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Kiel, 9 Sept. Der Kreuzer „Berlin" trat heute mittag durch iien Nordostseckanal seine diesjährige große Auslandsreise nach Südamerika an. Der Berliner Oberbürgermeister Büß, der hier im Flugzeug eingetroffen war, nahm an der Fuhrt des Kreuzers bis Rends-
^^Königsberg. 9. Sept. Nach einer Mitteilung der „Königsberger Nartuna'schen Zeitung" wurden in dem Altersheim des Armenhauses in TM vier Insassen eines Schlasraumes infolge von Gasvergiftung lot aufgefunden. Das Gas war in einem Zimmer unter dem Schlaf- raum ausgestkömt und durch einen Luftabzug in das Zimmer gelangt, in dem die vier Männer schliefen. Vier Frauen, die in dem unteren Raume schliefen, sind mit dem Leben davongekommen: nur eine Trau ist erkrankt.
Genf, 9. Sept. Heute nachmittag beendete der Finanzausschuß des Völkerbundes seine Beratungen über die Frage der Aushebung der Finanzkontrolle in Oesterreich. Danach wird ein endgültiger Beschuß über die Aufhebung der Kontrolle aus die Dezembertaqung des Rates verschoben. Nach dem Stand der heute abgeschlossenen Verhandlungen besteht die Absicht, für drei Jahre nach Aushebung der Kontrolle bei der Oesterreichischen Nationalbank einen Delegierten des Völkerbundes als Beobachter beizubehalten. Außerdem wird sich der Völkerbund für die nächsten zehn Jahre das Recht Vorbehalten, bei Wiederkehr finanzieller Schwierigkeiten in Oesterreich die Finanzkontrolle wieder aufznnehmen.
Genf, 9- Sept. Der Führer des syrisch-palästinensischen Komitees, Miccel Letfallah verlangt In einem aus Kairo datierten Appell an die Völirerbundsversammlung dringend deren Intervention, nur dem Werk der Zerstörung, das in Syrien bereits eine tragische Wendung genommen habe, ein Ende zu bereiten. Die Völkerbundsversammlung wird aufgesordert, eine 'Abordnung nach Syrien und Palästina zu «affenden, um die Ursachen der dortigen Wirren zu untersuchen.
Genf, 9. Sept. Die Verhandlungen über de» engeren Zusammenschluß der baltischen Staaten mit Polen sind gescheitert.
Paris, 10. Sept. Wie die Blätter melden, haben Arbeiter in der Hochebene von Queinevieres in der Nähe der Schlucht von Puisaleine den Leichnam eines deutschen Soldaten gesunden. Dem „Svir" zufolge ivurde in der Nähe von Anneey-le-Chatean das Skelett eines deutschen Soldaten entdeckt.
Sofia, 9. Sept. Das Stadtgericht in Rutschtschuk hat vier bulgarische Kommunisten zum Tode durch de» Strang und 30 zu schwerer Kerkerstrase verurteilt. 15 Angeklagte wurden sreigesprochen.
Adelaide, 9. Sept. Hier wurden 64 streikende britische Seeleute zu je 14 Tagen Gesängnis verurteilt. In Sydney wurden gegen 89 streikende britische Seeleute Haftbefehle erlaffen.
Schweres Zugsunglück.
