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I auf 68. In 52 Fällen handelt cs sich um Unterleibstyphus, der bisher zu vier Todesfällen führte. Die Zahl der Paratyphuskranken > beträgt 5 und der Paratyphusverdächtigen 11.

! Köln. 12. Aug. In den heutigen ersten Morgenstunden brach in dem Reinigungsgcbäude eines Mühlenwerkes in Köln-Deutz ein Feuer aus, das das ganze Gebäude bis auf die Umfassungsmauern -ersiörte. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Sämtliche Maschinen wurden vernichtet. Die großen Lagerbestände haben durch Wasser sehr gelitten. Der Betrieb ist vollständig stillgelegt.

Köln. 12. Aug. Die vom englischen Kriegsgericht gegen Swo boda wegen Ermordung eines englischen Soldaten verhängte Todes strafe ist auf dem Gnadenwege in lebenslängliche Gefängnisstrase um ^ gewandelt worden.

Chemnitz, 12. Aug. Gestern abend gegen 7 Uhr betraten zwei qut gekleidete junge Leute ein Goldwarengeschäft am Antonplatz, schloßen die Ladeniür hinter sich ab, bedrohten die Inhaberin mit Revolvern und stopften sich dann sämtliche Taschen mit goldenen Uhren, Armbändern, Schmucksachen usw. voll. Nachdem sie alle Schaukästen ausgeraubt hatten, ergriffen sie die Flucht und entkamen unerkannt.

Berlin, 12 Aug. Wie die Blätter aus Wien melden, ist Hitler, der zur Teilnahme an dem nationalsozialistischen Parteitag in Wien eingeladen worden war, von der österreichischen Regierung die Ge­nehmigung zur Einreise verweigert worden. Die Grsnzbehörden sind angewiesen, Hitler nicht über die österreichischen Grenzen zu lassen. Die ötinneszechen I und II in Warnap und III und IV in Brauk sollen verkauft werden. Als Käufer kommen die Rheinstahl A.-G. und der preußische Staat in Frage. Nach dem Verkauf sind Bc- triebseinschränkungen vorgesehen. Der Berliner prakt. Arzt Dr. Johann Diebel, der angeklagt war, seinen Vater vorsätzlich getötet zu haben, wurde von der Anklage des Totschlages freigesprochen, da er in Notwehr gehandelt habe und nur wegen unerlaubtem Waffenbesitz zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt, welche Strafe durch die Unter­suchungshaft als verbüßt erachtet wird. Die deutsche Regierung fordert in einer Note an Amerika nach Erfüllung der Knox-Porter- Resolution die Freigabe deutschen Eigentums in Amerika.

Königshütte, 12. Aug. DerOberschlesische Kurier" meldet aus Plcß: Als zwei Kaufleute mit ihren Damen sich auf dem Heimwege von Geczalkowitz nach Pleß befanden, wurden sie von zwei Banditen überfallen und mit vorgehaltenen Revolvern auf das offene Feld hinausgedrängt, wo sie ihrer sämtlichen Wertsachen beraubt wurden. Während sich die zwei männlichen Personen mit dem Gesicht aus den Erdboden legen mußten, suchten die Banditen die Damen ein Stück weiter abseits zu nehmen. Auf die Hilferufe der Damen stürzte sich einer der Kaufieute auf einen Räuber und versuchte, ihm die Waffe zu entreißen. Bei dieser Gelegenheit wurde er von dem Banditen zweimal durch die Brust geschossen, sodatz er schwer ver­letzt liegen blieb. Die Täter ergriffen darauf die Flucht und entkamen unerkannt.

Beuthen, 12. Aug. Gestern früh erfolgte, wie dieOberschlesische Zeitung" berichtet, in der Pulverfabrik Kruppamühle (Kreis Groß- Strehlitz) eine starke Explosion, bei der zwei Arbeiter schwer verletzt wurden.

Breslau, 12. Aug Die Wirtschafterin des ermordeten Professors Rosen, Neumann, ist heute vom polizeilichen in das Untersuchungs­gefängnis überführt worden. Sie leugnet weiterhin, mit der Tat in irgend einer Verbindung gestanden zu haben.

