesverband Sachsen der Dcutschnationalen Volkspartei verbreitet über die Gründe des dentschnationalen Parteibeschlusses folgende Erklärung. 1. Der leitende Schritt des Auswärtigen Amtes im Februar ds. Js., der Deutschland nach Locarno geführt hat, ist ohne Beschluß des Reichstabinetts und ohne Wissen der deutschnationalen Ver» treter im Kabinett erfolgt. Die deutschnationalen Reichsmini­ster verblieben nach Bekanntwerden dieser Eigenmächtigkeit des Auswärtigen Amtes nur deshalb im Kabinett, um die einmal eingeleiteten Verhandlungen zu einem für das nationale Deutschland befriedigenden Abschluß führen zu helfen. 2. Die dcutschnationalen Reichsminister konnten im Kabinett bis zur Beschickung der Konferenz von Locarno bleiben, weil die Regie­rungsparteien sich mit den Deutschnationalen einig wurden über die Vorbehalte und Bedingungen, auf Grund deren die deut­schen Vertreter in Locarno verhandeln sollten. 3. Nun beweist uns aber das Ergebnis von Locarno und beweisen- die dazu ge­gebenen Kommentare der verantwortlichen Politiker in London, Paris, Warschau und Prag, daß von diesen deutschen Vorbehal­ten das Wenigste erfüllt, das Wichtigste aber nichtachtend über­gangen worden ist. Die leitenden Stellen der deutschen Politik erklären, daß Locarno ein Erfolg sei, und das Kabinett sieht seine Aufgabe darin, dem Abkommen zur Ratifizierung zu ver­helfen. Von diesem Augenblick an war ein Verbleib der deutsch nationalen Vertreter in dem Kabinett unmöglich, denn es be­stand nicht mehr wie bis zu Beginn der Konferenz die Einigkeit im Ziel.

Zurückziehung des Reichsschulgesetzentwurfs?

Berlin, 28. Oktbr. Das Reichsministerium des Innern wird, wie der Reichsdienst der deutschen Presse erfährt, jetzt nach Rück­tritt des Ministers Schiele den Reichsschulgesetzentwurf endgül­tig zurückziehen. Wie dieselbe Korrespondenz meldet, soll auch der sozialdemokratische Staatssekretär Schulz, der früher das Schulreferat leitete und neuerdings beurlaubt worden war, wieder in das Amt zurückkehren.

Konsumvereine und Kartelle.

Auch die deutschen Konsumvereine nehmen jetzt gegen die Kartelle Stellung und protestieren gegen den Mißbrauch ihrer Gewalt. Sie erklären (sicherlich nicht mit Unrecht), daß durch die Preispolitik der Kartelle ein großer Teil der Fabrikations­mittel in Deutschland mit zu hohen Aufschlägen beim Verkauf belastet und hiermit die Kaufkraft des Arbeitslohnes und des Beamtengehaltes herabgemindert wird. Bei der Reichsregie­rung ist eine Petition des Genossenschaftstages des Zentralver­bandes deutschen Konsumvereine eingegangen,daß die Errich­tung eines Kartellregisters angeordnet und ein unabhängiges Kartellamt eingesetzt wird, das berechtigt ist, das GcschäftsgeLah- ren der Kartelle zu überwachen und das Ergebnis öffentlich be­kanntzugeben." Es -scheint freilich, als ob die politisch fönst fein­fühligen Gewerkschaften den Einfluß der Kartelle auf die Reichsrcgierung ein wenig unterschätzen.

Erfüllung der Rückwirkungen.

