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173.

Deutschland-

Stuttgart, 27. Juli. Die süddeutschen Landwirtjchaftslam- mern von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen und dem Re­gierungsbezirk Wiesbaden haben dieser Tage in Wiesbaden eine Konferenz abgehalten, wobei sich die Verhandlungsteilnehmer vor allen Dingen sehr eingehend mit der Zollvorlage befaßt haben, die sie als eine herbe Enttäuschung für die Landwirt­schaft bezeichneten, da die vorgesehenen Zollsätze als völlig un­genügend angesehen werden müßten. Das mindeste, was man der Landwirtschaft hätte zugestehen müssen, wäre die Anglei­chung der Friedenszölle an die internationale Geldentwertung gewesen. Es wurde auch Einspruch erhoben gegen das Vor­gehen der Reichsbahngesellschast, die namentlich auf den Um­schlagplätzen Frankfurt a. M. und München dem Auslande, be­sonders Italien, Frachtvergünstigungen für Südfrüchte, Ge­müse, Frühkartoffeln usw. gewährt, die sie aber der deutschen landwirtschaftlichen Erzeugung im entsprechenden Maße ver­sagt. Auch der örtliche Handel wird nach Meinung der Land­wirtschaftskammervertreter stark geschädigt, weil sich auslän­dische Firmen vielfach niederlassen, die die Waren in Kommis­sion vertreiben, wobei die Waren zu jedem annehmbaren Preise auf den Markt geworfen werden. Hierdurch würde die Kalku­lation des reellen Handels unmöglich gemacht. Zum Reichs­bewertungsgesetz wurde verlangt, daß bei der Bewertung des Grundbesitzes nach dem Reichsbewertungsgesetz die Weinberge mit dem übrigen landwirtschaftlich benutzten Grundbesitz gleich­gestellt würden. In den Notgebieten müsse von einer Veran­lagung der Landwirtschaft zur Einkommen- und Umsatzsteuer im allgemeinen abgesehen werden.

Dr. Eckener über Luftschifflinien.

München, 27. Juli. Anläßlich der Deutschen Verkehrsaus­stellung in München hielt Dr. Eckener einen Vortrag über inter­nationale Luftschifflinien. Dr. Eckener führte in seiner Rede u. a. aus: Während das Flugzeug von fast allen Staaten ge­fördert wird, ist das Luftschiff durch das Diktat der Siegerstaa­ten in Deutschland, in dem einzigen Land seiner Zukunft, aus­geschaltet. Dem Flugzeug gehören Strecken bis zu 2000 Kilo­meter, dem Luftschiff dagegen Entfernungen größten Ausmaßes und das Meer. Trotz der durch ein Luftschiff zu erzielenden großen Reiseverkürzung konnten bisher die nötigen Geldmittel für eine Unterstützung dieses Verkehrs nicht aufgebracht wer­den, weil das Kapital an die Rentabilität der Luftschifflinien nicht glaubt. Da ich die Amerikafahrt mit dem Z. R. 3 nicht dreimal durchführen konnte, so muß ich jetzt nach einem anderen Weg suchen, um die Leistungsfähigkeit des Zeppelins zu bewei­sen. Ich bin aus diesem Grunde auf die Durchführung einer Nordpolfahrt mit dem Zeppelin gekommen, wobei ich bemerken möchte, daß eine Verbindung mit Amundsen nicht erfolgt ist. Andererseits ist es aber nötig, die Zusammenarbeit mit großen Männern zu fördern, wenn man als Politiker sein Volk wieder hochbringen will."

Marokkanischer Solöatenavschieb.

Ludwigshafen, 27. Juli. Vier marokkanische Soldaten über­fielen nachts in Mundenheim einen ledigen Mechaniker und suchten ihm die Brieftasche zu entreißen. Doch gelang es dem Ueberfallenen, zu entkommen. Unmittelbar darauf griffen die­selben Marokkaner einen Bankbeamten an, dem sie die Brief­tasche mit 230 Mark entwanden und den sie außerdem stark mißhandelten. Da der marokkanische Truppenteil, dem die Sol­daten angehören, am andern Tage von Ludwigshafen abtrans­portiert wurde, konnten die Täter nicht mehr festgestellt werden.

