über unserer Unruhe. Man muß recht füll ihnen zuschauen. In ihren Rissen und Falten liegen überwundene, kalt gewordene Schmerzen. Man ahnt ohne viel Redens, wie unsagbar schwer die Geburt dieser Berge gewesen ist. Und was sind diese Berge gegenüber der Sonne, und was ist die Sonne im Weltall Gottes? - Naumann.
Steige an, ein Bergbezwinger, aus der Tale Hauch und Haft; übe wie ein kühner Ringer, an dem Stärksten deine Kraft.
G. Schüler.
Neuenbürg, 19. Juni. Der Be r schöne rungs- und Fremdenverkehrs-Verein ist eifrig bemüht, seinem Zweck, Hebung des Fremdenverkehrs, gerecht zu werden, so namentlich durch Erstellung von Ruhebänken und sonstigen Maßnahmen, die den Kurfremden die prächtige Umgebung Neuenbürgs vor Augen führen sollen. Leider muß er sich in seinen Bestrebungen eine gewisse Einschränkung auferlegen, da er nur über bescheidene Mittel verfügt. Wie wir erfahren, zählt der Verein z. Zt. etwa 120 Mitglieder, eine recht bescheidene Zahl gegenüber annähernd 300 Mitgliedern vor dem Krieg. Soll der Verein finanziell gestärkt werden, so ist dies nur möglich, wenn ihm eine größere Zahl neuer Mitglieder zuströmt. Die schöne Lage Neuenbürgs und seiner Umgebung verdient unstreitig einen größeren Fremdenverkehr; da ein solcher auch der Geschäftswelt zugute kommt, so darf erhofft werden, daß diese ausnahmslos dem Verein beitritt, daneben ist aber auch der Beitritt hiesiger Einwohner erwünscht, die, wenn auch keine Geschäftsleute, doch auch die Umgebung genießen und die Ruhebänke usw. in Anspruch nehmen.
(Wetterbericht.) Die Depression im Norden zieht weiter östlich. Die Wetterlage wird durch den Hochdruck im Westen bestimmt, unter dessen Einfluß auch noch für Sonntag und Montag vorwiegend trockenes und vielfach heiteres Wetter zu erwarten ist.
/X Hcrrenalb, 19. Juni. (Vom Bienenzuchtverein.) Im Gasthaus zum „Hirsch" in Kullenmühle hielt der Llienenzucht- verein Herrenalb seine Frühjahrsversammung. Vorstand A. Walther begrüßte die sehr zahlreich Erschienenen; waren doch von 70 Mitgliedern nahezu alle gekommen, ein Beweis, welch reges Interesse dem Verein erneut entgegengebracht wird. Nachdem der Vorsitzende einen Rückblick auf das verflossene Geschäftsjahr gegeben hatte, hielt Hauptlehrer Abendschein- Loffenau einen fesselnden Vortrag über die Frühjahr s- behandlung, Schwarmzeit und Königinnenzucht, der von eingehendem Studium und Praktischer Beobachtung Kunde gab. Anschließend folgte eine Verlofung von Jmkergeräten, wobei jedes Mitglied bedacht war. Als ersten Gewinn hatte die Vorstandschaft einen Bienenkaften gewählt. Schriftführer G. Waidner gab das Protokoll der letzten Versammlung, und in Abwesenheit des Kassiers den Kassenbericht bekannt. In seinem Schlußwort dankte der Vorsitzende für den trefflichen Vortrag von Hauptlehrer Abendschein, dem Bienenvater Kolb für die Stiftung einiger Gewinnenden anwesenden Mitgliedern für ihr zahlreiches Erscheinen und sprach den Wunsch aus, es möge unF Heuer ein besseres Honigjahr beschicken sein.
Bade«.
Mönchweiler (Amt Villingen), 19. Juni. Die älteste Frau des Bezirks Villingen, Frau Christine Förenbocher von hier, feiert Anfang September ihren 100. Geburtstag. Die Greisin ist körperlich und geistig noch sehr rüstig und liest ohne Brille die Zeitung.
