nannte hat folgenden Wortlaut:Der gesamte Kreisvorstand spricht de» Turnvereinen von Ulm für die ausgezeichnete Vorbereitung und glanzvolle Durchführung des 41. Landesturnfestes den herzlichsten Dank aus. Ganz besonders gibt er seiner Freude Ausdruck darüber, daß die Ulmer Turnvereine hierbei einträchtig zusammenarbeiten und dann trotz der vielen Vorbereitungen, welche ein Fest in solchem Ausmaß für die Ulmer Turner und ihre Führer mit sich brachte, die Ulmer Vereine noch die stärksten Vereinsriegeu stellte», und damit ein glänzendes Zeugnis von dem Gemeinschastsgeist und der Durch- bildung der Ulmer Turnerschaft ablegten. Möge das Turnfest dazu beitragen, daß dieses vorbildliche Zusammenwirken auch in Zukunft fortdauere zum Wohl der Ulmer Turnerschaft, zum Vorteile für un­sere Turnsache und zum Segen für unser Volk!"

Heilbronn, >2. August. (Brandstiftung) Der 17 Jahre alte Schneiderlehrling Karl Metzger aus Möckmllhl, der in letzter Zeit mehrere Drohbriefe an verschiedene Behörden geschrieben und am 9. Juli vormittags einen Uebersall fingiert hatte, hat zugegeben, am l. Juli in Möckmllhl den Brand in dem unbewohnten Gebäude des Handelsmanns Strauß aus Heilbronn gelegt zu haben. Der Brand konnte rechtzeitig entdeckt und gelöscht werden, ehe größerer Schaden enstanden ist. Wenn der Brand zum Ausbruch gekommen iväre, hätte ein zusammengebauter Gebäudekompler von 12 Wohnhäusern und Scheuern abbrennen können.

Btberach, 12. Aug. (Schändung eines Kriegerdenkmals.) Dieser Tage ist das von Pfadfindern ihren gefallenen 22 Kameraden gesetzte Denkmal seines schönen Blumenschmucks beraubt worden. Ein junger Gärtnergehilfe sollte es sich angelegen sein lassen, das Denkmal sauber mit den ganzen Sommer über blühenden Blumen zu versehen, die nun über Nacht alle gestohlen wurden. Das ist mehr als eine Büberei und ist sicher von einem Erwachsenen geschehen, der auf billige und einfache Weise zu schönen Begonienpflanzen kommen wollte.

Friedrichshafen, 12. Aug. (Ueberfüllter Dampfer.) Am Sonn­tag ging ein schweizerischer Vergnllgungsdampfer von Rvrschach nach Meersburg. Der Dampfer, der 700 Paffagiere faßt, war schon bei seiner Abfahrt in Rorschach vollbesetzt. Trotzdem nahm er in Horn, Arbon, Romanshorn und Kreuzlingen noch Reisende auf und hatte schließlich mindestens 1000 Personen an Bord. Mitten auf dem See während der Fahrt von Kreuzlingen nach Meersburg kam der Dampfer aus irgend welchen Gründen so bedenklich aus dem Gleich­gewicht, daß Wasser in den Dampfer einzulaufen drohte. In diesem Augenblick entstand unter den Reisenden eine ungeheure Aufregung und unbeschreibliche Panik. Verschiedene Passagiere eilten zum Ka­pitän auf die Kommandobrücke und überhäuften ihn mit den schwer­sten Vorwürfen. Der Kapitän lehnte, in Meersburg angekommen, die Rückbeförderung aller Passagiere auf seinem Dampfer ab. Es blieb daher nichts anderes übrig, als auf telephonischem Wege einen zweiten Dampfer bei der Dampfbootoerwaltung Romanshorn anzu­fordern, so daß aus dem Rückweg dann zwei Dampfer zur Verfügung standen, die übrigens recht gut besetzt gewesen sind. Auch hier hatte abends der um D/, Uhr von Konstanz eintreffende österreichische SalondampferStadt Bregenz" sich im Hafen so stark zur Seite gelegt, daß das Wasser fast in den Dampfer eingedrungen wäre. Auch von anderen Dampserkursen erzählt man sich, daß Ueberfüllungen oorgekommen sind.