Generalstreik im Saargebiet. !

Saarbrücken, 27. Juli. Nachdem die Saarregierung in dem Lohnkonflikt zwischen Bergarbeitern und den Bergwerksdirek­toren eine Vermittlung abgelehnt hat, ist heute in einer stür­misch verlaufenen Revierkonferenz der Bergarbeiter-Spitzenor­ganisationen für diese Nacht 12 Uhr im ganzen Saarbergbau die Generalstreikparole ausgegeben worden. Damit hat die Krise im Saargebiet eine Entwicklung angenommen, die für das gesamte Wirtschaftsleben von schwersten Folgen sein muß. Es handelt sich etwa um 74 000 Bergarbeiter, die nunmehr voll­ständig der allgemeinen Wohlfahrtsfürsorge anheimfallen, nach­dem schon in den letzten Wochen teilweise nur drei Schichten mit ^5 Franken Wochenlohn verfahren worden sind. Durch Ver­handlungen haben die deutschen Behörden für die im Trierer, Birkenfelder und Pfälzer Gebiet wohnenden Bergleute eine ge­wisse Vorsorge getroffen.

Kein Entgegenkommen gegen die deutschen Optanten.

Berlin, 27. Juli. Wie hiesigen Blättern aus Warschau ge­meldet wird, ist auf ein Entgegenkommen der polnischen Regie­rung in der Optantenfrage nicht zu rechnen. Diese läßt sich durch Rücksichten auf das Wohl der polnischen Optanten in Deutschland in nichts beeinflussen. Die polnischen Optanten, die infolge der deutschen Vergeltungsmaßnahmen jetzt Deutsch­land verlassen müssen, gehören überwiegend ärmeren Schichten an und haben eine ins Gewicht fallende Einwirkung in War­schau nicht auszuüben vermocht. Um erste Unterkunftsstellen für sie zu schaffen, hat man Zwangsguartiere bereitzustellen ver­sucht. Sie werden in voller Zahl die Arbeitslosen in Polen vermehren.

Ausland

Neuer Sieg der Linksparteien in Frankreich.

Paris, 27. Juli. Gestern fanden in 1986 Kreisen die Stich­wahlen für die Generalratswahlen statt. Auch diesmal verlief me Wahl in allen Bezirken ruhig. Die Wahlbeteiligung war kaum stärker als durchschnittlich 50 bis 60 Prozent. Die Strö­mung nach links, die im ersten Wahlgang sehr deutlich zum Ausdruck kam, hat sich nach dem Resultat der letzten Tage be-

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Dienstag, dm 28. Juli 1925.

83. Jahrgang.

stätigt. Die Sozialisten haben besonders gewonnen, und zwar etwa 30 Sitze. Die Kommunisten haben weiterhin an Terrain verloren. Sie mußten etwa 10 Sitze abgeben. Gewählt wur­den, abgesehen von einem Wahlkreis, aus dem das Resultat noch nicht vorliegt, vier Konservative, 27 Liberale, 15 Links­republikaner, 11 Radikalrepublikaner, 69 Radikale und Radikal­sozialisten, 14 republikanische Sozialisten, 53 Sozialisten und 4 Kommunisten. Nach dem Gesamtresultat der beiden Wahlgänge verteilen sich die Sitze zum neuen Generalrat wie folgt: Kon­servative 120 (minus 14, Liberale 262 (minus 61), Linksrepu­blikaner 239 (minus 48), Radikalrepublikaner 147 (plus 6), Ra­dikale und Radikalsozialisten 513 (plus 72), republikanische So­zialisten 63 (plus 3), Sozialisten 144 (plus 52), Kommunisten 6 (minus 10).

DerMatin" umreißt das Ergebnis der Generalratswah­len kurz und treffend mit den Worten: Der erste Wahlgang war berits für die Radikalen und die Radikalsozialisten ein un­beschreiblicher Erfolg. Die Stichwahlen haben die Strömung nach links verstärkt. Die Sieger von gestern sind die Sozia­listen, die erheblich gewonnen haben. Das Interessanteste an dem Siege der Linksparteien ist, daß er auf Kosten von Radika­len und Kommunisten gewonnen wurde. Für die Kommunisten war der gestrige Tag durchaus ein schwarzer. Sie haben furcht­bare Niederlage erlitten, und manche Positionen, die sie fest in den Händen glaubten, gingen verloren.

