alles Recht und verdient allerschärfste Verurteilung, schon auch deshalb, weil Wichtige Verkehrsinteressen und Lebensfragen weiter Kreise dabei auf dem Spiele stehen. Es fällt der Reichspost sicher nicht ein, den Verkehr in den Wintermonaten zwischen Dobel und anderen abseits gelegenen Orten des Bezirks zu pflegen, auch nicht zwischen Herrenalb und Wildbad. Denn die Baden-Badener Interessen, die in dieser Angelegenheit den Ausschlag gaben, sind in den Wintermonaten nicht von Bedeutung. Hingegen darf von der Kraftwagen-Gesellschaft Neuenbürg'Herrenalb-Wildbad gesagt werden, daß sie diese von ihr ins Leben gerufenen Linien das ganze Jahr hindurch befährt. Darum noch einmal der Ruf aus dem Bezirk an die Oberpostdirektion Karlsruhe bezw. die Reichspost „Hände weg!" von württembergischem Interessengebiet.
Die Kraftwagen-Gesellschaft Neuenbürg-Herrenalb-Wild- bad würde sich den Dank der ganzen Bezirksbevölkerung verdienen, wenn sie scharf Ausguck halten und mit aller Entschiedenheit derartige Gelüste zurückweisen und bekämpfen wird. Sie darf versichert sein, daß die ganze Bezirksbevölkerung wie ein Mann hinter ihr steht, denn letzten Endes gehen doch die Verkehrs- und Lehensinteressen eines ganzen Bezirks Interessen Einzelner, Lenen durch die Kraftnxrgen-Gesellschast Neuenbürg- Herrenalb-Wildbad ebenso gedient ist, vor. S.T.
x Birkenfeld, 25. Juni. Anläßlich des Aufstiegs in die Oberliga laufen täglich Glückwunschschreiben an den hiesigen Fußballklub ein. Eines derselben, von Schultheiß Fazler übersandt, möge im Wortlaut hier gegeben werden: „Hierdurch beehre ich mich, dem 1. Fußballklub Birkenfeld 08 zu seinem gestern in heißem Karnps und Strauß errungenen Sieg namens der Gemeinde herzlich zu beglückwünschen. Der erhebende Sieg unseres Fußballklubs darf die ganze Gemeinde mit Stolz erfüllen, wird doch dadurch die Gemeinde Weit über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes hinweg rühmlich bekannt und die Gemeinde muß deshalb ihren Meisterschaftsspielern im Fußballklub und allen, die in aufrichtigster Weise zu dem großen Erfolg beigetragen haben, herzlich Dank sagen. Möge es dem Fußballklub vergönnt sein, auf der hohen Stufe recht lange zu verbleiben und möge er künftighin in jeder Richtung blühen und gedeihen!_
Zum Sauturnfest!
Neuenbürg, 27. Juni 1925.
In den Tagen des 2?. und 28. Juni werden die Turner und Turnerinnen des Unteren Schwarzwald-Gaues ihre Kräfte messen im edlen Wettstreit der Leibesübungen um den schlichten Eichenlaubkranz. Wir heißen sie als Gäste Neuenbürgs und des alten Turnvereins, der gleichzeitig mit dem Gauturnfest die Weihe seiner 2. Fahne verbindet, nach deutscher Turner» art herzlich willkommen. Die Einwohnerschaft Neuenbürgs wird es sich zur Ehre anrechnen, wahre schwäbische Gastfreundschaft zu üben, wie man es von Neuenbürg von jeher gewohnt war, damit die lieben Gäste nach anstrengender turnerischer Arbeit zufriedenen Sinnes unser reizendes Städtchen verlaßen in dem erhebenden Bewußtsein: es waren schöne Stunden, die wir in Neuenbürgs gastlichen Mauern verlebten.
Der Feste, die heute in ernster Zeit gefeiert werden, sind viele; ob sie alle berechtigt sind und einem wirklichen Bedürfnis entsprechen, mag dahingestellt sein, gewiß ist, daß viele Feste gefeiert werden nur deshalb, um eine Art krankhaften Dranges nach Festen trotz des Ernstes unserer politischen und wirtschaftlichen Lage sich auswirken zu lassen. Das Gauturnfest, bei dem Heerschau über die weitere Entwicklung der Leibesübungen gehalten werden soll, wie sie ein Jahn, ein Gutsmuths, ein Friesen und andere wackere deutsche Männer die deutsche Jugend in schwerer Zeit lehrten, hat mit dieser krankhaften Erscheinung nichts gemein; es ist Wohl ein Fest dem Namen nach, in Wirklichkeit sind es aber Tage anstrengender turnerischer Arbeit für die Turner sowohl wie für Kampfrichter und Führer.
