Schießerei. Englische und französische Marinesoldaten erwider­ten das Feuer mit Maschinengewehren. Das Schießen dauerte 20 Minuten. Ein französischer Kaufmann wurde getötet. Der Zollkommiffar Edwards, sowie ein britischer Dtarinesoldat und zwei Zivilisten wurden verwundet. Reuter dementiert die Mel­dung, wonach zwischen England und den Vereinigten Staaten Verhandlungen über China stattgefunden hätten, lieber die Lage in China drahtet Erich von Salzmann derVossischen Zeitung" aus Peking unter dem gestrigen Datum:In der Stadt herrscht Ruhe, doch dauert der Boykott gegen die Frem­den unvermindert fort. Ich habe sowohl den russischen Bot­schafter Karachan. wie auch den Oberkommissar in den russischen Verhandlungen, Tschen Tin Wang persönlich interviewt. Beide haben die bolschewistische Unterstützung der chinesischen Auf­standsbewegung in Abrede gestellt. Sowohl in Kanton als auch in Hongkong dehnt sich der Streik aus. Am 25. und 30. Juni findet eine große Landesdemonstration statt, bei welcher überall Arbeitsruhe herrschen wird. Die Verhandlungen in Peking werden in der nächsten Woche eröffnet..

Ausdehnung -er frembenfeindlichen Agitation.

Newyork, 24. Juni. Nach einer Meldung derAssociates Preß" aus Manila wird der Versuch gemacht, die fremdenfeind­liche Agitation auf Manila auszudehnen. Die Radikalen in Schanghai forderten ihre Parteigenoffen in Manila telegra­phisch auf, am 25. L. M. den Generalstreik zu erklären. Nach unbestätigten Meldungen aus Wutschau, Provinz Kwantung, find dort der japanische Zollkommiffar getötet und zwei an­dere Japaner verwundet worden. Ju Wuigpo nehme die fremdenfeindliche Bewegung zu. Das Zollhaus sei von Ruhe­störern geplündert worden. In Tschinkiana wurde der japa­nische Konsul auf der der Straße mit Steinen beworfen. Der Konsul habe eine Entschuldigung verlangt und andernfalls mit einer energischen Aktion gedroht.

Aus Stadr« Bezirk and Umgebung

Neuenbürg. Sitzung des GerMnderats aut 23. Juni. In Las Bürgerrecht mit Nutzung wurden gegen die üb­lichen Gebühren ausgenommen: Adolf Härtter, Kaufmann hier und Oskar Vogel, Kaminfegermeister hier. Der Tauschver - trag der Stadtgemeinde mit Karl Tjtelius, Sensenschmieds Witwe hier über die an das Craubner'sche Feld im Jlgenberg angrenzende Fläche mit einem Aufgeld seitens der Stadt von 2.75 RM. für jeden mehrempfangenen Quadratmeter wird vom Gemeinderat genehmigt.

Das Stadtbauamt wird beauftragt, die Arbeiten zum Ein­bau von drei weiteren Wannenbädern im Sch ul- Haus .nach dem vor gelegten Vorschlag einzuleiten, ebenso während der Ferien für Abteilung eines Lokals der Realschule zur Gewinnung eines Ausweichlokals für die VI. Klaffe. Wei­ter werden Wiederherstellungsarbeiten an ver­schiedenen städt. Gebäuden vergeben. Das Baugesuch des Ludwig Proß, Kaufmanns hier betr. Schaufenstereinrichtung und Stockausbau wird vom Gemeinderat genehmigt und die vorliegende Einwendung zur richterlichen Entscheidung ver­wiesen.

Zu einem Antrag an die Württembergische Wohnungskre­ditanstalt um Gewährung von Baudarlehen wixd Bürgschaft gemäß des Wohnungsbürgschaftsgesetzes übernommen.

Das Ehrenzeichen für langjährige treu ge­leistete Dienste in der Feuerwehr ist den Feuer­wehrmännern Wilhelm Bürkle, Schleifer und Wilhelm Fuchs­locher, Mechaniker, verliehen worden; der Gemeinderat beglück­wünscht diese Jubilare-

Der Jahresbeitrag der Stadtkasse zum Bezirk swohl- tätigkeitsverein wird vom Rechnungsjahr 1925 ab auf 50 RM. festgesetzt.

Nachdem noch eine Anzahl kleinerer und nicht öffentlicher Angelegenheiten erledigt, wurde die Sitzung um 9 Uhr ge­schloffen. K.

