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Me Zitrone. Eine der wichtigsten, weit nützlichste» und beilsamsten Früchte ist die Zitrone, die in keinem Haushalt feh- Ar sollte. Sie stellt gegen die meisten Krankheiten ein Schuh - mid Heilmittel dar. Die Zitrone ist beispielsweise gegen jede «äsen- und Halskrankheit, sowie chronische Halsleiden, irgend­welche Verschleimung, Nasengeschwüre usw. von ausgezeichneter Wirkung, verhütet sie doch nicht nur eine weitere Verbreitung dn Krankheit, sondern zerstört auch deren Keim. Sehr gute Dunste leistet reiner frischer Zitronensaft während des Stock­schnupfens, mehrere male des Tages eingezogen, heilt er das llebel in kurzer Zeit. Von unübertrefflicher Wirksamkeit ist der Saft der Zitrone aber auch gegen Mundfäule, schlechte Zähne, wie überhaupt gegen jede Art Mundkrankheit. Daher ist ver­dünnter Zitronensaft zum Ausspülen allgemein zur Verwen­dung zu empfehlen. Auch gegen Warzen bildet die Zitrone ein gutes Mittel; und zwar bindet man Zitronenstücke auf die Warzen, wodurch dieselben bald vernichtet sein werden; ebenso wirkt die Zitrone bei Hühneraugen, Flechten und Frostbeulen. Durch zeitweiliges Waschen der Kopfhaut mit verdünntem Zi­tronensaft wird der Haarausfall verhindert und die Schuppen­bildung zurückgehalten, andererseits der Haarwuchs gefördert.

Gustav Nagel lebt. Die Nachricht vom Tode des Natur­menschen Gustav Nagel hat sich als falsch erwiesen. In.einem Brief an ein Berliner Blatt stellt Nagel selbst fest, daß er noch in bester Gesundheit in seinem Tempel in Arendsee in der Alt­mack als Wanderprediger und Tempelwächter lehe.

Was studieren dir Frauen heute? Die Statistiken der Uni­versitäten zeigen, daß die heutigen Studentinnen weniger Medi­zin und Philologie, dafür mehr Nationalökonomie und Rechts­wissenschaften, evangelische Theologie, Naturwissenschaften und Pharmazie bevorzugen. Die meisten Frauen studieren in Ber­lin, dann folgen München, Köln, Frankfurt, Leipzig, Freiburg, Hamburg, Bonn, Breslau, Heidelberg, Marburg, Göttingen, Jena, Tübingen, Würzburg, Königsberg, Kiel Halle, Gießen, Greifswald. Rostock und Erlangen.

80 «oo Volt durch den Körper. In dem Siebertschen Kabel­werk in Sundbyberg bei Stockholm kam ein Monteur mit der elektrischen Leitung von 60 000 Volt Spannung in Berührung und trug hierbei wie durch ein Wunder nur unerhebliche Brand­wunden am Kopfe davon.

Mangelnde Moral. Ein bekanntes schweizerisches Geld­institut hat dieser Tage mit seinen deutschen Gläubigern abge­rechnet und Spareinlagen und einige Obligationen einfach in Papiermark zurückgezahlt. Den Gläubigern, worunter auch sehr arme Witwen sind, wurde einfach ein Einschreibebrief zu­gesandt, die wertlosen Papiergelder in Scheinen zu 1000, 500 Mark usw. waren beigelegt. Während nun das Institut auf der einen Seite seine Verpflichtungen mit Papiergeld abtun möchte, scheut es sich nicht, ans der anderen Seite, ausgeliehene Hypotheken zum vollen Betrag in Goldmark anzufordern. Zum Glück nimmt das schweizerische Bundesgericht einen anderen Standpunkt ein. Dieses höchste schweizerische Gericht hat näm­lich entschieden, daß ein im November 1918 der A.G. Braun in Zürich auf fünf Jahre gewährtes Markdarlehen heute nicht in völlig entwerteter Papiermattkwährung zurückgezahlt werden darf, sondern daß der Gläubiger die Aufwertung seiner For­derung verlangen könne entsprechend der deutschen Währung und Aufwertungsgesetzgebung.

