gesehen aufgebaut. Es wirkt langsam aber sicher, ein Fallen des Getreides kommt nicht leicht vor. Es wird im Herbst gestreut und wirkt humusbildend, ersetzt also vollständig den Stallmist. Auf ein Ar werden etwa 20 Pfund gestreut. Das Streumittel „Merkur" saugt in hohem Maße Flüssigkeiten auf und verhindert so das Entweichen der wertvollsten Düngestoffe. Es entzieht den Fliegen und anderem Ungeziefer den Nährboden und vermindert somit stark die Ungezieferplage und Seuchengefahr. „Merkur" erhöht infolgedessen den Wert des Dunghaufens um ein Vielfaches und macht ihn wieder zu einem Volldünger, außerdem hilft es, ihn viel rascher zersetzen. Dazu ist es für Menschen und Tiere absolut unschädlich und kann in allen Tierställen, Jauche- und Abortgruben gestreut werden. Es wurde ein Viehstall, sowie eine Jauchegrube gezeigt und die Teilnehmer konnten sich davon überzeugen, daß der sonst übliche und widrige Ammoniakgeruch vollständig beseitigt war. Zwei Vorteile bietet also „Merkur": einen sauberen, ungezieferfreien und geruchlosen, für Menschen und Tiere angenehmen Stall und eine Düngerstätte von einem bisher nicht erreichten Wert. Es ist zu wünschen, daß bei diesen Vorteilen der neue Streudünger und „Merkur" bald nützliche Gehilfen des Landmanns im Kamps uni seine Existenz werden mögen. Die guten Erfolge werden nicht ausbleiben. Das hat die Besichtigung am gestrigen Sonntag gezeigt.
Calmbach, 28. Juli. Unser diesjähriges Musikfest findet in Calmbach statt, einem Ort, in welchem schon viele Sportfeste abgehalten wurden und jeder Festteilnehmer mit Befriedigung denselben verlassen hat. Deshalb sei die Bitte an sämtliche Musikfreunde gerichtet, kommt in Scharen nach Calmbach. Es soll keine Ausrede geben; derjenige, der nicht über das ganze Fest dasein kann, soll wenigstens einen Tag oder für einen halben Tag dabei sein. Es muß für jeden Musiker des 7. Bezirks Ehrensache sein, das Ansehen unseres Bezirkes und Verbandes zu wahren. Das Fest soll ein Fest der Arbeit sein, aber auch ein Fest der Freude. Es ist dazu angetan, alte Freundschaft aufzufrischen und neue anzuknüpfen. Beherzigt diese Worte, damit können wir unseren Festgästen zeigen, daß in unserem Verband Freundschaft, Ordnung und Disziplin herrscht. Tragen Sie alle in diesem Sinne dazu bei, so werden die Ideale der Musik noch mehr als seither ins Volk hineingetragen und jeder Teilnehmer, welcher unserem Verbände noch fern steht, wird etwas mit nach Hause nehmen, welches er jahrelang im Gedächtnis behalten wird, denn Musik erfreut jedes Menschenherz. Die Gemeinde Calmbach wird es in keiner Weise fehlen lasten, den Festteilnehmern einige recht gemütliche Stunden zu bereiten. Der Festausschuß und die Vereinsleitung haben die Vorarbeiten eingeleitet, um dem ersten im Oberamt Neuenbürg stattfindenden Musikfeste ein gutes Gelingen zu sichern. Darum für alle die Losung „Auf zum Musikfest nach Calmbach".
Chr. K.
WUdbad, 27. Juli. Vergangene Woche stieß eine hiesige, beerensuchende Frau auf eine männliche Leiche, die schon etwa zehn Tage an jenem Platze unweit des „Jägerbrünnele" (Straße nach Enzklösterle) gelegen hatte. Man kann sich den Schrecken der Frau denken, denn die Leiche war schon angefressen. Der aus gutem Hause Stammende ist in Rußland Gewerbetreibender gewesen (er stand noch in den Zwanzigern), wurde ausgewiesen und verlor dadurch sein ganzes Vermögen. Zu Hause als nunmehr Armer nicht übermäßig freudig ausgenommen, wurde er schwermütig und irrte in den Wäldern herum, bis er sich eine Revolverkugel gab.
