Heim zu verschaffen. Dem Gründer des Vereins, Georg Kropp, ist es gelungen, ein wohldurchdachtes Programm in die Wirk­lichkeit umzusetzen, durch das in verhältnismäßig kurzer Zeit über 3400 Bauverträge mit etwa 75 Millionen Goldmark ab­geschlossen werden konnten. Die Beziehungen des weitsichtigen Gründers erstrecken sich über die Grenzen Deutschlands hinaus und reichen bis Nordamerika. Da das Wohnungselend mit seinen grausamen, Volksgesundheit und Volkssittlichkeit zerstö­renden Folgen noch nicht behoben ist, so ist dieses Unternehmen sehr zu begrüßen. Mit fremder Hilfe kommt man nicht weit. Man hört immer wieder den Ruf:Das Reich, der Staat, die Gemeinden müssen bauen, der Staat muß für Wohnungen sorgen; Reich und Staat müssen Bougelder beschaffen." Aber Reich, Staat und Gemeinden sind mittellos, das bare Geld fehlt an allen Enden und Ecken. Darauf ist also kein Verlaß. 3tur eine geordnete Selbsthilfe, wie sie durch die Einrichtung der G. d. F. geboten ist, kann uns helfen. Gelingt es nicht, diesen Zusammenschluß einer größeren Zahl von mit aufrich­tigem Wollen zur Tat beherrschter Menschen herbeizuführen, so wird die kommende Mietzinssklaverei Verhältnisse zeitigen, deren Folgen nicht auszudenken sind. Mit Zwangsgesetzen wird nichts gebessert. DasSelbst ist der Mann" muß wieder Voll­wert bekommen, und nur der Zusammenschluß solcher wahrhaft Wollender wird vielen das eigene Heim beschaffen können. Den Weg dazu will uns die G. d. F. zeigen. Er ist einfach und man muß sich wundern, daß er nicht schon längst begangen wurde. Es handelt sich um den Zusammenschluß der Sparer, aller jener, die sich ernstlich ein Eigenheim wünschen, und die bereit sind, zur Erreichung dieses Ziels jährlich eine kleine Summe, nämlich 2, 3, 4, oder auch 5 Prozent des Baukapitals zu er­sparen und einzuzahlen. Hält der Sparer in normaler Weise seine Abzahlungen ein, so erhält er, sobald ihn das Los trifft, sein Eigenheim oder seine Wohnung bzw. das Baugeld in der Höhe der von ihm vertraglich abgeschlossenen Bausumme. Bau­spareinlagen bei der G. d. F. dienen ausschließlich den Inter­essen der Bausparer selbst, es werden keine Kapitalgewinne für irgend welche Einzelpersonen oder Unternehmungen dabei herausgewirtschaftet, alle Ueberschüsse fallen den Bausparern zu. Alle Zinsen von Bauspareinlagen werden einschließlich Zinses­zins den Bausparern gutgeschrieben, sie kommen dem Bauspa­rer selbst zu gut. Er bekommt also seine Gelder zuzüglich Zinseszins zurück. Wer durch Anschluß an die G. d. F. eine Bausumme zur Herstellung eines Eigenheims erhält, zahlt bei 2, 3, 4 und öprozentiger jährlicher Abzahlung bedeutend weni­ger oder nur ebensoviel ein, wie wenn er in der gleichen Zeit Miete zahlt. Er hat am Schluß der Abzahlungszeit aber ein eigenes Heim. Wer in dem gleichen Zeitraum wie die Abzah­lungszeit seiner Bausparsumme bei der G. d. F. währt, nur zur Miete wohnt, zahlt mehr oder das gleiche, wie bei der G. d. F-, hat aber am Schlüsse nichts! Bis Ende Juli wurden von der G. d. F. an 56 Bausparer ihre Bausumme für Eigen­heime bezahlt. An den jeweiligen Auslosungen nehmen stets jene teil, die mit Bezug aus die Zeit des Beitritts und auf ihre geldlichen Leistungen ungefähr gleichstehen. Zwischen den ver­schiedenen Abzahlungsgruppen wird in gerechter Weise gewech­selt, so daß nicht etwa die Bausparer mit kleineren Abzah­lungen andauernd zu Gunsten solcher mit großen Anzahlungen zurückgeschoben werden. Jeder kommt an die Reihe, der der Vereinigung beitritt und sparen will. Also überlege dir, ob du kannst oder ob du willst? Rechne einmal nach, ohs nicht doch geht. Zehn bis zwanzig Mark für überflüssige, wertlose Dinge, sagen wir Bier, Schnaps, Kino usw., sind im Monat bald öeisammen und schon kann der Anfang zur Gründung eines Eigenheimes gemacht worden. Wegen der Sicherheit brauchst du keine Bedenken zu haben. Jeder Bausparer ist durch die Treuhand-Vermittlung der G. d. F. an den Bau­sachwerten beteiligt, die von der Gesamtheit der Bausparer gegebenen Baugelder geschaffen werden. Zu dieser Sachwert­versicherung kommt noch als Personalsicherheit die Gesamtheit aller bei der G. d. F. abgeschlossenen Bauverträge. Da alle Gelder nur auf Goldgrund gegeben und in dieser Weise ge­sichert werden, ist auch der Einzelne, soweit es üherhaupt nur menschenmöglich ist gegen Valutaverluste geschützt. Wenn man bedenkt, daß heutzutage SO Prozent der Bevölkerung Deutsch­lands in Miete wohnt, so kann der Weg, Len uns die G. d. F. zeigt, nicht genug empfohlen werden. Es ist der Weg, der all­ein unserem Volk wieder zur Gesundung verhelfen kann. Mögen ihn viele beschreiten! Der Vortrag erntete reichen Beifall! Herr Schultheiß Fazler dankte dem Redner für seine interessanten Ausführungen und stellte noch einige Fragen an ihn, die er eingehend beantwortete.

