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egen die deutschen oltsch besagt, daß mittels Revolver ermann wird be- Er und Woltsch die mit der Ber- menarbeite. Von Kommunisten ge- Anklageschrift, er sthnische, litauische urier gedient und m in Berlin Eiy- leheimnisse zu er­daß Kindermann lis abgelegt hät­te seine Unschuld

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r und gemäßigten nden. Die Radi- ommerziellen und n zu haben. Dsai- 'einem Posten zu- nsston unter dem det, die die Voll- it dem Streik A n. Die Kommis- lebe- und Presse- ne Unterschied in »es DeportationK- chinesischer Mt- g der Ardcktsbe- ndern, sowie Ein- aunterschiede und iederlassungen zu >n Tokio und eine anghai eingetrof- gelegenheit anzu- lmerikanische Zer-

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Donnerstag, den 25. Juni 1925.

Oem^land,

Der Schrei «ach Sparsamkeit.

Innenminister Bolz und Finanzminister Dr. Dehlinger veröffentlichen imStaatsanzeiger" folgenden Erlaß: Die über­aus ernste Lage der gesamten deutschen Wirtschaft veranlaßt uns, den Gemeinden und Amtskörperschaften hierdurch aus­drücklich zur Pflicht zu machen, sich mehr noch als bisher im neuen Rechnungsjahr weitestgehender Sparsamkeit und darüber hinaus jeder nur möglichen Einschränkung in allen ihren Aus­gaben zu befleißigen. Es ist klar, daß das Gedeihen aller öf­fentlicher Körperschaften untrennbar mit dem Schicksal der deutschen Volkswirtschaft verbunden ist. Deren Wiederaufbau würde es aber ernstlich gefährden, wenn die öffentlichen Ab­gaben, die auf ihr ruhen, nicht auf ein erträglicheres Maß als bisher herabgemindert werden. In den Zeiten der fortschrei­tenden Geldentwertung mag sich der starke steuerliche Druck aus erklärlichen Gründen tatsächlich nicht in vollem Maße aus- gewirkt haben. In dem abgelanfenen Rechnungsjahre erwies es sich im Interesse der Festigung der Währung vielfach als unerläßlich, durch starke Eingriffe in die Substanz selbstver­ständlich auch der Wirtschaft zunächst einmal die öffentlichen Haushalte ins Gleichgewicht zu bringen. Eine Fortsetzung solcher Eingriffe ist angesichts der Lage der Wirtschaft ausge­schlossen. Daraus folgt mit eiserner Notwendigkeit, daß es nunmehr weniger darauf ankommt, die eine oder die andere nicht unbedingt lebensnotwendige Aufgabe, auch wenn ihre Er­füllung der Gemeinde oder der Amtskörperschaft aus örtlichen Gründen noch so wünschenswert erscheinen mag, sofort durch­zuführen als die steuerlichen Lasten fühlbar zu mindern; ins­besondere sollten Pläne, für deren Ausführung eine dringende Notwendigkeit nicht besteht, bis zur Wiederkehr günstigerer wirtschaftlicher Verhältnisse zurückgestellt werden. Die Geneh­migungsbehörden werden im Bewußtsein ihrer großen Verant­wortung den vorstehenden Darlegungen und Hinweisen bei der Genehmigung der ihnen vorgelegten Umlagebeschlüsse durch ge­naueste Prüfung der Haushaltpläne Rechnung tragen. Bei deren Vorlage find die Haushaltpläne von 1914 und 1924 an­zuschließen.

Es ist eine ungewöhnliche Art, sich von regierungswegen in einem hochamtlichen Erlaß so eindringlich an Gemeinden und Amtskörperschaften zu wenden und ihnen Verringerung der Ausgaben zur moralischen und volkswirtschaftlichen Pflicht zu machen. Man wird zwar nicht verhindert werden können, eine gewisse Ironie der Dinge darin zu finden, daß dasselbe Finanz­ministerium, das so kategorisch eine Herabminderung der steuer­lichen Lasten von den Gemeinden verlangt, eben diesen Gemein­den' vor kurzem mit der Gebäuüeentschuldungsstener und der Zuteilung der Schullasten Bürden anferlegt hat, die von ihnen als untragbar bezeichnet werden. Aber immerhin: Der Appell an die Sparsamkeit ist unter allen Umständen notwendig und verdient überall peinlichste Nachachtung. Denn schließlich sind dem Steuerzahler alle Kompetenzstreitigkeiten zwischen Staat und Gemeinde höchst gleichgültig. Sein einziges oder wenig­stens hauptsächlichstes Interesse geht dahin, daß er überhaupt weniger Steuern zahlen muß und darum ist seine Forderung die, daß Staat und Gemeinden zusammen einen Weg finden, die Zumutungen an seinen Geldbeutel zu verringern.