Am 9. Sept-, früh 12.55 Uhr, stieß der Militärsonderzug, in dem sich das dritte Bataillon des Reichswehrinfanterie-Regiments Konstanz und Teile des Ausbildungsbataillons Donau- eschingen befanden, auf der Fahrt nach dem Manövergelände im Bahnhof Donauwörth auf eine in das eine Vorgleis ragende Wagengruppe auf. Hierbei wurde der Zugführer und ein Reichswehrsoldat tödlich verletzt. Außerdem wurden vier Reichswehrsoldaten schwer und zehn leicht verletzt. Der Sachschaden ist nicht unbedeutend. Die Ursache des Unfalls ist mangelhafte Gleisprüfung im Bahnhof Donauwörth. Aerztliche Hilfe war alsbald zur Stelle. Die Verletzten, die aus Baden und Hohenzollern stammen, sind im Krankenhaus Donauwörth untergebracht. Die Zhamen der in Donauwörth verletzten Reichswehrsoldaten sind: 1. Friedrich Haug aus Hausen im Tal; 2. Hermann Kleinhans aus St. Georgen bei Freiburg i. Br.; Z. Friedrik Holzheu aus Freiburg i. Br.; 4. Josef Zetsche aus Baden-Baden; 5. Rudolf Pfaff aus Letmagen, Westfalen; 6. Fritz Nadler aus Freiburg i. Br.; 7. Emil Ritsche aus Ve- ringenstadt in Hohenzollern; 8. Eugen Stadler aus Pfohren; Z. Hermann Duetsche aus Schönau-Brandt, Kreis Lörrach; 10. Anton Schießl aus Eschweiler, Amt Neustadt-Baden; 11. Anton Ullrich aus Sandweiler-Baden; 12. Karl Reiser aus Veringenstadt in Hohenzollern. Zwei weitere Verletzte sind bereits zu ihrem Truppenteil wieder entlassen worden,
München, 9. Sept. Der Präsident der Reichsbahndirektion Augsburg hat dem Kommandeur der Truppen, die bei dem Eisenbahnunglück in Donauwörth in Mitleidenschaft gezogen wurde, persönlich sein herzliches Beileid ausgesprochen und die Verletzten im Krankenhaus besucht. Wie hiebei in Erfahrung gebracht Werden konnte, sind die Verletzungen der Soldaten, auch der Schwerverletzten, glücklicherweise nicht derart, daß noch weitere schlimme Folgen befürchtet werden.
44. Deutscher Aerztetag.
Leizpig, 9. Sept. Der 44. Deutsche Aerztetag wurde heute in der Aula der Universität durch den Vorsitzenden des deutschen Aerzte-Vereinsbundes, Geheimen Medizinalrat Dr. Dippe, er- ' öffnet, der auch dem Hartmann-Bund zu seinem 25jährigen Jubiläum herzliche Worte widmete. Nach den Begrüßungsansprachen wurde in die eigentliche Beratung eingetreten und zwar zunächst über das Thema „Aerztestand und Leibesübungen". Hierüber referierte Medizinalrat Schnell-Halle a. S. Er plädierte für eine maßgebliche Mitwirkung der Aerzteschaft an den Bestrebungen zu allgemeinen Leibesübungen und forderte dementsprechend die Ausbildung von Sportärzten. Die von ihm vorgelegten Leitsätze wurden einstimmig angenommen. Weiter wurde dem folgenden Antrag zugestimmt: Die deutsche Aerzteschaft fordert die örtlichen Organisationen auf, die Bestrebungen zur Förderung der Leibesübungen entsprechend den im Rahmen der Leitsätze Dr. Schnells festgelegten Grundsätzen lebhaft zu unterstützen und besonders dafür Sorge zu tragen, daß sie in den örtlichen Gruppen des Deutschen Aerztebundes für Leibesübungen vertreten sind. Im weiteren Verlaufe beschäftigte sich die Tagung mit der Rechtsstellung der deutschen Aerzte im Lichte des neuen Strafgesetzentwurfes. Das Referat hielt Prof. Dr. Lechte-Göttingen- Nach einer ausgedehnten ! Aus,prache erklärte sich die Tagung mit den Ausführungen des Referenten einverstanden. Ferner genehmigte die Versammlung die Rechnungslegung über das verflossene Geschäftsjahr. Gcschäftsaufsicht über die Hannoversche Waggon-Fabrik A.G.
Hannover, 9. Sept. Auf Anfrage bei der Hannoverschen Waggon-Fabrik A.G. (Hawa) erklärte die Verwaltung, daß sie heute die Anordnung der Geschäftsaufsicht beantragt hat. Diese .Maßnahme sei erfolgt, um eine Bevorzugung einzelner Gläubiger zu verhindern und um Zeit und Ruhe zur Durchführung j der Sanierung zu gewinnen. Der Betrieb des Werkes wird uneingeschränkt aufrechtcrhalten. Von der Verwaltung wird wei
ter mitgeteilt, daß neben der allgemeinen ungünstigen Wirtschaftslage und den besonderen Verhältnissen in der Waggon- Industrie, die bekanntlich in hohem Maße an dem Ausbleiben von Aufträgen der Reichsbahn krankt, ein weiterer Grund sür die Schwierigkeiten des Werkes darin zu suchen sei, daß ein großer Reparationsauftrag für Jugoslawen vom Reich durch Verordnung von 3. 9. 1923 sistiert worden sei. Dadurch seien erhebliche Kapitalien festgelegt worden, die erst wieder im Wege einer mit außerordentlichen Zinslasten verbundenen Kreditaufnahme flüssig gemacht werden könnten. Nachdem nunmehr aber die Lieferungen auf Reparationskonto, wenn auch zunächst nur in geringem Umfange, wieder ausgenommen worden seien, so verspreche sich die Hannoversche Waggon-Fabrik bei dem bereits bewiesenen Entgegenkommen des Reiches bei der Abwicklung der großen noch vorliegenden Reparationsaufträge eine erfolgreiche Durchführung des Sanierungsplanes.