lieber den erzieherischen Wert des deutschen Turnens im Sinne unseres Turnvaters Jahn herrscht nur eine Stimme: Das Turnen ist für denjenigen, der gesund bleiben, seine Kräfte stählen und widerstandsfähig gegenMer den Forderungen, wie sie das Leben heute an jeden einzelnen stellt, bis ins hohe Alter bleiben will, ein wirkliches Bedürfnis. Seit jenen Unglücks- tagen von 1918 und den unheilvollen Folgen des Versailler Schandvertrages, der unser herrliches Heer uns nahm, das uns schützte vor den Horden welscher Eroberer und vor den Gewalttaten, wie sie heute noch an unseren wehrlosen deutschen Brüdern und Schwestern im besetzten Gebiet verübt werden, find die Turnvereine dazu berufen, die deutsche Jugend zu erziehen zu einem starken, widerstandsfähigen Geschlecht. Die große Mehrzahl des deutschen Volkes ist einig darin, daß im
früheren deutschen Heere, das auf der allgemeinen Wehrpflicht aufgebaut war, die Rekruten und späteren Vaterlandsverteidiger erzogen wurden zu tüchtigen, brauchbaren Menschen, die jederzeit im späteren Leben ihren Mann stellten, weil sie gelernt hatten, sich in militärischer Unterordnung an Disziplin und Gehorsam zu gewöhnen. Diese militärische Zucht ist heute mehr denn je ein dringendes Bedürfnis, denn in einem großen Teil unserer Jugend, die berufen ist, das Vaterland wieder hoch zu bringen, herrscht nicht der Geist der Unterordnung, der Disziplin und des Gehorsams, Wohl aber ein Geist des Widerspruchs, der sich in nichts fügen will, was ihm nicht genehm ist. Es wäre nicht zuletzt im Interesse unserer Jugend, wenn ein Gesetz erlassen würde, welches das Turnen der schulentlassenen Jugend in den Turnvereinen zur Pflicht macht. Wie scholl bemerkt, wird der erzieherische, kulturelle und gesundheitliche Wert des deutschen Turnens allseitig anerkannt. Erst in den letzten Tagen hat der Reichspräsident von Hindenburg in einem Schreiben an den Vorsitzenden des deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen sich dahin geäußert, daß Leibesübung Bürgerpflicht sei und ein Dienst am Vaterlande. Diese Worte aus berufenem Munde verdienen allgemeine Beachtung und Befolgung, und den Turnvereinen ist damit erneut der Weg gewiesen, auf dem sie wie schon seither so künftig noch viel mehr zu wirken haben.
Auch heute und morgen wird ununterbrochen intensiv turnerische Arbeit geleistet, und wir wünschen der Veranstaltung einen Verlauf, der geeignet ist, alle Volkskreise über die großen Werte des deutschen Turnens aufzuklären und sie davon zu überzeugen, sich in den Turnvereinen zu sammeln als dem neutralen Boden ohne jeglichen Klassengegensatz und Standesunterschied. In diesem Sinne entbieten wir unseren lieben Gästen nochmals treudeutschen Turnergruß und Willkomm.
Gut Heil!
Würuemoerg
^ Bolkszählunasergebnifle. Ebingen 12199 (1919 I1186), Eßlingen 39777. Fellbach 8435 (8027), Friedrichshofen II691 (10303), Gaildorf 1805 (1790), Gmünd 20637 (19766). Hechingen 5127 (5043), Heilbronn 45252 (44015, Herrenberg 3036 (2928), Nagold 4141 (3943), Pfullingen 8032 (7953), Ravensburg 17163, Rottenburg 7630 (7517), Schwenningen >8 791 (17500), Sigmaringen 5359, Tübingen 21207 (20481), Wangen i. A. 5935 >5076), Balingen 4162, Bietig- heim 6203. Böblingen 7300 (6242). Brackenheiin 1710 (1668), Dürrmenz-Mühlacker 5656 15314), Feuerbach 17489. Göppingen 22067 (21628), Hall 9161 (9>64). Horb 2965, Isny 3755 (3505), Kommest- heim 7960 (5645), Laichingen 3172, Laupheim 5851, Lentkirch 4396 (4086), Lorch 3535 (3314), Ludwigsburg 27507, Neckarsulm 6751 (5146), Mllnsingen 2160, Murrhardt 4341, Schramberg 12137 (II440), Spalchingen 3356 (3352), Tettnang 2779 (2651), Trossingcn 5655 (5177), Tuttlingen 16315, Vaihingen a. F. 6272, Wasseralfingen 4637 (4563), Weingarten 7337 (7048), Welzheim 2980 Einwohner.