Calmbach, IS. Sept. Auf eine Einladung von Herrn Ge­werbelehrer Schneider hin beehrte dieSchwäbische Bilder- bühne" Calmbach mit einem zweitägigen Besuch. An den bei­den Abenden hatten wir abwechslungsreichen Genuß. Wenn'

Vom GMck vergessen.

Roman von Fr. Lehne.

4. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Lege ab, Line, ich werde dir gleich Kaffee und Kuchen bringen lassen!" sagte Frau Likowski zuvorkommend.Ich muß nun gehen, da meine Anwesenheit unten nötig ist. Ach, es gibt noch schrecklich viel zu tun aus die Leute ist so gar kein Verlaß", sie seufste tief auf,in einem Stündchen schaue ich wieder nach Euch, und wenn Ihr Wünsche habt, so klin­gelt! Auf Wiedersehesi, Ihr lieben Kinder! Spreche ja nicht zu viel, Jeannettchen! Gelt, du achtest darauf, Line?"

Von der Tür aus winkte Frau Likowski nochmals mit den weißen, fleischigen, brillantenübersäten Händen.

Behaglich dehnte sich der gebrechliche Mädchenkörper in dem reich gestickten und mit Schleifen und Bändern gezierten Nachthemd auf dem breiten, weißen Neformbett, und ein Lächeln lag auf dem hübsch, anmutigen Gesicht, das noch die Spuren einer großen Erschöpfung trug. Es war sehr blaß, mit dunklen Ringen um den Augen.

Nun du da bist, Ewendoline, ist mir gleich viel wohler."

War es sehr schlimm?" fragte Ewendoline leise.War der Arzt da?"

Die andere nickte; eine Träne löste sich langsam aus ihren Augen.

In tiefem Mitgefühl neigte sich Ewendoline über die Kranke und küßte sie auf die Stirn; beide hielten sich fest an den Händen.

