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Baden, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden und Frankfurt a. M. besuchen, wo am 8. August die Reise ihren Abschluß findet.

Eine opferwillige Mexikanerin. Eine junge Mexikanerin namens Gretta Löpitz, die gehört hatte, daß die in Brussel lebende 85jährige geistig umnachtete ehemalige Kaiserin Char­lotte von Mexiko nur durch eine Blutübertragung zu retten sei hatte ihr Blut zu dieser Operation angeboten. Auf die zu­stimmende Antwort hin ist sie nun mit dem DampferFrance" in Le Havre angekommen und wird sogleich nach Brüssel Wei­terreisen. Der Zufall will es, daß Fräulein Löpitz die Urenke­lin des mexikanischen Freiheitsführers ist, der seinerzeit Kaiser Maximilian hinrichten ließ und die Kaiserin Charlotte zwang, der Hinrichtung ihres Gemahls beizuwohnen.

4V Liter Blut geopfert. Ein Menschenfreund, namens B. W Tibble, ist zum lebenslänglichen Ehrenmitglied des Ver- wältungsrats des Londoner Krankenhauses ernannt worden, weil er im ganzen gegen 40 Liter Blut unentgeltlich Ange­geben hat, um das Leben von Kranken zu retten. Lord Knuts­ford, der Vorsitzende des Verwaltungsrates, feierte das stille Heldentum dieses Mannes, der seit fünf Jahren freiwillig mit seinem Blutreichtum zur Verfügung steht, wenn es zu Trans­fusionszwecken gebraucht wird. Er hat, obwohl er arm ist, nie einen Pfennig dafür genommen, während sonst das Kranken­haus fünf Guineen für den halben Liter Blut zahlt.Ich stebe gern mit den körperlichen Vorteilen zur Verfügung, die mir die Natur gegeben hat", erklärte Tibble selbst.Eine Zeit­lang war ich der einzige Mann, der das Londoner Kranken­haus mit Blut versorgte, da viele andere, die sich bereit er­klärten, zu nervös waren, um ihre Dienste in Anspruch zu neh­men. Ich habe zahlreiche Dankschreiben von Kranken, zu deren Lebensrettung ich durch mein Blut beigetragen habe."

Kein Todessturz.

Ein 29 Jahre altes Mädchen, das am letzten Freitag vom Turm des Domes in Erfurt heruntersprang, erlitt nur einen Oberschenkelbruch.

Handel und Verkehr

Stuttgart, 21. Juli. Dem Dienstagmarkt am Bieh- und Schlacht­hof waren zugeführt: 58 Ochse» (unverkauft 8>, 28 (8) Bullen, 276 (46) Iungbullen, 300 (25) Iungrinder, 93 (13) Kühe, 819 Kälber, 1056 (250) Schweine, 13 Schafe, 2 Ziegen. Erlös aus je l Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 5255 (letzter Markt: 5256), 2. 4050 (41-50), Bullen 1. 5052 (5053), 2. 4348 (44 -49), 3. 3842 <38 - 43 , Iungrinder 1. 586l (5862), 2. 4655 (unv), 3. 36 bis 45 (unoo. Kühe 1. 34-42 (33-42), 2. 2131 (22-32), 3. >4-l8 (unv.), Kälber l. 7174 (7375. 2. 6669 (6871). 3. 56-63 (59-64). Schafe 1.80-82 (80-83), Schweine I. 80-81 (80 - 82), 2. 78-79 (78-80), 3. 7678 (7778). 4. 7375 (757H. Sauen 6070 (unv) Mark. Verlauf 6070 (unv.) Mark. Verlauf des Marktes: langsam, Ueberstand.

