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Politische Wochenrundschau.

Die Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschastsgesell- schaft in Verbindung mit der noch fortbestehenden Jagdaus­stellung hat der Hauptstadt des Landes einen Massenbesuch ge­bracht, der seinesgleichen in der Vergangenheit kaum haben wird. Es ist an sich sehr erfreulich, wenn Stuttgart mehr und mehr vom Fremdenstrom berührt wird und wenn der Schatten, den der Glanz Münchens seither darauf geworfen hat, einem freundlichen Lichtstrahl weicht. Diejenigen, deren Bestreben dahin zielt, den Fremdenverkehr zu heben, wird der Erfolg ihrer Bemühungen mit Genugtuung erfüllen. Von der Wanderausstellung sind mannigfache Anregungen ausgegangen, die in der Tat geeignet sind, unsere Landwirtschaft, deren bit­tere Notlage der Deutsche Landwirtschaftsrat auf seiner Tagung in Friedrichshafen offen und klar dargelegt hat, anzuspornen und Hu fördern. In dem Wettbewerb der Tierzucht insbeson­dere hat Württemberg gut abgeschnitten. Im übrigen fließt der Vorteil solchen Massenbesuches den Geschäftsleuten zu, zu­nächst dem Handwerk, dem Ausstellungen stets große Arbeits­aufträge bringen, dann aber jenen Erwerbszweigen, die der Ernährung und Beherbergung dienen. Nun machte es aber einen sehr schlechten Eindruz, daß manche Gasthöfe die Gelegen­heit der Wanderausstellung benützten, um ihre Preise willkür­lich hinaufznsetzen, daß von Privatpersonen für die Vermietung eines Bettes bis zu 12 Mark für die Nacht gefordert wurde und daß auch manche Hotels Zimmerpreise verlangten, die das erträgliche und berechtigte Maß bei weitem überschritten. Stand Stuttgart bei Berufsreisenden schon vorher in dem üblen Rufe, in Bezug auf die Zimmerpreise in den Hotels Deutschlands teuerste Stadt zu sein, so mußten Forderungen, wie sie jüngst üblich wurden, in höchstem Maße verärgern. Es schadet der Stadt und es schadet letzten Endes auch dem Fremdenverkehr und dem Hotelgewerbe selbst, wenn unzählige Fremde von Stuttgart den Eindruck mitnehmen, daß sie ordentlich gerupft worden oder wie man drastisch zu sagen pflegt, in die Hände von Räubern gefallen seien. Wer solche üble Erfahrungen gemacht hat, der kommt nicht wieder und er wird überall erzählen, wie es ihm in Schwabens Hauptstadt ergangen ist. Das wirkt dann notwendig wie eine Abschreckung. Man möchte wünschen, daß Lei späteren großen Tagungen den Fremden der Besuch von Stuttgart nicht verekelt werde.

Ludwigshafen, 25. Juni. Wie diePfälzer Post von unter­richteter Seite erfährt, wird feit Beginn dieses Jahres die Firma Himmelsbach bei allen Versteigerungen in den Staats­waldungen rechts des Rheines ausgeschlossen. Die Firma hat versucht, für ihre fünf im rechtsrheinischen Bayern gelegenen Betriebe Holz aus Oesterreich und aus bayerischen Privat­waldungen zu erhalten, was ihr aber nur zum Teil gelungen ist. Sollte sie in absehbarer Zeit nicht zu den Versteigerungen zugelassen Wörden, so soll Himmelsbach beabsichtigen, seine Be­triebe außerhalb Bayerns zu verlegen.

