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Samstag, den 20. Juni IW.

83. Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Die Landeshauptstadt Stuttgart erreichte in dieser Woche in ihrem Ausstellungs- und Tagungssommer einen Höhepunkt. Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, die vor 40 Jahren von dem Schwaben Max von Eyth ins Leben gerufen worden war, veranstaltete zum drittenmal seit ihrem Bestehen in der Hei­mat ihres Gründers ihre diesjährige Wanderversammlung ver­bunden mit der herkömmlichen Wanderausstellung, die aus dem Cannstatter Wasen bis zu Anfang nächster Woche noch statt­findet. Ueberhaupt die ganze Woche stand im Zeichen der Landwirtschaft. Zu Beginn der Woche fand in Friedrichshafen die Tagung des deutschen Landwirtschaftsrats statt, wozu sich die berufensten Vertreter ans ganz Deutschland zusammengesunden hatten, um über die gegenwärtige Lage und die Fortentwick­lung unserer Landwirtschaft zu beraten. Die wichtigsten Fra­gen, die die Landwirte heute beschäftigen, sind das Steuerpro­blem, die Aufwertungsfrage, die Schaffung einer Rentenbank- Kreditanstalt und nicht zuletzt die Zollfrage. Gerade die Zoll­frage ist heute die brennendste. Schutzzoll für die Landwirt­schaft ist zur Wiedererreichung der Friedensproduktion eine unbedingte Notwendigkeit. Unsere Landwirtschaft muß in die Lage gesetzt werden, ihre Produktion so zu steigern, daß das Ziel der Ernährung unseres Volkes aus eigener Scholle erreicht wird. Dazu bedarf es aber einer Aenderung der bisherigen Wirtschaftspolitik, die nicht einseitig dem Industriellen, sondern auch dem Bauern Schutz vor der ausländischen Konkurrenz gewähren soll. Freilich beiden großen Erwerbszweigen in dem Maße Rechnung zst tragen, wie sie wünschen, hält schwer. In der zweiten Hälfte der Woche kamen die Landwirte aus dem ganzen Reiche nach Stuttgart geeilt, wo in feierlicher Weise die Wanderausstellung eröffnet wurde. Sie ist eine hervor­ragende Schau der Erzeugnisse, der Fortschritte und der Er­rungenschaften der Landwirtschaft. Sie sucht nicht durch Quan­tität sondern allein durch die Qualität auf den Beschauer zu wirken und wird so zu einem Gradmesser von dem Stand der heutigen Landwirtschaft in Deutschland. Die Ausstellung ruft Bewunderung und Verständnis auch bei Len anderen Volks­schichten wach. Auch der Reichsrat in Berlin ist eigens zur Besichtigung der Ausstellung, die die erste größere wieder nach den Kriegs- und Nachkriegsjahren ist, nach Stuttgart gekom- mens Es erfüllt uns mit besonderer Freude und Genugtuung, daß all diese Tagungen und Veranstaltungen der deutschen Landwirtschaft auf württembergischem Boden stattfanden.

Die Tausendjahr-Feier in Düsseldorf gestaltete sich in An­wesenheit des Reichskanzlers, verschiedener Staatsoberhäupter der Länder und zahlreicher Vertreter von Handel und Industrie zu einem überwältigenden Treuebekenntnis des Rheinlandes zum deutschen Vaterland. In einer Botschaft des Reichspräsi­denten und einer Rede des Reichskanzlers kam zum Ausdruck das innige Verbundensein der rheinischen Bevölkerung seit vie­len Generationen mit dem Vaterland in schicksalsschweren Zei­ten. Wie unsere Vorfahren, so soll auch uns und unsere Nach­kommen der Gedanke erfüllen, daß der Rhein Deutschlands Strom, nicht aber Deutschlands Grenze sei.