Ulm, 21. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Zufuhr: 5 Ochsen, 14 Farcen, 19 Kühe, 18 Rinder, 255 Kälber, 109 Schweine. Erlöse: Ochsen I. 48-52, Farcen 40-44, 2. 3642, Kühe 2. 28-32, 3. 16 bis 26, Rinder I. 48-42, 2. 42-46, Kälber 1. 64-68, 2. 58 bis 62, Schweine I. 7478, 2. 6872 Mark Marktverlauf: Schweine lebhaft, Großvieh und Kälber langsam.

Ulm, 21. Juli. (SUdd. Wollauktion.) Die zweite Süddeutsche Wollauktion findet in Bamberg am 30. Jul! statt. Es werden aus­geboten etwa 1600 Zentner Rückenwäsche, 1200 Zentner Schwciß- wolle, 24000 Kg. reiugewaschene Wolle. Auswahl gut in allen Sorten.

Fruchtpreise. Geislingen a. St.: Weizen 12, Hafer 11-13 Mark Ravensburg: Weizen 1213.25, Dinkel 8.7510.25, Roggrn 11.75, Sommergerste 11.2512.50, Hafer 10.5011.50, Win­tergerste 9.5010.25, Reps 1517.50, Weizenmehl 2222.50, Wei­zenbrotmehl 1919.50, Weizenkleie 6,507, Roggenkleie 6.506.75, Biktoriaerbsen 1450 -15, Speiseerbsen 12.50-13, Futtererbsen 11 bis 11.50, Ackerbohnen 12 13, Wicken 1213.50, Rapskuchen 7.908, Leinkuchen 1111.85 Mark. Ulm: Kernen 13 80, Weizen 11.45 bis 13.80, Roggen 10 4011.50. Gerste alt >1.80, neu 10 70-II. Haber alt 12.50, neu 10,10-11.50 Mark. Lauingen (bayr.): Weizen 11-13, Kernen 12, Roggen 10.80-12.20, Gerste 11.5012, Haber 11.60-13, Mark.

Schweinepreise. Ravensburg: Läufer 4070, Milchschweine 26 bis 40 Mk. Saulgau: Ferkel 3545 Mk.

Pforzheim, 20. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Auftrieb: 36 Ochsen darunter 33 aus Oesterreich (unverkauft 3), 7 Kühe (), 23 Rinder 2 (), 14 Farren 7 (1), 14 Kälber (), 226 Schweine (14). Marktverlauf langsam. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 5860, Rinder 1. 5962, Ochsen und Rinder 2. 4852, Kühe 3036, Farren 5155, Kälber 7076, Schweine 8084.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, muffen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.

Neuest» Nachrichten

Nürnberg, 21. Juli. Im Pariser Schnellzug wurden einem Reisenden zwischen Nürnberg und Marienbad 12 MO Goldmark ge­stohlen. Der Dieb, von dem man annimmt, daß er nach Prag wei­lergereist ist, konnte noch nicht gefaßt werden.

Köln. 21. Juli. Der Landeskreis Dinslaken ist heute nacht von der belgischen Besatzung geräumt worden. Von dem Kreis Dins­laken ist nur ein Teil bei Walsum, der dem Sanktionsgebiet ange­hörte, besetzt gewesen. Die Räumung erfolgte ohne Zwischenfall. In Herne kam es am Abend des Räumungslages zu Zusammen­stößen zwischen Arbeitern und Angehörigen rechtsgerichteter Verbände wegen einer aus einem Hotel aufgezogenen schwarz-weitz-roten Fahne, deren Beseitigung die Arbeiter verlangten. Es kam zu einem Hand­gemenge, ln dessen Verlaus die Fahne zerrissen wurde. Die Polizei stellte die Ordnung wieder her.

Eschweiler, 22. Juli. Gestern nachmittag entlud sich über Esch- weiler ein schweres Gewitter, dem eine ganze Reihe alter Bäume, Dächer und ein Teil der Fernsprech- und Lichtleitungen des Land­kreises zum Opfer fielen. Ein Mann wurde vom Blitz getroffen und schwer verletzt. Der Schaden wird auf mehrere hunderttausend Mark geschätzt.