Im Finanzausschuß des Landtags schreitet die Vorberatung des Etats rasch vorwärts, da das Plenum bereits am 30. Juni Zusammentritt. Man hat jüngst dem Staatspräsidenten einen Vorkurs daraus gemacht, daß er den Ausschußverhandlungen fernbleibe. Der Staatspräsident hat sich nachher gerechtfertigt und diese Rechtfertigung wurde anerkannt. Er ist mit Reprä- sentationsverpflichtnngen überhäuft, denn eine Tagung oder sonstige Veranstaltung folgt der andern und jede Woche bringt was Neues. Diesmal lenkte sich die Aufmerksamkeit auf die Propagandawoche gegen die Kriegsschuldlüge, die in der Welt­kriegsbücherei auf dem Rosenstein tagte und Fragen behandelte, die ernsteste Beachtung verdienen. Mer nicht nur in Stutt­gart ist gegenwärtig viel los. Landauf landab finden allsonn­täglich Feiern statt, von denen man den Eindruck gewinnt, daß sie sich allzusehr häufen. Die Lebensfreude ist gewiß etwas Notwendiges, doch ein altes Sprichwort sagt, die Freuden, die man übertreibt, verwandeln sich in Schmerzen. Man mutz wirklich die Frage stellen, ob in dieser Hinsicht nicht des Guten zuviel geschehe und ob sich all das mit der traurigen Lage ver­einbaren läßt, in der sich Deutschland befindet. Sparen tut bitter not. Das haben jetzt auch das Finanzministerium und das Ministerium des Innern in einem eindringlichen Erlaß allen Gemeinden des Landes und den Amtskörperschaften ans Herz gelegt.

Die französische Note über den Rheinpakt hat in Deutsch­land keine Befriedigung hervorgerufen. Wir sind allerdings allmählich daran gewöhnt, daß von Frankreich nichts Gutes kommt. Das Verlangen nach bedingungslosem Eintritt Deutsch­lands in den Völkerbund ist ein wesentliches Hindernis dafür, sich auf den Boden der Briand'schen Note zu stellen. Das wäre ja die Verewigung des Versailler Vertrags, der uns in Fesseln gelegt und der es uns niemals ermöglichen würde, im Völker­bund die Rolle des Gleichberechtigten zu spielen. Völlige Ab­rüstung bei uns inmitten schwer bewaffneter Nachbarn hätte dauernde Bedrückung und Ohnmacht zur Folge. Durch die restlose Zustimmung zu der Note würde Frankreich als Kon- trollkommissar in allen internationalen Angelegenheiten von Deutschland anerkannt und wir müßten eine Reihe neuer Fes- leln und Pflichten übernehmen, ohne daß man uns das ge­ringste Zugeständnis macht. Strikte abzulehnen, wäre freilich unklug. Man wird durch weitere Verhandlungen, nicht bloß mit Frankreich, sondern mit der Entente ein Ziel anstreben muffen, das die friedliche Austragung rechtlicher und politischer Konflikte ermöglicht, ohne Deutschland für immer an die Wand zu drücken.

Deut^land.

Stuttgart, 26. Juni. Das Plenum des Landtags tritt am Dienstag, 30. Juni nachmittags, wieder zusammen. Auf der Tagesordnung stehen neben Kleinen Anfragen ein Notetat, der Gesetzentwurf über Aenderung der Scbulla

Samstag, den 27. Juni 1925.

Wurf über Notstandsdarlehen wegen Schädigungen durch die

Leberegelseuche und der Etat für 1925. In der Zeit vom 12. Mai bis 24. Juni sind beim Landtag 40 Eingaben eingegan­gen, von denen die meisten dem Finanzausschuß zur weiteren Behandlung überwiesen wurden.

Mainz, 27. Juni. Die Partei Hitlers ist von den Fran­zosen für die gesamte Pfalz verboten worden. Versammlungen irgendwelcher Art, sowie offizielle Betätigung ist strengstens untersagt.

, Nachkliinge zu der Separatistenzeit der Palz.

