zur Genehmigung vorgelegt werden muß, erst Anfang Dezember Zusammentritt.
Seltsame Urteilssprüche.
Paris, 20. Juni. Wie aus Mogador gemeldet wird, hat der dortige Friedensrichter die Kapitäne der drei deutschen Fischerboote, von denen zwei vor etwa zwei Wochen und einer im Erlauf der letzten Woche in den französischen Küstengewässern von Marokko angehalten worden waren, zu je 100 Fr. Geldstrafe wegen Fischereideliktes, sowie jedes Mitglied der Besatzung zu 200 Fr. Geldstrafe und 3 Monaten Gefängnis wegen Vergehens gegen die Aufenthaltsbestimmungen unter Gewährung eines Strafaufschubs verurteilt. Die drei Fischerboote haben Mogador dann verlassen.
Keine Leichenfunde in Scapa Flow.
Die vor einiger Zeit von mehreren Zeitung des In- und Auslandes verbreiteten Gerüchte über angebliche Äeichenfunde auf den bei Scapa Flow durch eine englische Gesellschaft gehobenen deutschen Zerstörern haben auf deutsches Ersuchen Anlaß zu einer Aufklärung durch die englischen zuständigen Behörden gegeben. Englischerseits ist amtlich festgestcllt worden, daß bei den Bergungsarbeiten keine Leichen auf oder in den deutschen Kriegsschiffen gefunden worden sind.
Amundsens Rückflug.
Spitzbergen, 20. Juni. Keinem der Polarflieger sieht man die anstrengenden Strapazen so sehr an wie Amundsen, doch erklären seine Gefährten, daß niemand von ihnen so hart gearbeitet hat, wie Amundsen. In einem Gespräch sagte Ämund- sen: „Die Südpolarexpedition verträgt keinen Vergleich mit diesem Flug. Ich kann nicht begreifen, daß solche Erfahrungen, wie ich sie in diesen drei Wochen durchgemacht habe, möglich waren, und ich hoffe, daß kein anderer jemals solche Dinge durchmachen muß. Wir saßen buchstäblich wie Ratten in der Falle. Einige Male war unsere Lage so furchtbar, daß man versucht war, sich aufzugeben. Als wir für den Heimflug starteten, wußte jeder von uns, daß es auf Leben und Tod ging." Ws man erklärte, daß die ganze Welt bestimmt meinte, die Flieger wären bereits nach Cap Columbia unterwegs, antwortete Amundsen: „Die Eisverhältnisse waren so, daß die Wanderung nach Cap Columbia den sicheren Tod bedeutete." Auf die Frage an die Forscher, ob sie nicht enttäuscht seien, den Nordpol, ihr eigentliches Ziel, nicht erreicht zu haben, war ihre Antwort: „Wir sind keineswegs enttäuscht, obwohl wir alle hofften, unsere Mühe dadurch erfolgreich gekrönt zu sehen, daß wir den Nordpol zu Gesicht bekämen, sondern sind mit den erreichten Resultaten zufrieden, denn es ist uns immerhin gelungen, etwa 160 000 Quadratkilometer bisher unerforschten norwegischen Abschnittes des Eismeeres zu erkunden und an unserem Landungsplatz eingehende Beobachtungen zu machen und Messungen vorzuneymen. Dieser Ansicht stimmte auch übrigens Amündsen völlig bei. „Die schrecklichste Zeit unserer Fahrt", äußerten die Forscher, „war der Rückflug, weil wir uns darüber klar waren, daß, falls die Flugzeuge beim Wiederaufstieg wieder beschädigt würden, unsere Lage mehr als kritisch werden würde. Denn mit den wenigen uns verbliebenen Vorräten wäre es tatsächlich aussichtslos gewesen, über das Eis hin jemals Land zu erreichen." Die Forscher hoffen, durch die gemachten Erfahrungen in der Lage zu sein, den Nordpol beim nächsten Versuch wirklich zu erreichen.
„Daily Expreß" zmn Sicherheitspakt.
