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von Bedeutung sein, daß Nichtbeteiligung an der Abstimmung Annahme des Schiedsspruchs bedeutet. Der Ausschuß des Ar­beitgeberverbands hält heute vormittag eine Sitzung ab. Ueber die Stellungnahme der Arbeitgeber wird in einer Versamm­lung entschieden werden. Auch hier läßt sich über das Ergeb­nis nichts Vorhersagen. Dach täuscht man sich wohl nicht, wenn inan die Aussichten auf Beendigung des Streiks nunmehr als günstig bezeichnet.

" Billmgen i. B., 22. Juli. (Zur Rinkwaldaffäre.) Wie ver­lautet, ist der Stuhlfabrikant E. Rinkwald, ein Bruder des durch seine blutige Tat bekannt gewordenen August Wilh. Rink­wald nach dreiwöchiger Untersuchungshaft wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Verhaftung erfolgte auf Grund von Beschuldigungen, die der als geistesgestört erklärte Bruder ge­gen ihn erhoben hatte.

Vom Schwarzwald, 22. Juli. Der 26jährige Arbeiter Kon- rad Riedel von Tiefental (Bayern) wurde im Sommerauer Tunnel bewußtlos aufgefunden. Man vermutet, daß der Ver­unglückte, der im Tunnel arbeitete, beim Herannahen eines Zuges nicht mit der nötigen Vorsicht beiseite getreten ist und dadurch vom Trittbrett eines Wagens zur Seite geschleudert wurde. Im Krankenhaus wurde bei dem Verunglückten ein schwerer Schädelbruch und eine Gehirnerschütterung festgestellt. Sein Zustand ist lebensgefährlich.

Konstanz, 22. Juli. Nach zweitägiger Verhandlung hat das Schwurgericht den 29jährigen Landwirt Erich Mayer aus Königs­berg in Ostpreußen, der am 27. März den 38 Jahre alten Besitzer des Buchhoses bei Heiligenberg, Johann Schäfer, erschaffen hatte, zum Tode verurteilt. Frau Schäfer, die Ehefrau des Ermordeten, mit der der Angeklagte ein Liebesverhältnis unterhalten hatte, ivurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteil!.

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Vermachtes

Wenn man keine Zeitung liest. Wollte da letzthin ein Mann verreisen. Er bestellt seine Karte und will zahlen. Der Schal­terbeamte schiebt ihm feinen Geldschein wieder zurück mit dem Bemerken, das Geld ist abgelaufen und gilt nicht mehr! Der Mann fällt vor Schreck fast um und meint traurig:Jo, so pan i no meh derheim" (es war ein 20 Billionenschein). Ein so­fortiger Versuch, bei der Gewerbebank das Geld umzutauschen, war ergebnislos. Bei näherer Unterhaltung mit dem Mann stellte es sich heraus, daß er auch nach 50 Rentenmarkscheine zu Hause liegen habe. Aus der beabsichtigten Reise wurde nun nichts. Verdruß, Zeitversäumnis und unnötige Lauferei und das alles, weil der Mann keine Zeitung liest!Na, mir leset koi Blättle", hat er gesagt, als er gefragt wurde, ob er denn nichts davon gelesen habe, daß diese Geldsorten ausge­rufen seien.

Sechsfacher Kindermord. DemPopolo d'Jtalia" wird aus Rosario, Argentinien, gemeldet, daß dort eine Frau Sara Pessoni, Mutter von fünf Kindern, eine Reihe schrecklicher Ver­brechen begangen hat. Diese fünf Kinder starben im Verlaufe weniger Jahre, angeblich an Schwindsucht. Nach dem Tod der eigenen Kinder nahm die Frau fünf Waisen an Kindesstatt an. In den letzten Tagen starb nun eines derselben. Da der Todesfall verdächtig schien, führte das Gericht eine Unter­suchung durch, die ergeben hat, Laß ihre fünf eigenen Kinder und das eine Waisenkind an den Folgen von Unterernährung gestorben sind. Die überlebenden adoptierten Kinder befan­den sich im Zustande schwerster Erschöpfung. Es scheint sogar, daß die Pessoni, die italienischer Nationalität ist, ihren Opfern Blut abzapfte und es trank.

