asanrmenkunft Strese- i. Die deutsche Delr- lephonieren, daß Herr ren werde, um noch s sprechen! zu können, itom für eine gewisse liegt hierfür effektiv« deutschen Delegation :t, daß sich die Sitna- c schlechten, noch noch
s Locarno, daß Chani- abend eine Erklärung usflug ans dem Lago . sich besser kennen zu kte einander näherzu- rständigung näher ge- zu tun Wrig, bis die
onntag war nach den Woche der Erholung lung, nicht etwa durch prechungen. Die deutln Vormittag eine in- - eutigen Vollsitzung ab-1 eitere Umgebung Lo- rer der fremden Dele- xser völligen Verhand- hen dem Reichsaußen- choflowakischen Außen- -von 7 bis 8 Uhr iiu Montag ist außer da Vollsitzung eine Znsam- polnischen Außenmini- antmachen wird, wicht des Reuterschen Alliierten Deutschlands stkerbundspaktes durch- . ihm auf halbem Weg zweifellos mit äußer- den Standpunkt der m. Die Lage sei zwar
»terstatter des „Echo de ischen Korrespondenten, rigen Nachmittagsver- t Dr. Stresemann die erung des Besatzungs- rgebiet angeregt. Um jetzt auch die Rede da- niamandate zu -gewäh- hierüber schon befragt ynski und Dr. Bencsch ag werde Dr. Strese- öchiedsgerichtsverfahren onflikte erstrecken. Im richtshos im Haag zu- r Charakter haben. Im aber dieser hätte nur obligatorischen Spruch
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^ 23V.
Dicustug. de l3. Oktober
Mil.
Von der Deutschen Balkspartei.
Eßlingen, 12. Oktbr. Die Deutsche Volkspartei hielt hier gestern ihre Herlsitw ander Versammlung ab. In einer öffentlichen Versammlung sprach der Reichstagsabgeordnete Keinath über politische und wirtschaftliche Tagesfragen. Nachmittags fand dann die aus dem Lande zahlreich besuchte Landesausschußsitzung unter Vorsitz des Rvichstagsabgeordneten Bickes statt, der im Anschluß an die Vormittagsrede des Abg. Keinath über die Politik der Reichstagsfraktion sprach. Er betonte das Vertrauen der gesamten Reichstagsfraktion zu Dr. Stresemann und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es in Locarno gelingen werde, eine brauchbare Lösung der Sicherheitsfrage zu finden. Den Bericht über die Tätigkeit der Partei im württ. Landtag erstattete der Abg. Oberstudienrat Dr. Egelhaaf. Er hob besonders hervor die im Landtag geltend gemachte Forderung, daß, wenn der Staat Geld für neue Aufwendungen hat, er auch für seine Gläubiger Geld haben und in der Auswertungsfrage Recht und Glauben betätigen müsse. Den von der Regierung in Aussicht gestellten AenLerungen der Verwaltung sehe die Partei in den kommenden Monaten entgegen. Das Referat über Gemeindepolitik hatte Professor Schuster-Reutlingen übernommen. Er stellte die Forderung, daß die Gemeindepolitik in den Rahmen einer Politischen Partei eingefügt werden müsse und wandte sich dagegen, daß den Gemeinden immer weitere Ausgaben aufgebürdet werden, ohne ihnen die nötigen Deckungsmittel zuzuweisen. Nach längerer Aussprache wurden dann folgende Entschließungen einstimmig angenommen: 1. Der Landesausschuß der Deutschen Volkspartei in Württemberg spricht dem in Locarno um Deutschlands Zukunft ringenden Parteiführer, Reichsaußenminister Dr. Stresemann, sein unbedingtes Vertrauen ans und hofft, daß es ihm im Verein mit den übrigen deutschen Vertretern gelingen möge, Deutschland auf dem Weg zur Freiheit, Macht und Größe ein Stück vorwärts zu bringen. 2. Der Äcmdesaussrhuh der Deutschen Volks- Partei in Württemberg billigt nach eingehenden Berichten über die Reichs- und Landespolitik die Haltung der Fraktionen im Reichs- und Landtag und spricht ihnen wie der Parteileitung sein volles Vertrauen ans.
Verwüstungen durch französische Schießübungen in der Pfalz.