In der Außenpolitik spitzten sich die Verhältnisse weiter zu. Wir sind insofern einen Schritt weiter gekommen, als nunmehr nach vier Monaten Frankreich seine Antwort auf den deut­schen Sicherheitsvorschlag tatsächlich in Berlin übergeben hat, dessen Veröffentlichung leider noch verzögert wird. Nach wo­chenlangen Verhandlungen zwischen England und Frankreich war endlich bei der Zusammenkunft des englischen und fran­zösischen Außenministers, Chamberlain und Briand, in Genf bei der Völkerbundstagung eine Einigung über die Antwort­note erzielt worden, die Deutschland auf seinen Sicherheitsvor­schlag erhalten soll. Im großen und ganzen wird der Pakt­vorschlag Deutschlands angenommen und die Möglichkeit weite­rer Verhandlungen offen gelassen. England hat sich, wie man bis setzt hört, bereit erklärt, die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland beiden Staaten gegenüber in einem Vertrage aus­drücklich zu garantieren, weigert sich aber, dasselbe bei der Grenze von Polen und der Tschechoslowakei zu tun, mit dem Hmweis, daß deren Jntegriertheit schon durch den Vertrag von Versailles und das Völkerbundsstatut hinreichend geschützt sei. Da Frankreich damit nicht zufrieden ist, so bemüht es sich, Ee Einschränkung der Gegenseitigkeit, ferner das Recht des Einmarsches in die neutralisierte Rheinlandzone indirekt da­durch zu erreichen, daß es die Unterzeichnung eines Schiedsver- trages mit Deutschland davon abhängig machen will,/ daß Deutschland in den Völkerbund eintritt. Damit wäre dann auch Deutschland der Bestimmung des Art. 16 des Völkerbundssta- tuts unterworfen, wonach unter gewissen Voraussetzungen ein gewisses Einmarschrecht in fremdes Gebiet gegeben ist. Es ist Aufgabe unserer Diplomatie, dieses Ränkespiel zu entlarven und die Rechte Deutschlands zu wahren.

Amundsen, der kühne Nordpol-Forscher, der am 21. Mai mit zwei Flugzeugen und mehreren Begleitern zur Erforschung des Nordpols von Spitzbergen aus den Nordpol zu erreichen versuchte, ist nach vierwöchiger Abwesenheit und Ueberwindung mannigfacher Gefahren im Flugzeug wieder zurückgekehrt zur Freude der ganzen Kulturwelt, die, wenn auch nicht offen zu­gestanden, um sein Schicksal doch einigermaßen besorgt war. Nach seinen Mitteilungen soll es unwahrscheinlich sein, Laß am Nordpol noch Land vorhanden ist.

Deuk ^land.

Berlin, 19. Juni. Der Reichsrat hat gestern in der Gesamt­abstimmung die Zollvorlage nach den Beschlüssen der Aus­schüsse mit 49 gegen 10 Stimmen bei 7 Stimmenthaltungen angenommen.

Die Waldverwüstungen in der Pfalz.

München, 19. Juni. Der bayerische Finanzminister Dr. Krausneck, der Leiter der Staatsforstverwaltung, hat dem Land­

tag die amtliche Darstellung der Vorgänge bei der Beschlag­nahme der bayerischen Staatswaldungen in der Pfalz über­geben, in der die großen Holzverkäufe der Regie und die Gegen­maßnahmen der Staatssorstverwaltung behandelt werden. Die Denkschrift bezieht sich auf die Zeit vom 18. Juni 1921 bis zum 21. Oktober 1924. Ueber die großen Holzverkäufe der franko­belgischen Regie wird mitgeteilt, daß die Franzosen nach Fest­stellung der Forstämter 1,1 Mill. Festmeter veräußert haben. Ueber die Firma Gebr. Himmelsbach wird gesagt, daß sie in der Waldausnutzung eine Eile an den Tag gelegt habe, die nur mit der Absicht erklärt werden kann, innerhalb weniger Wochen riesige Holzmengen in ihren Besitz zu bringen.

Der Arbeitskampf im Deutschen Holzgewerbe.