London, 20. Juni. „Daily Expreß" setzt in einem Leitartikel ihren Feldzug gegen den Pakt fort, der tatsächlich einseitig sei. Wenn Frankreich der Ansicht ist, daß die Bedingungen eines Oftpaktes zwischen Frankreich, Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei verletzt seien, würde Chamberlain Frankreich das Recht, die entmilitarisierte Rheinzone zwecks einer Invasion in Deutschland zu überschreiten, zugestehen. Frankreich braucht seinen treuen polnischen Alliierten nur einen Wink zu geben, daß raschestens Streitigkeiten in dem umstrittenen Gebiet wünschenswert seien, dann werde die Gelegenheit da sein, wo Frankreich den Ostpakt für verletzt erklären und in Deutschland einmarschieren werde, ohne daß Großbritannien einen Finger rühren kann. Sollte aber Deutschland wider Erwarten sich mit Erfolg der Invasion erwehren, dann kann Frankreich seine Armeen hinter der neutralen Zone in Sicherheit bringen und dem deutschen Vormarsch durch die Drohung mit englischem Eingreifen begegnen. Es ist unerhört, daß ein ernster Staatssekretär des Aeußern einen derartigen Vorschlag macht.
Coolidge zum Sicherheit-Pakt.
Rewhork, 20. Juni. Wie „Newhork World" aus Washington
Die vom Erlenhof.
Ivj Roman von Hainz Alfred von Byern.
WtemannS ZetkungS-Berlag, Berlin W. 66. 1925.
„Weshalb nicht?"
„Weshalb? Weil-ich kann dir das nicht so
erklären, aber es handelt sich hier um Zuggeschäfte, ich liefere andere Ware, zahle nicht in bar, drunten im Keller liegen schon drei Kisten mit Süßstoff, sie sollen morgen abend über die Grenze —"
„Um Gottes willens"
„Ach was, es ist überhaupt keine Gefahr dabei, nicht die Spur, sage ich dir, man muß nur die Schleichwege kennen und die Schliche und Kniffe der verdammten Grenzer. Morgen mutz ich noch einmal liefern, sonst laufe ich Gefahr, daß meine Abnehmer mich verraten."
„Gut." Franz hatte einen plötzlichen Entschluß gefaßt. „Und nun will ich dir etwas sagen, Vater: ich werde morgen selbst mitgehen, verstehst du? Aber — es ist das letztemal, und wenn du dann einmal, auch nur noch ein einziges Mal den Versuch machst, so erstatte ich selbst Anzeige!"
„Franz!"
Ter Erlenhofbauer sah seinen Sohn an, als habe er nicht recht verstanden, doch dann knickte er plötzlich zusammen und weinte, — ein fassungsloses Schluchzen.
„Du — du willst mich ins Unglück bringen, — mein eigenes Kind!"
„Nein, das will ich nicht!" Der junge Mann richtete sich auf. „Aber unser Name und unser Haus sollen rein bieiben, ich werde dich davor bewahren,
ein — ein Zuchthäusler zu werden und-ich halte
mein Wort!"
„Junge, ich bitte dich-"
Franz machte eine Bewegung, als schnitte er etwas Unsichtbares durch.
„Es ist schade um jedes weitere Wort, Vater, und nun sage mir, wer war dein-dein H? - r?"
„Brandt-"
meldet, steht Präsident Coolidge keine Möglichkeit, wie die Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit den von Frankreich unterstützten deutscher Vorschlägen einwilligen könnten, Treuhänder für die Sicherheitspfänder zu werden. Präsident Coolidge habe seine Stellung den Fragestellern im Weißen Haus klargelegt. Er sei der Ansicht, daß Amerika gemeinsam mit den anderen Nationen an der Sicherheit Europas interessiert sei Doch trete er für die seit langem geübte Politik ein, daß sich die Regierung von Verpflichtungen, wie sie vorgeschlagen worden seien, zurückhalten müsse.
Englisches Vordringen östlich vom Jordan.