Linkenheim, 19. Juni. Diese Woche sprachen bei einem hiesigen Ortsbürger zur späten Nachtstunde zwei marokkanische Soldaten, die aus der Garnison Gecmersheim entwichen waren, vor. Nach ihren Aussagen ist das Verhältnis zwischen französischen Vorgesetzten und marokkanischen Soldaten sehr gespannt. Die Strafen seien übermäßig streng. Sie selbst seien nicht gewillt, einem Staat zu dienen, der ihre Slammesgenossen bekämpft. Nachdem sie hier sreundlichst bewirtet worden waren und in einem hiesigen Gaslhof Unterkunft gesunden hatten, wurden sie am nächsten Tag nach Karlsruhe gebracht.
Billingen i. B., 19. Juni. Die „Tonhalle" ging endgültig an Caspar Sveck zum „Bürgerlichen Bräuhaus" über, der den Wirtschaftsbetrieb neben seinem bisherigen übernommen hat. Das Bürgerliche Brauhaus und das frühere Obeer'sche Haus gehen auf 1. September an die Riegeler Brauerei um den Preis von 130 000 Mark über.
Mosbach, 19. Juni. Eine Frau von Walldürn hatte mehrere Eisenbahnschienen gelockert, um einen Zug zur Entgleisung zu bringen, wodurch großes Unheil hätte entstehen können. Das Schöffengericht Mosbach verurteilte sie wegen Eisenbahntransportgefährdung zu einem Jahr Zuchthaus. — Ein gerichtliches Nachspiel vor dem Schöfengericht in Offenburg hatte der am 23. März 1925 versuchte Raubüberfall auf dem Bahnhof in Hausach. Angeklagt war der 44 Jahre alte Taglöhner Alexander Müller aus Rintheim, zurzeit wohnungslos und der 18 Jahre alte Taglöhner Erwin Müller aus Karlsruhe, weil sie am genannten Tage abends um 10 Uhr bei Hau
sach auf dem Kinzigdamm den Branntweinhändler Severin Gutmann schwer mißhandelten, indem sie ihm mit einem Lattenstück und einem Schlagring Schläge auf den Kopf versetzten, in der Absicht, ihn zu berauben, und auch einen Geldbeutel mit 36 Mark aus der Hose des Gutmann entwendeten. Alexander Müller wurde zu sieben Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust, Erwin Müller zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Bermtichrek
Bluttat eines Sechzehnjährigen. In Bederkesa (Oldenburg) schoß ein 16jähriger Schüler der dortigen Aufbauschule seine Geliebte, eine 13jährige Schülerin nieder, Weil diese das Verhältnis zu lösen beabsichtigte. Der Täter schoß sich darauf selbst eine Kugel in den Kopf. Beide wurden in hoffnungslosem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert.
Schnee im Riese,Mhirge. In der Nacht zum 15. Juni ist im Riesengebirge starker Schneefall eingetreten.
Der Kapitän über Bord. Der Kapitän des deutschen Schoners „Margarethe", der sich auf der Reise von Lübeck nach Helsingfors befand, Behrents, wurde im schweren Sturm in der Nähe von Rute Mißloper über Bord geschleudert und ertrank vor den Augen der Besatzung, die ihm infolge der hohen See nur eine Rettungsboje zuwerfen konnte, die der verzweifelt mit den Fluten Kämpfende jedoch nicht erreichte.
Der Dank französischer Soldaten. Der „Liberty" wird aus St. Ehr gemeldet, daß Soldaten vom dortigen Fliegerkorps am gewaltigt haben. Die Dame kehrte abends mit dem Rad von Paris nach St. Ehr zurück. Unterwegs platzte einer der Reifen. Die Dame bat Soldaten des Fliegerkorps, die auf einem Lastauto vorbeifuhren, sie und ihr Rad mitzunehmen. Die Soldaten reparierten während der Fahrt das Rad und wurden bei der Ankunft in Versailles von der Dame zum Dank eingeladen, in einem Lokal etwas zu trinken. Am Dienstag morgen fand man die Dame bewußtlos und halb entkleidet bei Versailles. Sie berichtete nach Wiedererlangung des Bewußtseins, daß die sieben Soldaten sie beim Verlaßen von Versailles in eine Wiese geschleppt und der Reihe nach vergewaltigt haben. Die Dame erstattete sofort Anzeige beim Fliegerkorps und erkannte die Schuldigen an Kratz- und Bißwunden, welche sie ihnen bei verzweifelter Gegenwehr zugefügt hatte. Die Schuldigen, unter denen sich ein Korporal befindet, wurden in Haft genommen. Der unerhörte Vorfall erregt peinliches Aufsehen.