In den letzten Tagen hielt eine Abteilung französischer schwerer Artillerie beim Militärbahnhof Bundental bei Pirmasens Schießübungen in Richtung auf den Schießplatz Bitsch ab. Das etwa 70 Meter vom Standort der Geschütze in der Gemarkung Buchweiler liegende, erst 1923 erbaute Anwesen eines Landwirtes wurde dabei durch den Luftdruck schwer beschädigt. Das Dach des Hauses wurde zum Teil hinweggefegt und das ganze Gefüge gelockert. Die Familie des Landwirts hielt sich die beiden Tage im Keller auf. Ein Kind der Bauersleute verfiel in Krämpfe und liegt krank darnieder- — Am 6. Oktober ging ein Schuß zu kurz und explodierte sechs Kilometer vom Abschuß in der Gemarkung Fischbach bei Dahn. Dieser Fall zeigt die Gefahren, denen die Bevölkerung bei solchen Schießübungen ausgesetzt ist.
Fünf Verträge.
Berlin, 12. Oktbr. Wie der nicht immer zuverlässige „Mm- tagmorgen" behauptet, soll Reichspräsident von Hindenburg ein prominentes Mitglied der deutschen Delegation zur persönlichen Berichterstattung nach Berlin berufen haben. Der Berichterstatter hätte Locarno bereits verlassen und treffe am Montag früh in Berlin ein. Dies unter allem Vorbehalt. Der tschechische Gesandte in Berlin, Krosta, ist gestern nachmittag nach Locarno abgereist. Man schließt daraus, daß die Verhandlungen Werden Ostpakt unmittelbar bevorstehen. Es werden in Locarno fünf Verträge ausgefertigt werden: Der Rheinpakt zwischen Deutschland einerseits und Frankreich, Belgien, England und Italien andererseits. Ein Schiedsgerichtsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich. Ein Schiedsgerichtsvcrtrag zwischen Deutschland und Belgien. Ein Schiedsgerichtsvertrag zwischen Deutschland und Polen. Ein Schiedsgerichtsvertrag zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei. England wird nur die Verträge zwischen Deutschland und Len Weststaaten unterzeichnen, während Frankreich seine Unterschrift unter alle Verträge setzen wird. Die Einleitung des Westpaktes soll in ihrer endgültigen Fassung folgenden Wortlaut haben: „Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien und Italien kommen überein, folgenden Vertrag Wzuschließen, in dem sie die Bestimmungen des belgischen Neutralitätsprinzips feststellen, der Notwendigkeit Rechnung tragend, den territorialen Status in der Zone zu erhalten, die oft der Schauplatz von Konflikten in Europa war und indem sie Sorge tragen, die Sicherheit zwischen Lest Unterzeichneten Mächten mit einer die Verträge und den Völkerbundspakt ergänzenden Garantie herzustellen.
Ausland
Paris, 12. Oktbr. Der „Matin" kündigt an, daß Mussolini am Mittwoch zur Unterzeichnung des Rheinpattes nach Locarno kommen werde.
Paris, 11. Oktbr. Havas veröffentlicht eine Depesche offiziösen Ursprungs aus Fez, in der es heißt, die Lage Abd el Krims scheine jetzt sehr schwierig zu werden. Trotz seiner starken Propaganda nehme sein Ansehen weiter -ab. Die Bevölkerung sei -durch die fortwährenden Lustbombardements durch Flugzeuge und dem Mangel an Lebensmitteln geneigt, sich ganz von ihm zurückzuziehen. Nach Blättermeldungen aus Fez sollen die Spanier ihre Stellungen bei Ajdir, -namentlich im Tale Wed-Ghis, erweitert haben. Spanische Patrouillen seien bis zu Len Bene Sef, 10 Kilometer südlich Ajdir und unweit von Hamman, dem Zufluchtsort Abd el Krims, nach der Einnahme Ajdirs vorgedrungen.
Zu einem neuen Schlag gegen die Deutschen im geraubten Südtirol
hat die italienische Regierung soeben ausgeholt. Der Justiz- minister hat nämlich dem Ministerrat einen Gesetzentwurf Wer die Anwendung der Sprache in den Justizämtern vorgelegt. In allen Zivil- und Strafverfahren muß die italienische Sprache angewendet werden. Alle Akten der Justiz, die in einer anderen als -der italienischen Sprache versaßt seien, seien als vollkommen ungültig zu betrachten. So sieht das vielgerühmte Recht der Minderheiten in Italien aus. Als rechtlos werden also alle die -behandelt, die der italienischen Sprache nicht mächtig sind, denn die Gerichte können und verstehen nur italienisch!