Das gesamte Kapital des Sichel-Konzerns verloren.
Blättermetdungen zufolge weist der Status der Sichel- Gesellschaft in Mainz, die Antrag auf Verhängung der Geschäftsaufsicht gestellt hat, einen Aktiv-Saldo von 1550 000 RM. auf. Somit wäre das Aktienkapital von 20 Millionen RM. fast ganz verloren Unter den Rücklagen befinden sich Ansprüche gegen die Aktien-Gesellschaft für Jndustriewerte in Luzern in Höhe von 3 Miillonen RM. Einschließlich von 8 Millionen Mark Schulden der Eisenhandelsgesellschaft ist der gesamte Schuldenbestand des Sichelkonzerns mit rund 20 Millionen Reichsmark anzunehmen.
Ku-Klux-Klan in Berlin.
Berlin, 9. Sept. Hier ist laut „Achtuhr-Abendblatt" eine Geheimorganisation von der Polizei aufgedeckt worden, die sich in Anlehnung an die Formen und Gebräuche des Ku-Klux-Klan in den Vereinigten Staaten unter Führung von einem gebürtigen Vollblutamerikaner und zwei Deutsch-Amerikanern gebildet hat. Dje Mitglieder der Organisation nennen sich „Ritter des feurigen Kreuzes". Der Zweck der Organisation wird als eine „Ueberparteiliche Zusammenschließung" von Männern bezeichnet, die entschlossen sind, die „Freiheit des Vaterlandes zu erkämpfen" u. unter „Bekämpfung des Judentums" Deutschland von den sogenannten „Schädlingen" zu befreien. Die Organisation steht in Beziehungen zu Mitgliedern des Frontbanns und des Wikingbundes. Die Mitglieder müssen unbedingten Gehorsam schwören und einen Eid leisten, daß sie einen martervollen Tod auf sich nehmen, falls sie Verrat üben. Die Vereidigung soll nach Angaben von Angehörigen der Organisation auf eine schwarz-weiß-rote Fahne mit einem Hakenkreuz, nach Mitteilungen von anderen Beteiligten auch auf die amerikanische Fahne erfolgt sein. Es sind heute vormittag eine Reihe von .Haussuchungen und Festnahmen durchgeführt worden, wobei umfangreiches Material beschlagnahmt wurde. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, erstreckt sich der Kreis dieser wegen Geheimbündelei Verdächtigen auf etwa 1000 Personen,
Wie die Blätter zu der Aufdeckung der Geheimbundorganisation des Ordens des „feurigen Kreuzes" noch Mitteilen, handelt es sich bei den drei amerikanischen Gründern um einen Studenten Gray aus Chicago, der vor drei Wochen in sein Vaterland zurückgekehrt ist und um zwei Deutsch-Amerikaner, Vater und Sohn, welche gestern mittag in Schlesien verhaftet wurden. Nach Mitteilungen des „Lokalanzeigers" sollen die drei Genannten Politische Hochstapler sein. Dem „Berliner Tageblatt" zufolge habe das Verschwinden eines jungen Mannes in Berlin zu der Entdeckung des Bundes geführt. Bei einer in der Wohnung seiner Eltern vorgenommenen Haussuchung seien von der Polizei Papiere gefunden worden, die auf das Bestehen einer Ku-Klux-Klan-Organisation in Berlin Hingeiviesen haben. Außer in Berlin sollen auch in Hamburg, Jena, Dortmund und Kassel ähnliche Bünde bestehen. Der Leiter der politischen Aktion gegen den Geheimbund hat, den Blättern zufolge, die amerikanische Botschaft in Berlin von der Verhaftung der beiden Amerikaner in Kenntnis gesetzt.
Genfer Besprechungen über die Sicherheitsfrage.