Dalmatiens reichster Mann ein Schmuggler. Aus Belgrad wird geschrieben: In Sebeniko wurde der reichste Kaufmann Dalmatiens, Sztjepan Stare, verhaftet. Es stellte sich heraus, daß er seinen Millionenreichtum dem Schmuggelgeschäst verdanke. Er unterhielt eine ganze Schmuggelflotte für den Verkehr zwischen Italien und Südflavien. Sein Vermögen wird auf 300 Millionen Dinar gschätzt. Der Staat wurde um viele Millionen an Zollgeldern geschädigt.
Weitere Opfer der Eisenbahnkatastrophe bei Hacketstown. Weitere fünf bei dem Eisenbahnunglück in Hacketstown Verletzte sind „United Preß" zufolge ihren schweren Verwundungen erlegen. Damit ist die Zahl der Toten auf 44 gestiegen. 12 Passagiere sind so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen ge- zweifelt wird, während 38 andere, die sich ebenfalls in Krankenhausbehandlung befinden, Wohl mit dem Leben davon kommen dürften. Die Namen der inzwischen Verstorbenen oder Identifizierten sind: Bernhardt, Edwin Brunner, Anna Brunner, Helene Brunner, Frau Eameron, Gettner, Jrion, Laforge, Meyers, Mrock, Toeke, Willermein, sämtliche aus Chicago. Besonders tragisch ist der Fall der Familie Brunner, deren sämtliche Mitglieder, fünf Personen, umgekommen sind. Erschütternde Szenen spielten sich im Krankenhaus ab, als die Angehörigen unter den bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichen und den mit ihren Verbänden wie gespenstige Masken aussehenden Verletzten die Ihrigen heraussuchten. Ein Sonderzug wird heute 38 Leichen nach Chicago überführen. Vier Tote konnten noch immer nicht identifiziert werden.
Ein burmesisches Wunderkind. Seit einigen Monaten erregt ein noch nicht fünf Jahre alter burmesischen Knabe die allgemeine Aufmerksamkeit der am Jrrawaddh-Fluhgbiet wohnenden Burmesen und die der umliegenden indischen Völkerschaften. Tun Khine — so heißt das Wunderkind — unterscheidet sich äußerlich in keiner Weise von anderen Kindern. Seine ans Wunderbare grenzenden Fähigkeiten entfalten sich jedoch erst, wenn er auf die Rednertribüne gestellt wird, auf der er vor kurzem an eine große Versammlung von Burmesen und Indiern eine anderthalbstündige Ansprache hielt. In einer anderen Versammlung gab er in Anwesenheit eines höheren englischen Beamten eine Auslegung der biblischen zehn Gebote, wobei er den Anwesenden mit allem Nachdruck einschärfte, die gesellschaftlichen, religiösen und moralischen Gesetze streng einzuhalten. Mit überzeugender Kraft verstand er es auch, den Zuhörern die grundlegenden Wahrheiten des Buddhismus nahezubringen. Eine auf einem Palmblatt ihm überreiche Pali- Schrift las er gewandt und ohne zu stocken vor, ebenso wie
Zur Mundart des untere« Amts Neuenbürg.
Zur Zeit, als die Vorfahren in unseren Landstrichen seßhaft wurden, unterschied sich die Sprache der einzelnen Stämme nur in wenigen Lauten. Der Mannigfaltigkeit der Mundarten gegenüber, wie wir sie heute von Dorf zu Dorf verfolgen können, zeigen die Denkmäler altdeutschen Schrifttums einen sehr einheitlichen Sprachcharakter. Erst das späte Mittelalter bringt die verwirrende Fülle von Formen hervor, die man notdürftig als schwäb. fränk—. Mundarten zusammenfaßt.
