erfaßt. Doch soll der

r.) Einige beim Dach- dhof beschäftigte Dach- mlich berauschten Ju­den Schutzmann an. e nicht mehr wehren er Dachdecker so un- und nach kurzer Zeit etzt worden. Die Un- >e geleitet.

Durch die Bauschau Auflage gemacht, die i. Als äußerster Ter- August bestimmt. Da nen, wurde er heute ff genommen.

1. (Ein Schwindler.) Rann, der sich Alfred Lisenbahnarbeitrr und Unter der Vorspiege- gen, gab er an. seinem Krankenhaus in Cann- dann auch Zeugnisse d sie angeblich nach ielt der Bewerber seine e Stelle am Montag ,ungen ließ sich Ten- on dessen Mutter 20 nhaus in Cannstatt len, daß das Kranken- en hatte sich auch ei­en Hause 20 Mark Tengelmann flüchtete, lugust hat der Inhas- ochen. was von dem Fluchtversuch konnte ter wieder als Paul >ericht Saulgau zuge­ll.) Ein nicht unge- tag beim Mittagstisch Während des Essens ie von einem prasseln- Eine Batterie Ein- m Standort gefunden, tBröckele" gefüllte n Anlaß, zerbarst in irockele exzentrisch im die Splitter in Tür­ähr ernsthafter Ber­eiten.) Die Zahl der us 76 gesunken, die 25. 1912 noch füns, ist bisher niemand ergnügungen hat es ten und Brauereien -räume umgebaut.

- dem Festplatz wurde r Rock mit 80 Mark Hauses zumLamm" lushausen wurde ein irtauscht. In Mer- 240 Mark gestohlen.

ndste sportliche Er­en Sonntags war s in jeder Hinsicht whl auch die Hoff­et als einer der be­isetzte. Die Schön- krusende von Au­ch Herzog Albrecht General v. Seeckt, eck waren zugegen. Hier Begrüßungs- en von der Sekt- rrts Jugendtraum weis und 5500 M., desabrck in Unter­hofs Struma (von echter Lutz, Reiter- Zreudenstädt) siegte um den Waldorf-

Herr Wallner; iferttgen.' riftstück hinüber, te eS neben sich f, nach dem Fe­inmal tnne und r? Darf ich ihn

rd bedeutsam an n von Warren." fielen die drei

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doch ist doch on von Warren, abe, und den ich cenhaften Gesin- Berbrecher, ein

iben Sie ruhig!" Wort.Meine tag plötzlich fest- zalt, war kaum ruch ich ihr sol- el wahrscheinlich

l verblüfft,die Ich vergaß für nicht dem Men- i«lt. Immerhin wn können. Ich n, daß ich rich- on Warren ein Ich kann's nicht tum ausgeschlos-

leyung total.)

Ustoria-Preis stürzte Herr Moßner auf FelsenreuH. Sieger wurde R. Saurs Gyere Velem, Reiter Pfeiffer. Im letzten Rennen, einer Jagd mit Auslauf für alle Pferde, geritten von Offizieren der Reichswehr und der Landespolizei sowie Mit­gliedern des schwäbischen Reitervereins siegte Leutnant Ger­hards Welle mit Freiherr von Dalwitz als Reiter.