Leipzig, 21. Juli. In dem Prozeß vor dem Staatsgerichtshof gegen den Schriftsteller und Schauspieler Gertner (Stuttgart) wurde heute nachmittag folgendes Urteil gefällt: Der Angeklagte wird zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe ver- urteilt. Zwei Monate und die Geldstrafe gelten als durch die Unter- suchungshaft verbüßt. In der Begründung wurde ausgefllhrt, daß die künstlerischen Veranstaltungen, in denen Gertner rezitierte, nicht zum Zwecke der wissenschaftlichen Fortbildung der Teilnehmer, sondern lediglich zum Zwecke kommunistischer Propaganda bestimmt waren. Deshalb mußte in den Borträgen Beihilfe zum Hochverrat erblickt werden.

Magdeburg, 21. Juli. Ein großes Feuer vernichtete gestern innerhalb einer Stunde 60 Morgen Getreide des Rittergutes Wedlitz, das größtenteils gemäht und ausgerichtet war. Das Feuer entstand durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters, der ein brennendes Streich­holz achtlos fortgemorfen hatte.

Berlin, 21.'Juli. Die deutschen Flieger, die von englischer Seite eingeladen waren, an dem Wettbewerb in Lympne teilzunehmen, haben jetzt abgesagt, da ihnen die notwendige Zeit zur Vorbereitung fehle. Der Wettbewerb findet vom l. bis 3. August statt.

Berlin. 21. Juli. Das Amnestiegesetz wurde in der heutigen vitzung des Reichsrais in zweiter Lesung mit 38 gegen 17 Stimmen angenommen.

Berlin, 21. Juli. Der Aeltefkenrat des Reichstags beschäftigte sich Dienstag wiederum init dem Geschästsplan. Es wurde daran sestgehalten, daß am Mittwoch und Donnerstag die außenpolitische Aussprache stattfinden soll. Daran solle sich noch die dritte Lesung des Personalabbaugesetzes anschließen. Sodann wurde in Aussicht genommen, daß am Freitag mit der zweiten Lesung der Steucrgesetze begonnen werde, falls bis dahin die Ausschußberatungen zum Ab­schluß gekommen sind.

Hamburg, 21. Juli. Der Leichenfund an der Kaimauer des St. Pauli-Fischmarktes am Sonntag morgen hat eine überaus schnelle Aufklärung gefunden. Die Tote war bereits vor einigen Tagen als das 27jährige Kontrollmädchen Selma Wodareck festgestellt worden. Als Mörder wurde von der Kriminalpolizei der 35jährige Peter Wagner ermittelt. Der Täter ist flüchtig. Die gestern Nacht mit Unterstützung eines Polizeihundes vorgenommene Durchsuchung der Wohnung Wagners führte zur Auffindung der fehlenden Leichen­teile und Bekleidungsstücke.

Rom, 21. Juli. Zeitungsmeldungen aus Florenz zufolge wurden in der Gegend von Pistoja der Abg. Amendola und seine Begleiter, die im Auto von Montecatini nach Florenz fuhren, von mehreren Unbekannten durch Stockschläge mißhandelt. Amendola und seinen Begleitern gelang es, Pistoja zu erreichen, wo sie ins Krankenhaus ausgenommen wurden. Nach Meinung der Aerzte werden ihre Ver­letzungen in etwa acht bis zehn Tagen geheilt sein.

Rom, 21. Juli. In den letzten 24 Stunden sind zwei neue Frauenmorde aufgedeckt worden. In Adria wurde ein Mann ver­haftet, der seine Frau ermordete und die zerstückelte Leiche in den Po geworfen hat. In Taret erstach ein Betrunkener in Anwesenheit seiner beiden Kinder seine Frau und flüchtete. Er konnte bisher noch nicht sestgenommen werden.