Die Konferenz in Locarno.
Beginn der Ostpakt-Verhandlungen.
Der Sonderberichterstatter der Telegraphen-Union meldet aus Locarno: Kurz nach der Rückkehr des deutschen Außenministers von seinem Sonntagsausflug erschien der tschechische Außenminister Benesch im Esplanade-Hotel, um Stresemann den bereits am Samstag verabredeten Besuch zu machen. Der Besuch dauerte eine gute Stunde, nämlich von 7.05 Uhr bis 8.15 Uhr. Diese lange Dauer läßt schon darauf schließen, daß es sich nicht um einen bloßen Höflichkeitsakt gehandelt hat, sondern um eine wichtige Politische Besprechung, durch die die Verhandlungen in Fluß gebracht werden, die der tschechische Gesandte in Berlin, Dr. Krosta, mit seiner Anregung im Auswärtigen Amt vorbereitet hatte. Zu den bevorstehenden Ostpakt- Verhandlnngen wird aus deutscher Seite dazu aber ausdrücklich betont, daß es sich um Besprechungen außerhalb der Konferenz handelt. Mau scheint sich mit Len Alliierten darüber einig zu sein, daß Tschechen und Polen wenn überhaupt, erst dann auf der Konferenz zugelassen werden, wenn die Hauptmächte alle Fragen genügend vorbereitet haben.
Der Ertrag der ersten Woche.
Locarno, 12. Oktbr. Als Ergebnis der ersten Konferenzwoche kann festgestellt werden, daß bisher folgende Fragen geregelt zu sein scheinen: Die sämtlichen mit dem Westpatt zusammenhängenden Probleme mit Ausnahme derjenigen, die sich auf die östlichen Schiedsgerichte beziehen, und mit Ausnahme der deutschen Vorbehalte zu Artikel 16 des Völkerbundspattes. Diese betreffen übrigens, was besonders betont sei, in einer wesentlichen Frage den dritten Absatz des Artikels 17 -des Völkerbundspattes, in -dem von der Anwendung der Bestimmungen des Artikels 16 auch gegenüber einem Nichtmitglied des Völkerbundes — Rußland! — die Rede ist. Las es ablehnen würde, sich -den Bestimmungen -des Völkerbundspattes für die friedliche Lösung von StreitiAeiten, wie sie in Len Artikeln 12, 13 und 15 festgelegt sind, zu unterwerfen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß auch die vielbesprochene Frage, -die in Deutschland naturgemäß das allerlebhafteste Interesse findet, nämlich -die Ausrechterhaltung -der Artikel 42 bis 44 des Versailler Vertrages ihre Regelung insofern gefunden haben dürste, als für die zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien abzuschließenden Schieds- verträge die -absolute Gegenseitigkeit verbürgt wurde. Damit entfällt jede Möglichkeit für Frankreich, automatisch zu Sanktionen gegenüber Deutschland ohne vorherige Entscheidung des Schied^erichts zu schreiten. Wenn die deutsche Delegation diesen von ihr anscheinend erzielten Erfolg bisher nicht bekanntgegeben hat, so sind für sie dieselben Gründe der Rücksichtnahme aus die innere Politik des französischen Verhandlungspartners maßgebend, die umgekehrt Wohl auch die Bekanntgabe gewisser Konzessionen, die van der deutschen Delegation naturgemäß gemacht -werden mußten, verhindert -haben. Auch die Frage -der Schiedsverträge, die zwischen Frankreich, Belgien und Deutschland eingeführt werden sollen, ist grundsätzlich geregelt und wird kaum noch zu neuen Schwierigkeiten Veranlassung geben. Damit kommt also das im Genfer Friedensprotokoll vorgesehene Verfahren der obligatorischen Schiedsgerichtsbarkeit zwischen den genannten drei Ländern, und zwar unter Garantie Englands und Italiens zur Einführung, wenn auch seine Bestimmungen nicht in allen Einzelheiten mit dem Genfer Verfahren Wereinstimmen. Jedenfalls steht fest, daß der Völkerbund in diesen Verträgen eine wesentliche Rolle spielt und daß sie also die Zugehörigkeit Deutschlands zum Völkerbund zur Voraussetzung haben. Noch nicht endgültig geregelt sind: die östlichen Schiedsverträge und der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, der von deutscher Seite, wie bekannt, an eine Reihe von Vorbehalten gegenüber dem Artikel 16 und gegenüber dem Artikel 17 des Völkerbundspattes -geknüpft wurde. Diese Vorbehalte betreffen wiederum im wesentlichen -die Frage des