Sontheim OA. Heilbronn, 15. Oktbr. (Das flüchtige Bor­stentier.) Dieser Tage suchte ein Borstentier die Freiheit. Es war abends zwischen 10 und 11 Uhr, als -das Tier freudig grun- send bereits schon von der Horkheimer- in die Lauffenerstraße einbog. Dort eilte es aber das Schicksal. Der Ausrufer mit der Ortsglocke befand sich noch unterwegs, nahm Las freiheit­liebende Schweine mit nach Hause und gab ihm in einem alten Fast Unterkunft. Am andern Morgen gab dann der Quartier­geber seinen Fund durch die Ortsglocke bekannt. Als er aber mit der Eigentümerin das Tier holen wollte, was dieses bereits wieder ausgebrochen, da das Faß keinen Boden hatte. Die Jagd begann also von neuem.

Ebersbach a. F., 15. Oktbr. (Bestätigter Tod.) Dieser Tage ist eine Mitteilung der französischen Regierung cingegangen, wonach der seit August 1918 vermißte Gefreite Heinrich Roos der württ. Minenwerfer-Kompagnie Nr. 27, Sohn des Eisen­bahnhilfswärters Roos in Ebersbach, am 8. August 1918 auf dem Schlachtfeld in Frankreich bei Marlancourt, südlich Albert, im Gefecht gefallen und in Sally--Laurette beerdigt worden sei. Am 3. Dezember wurde Roos sodann auf dem endgültigen deutschen Friedhof in Prohart, südlich Bray sur Somme, bei-

Geislingen a. St., 15. Oktbr. (Ein Betrüger.) Der 21stih- rige hier wohnhafte, aus der Tschechoslowakei gebürtige ledige Gürtler Eugen Weißberger wurde vom Amtsgericht wegen vier Fällen des Betrugs im Rückfall zu einer Gesamtgefängnis­strafe von zwei Jahren, zu 100 Mark Geldstrafe und zu drei­jährigem Ehrverlust verurteilt. Anläßlich einer Vorführung an das Gericht ging Weißberger dem Wachtmeister kurz vor der Gefängnistüre durch, der dann zwei Revolverschüsse auf ihn abgab und ihn auch unter Mithilfe eines in der Nähe beschäf­tigten Maurers wieder ergreifen konnte.

Gmünd, 15. Oktbr. (Ein Hochstapler.) Vor dem Großen Schöffengericht stand unter der Anklage des Verbrechens des Betrugs im Rückfall und anderer Straftaten der löoige Kauf­mann Karl Bleicher von Gmünd. Der noch junge Angeklagte hat ein bewegtes Löben hinter sich. Als ihm der deutsche Boden zu heiß wurde, wanderte er nach Brasilien aus. Dort gefiel es ihm aber nicht; deshalb betrog er zwei Kameraden um ihr Reisegeld, beschaffte sich damit eine Schiffskarte und fuhr nach Deutschland zurück, seine Kameraden in Not und Elend zurück­lassend. Seine Straftaten in Deutschland reichen bis ins Früh­jahr 1924 zurück. Da sing er an, Zechprellereien und Betrüge­reien im ganzen Land zu begehen. Geschäftsleute von Gmünd, Stuttgart, Biberach, lllm und in Baden waren seine Opfer. Seine Spezialität war, als Lehrer, Monteur oder Eisenbahn­assistent anfzutreten. Kellnerinnen, Geschäftsleute, Bahnbeamte wußte er jeweils unter betrügerischem Vorbringen zur Heraus­gabe eines Darlehens von kleineren und größeren Beträgen zu bestimmen. Gäste in Gasthöfen, die im Zimmer mit ihm übernachteten, waren stets die Betrogenen oder Bestohlenen. Das Urteil lautete auf vier Jahre Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre.

Friedrichshafen, 15. Oktbr. (Wo findet das Schwäbische Sängerfest 1927 statt?) Die Stadt wird sich darum bemühen, daß das Schwäbische Sängerfest 1927 nach Friedrichshafen kommt. Der Luftschiffbau ist bereit, eine der Hallen zur Ver­fügung zu stellen; es bemüht sich noch die Stadt Ulm um das Sängerfest.

