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bend erschienen bei eine», Komm. Jugend, der in rtzend Kriminalbeamte in mit der Anweisung, diese u legten der Leitung eine ung auf Grund des Der­en jungen Genossen und »ritt zu der Veranstaltung

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ie Berliner Kommunisten c Republik wurde heule Zosef Gutsche erhielt drei der Angeklagte Hermann Mark Geldstrafe. Drei ren Gefängnis und 30V zu je zwei Jahren und idstrafe verurteilt. Gegen ren eingestellt. Geldstrafe ;elnen Angeklagten ange-

ialdemokratischen Reichs- 3 Uhr zu einer Sitzung «akratische Reichstagsab- Braunschweig, Elise Bar- estorben. Als ihr Nach- raunschweig, Grotewohi, astschaffner namens Wetz und 24 Jahren wurden htgns vergistet aufgefun- ben genommen, weil die heute vom Gericht abge-

der Farbenfabriken vor­in der heutigen Sitzung n Badischen Anilin- und g ist am 5. November, urger Anzeiger" erfahren Herr Seminars und zwei dis l 5 jährigen Knaben i sollen, verhaftet worden.

- Wie die Eenatskom- ird der wegen des Li­ier Oberlandesgericht im last verurteilte Kommu- :r Entscheidung des han- ntiassen werden, »andelsminister Chaumc! iotschaster in Paris zur enburg die französische» andlungen.

eutschnationalen Minister des Reichstages könne strigen Gemeindewahien nationalen unocrminderi gswahlen noch gewinnen

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'gische Städte.

g machte im Sitzung-- der Stadt Stuttgart, e Mitteilung über die r Amerikaanleihe für nner Ausländsanleihe

- Formen an, doch sind »en Banken gescheitert, konischen Bankhäusern rporation, die erst vor zum Abschluß geführt, letzten Donnerstag ao- formeller Uebernahnie chen Staat. Noch iu » unvorsichtige Aeuße-

in Amerika gefährdet, die tatkräftige Unter­arms des Innern und mitsumme der Anleche l etwa die Hälfte aus verteilt sich zu ungler- Jm ganzen sind

esten, wenn Sie Ihren

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württembergische Städte beteiligt und zwar: Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Eßlingen, Reutlingen, Tübingen, Gmünd, Göppin­gen Tuttlingen, Schivenningen, Ludwigsburg, Bückingen, Ebin­gen, Nürtingen, Rottweil, Erailsheim, Waiblingen, Birken- feld, Altensteig, Böblingen, Calmbach, Höfen, Wein­garten. Die Anleihe dient nur wirtschaftlichen, werbenden Zwecken, wie dem Bedürfnis der Erweiterung, Verbesserung und Erneuerurig der Gas- und Elektrizitätswerke, von Jndn- striegleisanlagen u. a. Der Zinssatz beträgt 7 Prozent. Die Auszahlung beträgt 89 Prozent; die Uinlaufzeit der Anleihe beträgt 20 Jahre. Die Tilgung soll ähnlich wie in München in gleicher Art, serienweise erfolgen, Jahr für Jahr. Die jähr­liche Tilgung ist für fünf Jahre fest; von 1930 an ist es uns erlaubt, verstärkt zu tilgen oder ganz zu kündigen. In diesem Fall hat die Rückzahlung aber zu 103 Prozent zu erfolgen. Die Anleihe wird in den Bereinigten Staaten wie auch in Holland begeben und zwar zu Stücken zu 1000 und zu 500 Dollar. Die Bank verpflichtet sich, zunächst fünf Millionen selbst zu über­nehmen. Die Auszahlung dieses ersten Betrages ist bis Anfang November in Aussicht genommen. Der Restbetrag von 3,4 Millionen Dollar wird in drei Monaten ausbezahlt. Die Si­cherung für die Anleihe besteht ausschließlich in der solidarischen Haftung der Gemeinden mit ihrem gesamten Vermögen und ihren Einkünften, sodann in der Garantie des württembergi- schen Staates. Von der Anleihe, die zwar nur für werbende Zwecke verwandt werden darf, ist indirekt doch eine fühlbare Er­leichterung des Gesamtzustandes der Gemeindeverwaltungen zu erhoffen. Eine Auskunft darüber, welche Provision die Bank- sirma Jaikobowitz bezogen hat, wurde nicht erteilt.