Die schweren Tage der Separatistenzeit in der Pfalz er­lebten vor dem Frankenthaler Schwurgericht in einer Anklage­sache wegen Mord eine neue Auffrischung. Außer den Pirma- senser Vorgängen hatte seinerzeit auch der gewaltsame Vorstoß der Separatisten in das Fabrikstädtchen Lambrecht, dessen Ein­wohner sich energisch zur Wehr setzten, in und außerhalb der Pfalz großes Aufsehen erregt. Am 8. November 1923 sollte aus Anordnung der bekannten pfälzischen Separatistenführer die Stadt Lambrecht gewaltsam in den Besitz der Separatisten gebracht werden. Unter dem Trupp, der in das Städtchen ein­zurücken versuchte, befand sich auch der frühere Kraftwagenfüh­rer Karl Bohrer aus Speyer, der nach Zeugenaussagen bei dem Vormarsch mit seinem Gewehr Len zufällig aus einem Hause kommenden Weber Wilhelm Elsässer ans Lambrecht ohne jede Veranlassung auf der Straße niederschoß. Bohrer hatte sich deshalb vor dem Schwurgericht Frankenthal wegen Mordes zu verantworten. Der Angeklagte bestritt ganz entschieden die Tat, während zwei jüngere Separatisten zugaben, daß Bohrer den tödlichen Schuß abgegeben habe. Der eine widerrief in letzter Stunde seine seinerzeit gemachten Angaben. Der Staats­anwalt ließ die Anklage aus Mord fallen und beantragte we­gen eines Verbrechens des Totschlags eine Zuchthausstrafe von zehn Jahren. Das Urteil wurde in später Wendstunde ver­kündet, es lautete wegen der widersprechenden .Zeugenaussagen aus Freisprechung.

83. Jahrgang.

Ausland

Madrid, 27. Juni. Die französische und die spanische Re­gierung haben gestern das Abkommen über die Blockade der marokkanischen Küste unterzeichnet. Das Abkommen wird heute veröffentlicht werden. General Primo de Rivera wird am 1. Juli aus Marokko in Madrid zurückerwartet.

London, 27. Juni. Nach offiziösen Londoner Presseäuße- rungen erwägt man dort ernstlich den Abbruch der Beziehun­gen zu Sowjetrußland.

London, 27. Juni. Japan nimmt in Indien große Baum- wollankäufe vor, was man mit Kriegsvorbereitungen gegen China in Zusammenhang bringt.

Belgrad, 27. Juni. Gestern abend beging der Vater jenes Medeijko Tschabrinowitsch, der am 28. 6. ,1914 die erste Bombe gegen Erzherzog Franz Ferdinand warst einen Selbmordver- such. Obwohl er im Sterben liegt, konnte er doch aussagen, daß er zu seiner Verzweiflungstat durch Not getrieben wurde.

Athen, 27. Juni. Papanastastu, der Whrer der Partei der republikanischen Union, wured mit der Bildung des neuen grie­chischen Kabinetts beauftragt.

Abfahrt der deutschen Kriegsschiffe von Oslo.

Die deutschen Kriegsschiffe .Hannover" undElsaß" haben gestern nachmittag Oslo verlassen. Vor der Abreise gab der Kommodore Wieting ein Wschiedseffen, an dem der Verteidi­gungsminister, der kommandierende Admiral und der komman­dierende General sowie der deutsche Gesandte teilnahmen und bei dem gegenseitige Trinksprüche ausgebracht wurden.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung-

Sonntagsgedanken.

Schönheit.

Das ist alle Kunst, Liebe, die sich über Rätsel ergossen hat und das sind alle Kunstwerke: Rätsel, umgeben, geschmückt und überschüttet von Liebe. R. M. Rilke.

Musik bewegt mich, daß ich dein gedenke, so will auch Meer und Wolke, Berg und Stern, wie andrer Art als du, dir noch so fern, daß ich zu dir das Herz voll Andacht lenke.

Kein edles Bild, das nicht mein Auge zwinge von dir zu träumen, kein beseelter Reim, der nicht zu dir Erinnern führe heim

Geschwister sind sich alle schönen Dinge.

Ricarda Huch.