Reichenberg. 12. August. Ein Gewittersturm, der sich stellenweise zu einem Wirbelsturm steigerte, richtete in der Nacht zum Mittwoch im hiesigen und im Gablonzer Bezirk große Verheerungen an. Zahlreiche Häuser wurden abgedeckt, ganze Waldstrecken entwurzelt : und die Telephonleitungen zerstört. Die ärgsten Verwüstungen wurden in Proschwitz, wo ein Webereibelrieb stillgelegt wurde, und im Gab­lonzer Vorort Kastenloch, wo inehrere Häuser zerstört wurden, an­gerichtet.

Stettin, 12. August. In dem Dorfe Gewiesen in Pommern entstand in einem Arbeitshaus Feuer, das schnell umsichgriff und in kurzer Zei 10 Bauerngehöftc einüscherte. Das Vieh konnte größten­teils gerettet werden. Die gesamte Ernte ist jedoch verbrannt.

Warschau, 12. August. Verschiedene Warschauer Blätter melden, daß eine Reihe neuer Terrorakte von seiten der Kommunisten Partei zu erwarten sind. Infolgedessen soll ein Gesetz in Vorbereitung sein, das das Verbot der Kommunisten-Partei aus dein Gebiet der polni­schen Republick, sowie schwere Zuchthausstrafen für kommunistische Parteitätigkeit Vorsicht.

Paris, 12. August. Havas meldet aus St. Die: Westlich von Taintreux neben dem Foret de la Solitude sind 6 Skelette deutscher im August gefallener Soldaten entdeckt worden.

Brüssel, 13. Aug. Dcrojere Heure reilt mit, daß aufgrund des Versailler Vertrages der Fall Graff dem gemischten deutsch-belgischen Gerichtshof unterbreitet werden soll. Der Fall sei Gegenstand der Prüfung der Minister für Justiz und Auswärtiges gewesen. Man sei der Auffassung, daß ei» Justizirrtum vorliege.

Washington, l2. August. Amerika lehnt den belgischen Schulden- ltilgungsplan, der die Schuldentilgung mit de» deutschen Reparations, Leistungen in Zusammenhang bringen will, als unannehiner ab.

Hindenbnrg in München.

München, 12. Aug. In den frühen Morgenstunden des heu­tigen Tages hatte der Himmel alle Schleusen geöffnet, und es goß etwa bis um 8 Uhr in Strömen. Trotz des fürchterlichen Regens hatte sich von ?X8 Uhr ab eine gewaltige Menschen­menge am Bahnhof und in den Straßen, die zum Prinz Karl- Palais führen, angesammelt, die geduldig die Ankunft des Reichspräsidenten erwartete. Unter den Harrenden bemerkte Mn zahlreiche Arbeiter. Hiudenburg traf um 8.06 Uhr in einem Sonderwagen, der an den fahrplanmäßigen Berliner D-Zug angehängt war, der gestern abend um 9.02 Uhr Ber­lin verlassen hatte, auf dem Münchener Hauptbahnhof ein, wo ihn der bayerische Ministerpräsident, sowie die Spitzen der Be­hörden qpf dem Bahnsteig empfingen. Kitte Reichswehrkom- Pagnie war vor dem Portal in der Bayernstraße aufgestellt usw präsentierte mit aufgepflanztem Seitengewehr, während die Musikkapelle den Präsentiermarsch spielte. Unter ungeheu- rem ^ubel erschien der Reichspräsident auf der Treppe vor dem Bahnhop In diesem Augenhlick ließ der Regen nach und die sonne, brach durch die Wolken. Riesenflugzeuge des Süddeut- lcken Aerolloyd erschienen in der Lust und zogen ihre Kreise über dem Münchener Hauptbahnhof zum Zeichen der Begrü- tzung wahrend an den Flügeln riesengroße schwarz-weiß-rote und blau-weiße Fahnen flatterten. Der Reichspräsident grüßte "Äs Seiten bis zu den Dächern der Häuser, die eben­falls dicht besetzt waren, und bestieg dann mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held das bereitstehende geschlossene Auto, dem noch zwei weitere Wagen mit den übrigen Herren Olsten. In Begleitung Hindenburgs befand sich Staatssekretär Dr Meißner und sein persönlicher Adjutant, Major von Hin- omburg. Aus der Fahrt durch die Stadt wurde das Auto von den Flugzeugen begleitet, während im Hofgarten in der Köni- ginstraße Abteilungen der in München liegenden Truppenteile Mit ihren Musikkapellen ausgestellt waren. Die ganze Stadt prangte zu Ehren des Reichspräsidenten im Festschmuck.