Der Dolchstoß-Prozeß.

München, 26. Oktbr. Am Montag wurde die am Freitag unterbrochne Verhandlung ini Prozeß Coßmann-Gruber unter starker Beteiligung des Publikums fortgesetzt. Die Polizei mutzte erst weitere Teile der Zugänge zu dem Sitzungssaal ab­sperren, uni den Andrang des Publikums bewältigen Zu können. Zunächst wurde der Zeuge Hauptmann Max Jüttner vernom­men. Er hatte ebenfalls in denSüddeutschen Monatsheften" einen Artikel veröffentlicht unter der UeberschristDie Streik­brecher". Er sagte aus: Bis zum Jahre 1918 war ich General­stabsoffizier der 6. Armee. Bei meiner Versetzung vom Armee­oberkommando zur 2. Jnfanterie-Radfahrer-Brigade Habe ich es auch erlebt, daß Ersatzmannschaften, die aus der Heimat an Lie Front kamen, ihren Führern den Gehorsam verweigerten. Ich möchte dazu bemerken, daß diese Truppen außerordentlich gut verpflegt und ausgerüstet waren. Sie waren also bereits in der Heimat revolutionär verseucht worden. Es unterlag für mich keinem Zweifel, daß diese Auswüchse nur auf eine systema­tische Vergiftung zurückzuführen waren. Am 10. November wurde meine Brigade, fährt der Zeuge fort, in Lüttich zur Sicherung des deutschen Rückmarsches eingesetzt. Hier mußte ich es erleben, daß 20 000 Deserteure gemeinsam mit der belgi­schen Bevölkerung den kämpfenden Truppen in den Rücken fie­len. Als nächster Zeuge wurde hierauf Exz. v. Kühl, General der Infanterie, vernommen. Der Zeuge erklärte: Meine An­sicht, weshalb wir den Krieg verloren haben, geht dahin, daß die Ursachen sehr verschiedener Natur waren. Wir können keineswegs behaupten, daß wir den Krieg lediglich durch die Unterhöhlung des Heeres verloren haben. Es mußten natur­gemäß sehr viele Punkte zusammenkommen, um Deutschland zu Fall zu bringen. Außerdem fehlte im Sommer 1918 der Ersatz. Weiterhin sind wir auch der großen Ueberlegenheit des Feindes unterlegen, zumal als die Amerikaner auf dem Kriegsschauplatz erschienen waren. Im Sommer 1918 hatten Wir außerordentliche Verluste erlitten, die in erster Linie das Sinken der Gefechtsstärke Zur Folge hatten. Wir halben in der Zeit vom 8. Juni 1918 bis zum Waffenstillstand an Toten und Verwundeten 420 000 Mann gehabt, an Gefangenen und Ver­mißten 340 000. Die Zahl der fahnenflüchtigen Neberläufer und Drückeberger war ebenfalls außerordentlich groß. Verlassen haben die Urlauber meistens die Front in guter Stimmung, aber aus der Heimat 'kamen sie gewöhnlich verseucht zurück. Die­ser Abgang war zum großen Teil dem verhetzenden Einfluß zuzuschreiben, der von der Heimat aus auf die Leute ausgeübt wurde. Gewiß ist zuzugoben, daß die Gesamtlage Deutschlands im Sommer 1918 sich außerordentlich verschlechtert hat. Wenn sich also auch die Behauptung nicht aufrecht erhalten läßt, daß lediglich der Dolchstoß aus der Heimat uns den Sieg geraubt hatte, so muß ich doch andererseits sagen, daß die pazifistischen, antimilitaristischen und die internationalen Bestrebungen und vor allem die von der Heimat ausgehende revolutionäre lllnter- wühlung unserer Heere zum Zusammenbruch ganz wesentlich beigetragen haben. Diese revolutionäre Nnterwühlung hat nicht erst nach dem Zusammenbruch der Offensive, sondern schon viel früher eingesetzt. Die Tendenz der Bewegung war, die Re­gierung zu zwingen, Friedensverhandlungen einzuleiten. So wurden junge Leute anfgefordert, den Stellungsbefehlen nicht mehr Folge zu leisten. Der Zeuge geht dann ausführlich auf die außerordentlich schädigende Propaganda des Feindes und die unterwühlende Tätigkeit der Deserteurvereine im Ausland ein. In Holland standen diese Deserteure in organisierter Verbin­dung mit den englischen Spionageorganisationen. General- feldmarschall von Hindenburg habe erklärt, daß der schlimmste Feind der Truppen die Entnervung durch die Einflüsse der Heimat und der drohende Bolschewismus sei. Der Zeuge fährt dann fort: Wären die 320 000 Drückeberger an der Front ver­wendbar gewesen, dann hätten unsere Truppen sich anders schla­gen können. Mit der Revolution habe das verheerende Wirken der Soldatenräte begonnen. Die Aussicht auf eine Atempause für unsere Armee war insofern günstig, als wir bei unserem Rückzug auf die Antwerpen-Maas-Stellung sämtliche Eisen­bahnlinien restlos zerstört hatten, sodaß es den nachziehenden feindlichen Truppen nicht möglich war, in voller Kampfesstärke mit unseren Truppen in Fühlung zu hleiben. Aber die Tätig­keit der Soldatenräte zerstörte alles. Der Zeuge formuliert dann seine Aussage nochmals dahin, daß das Heer zwar in den Jahren 1917/18 von der Heimat aus systematisch revolutioniert Worden sei, daß aber der Dolchstoß in Wirklichkeit erst die Re­volution gewesen sei.