, Neuenbürg, 25. Juni. Der Untere Schwarzwald- Turngau begeht am Samstag und Sonntag sein Gau- turnfest in hiesiger Stadt. Mit demselben ist die Weihe dxr neuen Fahne des Turnvereins Neuenbürg verbunden Schon seit Monaten bereiten siib die Turner und Turnerinnen des Gaues auf das Wetturnen vor, um den schlich­ten Eichenlauvkranz zu erringen. Der turnerische Teil umfaßt ein Wetturnen der älteren Turner,, das bereits Samstag nach­mittag beginnt, chm geht voraus ein Wettschwimmen sw Elek­trizitätswerk-Kanal. Der Sonntag, wird die turnerische Haupt­arbeit bringen. Schon früh 6 Uhr beginnt das Einzelwettur­nen der Mitglieder, Zöglinge und Turnerinnen, dann folgt das Dereinswetturnen, bei welchem die Gauvereine geschloffen an den verschiedenen Geräten sich zeigen. Der Nachmittag bringt nach dem üblichen Festzug und einer Ansprache aus beredtem Munde die allgemeinen Freiübungen sämtlicher Turner und Turnerinnen des Gaues, die als. Maffenübungen ihren Ein-, druck auf die Zuschauer nicht verfehlen und zeigen werden, daß es jedermann möglich ist, körperliche Leibesübungen zur Stärkung seiner Gesundheit zu treiben Dann, folgen. Meister­schaftskämpfe, Vorführung von Damen- und Schülerriegen, den Abschluß bildet um 6 Uhr die Preisverteilung. . Freunden und Gönnern der Turnsache ist reichlich Gelegenheit gegeben, die Fortschritte der Leibesübungen, wie sie ein Turnvater Jahn dem deutschen Volke in schwerer Zeit beibrachte und so viele wackere deutsche Männer nach ihm, zu beobachten. Das deutsche Turnen ist, das ist schon wiederholt von berufener Seite nach- gewiesen worden, der gesündeste Sport, weil er nicht einseitig ausbildet, sondern alle Teile des menschlichen Körpers gleich­mäßig in Anspruch nimmt. Was die Weihe der Fahne und den festlichen Teil anlangt, so ist darüber folgendes zu sagen: Im Jahr 1859 gegründet ist der Turnverein , ans kleinen Anfängen zu einem starken Reis am Baume der großen deutschen Turner­schaft herangewachsen und zählt heute rund 300 Veremsange- hörige. Vor 60 Jahren, im Jahr 1865, fand die Weihe der ersten Fahne statt. In reger turnerischer Arbeit, unterstützt von wackeren Männern, errang sich der Verein in der kom­menden Zeit so mancherlei Erfolge. Das letzte Gauturnfest fand hier 1898 statt und brachte dem Turnverein hinsichtlich der errungenen Preise einen Erfolg, wie ihn wohl kaum ein Turnverein zu verzeichnen hat, entfielen doch von 13 Kränzen deren 9 auf Mitglieder des Turnvereins. Das darf ohne Neberhebung mit Stolz zur Ehre der damaligen Sieger er­wähnt werden, von welchen verschiedene heute noch dem Turn­verein sich zur Verfügung stellen und ein glänzendes Vorbild für die jungen Turner geben. 1902 fand die Einweihung der neuen Turnhalle statt, bei der sich der Verein turnerisch und finanziell mit einem größeren Beitrag beteiligte. In der Folge wurde noch so mancher schöne Erfolg an die alte Fahne gehef­tet, die jetzt, altersschwach aber ruhmbedeckt, der neuen Fahne Platz machen soll. Möge dem Verein beschieden sein, gleich ehrende Erfolge auch an die neue Fahne zu heften, und mögen die jungen Turner, eingedenk ihrer Pflicht, sich würdig derer erweisen, die ihnen in langen Jahren so erhebende Bei­spiele turnerischer Arbeit und turnerischen Opfermutes gaben Für den Samstag Abend ist vorgesehen ein Festbankett in der Turnhalle mit turnerischen und sonstigen Darbietungen, welches als Glanzpunkt die Ehrung verschiedener Mitglieder bringen wird. Den Abschluß der ganze« Veranstaltung bildet, o«

auch den Kindern eine Freude zu bereiten, ein Kinderfest Mon­tag nachmittag. Die Große Wiese, auf der die turnerische Arbeit vor sich geht, ist so recht geeignet, eine glatte Durchfüh­rung zu ermöglichen. Möge über dem Ganzen ein günstiger Stern walten und die Veranstaltung dazu dienen, den Wert des deutschen Turnens in gesundheitlicher und vaterländischer Hinsicht in immer weitere Kreise des deutschen Volkes zu tragen.