Um 9.30 Uhr stattete der Reichspräsident im Staatsministe- des Aeußern der bayerischen Regierung einen Besuch ab

"ahm hier die Vorstellung der Staatsminister und Staats- entgegen. Ministerpräsident Dr. Held begrüßte den herzlichste und sprach aus, daß das ganze ^olk für diesen Besuch aufrichtig dankbar sei und Bekenntnis der vollen Anerkennung der Eigenstaat- der restlosen Würdigung seiner Bedeutung

Reich und für das Reich sehe. Bayern sei davon überzeugt,

- ^mchspräsident E starker, zielbewußter Führer des vRiÄ« ' der Wahrer seiner Ehre und Förderer seiner Welt-

ng, zugleich aber auch ein treuer Schirmer der Rechte und

Interessen der einzelnen Staaten sein werde. In Bayern fühle man sich als Deutsche geborgen und sicher unter der treuen Ob­hut des Reichspräsidenten. Wenn er, der Ministerpräsident, diese Gelegenheit wahrnehme, um dem Reichspräsidenten die Rechte und Lebensinteressen Bayerns ans Herz zu legen, und ihn zu bitten, nicht zuzulassen, daß je ein Volk der Verküm­merung zugeführt werde, so tue er das aus der Ueberzeugung, daß er der erfolgreichste Mehrer der Einheit und Kraft des Reiches sei, der es verstehe, der Eigenart und den verfassungs­mäßigen Rechten der einzelnen Staaten auf ein Eigenleben voll gerecht zu werden.Wir in Bayern wissen," führte Dr. Held aus,Baß Deutschlands Schicksal unser Schicksal sein wird, und wir lassen uns in unserer Reichsgesinnung von niemandem übertrefsen. Wir wetteifern mit den anderen Staaten in Ar­beit und Opfern für die Wiederaufrichtung des Vaterlandes, für seine wirtschaftliche und moralische Erstarkung und seine Erhebung zur alten Größe und Anerkennung in der Welt. Dieser Wetteifer wird aber nur dann erfolgreich sein, wenn das Reich und die Reichsregierung die einzelnen Staaten in ihrem Recht und ihren Lebensnotwendigkeiten respektieren und so der Einheit des deutschen Volkes im Reich die dauerhafte Grundlage erhalten. Wir beklagen die innere Zerrissenheit des deutschen Volkes und sind bereit, alles zu tun, was die Ueberzeugung von der Volksgemeinschaft auf dem Boden der Staatsgesinnung, der Vaterlandsliebe und Staqtsautorität zu stärken geeignet ist." Der Ministerpräsident schloß mit der Hoffnung, daß es ge­lingen möge, das Volk zu einen und zu versöhnen und ihm nach außen hin Geltung und Ansehen zu schaffen, die allein auf den Weg zum Frieden führen würden. Reichspräsident v. Hin- denburg dankte dem Ministerpräsidenten für den freundlichen Empfang und wies darauf hin, daß er schon am 13. Mai bei dem Empfang der Herren des Reichsrates in Berlin betont habe, daß er das Eigenleben der Länder als wichtige und Le­bensgrundlage der geistigen und wirtschaftlichen Entwicklung des Reiches ansehe und daher gewillt sei, der Eigenart der Länder und ihren besonderen Bedürfnissen Rechnung zu tra­gen. Seinen heutigen Besuch in München bitte er als Ausdruck seines aufrichtigen Willens aufzufassen, mit den Ländern auch enge Persönliche Beziehungen zu unterhalten und ihre leiten­den Männer in unmittelbarem Meinungsaustausch kennen zu lernen. Vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Reich und Ländern sei unerläßlich, wenn wir das Vaterland wieder em­porführen wollten. Mit Befriedigung habe er aus den Worten des Ministerpräsidenten entnommen, daß das Bewußtsein enger Zusammengehörigkeit und der Wille zu gemeinsamer Arbeit in Bayern kräftig und lebendig sei. In der Zuversicht, daß wir so in treuer Gemeinschaft den Weg der Zukunft gehen wür­den und mit dem aufrichtigen Wunsch, daß in einem starken und einigen Deutschland ein großes Bayern leben werde, grüßte der Reichspräsident die Vertreter Bayerns von Herzen.