Schuldfrage und Auslandspropaganda.

Stuttgart, 23. Juni. Heute morgen wurde die Ausstellung über Kriegspropaganda im Auslande auf Schloß Rosenstein durch Exz. v. Schnee feierlich eröffnet. Er betonte, daß der geistige Kampf gegen Deutschland, der in dieser Ausstellung vorgeführt werde, noch nicht zu Ende sei, sondern in vielfältiger Form noch fortgesetzt werde. Es sei von großer Wichtigkeit, sich über die feindliche Propaganda Kar zu werden, um ihr be­gegnen zu können. Die Ausstellung will besonders im Kampf gegen die Schnldlüge von Versailles Anregung und Hilfs­mittel bieten. Die Basis für eine solche Arbeit sei durch die Erzielung einer gemeinsamen Ueberzeugung innerhalb des deutschen Volkes, daß die Schuldthese von Versailles eine Lüge sei, bereits erreicht. Jetzt gilt es auch die breiten Massen des Auslandes mit Hilfe des erreichten Dokumentenmaterials, Las in den letzten Jahren an das Tageslicht gekommen ist, ebenfalls von der Unwahrheit des Schuldspruches von Versailles zu überzeugen. Der Gründer der Weltkriegsbücherei, Dr. Franck, erzählte dann einiges über die Entstehung der Weltkriegsbüche­rei, dankte der württ. Regierung dafür, daß sie Schloß Rosen­stein für die Bücherei zur Verfügung gestellt habe und wies ausführlich ans die Wichtigkeit der Propaganda für das poli­tische Schicksal des deutschen Volkes hin. Der Leiter der Welt­kriegsbücherei, Dr. Feiger, machte schließlich bedeutsame Aus­führungen über das Wesen der Kriegspropaganda der einzelnen Völker, wie sie sich aus dem in der Ausstellung vereinigten Ma­terial ergebe. Die Propaganda bezeichnet« er für ein waffen­loses Volk als ein Grundproblem seiner politischen Zielsetzung. Der Weltkrieg, der letzten Endes durch Propaganda entschieden worden sei, habe die Wichtigkeit der Propaganda allen deutlich vor Augen geführt. Das deutsche Volk, als ein politisch junges Volk, habe allen Grund, seine Aufmerksamkeit auf die Propa­ganda energischer zu konzentrieren. Sodann sprach Professor Dr. Rühlmann-Leipzig über die französische Propaganda (be­sonders im Rheinland) unter folgenden Gesichtspunkten: 1. Der ideologische Hintergrund der französischen Propaganda, 2. der Apparat der französischen Propaganda, 3. die propagandistischen Methoden Frankreichs, 4. der Propagandaerfolg. Professor Dr. Schönemann-Münster hielt einen ebenso temperamentvollen wie aufschlußreichen Vortrag über die Propaganda in den an­gelsächsischen Ländern. Er unterschied zwischen englischer und amerikanischer Propaganda vor, während und nach dem Kriege. Als gemeinsame Charakterisierung bezeichnete er die Nüchtern­heit in der Erkenntnis des Zieles und der Wirkungsmöglichkeit, «sc Rücksichtslosigkeit in der Anwendung und die Selbstsicher-