Friedrichshafen, 12. Aug. (Ein Werber für die Fremdenlegion.) Einem Polizeibeamten machten zwei junge Leute die Mitteilung, daß sie von einem Manne angesprochen worden seien, der sich bei ihnen in auffälliger Weise erkundigt habe, wie man ohne Paß am besten über die Schweizer Grenze kommen könne. Der Beamte ging der Sache nach und es gelang, den Mann in einer Wirtschaft zu stellen und festzunehmen. Es handelt sich um einen gewissen Liedtke aus Rastenburg in Westpreußen, der in Geislingen bereits versucht haben soll, junge Leute für die französische Fremdenlegion anzuwerben. Liedtke wurde der Staatsanwaltschaft in Ulm zugesührt, da er so­wohl von Ulm, als auch von Stuttgart steckbrieflich gesucht wird.

Aalen, >2. August. (Tot ausgefunden.) Privatier Balthaser Beißwänger wurde beim Tannenwäldle tot ausgefunden. Es liegt entweder ein Unfall vor, oder hat der Verstorbene einen Schlagan­fall erlitten. Daß fremde Hand den Tod des alten Mannes herbei- führte, also ein Verbrechen oorliegt, ist ausgeschlossen.

Baldern, OA. Neresheim, 12. Aug. (Eva im Walde.) Forst­wart Müller traf i».> fürstlichen Wald eine anscheinend geistesgestörte Frauensperson an, die zum Teil entblößt war und singend im Grase lag. Der Aufforderiing. sie solle den Wald verlassen, leistete sie keine Folge und entgegnen, sie wolle den Wald kauten. Mit Hilfe einiger Kulturarbeiterinnen konnte sie »ach Kerkingen gebracht werden, wo auch ihre Herkunst Aufklärung fand. Sie gehört einer Gemeinde des Oberamts Ellwangen an, von wo aus sie heimlich entlaufen ist.

Zigemrerunwesen. In derJpf- und Jagstzeitung" lesen wir: Entlegen, zwischen Wäldern, auf schlechten Wegen nur zu erreichen, liegt unser Dörflein, sonst ohne Reiz, auch ohne einen gefürchteten Landjäger, ist es aber doch ein paradiesischer - Winkel für herumziehende Zigeunerhorden. Regelmäßig in Ab­ständen von drei bis vier Wochen kommt so eine Karawane, ausgeschwätmt mit Spitze, Rücken- und Seitendeckung und in der Mitte das Gros der fahrbarenVillen" (soeben ziehen wie­der fünf Wagen ab). Lautlos schleichen die weiblichen Vorboten heran, meist zu zweien, zur Inspektion der Häuser. Während die eine an der Vorderfront bettelt (nein! sie hausiert auch mit Spitzen, Waschpulver oder sogar mit Stoff), zieht die andere von hinter her Erkundigung ein und fragt versehentlich auch die Hühner, ob sie nicht nagelfest seien. Und wasverlangt" die Bettlerin, wenn nur eine weibliche Person zu Hause ist! Alte Kleider, Milch, Brot, Eier usw. nacheinander. Bekommt sie nichts mehr, wird sie frech und sagt:Du wüstes Tier!" Auswahl will sie auch haben, die Schone: vom Mehl verlangt sie das schönste. Der Gipfel der Frechheit aber ist erreicht, wenn dieseDame" noch die Forderung stellt: Eine Ziga­rette will ich auch noch! Und die gute Frau gibt aus Furcht vor diesem Volk und andere geben, um diese Gesellen nur wie­der los zu werden. Die Männer tragen eine meist saitenlose »Zigeunergeige" in die Häuser und suchen sie an einen Dum­men zu verkaufen oder gegen Geld als Pfand zu hinterleg-n. Nebenher treiben sie auch Pferdehandel. Ihre sonstige Tätig­keit erstreckt sich meistens auf die dunkle Nachtzeit. Nichts ist sicher vor ihnen. Bei Anwesenheit der Besitzer sogar werden Bäume geschüttelt, Kartoffeln aus dem Acker geholt usw. Bei Einwendungen regnet es Beschimpfungen, sogar gegen die Si­cherheitsorgane. Um letzteren leichter entgehen zu können, lagern sie fast nur an Gemeindegrenzen, wo sie bei. Gefahr leicht hin- und herüber wechseln können. Was sie beim Abzug zurücklasfen, ist der Untersuchung wert. Neben alten Schuhen, Lumpen, Kutterresten (Futter wächst ja jetzt auf jedem Acker für sic) findet man auch Fischköpfe, tote Igel, angeschossene Hasen usw. Wahrlich, sie führen ein schönes Leben! Und die sozialen Pro­bleme der Wohnungsnot, des Volkselends, der Arbeitslosen­unterstützung wären so leicht der Lösung entgegengeführt, wenn wie diese: Machet es den Zigeunern nach! Natürlich alles auf Kosten und zur Qual des flachen Landes.