Durchmarschrechts, die Frage der wirtschaftlichen, finanziellen und sogenannten kulturellen Blockade, zu der sich die Völker- bundsmit-glieder jedem Vertragsbrüchigen Staat gegenüber verpflichten müssen, die Frage der Teilnahme an den eventuellen militärischen Sanktionen, die der Völkerbundsrat gegen den Vertragsbrüchigen Staat zu beschließen hat. Die militärischen Sanktionen spielen übrigens nicht, wie man vielfach glaubt, die Hauptrolle, da man sich natürlich darüber klar ist. Laß Deutschland, wenn es erst Mitglied -des Völkerbundsrats sein wird, nach den Bestimmungen des Bölkerbundspaktes selbst darüber ein sehr -gewichtiges Wort mitzusprechen haben würde. Mel verhängnisvoller kann im Hinblick aus die deutsche Politik gegenüber Rußland -die Frage der wirtschaftlichen Sanktionen sein, die automatisch in Kraft treten. Die wichtigste Frage betrifft zweifellos das Durchmarschrecht, das im Artikel 16 gefordert ist.
Ein neuer Vorschlag der Alliierten für den Artikel 16?
Berlin, 11. Oktbr. Aus dem französischen Lager erhält der Sonderberichterstatter -der Telegraphen-Ünion eine Darstellung Wer einen Vermittlungsvorschlag, der -am Samstag Reichskanzler Luther und Dr. Stresemann von Briand und
Chamberlain gemacht sein soll. Wir geben diese Darstellung unter ausdrücklichem Vorbehalt wieder, da sich die Angaben wegen der vorgerückten Zeit nicht nachprüfen ließen. Nach der französischen Darstellung solle die deutsche Delegation auf eine Abänderung des Paragraphen 16 «nd auf eine neue Interpretation durch den Völkcrbundsrat Verzichten, weil hierzu weder die in Locarno versammelten Mächte, noch eine zu diesem Zweck cinzuberufende Sitzung des Bölkerbnndsrates bevollmächtigt gewesen wäre. Dagegen sollen die vier alliierten Staaten, die an der Locarno-Konferenz teilnehmen, und außerdem die Polen und Tschechen sich verpflichten, Le« Paragraphen 16 Deutschland gegenüber nicht anzuwenden > Das heißt, sie sollen ihr bindendes Versprechen abgeben, weder ihre Truppen durch deutsches Gebiet marschieren zu lassen, noch Deutschland zur Teilnahme an den militärischen Akttonen der VölkerLundsmitglieder zu zwingen, noch zur Teilnahme an wirtschaftlicher oder finanzieller Sanktion des Völkerbunds zu veranlassen. Der Erfolg der Konferenz hänge nun davon ab, welche Antwort die deutsche Delegatton geben würde. Sie hätte sich zu diesem Zwecke mit den Parteiführern und den in Berlin verbliebenen KWinetts- mitgliederu telegraphisch in Verbindung gesetzt. Am Montag vormittag erwarte man die endgültige Antwort der Reichsregierung.
Absage Briands an Polen?
Berlin, 12. Oktbr. Der Asien-Osteuropa-Dienst erfährt aus Locarnoer Konserenzkreisen, daß die letzten Besprechungen zwischen Briand und Skrzynski einen sehr heftigen Verlauf genommen hatten. Briand soll in sehr energischer Weise Skrzynski Vorwürfe gemacht haben, warum er sich mit Tschitscherln tn Verhandlungen Wer so weitgehende politische Probleme eingelassen und dadurch den Stoff zur Annahme geliefert habe, als beabsichtige Polen gemeinsam mit Rußland die Konferenz von Locarno zu sprengen. Ferner erklärte Briand, Laß die allzu - feierliche Ausnahme Tschitscherins in Warschau einen sehr peinlichen Eindruck in Frankreich gemacht habe. Zum Schluß erklärte Briand, die französische Regierung hätte den Beschluß gefaßt, den Goldfrankenkredit, den Frankreich bis jetzt der Polnischen Regierung gewährt habe, einzustellen. Briand begründete dies damit, daß -die Ausrüstung Polens notwendig war, als Frankreich durch Deutschland und Polen durch Rußland bedroht wurde. Jetzt aber stehe Frankreich vor dem Abschluß eines Garantiepaktes mit Deutschland und benötige Mne Rüstungen mehr im Osten. Auch Polen sei sa jetzt im sehr guten nachbarlichen Beziehungen zu Rußland, so daß die weitere Ausrüstung der Polnischen Armee nicht mehr in Frage komme. Briand soll auch erklärt haben, daß mit dem Beginn der russisch-polnischen Freundschaft Frankreichs von seinen Verpflichtungen Polen gegenüber sich befreit betrachten werde.