Gegen 12 Uhr kam der Reichspräsident mit dem Minister­präsidenten Dr. Held und Staatssekretär Dr. Meißner, sowie den übrigen Herren seiner Begleitung von dem Reichsfinanzhof kommend, vor dem Rathaus an, wo ihm eine den Marienplatz dicht füllende Menge eine lebhafte Huldigung bereitete. Gelei­tet von den beiden Bürgermeistern begab sich der Reichspräsi­dent mit dem bayerischen Ministerpräsidenten in den Sitzungs­saal, wo die Mitglieder des Stadtrates und die Ehrengäste des Empfangs, unter ihnen die Reichsminister Dr. Geßler und Stingl, der Landtagspräsident, der Regierungspräsident von Oberbayern, General Kreß und Geheimrat Oskar von Miller, der Schöpfer des Deutschen Museums, Ausstellung genommen hatten. Der Reichspräsident ließ sich die einzelnen Herren vorstellen, worauf Bürgermeister Scharnagel die bereits ge­meldete Ansprache an den Reichspräsidenten richtete. Die Er­widerung des Reichspräsidenten wurde mit Zustimmung ausge­nommen. Zur Erinnerung an den Besuch trug sich der Reichs­präsident auf Einladung des ersten Bürgermeisters in das Ge­denkbuch der Stadt München ein. Als sich der Reichspräsident auf dem Balkon des Hauses zeigte, wurden ihm wiederum stür­mische Huldigungen bereitet. Der Reichspräsident sprach mit markiger, über den ganzen Platz schallender Stimme einige Worte des Dankes für die freundliche Aufnahme, die ihm die Münchener Bevölkerung bereitete und schloß mit einem Hoch auf das Vaterland, in das die Menge begeistert einstimmte. Da­rauf folgte das von der Stadt München gegebene Frühstück, an dem auch die Ehrengäste des Empfangs teilnahmen.

Am Nachmittag gab der Gesandte des Reichs in München, Haniel, aus Anlaß der Anwesenheit des Reichspräsidenten in München einen Tee in kleinerem Kreise. Um 6 Uhr begab sich der Reichspräsident im Kraftwagen, wie im Laufe des ganzen Tages von der Bevölkerung herzlichst begrüßt, in das Deutsche Museum, wobei Oskar von Miller, der den Reichspräsidenten willkommen hieß, die Führung übernahm. An. der Besichtigung nahmen außer dem Ministerpräsidenten Dr. Held der Kultus­minister Dr. Matt und Exz. van Dyck teil. Die Führung er­streckte sich auf verschiedene Abteilungen und endete im Ehren­saale des Musums, wo sich der Reichspräsident in das Ehren­buch eintrug. Schon bei Beginn der Führung hatte eine dicht­gedrängte Menschenmenge im Vestibül und auf den Treppen des Museumsgebändes den Reichspräsidenten erwartet und be­reitete ihm stürmische Ovationen. Auch auf der Fahrt zum Palais des Ministerpräsidenten Dr. Held wurden dem Reichs- Präsidenten weitere lebhafte Ovationen bereitet. Um 7.30 Uhr gab Ministerpräsident Dr. Held dem Reichspräsidenten mit fei­ner Begleitung und weiteren geladenen Gästen, ein Diner, dem sich ein Empfang im Palais des Ministerpräsidenten anschloß.

Der erste Tag des Staatsbesuches Hindenburgs in Mün­chen fand einen eindrucksvollen Ausklang in einem Zapfenstreich der Münchener Garnison, der während des Empfangs im Pa­lais des Ministerpräsidenten stattfand. Der weite Platz vor dem Palais war schon vor 9 Uhr von einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge gefüllt. Der Reichspräsident trat mit Ministerpräsident Held. General Kreß v. Kressenstein, Kar­dinalerzbischof von Faulhaber und anderen Persönlichkeiten auf den Balkon des Hauses, wo er die Meldung des Komman­deurs zum Zapfenstreich entgegennahm. Am Schluß des Zap­fenstreichs, der in der Nationalhymne ausklang, brachte Mini­sterpräsident Dr. Held ein dreifaches Hoch auf das deutsche Va­terland und auf Hindenburg, zu welchem ganz Deutschland mit Vertrauen und tiefer Verehrung aufblicke, aus. Das Hoch des Ministerpräsidenten wurde von Zehntausenden jubelnd ausge­nommen. Der Reichspräsident erwiderte mit Worten des Dan­kes für die Aufnahme, die er in Bayern fand und brachte eben­falls ein begeistert aufgenommenes Hurra auf das Bayernland aus. Im weiteren Verlause mußte sich der Reichspräsident wie­derholt auf dem Balkon des Palais zeigen. Er gab in einer Ansprache nochmals seiner tiefen Ergriffenheit und seinem Dank für die Beweise herzlicher Sympathie Ausdruck, die ihm dar- gcbracht wurden. Erst gegen Mitternacht, nachdem der Emp­fang beendet war, erreichten die jubelnden Kundgebungen der Zehntausende ihr Ende.