Sprechen wir nicht mehr davon, Liebste! Es geht alle» vorüber! Ich bin es ja gewöhnt. Erzähle mir lieber von dir!"

Da gibts nichts zu erzählen. Immer dasselbe, mein Hannerl! Mama ist so verbittert sie kann sich nicht an die veränderten Verhältnisse gewöhnen, obwohl nun drei Jahre seit Papas Tode verstrichen sind; sie hat wenigstens etwas von ihrem Leben gehabt aber ich"

Ach, Ewendoline, du hast's noch vor dir."

Ja, ich hab's noch vor mir! Sehr schön und sehr lockend!" entgegnete das Mädchen mit schneidender Stimme.

der erste Abend dem Wissenstrieb reiche Nahrung Lot, so war am folgenden Tag für die Phantasie und den Unterhaltungs­trieb gesorgt. Am Donnerstag, den 17. Sept-, wurde das Stück: Die Wunder des Amazonenstromes" aufgeführt. In frischen Farben trat jenes Land vor die Augen der Zuschauer: Der Riesenstrom mit seinen melancholisch träumenden Ufern, Len seltsamen Tieren und Pflanzen, die Eingeborenen mit ihrem Charakter und ihrer Lebensart. Daneben war die Gewinnung und Verarbeitung der Ausfuhrartikel jenes Sandes sehr an­schaulich dargestellt. Ein solcher Film trägt wirklich zur wah­ren Volksbildung bei. Der zweite Abend führte uns in ein anderes Zauberland, die südlichen Alpen, Dolomiten genannt. Diesem StückDer Berg des Schicksals", schien von Anfang an das Interesse der hiesigen Bewohner mehr zugewandt zu rein. Dies nicht mit Unrecht, denn das Stück war einzig in seiner Art, namentlich sei die trefliche psychologische Zeichnung des Stückes hervorgehoben. Der Mensch fühlt sich stark im Bewußt­sein seiner Kraft. Soll er sich vor toten Felsen bangen? Hie Landschaftsbilder des Stückes waren durchweg vortrefflich, mit einer plastischen Feinheit, wie man sie selten findet. Die Bil­derbühne hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Herrn Gewerbelehrer Schneider sind wir zu großem Dank verpflichtet für seine Bemühungen und wir dürfen uns sicher freuen in der Hoffnung, daß er uns noch mehr solche nützliche und unter- haltende Abende verschafft.ff. 0.8tuck- pkil.

WÜviienrvertz

Stuttgart, 19. Sept. Die württembergische Trachtenschau auf der Stuttgarter AusstellungDas Schwäbische Land" am Sonntag, den 27. September, wird mehr als vierzig Gruppen umfassen. Trachtenleute aus dem fränkischen Unterland, von Ellwangen und vom Ries, aus dem württembergischen Wein­land, von der Ulmer Alb, aus der Reutlinger und Tübinger Gegend, von der Steinlach und den Härdten, die Leut vom Gäu, darunter die Kuppinger, die eine alte Kuppinger Hochzeit darstellen und den Kuppinger Mond mitbringen, die Echterdin­ger zu Roß und zu Fuß, die Möhringer und Bernhauser, die Uracher Schäfer, der württ. Schwarzwald mit seinen reichen und schönen Trachten Oberschwabens, die Baar: alle Gegenden unseres Landes werden mit ihren schönsten alten bäuerlichen Trachten vertreten sein. Dabei werden allerlei Lebensgruppen angeführt: Mehrmals ein Hochzeitszug, eine Weinlese von Heil- Lronn, eine Kindstaufe von Garnberg bei Künzelsau werden viele Freude machen. Dazu kommen aus dem badischen Schwarz­wald, wo bekanntlich der Sinn für gute Art bis heute lebendig geblieben ist, große Gruppen in ihrer überaus malerischen Tracht und bringen ihre eigene alte Bauernmusik mit. Fünf Bauernkapellen werden neben den Trommler-Pfeiferkorps und Fanfarenbläsern im Zug sein, die Stadtgarde von Stuttgart wird wieder an der Spitze reiten, die Stadt Stuttgart stellt aus ihren Gütern und Ställen einen Erntewagen und einen Wein­wagen, um die Eintönigkeit des Zuges zu vermeiden. Dazu kommen einige alte württembergische Postwagen aus der Zeit von Anno dazumal.