Rubinen auf dem Meeresgrund. Eine romantische Jagd nach Schätzen, die in der Tiefe des Meeres verborgen liegen, wird jetzt von New York aus unternommen, und zwar handelt es sich darum, die Kostbarkeiten aus Gold und Edelsteinen zu heben, die mit dem DampferMerida" in einem schweren Sturm 1911 sanken und irgendwo im Atlantischen Ozean in der Nähe des Kap Virgin« auf dem Meeresgrund liegen. Unter diesen Schätzen, deren Lage man jetzt ungefähr festgestellt hat, befinden sich die berühmten Rubinen aus dem Besitz des Kai­sers Maximilian von Brasilien, die einst von der Kaiserin Char­lotte getragen wurden. Alle Vorbereitungen zur Hebung dieses Schatzes sind getroffen, und die beiden Dampfer, die zu diesem Zweck ausgefahren sind, verfügen über die neuesten Apparate zur Bergung der Schätze, die 60 Meter unter der Oberfläche des Wassers liegen. Bei der Expedition befinden sich zwei der be­rühmtesten amerikanischen Taucher, Frank I. Crilley und Fre- derick C. Nielson. Der Wert der Schätze wird mit acht Mil­lionen Mark angegeben.

Handel und Verkehr,

Schweinepretse. Crailsheim: Läufer >00160, Milchschcine 55 bis 80 Mark. Creglingen: Milchschweine 5570 Mark. Güg­lingen: Milchschwelne 4064 Mark. Künzelsau: Milchschweine 50 bis 80 Mark. Nürtingen: Läufer l04140 Milchschweine 7084 Mark. Oehringen: Milchschweine 5880, Läufer 120 Mark. Ulm: Milchschweine 6480 Mark, je das Paar.

Stuttgart, 15. Juni. (Landesproduktenbörse.) Die Preise für Auslandsgetreide sind billiger geworden; die Stimmung ist ruhig. Es notierten je 100 Kg.: Weizen 21.5025 (am II. Juni 21.50 bis 25.50), Sommergerste 2124 (2225), Roggen 2123 (2123.501, Hafer 1621.50 (unv.), Weizenmehl 4041 (4142), Brotmehl 34 bis 35 (35-36), Kleie 12.2512.75 (12.50-13.25), Wiesenheu (Ernte IS24) 67 (unv ), Kleeheu lErnte 1924) 78 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 4.505 (unv.) Mark.

Nenefts Nachrichten

Stuttgart, 15. Juni. Am Sonntag fand im Charlottenhof eine Landes-Versammlung der N.S.D.A.P. Württembergs statt, die Stel­lung nehmen sollte zu der Lage der völkischen Bewegung im Reich und dem ferneren Verhalten der württembergifchen Landesorgani­sationen. Adolf Hitler, mit Heilrufen begrüßt, legte in zweistündiger Rede seine Ziele und Wünsche dar. Die Landesversammlung nahm darauf zu seinen Ausführungen Stellung. Mit Ausnahme einiger weniger (der gleichen Ortsgruppen, die bisher schon in Opposition standen, darunter Stuttgart) sprachen die über 100 durch Abgesandte vertretenen Ortsgruppen der bisherigen Landesleilung Mergenthaler- Steger ihr unerschütterliches Vertrauen aus. Die Lnndesorganisation als solche bleibt wie bisher bestehen. Sie erblickt in Hitler und Ludendorff die großen Führer der Gesamtbewegung, von denen die Landesleitung Weisungen und Richtlinien erhält. Nach brausenden Heilcufen aus Hitler. Ludendorff. Mergenthalcr und Sieger schloß die Versammlung mit dem Hitlerlied.