Bolksknndgebun,g für den Reichspräsidenten.

Zu einer besonderen Kundgebung für den Reichspräsidenten kam es heute mittag auf dem Marienplatz vor dem Rathaus. Schon vor L?12 Nhr hatte sich eine immer größer werdende Menschenmenge auf dem Platz angesammelt, die den Reichsprä­sidenten bei seiner Abfahrt mit nicht endenwollenden Beifalls­

rufen bgrüßte. Nach der Feier im Rathaus trat Reichsprä­sident von Hindenburg mit dem Ministerpräsidenten Dr. Held und dem ersten Bürgermeister Scharnagel auf den Balkon des Rathauses. Kaum wurde die nach Tausenden zählende Men­schenmenge seiner ansichtig, als sie in gewaltigen Jubel aus­brach und das Deutschlandlied anstimmte, das von der Menge trotz des starken Regens mit entblößtem Haupt gesungen wurde. Im Anschluß an neue Hochrufe sprach Hindenburg zur Menge und sagte: Ich danke für den herzlichen Empfang, der mir in dem schönen München zuteil geworden ist. Unser teures Vater­land Hurra, Hurra, Hurra!" Die Menge nahm diesen Ruf brau­send auf, worauf unter neuen Zurufen und Tücher schwenken der Bevölkerung der Reichspräsident mit einer Verbeugung den Balkon verließ.

Dementi.

München, 12. Aug. In der Berliner Presse wird das Ge­rücht verbreitet, Reichspräsident von Hindenburg werde sich in München mit dem bayerischen und dem deutschen Kronprinzen zu einer Aussprache treffen. Wir sind zu der bestimmten Er­klärung ermächtigt, daß an diesem Gerücht kein wahres Wort ist. Der bayerische Kronprinz weilt zurzeit in Berchtesgaden und auch der deutsche Kronprinz befindet sich nicht in München.

Abbruch der Verhandlungen in der Eisenindustrie.

Essen, 12. Aug. Bei den heutigen Verhandlungen über das von den Gewerkschaften gekündigte Arbeitszeitabkommen für die Eisenindustrie für die nordwestliche Gruppe forderten die Vertreter der Arbeitnehmer die allgemeine Einführung der achtstündigen Arbeitszeit in allen Betrieben der eisenschaffen­den und eisenverarbeitenden Industrie ohne Lohnausfall. Die Arbeitgeber vertraten die Auffassung, daß bei der schwierigen Wirtschaftslage mindestens die bisherige Arbeitszeit beibehal­ten werden müsse. Da eine Einigung unter diesen Umständen nicht zu erzielen war, wurde vom Schlichter eine neue Verhand­lung aus den 18. August vorm, in Dortmund angesetzt.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 12. Aug. Bei der dritten Beratung der Zollvor­tage verließen die sozialdemokratischen Abgeordneten den Saal, sodaß kein Sozialdemokrat daran teilnahm. In wenigen Ab­stimmungen wurde die ganze Zollvorlage dann angenommen. Es folgte die zweite Beratung des Handelsabkommens zwischen Deutschland und der deutsch-belgischen Wirtschaftsunion. In der Debatte wurde von allen Rednern die Aufhebung der Aus­nahmebehandlung der Deutschen in den belgischen Kolonien gefordert. Abg. v. Gräfe (Bölk.) griff den Reichsaußenmini­ster dabei scharf an, was diesen zu einer längeren Erwiderung vcranlaßte. Der Vertrag wurde in zweiter und dritter Bera­tung gegen die Stimmen der Völkischen endgültig angenommen. Alach kurzer Aussprache fand in zweiter und dritter Lesung gegen die Stimmen der Völkischen und Kommunisten auch der deutsch-englische Handelsvertrag Annahme. Hierauf wandte sich das Haus der zweiten Beratung des Amnestiegesetzes zu. Un­ter Ablehnung der hierzu gestellten Aenderungsanträge wurde die Vorlage jn zweiter und hierauf auch in dritter Lesung ein­stimmig angenommen. Nach Erledigung kleinerer Angelegen­heiten wurde die Sitzung geschlossen und das Haus trat in die Sommerferien ein. Wiederzusammentritt am 19. November bzw. steht dem Reichstagspräsidenten die Einberufung zu einem früheren Termin zu.