DieEre Rondelle" schreibt: Diesmal ist der Sieg voll­kommen, ohne daß auch irgend jemand das Recht hätte, diesen zerschmetternden Schlag zu verhüllen. Es handelt sich nicht darum, ob die eine oder andere Richtung im Kartell mehr ge­wonnen hat, das ganze Kartell hat gewonnen. Die große Mehrheit vom 11. Mai ist aus dieser Wahl beträchtlich verstärkt hervorgegangen. Wir hoffen, daß in Zukunft die Opposition uns mit ihren lyrischen Appellen an das Land in Ruhe läßt. Das Land hat sich deutlich ausgesprochen, nicht weniger als dreimal.

Naulin an die Marokko-Truppen.

Paris, 26. Juli. General Naulin hat an die marokkanischen Truppen Frankreichs einen Armeebefehl erlassen, in dem er den Soldaten für ihre Tapferkeit dankt und sie darauf aufmerksam macht, daß man infolge der jetzt eingetroffenen Verstärkungen in ein neues Kampfstadium eintreten werde. Die Truppen müß­ten Tapferkeit zeigen und Vertrauen zu ihren Führern haben. Zum Schluß heißt es:Ich vereinige mich vor euren Fahnen und grüße ehrerbietig das Andenken der Tapferen, die ruhm­reich auf dem Felde der Ehre gefallen sind. Wir werden sie morgen rächen."

Die Operationen in der spanischen Zone.

Paris,. 26. Juli. DerMatin" erfährt aus Madrid, daß in der spanischen Zone, nach der Rückkehr Primo de Riveras nach Tetuan, am 26. und 27. Juli wichtige Operationen unrernoinmen werden sollen. Mobile Gruppen würden von Tetuan und La­rasch abgehen, um die Stämme daran zu hindern, sich in das Rifgebiet zu begeben, um dort die von spanischen Truppen bedrohten Punkte zu verteidigen. Die spanische Aktion im Rif­gebiet richte sich auf drei Punkte: Bai, Kap Quilates und das Gebiet des Stammes der Guesmaya. Gleichzeitig würde man bei Ajdin Truppenlandungen versuchen.

Beginn der französisch-spanischen Zusammenarbeit.

Madrid, 27. Juli. Die Madrider Konferenz wurde heute endgültig geschlossen. Primo de Rivera ist nach Afrika abge­reist, um dort mit Marschall Petain zusammenzutreffen. Der Diktator hatte seine vollste Zufriedenheit mit den Ergebnissen der Konferenz ausgesprochen und erklärt, daß wahrscheinlich militärische Operationen von einigen Monaten zufammen mit Frankreich nötig sein werden. Wie hier verlautet, ist die Lage an der Marokko-Front für Frankreich jetzt etwas günstiger.

London, 27. Juli. Der parlamentarische Mitarbeiter des Daily Telegraph" stellt den Meinungsumschwung der engli­schen Regierung in der Sicherheitsfrage zugunsten Frankreichs fest.

Die Pest in Rußland.

Moskau, 27. Juli. Die Sowjetregierung macht verzweifelte Anstrengungen, um die in der Kirkisensteppe östlich von Astra­chan ausgebrochene Bubonenpest zu bekämpfen. Neun Aerzte- expeditionen sind in die betreffenden Gegenden entsandt worden. Um die strenge Durchführung der notwendigen sanitären Maß­nahmen zu gewährleisten, wurde eine Art Belagerungszustand proklamiert. Die Seuche ist anscheinend zuerst bei den in der dortigen Gegend sehr zahlreichen Zieselmäusen ausgebrochen und wird von diesen Tieren weiter verbreitet.

William Jennings Bryan gestorben.