Gegen das Landstreichertum der Kinder in Rußland. Die besondere Kommission, die vor einiger Zeit beauftragt worden war, neue durchgreifende Maßnahmen zur Bekämpfung des Landstreichertums der obdachlosen und verwahrlosten Kinder vorzuschlagen, hat dem Rat der Volkskommissare jetzt den Ent­wurf dreier Dekrete vorgelegt, durch welche Maßregeln dieser Art durchgeführt werden sollen. In dem diesem Entwurf bei­gefügten Bericht wird mitgeteilt, daß auf dem Gebiet des euro­päischen Rußland sich in den Kinderheimen 200000 Kinder be­finden, von denen 25 Prozent älter find als vier Jahre. Die Kommission ist der Ansicht, daß die Wiedereinführung der ver­wahrlosten Kinder in das normale Leben nur unter der Vor­aussetzung erfolgen kann, daß man sie an regelmäßige Arbeit gewöhnt. Diesem Gesichtspunkt entsprechend soll das erste der vorgefchlagenen Dekrete die Unterbringung der Zöglinge der Kinderheime in Bauernfamilien auf dem Lande verfügen, wo sie die landwirtschaftlichen Arbeiten erlernen sollen; durch ein zweites Dekret wird denjenigen Bauern, welche Kinder aufneh­men, Steuerfreiheit für die ihnen zugeteilten Landstücke zuge­sichert; ein drittes Dekret soll die Maßnahmen vorschreiben, durch welche eine andere Gruppe der Zöglinge der Kinder­heime für die spätere Verwendung bei Industriearbeiter: vorbe­reitet werden fall. In den Beratungen der Volkskommissare über dieses Projekt führte Rykow aus, daß die Dekrete zwar angenommen werden könnten, daß aber dadurch nur ein Teil des Problems der obdachlosen Kinder gelöst werde. Der Sow­jetregierung bleibe immerhin noch die schwere Aufgabe, oen Weg zu finden, der zu einem völligen Aufhören der Obdach­losigkeit und Landstreicherei jugendlicher Elemente führen würde.

Der wenig verlockende Staatsdienst in Norwegen. Eine Deputation von Staatsbeamten, die dem Präsidenten des Stor- things die Wünsche der norwegischen Beamtenschaft auf Er­höhung der Teuerungszulagen vortrug, wies darauf hin, daß die Gehälter der Staatsbeamten derart niedrig seien, daß in vielen Verwaltungszweigen ein großer Mangel an geeigneten Kräften bestehe. Der Staatsdienst sei in Norwegen wenig verlockend. So seien von den Osloer Briefträgern nur zirka 50 Prozent Festangestellte, während im übrigen der Dienst von extraordinären Hilfskräften versehen werde. Infolge der schlech­ten Bezahlung der Staatsbeamten hätten vor allem in der letzten Zeit sehr viele Beamte auf verantwortnungsvollen Po­sten ihren Abschied eingereicht. Geradezu beunruhigend seien die Abschiedsgesuche unter den Lokomotivführern.

Partnerschaft der Ehe. Eine erfahrene Dame der englischen Gesellschaft, Lady Forbes-Robertson, erblickt deshalb das wahre Glück der modernen Ehe in der Partnerschaft der Eheleute, die sich wie zwei Teilhaber an einem Geschäft zusammentun müssen.Was macht die Ehe glücklich,," fragt sie und antwor­tet auf diese immerhin heikle Frage mit typisch englischer Nüch­ternheit also:Nicht Klugheit. Die Verbindungen der klügsten Menschen haben meistens den geringsten Erfolg, und das kommt daher, daß solche geistig besonders hochstehenden Personen all­zu scharf die Fehler des anderen sehen und zu wenig von der eigenen Persönlichkeit aufgeben. Auch Menfchen, die mit den höchsten Idealen in die Ehe treten, erleiden meist nur Ent­täuschung, und ebenso wenig erweist sich der materielle Ge­sichtspunkt als ein dauerhaftes Band der Ehe. Nur wenn beide gleiche Rechte und gleiche Pflichten auf sich nehmen, wenn sie ihren Hausstand auf vernünftigen und praktischen Erwägungen aufbauen, werden sie glücklich sein."