Der erste Schnee. Nach -dem riesigen Barometersturz am Dienstag war mit einer Besserung der Wetterlage nicht zu rech­nen; daß es aber gar noch zum Schneien kommen werde, daran hätte am Mittwoch Wohl niemand gedacht. Aus dem Lande lie­gen jetzt tatsächlich Meldungen vor, daß der erste Schnee ge- fallen ist. In Neresheim fiel der erste Schnee vermischt mit Graupen und Regen. Dabei war die Witterung unfreundlich und der nasse Wind pfiff aus einem kalten Loch. Auf der Reut- linger Wb vermochte sich der Schnee auf der gefrorenen Erde sogar eine Weile zu halten und bildete eine Weiße Decke. In Ebingen setzte Dienstag abend ein rauher Wind ein, der am Mittwoch den- ersten Schnee brachte. In Leutkirch war der Schnee wieder mit Regen vermischt.

BadeR

Heidelberg, 14. Oktbr. Die Große Strafkammer verurteilte in der Berufungsklage den 20jährigen Gärtner Wilhelm Schnei­der, der im August vom hiesigen Schöffengericht wegen Straßen­raubs, nämlich des lieber falls auf einen Kassenboten in der Nähe der Molkenkur, zu drei Jahren sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden war, wegen Raubversuchs zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis.

Handel und Werkeln?

Stuttgart, 15. Okt. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Echlachlhos wurden zugeführt: 26 Ochsen, 3 Bullen, 80 Iungbullen,! 99 Züngelnder, 24 Kühe, 445 Kälber, 492 Schweine, l l Schafe, j Alles Verkauft. Erlös aus je ein Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 53 i bis 57 (letzter Markt: 5357), 2. 4049 (unv.), Bullen l. 5355! (uno.), 2. 4451 (unv.), Züngelnder 1. 57- 62 (uno), 2. 4555 (unv.), 3. 3742 (unv), Kühe I. 3343 (uno.), 2. 2030 luno.), 3. 1319 (unv ), Kälber I. 94-96 (92-95), 2. 8791 (86-90), 3. 78-85 (7683), Schafe 1. 80-84 (7983), 2. 4570 (50-70), Schweine 1. 100-101 (9697), 2. 98-100 (93-951, 3. 95-97 (90 bis 92), 4. >8487), Sauen 88 (7586) Mark. Verlauf des Marktes: Bei Großvieh langsam, bei Kälbern und Schweinen belebt, ungenügende Zufuhr bei Schweinen.

Stuttgart, 15. Okt. (Landesproduktenbörse.) Die Stimmung am Getreidemarkt ist unverändert ruhig. Die Preise sind unverändert: Weizen 2223.75, Sommergerste 2325.50, Roggen 18.5019.25, Hafer 1719, Weizenmehl 38.7539.75, Brotmehl 31.7532 75, Kleie 10.5010.75, Wiesenheu, 67, Kleeheu 78, drahtgepreßtcs Stroh 4.505 Mark per 100 Kilo.

Stuttgart, 15. Oktbr. Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz: Zufuhr 800 Zentner, Preis 8.5010.50 Mark. Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr 1200 Zentner, Preis 3.50-4 Mk. Filderkrautmarkt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr 200 Ztr., Preis 3 Mark für einen Zentner.

Stuttgart, 15. Okt. (Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof.) Ausgestellt waren 118 Wagen, davon 73 neu zugesührt, nämlich aus: Württemberg 5, Preußen 9, Bayern 1, Baden 1, Hessen 4. Holland 3, Italien 11, Frankreich 39. Nach auswärts sind 37 Wagen abge­gangen. Preis wägenweise für 10000 Kg. von 13001670 Mark; im Kleinoerkauf 7.408 60 der Zentner. Marktlage lebhaft

Pforzheim, 14. Okt. (Schlachtoiehmarkt.) Auftrieb: ein Ochse (unverkauft einer), eine Kuh (eine), 6 Rinder (eins), II Farcen, 71 Kälber, 14 Schafe, 64 Schweine. Marktverlauf: Mittelmäßig. Preis für ein Pfund Lebendgewicht: Kälber 8490, Schweine 9598.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stack für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie Len natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.