Baden

Pforzheim, 12. Aug. DerPforzh. Anz." schreibt: Die Ar­beitslage im Pforzheimer Schmuckwarengewerbe ist immer noch ungeklärt, ja es zeigen sich neue, ganz bedenkliche Schwierigkei­ten. Zwar wird in den meisten Fabriken heute gearbeitet, in einzelnen, auch größeren, ist es aber trotz der klaren Berliner Abmachungen noch nicht der Fall. Daneben streikt die Beleg­schaft der ganzen Juwelenbranche. Die Gründe, die für dieses Verhalten angegeben Werden, sind zweierlei: Einmal verlan­gen in einzelnen Fabriken die Arbeiter von den Unternehmern die feste Zusage, daß die Jstlöhne durchweg erhöht werden (im Berliner Vergleich heißt es: diese Erhöhung sollempfohlen"

werden), zum andern ist von einem Teil der Arbeiter eine ganz neue Forderung erhoben worden. Die Juwelenarbeiter ver­langen nämlich jetzt eine Lohnerhöhung um 20 Prozent über die in Berlin getroffenen Abmachungen hinaus. Diese Um­stände drohen zu einem neuen, für unsere Stadt noch verhäng­nisvolleren Streik zu führen, als der letzte, kaum beigelegte war. Die Lage wird am besten gekennzeichnet durch die Auf­forderung des Arbeitgeberverbandes im Anzeigenteil des heu­tigen Blattes an die Gewerkschaften, das vertragswidrigeÄer- halten aufzugeben und für sofortige Wiederaufnahme der Ar­beit zu sorgen. Andernfalls, wenn bis Donnerstag früh die Arbeit nicht überall ausgenommen sei, erfolge die Aussperrung der gesamten Arbeiterschaft. Der Arbeitgeberverband hat ein Telegramm mit Kennzeichnung der Sachlage an das Reichs­arbeitsministerium in Berlin gerichtet. Weiter erläßt er eine Erklärung über die Vorgänge an die Gesamteinwohnerschaft Pforzheims. Es wäre tief bedauerlich, wenn es zu einer neuen Stillegung der Betriebe käme. Das hiesige Schmuck­warengewerbe und die Arbeiterschaft werden ohnehin unter den Nachwehen der letzten vier Wochen schon genug zu tragen haben.

Hausach, 12. Aug. Eine hier sich aufhaltende Zigeuner­bande wurde von der Gendarmerie und Ortspolizei verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis Wolfach eingeliefert. Die Fest­nahme erfolgte auf Grund der Ermordung des Landjägers Meßle in der Gegend von Oberndorf durch Zigeuner. Irgend welche amtliche Feststellungen über die Identität der Verhafte­ten mit der Mordbande liegen noch nicht vor.