Me es draußen ansfieht. Das Statistische Landesamt teilt über den Saatenstand in Württemberg zu Anfang August mit: Landesdurchschnitt (1 gleich sehr gut, 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering, 5 gleich sehr gering): Winterweizen 2F (im Vormonat 2ch), Sommerweiz 2,9 <3,0), Winterdinkel 25 (2,4), Winterroggen 2,4 (2,6). Sommerroggen 3,0 <3,1), Som­mergerste 2,8 (3,0), Haber 3,4 (3,7), Kartoffeln 2,5 (2,9), Hopfen 25 (2,7), Zuckerrüben 2,5 (2,8), Runkelrüben 2,7 <3,1), Klee 2,9 (32), Luzerne 2,7 (3,0), Bewässerungswiesen 2,6 (2,7), andere Wiesen 3,0 (3,2), Aepfel 4L (42), Birnen 4,8 (4,7), Weinberge 22 (2,3). Das Wintergetreide hat seinen guten Stand behal­ten und verspricht im allgemeinen einen befriedigenden Ertrag. Nicht selten zeigt es allerdings starken Befall durch Rost und Brand, namentlich dort, wo die Frucht nicht gebeizt wurde, vereinzelt auch durch die Halmfliege. Die starten Gewitter­regen haben mitunter die Frucht zum Lagern gebracht, wodurch hie Ernte erschwert, im übrigen aber die Frucht selbst nur we­nig beeinträchtigt wird, da die Reise bereits weit vorangeschrit­ten ist. Dem Sommergetreide, das durch die Trockenheit im Juli vielerorts sehr notgelitten hatte, sind die häufigen Nie­derschläge im Monat Juli zu statten gekommen, so daß eine Besserung zu verzeichnen ist. Doch läßt sein Stand, weil die Niederschläge zu spät gekommen sind, häufig noch viel zu wünschen übrig, namentlich auf flachgründigen, steinigen Böden; die.Frucht bleibt in solchen Lagen kurz im Stroh und zeigt magere verkümmerte Aehren. Sehr verschieden ist namentlich der Stand des Habers, der da und dort auch von der Frit- fliege befallen ist; neben ordentlichen Beständen trifft man eben­so oft ganz geringe. Die Einerntung des Getreides (Roggen, Gerste) hat bereits begonnen und in den milderen Gegenden ist ein Teil der Frucht schon unter Dach. Die Fortdauer der nach den ergiebigen Niederschlägen zu Ende Juli und Anfang August eingetretenen trockenen Witterung wäre für die Weiterführung der Erntearbeiten dringend erwünscht. Notreife des Getrei­des ist nur vereinzelt eingetreten. Von überaus günstiger Wir­kung waren die Niederschläge des Monats Juli für die Hack­früchte, deren Entwicklung durch die Trockenheit im Juni sehr zurückgehalten worden ist. Insbesondere der Stand der Kar­toffeln wird zumeist als ein recht befriedigender und hoffnungs­voller bezeichnet. Nur vereinzelt wird über Schaden durch Engerlinge berichtet. Der Hopfen hat sich zufriedenstellend ent­wickelt; er zeigt günstigen Anflug, so daß immerhin eine gute Mittelernte erhofft werden kann; die Peronospora hat sich nicht weiter ausgebreitet, die Blattläuse sind meist verschwunden und der Kupferbrand ist nur hie und da zu beobachten. Von großem Nutzen waren die Niederschläge des Monats Juli auch sür die Futtergewächse; namentlich zeigen die durch die Trocken­heit im Juni ausgetrockneten und nicht selten ausgebrannten Wiesen nunmehr einen ordentlichen Oehmdansatz, so daß die befürchtete Futternot als behoben angesehen werden kann. Die -Obstaussichten haben sich wenig verändert und bleiben im all­gemeinen nach wie vor gering. Immerhin zeigt sich, daß in manchen Gegenden der Ertrag der Hauptobstgattung, der Aepsel, doch nicht ganz so schlecht, als es den Anschein hatte, ausfallen wird; einzelne Sorten und Lagen weisen sogar recht schönen Stand auf. Die Weinberge haben sich hoffnungsvoll entwickelt; wenn auch der Heu- und Sauerwurm viel ge­schadet hat, so ist der Stand der Weinberge doch ein derartiger, daß bei einigermaßen guter Sommer- und Herbstwitterung ein befriedigender Ertrag in Aussicht steht.

Vermischtes

13 ooo Selbstmorde jährlich in Deutschland. Aus statistischen Zahlen ergibt sich, daß gegenwärtig 8000 Menschen in Preußen und 13000 im Reiche jährlich durch Selbstmord enden.

Vorsicht mit Auslandskunden. Auf Grund von Kunden­nachweisen in Fachzeitschriften häufen sich die Fälle, in denen deutsche Firmen Verbindungen mit unbekannten Auslandskun­den an geknüpft haben, dabei aber an faule Kunden geraten sind. In solchen Fällen werden gewöhnlich die deutschen Aus­landsvertretungen um Hilfe angegangen. Diese Vertretungen sind aber oft nicht in der Lage, den Geschädigten beizuspringen. Es muß daher zur äußersten Vorsicht ermahnt und den inlän­dischen Kaufleuten empfohlen werden, sich vorher, wie es auch kaufmännischer Brauch ist, über die Bonität eines Kunden zu erkundigen.