Paris, 21. Juli. Havas meldet aus Casablanca: Im Flugpark von Mekines ist ein ähnlicher verbrecherischer Anschlag versucht worden, wie in Casablanca. Er hat jedoch keinen Erfolg gehabt.

London, 21. Juli.Daily Expreß" schreibt, der Besuch des Ge­neralmajors Achmore und des Luftvize Marschalls Steele in Gibral­tar zur Untersuchung der Möglichkeiten der Luftverteidigung lenke die Aufmerksamkeit auf die Frage, ob, vorausgesetzt daß Spanien dazu bereit sei, Großbritannien, Gibraltar gegen Ceuta an der afri­kanischen Küste in Spanisch-Marokko austauschen wolle. Die Frage sei von Bedeutung geworden seitdem das Mittelmeer die Nordsee als Mittelpunkt für die britische Flotte ersetzt habe. Es werde geltend gemacht, daß die modernen Waffen den Wert Gibraltars als Festung und als sichere Flottenvasis sehr verminderten.

Athen. 21. Juli. Die großen Lagerhäuser des amerikanischen Hilfswerkes für die griechischen Flüchtlinge in Athen sind durch Feuer vollkommen zerstört worden. Der Schaden beträgt über eine Million Dollar.

Konstantinopel, 21. Juli. Ein türkisches Segelschiff mit 16 Soldaten an Bord ist im Bosporus gesunken. Die gesamte Besatzung ist ertrunken.

Landtag und Donauversickerung.

Tuttlingen, 21. Juli. Gestern früh kamen mit dem Schnell­zug etwa 20 Abgeordnete des Württ. Landtags hierher, um die Donauversickerung zu besichtigen. In ihrer Begleitung be­fanden sich Ministerialrat Hofacker, Oberbaurat Brehm und Landesgeologe Dr. Berz. Ihnen schloß sich eine Abordnung des Gemeinderats mit Oberbürgermeister Scherer an der Spitze an. Die Fahrt ging nach Jmmendingen. Von dort ging der Weg zunächst donauaufwärts über das Jmmendinger Wehr hinauf zu den dortigen Versickerungsstellen, wo Dr. Berz den Teilnehmern die geologischen Verhältnisse des Versinkungsge­bietes erläuterte. Nun begab sich die Gesellschaft an den Brühl und hatte dort Gelegenheit, alle Stadien der Versinkung bis zur vollständigen Trockenlegung der Donau zu betrachten. Nach Tuttlingen zurückgekehrt, entbot im Hotel Post OBM. Scherer den Gästen herzlichen Willkommgruß, erinnerte daran, daß wir Heuer das 75jährige Jubiläum des Streites zwischen Würt­temberg und Baden feiern können, dankte den Mitgliedern des Landtags für das, was sie bisher in dieser Sache getan haben. Der Abg. Hehmann dankte für die freundliche Begrüßung und betonte, daß der Landtag alles tun werde, um die Ange­legenheit zu einem gedeihlichen Ende zu bringen. Es müsse ein Weg gefunden werden, der zu einem Ausgleich der beidersei­tigen Interessen führt. Amtmann Schariry begrüßte die Teil­nehmer namens des Oberamts und Ministerialrat Hofacker gab einige Aufschlüffe über die an den Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich abgesandte Streitschrift. Hierauf zog sich der Ausschuß für Verwaltung und Wirtschaft zu einer kurzen Be­ratung auf das Rathaus zurück. Anschließend fuhren die Teil­nehmer zur Aachguelle, um sich von der Fülle des dort dem Boden entquellenden Donauwassers zu überzeugen.