Marx für Unterstützung des Kabinetts.

Hamm, 26. Oktbr. Auf dem Parteitag der westfälischen Zentrumspartei sprach Reichskanzler a. D. Marx über die Poli­tische Lage. Er beschäftigte sich zunächst mit dem Vertrag von Locarno, der, vorsichtig ausgedrückt, einen Wendepunkt in der ganzen Weltgeschichte darstellen könne. Deutschland habe keinen Rechtsverzicht ausgesprochen und habe das Recht behalten, auf die Revision seiner Grenzen hinzuwirken. Es habe nur darauf verzichtet, mit Waffengewalt vorzugehen. Die Rückwirkungen seien .zweifellos für uns von größter Wichtigkeit. Die Forve- rung nach der Räumung der Kölner Zone stehe mit dem Locar- noer Vertrag in keiner Verbindung. Hier handele es sich viel­mehr um einen Rechtsanspruch. Der Redner ging auf die Fol­gen ein, die der deutschnationale Beschluß für das Kabinett haben werde. Das Zentrum befinde sich in einer schwierigen Lage. In dem gefährlichsten Augenblick, den es für das Leven eines Staates gebe, das Vaterland im Stich zu lassen, könne er von seinem Gewissen nicht verantworten und das Zentrum werde seines Erachtens sich der Pflicht nicht entziehen können, zu helfen, sobald das möglich sei. Er habe es für durchaus

richtig gehalten, daß das Zentrum das rechtsgerichtete Kabinett unterstütze. Die Zentrumspartei müsse sich stets freie Hand Vorbehalten unter Beachtung ihrer Grundsätze. Das Zentrum müsse die Partei der Mitte bleiben und sich Vorbehalten, mit rechts wie mit links zu gehen.

Einmütigkeit zwischen Reichsregiernng und Hindenburg.