Wirksamkeit der Zeitungsreklame. Wie dasBörsenblatt für den deutschen Buchhandel" mitteilt, hat eine sächsische Firma anläßlich einer Porzellanwoche bei ihren Käufern feststellen las­sen, wodurch sie zu dem Kauf angeregt worden sind. Von 482 Personen, die Einkäufe gemacht haben, sind 153 durch Inserate, 118 durch die Schaufensterauslage, 76 durch Bekannte, 46 durch Verkäuferinnen, 31 durch Reklamezettel, die aus der Straße ver­teilt wurden, 30 durch die Ausstellung in den Geschäftsräumen und 12 durch den Chef des Hauses zum Kauf angeregt worden. Darnach übertrifft die Zeitungsreklame alle übrigen Reklame- arten an Wirksamkeit.

Handel und Derkebr.

Stuttgart, I I. Aug. Dem Dienstagmarkt am Vieh» und Schlach 0°! wurden zugeführt: 83 Ochsen (unverkaust 20). 40 -5) Bulle! oM 5G Iungbullen. 367 (65) Iungrlnder. 74 (IO) Kühe. 805 Kälbl »84 (100) Schweine, 9 Schafe und 2 Ziegen. Erlös aus je 1 Zt Lebendgewicht: Ochsen 1. 54-58 (letzter Markt 54-59). 2. 42k l^-52) 3. Bullen I. 5356 (5457), 2. 45-5l (46-52). 3. Z V?7^4). Iungrlnder 1. 6064 (uno.), 2. 48 - 56 (4957

8^45 (39-46). Kühe I. 34 44 (34-45), 2. 21-32 (22-33), , as U^A)' §°'ber 1. 8184 (77-80). 2. 76-80 (72-76), -

o (64--70) Schafe 8084 (uno.), Schweine I. 9293 lunv.

(92). 3 85-89 (91-93). Sauen 70-8) (70-83) Marl Verlauf des Marktes: Bei Rindern mäßig, bei Kälbern belebt, b Schweinen mäßig belebt.

Äug. Der gestrige Monatspferdemarkt war m 7).Pferden beschickt. Käufer aus den landwirtschaftlichen Kreise der günstigen Erntewitterunq, dagegen wurden mit Gl zchaftsleuten und unter den Händlern selbst Verkäufe abgeschlosse> ^ gegenüber dem letzten Juli-Markt unveränder

be/statt ^ Hcrbst-Pferdemarkt findet am 21. und 22. Sepien

Arm. (tzolzmarkt.) Bel dem letzte ar^?h.zverkauf, Fichten- und Tannensommerfällung, wurden 127 ! ^ N der Landesgrundpreise erlöst.

! (ckns, August. (Schafmarkt.) Hämmel 6090. Göl

' 'Me 40-55. Brackschase 120130. Lämmer 4050MK. pro Paa

! Noch Schier.

sieb ^»?^derg, l l. August. Die Heidelberger Republikaner beqa ^ Verwa"?rmittag, nachdem auf dem Marktplatz die offizi stau°-s««^^^ ""t einer Rede des Oberbürgermeisters Dr. M golden^ Grabe Eberts, wo ein mit einer schwarz-!

^ schleife versehener Kranz niedergelegt wurde, mit- Am H August. Die Reichsbahndirektion Nürnberg ! Am io. August, nachmittags gegen 7 Ilhr, ist der größte ^

der Lohnempfänger der Station Nücnberg-Rangierbahnhof wegen der seit der Einführung des Rangierzetteloerfahrens cingetretenen Verminderung der Zahlenaufsänger in den Richtungsgleisen in den Streik getreten. Der Betrieb wird vorläufig mit eigenem Personal aufrechterhalten.

Hanau, ll. Aug. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen breitet sich die Typhusepidemie hier weiter aus. In der Nacht zum Dienstag mußten weitere sechs Personen dem Krankenhaus zugeführt werden, sodaß die Zahl der Erkrankten jetzt 72 beträgt. Bisher sind vier Personen der Krankheit erlegen.