München, 15. Okt. Ueber ein Brandunglück in Markleuten bei Hof, wobei insgesamt acht Personen verbrannt sind, erfahren wir, daß es sich um den Porzellandreher Gärtner mit Frau und sechs Kindern, die in dem vom Brand erfaßten Gebäude wohnten, handelt.

gebrannten Hauses beseitigt worden war. Die Kinder waren in ei­nem Aller von vier bis achtzehn Jahren.

Weilburg a. d. Lahn, 16. Okt. Donnerstag morgen gegen 7 Uhr brach in der Bau- und Möbeltischlerei Moser, der auch eine Säge­mühte und Getreidemühle ungegliedert sind, Feuer aus, das bei dem herrschenden Wind und den großen Holzvorräten gewaltigen Umfang annahin. Den oereinigten Feuerwehren von Weilburg und Umgegend gelang es, nach fünfstündiger Arbeit den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Während die Tischlerei und das große Holzlager völlig niederbrannten, konnten die Mühle und die angrenzenden Gebäude gerettet werden. Der Schaden ist sehr beträchtlich, doch zum Teil durch Versicherung gedeckt. Drei Arbeiter der Nachtschicht wurden von der Polizei umer dem Verdacht der Brandstiftung verhaftet.

Düsseldorf, 15. Okt. Gestern abend kurz nach II Uhr bemerkte der Führer eines Slraßenbahnzuges, daß die Geleise durch einen langen Holzblock gesperrt waren. Als das Hindernis beseitigt werden sollte, sprangen aus dem Dunkel drei maskierte Männer und ver­langten unter Vorhaltung von Revolvern von den Schaffnern die Herausgabe des Geldes. Einem Schaffner wurde mit einem Messer der Tragriemen der Geldtasche durchgeschniitcn, weil er mit der Her­gabe des Geldes zögerte. Alsdann forderten die Täter wiederum unter Vorhaltung von Revolvern zum Weiterfahren auf. Sie sind unerkannt entkommen.

Duisburg, l5. Okt. Der letzte Soldat im Sanktionsgebiet hat gestern abend gegen 10 Uhr die Rheinbrücke nach Homberg passiert. Nachdem bereits gestern im Laufe des Nachmittags die Möbel und Einrichtungsstücke der interalliierten Rheinschiffahrtskommission ab­transportiert waren, hat die letzte Abteilung Ruhrort gestern abend verlassen. Es bleiben nur vier Zivilpersonen zurück, die jedoch keine militärische Befugnisse haben.

Leipzig, 15. Okt. Der süddeutsche Senat zum Schutze der Repu- blick verhandelte heute gegen sieben Kommunisten aus Eppingen in Baden wegen Vergehens gegen § 7 des Sprengstoffgesetzes und wegen Beihilfe zum Hochverat. Der Hauptangeklagte Halst wurde zu 2 Zähren und 3 Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe verur­teilt. Fünf weitere Angeklagte wurden zu Gefängnisstrafen von 5 Monaten bis zu einem Jahre und 4 Monaten verurteilt.

Berlin, 15. Okt. Das Hochverratsversahren, das gegen den völkischen Abgeordneten von Gräfe-Goldebee wegen Verdachts der Beteiligung am Hitlerputsch vom Oberreichsanwalt eingeleitet worden war, ist nunmehr aufgrund der Amnestie eingestellt worden.

Berlin, 15. Okt. Zm Reichsrat widmete Staatssekretär Zweigert dem verstorbenen früheren Staatsminister Dr. Preuß einen warm empfundenen Nachruf. Chamberlain gab auf dem Bankett der Presse namens der Delegationsführer feiner Befriedigung über das Gelingen der Konferenz Ausdruck. Die optimistischen Aeußerungen Chamberlains werden in deutschen Konferenzkreisen so gedeutet, daß England einen Druck auf die noch schwebenden sehr schwierigen Ver­handlungen ausüben möchte.

Warschau, 15. Okt. Die politischen Kreise Warschaus sind über­zeugt, daß der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund auch den Rußlands nach sich ziehen werde.