Württemberg
Freudenstadt, 27. Juli. (Tödlicher Unfall.) Auf dem Ladegleis des Bahnhofs Dornstetten waren am letzten Samstag Angestellte der Firma Dieterle, Sägewerk in Hallwangen, mit Ausladearbeiten beschäftigt. Beim Anziehen des Langholzwagens stürzte der -13 Jahre alte verheiratete Christian Schiitenhelm von Hallwangen rücklings ab und wurde von dem angehängten Wagen überfahren. Außer einem Beinbruch zog er sich dabei so schwere innere Verletzungen zu, daß der Tod trotz sofortiger Uebersührung in das Bezirkskrankenhaus binnen weniger Stunden eintrat.
Stuttgart» 27. Juli. (Entgleisung.^ Am Sonntag den 26. Juli ist bet der Einfahrt des Eilzugs 514 In Oberkochen um 8'/, Uhr oormitttags der am Schluß laufende Kurswagen Berlin—Ulm mit einer Achse entgleist. Der Zug, der fahrplanmäßig in Oberkochen hält, fuhr mit verminderter Geschwindigkeit und wurde rasch zum Halten gebracht. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden ist gering. Die Ursache der Entgleisung ist noch nicht aufgeklärt. Der Zug konnte nach Umsteigen der Reifenden des entgleisten Wagens mit acht Minuten Verspätung die Fahrt fortsetzen. In dem entgleisten Wagen befand sich u. a. der württembergische Staatspräsident Bazille auf der Rückreise von Berlin zum Landesturnfest in Ulm.
Dem Staatspräsidenten hat die Reichsbahndirektion ihr lebhaftes Bedauern über den Unfall ausgesprochen.
Stuttgart, 26. Juli. (Von der Stadlhalleh Der Einsturz der im Bau begriffenen Stadtholle hat dos Imereffe weitester Kreise auf diesen Bau gelenkt, der am Fuße der Billa Berg erstellt wird. Leider hat das Unglück nunmehr das erste Todesopfer gefordert. Eugen Schmucker aus Musberq, dem beide Oberschenkel abgeschlagen wurden, ist gestorben. Uebec die Ursache des Unfalls schwebt noch die Untersuchung. Doch kann jetzt schon gesagt werden, daß keinerlei Konstruktionsfehler der Riesenbinder nach dem System Dr. Jackson (nicht Zoliiiiger-Bauweise) Vorlagen, sondern daß eben die Windböen, eine Art Wirbelsturm, mitten aus den sieben stehenden Bindern einen löste und emporhob. Die Aufräumungsarbeiten sind fast vollständig erledigt. Die Stadthalle gibt in ihrer Art einen Riesenbau, der nunmehr voraussichtlich im September zur Textil-Ausstellung erstmals in Benützung kommt. Die Bauleitung hat es von vornherein abgelehnt, die Halle bis zum Katholikentag mit Sicherheit fertigstellen zu können. Das Bedeutungsvolle an dem Neubau ist, daß er für Stuttgart die Saalfrage in großzügigster Weise löst. Der Saal wird eine Länge von 100 Metern und eine Breite von 50 Metern haben. Ein ebenso für Massenandrang weit reichender Eingang init Garderoben und Toiletten an der Neckarsiraße im Untergeschoß und entsprechende Vorbauten mit acht Doppeltüren sind vorgesehen. Später sollen in den Saal Tribünen eingebaut werden, damit er auch als Radrennbahn benützt werden kann. Die Führung der Treppen, die Anbringung der Beleuchtung usw. stellte höchste architektonische und bauliche Kunst dar. Die Verwendung der neuen Bauweise nach Ingenieur Jackson in einer Reichhöhe der Binder bis zu 25 Meter Höhe ist baupolizeilich nachgeprüft und nicht beanstandet worden. Es ist zu erwarten, daß der Bau der Halle in den nächsten Wochen große Fortschrittte macht. Die Bauleitung hat Baurat Keuecleber Bauherrist nicht die Stadt Stuttgart, sondern die Stuttgarter Ausstellungsund Tagungsstelle, vertreten durch Rechnungsrat Hagstotz.