Berlin, 26. Oktbr. In der Reichskanzlei ist am Montag Hochbetrieb gewesen. Der Reichskanzler hat mit den Führern der Parteien sich längere Zeit unterhalten, darunter von der Deutschen Volksp. mit dem Abg. Scholz, vom Zentrum dem Abg. Bell, von den Demokraten dem Abg. Koch und von den Sozialdemokraten den Abgeordneten Hilferding, Wels und Müller Franken. Dr. Luther hat Vortrag beim Reichspräsi­denten gehalten und deneben fanden noch zwei Kabinettssitzun­gen statt, sodaß der ganze Tag mit der Erledigung der inner­politischen Krise ausgefüllt war. Die einmütige Beschlußfassung des Rumpfkabinetts ging dahin, seine Demission nicht einzurei- cheu, sondern die bisherige Politik fortzuführen, eine Beschluß­fassung, die auch die Zustimmung des Reichspräsidenten gefun­den hat.

Inzwischen wird die Reichsregierung sich mit einer Pro­klamation an die O-efsentlichkeit wenden, worin sie sich darin sestlcgt, daß sie trotz des Ausscheidens der deutschnationalen Minister die bisherige außenpolitische Linie verfolgt. Wenn also nicht neue Neberraschungen eintreten, darf man annehmen, daß die innerpolitische Krise vorläufig vertagt ist und ihre Lösung erst findet im inneren Zusammenhang mit der des Rheinpakt­problems.

Das Kabinett Luther bleibt im Amt.

Berlin, 26. Oktbr. Das Reichskabinett hat seine heute mit­tag begonnenen Beratungen am Abend fortgesetzt und ist zu folgender Stellungnahme gelangt: Das Reichskabinett betrach­tet es als eine selbstverständliche Politische Pflicht, auf dem in Locarno begonnenen Wege fortzuschreiten, um dem Reichstag rechtzeitig vor dem 1. Dezember, dem Tage, der für die Zeich­nung des in Locarno paraphierten Vertrages vorgesehen ist, ein Gesamtergebnis zur Beschlußfassung unterbreiten zu kön­nen. Aus dieser Erwägung erachtet es das Reichskabinett für geboten, von einer Demission abzusehen und die Reichsgeschäfte weiterzuführen. Der Reichskanzler, der im Laufe des Nachmit­tags Vertreter der Reichstagsfraktionen empfangen hatte, hat dem Herrn Reichspräsidenten über die politische Lage Vortrag erstattet und sogleich seine Vorschläge wegen der zukünftigen Gestaltung des Reichskabinetts unterbreitet. Der Herr Reichs­präsident hat die Entlassungsgesuche der Herren Reichsminister Neuhaus, Schiele und von Schlieben genehmigt und hat unter Billigung der Fortführung der Reichsgeschäfte durch das jetzige Kabinett mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Reichsmini- sters der Finanzen den Reichskanzler Dr. Luther, des Reichs­ministers des Innern den Reichswehrminister Dr. Geßler und des Reichswirtschaftsministers den Reichsverkehrsminister Dr. Krohne beauftragt.

Der Reichspräsident an die scheidenden Minister.

Berlin, 26. Oktbr. Der Reichspräsident hat die Entlassungs­gesuche der Reichsministr Schiele, von Schlieben und Dr. Neu- haus genehmigt und ihnen in Handschreiben den Dank für ihre Tätigkeit ausgesprochen. In dem Schreiben an Reichsminister Schiele wird hervorgehoben, daß der Minister in ernster Zeit seine Arbeitskraft und reiche Politische Erfahrung in den Dienst des Vaterlandes gestellt und sein schwieriges Amt mit hingeben- dem Eifer und politischem Geschick versehen habe. Daß der Minister hierbei sein Augenmerk auf die Stärkung der Staats­autorität und den Ausgleich der inneren Gegensätze gerichtet habe, werde sein besonderes Verdienst bleiben. Das Schreiben an Reichsminister v. Schlieben spricht ebenfalls den herzlichen Tank und die aufrichtige Anerkennung aus für die Pflichttreue und erfolgreiche Arbeit, die der Minister in seiner langjährigen Tätigkeit im Reichsfinanzministerium und als Reichsminister der Finanzen dem Vaterland geleistet habe- Das große Werk der Neuordnung der Reichsfinanzen bleibe mit seinem Minen immer eng verbunden. Das Schreiben an Reichswirtschafts­minister Dr. Neuhaus hebt hervor, daß der Minister in schwie­riger Zeit an der Lösung wichtiger wirtschaftspolitischer Auf­gaben mit großer Tatkraft gearbeitet und die Politik der Reichs- rcgierung in verständnisvoller Weise gefördert habe.