Seit Montag ist die Aussperrung in den Betrieben der holzverarbeitenden Industrie und des Gewerbes, die wegen des starren Festhaltens der Arbeitnehmer an der restlosen Erfül­lung ihrer Forderung auf Lohnerhöhung um 25 und 30 Pro­zent trotz weitgehender Lohnangebote der Arbeitgeber angeord­net wurde, durchgeführt. In allen Bezirken, für die die Ver­handlungen auf Grund der Vereinbarung zwischen den Par­teien zentral geführt worden sind, ruhen die Betriebe, so in Württemberg, Baden, Nord- und Südbayern, Sachsen, Bran­denburg, Thüringen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Kassel und Schlesien. Wenn auch in einigen kleineren Tischlereien insbesondere auf dem flachen Lande zur Zeit noch der eine oder andere Tischlergeselle beschäftigt wird, so hat dies auf den Fortgang der Bewegung doch keinen Einfluß. In einem Test der linksgerichteten Presse wird verbreitet, daß einige Landes­bezirke sich nicht an der Aussperrung beteiligen und gesondert ihre Lohnfrage regeln. Die Verhältnisse liegen so, daß es sich hier nicht um Landesvertragsgebiete handelt, sondern um In­nungen, insbesondere des Rhein.-Westf. Jnnungsverbandes, in einzelnen Städten Westfalens und des bayr. Schreinermeister­verbandes an einzelnen kleineren Plätzen Bayerns, die nicht Mitglieder der Arbeitgebetorganisation sind. Die Aussperrung wird sich im Laufe der Woche nach Ablauf der noch ordnungs­gemäß bestehenden Verträge auch auf die Gebiete von Bremen und Oldenburg, sowie auf Teile Ostfrieslands, auf Hessen-Nas­sau und das linksrheinische Gebiet erstrecken.

Ausland

Paris, 19. Juni. In der französischen Presse wird die Initiative Deutschlands in der Sicherheitsfrage absichtlich in den Hintergrund gerückt dadurch, daß die Blätter bas deutsche Memorandum vom 9. Februar nur in einem ganz kurzen Aus­zug bringen.

Paris, 19. Juni. Die Gefahr einer Spaltung innerhalb der französischen Sozialisten ist auch nach der gestrigen Nacht- fitzung noch nicht beseitigt. Die französischen Kommunisten rich­teten in der gestrigen Sitzung der Kammer heftige Angriffe gegen Painlevs.

Madrid, 19. Juni. Schon in der gestrigen Sitzung ist die spanisch-französische Marokoo Konferenz etwas ins Stocken ge­kommen, weil innerhalb der spanischen Delegation Uneinigkeit entstanden ist.

Das französische Gelbbuch über die Sicherheitsfrage.

Paris, 18. Juni. Das französische Gelbbuch, das heute vom Quai d'Orsay vröffentlicht worden ist, umfaßt dreißig Seiten. Es enthält neun Dokumente: 1. Das Memorandum des deut­schen Botschafters, enthaltend die Sicherheitspaktvorschläge vom 9. Februar. 2. Die Antwort des französischen Präsidenten des großen Rates an den deutschen Botschafter vom 29. Februar, mit der Mitteilung, daß die französische Regierung die deutschen Vorschläge mit ihren Alliierten gemeinsam Prüfen werde. 3. Ein Schreiben des englischen Botschafters in Paris vom 12. Mai, worin er die vorgeschlagenen französischen Entwürfe auf das deutsche Memorandum mitteilt. 4. Ein Memorandum Chamberlains für den französischen Botschafter vom 14. Mai, in dem er um Aufklärung verschiedener wichtiger Punkte bit­tet. 5. Ein Memorandum des französischen Botschafters in Lon­don vom 25. Mai an die englische Regierung, enthaltend die Antwort der französischen Regierung auf das vorgenannte Schreiben. 6. Ein Schreiben des englischen Außenministers an den englischen Botschafter in Paris hinsichtlich des französischen Antwortentwurfs und einen Alternativentwurf vom 29. Mai. 7. Mitteilung des französischen Botschafters über die Anmerkun­gen der französischen Regierung zu dem englischen Entwurf nebst eines abgeänderten Textes des Antwortentwurfes. 8. Ein Schreiben Chamberlains an Briand vom 8. Juni mit der Mit­teilung der englischen Zustimmung zu den vorgeschlagenen Aen- derungen an dem englischen Antwortentwurf. 9. Den Text der französischen Antwortnote an die deutsche Regierung.