Berlin, 28. Oktbr. Eine offiziöse Korrespondenz veröffent­licht nach dem Hinweis darauf, daß die außenpolitische Aufgabe der Reichsregierung von dem Gedanken getragen wird, Stö­rungen zu vermeiden, die aus die Fortführung des in Locarno begonnenen Werkes unerwünschte Einwirkungen ausüben könn­ten, folgende bemerkenswerte Sätze:Dabei ist aber eins zu beachten, das denr Auslande stellenweise entgeht: In der Frage der Rückwirkungen besteht keine wie immer geartete Meinungs­verschiedenheit Mischen den ausgeschiedenen Kabinettsmitglie­dern, zwischen der Deutschnationalen Partei und allen übrigen deutschen Parteien, die inner- oder außerhalb der Reichsrogie- rung stehen. Hier empfindet das ganze Volk gleichartig und einheitlich, denn die Rückwirkungen stellen die einzige für die Masse des Volkes greifbare Wirkung des Vertrages von Lo­carno, das Unterpfand für jenen neuen Verständigungsgeist dar, in dessen Zeichen die dortigen Verhandlungen stehen sollten. Es ist ein schwerer Irrtum, wenn in manchen Pressestimmen, be­sonders aus Frankreich, in völliger Verkennung der Sachlage zum Ausdruck kommt, es habe sich eine Scheidung der Geister in Deutschland vollzogen, wobei etwa die Gegner des Vertrages von Locarno aus der Regierung ausgeschieden seien, diese selbst also und alle übrigen in ihr vertretenen oder ausstehenden Par­teien eine Front für die bedingungslose Annahme darstellten, denn für alle Parteien gilt die Annahme des Vertrages von Locarno genau wie für die Mitglieder der deutschen Delegation, die an seiner Ausarbeitung beteiligt und mit ihrer Paraphie­rung für ihn eingctreten sind, nur unter der Voraussetzung, daß die Rückwirkungen mit aller tunlichen Beschleunigung Tat­sache werden. Der Einwand mittechnischen" Schwierigkeiten verfängt demgegenüber nicht.

Ausland.

London, 28. Oktbr. In englischen politischen Kreisen hofft man, daß weder durch die deuffche noch Lurch die französische Krise das Vertragswert von Locarno gefährdet werde.

Ausrottung der deutschen Blätter in Tirol.

Im ganzen deutschsprachigen Südtirol kann jetzt nur eine deutsche Zeitung erscheinen, dieMeraner Zeitung", und auch diese ist in ihrem Fortbestand gefährdet- Die italienische Regie­rung yat in dem Musi Minis chen Gesetz eine Handhabe, um lebe ihr nicht genehme Zeitung zu unterdrücken. Dieses Gesetz ve- stmunt, daß der verantwortliche Redakteur jedes periodisch er- Icheinenden Presieerzeugnisses von der Regierung aneriannt und bestätigt werden muß. Ätachdem durch die Verweigerung der Bestätigung der vorgeschtagenen Verantwortlichen Redak­teure bereits eine Zeitung in Bozen und eine andere in Brixen zur Einstellung ihres Erscheinens gezwungen worden sind, wurde Lein in Bozen erscheinendenLandmann" verboten, ir­gend eine Ortsbezeichnung Südtirots in deutscher Sprache wie- oerzngeven. Das Gesuch des deutschen Blattes, ihm doch wenig­stens zu gestatten, den ursprünglichen deutschen Ortsnamen in Klammern dem neu eingeführlen italienischen Ortsnamen bei­zufügen, wurde abgetehnt. Außerdem ist noch nicht abzusehen, wenn es der italienischen Präsettur genehm sein wird, den ver­antwortlichen Redakteur des Blattes anzuerkennen.

Französische Besorgnis über die Lage in Syrien.