Verrnidchtes

Nicht gestorben. Die Nachricht, daß Pater Desiderius Lenz in Beuron gestorben sei, bestätigt sich erfreulicherweise nicht. Der Pater, der berühmte Gründer, der Beuroner Kunst, lebt noch und befindet sich trotz seinen 93 Lebensjahren entsprechend wohl und geistig frisch.

Zhklonschäden in Holstein. Die Montag abend über Teile von Westholstein hereingebrochene Wetterkatastrophe scheint, nach inzwischen in Hamburg eingetroffenen weiteren Meldun­gen, noch größer zu sein, als zunächst angenommen wurde. Am meisten vom Wirbelsturm betroffen wurden die Stadt Uetersen und die Gemeinden Neuerdeich, Heidgraben, Moorege und Tor­nesch. Der Hagelschlag hat, soweit bisher festgestellt werden konnte, das zwischen Uetersen und Elmshorn gelegene Gelände von der Marsch aus bis ins Esinger Moor in einer Breite von etwa 10 Kilometer bestrichen. In Heidgraben durchschlug ein vier Pfund schweres Eisstück das Ziegeldach eines Wohnhauses. Sämtliche nach der Westseite des Ortes gelegene Fensterscheiben wurden zertrümmert. Die Rübenfelder sind entblättert und die Roggenfelder haben stark gelitten. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt. Nach neueren Meldungen sind in Moorege beide Schornsteine der Ziegelei eingestürzt. Die Papierfabrik wurde teilweise abgedeckt. Das Baugerüst an der Bauernvereinsmühle ist in die Pinnau gefallen. In Uetersen ist in der Papierfabrik Reisholz ein hölzerner Kühlturm eingestürzt; die Eisengießerei von Gürle wurde abgedeckt und steht unter Wasser. Infolge der teilweisen Zerstörung der Häuser sind zahlreiche Familien obdachlos; sie sollen vorläufig in Schulen untergebracht werden. Auch in der Ortschaft Tornesch wurde großer Schaden angerich­tet. Bisher wurden als Opfer der Katastrophe ein Toter und zehn Verletzte, darunter mehrere Schwerverwundere, festgestellt. Die Ernte im Umkreis der vom Unwetter betroffenen Gemein­den ist vernichtet. In den Wassergräben ist viel Vieh ertrun­ken. Der Landrat des Kreises Pinneberg traf heute morgen in Uetersen ein und übernahm sogleich den Vorsitz des gebildeten Hilfskomitees.

Hilfsmaßnahmen für die Geschädigten von Uetersen Diens­tag morgen versammelte sich der Vorstand der städtischen Kol­legien im Hamburger Rathaus, um die ersten Schritte zu einer Hilfsaktion für das durch den Zyklon Verwüsters Gebier von Uetersen einzuleiten. Der allgemeine Eindruck ist der, daß es unmöglich ist, daß die schwer Betroffenen den entstandenen Scha­den selbst tragen können. Es besteht die Absicht, ein großzügi­ges Hilfswerk für Uetersen und Umgebung einzulsiren. In­folge der Zerstörung der Häuser sind zahlreiche Familien ob­dachlos geworden, da die Räume in diesen Häusern nicht mehr bewohnbar sind.

Vom Rathausturm gesprungen. Am Sonntag mittag stürzte sich der Schlosser Kurt Mühlpfort aus Zschaschwitz-Meußlitz vom Turm des Rathauses in Dresden aus einer Höhe von etwa 50 Meter auf das Dach des Rathaus-Keller-Küchen-Gebäudes und blieb dort mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. Die Ursache der Tat ist vermutlich in ehelichen Zwistigkeiten zu suchen.