(Wetterbericht.) Der Hochdruck im Norüwesten ge­winnt an Stärke, während das Tief im Osten zurückweicht. Mir Freitag und Samstag ist infolgedessen in der Hauptsache trocke­nes und nur zeitweise bedecktes Wetter zu erwarten.

Herrenalb, 23. Juni. Die Heuernte ist dieses Jahr in hohern Maße durch die Witterung begünstigt worden, und das Ergebnis ist nach Umfang und Wert hervorragend. Die Regen­niederschläge seit Sonntag abend waren für Garten und Feld böchst notwendig und haben auch die ausgebrannten Wiesenslä- chen zu neuem Wachstum empfänglich gemacht.

Herr««!», 24. Juni. Die Zahl'der ortsanwesenden Be­völkerung beträgt nach der vorläufigen Zusammenstellung 2966.

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Württemberg.

Stuttgart, 24. Juni:- (Todesfall.) Der langjährige Vorsitzende und jetzige Ehrenoorstand des Stuttgarter Liederkranzes, Otto Echai- rer, der nach 23' .jähriger Tätigkeit von der Leitung des Vereins anfangs ds. Is. aus Aitersrücksichten zurücklrat, ist heute nacht im Alter von 75 Jahren gestorben.

Stuttgart, 24. Juni. fi.Der schulfreie Samstag".) Von zustän­diger Seit« wird mitgetrilt: In einem Teil der Presse wird lebhafte Be­schwerde darüber geführt, daß dje Mitteilung der. Regierung über das Ausfallen des Schulunterrichts am letzten Samstag zu spät ver­öffentlicht worden sei. Demgegenüber ist feslzustellen. daß die Ein- gäbe des. Württ. Beamtenbunds, in der um Schließung der Kanz­leien am Samstag nachgesucht wurde, erst am Donnerstag gbend und der maßgebende Teil der Begründung erst am Freitag vormittag beim Staatsmioistecium einlief. Sie wurde sofort behandelt und der Beschluß des Staatsministeftuiris, den Beamten freizugeben, am Freitag vormittag alsbald dem Kultministsrium mitgetestt. Die Ent­schließung des Kultmintsteriums konnte am Freitag noch in den Staoksanzeiger" gebracht und durch die abends erscheinenden Zei­tungen bekannt gegeben werden Eine größere Beschleunigung des erst am Donnerstag eingelausenen Gesuchs des Württ. Beamtenbunds war nicht möglich. Daß nicht mehr sämtliche Schüler in Kenntnis gesetzt werden konnten, liegt daran, daß ein großer Teil der Schulen im Sommer nachmittags schulfrei hat.

Backnang, 23. Funi (Ein Entsühoungsversuch.) Ein Kraftwa­gen fuhr auf der Stuttgarter Straße in der Richtung aus den Gal­genberg Waldrems zu. Zu derselben Zeit war ein junges Mädchen in gleicher Richtung unterwegs und hörte, als das Auto an ibr vor- überfuhr, die Bemerkung eines der Insassen: Die nehmen wir mit! Das Mädchen wachte Kehrt und schlug den Weg nach der Stadt ein, Das Auto hielt. Einer der Insassen stieg heraus und verfolgte das Fräulein, das zu springen begann und um Hilfe rief. Nach kurzem Lauf ließ der Verfolger ob, der Fliehenden sich zu nähern, die in ihre Wohnung in der Stuttgarter Straße , eilte und den Vorfall berichtete Sofort wurde auch das Polizeiamt unterrichtet, das Weisung nach Winnenden gab, das Auto zu stellen, was auch gelang. Die Jusos- sen leugneten die Absicht, das Mädchen zn entführen, suchten den Zweck ihres Anhaltens auf andere Weise zu begründen und behaup­teten schließlich, es hgbe sich um einen Spaß gehandelt. Der Wagen kam aus Berlin und gehörte den Daimlerwerken Sindelfingen: die Insassen sind Angestellte (Chauffeur und Arbeiter) der Firma Daim­ler. Die Entsllhrungsgeschichte ist drr Staatsanwaltschaft übergeben worden. Wenn sich schon derartige Autofahrer als dieHerren der Straßen" betrachten, so darf diese Ansicht nicht so. weit gehen, daß die pom Staube heimgesuchtcn Mitmenschen auf eine mehr oder we- Niger srivolle Art und Weise noch alsFreiwild" betrachtet werden.