Die Engländer haben am 28. Mai dem Exkalifen Hussein durch ein Kriegsschiff eine ultimative Note überreichen lassen, worin er aufgefordcrt wurde, AkaLa und Maan an Transfor- danren abzutreten und die Stadt Akaba binnen drei Wochen zu verlassen. Am 18. Juni haben die Engländer die Mandatsgewalt, die sie bisher über Transjordamen ausüben, auch auf Mann und Akaba ausgedehnt. In der Bevölkerung herrscht eine ausgesprochen anti-englische Stimmung und die Scheichs haben geschworen, jeden Engländer zu töten, der Maan betreten sollte.
Äus Stadr, Bezirk und Umgebung
Neuenbürg, 22. Juni. Nach langer, schmerzhafter Krankheit verschied heute früh unser Mitbürger Gipsermeister Josef Kölleim Alter von 75 Jahren. Mit ihm schied ein Veterane der Arbeit aus dem Leben; von morgens früh bis zum späten Abend war der fleißige Mann in seinem Berufe tätig, bis zur letzten Stunde, die ihn aufs Krankenlager warf, das nun sein Sterbelager werden sollte. Sein ganzes Leben war Mühe und Arbeit gewesen. In diesem Jahre hätte er die goldene Hochzeit feiern können, nun hat ein Höherer seinem Leben ein Ziel gesetzt. Er war ein treuer Sohn der katholischen Kirche, dem katholischen Kirchengemeinderat gehörte er 25 Jahre an, außerdem bekleidete er das Amt des Mesners. Möge er himmlischen Lohn für sein irdisches Tagewerk ernten.
Neuenbürg, 22. Juni. Bei dem gestern anläßlich -des 65jährigen Jubiläums des Gesangvereins „Sängerbund Gräfen- yausen" stattgehabten Gesangswettstreit erzielte die hiesige Sängervereinigung Freundschaft in der ersten Klasse (Stadtklassc) mit 17 Punkten höchster Tagesleistung einen la-Preis mit Prächtigem Pokal. Der Verein brachte nach feiner Rückkehr den Chor auf dem Marktplatz zum Vortrag und erntete dafür lebhaften Beifall. Wir gratulieren zu diesem schönen Erfolg. Auf den Verlauf des Festes kommen wir noch zurück
Neuenbürg, 20. Juni. (Ueberlassung eines Wohnraumes.) Zur Stellung des Antrages, die Erlaubnis des Vermieters zur Ueberlassung des Wohnraumes an einen Dritten nach Z 29 des Mieterschutzgesetzes durch die Erlaubnis des Mieteinigungsamtes zu ersetzen, ist nur der künftige Hauptmieter,, nicht aber der künftige Untermieter befugt.
Neuenbürg, 20. Juni. (Der gesundheitliche Wert der Gartenarbeit.) Stubenhocker und alle Menschen, die eine sitzende Lebensweise haben, sind nicht von bester Gesundheit. Die Atmung wird allmählich immer oberflächlicher, das Herz schwerer, der Blutkreislauf träger, der ganze Körper schlaff und schlapp. All diesen Menschen wird von den Merzten immer wieder geraten: Sie müssen sich mehr Bewegung machen. Durchgreifende Hilfe aber kann, so sagt Dr. O. Gotthilf, nur eines schaffen: sich auszuarbeiten durch körperliche Tätigkeit; denn das gewöhnliche Spazierengehen, das in der Regel nur ein Schleichen oder Schlendern ist, wirkt nur wie eine Art Beruhigungspulver. Wann und wo gibt es aber eine bessere und angenehmere Gelegenheit, sich tüchtig auszuarbeiten als im Garten? Da braucht man nicht erst Toilette zu machen. In leichter, lockerer Kleidung, die allen Muskeln freien Spielraum, allen Körperteilen ungehinderte Bewegung gestattet, gehe man zur Gartenarbeit, am besten eine Stunde frühmorgens vor der Berufsarbeit. Dann schmeckt auch das Frühstück noch einmal zu gut. Und abends verschaffe man sich dann wieder durch Gartenarbeit einen gesunden Ausgleich zu der meist einseitigen geistigen Berufstätigkeit des Tages. Wohlig ermüdet legt sich dann selbst der Nervöse, Schlaflose zu erquickendem, tiefem Schlaf ins Bett. Gartenarbeit bewirkt auch die beste und natürlichste Bauchmassage. Sie weitet aber auch die Brust, bewirkt tiefe, ausgiebige Atmung, regt die Herztätigkeit an, schafft gesundes Blut und gute Säfte. Die Haut wird widerstandsfähig gemacht gegen Hitze und Kälte, sowie gegen die Launen der Witterung. Ueber- haüpt der ganze Körper wird wind-, Wetter- und seuchenfester, und es ist statistisch bewiesen, daß der Gärtnerberuf in Bezug
„Das dachte ich mir, — hat er dich dazu gebracht?"