Die Schule Stolze-Schreh für eine BoWkurzschrrft. Die Vertreterversammlung des 7. Stenographentages der Schule Stolze-Schreh, der zurzeit in Hannover stättfindet, hat ein­stimmig eine Entschließung angenommen, wonach die Schule Stolze-Schreh nach wie vor an ihrem Ziele der Schaffung einer deutschen Bolkskurzschrift festhält, einer Volkskurzschrift, die von dem schreibenden Volk mit geringem Aufwand an Zeit und Kraft erlernt werden kann und die vermöge ihrer genauen Dar­stellungsweise die gewöhnliche Schrift im weitesten Umfang er­setzen kann.

Arbeiter als Aktionäre. Aus Bukarest wird geschrieben: Die. Direktion der Naghszalontaer Kage-Schuhfabrik hat die Hälfte der Aktien Len Arbeitern angeboten, die den Kaufpreis in wöchentlichen Raten erlegen. Das Gesamtaktienkapital der Gesellschaft beträgt drei Millionen Lei. Außerdem wurden den Arbeitern von sieben Direktionsstellen drei und von drei Aufsichtsratsstellen zwei Vorbehalten, die ihre bisherige Arbeit fortsetzen, nur an den Tantiemen beteiligt werden. Der Urtext des rumänischen Arbeitsgesetzes, Condul muncii, wollte auch die materielle Beteiligung der Arbeiter am Unternehmergewinn festsetzen, der Plan konnte aber nicht verwirklicht werden, bis jetzt die Kagefabrik im eigenen Wirkungskreis diese Neuerung eingeführt hatte.

Der größte Tunnel der Welt. Da die Schiffahrt durch die Rhonemündung mit großen Gefahren verbunden ist, hat sich Marseille schon vor Jahren entschlossen, einen Schiffahrtskanül von 81 Kilometer Länge zwischen Marseille und Arles an der Rhone zu erstellen/um auf diese Weise den großen Mittelmeer­hafen an die Rhone und das französische Kanalnetz anzuschlie­ßen. Dieser Kanal hat aber die Durchtunnelung des 10 Kilo­meter breiten Küstengebirges des Nerthemassivs erfordert. Heute ist der Kanaltnnnnel fertig gestellt ud am 1. Oktober wird an beiden Eingängen das Wehr gesprengt und der Kanal mit Meerwasser gefüllt, so daß alsdann die Schiffe vom Mittellän­dischen Meer durch den Tunnel in den BinnenseeEtang de Berre" und von dort nach Arles gelangen können. Der Tunnel ist 7266 Meter lang und weist eine Höhe auf von 14F Meter. Während der 14 984 Meter lange Gotthardtunnel rund eine Million Kubikmeter Aushub erforderte und der 19800 Meter lange Simplontunnel einen solchen von 1600 000 Kubikmeter, erfordert dr Rovetunnel, wie er nun nach dem Dorfe Rove genannt wird, einen Aushub von 2300 000 Kubikmetern. Die Arbeiten wurden 1911 begonnen und am 16. Februar 1916 er­folgte der Durchschlag. Im Mai 1922 wurde das Gewölbe fertig erstellt. Die Kosten des Kanals beliefen sich auf 216 Millionen Franken, wovon allein 112 Millionen auf i^n Rovetunnel ent­

fielen. Die Arbeiten leitete Senator Leon Chagnaud, der Er­bauer der ersten Untergrundbahn in Paris, und Ingenieur Bezeoult. Die Idee, von Marseille einen Kanal zur Rhone zu bauen, kam schon unter Ludwig XII. im Jahre 1507 auf, aber erst 1820 wurde sie ernstlich erwogen. Im Jahre 1810 wurde die Idee wiederum aufgegriffen, aber erst 1879 nahm sie Prak­tische Gestalt an in Form eines offiziellen Vorprojektes, das durch ein Gesetz vom 24. Dezember 1903 gutgeheißen wurde.