Stuttgart, 27. Juli. (Einkommen- und Körperschaftssteuer nach dem Steuerüberleitungsgesetz.) Von der Handelskammer wird uns geschrieben: Das Steuerllberleitungsgesetz betrachtet die Vorauszah- lungen für die Einkommen- und Körpecschastssteuer für das Kalenderjahr 1924 und das Wirtschaftsjahr 1923/4924 als Ablösung der Steuerpflicht. Dieser Ablösungsbetrag kann nach § 9 des Gesetzes auf Antrag dann herabgesetzt werden, wenn bei einem Steuerpflichtigen persönliche oder wirtschaftliche Verhältnisse vorliegen (außergewöhnliche Belastungen durch Unterhalt, Krankheit, Unglücksfäile und wesentliche wirtschaftliche Verluste), die seine Steuerfähigkeit wesentlich beeinträchtigt haben. Der Antrag auf Herabsetzung des Ablösungsbetrages muß spätestens bis 31. Juli 1925 gestellt werden. Durch die Inanspruchnahme des Reichsfinanzministeriums im Reichstag konnten die Durchführungsbestimmungen bis jetzt noch nicht ausge- sertigt werden. Falls dies vor dem 31. Juli nicht mehr geschehen kann, hat das Reichsfinanzministerium eine Verlängerung der Frist in Aussicht gestellt. In der Zwischenzeit können jedoch die Anträge beim Finanzamt bereits eingereicht werden, und zwar empfiehlt es sich, dies zu tun unter dem Vorbehalt der näheren Begründung nach Veröffentlichung der Durchführungsbestimmungen.
Stuttgart, 27. Juli (Ehrendoktor.) Rektor und Senat der Technischen Hochschule haben auf den einstimmigen Antrag der Abteilung für Chemie beschlossen, dem Oberlehrer Georg Schlenker in Cannstatt die Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber zu verleihen „in Anerkennung seiner großen Verdienste um die biologische Erforschung Württembergs".
Stuttgart, 27. Juli. (Ertrunken.) Am Sonntag nachmittag ertrank beim Baden im Neckar in der Nähe des Sportklubplatzes ein 15-/,jähriger Schüler. Er erlitt offenbar eine Herzlähmung und sank plötzlich unter. Erst nach drei Stunden konnte der Leichnam ans Ufer gebracht werden.
Neuhausen a. F., 27. Juli. (Gasversorgung.) Der Gemeinderat hat dem Gasvertrag mit der Etadtgemeinde Stuttgart zugestimmt, so daß wir jetzt in Gemeinschaft mit den übrigen Fildergemeinden die Gasversorgung von Stuttgart aus erhalten.
Leonberg, 27. Juli. (Tollwut im Auto.) Ein Stuttgarter Chauffeur, der das Auto seines Herrn zu einer Schwarzfahrt benützte, fuhr in der Nacht vom Freitag auf Samstag mit einem Insassen los. In der Nähe des Frauenkreuzes löste sich ein Rad des sich in rasender Fahrt befindlichen Autos, oas sich überschlug und die beiden herausschleuderte. Der Chauffeur kam unverletzt davon und schrieb seinem Herrn einen Brief, in dem er ihm mitteilte, daß sein Auto in der Nähe des Frauenkreuzes liege. Dann verschwand er und konnte bis heute noch nicht gefunden werden. Der andere Insaffe, den der Chauffeur einfach liegen ließ, wurde mit einer schweren Wirbelverletzung am Samstag vormittag am Wege aufgefunden und in ein Stuttgarter Krankenhaus verbracht, wo er inzwischen gestorben ist.
Bückingen, OA. Heilbronn, 27. Juli. (Beim Baden ertrunken.) Der ledige Otto Roller von hier ist am Sonntag mittag in Lauffen a. N. beim Baden im Neckar infolge Herzschlags ertrunken. Eine Rettung war unmöglich.
Hemmendorf, O.-A. Rottenburg. 27. Juli. (Abgestürzt.) Die Frau des Metzgers und Gemeinderats Andreas Weimans hier bekam
einen Schwinde! auf dem oberen Hausgang ihrer Wohnung und griff, um sich zu halten, nach der Lehne des Stiegengeländers. Dieses jedoch gab nach und die bedauernswerte Frau fiel samt dem Geländer die Stiege hinutcr. Bewußlos blieb sie unten liegen. Ihre Angehörigen, die in Stall und Scheuer beschäftigt waren, eilten aus den dumpfen Fall herbei und fanden die Verunglückte in ihrem Blute liegend im unteren Hausgang auf.
Obernau, OA. Rottenburg, 27. Juli. (Unfälle.) Frau Albertine Schweinbenz stürzte die Treppe hinunter und erlitt einen Schädel, bruch, was in der darauffolgenden Nacht den Tod herbeiführte. — Joseph Flach wurde von einem Pferde geschlagen und in der Brustgegend schwer verletzt.