heit der eigenen Ueberzeugung, sowie den Glauben an die eigene moralische Ueberlegenheit. Der englischen Vorkriegs­propaganda sei ein erheblicher Teil der Kriegsschuld insofern beizumessen, als sie die psychologische Grundstimmung der Deutschfeindlichkeit in weiten Teilen der Welt verursachte oder förderte. Während des Krieges sei die zielbewußte und rück­sichtslose Einstellung auf das eine Ziel des Sieges um jeden Preis charakteristisch. Die englische Nachkriegspropaganda stehe hauptsächlich im Dienste des Wirtschaftskampfes, insofern sie jeden deutschen Fortschritt registiere und als Beeinträchtigung der englischen Wirtschaft darzustellen suche. Die amerikanische Propaganda sei vielleicht noch viel sicherer und rücksichtsloser als die englische. Lernen könne man von der Propaganda der Angelsachsen die unbedingte Einheitlichkeit des nationalen Wil­lens, die Selbstsicherheit der eigenen Ueberzeugung und die Massenpshchologie. Von besonders aktuellem Interesse war bei den Ausführungen von Professor Rühlmann-Leipzig über die französische Propaganda seine Schilderungen aus dem Rhein­land. Die Spannung und Aufmerksamkeit der Zuhörer wuchs sichtlich, als er die Vielseitigkeit der französischen Propaganda am Rheine darstellte, die sich als Kultnrpropaganda mit allen zur Verfügung stehenden Methoden betätige, alles mit dem Ziele, die Rheinländer Preußen und Deutschland zu entfrem­den. Als der Redner die völlige Ergebnislosigkeit der fran­zösischen Propaganda im Rheinlands in prägnanten Sätzen schilderte, erntete er herzlichen Beifall.

Wohnungsbaufragen.

Stuttgart, 24. Juni. Die Arbeitsgemeinschaft für gemein­nützige WohnungsbestreLungen, der zahlreiche Verbände ange­hören, beabsichtigt eine rege Propaganda, um die Regierung zur stärkeren Förderung des Wohnungsbaues zu veranlassen. Die Arbeitsgemeinschaft stellte in dieser Hinsicht folgende For­derungen auf auf: 1. Im Etat 1925 müssen für den Wohnungs­bau Mittel mindestens in dem Umfang vorgesehen werden, daß die Württ. Wohnungskreditanstalt in der Lage ist, auf die bis 15. Mai 1925 bei ihr eingelaufenen kreditwürdigen Gesuche einen zusagenden Bescheid zu erteilen. 2. Der Einwand, daß diese Mittel nicht ausgebracht werden können, beruht auf einer Verkennung der unmittelbaren Lebensnotwendigkeit des Woh­nungsbaus und ist daher nicht stichhaltig. 3. Solange und so­weit die Gebäudeentschuldungssteuer erhoben oder durch eine ähnliche Abgabe auf die Wohnungswirtschaft ersetzt wird, ist deren Ertrag ungekürzt dem Wohnungsbau zuzuführen. 4. So­bald wie möglich, spätestens im Zusammenhang mit der auf 1. April 1926 zu erwartenden Neuregelung der Mietzinssteuer, muß ein württembergisches Bauprogramm mit Finanzierungs- Plan für die nächsten fünf Jahre aufgestellt uns die Deckung des hiezu erforderlichen öffentlichen Baukredits gesichert werden. 5. Die Arbeitsgemeinschaft wird nötigenfalls gegenüber einem ferneren Widerstand der Regierung und des Landtags die letz­ten Mittel erschöpfen, um durch öffentliche Versammlungen und Veröffentlichungen in der Presse die breiteste Oeffentlichkeit von der Sachlage zu unterrichten und namentlich die nächstbeteilig­ten Kreise zu einer wirksamen Wahrnehmung ihrer Interessen zu veranlassen.

Bundestag des Deutschen Offizierbunds.