Neues Mittel gegen Streikbrecher. Ein neues Mittel, um Streikbrecher von der Arbeitsstätte zu vertreiben, wirs nach United Preß" von den Bergleuten in Henrietta (Vereinigte Staaten) angewendet. Sie haben eine religiöse Kampagne be­gonnen und halten an den Schachteingängen Gebetsstunden ab, wobei sie Hymnen singen und um Erleuchtung der Streikbre­cher beten. Die religiöse Methode hat bei den Grubenherren großes Unbehagen hervorgerufen und der Sherif hat die Ar­beiter ersucht, die'Gebetsstunden einzustellen. Diesem Ersuchen wurde nicht Folge geleistet, worauf zwei Bergleute verhaftet wurden. Die Angelegenheit dürfte damit nicht erledigt sein, da in weiten Kreisen die Ansicht herrscht, daß man religiöse Zusammenkünfte nicht verhindern dürste.

Hunne Deutscher Soldat. Aus Newhork wird dem Deut­schen Ausland-Institut geschrieben: ImDesk Standard Dic­tionary" (Ausgabe 1924), einem in Amerika außerordentlich ver­breiteten Werk, lesen wir die folgenden wörtlich übersetzten Er­klärungen: Hunne 1. Mitglied einer barbarischen asiati­schen Rasse, welche in Europa einsiel (4. Jahrhundert). 2. (neuerdings) Ein deutscher Soldat. 3. Dasselbe wie Vandale. Boche 1. Ein blutdürstiger Aufwiegler oder Revolutionär. 2. (neuerdings) Ein deutscher Soldat. Jeder Kommentar er­übrigt sich. Es wäre zu wünschen, daß man in Deutschland Mittel und Wege fände, die Verlagssirma dieses Muster-Lexi­kons an der Stelle zu packen, wo sie allein verwundbar ist, an ihrem Geldbeutel. Der Name der Verlagsfirma ist Funk L Wagnalls, Newhork und London.

Haifische im Seebadeort. In dem modernen Seebad Elbron an der Küste von New-Jerseh wurden die Badegäste, die sich fröhlich im Wasser tummelten. Plötzlich durch das Auftauchen eines Rudels von 37 großen Haifischen erschreckt. Die Fischer der Gegend unternahmen alsbald eine Expedition zum Ver­treiben der Räuber, die auch im Fischbestand mächtig aufräum­ten und fingen einen Haifisch, der drei Meter lang war und 300 Pfund wog. Obwohl den Badegästen versichert wird, daß die dort erschienene besondere Sorte von Haifischen Menschen nicht angreife, sind sie doch begreiflicherweise lieber an Land ge­blieben, statt sich der Gefährt auszusetzen, von einem Haifisch verschlungen zu werden.

Handel und Verkehr

Stuttgart. 11. August. (Stand der Reben iu Württemberg) An­fangs August war der Rebenstaub in Württemberg wenn I sehr­gut, 2 gut, 3 mittel und 4 gering bedeutet, iw Durchschnitt 2.2 und dainst besser als in allen übrigen deutschen Weinbaugebiclen. Preu­ßen zeigt einen Durchschnitt van 2.7, Bager» non 2.9. Baden von 2,7 und Hessen von 2,4, wahrend der Reichsdurchschnitt 2,6 beträgt Im Neckarkreis war der Smnd 2.1. iw Schwarzwaldkrels 3,0, iw Ingst- kreis 2,3 und im Dommkreis 2,7. Die Weinberge gaben sich bei uns hoffnungsvoll entwickelt; wenn auch der Heu und Saoerwurm viel geschadet Hai, ist der Stand der Weinberge doch ei» derartiger, daß bei einigermaßen guter Sommer- und Herbstwitterung ei» befrie­digender Ertrag i» Aussicht steht.

Pforzheim, !2. '-!»a. (Schlachtviehinark! ) Zutrieb: 30 Ochsen, 7 Kühe, 32 Rmder, 8 Farren, 6 Käthe,. 2 Schafe und 272 Schweine. Preise für 1 Zcntner Lebendgewicht: Ochsen I. 6164, Rinder 1. 6265, Ochsen und Rinder 2. 5054, Kühe 30-35, Farren 5258, Kälber 75-82, Schweine 89 93 Mk. Marktverlauf: Großvieh mäßig belebt, Schweine lebhaft.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall rür Fracht, Markt- und Verkaufskosben, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, muffen sich also wesentlich über den Stallvreis erbeben.