Paris, 28. Oktbr. Nach den aus London über die Lage in Damaskus hier eingetroffenen p lach richten fühlt sich die fran­zösische Regierung gezwungen, der öffentlichen Meinung einige Mitteilungen üarüver zu machen. Diese Mitteilungen lauten sehr verworren und sind geeignet, den Pessimismus, mit wel­chem man die Lage in Damaskus beurteilt, wesentlich zu stei­gern. illach einer im Kriegsministerium gemachten Mitteilung hat General Sarrail 15 OM Alarm Verstärkung für sofort an­gefordert. Wahrscheinlich werden diese Truppenbeftände von Marokko nach Syrien geschasst werden. Ferner wird vom Kriegsministerium mitgereitt, daß in der französischen Einfluß- zvne der Bandeitkrieg weiter sich verbreitet und Laß Eisenbahn­linien, auf welchen Truppenverstärtungen herangesührt werden, von diesen Banden zerstört werden. Die Mitteilungen des Ge­nerals Sarrail werden nur teilweise bekannt. Dennoch steht fest, daß die Situation in Syrien infolge einer starken Bcr- minderung der französischen Truppen sehr bedrohlich geworden ist. General Sarrail fühlt sich mehr denn jemals gezwungen, an die englischen Besetzungsautoritäten heranzutreten, um sich Hilfe zu verschaffen. Das BlattLe Journal" macht es Ge­neral Sarrail zum Vorwurf, daß er vor dem Bombardement von Damaskus nicht die nötigen internationalen und völker­rechtlichen Maßnahmen treffen ließ. Das Bombardement wurde begonnen, bevor Frauen und Kinder die Stadt verlassen hatten. Ferner teilt das Blatt mit. Laß dem General Sarrail ein Pro­test des Konsularkorps, nämlich durch Len deutschen Konsul, überreicht worden ist. General Sarrail verlangte infolge dieses Protestes die Abberufung des deutschen Konsuls. (!)

Vorstotz der Rifleute bei Ajdir.

Paris, 28. Oktbr. Wie aus Madrid gemeldet wird, sind die Rifstreitkräfte unter Führung Abd el Krims zu einem neuen Vorstoß gegen die spanischen Truppen bei Ajdir vorgegangen. Die Angriffe der Rrfftreitkräfte haben einige Erfolge zu ver­zeichnen. Die Propaganda nimmt jetzt wieder stark zu und es scheint, daß die Friedensneigungen Abd el Krims sich auf keinen Fall auf die Spanier beziehen, denn in den jetzt von Abv et Krim verbreiteten Propagandablättern wird gesagt, daß ein Friede mit Spanien nur auf der Grundlage der von Abd el Krim ausgestellten Friedensbedingnngen zustande kommen könne. Durch einen Handstreich ist es einigen Vertrauensmännern Abd el Krims gelungen, einen großen Geldbetrag aus der National- Bank in Tetuan auf geheimnisvolle Weise zu ergattern.

Zur Beschießung von Damaskus.

London, 28. Oktbr. In der Reutermeldung aus Cairo über die letzten Ereignisse in Damaskus heißt es weiter: Nach einer anderen Darstellung sind sechs organisierte Banden in der Um­gebung von Damaskus in Tätigkeit. Die Bande, welche -am 18. d. M. in Damaskus eindrang, bestand nur aus 40 Mann und ihre Absicht war, den General Sarrail zu entführen. Die Franzosen beschossen die Stadt, um die Bevölkerung einzu­schüchtern, die sie beschuldigten, mit den Banden im Einver­nehmen zu stehen und diese von dem Tag der Ankunft des Generals Sarrail unterrichtet zu haben. Im allgemeinen be­finden sich die Banden rings um Damaskus in demselben Zu­stand wie vorher, wurden aber vielleicht während der letzten Tage durch den Zulauf von solchen Leuten verstärkt, deren Häuser durch die Unruhen in Damaskus zerstört und deren Familien getötet worden waren. Verschiedene gut unterrichtet^ Persönlichkeiten sind der Ansicht, daß die Operationen vom Dschebel-Drus nach der Gegend von Damaskus verlegt worden seien, da die Banden gut organisiert sind. Man glaubt, daß diese Banden aus tausenden von Männern bestehen, die Rache für das ihnen Angestoßene Unglück suchen.

EWlische Entrüstung über Frankreichs Vorgehen.

London, 27. Oktbr. Das Vorgehen der Franzosen in Da­maskus hat in der englischen Oeffentlichkcit viel stärker gewirkt, als heute morgen vorausgesagt werden konnte. Selbst amtliä>e Stellen sind geradezu entsetzt. Im Publikum herrscht große Empörung über das beispiellose Vorgehen des französischen Militärs. Insbesondere bezeichnet man die Schaustellung der erschossenen Rebellen auf einen: öffentlichen Platz in Damaskus als eine unerhörte Provokation der Bevölkerung, während die Tatsache, daß das französische Militär nur die französisckse Ko­lonie von Damaskus von dem bevorstehenden Bombardement

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