Die Bundestagung des Deutschen OffizierLunds, zum er­stenmal außerhalb der Reichshauptstadt, fand in den Tagen vom 16.18. Juni in Nürnberg unter außerordentlich zahlrei­cher Anteilnahme von Vertretern der Landesverbände und Ortsgruppen aus allen Teilen des deutschen Vaterlandes statt. Selbst die Grenzgebiete Oberschlesien, Ostpreußen usw. hatten es sich nicht nehmen lasten, ihre Vertreter zu entsenden. Die Tagung wurde eingeleitet durch einen Begrüßungsabend im Saale des Kulturvereins. Der große, in den bayerischen Lan­desfarben und Reichsfarben geschmückte Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Beim Betreten des Saales an der Seite des Bundespräsidenten wurde Kronprinz Rupprecht mit Hurra begrüßt und unter den Klängen des bayerischen Präsentiermar­sches an seinen Ehrenplatz geleitet. Der Bundespräsident, Gen. d. Ins. v. Hutier, gab in seiner Ansprache der Freude des Deutschen Offizierbundes Ausdruck, den erlauchten Chef des bayerischen Königshauses und Heerfrührer im Weltkrieg als Gast begrüßen zu dürfen. Sein Hoch klang aus auf das große deutsche Vaterland, worauf die Anwesenden das Deutschlandlied sangen. Unmittelbar darauf erhob sich Kronprinz Rupprecht zu einer Ansprache, die auf den Wahlspruch des bayerischen KönigshausesIn Treue fest" gestimmt war. Im weiteren Verlaufe des Abends sprachen Generalmajor Schulz als Ver­treter der Ortsgruppe Nürnberg, Generalleutnant Ritter von Tutscheck in einer groß angelegten und tiefgründigen Rede über vaterländische Arbeit und die anzustrebende Einigung aller deutschen Stämme. Begrüßungstelegramme trafen ein vom König von Sachsen, den: deutschen Kronprinzen, von Herzog Albrecht von Württemberg, vom Großherzog von Baden u. a. Das Telegramm des Reichspräsidenten Generalfeldmarschall v. HindenLurg lautete: Ich danke Ihnen herzlichst für Ihr Treu-gelöbnis und Ihre freundlichen Grüße. Ihrer Beratung und Ihrer Arbeit wünsche ich besten Erfolg. Mit kamerad­schaftlichen Grüßen v. Hindenburg, Reichspräsident. Im wei­teren Verlaufe folgten Vorträge vaterländischer Gedichte und bei den Klängen der alten deutschen Militärmärsche wurde der Abend zu einem Ereignis vaterländischer und kameradschaft­licher Gemeinsamkeit. Der 17. Juni war ansgefüllt von Be­ratungen bis in den späten Abend, bei denen die Richtlinien auf vaterländischen, wirtschaftlichen, sowie auf dem Gebiet der gesetzlichen Vorsorgung und Fürsorge für die Hinterbliebenen besprochen und wichtige Entschlüsse gefaßt wurden. Der Bun­destag nahm einstimmig u. a. folgende Resolution an:Von Mitgliedern und Ortsgruppen sind an die Bundesleitung An­fragen gelangt, die der Besorgnis Ansdruck geben, es könnten durch «den sogmanntzn ^kunsts-

belange des deutschen Volkes geopfert werden. Beunruhigende Pressemitteilungen und auch Auslassungen von Staatsmännern ließen diese Sorge als berechtigt erscheinen. Infolgedessen haben die Vaterländischen Verbände auf der diesjährigen Reichs­vertretertagung unter ausdrücklicher Zustimmung der Bundes­leitung des D.O.B. eine Entschließung gefaßt, die in dem Satz gipfelte:Nie und nimmer Verzicht auf nur einen Fußbreit deutscher Erde, auf nur einen Tropfen deutschen Blutes!" Auf diesen Standpunkt stellt sich auch weiterhin der D.O.B. und er erwartet, daß sich die Verantwortlichen Staatsmänner der außer­ordentlichen Tragweite ihrer Beschlüsse bewußt bleiben und daß keine Unterschrift unter einen Pakt geleistet wird, der die deutsche Ehre verletzt." Der 18. Juni vereinigten alle Teil­nehmer auf Einladung der Stadt Rothenburg und dessen Orts­gruppe des D.O.B. zu einem Besuche dieser Stadt.

Ausland

Paris, 27. Juni. Die Mandatskommission des Völker­bunds wird sich auf ihrer sechsten Tagung mit den Berichten der Regierungen über die Verwaltung der deutschen Kolonien in Afrika und der Südsee befassen.

Paris, 24. Juni. Die französische Kammer sprach im An­schluß an die Marokkodebatte dem Kabinett Painlevö mit 510 gegen 30 Stimmen das Vertrauen aus.

Beschleunigte Räumung des Rnhrgebiets?

Paris, 24. Juni. Der Beschluß der französischen Regie­rung, Vorbereitungen zur militärischen Räumung der Ruhr zu treffen, wird in den französischen Blättern als Beweis erachtet, daß Briand gegenüber Deutschland die Politik der Mäßigung und Verständigung eingeleitet habe. DasEcho de Paris" teilt mit, daß die militärische Räumung der Ruhr ungefähr zehn Tage vor der im Londoner Abkommen festgesetzten Frist statt­finden wird. Das Blatt berichtet ferner, daß im Ministerrat die Räumung der Plätze Duisburg, Düsseldorf und Ruhrort prinzipiell beschlossen wurde. Ferner kommentiert Pertinax im Echo Le Paris" den Regierungsbeschluß dahin, daß auch eine Entspannung der Meinungsverschiedenheiten in der Handels­angelegenheit erreicht werden soll. Fm linksrepnblikanischen Oeuvre" wird mitgeteilt, daß nach der von Briand und Pain- levö getroffenen Entscheidung, das Ruhrgebiet militärisch früher als vereinbart zu räumen, der deutsche Reichsaußenminister gegenüber denNationalisten" leichteren Stand haben und die Verhandlungen über den Sicherheitspatt beschleunigen werde.