Haisdeü und Verkehr

Stuttgart, 22 Juli. (Käuferprotest bei der Häuteverstcigerung.) «ei der gestrigen Häuteauktion wurde» von der Auktionsleitung eine

gesteigert waren. Die Käufer protestierten hiegegen und von 50 an­wesenden Herren erklärten 40, bei der Auktion nicht mehr zu steigern. Die Auktion wurde abgebrochen. Erzielt wurden (in Pfennigen je Pfund) für: Ochsen 2029 Pfund (17. Juni 86), 3049 Pfund 88.2593.25 (7882), 5059 Pfund 89.5099.25 (84.50-88.75), 6079 Pfund 99.75105.25 (88.2593.75), 80 Pfund und höher 9497.50 (8487.25). - Kalbfelle unter 10 Psd. 175186.75 (158 bis 167.75), über 10 Psd. 149.75-153.75 (135141.50). Fresser 105.75 (95). Für Rinder-, Kuh- und Farren-Häute wurden keine Notierungen bekanntgegeben.

Aerrett»- NachmMerr

Stuttgart, 22. Juli. Beim Eidgenössischen Turnfest in Genf ha­ben 12 deutsche Turner erste Siege errungen, davon sind sechs Teil­nehmer vom II. Turnkreis Schwaben und zwar siegten im Kunst­turnen Reichert-Böckingen, Nagel-Eßlingen und Nord-Göppingen: in der Leichtathletik Renner-Friedenheim, Roth-Schramberg und Con- zelmann-Tailfingen.

Augsburg, 22. Juli. Der seit 1902 als Bischof der Augsburger Diözese wirkende Bischof Dr. Maximilian von Ling begeht heute das seltene Fest seines dyamantenen Priesterjubiläums.

Saarbrücken, 22. Juli. Im Disziplinarverfahren gegen den Bürgermeister der Stadt Saarbrücken Dr. Heikes erging das Urteil auf Freisprechung. Die Kosten des Verfahrens fallen der Staats­kasse zur Last.

Saarbrücken. 22. Juli. Wie dieNeunkirchener Zeitung" mit­teilt, ist die GrubeReden", auf der fünf Feierschichten eingelegt worden sind, gestern von 40 französischen Landjägern besetzt worden.

Saarbrücken, 22. Juli. LautSaarbrückener Zeitung" ist ge­stern in Großreffeln im Saargebiet ein Mann verhaftet worden, der versucht hatte, einen jungen Mann über die französische Grenze zu führen. Man nimmt an, daß es sich bei dem Festgenommenen um einen Werber für die Fremdenlegion handelt.

Essen, 22. Juli. Wie aus Dortmund gemeldet'wird, findet am Freitag unter dem Vorsitz des Reichskanzlers in der Reichskanzlei eine Besprechung mit den maßgebenden Kreisen des Ruhrbergbaus (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) statt, wobei über die Notlage des Ruhrbergbaus beraten werden soll.

Bochum, 22 Juli. Aus dem Moltke-Platz kam es bei Demon­strationen gegen das Hissen von schwarz-weiß-roten Flaggen zu Zu­sammenstößen mit der Polizei, die mit blanker Waffe einschreiten mußte. Es gelang erst nach einiger Zeit, die Ruhe und die Ordnung wieder herzustellen.

Berga a. Elster» 22. Juli.- In dem Nachbardorf Wernsdorf er­schoß sich gestern abend der 23 jährige landwirtschaftliche Arbeiter Schulze, nachdem er vorher aus Eifersucht aus seine Geliebte, die Arbeiterin Götz, einen Schuß abgegeben hatte. Die Götz mußte ins Krankenfiaus gebracht werden.

Halle a. S-, 22. Juli. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ist gestern der Lagerhalter Lehnert unter dem Verdacht, seine Ehe­frau erschossen zu haben, verhaftet worden. Nach der Darstellung Lehnerts soll seine Frau am Freitag abend auf einem Spaziergang in der Umgebung der Stadt von drei jungen Burschen überfallen und durch einen Schuß tödlich getroffen worden sein. Es haben sich aber nun im Verlaufe der Untersuchung Verdachtsmomente gegen ihn er­geben, die seine Festnahme notwendig machten.

Halle. 22. Juli. In dem nördlichen Teile von Thüringen haben schwere Wolkenbrüche und Gewitter stattgefunden, die zum Teil großen Schaden anrichteten. Verschiedene Eisenbahndämme wurden durch das Wasser unterspült, so daß der Zugverkehr teilweise unter­brochen werden «nutzte. Auch aus den Feldern wurde großer Schaden angerichtet. Die Getreideernte ist in manchen Gebieten vollständig vernichtet worden.