Wiesbaden, 11. Aug. Dienstag vormittag entstand aus bisher unbekannter Ursache in der chemischen Fabrik Mondocs L Mauer­berger in Dotzheim bei Wiesbaden, in der Filmstreifen hergestellt werden, eine Explosion. Vier Frauen verbrannten, während der Fabrikant Mondors mit schweren Brandwunden ins Krankenhaus etngeliefcrt wurde, wo er kurz darauf verstarb.

Dresden, II. August Die Verhandlungen zur Beilegung des Lohnkampses in der sächsischen Textilindustrie sind ergebnislos verlau­sen, sodaß die Stillegung der gesamten sächsischen Textilwerke mit rund 200000 Arbeitern zu befürchten ist.

Golpa bei Bitterfeld, ll. Aug. Während seine Frau Einkäufe besorgte, erwürgte gestern aus bisher unbekanntem Grunde der Ar­beiter Schulze sei» fünfjähriges Kind und schlug sein einjähriges Kind halb tot. Darauf erhängte er sich selbst. Zwei Kinder von drei und vier Jahren waren bei der Tat zugegen. Sie wurden merkwürdiger­weise verschont.

Berlin, 11. Aug. Der Reichspräsident hat der Großherzogin von Luxemburg aus Anlaß der Geburt einer Tochter seine Glück­wünsche ausgesprochen. Das rätselhafte Verschwinden des früheren Direktors beim Michaelkonzern und bolivianischen Konsuls Herzberg hat noch keine Aufk'ärung gefunden. Der Frankfurter Zeitung zu- folge sollen die Verpflichtungen Herzbergs dreiviertel Millionen Mark, nach einer anderen Meldung eine Million Mark betrage». Den Ver­pflichtungen stehen so gut wie keine Aktiven gegenüber. Die Ein­richtung der luxuriösen Wohnung Hcrzbergs soll bereits seit längerer Zeit verpfändet worden sein.

Stettin, 11. August. Der dänische MotorschonerMargaretha" aus Aalborg, der am 5. Juli mit Schotter von Karlshaun (Schwe­den) nach Rügenwalde in See ging, hat den Bestimmungshafen nicht erreicht und gilt als verloren. Wahrscheinlich ist das Schiff schon am Ausreisetag im damals herrschenden Sturm untergegangen.

Allenstein, 11. Aug. Gestern abend hat nach oorausgcgangenen Familienstreitigkeiten der Schneidermeister Drabinski dem im gleichen Hause wohnenden Former Spielmann mit einem Küchenmesser die Kehle durchschnitten. Der Tod trat sofort ein. Drabinski wurde verhaftet.

Wien, II. Aug. Amtlich wird gemeldet: Die Abmachungen zwi­schen der österreichischen Bundesregierung und der deutschen Reichs­regierung über die Aufhebung des Sichtvermerkzwanges sür die bei­derseitigen Staatsangehörigen treten Mittwoch in Kraft.

Versassungsfeiern in Stuttgart.

Aus Anlaß der Wiederkehr des Jahrestags der Annahme dar Weimarer Verfassung wurden im Stadtgarten und Knrsaal in Cannstatt von der Stadt Stuttgart Verfassungsfeiern veran­staltet. Der niedergehende Regen machte die Feier im Garten unmöglich und es mußten infolgedessen die Veranstaltungen im Saal gehalten werden. Im vollbesetzten Städtgartensaal, wo die württ. Regierung durch den Justizminister Beherle, die Stadt Stuttgart durch B.M. Dr. Klein vertreten war, hielt Rechtsrat Dr. Elsas -ie Festrede. Er betonte, daß die Wei­marer Verfassung, der man die Erhaltung der Einheit unse­res Volkes verdanke, den Rahmen für unseren wirtschaftlichen und staatlichen Wiederaufbau abzugeben habe. Er gedachte dann der Deutschen an Rhein und Ruhr, in der Pfalz, an der Saar, im Osten, denen man Dank schuldig sei dafür, daß sie dem Deutschtum die Treue gehalten hätten. Sein Hoch galt Ver­fassung, Staat und Volk. Stehend sangen die Versammelten dann das Deutschlandlied. Die Feier war umrahmt von Mu­sikvorträgen der Kapelle Müller und Liedern der Sänger- Union Stuttgart-Heslach.