Tuttlingen, 21. Juli. Zu der Besichtigung der Donauver­sickerung durch den Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß des Landtags erfahren wir noch, daß sich der Ausschuß einmütig wie in einem gemeinsamen Antrag der Parteien zum Ausdruck kam hinter die Darstellung der Verhältnisse in der Streit­schrift der württ. Regierung stellte. Er richtet das Ersuchen an den Staatsgerichtshof, im Einvernehmen mit dem Ministerium des Innern die Behandlung der Angelegenheit zu beschleunigen, vorher aber einen Experten an Ort und Stelle zu senden, der unter Beiziehung eines Verwaltungsbeamten ünd eines tech­nischen Sachverständigen die ganze Frage studiert.

Gegen das Borgunwesen.

Ulm, 21. Juli. Bei der 44. Vollversammlung der Hand­werkskammer Ulm wurde gegen das Borgunwesen folgende Entschließung angenommen: Die Klagen aus Handwerkerkrei­sen über das Borgunwesen häufen sich und lassen erkennen, daß das Borgen vielfach die Regel, das prompte Bezahlen aber die Ausnahme geworden ist. Sowohl bei Neuanschaffungen als auch bei Reparaturaufträgen wird solange Kredit in Anspruch genommen, daß dem Handwerker kaum mehr ein Verdienst ver­bleibt. Wenn weiter noch bedacht wird, daß das Handwerk seinerseits meistens an kurzfristige Zahlungsbedingungen seinen Lieferanten gegenüber gebunden ist und daß selbst teure Bank­kredite heute nur sehr schwer zu bekommen sind, dann mutz einer einsichtigen Handwerkerkunöschaft ohne weiteres klar sein, daß viele Handwerksbetriebe nur sehr niühsam ihre Existenz aufrecht erhalten können und an ihrer Leistungsfähigkeit we­sentlich einbüßen. Es liegt daher auch im Interesse der Ver­braucherschaft selbst, den Handwerker nicht so lange auf den Eingang seiner Guthaben warten zu lassen. Das Handwerk kann infolge seiner eigenartigen Beziehungen zu der Kundschaft keine Zahlungsbedingungen stellen, wie dies z. B. der Industrie und dem Großhandel ohne weiteres möglich ist. Die Verbrau­cherschaft sollte diese Lage des Handwerks nicht zu dessen Scha­den, sondern aus eigenem Antrieb ihre Zahlungspflicht prompt erfüllen. Weitere Entschließungen betrafen Kredit- und Steuerfragen.

Französische Brutalität in Pirmasens.

lieber die brutale Behandlung eines jungen deutschen Kauf­mannsgehilfen durch einen höheren französische Offizier wird derDeutschen Zeitung" aus Pirmasens geschrieben:Beim Einzug einer marokkanischen Truppenabteilung in die Ortschaft Trulben wurde einem 19 Jahre alten Kaufmannsgehilfen von Pirmasens, der mit einigen Kameraden einen Ausflug machte, von dem befehlshabenden französischen Offizier ohne weiteres die Mütze vom Kopfe geschlagen. Als der junge Mann auf die Frage des französischen Offiziers, der einen hohen militä­rischen Rang bekleidete, warum er die französische Fahne nicht gegrüßt habe, antwortete, daß er das nicht gewußt habe, wurde

mit ihm eine unmenschliche Tortur vorgenommen. Auf Befehl des Offiziers band ihm ein berittener Marokkaner, der einen Vogelkäfig an seinem Sattel befestigt hatte, die Hände mit dem an dem Käsig befestigten Strick derart zusammen, daß er ihn mit den gefesselten Händen tragen mußte. Dann wurde der Strick an dem Sattel des Pferdes festgemacht, worauf der fran­zösische Offizier und der Marokkaner mit vier Rad fahrenden französischen Offizieren nach der Ortschaft Obersimten ritten. Der bedaurnswert Mann mußte den ganzen, etwa fünf Kilo­meter langen Weg im Laufschritt zurücklegen, da die Reiter über die ganze Strecke trabten. Durch den Strick wurden dem jungen Mann die Hände vollständig aufgescheuert, sie schwollen auch stark an. Seine Hose wurde zerrissen. Er war vollständig erschöpft, als er in Obersimten losgebunden und freigelassen wurde."