Heilbronn, 24. Juni. (Kautionsschwindler.) Ein Betrüger er­ließ ein Inserat, in dem eine kapitalkräftige Firma für einen Der- treterposten einen Herrn oder eine Dame in Dauerstellung suchte. Von den Bewerbern wurde die Stellung einer Kaution von 50 Mk. verlangt. Interessenten sollten sich unter G. 585 bei dem Verlag der Zeitung melden. Der Betrüger, der keine Stellung zu vergeben hat, hat es lediglich auf die Erlangung der Kaution abgesehen.

Heilbronn, 24. Juni: (Widerstand gegen die Staatsgewalt.) Ende März kam es auf dem Neckarsulmer Bahnhof zu Auseinander­setzungen, die einige Arbeiter wegen Widerstands gegen die Staats­gewalt vor das Gericht brachten, Es wurden Strafen bis zu sieben Monaten Gefängnis ausgesprochen.

Reutlingen. 24. Juni. (Rascher Tod) Der Direktor am hiesigen Predigerseminar A. Berner wurde plötzlich von einem Herzschlag er- eilt. Ein Bischof der Eoang. Srwrinschaft aus Süd» und Nocd- deutschwnd, S. P. Spreng aps Naperoille (Amerika), der sich auf einer Amtsreise in Europa befindet, hielt die Leichenrede. Berner war in weiten Kreisen beliebt und geachtet.

Rottenburg, 24. Juni. (Zum Bischofsjubiläum.) Bis jetzt haben sich vier Kardinäle und zwölf Bischöfe zu den Iubiläumsfeterlichkei- ten angemeldet.

Schrambexg» 24. Juni. (Aussperrung.) Sämtliche Schreiner und sonstige Arbeiter (etwa 200) der Firma Ferdinand Moser und Sahn. Möbelfabrik, wurden ausgesperrt,

Talheim, OA Tuttlingen, 26. Juni. (Selbstentlelbung.) Die ver­heiratete etwa 39 Jahre, alte Baüersehefrau Anna Irion hat sich an der Lürschwelle mit einem Beil eine Hand abgehauen. Daraufhin nahm die Frau rin auf dem Tische liegendes Rasiermesser und schnitt sich den Hals durch. Kurz nachher stürzte die Unglückliche infolge Blutverlustes zusammen und war sofort tot. Der Vorfall hat sich zugetragen während sich ihr Mann, der 19jährige Sohn und die l7 Fahre alte Tochter aus dem Felde befanden. Die Familie lebte in glücklichster Ehe und in den besten Verhältnissen: Die Tat muß also in einem Moment geistiger Umnachtung geschehen sein. .

Ulm, 24. Funi. (Begnadigt.) Der seinerzeit vom Schwurgericht Ulm wegen Ermordung einer jungen Kontoristin in Göppingen zum Tod verurteilte Fabrikarbeiter Hertler von Wangen, OA. Göppingen wurde nach Verwerfung der beim Reichsgericht eingelegten Revision vom Staatspräsidenten zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Hehler nzurde. in voriger Woche von hier in das Zuchthaus nach Ludwigsbürg verbracht.

Ulm, 24. Juni. (Meineid.) Das Schwurgericht hat den Land­wirt Georg Stöhr von Munderkingen wegen Meineids mit Milde­rungsgrund zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte in einem Prozeß geschworen, eine Pachtzinssumme von 36 40 Mark an die Post einvezahlt zu haben, was nicht den Tatsachen entsprach.

Boyr Oberland, 24. Juni. (Humor bei der Volkszählung.) Die Zähler haben in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit manche Mühe und Arbeit. Aber auch an Humor fehlt es in der trockenen Aus­füllung der Listen nicht. So steht in einer Gewerbeliste bei der Frage: Wer ist noch beteiligt an dem Geschäft? Antwort:Das Finanz­amt!"