Aus Stadt Bezirk imd Umgebung«
Neuenbürg, 11. Otkbr. (Herbstkonzert des Männergesangvereins Liederkranz.) Frischer Herbstsonnenschein lockte am gestrigen Sonntage ungezählte Scharen hinaus in Wald und Flur, um nach trWen Regenzeiten wieder einmal Wanüerfreude zu suchen; Wer sie vergaßen darüber nicht. Laß am späten Nachmittage in der Turn- und Festhalle andre Freuden auf sie warteten, für welche der Liederkranz mit so feinem Kunstverständnis Sorge getragen hatte. Der große, stimmungsvolle Raum war dicht besetzt, und mit besonderer Freude begrüßten -wir die erhebliche Teilnahme auswärtiger Besucher, ein Beweis, daß auch in der näheren und weiteren Umgebung volle Wertschätzung einer hochstrebenden Vereinsarbeit sich geltend macht. Schon in der Ausstellung der Stückfolge ist Fritz Fleig ein Meister von hohen Graden: Unter Vermeidung -aller verflachenden Oeden drängt alles zu einem mächtigen Höhepunkt hin, ein bewundernswertes Crescendo findet in „Jung Volker" seine energische und folgerichtige Entladung, und jeder empfängliche Zuhörer fühlt sich auf eine höhere Warte gestellt, wo der „Hauch der Grüfte" überwunden ist. Mit dem Schwabensängerspruch geschah die richtige Eintönung. „Das Herz voll Lieder" — so jubelten die Männerchöre, so verbanden sich mit ihnen die köstlichen Frauenstimmen, so klang's gewiß auch aus den Harfensaiten, -die eines gottbegnadeten Meisters Hände zu tönendem Leben weckte. Ja, diese Harfe! Wunderbar wie sie mit ihren vollen Akkorden, mit ihren aus und ab schreitenden Gängen, ihrem Echo, ihrem can- tu8 fftmuZ, ihren blendenden Trillern und dynamischen Feinheiten zum Herzen sprach, wie sie den großen Raum füllten mit Wohlklang, wie auch die zartesten Stimmen noch flüsterten: Wir wollen nicht verloren sein! Der Saal konnte keine bessere Probe für die Vorzüge einer guten Akustik Wiegen. Kammervirtuos Fritz Post gehört einer durch und durch musikalischen Familie an; seine fünf Brüder sind je für ihre -besonderen Instrumente Künstler ersten Ranges, und das Gebrüder Post- Quartett erfreut sich seit Jahren hohen Ansehens. Seine Harfenvorträge lösen wahrhaft weihevolle Stimmung. Die Männer- und -gemischten Chöre bekunden aufs neue die künstlerisch hochgestimmte Arbeit des erfolgreichen und bewährten Chormeisters. Sträßer's klippenreiche „Lebensregel", Wengerts Sonntagsf-eier, die herzigen Volkslieder, -der Studenten Nacht- gcsang, die Grenadiere bis zu dem Eßlinger Preisgesang Jung Volker waren nicht nur nach strengem MaßstW -ausgesucht, sondern auch im Vortr-ag Lei Ernst und Scherz von edelstem Gepräge; das Gleiche gilt von den wundervollen gemischten Chören. Zweimal hat der Vereinssolist Ha ist mit seinem prächtigen Tenor im Tongewoge siegreich Wer den Wellen sich behauptet, in den Heiden gemischten Chören „Treue" von W. Decker und „Mer sitzet unter Aepfelbäum" von K. Kromer. Die Zuhörer kargten nicht mit Beifall und Hervorrufen; selbst die beiden braven Harfenträger konnten ihr redlich Test dankend guittieren. Nur eines war zu vermissen: Die Liedertextc, durch welche die Zuhörerschaft erst recht den vollen Genuß der Vor-