London, 15. Okt. Die Polizei hat heute vormittag die Kommu­nisten Gallacher und Belli verhaftet.

Newyork, 15. Okt. Der Inhalt eines Speichers mit beschlag­nahmten Spirituosen im Werte von einer Million Dollar, darunter alter Burgunder, Champagner und andere berühmte Marken, sowie Branntwein wurden gestern in den East-River geschüttet.

hat gestern dem Wunsche Ausdruck gegeben, die Regierung möge dem Parlament bei feinem Wiederzusammentritt die Aufhe­bung der Kriegsgerichte und des Militärstrafgesetzbuches bor­schlagen. Außerdem wurde eine Resolution angenommen, nach der die Regierung aufgefordert wird, öffentlich den Risleuten den Frieden anzubieten, um zu beweisen, daß Frankreich trotz seines Erfolges nicht die Lage ausznnutzen versuche und beson­ders nicht daran Lenke, irgend eine Eroberungspolitik zu treiben.

Ein Luftschiff als Mutterschiff.

London, 15. Oktbr. Das Luftschiff R. 33 stieg heute vor­mittag mit einem Flugzeug, das unter seiner Hülle befestigt war, zu einem Probeflug auf. Eine Viertelstunde nach dem Aufstieg wurde das Flugzeug von der Vorrichtung, die es mit dem Luftschiff verband, gelöst und machte selbständige Flug­übungen, um dann wieder an dem Luftschiff befestigt zu wer­den. Es ist das erste Mal, daß ein Luftschiff als Flugzeug­mutterschiff benutzt wird.

Annahme des Sicherheitspakt-Entwurfs.

Locarno, 15. Oktbr. Die Konferenz von Locarno hat in ihrer heutigen Vollsitzung den gesamten Text des Entwurfs eines Sicherheitspakts angenommen.*)

*) Bereits gestern nachmittag durch Sonderausgabe zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gebracht. (Schriftl.)

Die entscheidende VormittagsfitzuM.

Locarno, 15. Oktbr. Die juristischen Sachverständigen sind schon heute früh znsammengetreten und haben den ganzen Vor­mittag über verhandelt. Kurz nach ^11 Uhr wurde die Voll­sitzung eröffnet, die von gestern auf heute verschoben worden war. An der Sitzung nahmen erstmalig auch der tschechoslowa­kische Außenminister Benesch und der polnische Außenminister Skrzynski teil. Kurz nach 12 Uhr fand die Vollsitzung nach 1 ständiger Dauer ihr Ende. Als erster verließ Chamberlain mit seiner Delegation die Sitzung, dann folgte Graf S-krzhnski

ganz allein. Im Anschluß an die Sitzung fand noch eine kurze

link

Der Reichspräsident in Dresden.

Dresden, 15. Oktbr. Reichspräsident v. Hindenburg ist mit seinem Gefolge mit dem fahrplanmäßigen D-Zuge gegen 11.30 Uhr hier eingetroffen. Nachdem dem Reichspräsidenten einige Herren vorgestellt worden waren und er die Begrüßungsreven entgegengenommerr hatte, schritt er die Front der Ehrenkom­pagnie ab und fuhr dann im Auto durch die von einer dichten Menschenmenge besetzten Straßen nach dem Ministerialgebäude. Ueber all rief sein Erscheinen stürmische Huldigungen hervor.

Begnadigung eines Pom französischen Kriegsgericht verurteilten Reichswehrsoldaten.

Köln, 16. Oktbr. Wie der Berichterstattex derKölnischen Zeitung" in Locarno aus bester Quelle erfährt, fand zwischen Dr. Stresemann und Briand eine Unterredung über die durch ein französisches Kriegsgericht in Bonn erfolgte Verurteilung des Reichswehrangehörigen Bührig statt, der zu einem Jahr Ge­fängnis und 2000 Mark Geldstrafe verurteilt worden war, weil er ohne die für die Angehörigen der Reichswehr notwendige besondere Erlaubnis das besetzte Gebiet betreten hatte. Dr. Stresemann wies darauf hin, daß ein derartiges Vorgehen der Besatzungsbehörden nicht mit dem Geist der Verhandlungen in Locarno vereinbar sei und daher auch sicher nicht in den Ab­sichten der französischen Regierung liegen könne. Der franzö­sische Außenminister teilte nun gestern Dr. Stresemann mit, daß er ans Paris einen Bericht emgesordert habe und daß die Begnadigung des Verurteilten erfolgen werde.