Stuttgart, 21. Sept. (Lebensretter.) Vor einigen Wochen rettete das Mitglied des Schwimmvereins Cannstatt, Albert Denzinger, sechs Reichswehrsoldaten vom Tode des Ertrinkens, die im Drillich-Anzug mit Fechtgewehren an einem Patrouillenschwimmen teilaenommen hatten und in die Gefahr geraten waren, zu ertrinken. Benzinger gelang es nach und nach, alle sechs glücklich ans Ufer zu bringen.

Stuttgart, 2l. Septbr. (Versteigerung.) Am Samstag fand in der Billa Wittmann, des Inhabers des in Konkurs geratenen Bank­hauses Wittmann L Co. eine öffentliche Versteigerung statt, zu der sich viele Kauflustige eingefunden halten. Bei der Versteigerung zeigte sich die innere Pracht des mit Inflationsgewinnen erstandenen Hauses. Bei einigen Zimmern kam es zu lebhaften Steigerungen Besonders bemerkenswert ist der Verkauf eines Eßzimmers mit 3280 Mk., eines Bechsteinfliigels mit 2960 Mark und eines Damenzimmcrs mit 3070 Mark. Die Versteigerung ergab am Vormittag über 10000 und nachmittags über 42000 Mark.

Besigheim, 18. Sept. (Herbstaussichten.) Die letzten sonni­gen Tage beförderten die Reife der Trauben zusehends. Sie sind nun soweit in der Reise vorangeschritten, daß bei einigermaßen günstiger Witterung noch auf eine sehr gute Qualität gerechnet werden kann. Leider vernichtete der Wurm lagenweise bereits einen großen Teil der Ernte und namentlich sind es gerade die besseren Qualitäten, die seinem Zerstörungswerk anheimfallen. Wunderbar schön stehen die Hebriden (Arnold der Brie und Taylor) und fast scheint es, als hätte der Schädling die geringe Qualität dieser Trauben geahnt, da er sie ziemlich gemieden hat. Im heurigen obstarmen Jahre sind die Hebriden, von denen von Morgen bis zu 5 Eimern in Aussicht stehen, Wohl ein willkommener Ersatz für den Obstmost. Die Kartoffel­ernte ist in vollem Gang. Der Ertrag befriedigt in quantita­tiver wie in qualitativer Hinsicht. Der Preis ist zurzeit frei Station 3 Mark pro Ztr.

Dian hat mich zu einem Berufe gedrängt, zu dem ich nicht die geringste Lust verspüre. Verstehe mich recht: nicht unter unserer Armut, unter den ganzen veränderten Verhältnissen leide ich so schwer, nein, darunter, daß man meine Wünsche so gar nickt berücksichtigt hat."

Meine Mama wollte dich gut und sicher versorgt wissen", meinte Hanna leise,darum hat sie der deinen so zugeredet, dich"

Verzeihe, Kleine, ich wollte deine Mutter nicht an- klagen! Sie meint es nur gut mit uns! Aber wenn ich einmal lernen soll, warum läßt man mich nicht das lernen, wozu ich Lust habe? Singen! Und das hätte auch nicht viel mehr gekostet nur Malte hätte sich allerdings mehr einschränken müssen!"

Ich hatte es dir angeboten, Ewendoline," sagte Han­na vorwurfsvoll.