Ulm, 27. Juli. (Ein Unglück verhütet). Am Samstag abend hielt sich während der Mllnsterbeleuchtung, um das Schauspiel bester sehen zu können, eine größere Zahl von Menschen auf der Eisenbahn- Krücke Ulm-Neuuim auf. Zum Glück Kain ein Eisenbahnbeamter von Ulm dazu, der die Brücke frei machte. Kurz nachher 10.20 Uhr sauste der Orientzug daher und passierte die Brücke. So war ein namenloses Unglück verhütet worden.
Murrhardt, 27. Juli. (Fischsterben in der Murr.) Dieser Tage wurde — wie schon einmal vor Jahren — der größte Teil des Fischbestandes der Murr durch die Fabrikabwasser vernichtet. Dem Hundert nach hingen die verendeten Fische an dem Wehr der Bartenbacher Sägmühle. Hierunter befanden sich namentlich viele Forellen, die die starken Gewitterregen aus den Nebenbächen herabgespült hatten und die nun in der Gerbbrühe der Murr einen qualvollen Tod fanden.
Aalen, 27. Juli. (Warnung für Eltern und Kinder!) Das sog. Propellerspiel, das auch beim hiesigen Kinderfest an Knaben zur Verteilung kam, hat einem zehnjährigen Mädchen einen dauernden, körperlichen Schaden zugesügt. Beim Spiel anderer Kinder zusehend, wurde das Mädchen von dem schwirrenden Propeller getroffen, der das linke Auge tief durchschnitt und aus operativem Wege nunmehr die Entfernung der ebenfalls verletzten Augenlinse zur Folge hatte.
Oehringen, 27. Juli. (Steuerhinterzieher.) Das Finanzamt Oehringen hat den Ziegeleibefitzer Albert Hettenbach in Neuenstein wegen Hinterziehung der erhöhten Umsatzsteuer beim Verkauf eines Personenkraftwagens, ferner den Carl Hohenstein in Firma Levi u. Hohenstein in Crailsheim und den Alfred Levi in derselben Firma zu je 800 Mark Geldstrafe verurteilt.
41. Landesturnsest in Ulm.
Mm, 27. Juli. Der gestrige Sonntag fand mit der prachtvollen Münsterbeleuchtung einen schönen Abschluß. Der Montag begann wieder mit Regen, doch konnten die vielseitigen Turnwettkämpfe beinahe programmäßig durchgeführt und beendet werden. Allerdings die Feststellung der Ergebnisse wurde etwas verzögert. Vor Tausenden fand dann im Stadion die Siegerehrung statt. Kreissieger ist Friedrich Weiß von Reutlingen. An zweiter Stelle im Zwölfkampf steht Wilhelm Reichert von Bückingen, an dritter Stelle Otto Haas-Cannstatt. Zu erwähnen sind noch als erste Sieger im volkstümlichen Fünfkampf Rudolf Mühleis-Rechberghausen, im deutschen Sechskampf Ad. Renner-Heidenheim, im volkstümlichen Zehnkampf Karl Bau- mann-Göppingen.
Die nachstehenden Turner und Turnerinnen haben in den einzelnen Abteilungen die höchsten Punktzahlen erreicht: Neunkampf (Jahrgang 89 und früher) Wilhelm Krießler-Gaisburg und Ernst Gleichner-Schwenningen, volkstümlicher Vierkampf Otto Barreiß-Karlsvorstadt, volkstümlicher Dreikampf Altersklasse 1 Rudolf Brodbeck-Ulm, Klasse 2 Adolf Blon-Cannstatt, Karl Laitenberger-Stuttgart, Adolf Luitz-Eßlingen, Robert Stern-Stuttgart, Klasse 3 Alexander Keim-Gmünd, Siebenkampf (Frauen) Maria Nill-Tübingen, deutscher Vierkampf (Frauen) Margarete Keim-Stuttgart, Frauen-Sechskampf M. Hörsch-Biberach. Zehnkampf für Jugendturner Hans Reh- Feuerbach, Fünfkampf für Jugendturner Karl Dollinger-Bibe- rach. Beim Vereinsturnen stehen an vorderster Stelle bei den Männern Stärkeklasse 1 Turnerbund Ulm, Klasse 2 Turnerbund Großeislingen, Klasse 3 Turnverein Ehingen a. D.; bei den Turnerinnen Klasse I Turnerbund Ulm, Klasse 2 Turn- und Spielverein Kirchheim-Teck, Klasse 3 Turnerbund Ravensburg.