Genf, io. Sept. lieber die letzten Vorgänge bei den Genfer Verhandlungen über den Sicherheitspakt wird aus zuverlässiger italienischer Quelle bekannt, daß tatsächlich am Montag nachmittag beschlossen worden ist, eine Einladung an Deutschland zu einer Ministerkonferenz abzusenden, die nach Auffassung Englands und Frankreichs angesichts der unentschiedenen Haltung Italiens nicht mehr in einer oberitalienischen Stadt, sondern in Luzern stattfinden soll. Auf Grund dieser Vereinbarungen forderte Chamberlain heute vormittag von dem italienischen Ratsmitglied Scialoja zwecks Klärung der Frage der weiteren Teilnahme Italiens an den Verhandlungen eine bindende Erklärung, ob Italien dem Sicherheitspakt beitreten will oder nicht. Scialoja hat diese Frage dringend an die italienische Regierung weitergegeben und sich die Beantwortung bis zum Eintreffen neuer Weisungen aus Rom Vorbehalten. Man rechnet damit, daß die Antwort der italienischen Regierung in zwei bis drei Tagen in Genf eintresfen wird. Es wird hinzugefügt, daß die Absendung der Einladung an Deutschland vom Eintreffen der italienischen Antwort abhängt. In der erwähnten Frist wird, wie weiter verlautet, von englischer Seite versucht werden, auch die Besprechungen mit Benesch und Skczhnsky zu Ende zu führen.
Türkischer Antrag auf Volks-Abstimmung in der Moffulfrage.
Genf, 9. Sept. Die türkische Delegation zur Völkerbundstagung überreichte dem Generalsekretär des Völkerbunds ein Memorandum, in welchem sie auf das letzte Expose des britischen Kolonialsekretärs Amery antwortet und eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit des Mossul-Gebietes verlangt. In dem Memorandum wird im einzelnen ausgeführt, daß die Volksabstimmung im Mossul-Gebiet unbestreitbar das beste Mittel zur Entscheidung der Streitfrage sei. Die ganze Bevölkerung des Mossulgebiets verlange eine rasche Beendigung der fremden Besetzung und die Ausrechterhaltung der alten Beziehungen zu ihrem Mutterlande, für welches sie sogar bereit sei, den Kampf gegen die größte Kolonialmacht der Welt aufzunehmen. Rechtlich sei das Mossulgebiet unter der Souveränität der Türkei geblieben. Das umstrittene Gebiet müsse logischer Weise auch türkisch bleiben. Um aber die guten Beziehun
gen zwischen.England und der Türkei nicht zu trüben, schlage die Türkei die Volksabstimmung vor.
Frankreich lehnt Rußlands neueste Vorschläge ah.
Paris, 9. Sept. Painlevä und Briand haben in Genf ein Memorandum über die Regelung der Kriegsschulden Rußlands an Frankreich geprüft, das Krassin vergangene Woche der französischen Regierung überreicht hat, Painleve hat Krassin vor der Abreise nach Rußland eine ziemlich kurze, gemeinsam mit Briand abgefaßte Note überreichen lassen, in der es die französische Regierung ablehnt, vage und undeutliche, an Bedingungen geknüpfte Vorschläge zu prüfen und die Sowjetregierung auffordert, ihr konkrete und genauere Vorschläge, die nicht an die Gewährung von Krediten geknüpft sind, zu unterbreiten.
Spanischer Vormarsch auf Ajdir.
Paris, 9. Sept. Aus Madrid wird amtlich gemeldet, daß die spanischen Truppen gleich nach der Landung in der kleinen Bucht Eebadilla, einen Teil der großen Bucht von Alhucemas, den Vormarsch in Richtung Ajdir angetreten haben. Die Rif- Marokaner leisteten bis jetzt, nach den hier vorliegenden Meldungen, so gut wie gar keinen Widerstand, so daß sich das Unternehmen günstig entwickele. General Primo Le Rivera veröffentlichte einen Aufruf an die Marokka-Armee, worin er die Soldaten zu strenger Pflichterfüllung auffordert, um zu beweisen, daß Spanien ein starkes Volk und eine gut organisierte Nation ist. — General Nouvilas, Generalsekretär des Direktoriums, wurde nach Tetuan beordert, um das Kommando über eine Brigade zu übernehmen.