Ach, Hannerl, man hatte es mir doch unmöglich gemacht,

es anzunehmen-! Du Liebe, Gute, ohne Besinnen hätte

ich von deiner Güte Gebrauch gemacht doch es ging nicht, wirklich"

Ewendoline hatte sich den Bestimmungen der Kommer- zienrätin fügen müssen, die von einer Bühnenlaufbahn der Baronesse Reinhardt durchaus nichts wissen wollte, empört über einen solchen Gedanken! Frau Likowski fühlte sich in der Rolle einer beratenden, anordnenden Protektorin der Familie Reinhardt! Der verstorbene Baron hatte vor Jah­ren dem gleichfalls verstorbenen Herrn Likowski einen sehr großen Dienst erwiesen, und das vergaß man nicht o nein, man war dankbar so dankbar, daß man die Fa­milie Reinhardt als zu sich gehörig betrachtete, ihr mit Rat und Tat in ihrer späteren schwierigen Lage beistand und Vorschriften über alles machte, denen sich die Rein­hardts zu unterwerfen hatten!

Das Stubenmädchen brachte den Kaffee für Ewendoline und einen Teller, gehäuft voll Kuchen. Die junge Dame lächelte ein wenig; so spendabel war Tante Likowski sonst nicht gegen sie; dennoch freute sie sich der guten Sachen; nach dem verunglückten Mittagessen hatte sie Hunger.

Nun, Melli, sind Sie bald fertig unten?" fragte Hanna freundlich.

Metzingen, 21. Septbr. (Ueberschuß.) Bei dem Ausstellungs- schlutzcikt im Hotel Sprandel konnte der Vorsitzende, Fabrikant Brauchte, die mit Spannung erwartete Mitteilung machen, daß die Gewerbe- und Industrie-Ausstellung, die vor drei Wochen ihre Pforten geschlossen hat, mit einer bedeutenden Mehreinnahme abschließt. Nach dem Kassenbericht des Rechners, Gewerbeschulrat Kirchenmaier, gingen an Eintrittsgeldern 414M Mark ein. Hiezu kommen noch rund lOOOO Mark Pachterlöse und 5000 Mark Platzgebühren der Aussteller. Nach Abzug der Letzteren wieder erstatteten Platzgebühren ergibt sich ein Nettoüberschuß von 12000 Mark, über dessen Verwendung noch Beschluß zu fassen ist.

Niederstotzingen, OA. Ulm, 21. Sept. (Tödlicher Unfall.) In der Landeswasserversorgung Niederstotzingen kam Maschinenwärter Schlenk der Starkstromleitung zu nahe. Er stürzte mit vollständig verbranntem Gesicht von einer vier Meter hohen Leiter ab, wodurch ihm die Hirnschale zertrümmert wurde. In den Abendstunden trat, ohne daß der Verunglückte das Bewußtsein wieder erlangt hätte, der Tod ein. Der Verunglückte hinterläßt eine junge Witwe und zwei kleine Kinder.

Baden

Heidelberg, 18. Sept. Ein Schleppzug der Neckarschiffahrt hatte vorgestern im sog.Wehrle" unterhalb der neuen Brücke Pech. Der Wasserstand ist niedrig, und so kam es, daß der Kettenschlepper auf Grund geriet und nicht mehr vorwärts noch rückwärts konnte. Er brach dabei sogar in seinem Hinteren Teil Lurch. Es gelang schließlich, den Schleppzug dadurch flott zu machen, daß aus dem Staubecken bei Heilbronn eine größere Wassermenge abgelassen wurde. Als diese Flutwelle hier an­kam, konnte der Schlepper weiterfahren.

Villmgen, 21. Sept. Als der Monteur Meister aus Billin­gen heute nachmittag vor dem Abflug des Kurs-Flugzeuges nach Baden-Baden den Propeller andrehen wollte, erhielt er von demselben einen Schlag in den Rücken, der ihm die Becken­knochen und das Rückgrat zerschlug. Auf der Fahrt zum Kran­kenhaus erlag der Verunglückte nach einigen Minuten seinen schweren Verletzungen. Er hinterläßt eine Witwe mit mehre­ren unmündigen Kindern.