Newhork, 27. Juli. William Jennings Bryan ist in Day- ton gestorben, wo er Verteidiger im Affenprozeß war. Er wurde tot in seinem Bette aufgefunden, nachdem er sich nach einem kräftigen Abendessen mit der Erklärung zur Ruhe bege­ben hatte, er fühle sich Wohl." Bryan war 65 Jahre alt. Er war wiederholt Präsidentschaftskandidat und unter Wilson Mi­nister des Aeußern. Er trat jedoch zurück, als er erkannte, daß Wilson auf den Krieg hinarbeitete. Deutschland wird ihm nie vergessen, daß er gegen die amerikanischen Kriegslieferungen und gegen den Vertrag von Versailles protestierte.

Aus Stadl Bezirk «ud Umgebung

Neuenbürg, 28. Juli. Zu unserem gestrigen Bericht über die Ergebnisse des Wetturnens beim Landesturnfest in Ulm tra­gen wir ergänzend nach, daß im Vereinswetturnen der Tb. Obernhausen und der Tb. Schwann in Stärkeklasse III eben­falls je einen 1. Preis sich mit einer recht guten Tagesleistung errang. Herzl. Gutheil!

Neuenbürg, 28. Juli. Reges Leben entwickelte sich gestern abend in den Mauern unseres Städtchens. Es galt, den hie­sigen Wettkämpfern und Siegern vom Landesturnfest in Ulm einen würdigen Empfang zu bereiten. Außer dem Turnver­ein einschließlich der Damenriege, der Musikkapelle des Musik­vereins und dem Radfahrerverein hatte sich eine große Menge am Bahnhof eingefunden. Freudige Erwartung spiegelte sich auf allen Gesichtern. Als der Zug mit ziemlicher Verspätung auf dem Bahnhof einlief, spielte die Musikkapelle einen flotten Marsch. Sichtlich überrascht verließen Kämpfer und Sieger die Bahnhofhalle, stürmisch begrüßt von der begeisterten Menge. Eine Abteilung des Turner-Gesangvereins sang den Willkomm. Außer dem hiesigen Turnverein entstieg dem Zuge der preis­gekrönte Turnverein Schwann. Gemeinsam marschierten beide Vereine mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel durch die Stadt bis zum LokalEintracht", wo sie sich nach einem kräfti­genGut Heil" trennten. Anschließend kam ein Telegramm zur Verlesung, wonach Mitglied Eduard Röck bei den Mei- sterschaftskämpfen im deutschen Sechskampf einen 59. Preis mit 436 Punkten errang, was mit starkem Beifall ausgenommen wurde. Vorstand Finkbeiner und Preisträger Mahler dank­ten der hiesigen Einwohnerschaft und den Vereinen für den festlichen Empfang. Es sei unmöglich, das Große, Erhebende in Ulm zu schildern, es müsse miterlebt und mitempfnnden worden sein. Wenn sich solche Massen von Körper- u. Willensge­stählten zusammenfinden, dann dürfe man Vertrauen und Glau­ben an Deutschlands Zukunft gewinnen. Die Sängervereini­gungFreundschaft" ließ durch ihren Vorstand den Siegern ihre Glückwünsche überbringen. Die Musikkapelle verschönte den Abend durch Musikeinlagen. Nach reger Aussprache und ge­selliger Unterhaltung trennte man sich zu vorgerückter Stunde. Den Siegern aber auch an dieser Stelle ein herzliches Gutheil!

Neuenbürg, 24. Juli. (Neuregelung des kleinen Grenzver­kehrs mit der Schweiz. Das Eidgenössische Justiz- und Polizei- departement teilt mit: Am 1. August 1925 tritt folgende Neu­regelung des kleinen Grenzverkehrs mit Deutschland in Kraft: Die Dauerbewilligung mit Photographie (der bisherige Dauer­passierschein) für die in der Grenzzone wohnhafte Bevölkerung ist gültig ohne den Anerkennungsvermerk des Zielstaates, wenn keine Arbeitsaufnahme beabsichtigt ist. Die Dauerbewilligung berechtigt zum Aufenthalt von drei Tagen. Die Bewilligung zum einmaligen Grenzübertritt und die Ausflugsdauerbewilli­gung konnten im Verkehr mit Bayern und Württemberg nicht eingeführt werden, wohl aber im Verkehr mit Baden.