Tettnang, 24. Juni. (Schadenfeuer.) Dienstag nachmittag brach in der Besitzung des Landwirts Joseph Baumann in Flockenbach, Gde. Tannau, Feuer aus, kurz nachdem der Besitzer von der Land­wirtschaftlichen Ausstellung in Stuttgart nach Hause gekommen war. Der große, mit der gesamten neuen Heuernte gefüllte Stadel brannte vollständig aus. Es sollen über 2000 Ztr. Heu vernichtet worden sein. Das Vieh konnte gerettet werden. Als Ursache des Brandes wird Kurzschluß in der elektrischen Leitung angenommen. Der Stadel ist schon einmal im Jahre 1904 abgebrannt und war darauf in ver­größertem Maßstabe neu erbaut worden.

Gmünd, 24. Juni. (Verbrüht.) Am Montag, als die Mutter um die Mittagsstunde in der Küche mjt der Zubereitung des Essens beschäftigt war, fiel das 2. Jahre alte Kind Anton der Familie Anton Rupp in einen mit heißem Wasser gefüllten Topf. Hiebei er­litt das Kind schwere Verbrühungen, so daß trotz sofortiger Inan­

spruchnahme des Arztes das junge Leben nicht mehr gerettet werde, konnte.

Bolkszählungsergebntsse. Ellwangen: 5683 gegen 5315 im Jahre 1912. Freudenstadt: 10100 gegen 8456 i. I. 1919. - Kirchheim u. T.: 10104 gegen 9931 i. I. ISl9. Reutlingen-Betzin. gen: 30259 geg. 28 181 i. I. 1919. Saulgau 5056. Sulz a N 2441. Vaihingen a. E.: 3112 gegen 3002 i. F. I9l9. Waldsee^ 3603 gegen 3266 i. I. 1912.

Badem ^

Pforzheim, 24. Juni. Der Schiedsspruch in der Schmuck Warenindustrie ist Pom Arbeitgeberverband abgelehnt worden.

Nutzbach, Amt Triberg, 24. Juni. Ein Falschmünzerpaar^ das sich in einem entfernt liegenden Seitental der Gemarkung eingenistet hatte, konnte jetzt dingfest gemacht und ihm das Handwerk gelegt werden. Es handelt sich um einen Mann aus einem Dorf bei Pforzheim und um Line Frau aus einem Ott bei Donaueschingen. Beide zogen gemeinsam durch das Land und brachten Falschstücke im Werte von 50 Pfennig, 1 Matt und 3 Mark in den Verkehr. Auf die Spur kam man ihnen, als sie vor Pfingsten in Rottweil übernachteten und mit dem falschen Geld zahlten. Der Mann konnte in Pforzheim fest­genommen werden. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe erfolgte nun auch die Verhaftung der Frau, einer Witwe. Bei den Ausbefferungsarbeiten an der Schwarz­waldbahn, wo an vielen Tunnels und Böschungen gearbeitet wird, geriet der Arbeiter Winterer von Nußbach unter einen Zug und wurde sofort getötet. Eine Familie mit sieben Kin- dern verliert dadurch ihren Ernährer.^

Bermttchte«^

Blitzschlag in das Bah«Oebü»be v« Amorbach. Am Sonn­tag nachmittag ging im, Maintal ein kurzes, aber sehr heftiges Gewitter, von sehr starkem Regen begleitet, nieder. Der erste Blitz schlug um 6 Uhr abends in das Bahnhofgebäuüe, wo eine hundertköpfige Menschenmenge auf den Zug nach Miltenberg wartete. Die Menge stand zum Teil im Bahnhofgebäude selbst und zum Teil unter dem Bahnsteigdach. Zum Glück fuhr der Blitz durch die Telephonanlage zur Erde, ohne irgend welchen Schaden anzurichten. Die Lichtleitung des Bahnhofs wurde zerstört. Die Menschenmenge, der sich nach dem Blitzschlag große Erregung bemächtigte, hörte einen scharfen Knall. Die nächsten Blitze gingen einige hundert Meter vom Bahngebäude entfernt in die Erde. Durch den überaus heftigen Regen traten kurz vorübergehende Neberslutungen auf den Straßen ein.,, ,

Handel und Verkehr.

Brackrnheim, 24. Juni. Auf dem letzten Biehmarkt kosteten Kühe,400-750. Kalbinnen 450600. Kleinvieh 200-350 Mack das Stück. , , - , ,, -

Schweinepreise. Ludwigsburg: Läufer 4560, Milchschweine 2940 Mark., Obersontheim: Milchschweinx 3240 M. Tett­nang: Ferkel 2735 Mark. Tuttlingen: Milchschweine 20^23, Läufer 25 Mark, je da? Stück.