Bekanntlich sind im 5. Jahrh. die Schwaben, deren Wohnsitze sich bis an den Main erstreckt hatten, von den siegreich andringenden Franken auf das spätere Herzogtum Alemannien beschränkt worden. Die schwäb. Bevölkerung des eroberten Gebiets mischte sich mit den Siegern. Zu diesem Landstrich gehörte auch noch der Bereich des ganzen heutigen LA. Neuenbürg, das allerdings erst viel später besiedelt wurde. — Die alten Grenzen verwischten sich. Und als die Mundarten sich entwickelten, sich ausdehnten, drangen fränkische Laute nach Süden und schwäbische nach Norden. Ein besonders einleuchtendes Beispiel: Zwischenvokalisches vv statt b (in schreiben, glauben), ein Kennzeichen fränk. Mundart, ist strichweise bis in die Schwenninger Gegend gedrungen. .
Um nun nach diesen Voraussetzungen auf unser engeres Gebiet zu kommen, zeigt es sich, daß im Vergleich zur alten schwäb.-fränk. Stammesherzogtumsgrenze, die oberhalb Wildbad über den „Wald" ging, schwäbische Sprechweise sich nach Norden vorgeschoben hat, so daß heutzutage erst nördlich der Linie Dennach-Neuenbürg--Engelsbrand fränkische Lautformen zahlreich einsetzen und bald (von Dorf zu Dorf mehr) zur Herrschaft gelangen. In unserem Abschnitt jedoch „wohnen" schwäbisches und fränkisches einträchtig beisammen und bilden eine geschlossene Grenz- oder Uebergangsmundart. Dies soll im Einzelnen kurz erläutert werden.
Schwäbisches.
1.) gedehnt gesprochenes i in Bürste, Kirsche, stürzen, Würste, Wirt u. ä. gegenüber fränkischem Kärsche, Wärt usf. (Langensteinbach!), desgleichen gedehntes u in Durst, Schurz, Wurzel gegen fränk. Dorst usf.
2. ) Aasel, waasen, Flaas, Doisel (letzteres mit Nasenvokal) —
Achsel, wachsen, Flachs. Deichsel.
3. ) Haad (Hand); Waad (Wand); (Gaas (Gans); Doischdig
(Dienstag); Zois (Zins); Sois (Sense); sämtliche mit Nasenvokal.
4. ) Somen (Samen); Krom (Kram); jomern (jammern).
5. ) naien, maien (nähen, mähen); Zaien (Zehe); Schnäi
(Schnee); Hais (böse); graiser (größer).
6. ) daud (tot); Aufchderen (Ostern); raud (rot); Schdrau
(Stroh).
7. ) „ia" in Spiegel, sieden, tief; Rüssel, wüst, desgleichen „us"
in gut, suchen, Mutter. (Diese beiden Laute allerdings westlich Birkenfeld nicht.)
Fränkisch hingegen ist
1. ) die „schnelle Aussprache" von Hawwer (Hafer); Wäggele
(Wägele); leddig (ledig); Stiffel (Stiefel); Voggel (Vogel); Zuwwer (Zuber) u. v. a.
2. ). bringen Himmel, schlimm gegen schwäbisch brengen, Hemmel,
schlemm (obgleich hier Mischung eingetreten ist, wie trenken — trinken, Wender — Winter u. a. zeigen); ferner Sins, Ihne — Sense, Aehne; desgleichen Summer. Hunig, Umaiß, Sunn, Pflumm für Sommer, Honig, Ameise, Sonne, Pflaume.
3. ) Nur in einer kleinen Sprachinsel, die außer Dietlingen, El
mendingen auch Birkenfeld und Ottenhausen umfaßt, gilt: o (gespr. wie in Bogen, Hose) in Strof (Strafe), blosen (blasen), frogen (fragen), spot (spat — spät) usf.; ferner e (gespr. wie in wehren, Schemel) in Kes (Käse); Redle (Rädle), Weg, Schwefel, Leder, Käfer.
4. ) Die „Breite" des a in Straich (Streich); Aimer (Eimer);
Hai (Heu); ferner in Frau, Staub, kaufen; die jedem Hereingezogenen sofort auffällt,.
5. ) langes i in Spiegel, sieden, tief; langes u in gut, Futter
(siehe unter „Schwäbisch"); jedoch nur in Arnbach, Schwann, Ottenhausen usf.