Das vorläufige amtliche Wahlergebnis in Berlin.

Berlin, 26. Oktbr. Nach einer vorläufigen Berechnung der amtlichen Ergebnisse der Berliner Stadtverordnetenwahl sind' insgesamt 1853115 gültige Stimmen abgegeben worden. Die Verteilung der Stimmen und der neuen Mandate ist folgende: Sozialdemokraten 604704 (74 Mandate), Deutschnationale 385 326 (47), Deutsche Volkspartei 111432 (14), Kommunisten 347 382 (42), Demokraten 171961 (21), Wirtschaftspartei 73 264 (9), Zentrum 63 265 (8), Unabhängige Sozialdmokraten 14608 (2), Völkische 27 534 (3), Deutschsoziale 25200 (3), Evang. Ge­meinschaftsbund 17161 (2 Mandate), Arbeiterpartei 627,

Deutschnatl. Bund der Hauswirte 147, Sparerbund 4101, Natio­nale Reichspartei 1309, Deutsche Mittelstandspartei 2479, Deut­sche Arbeitnehmer-Partei 954, Nationale Wirtschaftsvereinigung 648, Entschiedene Demokraten, Mieterschafts- und Bodenrefor­mer 1249 Stimmen. Sozialdemokraten, Kommunisten und Un­abhängige verfügen in der neuen Stadtverordnetenversamm­lung über 118 Sitze (110) gegenüber 107 Sitzen (115) der bür­gerlichen Parteien.

Zahlungsschwierigkeiten im Papierhandel.

Berlin, 26. Oktbr. Die seit etwa 100 Jahren bestehende Papierhandelsfirma Ferdinand Flinsch in Frankfurt a. M. ist nach derVossischen Zeitung" mit ihren Filialen in Stuttgart, München und Düsseldorf weitere Filialen befinden sich, wie uns ergänzend mitgeteilt wird, in Mailand, Haag und Wien in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Am 31. Oktober findet eine Gläubigerversammlung in Frankfurt a. M. statt. Nach der bis­herigen internen Ueberprüfung ist der Status aktiv. Man hofft in den beteiligten Kreisen, daß der Fortbestand des Ge­schäftes gesichert werden kann. Das Blatt bemerkt weiter, daß das Frankfurter Haus durchaus selbständig sei und mit den Firmen gleichlaufenden Namens in Berlin und Leipzig, die ihrerseits von einander unabhängig sind, nichts zu tun habe. Dasselbe gilt, wie wir weiter erfahrn, von den Zweighäuserv des Berliner Hauses, nämlich den Niederlassungen in Ham­burg, Königsberg und Stettin.

Stresemanns Optimismus.

London, 26. Oktbr. DerStar" meldet, daß Dr. Strese- mann die alliierten Diplomaten in inoffizieller Form darauf aufmerksam gemacht hat, daß die durch die Deutschnationalen versuchte Kabinettskrise die Ratifikation des Vertrages von Lo­carno nicht gefährden werde.

Zum griechisch-bulgarischen Konflikt.