Neuenbürg, 27. Juni, Die Kraftwagengesellschaft Neuenbürg-Herrenalb-Wildbad hat ein 69 Seiten umfassendes Büchlein herausgegeben, das in praktischer über­sichtlicher Zusammenstellung 25 Touren mit kurz gefaßtem er­klärenden Text umfaßt und weiterhin ein Verzeichnis der in Betracht kommenden Entfernungen enthält. Die Touren füh­ren in alle Teile des Schwarzwaldes, an Donau und Bodensee, in verschiedene Gegenden der schwäb. Alb, nach Hei­delberg, nach Rothenburg o. Tauber u. a. m. Der Inhalt des mit viel Liebe und Eifer zusammengetragenen Büchleins wird all denen, welche Gesellschaftstouren zu machen beabsich­tigen, ein willkommener Reisebegleiter sein. Das Büchlein ist von der Kraftwagen-Gesellschaft gegen Ersatz der Kosten zu beziehen.

Neuenbürg, 27. Juni. Der Beginn des Romans befindet sich im zweiten Blatt.

(Wetterbericht.) Der Hochdruck im Nordosten kommt wegen Teilstörungen über Mitteleuropa nicht zur vollen Gel-

Ligen, tagsüber nur wenig warmen, aber in der Hauptsache trockenen Wetters zu erwarten.

Aus dem Bezirk, 26. Juni. Der Artikel in Nr. 139 vom 18. Juni imEnztäler" über die Ausdehnungsbestrebungen der Reichspost auf dem Personen-Kraftwagen-Verkehr im Bezirk Neuenbürg hat im ganzen Bezirk nicht nur Beunruhigung son­dern außerordentliches Befremden hervorgerufen. Ohne an dem heiklen RührmichnichtanWürttemberg und Baden" anzu- knüpsen, muß doch die Frage aufgeworfen werden: Was hat die Oberpostdirektion Karlsruhe, die doch ihren Sitz auf badischem Boden hat, in württembergischsn Gebieten zu suchen? Man könnte es verstehen, wenn seitens der Oberpostdirektion Stutt­gart etwas derartiges in die Wege geleitet würde. Wenn die Oberpostdirektion Karlsruhe aus leicht durchsichtigen Gründen das Bestreben hat, nach Aufkauf des Betriebes der Gesellschaft Automobil-Verkehr Gernsbach durch die Reichspost den Verkehr zwischen Baden-Baden und Herrenalb in die Hand zu nehmKü^«^ so kann man das schließlich gelten lassen; aber den Verkehr ausschließlich württembergisches Gebiet hineinzutragen. Las °g' entschieden zu weit, schon auch deshalb, weil die BedürtzMs^ zu verneinen ist. Die in Frage kommende Bezirksb ' die Wohl weiß, daß ihre Verkehrsintereffen durch Wagen-Gesellschaft Neuenbürg-Herrenalb-Wildbad anMWff fördert werden, ruft deshalb der Oberpostdirektion ein entschiedenesHände weg!" entgegen.

Die Kraftwagen-Gesellschaft NeUenbürg-Herrenvlv^iswa-<^< bad, die 1910 durch Private Mittel unter großen OpstM^A^ö - allen Kreisen gegründet wurde, sich dank einer vorzü weitblickenden Geschäftsführung immer weiter entwickelte und nach und nach immer weitere Teile des Bezirks und darüber hinaus in den Verkehr einbezog, hat ein entschiedenes Vorzugs­recht und verdient namentlich deshalb allseifige Unterstützung, weil sie neben der vertraglich übernommenen Postbeförderung auch die Beförderung .der Arbeiterschaft von Dobel und anderen Orten an deren Arbeitsstätten sich angelegen sein läßt, und vor allem dem Personenverkehr nicht nur in den Sommermonaten sondern das ganze Jahr hindurch Rechnung trägt.