BadeN-
Pforzheim, 26. Juni. Der Arbeitgeberverband für Pforzheim und Umgebung sprach heute die Kündigung der gesamten Arbeiterschaft der Echmuckwaren-Industrie aus. Es bleibt zu wünschen, daß eine Verständigung zwischen den Parteien zustande kommt, um eine wirtschaftliche Krise zu vermeiden.
Zell i. W., 26. Juni. Wie aus Madrid gemeldet wird, wurde im Turiafluß in Valencia der Leichnam des benschen Mechanikers Alexis Etrittmmer aus Zell i W gesunden. Die Leiche wies leichte Kopfwunden auf. Die wertvolle Uhr sowie das Geld fehlten, sodaß ein Verbrechen wahrscheinlich ist.
Mannheim, 26. Juni. Vor einem Neubau im I 6 sammelten sich streikende Bauhandwerker an. Zur Aufcechterhaltung des Verkehrs und zum ungehinderten Abzug der Arbeitswilligen, mußten einzelne Etraßenzüge abgesperrt werden. Gegen 5 15 Uhr nachmittags nachdem sich die Arbeitswilligen mittels Lastkraftwagen entfernt hatten, wollten die Maurerpoliere ihren Heimweg antreten. Die Menge beschimpfte sie. Ein 25 Jahre alter Schlosser, der seit 1 Uhr mittags vor der Baustelle gestanden hatte, schob sein Fahrrad einem Polier zwischen die Beine, um ihn zum Fallen zu bringen. Gegen die angreifendr Polizeistreife ging die Menge drohend vor und wollte in die Baustelle eindringen. Die Polizeibeamten mußten von ihren Gummiknüppeln Gebrauch machen. Die Poliere wehrten sich mit ihren Pickelstielen. Hiebei wurde ein 18 Jahre alter Kllferlehriing am Hinterkopf getroffen. Die polizeiliche Verstärkung zerstreute die Ansammlung.
Vermischtes
Brand in einem chemischen Institut. Mittwoch brach infolge Unfalles im chemischen Institut der Forsthochschule in Hannoverisch-Minden, das sich im dritten Stock des allen Wel- fenschlosses befindet, ein Brand aus. Die reichen Schätze des
zoologischen Instituts, das sich im zweiten Stock befindet, konnten gerettet werden. Das chemische Institut ist zum Teil abgebrannt.
Wahnwitzige Rache. Aus Rache für seine kürzlich erfolgte Entlassung gab der früher auf dem Hildebrandschacht in Antonienhütte beschäftigt gewesene Schlosser Cipa auf den Werksverwalter zwei Schüsse aus einem Karabiner ab, die diese» tödlich verwundeten. Der Mörder flüchtete dann und schoß an der Straßenbahn noch den Maschinensteiger Ziegert und einen Straßenbahnschaffner an. Am Tatort weilt zurzeit eine Kommission.
Tragikomödie auf dem Tiber. Bei der Milvischen Brück in Rom spielte sich ein Kampf auf dem Tiber ab, der zu großen Kundgebungen Anlaß gab. Eine Gesellschaft von Ausflügler«, drei Beamte der Banca Commerciale im Alter von 23 bis 28 Jahren, hatten von einem Bade aus eine Bootsfahrt zur Brücke unternommen, wobei sie im Uebermut eine Dame mit dem Namen Olga anriefen. Am Ufer stand ein Photograph, der vor 1)4 Jahren ein Ibjähriges Mädchen mit diesem Namen geheiratet hatte, und diesen Ruf auf seine Frau bezog. Er sprang mit einem seiner Freunde, einem 35jährigeN Vizekommissär der Banca Jtalia, namens Docci, einem Foschistensührer des Quartiers, und dessen Bruder in ein Boot und stellte die Ausflügler zur Rede. Es kam zu einem Kampf, in dessen Verlaus Docci von einem Ausflügler mit dem Ruder über den Kopf geschlagen wurde, so daß er ins Wasser fiel. Der Täter sprang ihm nach und hielt ihn, wie Augenzeugen versichern, mit dem Fuß unter das Wasser, bis er verschwand. Die Ausflügler wurden von der Menge und zahlreich herbeigeeilten Faschisten, die glaubten, daß die Tat einen politischen Hintergrund hätte, fast gelyncht. Die Menge versuchte sogar noch das Gefängnis zu stürmen, um sich der Täter zu bemächtigen. Docci hinterläßt drei unmündige Kinder. Seine Leiche wurde noch nicht ge- funden.
Gerichtssaal.