„Nein — ich drohte ihm, daß er den Anbau räumen müsse, wenn-"
„So-und-weiß Hanne darum?"
Der Alte schüttelte den Kopf.
Unwillkürlich atmete der Unteroffizier auf.
„Hast du sonst »och Vertraute?"
„Niemanden, — bloß den Abnehmer, aber der glaubt, ich hätte die Stoffe billig eingekauft, es werden ja auch welche im freien Handel angeboten, und übrigens, der Mann gibt sein Geschäft am 1. Januar auf —"
„Gut, so will ich morgen mit Brandt reden, oder
— tu du es. aber nur noch etumat, — wirst du dann wieder der werden, als den ich -ich früher kannte, — mein Vater, den ich Neben und achten kann?"
Der Erlenhofbauer blickte auf und streckte seinen Sohn die zitternde, welke Hand hin.
„Ja, mein Junge, ich verspreche es dir, und — nicht wahr, du verachtest mich nicht, weit — weil ich
Franz Weber schüttelte tiefernst den Kopf.
„Mir steht cs nicht zu, zu richten, und an jeden kann einmal die Versuchung herantreten, — auch an den Besten-. Aber jetzt, — eS ist spät, Vater, und
— dein Versprechen habe ich!"
„Das hast du!" Der Alte schien mit einem Male ein ganz anderer geworden, wie wenn eine unsichtbare Last von ihm abgefallen wäre, richtete er sich empor. „Ich mutz nur noch die — die Ware in den Keller bringen, wir haben unter einem Kartoffelhaufen eine Falltür, eine Steinplatte, die sich herauS- heben läßt und dann einen Gang."
„Ich werde dir helfen." Der Unteroffizier lud sich einen der zentnerschweren Ballen auf die Schultern, nach zehn Minuten kam er wieder zurück.
„Gute Nacht, Vater-"
„Gut' Nacht, mein Junge, und nun schlaf mal —"
Aber in der Tür wendete sich Franz noch ein- MÄ um. -
auf Gesundheit und Langlebigkett die Angehörigen aller anderen Gewerbe übertrifst und auch am wenigste« von Lerv«- und Geisteskrankheiten heimgesucht wird.
(Wetterbericht.) Der Hochdruck im Weste« und bas Tief im Osten kämpfen um die Herrschaft. Für DtenÄag und Mittwoch ist vorwiegend trockenes, aber mehrfach bedecktes Wetter zu erwarten.
x Birkenfeld, 22. Juni. Der hiesige Fußballklub hatte am gestrigen Sonntag Glück. In Cannstatt gewann er mit 0:3 das Entscheidungsspiel für die Oberliga, wogegen seine Sänger-Abteilung in Gräfenhausen mit einem Is-Preis bedacht wurde.
Württemberg
Stuttgart, 20. Juni. (Schulfrei.) Die Beamtenschaft von Sroß- Stuttgart war heute dienstfrei, um die Landwirtschaftliche Wander- Ausstellung besuchen zu können. Aus demselben Grunde wurde auch einer der beweglichen schulfreien Tage aus heule verlegt. Man hätte nun meine» können, daß dies geschah, um die Schüler geschlossen auf die Wanderausstellung zu sichren und ihnen durch die Lehrer Erläuterungen geben zu lassen. Aber wett gefehlt: Die Schüler und auch viele Lehrer wußten nicht einmal, daß sie frei hatten. Sie wan- derten wie jeden Tag zur Schule, um erst dort zu erfahren, daß sie wieder umkehren könnten. Verkehrter hätte man es nicht machen können und ein Junge hatte nicht unrecht, der die Meinung vertrat, das hätten uns die Gscheidle auch gestern sagen können.