6. ) Endlich sei noch auf petzen", „stehen" statt gau, stau; auf
wu (wo) statt ano; die schwache Artikulation des r (bes. in
ein anderes Blatt dieser Sprache, das er mühelos ins Burmesische übersetzte. Mit einer innerlichen Geisteskraft und Konzentratton, die außer Verhältnis zu seinem Lebensalter steht vollbrachte er alle Liese unerklärlichen Leistungen in bescheidener, jedem äußerlichen Gepränge abholden Art.
Handel and Verkehr-
Pforzheim, 17. Juni. (Schlachtviehmarkt.) Auftrieb: 2 Ochsen 1 Farren, 93 Kälber, 4 Schafe, 62 Schweine. — Marktverlaus- langsam^Markt geräumt. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Kälber 76—86, Schweine 75—79.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall kür Fracht Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie de« natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erbeben.
Pforzheim, 17. Juni. (Schweinemarkt.) Zufuhr: 15 Stück Läuferschweine. Verkauft wurde das Stück zu 35—45 Mark. Der Handel bewegte sich i» ruhigen Bahnen.
Fruchtpreise Ravensburg: Besen 9.75—10.25, Weizen 12—13 Gerste 11.50, Haber 11.A—12.50 Mk. — Reutlingen: Weizen 12 bis 13, Gerste 13—13.60, Haber 10—13 Mark. — Ulm: Haber alt 12.8g, neu 11-12 Mark pro Zentner.
Schweinepreise. Hall: Milchschweine 30—42, Läufer 50—60 Mark. — Mengen: Milchschweine 30—37.50 Mark. — Ravensburg: Ferkel 24—34, Läufer 35—50 Mark. — Saulgau: Ferkel 33—36 Mark. — Vaihingen a. E.: Milchschweine 34—42.50, Läufer 53 Mark, je das Stück.
Wirtschaftliche Wochenrrmdscha«.
Börse. Unter den zurzeit obwaltenden Umständen kan« die Börse kaum mehr als Wirtschaftsbarometer betrachtet werden. Die Kursabschläge stehen in gar keinem Verhältnis mehr zu dem herauskommenden Material und schon das kleinste Angebot führt zu Kursrückgängen. Die Notlage unserer Industrie, besonders der Montanindustrie, zwingt immer neue Firmen, ihre Effektenbestände auf den Markt zu bringen, um flüssige Mittel zu erhalten. Arbeiterentlassungen und Betriebseinschränkungen sind an der Tagesordnung und neue Lohnkämpfe stehen uns bevor. Die leider durch viele haltlose Gerüchte verstärkte Auswirkung der Stinnesangelegenheit macht sich auf den Märkten stärker fühlbar. Das war zu viel für unsere auf schwachen Füßen stehende Börse, aber nicht nur das Geld fehlt, sondern vor allem das Vertrauen auf eine durchgreifende Besserung der Verhältnisse. Dazu kommt noch die Zuspitzung unserer außenpolitischen Lage durch die Ententenote zur Entwaffnungs- und Sicherheitsfrage. Solange die Börse weiter unübersichtlich bleibt und die Aussichten auf Erträgnisse minimal sind, fehlt an der Börse jeden Anreiz für das Kapitalistenpublikum.
Geldmarkt. Infolge der Vorgänge im Stinneskonzern hat sich das Ueberangebot von Tagesgeld und das Unterangebot von längerem Geld noch verschärft. Die Geldsätze für Tagesgeld sind billiger geworden und betragen 7—9 Prozent. Zeitgeld dagegen ist noch knapper; die Sätze haben sich versteift und betragen 10—11K Prozent. Die bereits jetzt einsetzenden Ultimovorbereitungen auf Ende Juni, das Zugleich Quartalsultimo ist, machen Fortschritte. Die Finanzen des Reichs wiesen im Mai erstmals ein Defizit von 17 Millionen auf, nachdem der Ueberschuß im April schon auf 1,2 Millionen zurückgegangen war.
Produktenmarkt. Auf die Meldungen von guten Ernteaussichten in Kanada waren die amerikanischen Produk- tenmärkte wieder matt. Die Weltmärkte blieben für jede Meldung empfindlich. Auch auf den deutschen Produkteümärkten waren die Preise sehr gedrückt. An der Stuttgarter Landes- proüuktenbörse blieben Heu und Stroh mit 7 bzw. 5 Mark Pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 267 (—3), Roggen 240 (—8), Sommergerste 242 (unv.), Winter- und Futtergerste 216 (—2), Haber 241 (—5) Mark je Pro Tonne und Mehl 36 (—14) Mark Pro Doppelzentner.