Rerrefte Raidriidtem

Schopfheim, Ä Juni. Da die Eisenbahndirektion wiederholt die ' Wetterführung des letzten Zuges von Basti nach Lörrach um »/,l2Vhr « bis Schopsheim ablehnte und ebenfalls die Einfübrung eines Trieb­wagens um diese Zeit versagte, hat das Postamt Schopsheim jetzt einen Autoverkehr nach Basel eingerichtet. Das Auto, das 20 Per- « sonen saßt, bringt die Teilnehmer, einstweilen noch auf Bestellung, zu Theater- oder Konzertbesuch »ach Basel und abends je nach Ver­einbarung wieder zurück zum Preist von 4 Mark für Hin-und Rückfahrt.

Kirrberg (Pfalz), 24. Juni. In einer Sandgrube suchten mehre« Kirrberger Schutz, vor dem einsetzenden Regen unter einem Abhang. Plötzlich stürzte das Erdreich zusammen und begrub vier Personen. Zwei davon konnten sich aus den Sandmassen wieder selbst, befreien. Eie eilten Ins Dorf zurück, um Hilfe zu holen. Unter dem Erdreich § lagen noch verschüttet der etwa 40 Jahre alte Landwirt Leonhard und dessen fünf Jahre altes Kind. Trotz sofort, oorgenommenrr ! Rettungsmaßnahmen konnten beide nur als Leichen geborgen werden. Sie haben den Erstickungstod gesunden.

Köln, 24. Juni. Wie dieKölnische Bolkszeitung" erfährt, wird die zum Mannesmann-Konzern gehörende Spaleisensteingrube Gilbert bei Eiserseld (Sieg) am 1. Juli stillgelegt.

- Düsseldorf, 24. Juni., Das Iahrtyusendststspiel des Künstlersestes Malkasten, dqs am 18. 6. anläßlich der großen amtlichen Iahrtausend- feirr erstmalig in Düsseldorf aufgeführt wurde, sollte noch mehrmals wiederholt werden. Die Wiederholungen, die für den 24. und 27. 6. vorgesehen waren, wurden vyn der Besatzung verboten. Al» Vor­wand zu dem Verbot gilt das Absingen der deutschen Nationalhymne.

Berlin, 25. Juni. Wie derBerliner Lokalanzeiger" meldet, sind die Reffort-Besprechungen über die Antwortnote Briands in letzter Zeit so wett gefördert worden, daß dqs Reichskabtnett gestern abend in einer Sitzung über die Note beraten konnte. Irgend welch« Beschlüsse wurden nicht gefaßt.

Berlin, 24.,Iunt. Heute vormittag traten auf Veranlassung des Reichsarbeitsministers die Vertreter des, Deutschen Holzarbeiterver­bandes und des-Äcbettgeberverbandes.der Holzindustrie im Reichs­arbeitsministerium zu Bergleichsoeryandlungen zusammen. Die Par­teien kamen lautVorwärts" schließlich überein, auf dem Wege einer direkten Verständigung ohne Zuhilfenahme von Unparteiischen-die Beilegung des Konfliktes zu suchen. .

Berlin,-24-Juni. Das Berliner Reichsbanner Schwarz-Rot- Gold-veranstaltete gestern, am Gedenktage der Ermordung RathenaW am Grabe des Ermordeten eine große, Kundgebung, ,her die Mutjer

Kür nur 38 Pfennig

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der, ller namentlich kür Kinder ein klockgenuü ist. Hm be­liebtesten sind Vv»I>Ie- unä zlL,ckvI-6esvI>m»vk. Ls gibt auüerllem nock llimdeer-, Lrlldeer-, Zitrone- unä Hnsnss- , Oesckmack.

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Hngericktet wird ller Pudding mit eingemackten drückten aller Lrucktsatt, wenn nickt aur ttsnll, nimmt man Or. Oetker'» Laucenpulver, entweder Vanille- oller Lckokolslle-Qesckmack, Verlangen Ae nur Origlnslpäckcken" «niemals lose) mit ller LckutrmsrkeOetker's tlellkopk'.

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vr. Oetker, MeletelLl.

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schästigtr 3 Basel, denen vier denlrgion Aussagen l angelangte! Geueralkoi Jahre wur verschleppt, weitere grc den seien nisch-Maro Pari» Partei in i dem chin. t «preßt zu Paris hat das sp« laga konze Land« zugsaussch, daß die B «iue länger Kairo,

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