Vom Badensee, 21. Sept. Ein aufregendes Erlebnis hatten gestern die Passagiere des BodenseedampfersNürnberg", der um 5.25 Uhr nachmittags fahrplanmäßig den Konstanzer Hafen verlassen hatte. Ungefähr halbwegs zwischen Konstanz und Meersburg wurde bei Plötzlich hereingebrochenem stürmischem Wetter ein Motorboot hilflos treibend angetroffen, dessen Steuer zerbrochen war. Die Insassen des Motorboots gaben Notsignale und der DampferNürnberg" drehte bei. Die mit Energie aufgenommenen Rettungsarbeiten wurden trotz großer Schwierigkeiten mit Erfolg durchgeführt. Alle sieben Personen, darunter zwei Kinder, konnten wohlbehalten an Bord genom­men werden, ebenso das beschädigte Boot selbst. Dem umsich­tigen Kapitän derNürnberg" und der energischen Mannschaft wurde seitens der Passagiere die wohlverdiente Anerkennung gezollt._

Vermischtes

Abenteuerliche Flucht eines Dienstmädchens. Ein Dienst­mädchen aus der Prannerstraße zu München wollte wegen schlechter Behandlung zu seinen Angehörigen flüchten. Nur mit dem Hemd und Unterrock bekleidet, die übrigen Kleider zusammengerafft am Arm, stieg die Aufgeregte aus einem Fenster der im 2. Stock gelegenen Wohnung und ließ sich an einem Waschseil auf ein Glasdach im Hofe hinab. Das Wasch­seil riß aber und das Mädchen fiel auf das Glasdach, das der Körper durchschlug, und dann noch auf eine zweite Glasdecke. Von da stürzte es weiter in einen Bankraum, wo es auf einen Schreibtisch auffiel. Als dann das Mädchen die Ausgangstüre in diesem Raum verschlossen fand, kletterte es wieder durch das zertrümmerte Glasdach empor, bis es bei einer Familie im ersten Stock bewußtlos zusammenbrach. Der Rettungsdienst brachte die Verletzte ins Krankenhaus.

Sensationelle Verhaftung. Der Polizeibericht in Kaisers­lautern meldet: Die Kaufleute Max und Otto Pelletier, Josef Pfeuner, Hermann Gütter u. Emanuel Karade, alle aus Saar­brücken, bisher tätig bei der ersten allgemeinen Sparversiche­rungsbank A.G. Saarbrücken, wurden wegen Betrugs, Unter­schlagung und Urkundenfälschung in verschiedenen Fällen fest­genommen.

Zum 99. Todestage Johann Peter Hebels. Am 22. Sep­tember sind 99 Jahre verflossen, seit Johann Peter Hebel in Schwetzingen starb. 1760 in Basel geboren, studierte Johann Peter Hebel in Erlangen Theologie und wirkte zunächst in einer kleinen Pfarrei am Jsteiner Klotz, später in Lörrach als unterrichtender und gelegentlich predigender Vikar. 1808 wurde er nach längerer Tätigkeit in Karlsruhe zum Direktor des dor­tigen Lyzeums ernannt. Zehn Jahre später zum Prälaten der Landeskirche. Berühmt geworden ist Johann Peter Hebel

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Ach Gott, gnädiges Fräulein, wir wissen nicht, wo uns der Kopf steht, wir haben noch alle Hände voll zu tun." Das Mädchen bediente Ewendoline und entfernte sich.

Da haben wir es hier oben besser, gelt, Ewendoline? Wie auf einer verzauberten Insel sind wir beide! Sieh, wie schön die Sonne scheint wie blau der Himmel ist! Nun wird es doch bald Sommer! Ob ich ihn noch erleben werde?" fügte Hanna nach einer kleinen Pause leise hinzu.