Berlin, 22. Juli. Eine Vollversammlung des Berliner Ortsaus­schusses des Allgem. deutschen Gewerkschastsbundes faßte in einer Ver­sammlung eine Entschließung, in der gegen jeglichen Schutzzoll auf Brotgetreide, Fleisch, Gemüse und sonstige Lebensmittel aller Art protestiert wird. Die Entschließung wendet sich auch gegen die Wiedereinführung von Industrieschutzzöllen.

Berlin, 22. Juli. DerReichsanzeiger" veröffentlicht eine Ver­ordnung über die Einrichtung und das Verfahren der Aufwertungs­stellen. Der Reichsrat stimmte einer Bekanntmachung zu über Zu­sammensetzung, Größe, Gewicht und Gestalt der Münzen zu drei und fünf Reichsmark. Als Münzbild wurde eine Darstellung gewählt, die neben dem Hoheitszeichen ein Denkzeichen für die Iahrtausend- feier der Rheinlande aufweist. - Der Rechtsausschuß des Reichs­tags nahmeinen Zentrumsantrag über die Bestrafung des Zweikampfes im Militärstrafgesetzbuch an.

Breslau, 23. Juli. In der schlesischen Textil-Industrie Ist durch das Eingreifen der Schlichtungskammer der Provinz Niederschlesien eine Einigung erzielt worden. Die Weblöhne wurden auf 44 bezw. 45 Pfennig festgesetzt. Die Streikenden in den Bezirken Görlitz und Seidenberg nehmen die Arbeit sofort wieder auf. Maßregelungen finden nicht statt. Damit ist die drohende Aussperrung in der schle­sischen Textilindustrie vermieden.

Wiechendorf, 22. Juli. Das große Wlechendorfer Moor brennt seit Freitag vergangener Woche. Am Dienstag griff das Feuer auch auf die benachbarten Wald- und Heidebestände über. Die Ortschaften Wiechedorf, Reffe, Schlage und Schadehow sollen zum Teil stark ge­fährdet sein. 100 Mann Reichswehr sind zur Hilfeleistung entsandt worden. Im Moore sind bisher Hunderte von Fuhren Torf ver­brannt. Als Ursache vermutet man leichtfertiges Umgehen mit brennenden Zigarrenresten.

Paris, 22. Juli. Haoas meldet aus Casablanca: Die kürzlich in einem Hotel in Casablanca verhafteteren Schweizer Kommunisten werden in Ausführung einer behördlichen Ausweisungsverfügung nach Frankreich übergeführt werden.

Moskau, 22 , Juli. Die Diebstähle in den Kirchen Rußlands haben in letzter Zeit so zugenommen, daß die Sowjetbehörden allen Kirchengemeinden vorgeschrieben haben, sofort Maßnahmen zu einer besseren Bewachung der Kirchen zu treffen. Die Kirchen sind den Gemeinden zu Kulturzwecken überlassen, doch sieht die Sowjetver­waltung für Kunstdenkmäler sich als Aufsichtsbehörde an und droht den unachtsamen Gemeinden im Falle mangelhafter Wachsamkeit mit Schließung der Kirchen.

Buenos-Aires. 22. Juli, Gestern explodierte aus dem argen­tinischen PanzerkreuzerGeneral San Martin" ein Schiffsgeschütz. 8 Mann ivurden sofort getötet und 19 Mann schwer verlegt.

Württembergischer Landtag.

Stuttgart, 22. Juli. Der Landtag hat heute seine Schluß­sitzung abgehalten und ist in die Ferien gegangen. Angenom­men wurde ein Antrag verschiedener Parteien, die Reichsregic- rung zu einer Aenderung der Gesetzgebung dahin zu veranlas­sen, daß Mädchen unter 15 Jahren in Fabriken und andere gewerblichen Betrieben nicht beschäftigt werden dürfen. Der bei der zweiten Lesung des Etats angenommene Antrag auf sofortige Einführung der Friedeusmiete wurde außer Kraft gesetzt durch Annahme eines Antrags Bock (Ztr.), diese Frage an den Finanzausschuß zu überweisen. Für den Antrag Bock stimmten Zentrum, Soz., Komm, und Völk. Dann kam man zur Schlußabstimmung über den Etat. Der Abg. Schees (Dem.) begründete näher die Haltung seiner Partei, die sich ver Stimme enthalten werde. Auch Mergeuthaler (Völk.) begrün­dete die Enthaltung namentlich wegen der Gebäudeentschul­dungssteuer und des Schullastengesetzes. Die Abgg. Pflüger (Soz.) und Karl Müller (Komm.) erklärten, daß ihre Parteien den Etat ablehnen werden. Bei der Abstimmung über das Schullastengesetz fehlten noch einige Abgeordnete aus vem Oberland wegen Zugsverspätung. Das führte zu einer hef­tigen Geschäftsordnungsdebatte, in deren Verlauf die Vermiß­ten dann endlich eintrafen. Der Abg. Scheef (Dem.) erklärte, die Art und Weise, wie die Regierungsparteien die Situation für sich retten wollten, stelle ihnen kein ehrendes Zeugnis aus.