Warenmarkt. Die Großhandelsindexziffer ist um 1,0 Prozent auf 134P gestiegen. Höher sind vor allem die Preise für Lebensmittel infolge der Steigerung der Fleischpreise. Auch auf Len Häuteauktionen konnten die Preise leicht anziehen. Auf dem Metallmarkt ist ein Stillstand eingetreten: infolge des Rückgangs des Konsums und infolge der Geldknappheit haben die Umsätze bedeutend nachgelassen. Auf Len Textilmärkten gingen die Preise für Rohwolle zurück, während auf den Baumwollmärkten stabile Tendenz herrschte. Die allgemeine Wirtschaftskrise blieb weiterhin fühlbar.
Vieh markt. Die Preise auf den Schlachtviehmärkten haben wieder etwas angezogen. Die Fleischpreise blieben bis jetzt auf dem erst erreichten hohen Stand.
Holzmarkt. Die Verhältnisse auf dem Rohholzmarkt sind nicht einheitlich. Auf den großen Versteigerungen in Württemberg, Baden und auch in Ostpreußen in Len letzten Wochen konnten die Preise wieder leicht anziehen.
Schwann, Conweiler usf,)! in schwaaz (schwarz), Schuaz (Schurz), Vadda (Vater), Kall (Karl) kurz hingewiesen, vv statt b (auch in Silber, sterben, Körble u. a.) ist oben erwähnt.
Endlich seien noch einige Sonderentwicklungen gestreift, die ein mehr oder weniger umfangreiches Gebiet umfassen:
Der Schwabe sagt bekanntlich „Zeit", der Franke „Zait", unsere Mundart: Zoit, ferner woiß (weiß); froilich, schmoißen — freilich, schmeißen u. v. a. Gräfenhausen teilt mit Opernhäuser, und Unterniebelsbach allein im Schwabenland die Ehre, Boowen (Buben) zu kreegen (kriegen), Koochen (Kuchen) zu essen, zu floochen (fluchen), wenn man eine Woot (Wut) hat. Mit dürren Worten: ein mhd. uc> (guot, Muot), in Birkenfeld, Neuenbürg zu „uo", in Schwann (u. a.) zu lang u entwickelt, hat sich hier zu langem o (wie in holen) verdunkelt. Die Parallele dazu bei ie, üs, die als e (wie in legen) auftreten. Den Ottenhäusern hat ihre Eigenart den Ofen in einen Ufen zu verwandeln den Spitznamen Ufenlöcher eingetragen; daneben findet bzw. fand sich Nbs (Obst), Husen (Hosen) und weniger andere. Ein Erklärungsversuch würde hier zu weit führen. Bekannt ist der Schwund von ci in Hund, Stunde, Schulden, Wald, Hemd, Kind u. v. a. Auf andere Einzelheiten und Feinheiten einzugehen ist hier nicht der Platz. Auch der Wortschatz würde bei umfassenderen Studien sicherlich fränk.-schwäb. Art aufweisen. Auf zwei charakteristisch fränkische Worte sei noch hingewiesen: Grusselbeeren — Stachelbeeren (Niebelsbach, Ottenhausen) und Gärret — Gänserich, ein Wort, das von Gerhard abgeleitet wird. — Zweifellos machen unsere Mundarten heute einen Abschleifungsprozeß durch, liniere Zeit wirbelt die Menschen mehr durcheinander als früher. Man legt allzu „Breitlatschiges" ab, um nicht ausgelacht zu werden. Der einheimische Wortschatz ^ wird zurückgedrängt. Aber immer noch bilden diese „Halbmund- , arten" das Salz der Schriftsprache, bereichern den Wortschatz, setzen Veränderungen im Satzbau durch, liefern dem Heimatdichter seine komischen Stoffe. Die Liebe zur Mundart, zum heimatlich-volkstümlichen, verwurzelt uns in unserem Volk; sie bewahrt mit vor dem Verlust völkischer Eigenart, auf den unsere Zeit hinstrebt. k?
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