Die Räumungsfristen.

Essen, 21. Juli. Bei der Stadtverwaltung Essen ist folgen­des Schreiben des Generals Braquet, des Kommandeurs des Bezirks Essen, eingegangen: In Ausführung der Vorschriften des Oberkommissars der Armee nimmt die Kontrolle der Be­satzungsbehörde über die geräumten Gebiete am folgenden Tag ihr Ende: Am 20. Juli Mitternacht für die besetzten Gebiete der Provinz Westfalen, am 31. Juli Mitternacht für den Rest des seit dem 13. Januar 1923 besetzten Gebietes.

Parker Gilbert über Deutschlands Wirtschaftslage.

Berlin, 21. Juli. Der Generalagent für Entschädigungs­zahlungen veröffentlicht einen zusammenfassenden Bericht über seine Tätigkeit, sowie über die deutschen Leistungen aus dem Dawesplan bis zum 30. Mai d. I., dem er einige Schlußbe­trachtungen über Deutschlands Wirtschaftslage im Hinblick aus die weitere Erfüllung des Dawesplans folgen läßt.

Es ist keine Kleinigkeit, so sagt der Entschädigungsagent, sich von einer derartigen Zerrüttung zu erholen, wie sie das Reich vor mehr als einem Jahr durchgemacht hat und es muß noch gar vieles umgestellt werden. Noch viele unnatürliche Verhältnisse müssen umgeändert werden, ehe man sagen kann, daß wirkliche Stabilität erzielt ist. Die Ereignisse stellen die ersten Anfänge dar, von denen aus die neue Regelung ihren Fortgang nehmen muß. In der Industrie z. B. steht Deutsch­land gut gerüstet da und besitzt Materialquellen großen Maß­stabes für seine Erzeugung, aber schwerwiegende Knappheit herrscht an Betriebskapital und es wird einiger Zeit bedürfen, ausländische Märkte zu gewinnen. Der Agent schließt mit der Feststellung, daß die alliierten Regierungen, die deutsche Re­gierung und alle mit der Durchführung des Dawesplans be­trauten Stellen offen und ehrlich im Geiste des freundschaft­lichen Entgegenkommens zusammengearbeitet haben.

Die deutsch-französischen Handelsbeziehungen vor dem Aus­wärtigen Ausschuß.

Berlin, 21. Juli. Der Auswärtige Ausschuß des Reichs­tags trat heute vormittag unter dem Vorsitz des stellv. Vor­sitzenden Müller-Franken zu einer Sitzung zusammen. Bei Be­ginn der Sitzung war von der Reichsregierung der Außenmini­ster Dr. Stresemann, begleitet von den Staatssekretären von Schubert und Trendelenburg, anwesend. Die Berhandlungen wurden, wie üblich, von den Darlegungen des Außenministers eingeleitet. Auf der Tagesordnung stand das vorläufige Han­delsabkommen mit Griechenland und mit der belgisch-luxembur­gischen Wirtschaftsunion. Ferner wurden die deutsch-französi­schen Handelsbeziehungen und der Schiedsgerichts- und Ver­gleichsvertrag mit Schweden und Finnland erörtert. .

Herabsetzung -er Umsatzsteuer auf I X Prozent. ^

Berlin, 21. Juli. Der Steuerausschuß des Reichstags trat heute in die zweite Lesung der Steuergesetze ein. Angenom­men wurde eine Reihe von Anträgen der Regierungsparteien, wonach vom 1. Oftober die allgemeine Umsatzsteuer auf 1,25 Prozent, die erhöhte Umsatzsteuer (Luxussteuer) auf 7F Prozent herabgesetzt wird. Ferner werden Handelsagenten und Mak­ler, sofern sie Bücher führen, und der Vierteljahrsumsatz nicht mehr als 1500 Mark beträgt, befreit. Gegen den Widerspruch der Linken verbleibt es bei den Beschlüssen erster Lesung. Der Biersteuergesetz wird also um 50 Prozent erhöht.