Neuenbürg, 26. Juni. Der 55 Jahre alte Viehhändler Berthold Dreifuß von Ettlingen stand heute vor dem Schöffengericht wegen Betrugs. Viehhändler Löwengardt erwarb durch Handel von dem Holzhauer Karl Seyfried in Nonnenmiß eine Kuh, letzterer mußte die Kuh nach Höfen verbringen, woselbst sie Löwengardt an den Händler Berthold Dreifuß um de» Preis von 345 Mark verkaufte. Dreifuß ließ die Kuh von Höfen nach Conweiler, von da nach Itters- dach bis Steinbach verbringen, woselbst das Tier geschlachtet werden mußte. Durch den Tierarzt wurde festgestellt, daß das Tier infolge roher Mißhandlung habe geschlachtet werden müssen und das Fleisch infolgedessen wegen vorgeschrittener Fäulnis ungenießbar sei. Nachdem Holzhauer Seyfried von der Schlachtung der Kuh Kenntnis erhalten, begab er sich auf den Weg, um nach der Ursache der Schlachtung und ob er zur Haftung herangezogen werden könne, zu sehen. In Conweiler wurde ihm Mitteilung, und telephonische Verbindung mit dem Händler Dreifuß, er unterschrieb einen diesbezüglichen Vertrag, um nicht die ganze Kuh auf seine Kosten zu verlieren. Nachträglich glaubte Seyfried sich überoorteilt, allein in der heutigen Verhandlung wurde Händler Dreifuß freigesprochen und dürften wenn nicht gütliche Einigung zustande kommt, weitere Prozeßkosten entstehen. ^
Wegen versuchten Diebstahls wurde der 20 Jahre alte Otto ! Heizmann von Calmbach unter Zubilligung mildernder Umstände mit i 50 Mark bestraft. Heizmann wohnt in Calmbach bei seinen Eltern und letztere mit der Familie des Fabrikarbeiters Schmid in einem s Hause. Während die Ehefrau Schmid mit ihren Kindern in der Kirche war, stieg Heizmann in die Wohnung der Schmid und kam die Schmid durch Zufall vor Schluß der Kirche nach Hause, wobei sie sofort die Wahrnehmung machte, daß Heizmann in ihrer Wohnung gewesen sein müsse. Die Schmid erstattete Anzeige, und gestand Heiz- mnnn, in diebischer Absicht in die Wohnung eingestiegen zu sein. ^ Der Familie Schmid wurde vor nicht länger Zeit vor diesem Fall 50 Mark entwendet, ein Täter konnte nicht ermittelt werden.
Handel und Verkehr.
Vom Holzmarkt. Für Nadelschnittware und Bauholz besteht zurzeit keine beachtenswerte Kauflust, das Geschäft ist klein und schwierig. Geldknappheit und ungünstige Kredttverhältnisse bestimmen auch die Lage der Sägewerke, die immer kritischer wird. Die schon früher prophezeite Krise auf dem europäischen Holzmarkt, insbcson-
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Die vom Erlenhof.
löj Roman von Hainz «lfreo von Byern.
Wtemann» fletlungS-Vertag. Berlin W. 6V. 1925.
Aber da wehrte der Alte mit beiden Händen ab.
„Nein, nein, nicht einen Pfennig nehme ich an, das will ich nicht, daß Sie unsertwegen Ihre Heimat vertieren — —"
„Unsinn!" Franz sing an die Geduld zu verlieren. „Den Hof kann mir niemand nehmen, auch mein Vater nicht, und glauben Sie denn, die Hanne sei mir nicht mehr wert?"
„Ja, aber — —" Brandt zitterte an allen Gliedern und blickte fassungslos auf den jungen Mann, der da so sicher und selbstbewußt vor ihm stand. „Was — was werden denn die Leute sagen?"
„Die Leute? Danach frage ich nicht und brauche ich nicht zu fragen, ich bleibe, der ich bin. und es sollte nur einer wagen, die Hanne schief anzusehen! Haben Sie sich denn um das Gerede der anderen gekümmert?"
„Ich? Das — das war auch etwas anderes, ich hatte nichts mehr zu verlieren-"
„Na, Herr Brandt" — Franz zog den Alten bei- feite und sprach so leise, daß ihn das Mädchen nicht verstehen konnte — „ich meine, was das anbetrifft, da kann ich Ihnen nur eines sagen: ich bin über — hm — gewisse Geschäfte und nächtliche Gänge, die mein Vater macht, sehr genau unterrichtet, ich weiß auch, daß und weshalb Sie sich daran beteiligt haben, und jetzt sagen Sie einmal selbst, steht Ihnen das Glück Ihres einzigen Kindes nicht höher als alle anderen Bedenken? Wollen Sie Hannes und meine Zukunft vernichten, nur weil Sie sich vor dem Klatsch und Getratsch der lieben Nächsten fürchten?"