Stuttgart, 19. Juni. („So ein Rindvieh I") Ein in derStroh- bergstraße wohnender junger Mann machte einen Ausflug an den Ebni-See. Er badete im See und legte sich nach dem Bade am Seeufer i» die volle Mittagssonne und schlief fest ein. Völlig „verbrüht" am ganzen Leibe fanden Vorübergehende den Schlafenden und weckten ihn. Aus der Heimfahrt bekam ec einen Schüttelfrost und lag mit hohem Fieber und vielen Schmerzen fünf Tage lang recht krank zu Bett. Der gerufene Arzt begrüßte den Jüngling mit den Worten: „So ein großes Rindvieh", verordncte Bäder und Oel- einreibungen. Möge dieses ärztliche Kraftwort und dieser Vorfall die „wandernde Jugend" stets zur Vorsicht mahnen, denn Sonnenbäder können tödlich wirken.
Stuttgart, 20. Juni. (Aufwertung von Brandentschädigungen.) Der Aufwertungssatz für die vor dein l. Januar 1924 eingetretenen und noch nicht erledigten Brandfälle, soweit die Brandbeschädigren nach dem 30. April wieder aufgebaut haben oder nach diesem Zeitpunkt von Wiederaufbau befreit morden sind, ist von 30 Prozent bis zu 60 Prozent der Grundentschädigung erhöht worden.
Stuttgart, 20. Juni. (Meineid.) Das Schwurgericht hat den Kaufmann Hermann Fink in Asperg wegen Meineids zu süns Monaten Gefängnis verurteilt. Fink hatte in einer gegen ihn angestrengten Beleidigungsklage wegen unwahrer Aussagen über ein Liebespärchen unter Eid ausgesagt, daß ihm von den Gerüchten über das Pärchen nichts bekannt sei. Fink hätte damals die Aussagen verweigern können.
Stuttgart, 20. Juni. (Weitere Hinausschiebung der Vermögenssteuervorauszahlung vom 15. Mai 1925.) Mit Rücksicht darauf, daß der Entwurf des Vermögenssteuergesetzes vom Reichstag bisher noch nicht verabschiedet werden konnte, hat der Reichstag nochmals ein Initiatiogesetz angenommen, nachdem die Erhebung der Berinögens- steuervorauszahlungsrate vom 15. Mai, die bereits durch ein Initiatiogesetz bis zum 15. Juni hinausgeschoben war, nunmehr bis zum 15. August 1925 ausgesetzt wird. Die Vorauszahlung braucht also zurzeit nicht entrichtet zu werden.
Stuttgart, 20. Juni. (Kein Volksfest.) In der gestrigen Ge- meinderatssitzung wurde beschlossen, diesen Herbst das Cannstatter Volksfest mit Rücksicht auf die Landwirtschaftliche Wanderausstellung ausfallen zu lassen.
Schramberg, 21. Juni. (Rasche Vergeltung.) Eine Zeller Fabrikantensamilie machte eine Autofahrt. Bei Langenschiltach wurde s ein Stein geworfen, der eine junge Frau am Halse traf. Die halberwachsenen Lausbuben liefen bergan davon, aber das Auto fuhr, ohne zu wenden, rasch rückwärts. Im Nu waren die Uebeltäter erreicht. Der eine floh bergab in die Wiesen, der andere ins Gebüsch. Zwei Herren verfolgten ihn, quittierten die Unart gut handschriftlich und gaben ihm den Rat. wenn er unschuldig sei, die Prügel, die er empfangen hatte, dem andern zukommen zu lassen.