Die Versorgungsgesetze im Reichstag.

Berlin, 21. Juli. Der vorherrschende Eindruck ist auch im Reichstag die Hitze, alles andere ist wesenlos. Eine recht be­trächtliche Anzahl Abgeordneter ist diesem resoluten Vormarsch der Hundstage gewichen und hat um Urlaub gebeten. Aber da nun einmal der Reichstag zu den Sehenswürdigkeiten von Ber­lin gehört, sind wenigstens die Tribünen mit Ferienreisenden und Schaulustigen überfüllt, die immer noch dankbare Hörer für die Reden bleiben. Bei den letzten Beratungen des Reichs­tags sind die Angestellten und Beamten sowie Kriegsbeschädig­ten die Umworbenen. Die Regierungsparteien beschränken sich auf einige kurze Bemerkungen in der zweiten Beratung der Vorlage über die Aenderung der Versorgungsgesetze und wei­sen dabei durch den munteren Zentrumsabgeordneten Gerig die Opposition der Sozialdemokraten zurück, die früher, als sie noch an der Regierung waren, diese Gesetze Wohl gutgeheitzen hatten, jetzt aber Forderungen aufstellen, deren Unerfüllbar­keit ihnen kein Geheimnis sei. . Indes Dr. Heuß von den De­mokraten konnte Nachweisen, daß es den Deutschnationalen ähnlich, wenn auch umgekehrt erging. Sie haben sich durch ihre Anträge kurz vor dem Eintritt in die Regierung in die gleiche schwierige Lage gebracht wie bei der Aufwertung, offen­bar aus denselben Motiven. Kommunisten und Völkische lassen selbstredend diese Gelegenheit zur Agitation nicht vorübergehen. Als man dann in der achten Abendstunde zur Abstimmung sich versammelt, merkt man, daß auch dabei die Reihen gelichtet bleiben. Namentliche Abstimmungen und Auszählungen ziehen das Geschäft in die Länge) was im übrigen an den Vorschlägen des Ausschusses kaum etwas ändert. So kann man auch gleich die dritte Lesung anschließen. Unterdessen ist es 10 Uhr gewor­den. Trotzdem nimmt man noch die Beratung der Verordnung über das Tragen der Uniformen, die mit einiger Spannung erwartet wird, von neuem vor. Herr v. Ramin von den Völ­kischen kann seine Rede vom Freitag zu Ende bringen. Er schildert ausführlich, ohne indes von der Linken gestört zu werden, die von ihm zitierte Ermordung der Offiziere in Schöneberg. Nach ihm besteigt Herr Brüninghaus von der Deutschen Volkspartei die Tribüne und hält eine sehr scharfe Rede gegen den Urheber des ganzen Zwistes, den Sozialdemo­kraten Kuhnt. Von der Tonart dieser Ausführungen, die auf die Linke sehr aufreizend wirken, ist man offenbar beim Zen­trum nicht sehr entzückt. So ist der Streit alsbald wieder im Gange. Um die elfte Abendstunde dauert die Sitzung noch fort. Als dann ein Kommunist die Stunde zu seinen Tiraden benutzt und sich das Haus besonders auf der rechten Seite fast ganz geleert hat, macht Dr. Haas von der Deutschen demokra­tischen Partei dieser wahrhaft zum Trauerspiel gewordenen De­batte ein Ende, indem er den Antrag auf Vertagung stellt, der einstimmig angenommen wird.

Verständigung über das Zollkompromitz.

Wie dasBerliner Tageblatt" wissen will, ist es dem Reichskanzler gelungen, eine Verständigung zwischen den Re­gierungsparteien wegen des Zollkompromisses herzustellen. Die