Mit seiner welken Sand strich sich der Häusler über die Augen.
„Nein, nein — und Sie haben ja recht-"
„Na also." lächelte unwillkürlich. „Dann
wären wir unS ja einig, und jetzt heißt es, nur fest
morgen auss Amtsgericht und beantrage die Auszahlung meines mütterlichen Erbteils, damit kann ich mir irgendwo ein kleines Gut pachten, oder eine Stellung als Bogt annchmen, verhungern werden wir Drei schon nicht-"
Drei?"
"Ja. natürlich, denn Sie ziehen doch zu uns, oder glauben Sie etwa, die Hanne würde Sie allein lassen?"
„Franz! Herr Franz!" Der Alte sank auf den niedrigen dreibeinigen Schemel nieder und schlug die Hände vor das Gesicht) ein lautloses Schluchzen erschütterte seinen Körper.
Hanne kniete neben ihm nieder.
„Vater, lieber, guter Vater, ich bitte dich — —*
Franz Weber hatte sich abgewandt, und eine Weile war es ganz still in dem winzigen Stübchen. Nun drehte sich der junge Mann um und trat an Brandt heran.
„lieber die Hauptsache, nämlich, daß Hanne meine Frau wird, wären wir uns wohl im reinen, und jetzt — ich bin seit drei Stunden auf, habe die ganze Nacht über nicht geschlafen-"
„Ach, du Aermster!" Das Mädel sprang auf und lies flink wie ein Wiesel zum Herd. „Gleich koche ich dir eine Tasse Kaffee, Vater — wo ist er denn —?"
Der Alte machte ein verlegenes Gesicht.
„Ja, Hannele, Kaffee Hab' ich keiu:n, nur Hafergrütze, und ich weiß nicht-"
Der junge Erlenhofer lachte.
„Ich wollte, -aS hätten wir immer im Felde gehabt. Aber — ist es eigentlich unbedingt notwendig, daß wir unS „Herr Brandt" «nd „Herr Franz" an- reden? Ich meine" — und er faßte nach der Hand des Häuslers — „darf ich nicht auch „Vater" sagen?"
„Dürfen?" In Wilhelm Brandts verwitterten Zügen zuckte und arbeitete eS. „Gott segne euch, Kinder, und wenn das Hannes Mutter noch hätte erleben können — jetzt kann ich ruhig sterben-"
ile: erst
sollen einmal glückliche Jahre kommen, besser als bisher!"
Der Alte ging an einen kleinen Wandschrank und holte eine dunkle, bauchige Flasche hervor.
„Kinder, den wollte ich eigentlich verkaufen —> selbstgebrannten Wacholder, aber — eS gib' Stunden, wo auch der Mäßigste mal 'ne kleine Auffrischung braucht) freilich, ich Hab' nur zwei Gläser —"
„Für die Hanne und mich genügt schon eins", meinte Franz lächelnd, als die rubinrote Flüssigkeit langsam in das kleine, dicke Gläschen rann) „nun trink' mal aus!"
Sie zog das Näschen krauS.
B „Hu, das beißt!"
„Ach was, immer runter damit! Na, also — siehst du wohl," und dann nippte er an derselbe« Stelle — „ach, der ist wirklich gut!"
Vorsichtig korkte Brandt die Flasche zu, und eine Viertelstunde später stand eine dampfende Schüssel mit Grütze auf dem Tische.
Der Häusler wischte sorgsam die Löffel auS Eschenholz ab.
„Geseg'n es Gott!" Dann schnitt er drei zwei- singerdicke Scheiben von dem kräftig duftenden Roggenbrot herunter.
Draußen über den Anger kamen schwere Tritte» gleich darauf klappte die Haustüre.
Franz Weber sprang auf.
„Mein Vater!"
Da stand der Erlenhofbauer auch schon in dem Zimmer und stützte sich schwer auf seinen Knotenstock.
„Ah — dacht' ich mir'S doch — ein reizendes Familienbild! Na, ich brauch'S Euch wohl kaum erst zu sagen, Brandt, bis morgen ist die Wohnung geräumt, verstanden? Und du, mein Junge, kommst jetzt mit mir. ich habe mit dir zu reden!"
„Das kannst du ebensogut auch hier tun." Die Stimme des jungen Mannes klang ruhig und beherrscht. „Vor Hanne und meinem Schwiegervater habe ich keine Geheimnisse!"
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