Uliu, 20. Juni. (Brandstiftung.) Wegen eines Verbrechens der vorsätzlichen Brandstiftung wurde der 42 Jahre alte verheiratete Korbmacher Eugen Hocker in Donzdorf, OA. Geislingen, zu einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Der Angeklagte, der seit seinem 7. Lebebensjahr säst vollständig blind ist, hat im November vorigen Jahres einen Gesellen eingestellt, der sich bald seiner Frau näherte. Aus Eifersucht entließ er den Nebenbuhler, dem dann auch die Frau folgte. Durch diese mißlichen Familienverhältnisse geriet Hocker in eine verzweiselte Stimmung. Er suchte Trost im Wirtshaus. Aus diesen Beweggründen und auch aus Aerger über einen Nachbarn steckte er dann sein Haus, das mir dem Nachbarhaus zusammengebaut und im Dachstock nur durch eine Bretterwand , von diesem getrennt war, in angetrunkenem Zustand in Brand. Das / Feuer konnte aber bald gelöscht werden.
„Wenn nun morgen Gäste kommen?"
Jetzt lachte der Erlenhofbauer, fast so wie in früheren Zeiten.
„Ich schänke nichts mehr aus, den Wein und das Bier nimmt mir schon der Krambacher Wirt ab, er H wird froh genug sein, Saß er die Konkurrenz los ist, n und wegen der Aecker, — jetzt bist du ja wieder da, ' ich denke, wir nehmen im Frühjahr Kartoffeln hin - und Gerste-" j
Die Stiege knarrte und drunten klappte eine Tür, - dann lag das einsame Gehöft im Dunkel, nur der ^ Wind rauschte und irgendwo rief ein Käutzchen sein , schrilles „Kn—u—witt! — Kn—u—witt!" — Hinter x den ragenden Tannen des Höhenzuges versank die s blausilberne Scheibe des Mondes am westlichen Fir- > mament, bloß die Sterne flimmerten noch wie winzige, glimmende Lichtlein.
Aber der Schlaf wollte nicht kommen, und die Gedanken und Wünsche, Befürchtungen und Hoffnungen , ließen sich nicht zum Schweigen bringen. Im Osten dämmerte ein milchig-grauer Schimmer über den Gipfeln empor und kündete den mähenden Morgen.
Kranz kleidete sich an, er hielt es nicht mehr länger aus in der engen, dumpfigen Kammer. Ob Hanne : wohl auch schon wach war? Und nun ärgerte er sich, weil seine Gedanken wieder bei dem Machen weilten. Es lag nicht in seiner Natur, jedöin hübschen Gesicht nachzulaufen, und auch draußen, in Feindesland, hatte er sich immer abseits gehalten, war des- : halb oft genug die Zielscheibe des Spottes der Käme- , raöen geworden.
Vorsichtig öffnete Franz Weber die Haustür und ! trat hinaus in den reifkalten, sternenhellen Morgen. Drüben, im Stall, klirrte ein Stück Vieh mit der i Kette, brüllte dumpf im Halbschlaf. Und nun fiel es > dem jungen Mann ein; richtig, er war ja noch nicht z einmal durch die Wirtschaft gegangen, er, der so a« seiner Heimat, seinem Beruf hing! !
(Fortsetzung kolgtL , ,
Walds«. ! Gewohnheit, bei iundholz in die am einem Ra? >eriet in Brand mmentlich im k Tettnkmg. wzeß. der für md bei dem es -stricht. Es ha fuhrmann. der inen Seite ver luge, auf der verletzten Auto! MO Mark vci ine lebensläng inen Auges, i »er Unfallstelle rügt nicht wen Künzelsau Straßen geriet legende Teer, i
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Der „We und den Ans günstiger ver Oberhand: g< ringer Ergiel .weise, so in 8 schlagen verkr Stand der D gann die Rek erste leuchten» die Heuwurm die Eiablage sich in Bälde haben, sofern Giftmittel ve die frühen 8 nosporaspure bereits Anfa . ist dank der; brechen und i den konnte. Verhältnissen es cmdauerni das Hektolitc
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