Verschlechterung -er Wirtschaftslage im Ruhrgebiet.

Die Wirtschaftslage im Ruhrgebiet verschärft sich infolge zahlreicher Arbeiterentlassungen von Tag zu Tag. Nach Er­klärungen des Landrats Hannsemann im Kreistag Hörde wurde der Landkreis Hörde durch die Zechenstillegungen in eine äußerst bedrängte finanzielle Lage gebracht. Am 1. 10. werden wahr­scheinlich höchstens nur noch zwei bis drei Zechen im Kreise in Betrieb sein. Von den 15 000 Bergarbeitern werden dann etwa 13000 brotlos sein. In Bochum laufen infolge der schlechten Wirtschaftslage täglich bei Len Gerichten über 150 Zahlungs­befehle ein. Auch die Zahl der Wechselklagen erfuhr in den letzten Wochen eine außerordentliche Steigerung. Betriebseinschränkungen m der Westdeutschen Kohlenindustrie.

Essen, 11. Aug. Die Essener Steinkohlenbergwerke sehen sich gezwungen, die Schachtanlagen Herkules IV und Viktoria zum 15. 9. stillzulegen. Zur Entlastung kommen auf Herkules 800850 Mann, für die die Verwaltung zurzeit keine andere Beschäftigung hat. Auf Viktoria müssen 60 Mann entlasten werden. Der übrige Teil der Belegschaft wird von anderen Anlagen der Gesellschaft übernommen. Der Betrieb der Zeche Prinz Friedrich der Essener Steinkohlenbergwerke muß bis auf 125 Mann eingeschränkt werden. Zur Entlassung kommen etwa 250 Arbeiter, sowie eine Anzahl technischer und kaufmän­nischer Angestellte. Die Betriebseinschränkung soll bis zum 31. August durchgesührt werden.

Unna, ll. Aug. Die Klöcknerwerke beabsichtigen, die aus der Zeche Königsborn Schachtanlage lII befindliche Kokerei zum 15. August stillzulegen. Entsprechende Verhandlungen mit dem Demobilmachungskommissar fanden bereits stett. Zur Entlassung gelangen 70 Arbeiter und vier Beamte.

Gladbeck, 11. Aug. Auf den staatlichen Möller- und Rheinbabenschächten sind bis zum 21. August 1565 Arbeiter (einschl. 706 freiwillig Abgekehrten) zur Entlassung gekommen. Von 1148 Abgekehrten der Möllerschächte wurden 168 auf Rheinbaben und 90 auf der Kokerei Möller wieder eingestellt, lieber den weiteren Abbau sind noch keine Beschlüsse gefaßt.

Homberg, 11. Aug. Die Zeche Rhein-Preußen hat mit dem 1 . August den Betrieb der Schachtanlage lII stillgelegt. Für die Instandhaltung der Anlage bleiben noch 475 Mann be­schäftigt. Bon den übrigen Belegschaftsmitgliedern ist ein Teil nach den Schachtanlagen IVV verlegt worden, der größte Teil aber, 786 Mann, entlassen worden. Zum 30. September mußte 56 technischen und 50 kaufmännischen Beamten gekün­digt werden.

Me Räumung der Sanktionsstädte.

Nach einer Meldung desBerliner Tageblattes" aus Düs­seldorf ist dort von der Besatzungsbehörde mitgeteilt worden, daß die Räumung der Stadt durch die französischen Truppen am 21. August beginnen und am 28. August beendet sein werde. Aus Duisburg wird gemeldet, daß nach einer Mitteilung der belgischen Militärbehörde die Stadt am 25. August besatzüngs- srei sein werde.

Die Berfassuugsfeier im Reichstag.