Rückkehr Anmndsens im Flugzeug.

An Bord derHeimdal" (Spitzbergen), 18. Juni. Wie schon in unserem ersten Bericht betont, halten wir es für höchst un­wahrscheinlich, daß auf dieser der nördlichen Seite des arktischen Meeres auch weiter nördlich sich Land befindet. Wir haben auch keine Veranlassung anzunehmen, daß die Eisverhältnisse derart seien, um eine Landung weiter nördlich zu gestatten. In diesem Falle ist aber auch eine Landung auf dem wirklichen Pol unmöglich, ebenso unmöglich natürlich auch jede Gelegen­heit zu Beobachtungen und Lotungen. Wir hielten es für möglich, den Pol nur zu überfliegen, ohne jene genauen Be­obachtungen zu machen, die nur vom Eis aus möglich sind. Da ohne diese Beobachtungen der Flug ohne wirkliche Bedeutung gewesen wäre, so war es nicht der Mühe wert, das große Wag­nis zu unternehmen. Wir kamen daher überein, die Route zu­rück weiter östlich zu nehmen, um bisher unentdecktes Gebiet zu kreuzen. Die tägliche Ration wurde vom ersten Tage an auf 300 Gramm pro Kopf herabgesetzt. Um das Flugzeug Nr. 25 klar zu machen, haben wir alle unsere Energie zusammenneh­

men müssen und in den folgenden 24 Tagen erlebten wir Schwierigkeiten aller Art, hervorgerufen durch die Launen des unsteten arktischen Ozeans. Das Flugzeug Nr. 25 konnte nur nach großen Anstrengungen frei gemacht werden. Das Flug­zeug wies zwar Zeichen starker Eispressung ans, schleppte sich aber beinahe unbeschädigt aus dem Packeis zum Startplatz, den wir in einiger Entfernung davon hergerichtet hatten. Jetzt be­gannen unsere zahlreichen schweren Prüfungen und Sorgen. Am 14. Juni wurde das Eis durch große Spalten geöffnet, die ein Drittel unserer ganzen Arbeit auf dem Eise wegzu­schwemmen drohten. Am 15. Juni wurden Startversuche mit stark verringerter Ladung gemacht. Beinahe das ganze Gepäck wurde entfernt und nur einige Vorräte wurden behalten. Um 10.40 Uhr wurde der Kurs nach Süden ausgenommen, und nach einem aufregenden Flug, teilweise durch Nebel, erreichten wir Land im Nordosten des Nordkaps nach 8 Stunden 35 Minuten Flugzeit. Dann landeten wir und warteten günstigeren Wind zur Fortsetzung unseres Fluges ab. Es verblieben 120 Liter Benzin, um den Ort innerhalb des Patrouillengebietes der Hobby" zu erreichen. Unmittelbar nach unserer Landung pas­sierte der norwegische RobbenfängerSjöniv" aus Baatsfjord mit Kurs nach Westen. Wir stießen sofort zu ihm, und mit Freuden nahm dieSjöniv" uns ins Schlepptau. Gegen Nacht verstärkte sich der Wind zum Sturm, wir waren daher ge­zwungen zum Schutz Land auf der Westseite der Lady Frank­linbucht aufzusuchen, wo wir die Nacht verbrachten. Da sich am 16. Juni keine Anzeichen besseren Wetters zeigten, so wurde das Flugzeug auf dem Packeis der genannten Bucht festgemacht und die Mitglieder der Expedition, fuhren auf derSjöniv" nach Kingsbay, um Betriebsstoff zu holen. Am 17. um 1 Uhr nachts kamen wir glücklich in Kingsbay an.