Nun kommt die Oberpostdirekfion Karlsruhe bezw. die Reichspost und glaubt, weil sie ein staatliches Institut sei, hätte sie ein Vorzugsrecht, den Rahm abzuschöpfen, indem sie die im Sommer gutfrequentierte Linie Herrenalb-Wildbad an sich reißt und die wohlerworbene Rechte geltend machende Kraft­wagen-Gesellschaft Neuenbürg-Herrenalb-Wildbad zu verdrän­gen und zu schädigen sucht, zu schädigen sucht auch die Ver­kehrs- und Lebensinteressen weiter Teile der Bezirksbevölke­rung. Denn es bedeutet entschieden eine Schädigung, wenn die Wagen der Oberpostdirekfion Karlsruhe bzw. der Reichs­post ohne besonderen Aufenthalt in Herrenalb und Dobel direkt nach Wildbad fahren, während die Wagen der Kraftwagen- Gesellschaft Neuenbürg-Herrenalb-Wildbad, welche neben der Personenbeförderung auch die Postbeförderung vertraglich aus­führt, Aufenthalt an verschiedenen Orten nehmen muß, worun­ter die rasche Beförderung der Fahrgäste etwas notleidet. Da­durch schnappt die Oberpostdirekfion Karlsruhe bezw. die Reichs- Post der Kraftwagen-Gesellschaft die besten Bissen, die Baden- Badener Kurgäste, welche nach Wildbad fahren und abends wieder zurückkehren, weg. Es ist ohne weiteres klar, daß der Verkehr in den Sommermonaten ein lebhafterer als in den Wintermonaten ist und daß die Kraftwagen-Gesellschaft Neuen­bürg-Herrenalb-Wildbad im Winter auf den Linien Muen- bürg-Dobel und Herrenalb-Dobel-Wildbad Geld zusetzt. Wenn ihr nun in den Sommermonaten die guten Einnahmen durch die Oberpostdirekfion Karlsruhe bezw. die Reichspost gegen alles Recht weggeschnappt werden, so ist sie im Winter außer Stande, den Betrieb nach Dobel und anderen Orten aufrecht zu erhalten. Die Verkehrs- und Lebensintereffen der Bevölke­rung werden dann bedeutend geschädigt und Was das in einer Zeit der Krisen und der Geldknappheit zu bedeuten hat, braucht nicht weiter auseinandergesetzt werden. Es muß auch darauf hingewiesen werden, daß die Reichspost, wie die Erfahrung lehrt, sich herzlich wenig darum kümmert, ob den Verkehrs- bedürfniffen wenig günstig gelegener Orte Rechnung getragen wird oder nicht, ftir sie gilt es, die bestrenfierende Linie in Beschlag zu nehmen und geschäftlich auszunützen zum Nachteil einer Gesellschaft, die wohlerworbene ältere Konzesstons­rechte hat.

Um auch auf die Bedürfnisfrage zu sprechen zu kommen, darf gesagt werden, ein Bedürfnis, daß sich die Oberpostdirek­fion Karlsruhe bezw. die Reichspost in rein württembergische Verhältnisse mischt, besteht nicht im geringsten. Die Kraft­wagen-Gesellschaft Neuenbürg-Herrenalb-Wildbad hat ein Wa­genmaterial, das allen Anforderungen, auch den luxuriösesten, genügt, der Wagenpark wird mit jedem Jahre erweitert, den Ansprüchen der Kurgäste ist in bezug auf Bequemlichkeit und Annehmlichkeit weitest Rechnung getragen. Ihre Geschäftsfüh­rung hat jederzeit ein offenes Auge für alle Verkehrsbedürf- niffe, sei es für Kurgäste oder Bezirksbewohner oder die Post­beförderung. Es muß hier ausgesprochen werden, daß die Be­strebungen der Gesellschaft, den Verkehrsbedürfniffen weiter Kreise Rechnung zu tragen, alle Anerkennung verdienen und sie das Vertrauen weiter Kreise im Bezirk und darüber hinaus genießt. Das zeigt nicht nur die starke Frequenz der von ihr befahrenen Linien, das beweist auch die vielfache Benützung ihrer Aussichtswagen in weiter entfernte Teile des Schwarz­waldes, der schwäb. Alb, nach Heidelberg, an den Bodensee, ja selbst bis nach Rothenburg ob der Tauber. Früher, als das Unternehmen noch in Keinen Anfängen lag, ließ man die Hand davon, nun es Lank einer trefflichen Geschäftsführung einen immer größeren Aufschwung nimmt, kommt die Reichspost, um die fettesten Bissen wegzuschnappen, ohne sich aber darum zu kümmern, was aus den weniGr^aünsfia.^1kaKn

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