Sofia, 26. Oktbr. Die griechischen Truppen haben in der Nacht vom 25. auf 26. Oktober mit Unterbrechungen mehrere Dörfer sowie die Stadt Petritsch bombardiert. Auch diesmal sind wieder mehrere Opfer zu verzeichnen. Am 25. Oktober- Haben die Griechen das Dorf Nowo Lechowo eingeäschert. -T-sas Dorf ist erst kürzlich durch Wohltätigkeitsspenden aufgebaut worden, um Unterkunft für mehrere Hundert Flüchtlinge zu schaffen, die vor etwa einem Jahr griechisches Gebiet verlassen

mußten. Bis jetzt haben die griechischen Truppen den bulga­rischen Boden noch nicht verlassen unter dem Vorwand, daß die Bulgaren griechisches Territorium besetzt halten sollen. Die Einwohner von Petritsch verlassen in großen Massen die Stadt.

Literarisches.

Rudolf Schallek, Nordische Hochzeit, Schauspiel in 5 Auf­zügen. Selbstverlag. Druck der C. Meeh'schen Buchdruckerei, D. Strom, Neuenbürg.

/A Die stürmisch bewegten Zeiten vor 400 Jahren sind von Schriftstellern der Gegenwart mit Vorliebe zum Gegenstand künstlerischer Erzeugnisse epischer oder dramatischer Mtur er­hoben worden. Auch Rudolf Schaller, Kurkommissar von Herrenaib, hat für sein SchauspielNordische Hochzeit" in fünf Aufzügen den Stoff aus jenen Tagen verwertet. Ein guter Griff, insofern die Ereignisse selbst sowohl der Schürzung des Knotens als auch der Katastrophe und Lösung entgegeiÄommen. Freilich erhebt sich sogleich die Schwierigkeit, aus der Fülle der Gestalten diejenige Persönlichkeit zur Geltung zu bringen, welche den dramatischen Mittelpunkt bilden soll.

Die historischen Grundlagen sind bekannt. Durch die Union von Kalmar 1397 waren die drei skandinavischen Reiche Däne­mark, Normegen und Schweden unter ein Szepter vereinigt worden; besonders Schweden wurde von den dänischen Königen wie ein erobertes Land behandelt. Christian II., grausam und gewalttätig, ließ nach der Besiegung des klugen und tapfern schwedischen Reichsverwesers Sten Sture 1520 vierundneunzig der einflußreichsten und mächtigsten Edlen enthaupten (Stock­holmer Blutbad), eine Schreckenstat, welche die beiden Länder Dänemark und Schweden für immer trennte. Es brachen Em­pörungen aus, in deren Verlauf die Union von Kalmar auf­gehoben wurde und die evangelische Kirche zur Herrschaft kam. In den mancherlei Fehden tat sich der Sture Gustav Wasa durch Tapferkeit, Klugheit und Mut hervor als grimmigster Feind Christians II. Dieser Hatte ihn als Geisel nach Däne­mark gebracht; es gelang jedoch dem jugendlichen Helden zu entfliehen und nach Schweden zurückzukehren, als dort durch das Stockholmer Blutbad Entsetzen und wütende Rachgier herrschte. Beschützt von den Talbewohnern des Nordens (Dale- karlen), entging er allen Mchstellungen Christians wie einst David vor Saul (z. B. Flucht durch Sprung Pom Fenster), eroberte Falun und Upsala und wurde auf dem Reichstag von Strengnas zum König gewählt.

Auf diesen Geschehnissen fußt in der Hauptsache der Gang des Schauspiels. Eingeflochten ist die Liebesgeschichte einer vornehmen Schwedin und ihres Vetters (Karin und Erich), zwischen deren Verlöbnis Gustav Wasa als Nebenbuhler stö­rend tritt. Nach harmlos verlaufenem Zweikampf wendet sich alles zum guten Ende. Die Charakteristik ist im ganzen wohl­gelungen; Schuld und Sühne sind folgerichtig herausgearbeitet. Eindrucksvolle Szenenbilder stellen dem Bühnenleiter dankbare Aufgaben. Auch als Lektüre bietet das packend geschriebene Werk manchen Genuß, wozu die sorgsame und geschmackvolle Ausstattung der Schrift wesentlich beiträgt. Es ist deshalb eine weite und nachhaltige Verbreitung des Schaller'schen Schau­spiels sehr zu wünschen.