Amundsens Heimkehr.

DerPetit Parisien" erhält folgendes Radiotelegramm aus der Kingsbay:Am 4. Juli wird das Kohlenschiff ,K. W. Selmor" mit dem Flugzeug25" und mit AmunÄsen, Ells­worth, Riiser Larsen, Dtetrichson, Omdal und Feucht an Bord im Hafen von Oslo einlaufen. Die FlugzeugeF. 18" und F. 22" und die Mitglieder der Hilfsexpedition werden an dem­selben Tage nach Oslo zurückkehren.Hobby" ist gestern abend aus der Kingsbay nach Tromsoe abgefahren.

Drohender Bürgerkrieg m China.

Peking, 23. Juni. In den Kreisen der Fremden beurteilt man die Lage äußerst Pessimistisch und es herrscht große Be­sorgnis, daß sich die Verhältnisse weiter verschlimmern. Zwar hat die Regierung in Tokio die Nachricht abgeleugnet, die von einer Kriegserklärung Japans an die Führer Südchinas berich­tet; zwar sind neue Zwischenfälle in Schanghai nicht zu ver­zeichnen und sind sogar Anzeichen vorhanden, die darauf hin­deuten, daß der Streik der Banken und Geschäfte am Freitag, am Tage nach dem chinesischen Zahltag, enden wird. Dennoch deuten die aus dem ganzen Lande eintreffenden Meldungen darauf hin, daß die nationalchinesische Bewegung immer grö­ßere Kreise erfaßt und mit elementarer Gewalt zum Ausbruch drängt, wenn es nicht der Regierung gelingt, die Massen von Gewalttaten zurückzuhalten. Gerade in dieser Beziehung sind die Aussichten wenig verheißend. Der Streik in Hongkong und der Ansbruch schwerer Unruhen in der Mandschurei wer­den auf den wachsenden Einfluß der kommunistischen Propa­ganda zurückgeführt. Tschang-Tso-Lin ist zweifellos derjenige unter den chinesischen Generälen, der über die bestdisziplinierte Truppe verfügt. Er dürste am ehesten in der Lage sein, eine Politik der Ordnung und friedlichen Beilegung der Streitig­keiten durch die Zentralregierung zu unterstützen. Keiner sei­ner Rivalen, auch nicht Kng-M-Siang, dürfte so stark sein, daß er eine sich in Ruhe vollziehende Entwicklung garantieren könnte. Jedenfalls beobachtet man die Entwicklung in der Mandschurei mit gespannter Aufmerksamkeit und Japan hat bereits alle Maßnahmen getroffen, um seine Interessen zu ver­teidigen, falls die Entwicklung der Ereignisse sein Eingreifen erforderlich machen sollte. Für den Fall, daß die Unruhen sich als geringfügiger Herausstellen dürften, würde Tschang seine ganze Kraft gegen Feng wenden, womit dann der Bürgerkrieg in der Nähe der Hauptstadt ausbrechen dürste. Die Aussichten in einem solchen Kampfe werden verschieden beurteilt. Die besse­ren Truppen dürfte Tschang haben, doch ist es möglich, daß die nationalistische Welle große Massen von Anhängern Feng zuführt, der daraus vielleicht genügend Kräfte gewinnen könnte, um seinen Gegner zu besiegen. Eine weitere Verschärfung der Verhältnisse dürfte aus den Ereignissen in Ningpo erwachsen. Dort hat der Mob gestern einen Angriff auf Euroväerhäuser unternommen und die Wohnung des ersten englischen Steuer­assistenten geplündert und zerstört. Amerikanische und japa­nische Zerstörer sind nach Ningpo abgegangen.

Blutiger Zusammenstoß in Kanton.

Kanton, 24. Juni. Nach einer Reutermeldung veranstalte­ten 1000 chinesische Studenten, Arbeiter, Bürger und Soldaten gestern nachmittag einen Umzug rings um die europäische Nie­derlassung in Schameen. Als sie sich gegenüber dem Viktoria-

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