Liebste, Liebste", ergriffen kniete Ewendoline vor dem Bett nieder,zweifelst du daran? Ich nickt! Du bist doch sonst gesund und wenn du Rücksicht auf oas dumme Herz nimmst, kannst du hundert Jahre alt werden!"

So alt will ich gar nicht werden ich bin zufrieden, wenn es ein Drittel wird! Das Leben ist doch schön ich freue mich seiner doch, wenn ich auch nur ein Stiefkind des Glückes bin verwachsen"

Ewendoline streichelte ihr die Wangen.Nicht doch, o, nicht doch, Hannerl, mach dir das Herz doch nicht schwer."

Ach, Ewendoline, wenn du klagst ich möchte manch­mal lachen, dich schelten: versündige dich nicht! Meinen ganzen Reichtum gäbe ich hin, wenn ich schön wäre wie du! Nein, ich will bescheiden sein nur: wenn ich gerade Glieder hätte! Blanko sagt zwar, keiner hätte es so gut wie ich sie rechnet mir vor, daß Papa mir allein die Hälfte seines Vermögens vermacht hat, und daß sie und Mama sich mit der anderen Hälfte begnügen müs­sen! Papa in seiner großen Güte und Liebe für mich hat wohl gewußt, warum er das Testament so abgefaßt hat damit mich Mama und Vlanka nicht gar zu sehr vernach­lässigen! Darum auch find sie so liebenswürdig gegen mich ich fühle es wohl. Ja, wären sie wie du! Du ver­stehst mich du bist ohne Eigennutz! O, man hat ein doppelt feines Gefühl, wenn man vom Glück vergessen ist, wie ich da ist man dankbar für jede« bißchen wahre Liebe. Meine Schwester Blanka läßt mich es oft merken, daß ich ihr lästig bin-und heute morgen erst wie­der -! Ach hatte mich gefreut auf das Fest und wollte

auch mal fröhlich sein unter Fröhlichen aber sie hat es mir so verleidet-"

(Fortsetzung folgt.)

besonders du Manischen < Hausfreunde ein dürften.

Stuttgart

zarter Herbsft davon allein < schwere Pferd M und 18t Verlauf des 9 Stuttgar ja Inlandswa ^ heraus, > Nachbarländer bare, trockene H-schäftsgang n je lOO K- k5.50), Somm Kaser neu 17 Nhl 33-34( M 5.75-6 ( «preßles Str, Schweine 70 Mark. Mark. - Bl< 7g-80. Milch 22 -R, Läuse ser bis 35 Mo

am Mont Stuttgart, Arbeiterzeitun schlagnahmt n gehorsam gegr Ausrechterhalt!

München letzten Tagen beugungsmatzi zeichnen.

Lllüwigsl Gedenktag de der Anilin- m noch den 21. dus furchtbare Mut und m Spur mehr zi Köln. 2 lellte, um El betrieb ihrer !e vollen und rischen Zeitun Köln, 22 neidet, ist der «mischen chen worden. Ein. Mg dieser L M erhalten, s Rhens a kec Schuhmai fräulein Sch' >rei ersten Pe chwer, aber r mgens bliebr Aachen, gmünster suh kiner von di, »on denen eil Osnabrii hm Räumen >mch das F, lener, das sic nisbrettete. ! ins die Hand« stuhl von den Feuerwehr in durch Versich, Mark geschätz Berlin, betrugen die Untersuchungs Blättern alle' lstage eines «ntgegcngebra Auftragsmam lassen werder noch 2000 M chmelzen.

Kiel, 2l gestern morge Gjedser" in wurde ans L Reval, - esthnsschen M der Strecke T usammen. f Verletzte zu t zwischen wiel Ratibor, alte Bauer ° Mutter ermo Ein Landjägi zur Auffindun Lemberg Lrdensprieste' Pfarrer Ideo Er ist früher m der Diözes »an einem K die Absicht g aber wach uv Paris, : pazit aus de!

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