Berlin, 11. Aug. Der Reichstag hatte sich am Dienstag mittag zu einer kurzen, würdigen Verfassungsfeier zusammen­gefunden. Neben allen Abgeordneten und dem gesamten Reichs­kabinett, sowie den Vertretern der Länder war auch der Reichs- Präsident von Hindenburg erschienen, der mit dem Reichstags- Präsidium in der Diplomatenlogc Platz genommen hatte. Der ^

Sitzungssaal war mit jungem Grün und Blumenarrangements, sowie mit dem Reichswappen und den Reichsfahnen ausge­schmückt. Die Feier wurde durch den ersten Satz der ersten Sinfonie von Brahms eingeleitet, den das Berliner Philharmo­nische Orchester vortrug. Es hielt dann Prof. Dr. Hermann Platz die Festrede, die besonders auf die Bedeutung und den Charakter der Reichsverfassung hinwies. Im Anschluß daran richtete Reichskanzler Dr. Luther einige kurze Worte an das Haus. Er führte aus: All unsere Arbeit gilt und muß gelten dem deutschen Volk und Vaterland. In der jetzt zu Ende gehen­den Reichstagstagung, die Gesetzeswerke von höchster Bedeu­tung schuf, haben Reichstagsmehrheit und parlamentarische Opposition ihr größtes Können und ihre ernsteste Ueberzeugung dem Wohl des deutschen Volkes gewidmet. Um des deutschen Volkes willen, das in vielleicht naher Zukunft noch sehr große Aufgaben in der Außenpolitik zu lösen und vielerlei wirt­schaftliche und soziale Nöte zu bestehen haben mag, muß auch in Zukunft wieder jeder einzelne seine besten Kräfte dem Vater­land zur Verfügung stellen. Lebendig bleiben mutz der Geist des Zusammenhaltens und der Ueberzeugung für dessen Uner- schütterlichkeit, auch nach herbster Kriegsnot, wofür die Reichs­verfassung vom 11. August 1919 stärkstes Wahrzeichen ist. Wir begehen heute festlich den Tag dieser Verfassung, die als tra­gende Grundlage für das jetzt so schwierige Wirken aller öffent­lichen Kräfte dient. Wir wollen am heutigen Verfassungstag geloben, geloben mit mutigem Glauben an die deutsche Zu­kunft, daß wir nie Nachlassen wollen im Dienste an unserem Volk und Vaterland. Der Reichskanzler richtete dann an den Herrn Reichspräsidenten und an die anwesenden Damen und Herren die Bitte, mit ihm in ein Hoch auf das in der Republik geeinigte deutsche Volk einzustimmen. Ein dreifaches Hoch und der Gesang des Deutschlandlieds beschloß die schlichte Verfas­sungsfeier.

Weitere Feiern fanden statt in München, Dresden, Ham­burg und Wien. Die Feier in Wien wurde zunächst durch Gottesdienste in den Kirchen der drei Bekenntnisse begangen. Darauf folgte der Empfang der deutschen Kolonie in der deut­schen Gesandtschaft, an dem Vertreter des österreichischen Bun­despräsidenten und der österreichischen Regierung teilnahmen. Der deutsche Gesandte begrüßte die Erschienenen und gedachte der Ereignisse des vergangenen Jahres. Im Zusammenhang hiermit erwähnte er die Verdienste des verstorbenen Präsiden­ten Ebert und betonte, daß die Wahl Hindenburgs die deutsche Volksseele mit den besten Hoffnungen für die Zukunft erfüllte. Nach einem Hinweis auf die Räumung des Ruhrgebiets und die tausendjährige Zugehörigkeit des Rheinlandes sprach der Gesandte die Hoffnung aus, daß einmal der Tag kommen werde, wo alle Teile des deutschen Volkes im großen Vaterland ver­einigt sein werden. Nachdem er noch auf die barbarische Aus­weisung der deutschen Optanten aus Polen hingewiesen hatte, schloß er mit einem dreifachen Hoch aus das deutsche Volk. Da­rauf wurde das Deutschlandlied gesungen.

Frühstück beim Reichspräsidenten.

Im Anschluß an die Verfassungsfeier im Reichstag fand beim Reichspräsidenten ein Frühstück statt, an dem der Reichs kanzler, die Reichsminister, der Präsident und die Vizepräsi­denten des Reichstages, Vertreter der ReichsratZ und der preußischen Regierung, die Vorsitzenden der Fraktionen des Reichstags, mit Ausnahme der kommunistischen und völkischen Führer und die unmittelbaren Vorgesetzten der Ehrenkompag­nie, sowie der Festredner, Professor Platz, der Dirigent, Pro­fessor Prüwer, und andere teilnahmen.

Haftbefehl gegen Schnapp.