* s *

Die Erstaufführung im Heilbrunner Stadtthea­ter war für den Dichter wie für Regie und Darsteller ein voller Erfolg. Die Regie des Oberspielleiters Paul Schm i d verstand es vortrefflich, die wirkungsvollen großen Szenen des Stückes herauszuarbeiten. Von den Darstellern, die mit größ­tem Eifer und mit Liebe an ihre Aufgaben herangingen, leiste­ten Karl Milling in der Hauptrolle des schwedischen Reichs­verwesers Gustav Wasa, Frau Else Schuchhardin der im­ponierenden Frauengeslalt der Brigitta, Herr Herten als König Christian von Dänemark, die Herren Josef Schaper, Ludwig Lang, Schwarz und Stöhr sowie Fräulein Arendt Bedeutendes. Das Publikum folgte der fesselnden, reichbewegten Handlung mit Spannung und Anteilnahme und spendete nach jedem Akt starken Beifall. Den lang an­dauernden Hervorrufen am Schluß leistete auch der der Auf­führung beiwohnende Autor Folge. Bei der .Heilbronner Presse fand das Stück eine geteilte Aufnahme. Immerhin muß sogar das sozialdemokratische Blatt den Achtungserfolg des Stückes feststellen, und Herr F. von derNeckarzeitung", der nebenbei auch, allerdings mit wenig Glück, Bühnenautor ist, kann eben­falls nicht umhin, den herzlichen Beifall zu verzeichnen. In der Abendzeitung" wird gesagt, der Titel des Werkes sei nicht übel, der Autor gebe aber durch diesen Titel zu, daß ihm die Kraft Zur Gestaltung des Schwedenkönigs Gustav Wasa fehle oder er habe nicht an Strindbergs Königsdrama Gustav Wasa er­innern wollen, wohingegen derHeilbronner Generalanzeiger" bemerkt, daß der Dichter garnicht beabsichtigte, ein historisches Schauspiel zu schreiben, sondern daß es ihm vielmehr gelungen sei, auf dem historischen Hintergrund die Handlung in eine rein menschliche Sphäre zu rücken. Es sprechen bei einem Teil der Heilbronner Theaterkritiker, wie dort stadtbekannt ist, stark Persönliche Gründe bei ihrem Urteil über neue Verfasser mit. So z. B. ist der erwähnte Herr F- von derNeckarzeitung" anläßlich der Uraufführung eines eigenen Stückes vom Publi­kum so eisig abgelehnt worden, daß das Werk vom Spielplan abgesetzt werden mußte. Dieses Mißgeschick wirkt sich nun eigen­tümlicherweise in der Kritik über jede dramatische Neuerschei­nung aus. Daß das Ansehen einer solchen Kritikgebarung dann beim Publikum auf den Nullpunkt sinken muß, dürste ein­leuchtend sein. Auch an dem neuen Werke des Herrn Schaller hat Herr F. seinen Mut gekühlt. Dennoch hat sich dieNor­dische Hochzeit" weiter gut im Spielplan behauptet und für den Wert des Stückes spricht ohne weiteres die Tatsache, daß es noch von mehreren andern namhaften Bühnen erworben Wurde.

Hufbesehlag.

Auf die Bekanntmachung der Zentralstelle für die Land­wirtschaft vom 13. ds. Mts., betr. die Abhaltung von Prüfungen im Hufbeschlag an den Lehrwerkstätten für Hufschmiede (Staatsanz. Nr. 244) wird hingewiesen.

Der Staatsanzeiger kann bei den (Stadt-)Schultheißen- ämtern eingesehen werden.

Neuenbürg, den 22. Okt. 1925. Oberamt.

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