trums, der Rechten und der Deutschen Bolkspartei angenom­men. Genehmigt wurde ferner in allen drei Lesungen das Gesetz über Aenderung der württembergischen Gebührenord­nung für Rechtsanwälte, während das Baulandgesetz an den Ausschuß ging. Präsident Körner wünschte allen Abgeord­neten gute Erholung. Alsdann vertagte sich das Haus auf un­bestimmte Zeit.

Ablehnung einer Verordnung der bayerischen Regierung durch die Rheivlandkommisfio«.

Koblenz, 22. Juli. Eine vom bayerischen Gesamtministe­rium erlassene Verordnung über die Führung von Waffen in der Pfalz wurde von der Besetzungsbehörde mit folgender Be­gründung abgelehnt: Zurzeit wird keine Möglichkeit gesehen, den Erlaß im besetzten Gebiet zuzulassen, da dessen Bestim­mungen der diesbezüglichen Gesetzgebung der Rheinlandkom­mission entgegenstehen. Falls jedoch die deutschen Behörden in der Lage wären, der Rheinlandkommission eine neue Fas­sung gemäß den Vorschriften der Verordnungen der Rhein- tandkommission vorzulegen, soll die Angelegenheit einer erneu­ten Prüfung unterzogen werden.

Zwei Stuttgarter Kurierletterinnen der K.P.D. Yerurteilt.

Leipzig, 22. Juli. Vor dem Süddeutschen Senat des Staatsgerichtshofes hatten sich wegen Beihilfe zum Hochverrat und Vergehens gegen das Republikschutzgesetz die 21jahrige Ar­beiterin Maria Greiner und die 27jährige Hedwig Häbig aus Stuttgart zu verantworten. Beide Angeklagte waren in der Zeit vom 25. 10. bis 25. 11. 1923 in der Kurierzentrale des Be­zirks Südwest in Stuttgart als Kurierleiterinnen bzw. Ver­kehrsleiterinnen tätig. Sie standen mit der Zentrale der K.P.D. in Berlin in Verbindung und vermittelten deren Befehle durch Kuriere in Württemberg. Das Urteil lautete gegen die Grei­ner auf acht Monate Gefängnis und gegen die Häbig auf sechs Monate Gefängnis, sowie auf je 100 Mark Geldstrafe. Die Strafe der Greiner ist durch die Untersuchungshaft voll ver­büßt, während bei der Angeklagten Häbig ein Monat ange­rechnet wird.

Die außenpolitische Aussprache im Reichstag.