Berlin, 11. Aug. Der Vernehmungsrichter beim Polizei­präsidium erließ gegen den Kaufmann Rudolf Schnapp, der am Sonntag auf dem Kurfürstendamm durch einen Revolverschuß den 17jährigen Werner Dölle getötet hatte, Haftbefehl, da nach seiner Auffassung die Frage der Notwehr zu verneinen oder doch wenigstens nur durch eine gerichtliche Verhandlung zu klä­ren sei. Der Rechtsbeistand Schnapps wird bei der Staatsan­waltschaft Haftentlassungsantrag stellen.

Neue Winzerkredite.

Berlin, 11. Aug. Nachdem sich herausgestellt hat, daß die für den Weinbau aus Anlaß der schädigenden Wirkung des deutsch-spanischen Handelsvertrags ausgeschütteten Kredite völ­lig unzureichend gewesen find, ist der Preußische Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten bei der Reichsregierung wegen erheblicher Krediterhöhung vorstellig geworben.

Abreife des Reichspräsidenten nach München.

Berlin, 11. Aug. Der Reichspräsident begab sich heute abend mit dem fahrplanmäßigen Zuge zum Besuche der bayerischen Regierung nach München.

Zum Breslauer Doppelmord. ^

Breslau; 11. Aug. Nach denNeuesten Nachrichtä" werden die kriminalpolizeilichen Ermittlungen in der Doppelmordsache des Professors Rosen und des Schuhmachers Stock mit aller Energie fortgesetzt. Die von der Polizei noch in Haft gehaltene Hausdame des Ermordeten Dr. Rosen bestreitet, in irgend welchem Zusammenhänge mit der Mordtat zu stehen. Der Pro­fessor, mit dem sie schon 28 Jahre bekannt sei, habe sie seinerzeit als Prostituierte kennengelernt, sie lieb gewonnen und sie in günstigem Sinne beeinflußt. Das nunmehr nach Breslau zu- rückgekehrte Ehepaar Standtke wird heute vernommen. Der 55 Jahre alten Magdalene Neumann, die in der ganzen Nach­barschaft als Frau Professor bekannt war und die auch stets einen Trauring trug, wird von dem Architekten Standte, als deren Schwiegersohn, das beste Zeugnis ausgestellt. Er schil­dert das Zusammenleben zwischen ihr und dem Professor als sehr harmonisch. Bei ihrer Vernehmung vor der Polizei ließ die Neumann durchblicken, daß ihre uneheliche, später von Rosen adoptierte Tochter ein natürliches Kind des Verstorbenen war. Vor Gericht hatte sie seinerzeit auch die Angabe der Vaterschaft verweigert, wahrscheinlich auf die Bitte des Toten. Heute mittag bat die Verhaftete noch einmal um ihre Verneh­mung. Sie blieb aber dann bei ihrer ersten Aussage. Die Po­lizei hatte bei dieser Gelegenheit ein Geständnis erwartet, da die Neumann aller Voraussicht nach allein für die Täterschaft in Frage kommt. Verschärfend für diesen Verdacht wirkt noch der Umstand, daß -er Mordhammer aus der Wirtschaft des Professors stammt und nicht zu den Werkzeugen des Schuh­machers gehört. Auch der Zustand, in dem die Räume von der Polizei aufge funden wurden , s chließt die Mittäter schaft

Reformationsfeier in Schmalkalden. Am Montag wurde in Schmalkalden das Reformationsfest der Stadt Schmalkalden, das die 400. Wiederkehr des Tages feiert, an dem der sogenannte Schmalkaldener Konvent abgehalten wurde, durch einen Fest­zug durch die Stadt feierlich begangen. Die Festrede hielt Ge­neralsuperintendent Dettmäring aus Kassel. Am Nachmittag wurde in den Straßen der Stadt ein historischer Festzug ausge­führt, der den Einzug der Fürsten und Luthers in Schmalkalden darstellte. Der Festtag endete mit einer allgemeinen Illumina­tion der Stadt und des Schlosses Wilhelmsburg.

Bekanntmachung! Das außergewöhnliche Angebot im An­zeigenteil (100 Rentenmark in bar) ist kein Reklamescherz, sondern durchaus rechtsverbindlich.

F. Oderich, Hamburg 19.