Weiteres zur Affäre Arnold.

Berlin, 15. Oktbr. Nach der Meldung einer Berliner Kor­respondenz ist es den Bemühungen der Kriminalpolizei gelun­gen, die Veruntreuungen des Oberinspektors Arnold bei der Reichsbank und 'dem großen Betrugsversuch bei der Reichsbank- ftelle Breslau vollständig aufznklären und auch die Mitbeteilig­ten zu ermitteln und festzunehmen. Der Breslauer Streich ist ein Racheakt abgebauter Beamter, der gemeinsam von Arnold und den Bankbuchhaltern Erich ReinholL und Alfred Maier, die unter Arnold in der Nebenstelle der Reichsbank arbeiteten, geplant war. Ms Helfershelfer wurde der Arbeiter William Gühoff gedungen, der in Breslau den Scheck zu präsentieren hatte. Nach der Verhaftung von Arnold ließen sich die Helfer nicht mehr in ihren Wohnungen sehen, die von -der Kriminal­polizei überwacht wurden. So gelang erst heute ihre Fest­nahme.

Die deutsche Schule iu Rom gefährdet.

DieVossische Zeitung" meldet aus Rom, daß die deutsche Schule auf Anordnung der Behörden die weitere Unterrichts- Erteilung an Kinder italienischer Eltern einzustellen habe. Für den Nichtbefolgungsfall sind polizeiliche Maßnahme angedroht. Die deutsche Schule hat infolge dieser Weisung zu Beginn die­ses Schuljahres zahlreiche italienische Neuanmeldungen ableh­nen müssen. Dadurch ist wegen der geringen Anzahl der deut­schen Kinder in Rom aus finanziellen Gründen die Existenz der deutschen Schule bedroht.

JnLienststellMW der drittenEmden".

Berlin, 15. Oktbr. Der kleine KreuzerEmden", der im Frühjahr dieses Jahres vom Stapel gelassen wurde, wurde am heutigen Tage in Wilhelmshaven in Dienst gestellt. Der Reichs­präsident richtete aus diesem Anlaß folgende Glückwünsche an den Chef der Marineleitung:Ew. Exzellenz spreche ich zur Indienststellung des kleinen KreuzersEmden" meine besten Glückwünsche aus. Möge dieses erste neuerbaute Schiff der deutschen Reichsmarine, anknüpfend an die ruhmvollen Ue'ber- lieferungen, die mit dem NamenEmden" verbunden sind, auf seinen Fahrten in allen Gewässern in Ehren die deutsche Flagge zeigen, und damit dem Ansehen des deutschen Namens im Jn- nnd Ausland dienen. Ich bitte dem Kommandanten und der Besatzung des kleinen KreuzersEmden" meine besten Wünsche für eine stets glückliche Fahrt zu übermitteln.

gez. von Hindenburg."

Für die Aufhebung der Kriegsgerichte und des Militärstraf- gesetzbuches in Frankreich.

16. Oktbr. Der Arrondissementsrat von Montlncon

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persönliche Begegnung statt. "Die deutschen und französischen Delegierten verließen etwa gleichzeitig den Justizpalast. Be- nesch, der als letzter aus dem Gebäude trat, äußerte Pressever­tretern gegenüber, daß die Verhandlungen einen merkwürdigen Verlauf genommen hätten und daß alles so gut wie fertig sei. Man dürfe hoffen^ daß die Konferenz am Samstag ihr Ende erreicht habe. Der amtliche Bericht über die heutige Sitzung hat folgenden Wortlaut:

In der heutigen achten Vollsitzung wurde der gesamte Text für den Entwurf eines Sicherheitspaktes aMenomrne». Darauf wurde die Frage der Schiedsverträge auf die Tagesordnung gesetzt. Die Vertreter Polens und der Tschechoslowakei wurde« eingeladen, an der Sitzung teilzunehmen, um den Bericht der Rcchtssachverständigen über ihre Arbeiten hinsichtlich der Ent­würfe von Schiedsvertriigen zwischen Deutschland und Frank­reich bzw. zwischen Deutschland und Belgien nntanznhören. Der Text dieser Entwürffe wurde von den beteiligten Delega­tionen angenommen. Die Vertreter Polens und der Tschechol slowakei machten alsdann Mitteilung über den bereits fortge­schrittenen Stand ihrer eigenen Verhandlungen mit den Vertre­tern der deutschen Regierung und den Entwurf von Schieds- verträgen zwischen Deutschland u. Polen bzw. zwischen Deutsch­land und der Tschechoslowakei. Es wurde beschlossen, die end­gültige Annahme der verschiedenen Verträge sowie der Erörte­rung der Frage des Zeitpunkts einer Veröffentlichung einer spä­teren Sitzung vorzubehalten.

Locarno, 15. Oktbr. Die Konferenz hat beschlossen, den Sicherheitspakt nicht in Locarno zu veröffentlichen, sondern ihn am nächsten Mittwoch gleichzeitig in allen Hauptstädten der Oeffentlichkeit zu übergeben.

Sieben Verträge zu erledigen.

Paris, 15. Oktbr. Die Morgenblätter stellen fest, daß ins­gesamt sieben Verträge zur Unterzeichnung kommen würden. 1. Der Rheinpakt, der von England, Frankreich, Deutschland, Belgien und Italien unterzeichnet werde; 2. Schiedsgerichts- Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich; 3. Schieds­gerichts-Vertrag zwischen Deutschland und Belgien; 4. Schieds­gerichts-Vertrag zwischen Deutschland und der Tschechoslowa­kei; 5. Schiedsgerichts-Vertrag zwischen Deutschland und Polen;

6. Garantievcrträge, durch die Frankreich, Polen und der Tschechoslowakei seine militärische Intervention für den Fall der vorerwähnten Schiedsgerichtsverträge znfichere (?); und

7. eine Erklärung, durch die die Alliierten Deutschland die Zu­sicherung über die Auslegung des Artikels 16 des Völkerbunss- Paktes erteilen. Der Wortlaut der Schiedsgerichtsverträge zwi­schen Deutschland und Belgien, Deutschland und Frankreich, Deutschland und der Tschechoslowakei, der für die drei Verträge gleichlautend sein soll, wäre nach demPetit Parisien" schon gestern tn einer Vollsitzung besprochen worden, wenn eine aus­reichende große Zahl von Exemplaren vorhanden gewesen wäre.

Ergebnislose Verhandlungen über Rheinlandsrage und Ostverträge.

Locarno, 15. Oktbr. Um 10 Uhr abends sind Dr. Luther und Dr. Stresemann noch nicht aus dem Grand-Hotel zurück­gekehrt. Die Sitzung von heute abend ist also die längste aller persönlichen Unterhaltungen, die bisher stattgefunden haben, ein Beweis dafür, Laß das Ringen außerordentlich erbittert ist. Die Spannung imEsplanade" ist aufs höchste gestiegen. Kurz nach 10 Uhr, als die Nervenfolter aus das Höchste gestiegen ist kommt vom Grand-Hotel telephonisch die Nachricht, daß die Unterhaltung der fünf Minister auch Vandervelde war be­teiligt eben zu Ende gegangen ist. Man hört, daß Briand zunächst seine französischen Journalisten mit einigen Bonmots abzuspeisten suchte, ihnen dann aber schließlich erklärte, daß man noch nicht fertig sei, die Sache -gehe eben doch nicht so schnell von statten. Kurze Zeit darauf fährt -das Ministerauto vor demEsplanade" vor und der Reichskanzler und der Außen­minister, die von den über drei Stunden dauernden Verhand­lungen ziemlich abgekämpft zu sein scheinen, begeben sich sofort auf ihre Zimmer. Um )411 Uhr geben Staatssekretär KcmP- ner und der Pressechef bekannt, daß die Verhandlungen zu kei­nem Ergebnis geführt haben. Weder in der Frage der östlichen

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