Ein seltener FM.

Berlin, 12. Aug. Aus deutschnationalen Kreisen wird mit­geteilt: Die Deutschnationale Volkspartei zählt im Reichstag 110 Mitglieder (einschließlich der Hospitanten). Bei der Ab­stimmung über die Zollvorlage am Mittwoch waren ausweislich der Listen 110 Mitglieder zugegen. Es fehlte also niemand. Das ist in der Geschichte des Parlaments ein seltener Fall und ein gutes Zeichen für die Disziplin und das politische Pflicht­bewußtsein der Mitglieder, von denen aus Gesundheits- oder anderen Gründen Wohl mancher gerne von Berlin ferngewesen wäre.

Keine Verhandlungen mit Abd el Krim.

Paris, 12. Aug.Matin" meldet: Es bestätigt sich, daß ein von Abd el Krim offiziell bevollmächtigter Emissär zu Ge- deral Primo de Rivera begeben hat, um ihm den Wunsch des Rif-Führers mitzuteilen, mit Frankreich und Spanien nur dann Verhandlungen aufzunehmen, wenn die Unabhängigkeit des Rifgebietes vorher anerkannt würde. General Primo de Rivera hat von dieser Mitteilung dem Ministerpräsidenten Painleve Kenntnis gegeben, der übrigens weder Frankreich noch Spanien Folge geben werden.

Sarrails Verlustliste in Paris.

Paris, 12. Aug. Von zuständiger Seite erfährt der Ver­treter der Tel.-Union, daß der dritte Teil des Berichts des Generals Sarrail über die Lage in Syrien heute mittag am Quai d'Orsay eingetroffen ist. Er bezieht sich hauptsächlich auf die französischen Menschen- und Materialverluste. Es heißt in dem Bericht, daß die Lage in Syrien augenblicklich ruhig sei. Am Quai d'Orsay wird über die genauen Verlustziffern vor­läufig Stillschweigen bewahrt, bis sich das Kriegsministerium mit der Prüfung des Berichts befaßt hat. Dann wird ein zu­sammenfassendes Communiqus herausgegeben werden.

Die Lqge in Syrien.

Paris, 12. Aug. Painleve erklärte Vertretern der Presse, daß den neuesten Meldungen aus Syrien zufolge die Verluste der französischen Truppen 800 Tote, Verwundete, Gefangene und Vermißte betrage. Die Festung Sueida werde gegenwär­tig immer noch belagert, doch sei sie noch für 1ZL Monate mit Lebensmitteln versehen. Die französischen Entsatztruppen wür­den rechtzeitig eintreffen.

Nach Londoner Meldungen aus Jerusalem Lehnt sich die Erhebung der Drusen gegen die Franzosen immer weiter aus.

Das Ergebnis von London.

London, 12. Aug. Die englisch-französischen Verhandlun­gen über die Antwortnote an Deutschland und über die Grund­züge der alliierten Vorschläge für einen Sicherungspatt sind heute nachmittag gegen 1.30 Uhr zu Ende gegangen. Um 6 Uhr wurde folgendes CommuniquS des englischen Auswärtigen Amtes veröffentlicht:Die Unterhandlungen zwischen Briand und Chamberlain haben eine Verständigung ergeben über die Antwort, die die französische Regierung, in Uebereinstimmnng mit ihren Alliierten auf die deutsche Note wegen der gegen­seitigen Garantieverträge und der Schiedsgerichtsverträge Vor­schläge. Man benutzte die Gelegenheit dieser Zusammenkunst zu einem weiteren Meinungsaustausch über den Sicherungs- Patt. Ein solcher Pakt kann erst feste Gestalt annehmen, nach­dem Unterhandlungen zwischen den Vertretern aller Parteien, die an diesem Abschluß beteiligt sind, stattgefunden haben. Die Londoner Besprechungen haben die Aussichten für wettere Un­terhandlungen erheblich verbessert, die in naher Zukunft statt­finden werden und zu einem endgültigen Ergebnis führen können."

Das französische Communigue ist wesentlich freundlicher ge-