Neuenbürg, 25. Juli. (Vom Beerensammeln.) In un­serer beerenreichen Heimat ist das Beerensammeln im Som­mer eine Lieblingsbeschäftigung von Groß und Klein. Jedoch gibt es auch Leim Beerensammeln besonders für die Kinder mancherlei Gefahren. Nicht nur, daß eine Reihe von Pflan­zen und Sträuchern, deren Früchte die Kleinen zum Genuß verlocken, infolge ihrer Ungenießbarkeit aber gesundheitsschäd­lich sind, häufig Unannehmlichkeiten Hervorrufen, man findet jetzt auch im Walde die Früchte verschiedener Giftpflanzen, die durch ihre schöne Färbung zum Pflücken einladen. Vor allem gilt dies für die Früchte der Nachtschattengewächse. An lichten Plätzen im Walde reist jetzt die Tollkirsche mit ihren wie saf­tige tiefschwarze Kirschen aussehenden Früchten. Bekanntlich gehört die Tollkirsche, die Kinder so oft zum Genuß verleitet, zu den gefährlichsten Giftpflanzen. Sie ruft nach dem Genuß die bekannten Vergiftungserscheinungen hervor: Uebelwerden, Ohnmacht, Schwäche, die zum Tode führen können. Auch der schwarze Nachtschatten mit seinen heidelbeerartigen Früchten ist sehr gefährlich. Er gedeiht an Schutthäufen und Aeckern. Neben ihm wächst das Bilsenkraut, das mit seiner Kapselfrucht an den Mohn erinnert. Aber die Körner der Bilsenkraut­kapsel enthalten das stärkste Gift, das Leim Genuß auch kleiner Mengen den Tod zur Folge hat. Zwischen Himbeeren und Brombeeren im Gebüsch gedeiht der bittersüße Nachtschatten mit seinen länglich roten Beeren. Im Walde selbst ist noch die Einbeere zu nennen, deren blauschwarze Frucht zwischen den vier Blättern sitzt und ganz verlockend aussieht. Auch die roten Früchte des Seidelbast sind giftig und der Stechapfel, der auf Schutthäufen gedeiht, trägt eine Kaspelfrucht, die giftige Sa­menkörner enthält. Die Giftpflanzen erkennt man am schar­fen Geruch, den man besonders beim Zerreiben der Blätter bemerkt. Den Kindern sollte immer wieder eingeschärft werden, keine Beeren zu sammeln oder zu essen, die sie nicht kennen. Sei auch die Beere noch so schön, kennst du sie nicht, so laß sie stehn". Auch sollte nach dem Beerengenuß möglichst das Wassertrinken vermieden werden.

x Birkenfeld. 27. Juli. Daß der Ackerboden Deutschlands nicht imstande ist, seine Bewohner zu ernähren, das hat der letzte Krieg gezeigt. Darum müssen Mittel und Wege gefun­den werden, diesem Ziel näher zu kommen. Hiezu beitragen will die Naturdüngermittel-Genossenschaft Heidelberg, e. G. m. b. H. Der Vertreter dieser Gesellschaft, Hermann Rau in Pforzheim, ließ Einladung ergehen zu einer Besichtigung der in Birkenfeld mit Natur-Streudüngermittel gedüng­ten Felder, Gemüse- und Beerenanlagen. So waren denn auch eine größere Anzahl für die Sache sich interessierenden Land­wirte aus den Gemeinden Birkenfeld, Engelsbrand, Höfen, Calmbach und Arnbach erschienen, welche an dieser Exkursion teilnahmen. Dabei konnte augenscheinlich gezeigt und bewiesen werden, wie es einst der berühmte Benjamin Franklin getan hatte: Hier ist gegipst, d. h. hier ist mit einem besonderen Düngerstoff gedüngt worden. Alle vorgezeigten und mit dem Streudünger der Naturdüngermittel-Genossenschaft Heidelberg gedüngten Getreidefelder, Kraut- und Kartoffeläcker, der Gur­ken-, Bohnen- und Beerenanlagen zeichneten sich durch große Ueppigkeit und hohe Erträge aus. Dieses Naturdüngemittel, das nur aus natürlichen Stoffen und zwar aus Torfmull, un­gebranntem Kalk, ungebranntem Gips, Eisenerzverbindungen und dergl. besteht, ist auf Schulzbondts biologischen Grund-