Der Rundholzmarkt in Württemberg und Hohenzollrrn.

Am württembergischen Nadelstammholzmarkt hat sich eine mä­ßige Senkung in den Preisen vollzogen. Nach den jetzt vor­liegenden amtlichen Nachweisen der württembergischen Staats­forstverwaltung sind im Monüt Juni die Durchschnittserlöse um 5 Punkte auf 140 Prozent -er Landesgrundpreise gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Die Durchschnittserlöse je Ku­bikmeter stellten sich für Fichten und Tannenstammholz sonach im Juli, ab Wald für 1. Kl. auf etwa 37,75 Mk. (im Juni auf 39,25 Mk.), 2. Kl. aus 35 Mk. (33,25 Mk.), 3. Kl. auf 32,25 Mk. (33,25 Mk.), 4. Kl. auf 29ch0 Mk. (30.50 Mk.), 5. KI. auf 26,75 Mark (27.50 Mtk.) und für 6. Kl. attf 22,50 Mk. (23F5 Mk.). Bon Juni auf Juli d. I. ist das Angebot aus genannten For­sten an Fichten- und Tannenstammholz von 29 300 auf 22 200 Kubikmeter zurückgegangen. Die Verminderung des Angebots wirkte sich sonach befestigend in den Preisen nicht aus, vielmehr ließ der Markt Schwächemomente erkennen, wenigstens äußer­lich betrachtet. Geht man indessen den Ursachen der geringen Minderbewertung auf den Grund, so zeigt sich, daß vielfach Restbestände verkauft worden sind, deren Qualität nicht als normal angesehen werden konnte und daß oftmals zerstreut herumliegendes Material angeüiettt wurde, das hohe Abfuhr­kosten verursachte. Die Andienung von Forlen- und Lärchen­stammholz ist von Juni auf Juli d. I. von 4880 auf 950 Kubik­meter zurückgegangen und die Preise sind um 1 Punkt in die Höhe gegangen, nämlich von 132 auf 133 Prozent der Landes­grundpreise. Die Bewertung des Forlen- und Lärchenholzes ergibt im Juli d. I. in genannten Forsten folgendes Bild: 1. Kl. erzielte 47,75 Mk. (Juni 47F0 Mk.), 2. Kl. 40 Mk., (39,75 Mark), 3. Kl. 32 Mk. (31,75 Mk.). 4. Kl. 26,75 Mk. (26,50 Mk.), 5. Kl. 22,75 Mk. (22,50 Mk.), 6. Kl. 20 Mk. (19,75 Mk.), alles je Kubikmeter, ab Wald. Rund 60 Prozent des Gesamtangebots der württembergischen Staatsforstverwaltung entfiel auf die Forstämter des Schwarzwaldes; dann boten eigentlich nur noch die Förstämter des Nordostlandes einigermaßen nennenswerte Mengen an. Da und dort haben Forstverwaltungen Teile des Angebots nicht zugeschlagen wegen zu niedriger Gebote, ein Beweis, daß der Waldbesitz immer noch sehr fest gestimmt ist.

Hanau, 12. Aug. Die durch das Marburger Medizinal-Unter- suchungsamt eingestellten Untersuchungen ergaben, daß die Typhus­erkrankungen auf Infektionen durch Milch einer hiesigen Molkerei zurückzuführen sind, die daraufhin am Samstag geschlossen wurde. Heute ist eine Abnahme der Erkrankungen bereits deutlich wahrzu­nehmen. Die Gesamtzahl der Typhus- und Paratyphuskranken, so­wie der dieser Krankheit Verdächtigen erhöhte sich gegen gestern um

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