Mit Giftgas und Tanks gegen die Drusen.
Berlin, 9. Sept. Der Korrespondent der „Daily News" in Jerusalem berichtet über die französische Offensive gegen die Drusen: Nach aus Paris eingegangenen Befehlen soll in den Angriffen auch das Gas benutzt werden, um den Aufstand der Drusen niederzuschlagen. Eine große Anzahl Truppen mit Tanks und Gasmunition treffen täglich von Marseille kommend in Beirut ein.
Der Ersatz für die „Thenandoah".
Philadelphia, 9. Sept. Die hiesige Marineluftschiffwerjt gibt soeben bekannt, daß sie die Pläne für den Bau des größten Luftschiffes der Welt fertiggestellt hat. Es soll an Geschwindigkeit, Größe und Motorenstärke die „Shenandoah" um ein beträchtliches übertreffen. Das neue Luftschiff wird eine Länge von 785 Fuß, das heißt 100 Fuß mehr wie die „Shenandoah" haben, sein Gasinhalt von sechs Millionen Kubikfuß wird denjenigen der „Shenandoah" uni mehr als das doppelte übersteigen. Die Baukosten werden auf sechs Millionen Dollar veranschlagt. Mit dem Bau soll begonnen werden, sobald die Genehmigung des Marinesekretärs Wilbury aus Washington einge- trosfen ist, mit deren baldiger Erteilung die Werftleitung rechnet.
Dir Folgen der „Shena«doah"-Katastrophe. ^
Washington, 9. Sept. Das „Shenandoah"-Unglück und dessen Folgen gestalten sich immer mehr zu einem Politischen Skandal allerersten Ranges. Die Presse bespricht in Kommentaren die überaus schweren Anklagen des früheren Assistenten des Oberbefehlshabers der Luftstreitkräfte Colonel Mitchell und verlangt, daß dieser, immer noch im Dienst befindliche, Offizier deswegen vor einem Kriegsgericht zur Rechenschaft gezogen werden soll. Vor allen Dingen verlangt sie Aufklärung über die Anschuldigungen gegen die Marinebehörde und den Staatssekretär Wilbury, denen von Colonel Mitchell verbrecherische Nachlässigkeit, Unfähigkeit und verhängnisvolle Sparsamkeit zur Last gelegt werden. Es ist das erste Mal in der Geschichte der amerik. Armee, daß ein aktiver Offizier mit so schweren Beschuldigungen gegen seine Vorgesetzte Behörde aufgetreten ist und ein Verfahren gegen sie geradezu herausgefordert hat. In amtlichen Kreisen besteht die Absicht, die Untersuchung gegen Colonel Mitchell so zu beschleunigen, daß dieser schon im Laufe der nächsten 14 Tage vor ein Kriegsgericht gestellt werden kann. Nach Ansicht militärischer Kreise will man Mitchell gar keine Gelegenheit geben, die von ihm erhobenen schweren Anklagen ausführlich zu begründen. Die leicht beweisbare Tatsache allein, daß ein aktiver Offizier so schwere Beschuldigungen in dieser Form ausgesprochen hat, genüge zu seiner Verurteilung. Andererseits ist Oberst Mitchell, der schon mehrfach Beweise seines starken Selbstbewußtseins gegeben hat, nicht der Mann, seinen Gegnern die Erledigung des Falles zu erleichtern. Aus San Antonio, wo er sich zur Zeit aufhält, kommt die Nachricht, daß er fest entschlossen sei, sich nichts gefallen zu lassen.
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Oberamtsstadt Neuenbürg.
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Der Gemeinderat hat am 8. des Monats die Erhebung einer Wertzuwachssteuer von den im hies. Gemeindebezirk gelegenen Grundstücken beschlossen, deren Veräußerer das Eigentum an denselben in der Zeit vom 1. Januar 1919 bis 31. Dezember 1924 erworben haben. Die von den Ministerien des Innern und der Finanzen zum Voraus genehmigte Steuerordnung kann jederzeit auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 3, eingesehen werden. Als zuständige Steuerstelle wurde die Steuerratschreiberei bestimmt.
Die Steuerordvung tritt am 1. Oktober 1925 in Kraft.
Tteuerratschreiberei: Schäfer.
Morgen Freitag 11.45 Uhr wird auf der Station
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Schwemmsteine
von Meistbietenden gegen Barzahlung versteigert, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
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