Beim Landesturnfest hat sich das von der Stadt erstellte Stadion glänzend bewährt. Es hat die Abhaltung des Turnfestes in seinem großen Ausmaß erst so recht ermöglicht, und die Stadt Ulm kann in der Erstellung des Stadions wirklich eine kommunale Tat erblicken. Uebrigens sind der Stadt dadurch keine so großen Ausgaben erwachsen, wie man vielfach annimmt, denn da, wo sich jetzt das Stadion befindet, war früher ein großer Festungswall, der abgetragen wurde. Durch die Verschiebung der Erdmassen konnte neben dem Stadion ein großes Bauterrain erschlossen werden, das bedeutend mehr wert ist, als das Stadion gekostet hat. Erbauer des letzteren ist Stadtbaudirektor Feuchtinger, der durch den Entwurf und die Ausführung der Pläne der Stadt wertvolle Dienste geleistet hat.
Dunkle Mächte.
16j Kriminal-Roman von Friede. L. Zöllner. Deutscher Provinz-Verlag G. m. b. H., Berlin W. 66. 1925.
Das junge Mädchen hatte sich währenddessen entfernt.
Norbert Wallner erhob sich und rückte einige Sitze zur Seite, so daß jetzt zwischen ihm und dem Alten, der Ellis Nachbar gewesen war, ein ziemlicher Zwischenraum lag.
Wieder vergingen einige Minuten und nun befanden sich Wallner und jener Unbekannte noch allein in der Nische.
Ter Detektiv hielt den Kopf in die Hände gesenkt, beobachtete aber zwischen den nicht ganz geschlossenen Fingern hindurch scharf den andern, der sich vorläufig immer noch nicht rührte.
Ta endlich stand er auf und wandte sich um, scheinbar um seinen Hut vom Sitz zu nehmen.
Im nächsten Augenblick aber begann ein hastiges, wenn auch äußerst vorsichtiges und fast unmerkliches Suchen.
Dann stand er eine Zeitlang fast unbeweglich, wobei er wiederholt einen argwöhnischen Blick auf den ganz in sich versunkenen Nachbar warf, bis er zuletzt mit einem unterdrückten Murmeln, das fast wie ein Fluch klang, die Nische verließ.
Ter Detektiv blieb noch, bis er die Tür gehen hörte, dann huschte er hinterher und stand einen Augenblick später gleichfalls draußen, sich vorsichtig im Rahmen oer Tür haltend, um von dem anderen nicht gesehen zu werden.
Trüben sah er ihn in der nächsten Querstraße verschwinden.
Er eilte hinterher, lugte um die Ecke und sah gerade noch, wie jener wieder, diesmal nach der anderen Seite, abbog.
Eine halbe Minute später war auch er an der betreffenden Ecke angelangt und lenkte nun im gewöhnlichen Spazierschrttt in die Straße ein. in der er den andern hatte verschwinden sehen.
Aha! Der Kerl war ein ganz schlauer Fuchs.
Drüben auf der anderen Straßenseite stand er und starrte anscheinend in die Auslage eines Geschäftes. In Wirklichkeit versicherte er sich aber wohl nur. j ob ihn jemand verfolgte. '
Ganz ruhig und ohne auch nur einen einzigen j Blick hinüberzuwerfen, schritt Norbert Wallner diesseits weiter. Nach einigen zwanzig Schritten blieb er auch vor einem Schaufenster stehen und warf einen vorsichtigen Blick seitwärts über die Straße.
Richtig, dort drüben lief der Alte, als ob der Boden unter ihm brenne, in entgegengesetzter Richtung davon.
Für einen kurzen Augenblick war Norbert Wallner unentschlossen, was er jetzt tun solle.
Tann huschte es wie ein leichtes Lachen über sein Gesicht, und ohne sich noch um den andern zu kümmern. trat er den Heimweg an.
6. Kapitel.
Es mochte ungefähr zur selben Zeit sein, als der Kriminalinspektor Boedeker am Fernsprecher seines Büros verlangt wurde. Der Anruf kam ihm wenig gelegen, denn er hatte in der geheimnisvollen Tieb- stahlsgeschichte, die jetzt endlich der langsamen Klärung entgegenzugehen schien, schon soviel unnötige Zeit verloren daß ihm jetzt die Minuten kostbar waren.
Er gab aber nichtsdestoweniger dem Beamten, der von der Zentrale aus angeläutet hatte, die Weisung, ihn mit demjenigen zu verbinden, der ihn sprechen wolle, und wartete dann auf das bekannte Knacken des Kontaktes.