Berlin, 22. Juli. Man kann bei 32 Grad im Schatten im Parlament keinen großen Tag begehen. Vielleicht ist der Geist willig, aber das Fleisch ist stärker. In dem Schweiß, der von der Stirne tropft, zerfließt schließlich auch der regste Kamp­feseifer. Um es kurz zu sagen: Die stürmisch begehrte und lang hartnäckig verweigerte außenpolitische Aussprache hat sich nehmt alles nur in allem in eitel Harmonien aufgelöst. Man hatte sich wieder einmal um des Kaisers Bart gerauft. Ein großes Mißverständnis, nichts weiter. Die Sozialdemo­kraten, erklärte Herr Dr. Breitscheid, hätten ihre Interpella­tion nicht eingebracht, um dem Ministerium Luther-Strese- mann ihr Mißtrauen zu bezeigen, vielmehr um ihm auf seiner außenpolitischen Gratwanderung den Rücken zu stärken. Gra' Westarp aber konnte es noch besser. Er nahm einen großen Schwamm und wischte einfach alles fort, was in den letzten Wochen deutsche Zeitungsschreiber und deutsche Zeitungsleser in Nervosität gepeitscht hatte. Ob Memorandum, ob Aide- Memoire, die ganze Vorgeschichte und Herrn Schleies unwis­sentlichen Brief dazu alles belanglos. In der großen Hitze dieser Tage, die bei den Kommunisten im rettenden Bubikragen und bei den soignierten Reichsboten bürgerlicher Züchtung im weißen Beinkleid sich äußert, sind Mißverständnisse und Zwie- spälte zerschmolzen. Uebrig geblieben ist nur die Ueberein- stimmung, die wie haben wiederholt darauf hingewiesen von Anbeginn dagewesen war in dem Sachlichen und We­sentlichen in der ganz allgemeinen Ueberzeugung, daß dem deutschen Paktangebot keine Deutung gegeben werden dürfe, die feinen Sinn ins Gegenteil Verkehren und schlechter stellen müßte, als der Diktatfrieden von Versailles. Unter diesen Um­ständen hat die Regierung heute überraschend glückliche Fahrt gehabt. Die Atmosphäre trug ihr Schiff. Noch ehe Dr. Strese- mann zu reden anhob, war diegroße Feldschlacht" für ihn eigentlich schon gewonnen. Der Reichsaußenminister hat hl wieder frei gesprochen. Trotzdem hatte man bisweilen die Empfindung, als ob er sich selber nicht ganz frei fühlt. Manche meinten, weil die Zusammensetzung des Kabinetts ihn hindere, ganz aus sich herauszugehen. Möglich. Aber auch eine andere Auslegung scheint uns, wird nicht ohne weiteres abzuweisen sein. Dr. Stresemann hat sich, einem angeborenen Drang feines Naturells folgend, heute sehr optimistisch gegeben. Er hat vor und nach einer verdienten Abfertigung der dunklen Uebersetzungskünste des Grafen Reventlow nochmals die Gren­zen aufgezeigt, die jedem deutschen Entgegenkommen gesteckt sein müssen, hat auch wiederholt die Vertrags- und Besatzungs­mächte gemahnt, die Fähigkeit der Deutschen im Dulden und Ertragen nicht immer frischen Belastungsproben auszusetzen. Aber über all dem lag doch eine große Hoffnungsseligkeit, ein schier enthusiastisches Vertrauen auf die Weltvernunst und den guten Willen der anderen. Es wird zuzugeben sein, die Zeichen der Zeit sind ein wenig freundlicher geworden. Die just vor eineni Jahr übernommenen Räumungsverpflichtungen wur­den erfüllt oder sind im Begriff erfüllt zu werden. Auch Düssel­dorf, Duisburg und Ruhrort sollen, wie der Außenminister Mitteilen konnte, nach einer Erklärung des französischen Mini­sterpräsidenten demnächst die fremde Besetzung und ihren Troß abziehen sehen. Wir sind auch geneigt, dem Außenministe' zuzugeben, wenn es wirklich zu dem Sicherheitspakt kommt, bei dem Deutfchland weit über die jetzt in der Entwaffnungs­frage bezeigte Willfährigkeit hinausgreifend schwere, die Zu­kunft bindende moralische Opfer auf sich nimmt, wird es ein allgemeines Aufräumen geben und die Streitfragen des Tages werden keine Rolle mehr spielen. Aber wird es zu ihm kom­men, wird dieFriedensoffensive großen Stils", wie Strese­mann heute nicht mit Unrecht den Schritt der deutschen Re­gierung nannte, ihr Ziel auch erreichen? Man soll es wün­schen, als Deutfcher, als Mensch, meinetwegen auch als Euro­päer. Dennoch wird man nach sechs Jahren immer neuer Enttäuschungen sich nicht aller Skepsis entschlagen können. Es klingt banal und bleibt doch schlichte Wahrheit: Gebräu ' Kind scheut das Feuer. Als der Außenminister sprach, waren das Haus und die Tribünen, darunter die Diplomatenloge in allererster Reihe, stattlich besetzt. Als um die Abendstunde der kommunistische Herr Stöcker den Segen derOstorienticruna" wie er und seinesgleichen sie auffassen, zu Preisen anhob, waren die Bänke leergefegt. Auf der ganzen Rechten nur ein Zeuge entschwundener Pracht: der Dr. von Freytagh-Loringhoven, dessen liederreicher Mund seit acht Tagen so jäh verstummte. Die Saalflucht hatte im Grunde schon bei der Rede Breitscheids eingesetzt, lind das war schade, denn alle bis auf den einen Kommunisten hatten zwischendurch Bilanzreiches vorzutragen. Graf Westarp, indem er die Beseitigung allen Unrechts im Saargebiet forderte und den unverjährbaren Anspruch der Deutschen aus das Selbstbestimmungsrecht der Völker anmel-

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