Ueber das Schicksal der Flugzeuge sagte der erste Bericht Amundsens nichts. Man hatte also anzunehmen, daß die Ex­pedition gezwungn gewesen sei, den Rückweg zu Fuß anzutreten. Die heute vorliegende Ergänzung des Berichts Amundsens bringt jedoch die völlig unerwartete Ueberraschung: Es ist der Expedition gelungen, ein Flugzeug vom Eise loszumachen und den Rückflug nach Spitzbergen anzutreten. Zweifellos ein glän­zendes Zeugnis für dieses Flugzeug deutschen Konstruktion, das drei Wochen den Unbllden der Witterung und den unauf­hörlichen Eispressungen ausgesetzt gewesen ist und trotzdem noch fähig war, in sicherem Fluge die sechs Expeditionsteilnehmer über eine Strecke von tausend Kilometern nach dem Nordkap auf Spitzbergen zu tragen. Noch bewunderungswürdiger aber der Mut und die Entschlußkraft Amundsens und seiner Gefähr­ten, die Wochen im ewigen Eise auszuharren, sich wissenschaft­lichen Beobachtungen hinzugeben, dabei die Vorräte hinschwin­den zu sehen und alles auf die Karte zu setzen: Entweder ge­lingt der Start und der Rückflug oder wir sind verloren. Gegenüber dieser Losung und den zweifellos reichen wissen­schaftlichen Ergebnissen des Fluges hat die Tatsache, daß Amundsen nicht an dem geographischen Punkt gewesen ist, den er durch Sonnenbeobachtungen und Ursprung alsNordpol" fixieren konnte, nur untergeordnete Bedeutung. Von einem mißglückten Nordpolflug Amundsens zu reden, wird darum der Bedeutung des Fluges nicht gerecht. Amundsen hat als erster mit dem Flugzeug sich in jene höchsten Breiten gewagt und ist der Bahnbrecher für alle, die nach ihm in jene Regionen ein- dringen.

Plötzlicher Tod ausländischer Diplomaten in Belgrad.

Belgrad, 19. Juni. In den letzten Tagen sind plötzlich zwei ausländische Diplomaten gestorben. Der spanische Gesandte Castagneda kam mit dem Eildampfer aus Budapest an, kaum hatte er das Schiff verlassen, als er ohnmächtig zusammenfiel. Er wurde in das Zollhäuschen gebracht, wo er starb. Todes­ursache war Herzlähmung. Oberst Blair, der englische Militär­attache, der im Brasarsanatorium in Behandlung war, sollte das Sanatorium am Montag geheilt verlassen. In der Nacht auf Montag starb er aber plötzlich.

Russische Erregung über den englischen Flottenbesuch.

Der Besuch des englischen Geschwaders in den baltischen Gewässern bis an die russischen Ufer wird als eine feindliche Demonstration gegenüber dem Sowjetstaat betrachtet. In die­sem Zusammenhang gewinnt die für den 25. Juni erwartete Ankunft italienischer Kriegsschiffe in Leninograd als Gegen­gewicht besondere Bedeutung, namentlich angesichts der von der Entente abweichenden Haltung Italiens in wichtigen Fragen der Weltpolitik.

Hawaii ei« «ordamerikanisches Gibraltar.

Auf Grund der Ergebnisse des erfolgreichen Angriffs der nordamerikanischen Flotte auf Hawaii soll, wie aus Washington gemeldet wird, nach den Plänen des Präsidenten der Klotten­kommisston der Abgeordnetenkammer, Buttler, die Bai von Pearl zu einem uneinnehmbaren amerikanischen Gibraltar ausgebaut werden. Die Befestigungswerke sollen derart werden, daß ein Angriff unmöglich ist. Der Platz soll gleichzeitig als Basis für Unterseeboote und Flugzeuge dienen. Nach Durch­führung des Planes würde es einer feindlichen Fotte unmög­lich sein, mit dieser Festung im Rücken einen Angriff auf die nordamerikanische Küste des Stillen Ozeans zu wagen.

Aus Stadt Bezirk «mV Umgebung

Sonntagsgedanken.

Berge.

Wo der Glanz der Bergwelt über dem Leben steht, da wird es Freude, sich für Len Aufstieg zu bereiten. Härte und Schwei­gen gehören in diesen Kreis, denn sie machen leicht und tragen über die Steine. Stammler.

Man sagt, daß die Berge Gott verkünden. Mit Recht! Sie sind ein Stück Ewigkeit für unsere Kurzlebigkeit, ein Stück Beständigkeit gegenüber unserer Wandelbarkeft, ein Stück Ruhe