„Hier Kriminalinspektor Bocdekerk — Jawohl, ich selbst! — Wer ist denn dort? — Achl Guten Morgen, Herr Geheimratl Womit kann ich diene»? — Wie?! — Bet Ihnen ist — ? — Gestern abend? — Za aber, das ist doch — da soll doch . . . —*
Die Stimme versagte dem Beamten.
Halb mechanisch nur hörte er die weitere Meldung an.
Dann schüttelte er plötzlich mit einem energischen Ruck die Erstarrung ab. die sich seiner bemächtigt
halte, und rief, unbekümmert um die Stimme, die drüben immer noch weiter sprach: „Schluß, Herr Geheimrat: Ich komme sofort selbst zu Ihnen!"
Mit einem Stöhnen der Wut legte er den Hörer auf den Apparat zurück.
„Unglaublich!" stieß er zwischen den Zähnen hervor. „Schon wieder ist diese dreimal verwünschte Bande an der Arbeit. Es scheint sie gar nicht zu kümmern, daß wir einem ihrer Hehler auf der Spur sind. Sie treiben die Frechheit bis ins Uferlose. Für diese Halunken scheint die Polizei überhaupt nicht zu existieren. Es ist nachgerade, um aus der Haut zu fahren!"
Er rannte einige Male wie unsinnig durchs Zimmer, griff dann nach Hut und Stock und stürmte hinaus.
Bei Geheimrat Ballow traf er die Familie in Heller Aufregung.
Die Frau Geheimrat lag weinend und schluchzend in einem Sessel, als er eintrat; ihr Gatte, ein würdiger Herr mit schneeweißem Vollbart, der ihm etwas Patriarchalisches gab, war um sie beschäftigt; die junge Braut stand mit ihrem Verlobten etwas abseits und erörterte den Diebstahl.
Nach der Vorstellung ließ sich der Inspektor von dem Geheimrat den Hergang des neuen Vergehens, das gestern abend während der Verlobungsfeier verübt war, noch einmal erzählen, da er vorhin am Fernsprecher in seiner Aufregung nur die Hälfte verstanden hatte.
Er erfuhr nun zum zweiten Male, daß der Dame des Hauses während der Dauer des Festes ein äußerst wertvoller Brillantring aus ihrem Schlafzimmer entwendet worden war, wo sie ihn in ihrem Schmuck- kästen, einer stählernen Kassette, aufzubewahren pflegte.
Wiederum also ein unglaublich frecher Raub!
Und wiederum ergab die Besichtigung des Tatortes genau so wenig eine Spur, wie in allen bisherigen Fällen, obwohl der Inspektor, den eine innere Wut fast zu ersticken drohte, sich bis zur Grenze seiner Leistungsfähigkeit anstrengte, um wenigstens einen kleinen Erfolg zu erzielen.
(Fortsetzung tolat.1
Staatsp: werte Anspr Staatsregier
lichen Empf Mlitärgeme Gedanken ur war eine Sc missen. Viel sobald als i daß die Zeit glaube, daß vorüber ist Kriege diese: ris geführt zusammenhä Volksgemein Furchtbarkei Völkern geg üonen zu a im deutschen dem Sport - steht doch d erster Linie niert. Es i gütig zum des ganzen ! heute gehört schen Turne Heimat der und daß der wird. Wir Geist des klc macht, ist d Davon Hab Ueberfütteri lens- und 5 körperlicher die Beweg» rung und i fördern. B Tätigkeit u gebende Sb
Pforzh, rungsrat T Pforzheime Verordn»:» Samstag > Dr. Simon Kuhn vom Gewerkvere vom Deutsc mit jedem ( ven Versus aber nicht mittag eine Diese Schli zwei Arbeit Es wird ai ren. Sollte spruch gefä der aberma teien würd Verbindlich mit zu rech Zeit in Ar sind noch 1 8 23 i über das > Vc Das V spruchs setz: Schiedsspri fahren auf wenn das t
Ein S der Schlich für verbin 8 6 Al vom 30. O Wird t men, so ka ihm getrof essen beide: rung aus I
Langet
wurden dn Mädchen u getragen, kurat Bisch Verein, sow Weisen de: große Zahl der Arbeit
kurze Zeit
Beileidsschi
Vorlas.
Karlsr Hardt, in 1
zu einer re Fürsorgezc dieser näch einen Heid! und klein, darmierie lang, die 3 der Revolt gegeben ha
Grüne
schauspiel t den Felder stellten Ga Wiesen. Di Wirbel, der bürgermeis über den A an den Fal Zu Schade Aus V folge eines Streites u:
anderen O ihn nach § die beiden, dessen Miss