Köln, 15. Juni. In einem Haus in der Engelbertstraße brachte am Sonntag nachmittag ein von seiner Frau getrennt lebender Arbeiter seiner Frau bei einer Aussprache in der Wohnung seiner Mutter, in der er ihr oorwarf, ein Liebesverhältnis mit einem ihm bekannten Mann zu unterhalten. 14 tiefe Dolchstiche bei. Dann brachte er sich selbst einen Schnitt am Halse bei und öffnete an einem Arm die Pulsader. Die Frau ringt mit dem Tode. Der Ehemann ist nicht lebensgefährlich verletzt.

Nürnberg, 15. Juni. Am 6. Dezember vorigen Jahres brachte derFränkische Kurier" einen Artikel mit der Ueberschrift:Fort mit dem franzosensreundlichen Oberbürgermeister Dr. Luppe", in dem diesem schwere Vorwürfe wegen eines von ihm dem französischen

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Journalisten Sauerwein gewährten Interviews über die politische Lage gemacht wurden. Wegen verschiedener beleidigender Aeußerungen in diesem Artikel halte Dr. Luppe gegen den verantwortlichen Schrift­leiter Oskar Schardt Beleidigungsklage erhoben. Die Strafkammer verurteilte heute Schardt zu 200 Mark Geldstrafe bezw. 20 Tagen Gefängnis.

Düsseldorf, 15. Juni. Ein städtischer Beamter, der gelegentlich einer Bekanntmachung über französische Einquartierung eine abfällige Bemerkung machte, wurde vom Kriegsgericht zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt.

Berlin, 16. Juni. Am Montag trat im Relchswehrmtnifterium die vorläufige Heerrskammer zusammen. Reichswehrminister Dr. Gehler machte Ausführungen über die Maßnahmen zur Besserung der Lage der Angehörigen der Wehrmacht und äußerte sich über die beabsichtigte Aenderunq des Militärstrasgesxtzbuches und der Militär­gerichtsordnung. Reichskanzler Dr. Luther hat dem Reichsfinanz­minister von Schlieben zur Vollendung seines 50. Lebensjahres die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen. Am 17. Juni find 25 Jahre seit der Erstürmung der Takuforts vergangen, bei welcher das KanonenbootIltis" unter seinem Kommandanten Admiral o. Lans unvergeßlichen Ruhm erntete. Die überlebenden Offiziere und Mann­schaften desIltis" vereinigen sich am 17. Inn! in Berlin zu einer einfachen Gedenkfeier.

Breslau, 15. Juni. Der zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe ver­urteilte Kommunist Max Hölz, der sich schon lange in der Breslauer Strafanstalt befindet, hat in diesen Tagen im Gefängnis geheiratet. Seine Frau ist eine Gesinnungsgenosfin. Die Trauung fand in der Breslauer Strafanstalt statt. Als Zeugen fungierten zwei kommu­nistische Breslauer Parteiführer.

Prag, 15. Juni. Aus Anordnung des Prager Bürgermeisters dürfen von nun an im Prager Repräsentantenhaus, in einem Lokal, das zum großen Teil auch von internationalem Publikum besucht wird, keine deutschen Zeitungen mehr ausliegen. Das Verhalten des Bürgermeisters wird in der deutschen und tschechischen sozialdemo­kratischen Presse verurteilt.

Rom, 15 Juni. Nach oierzehntägigen Verhandlungen vor dem Schwurgericht Apuila wurde im Prozeß wegen der Lynchung des Reliqulenschänders von Celano das Urteil gesprochen. Der Dieb, der seinerzeit einen kostbaren Reliquienschrein erbrochen und die Ge­beine mehrerer Heiliger aus den Erdboden verstreut hatte, war von der Volksmenge aus dem Gefängnis herausgeholt, getötet und an einem Eisengitter aufgehängt worden. Dann begoß man die Leiche mit Benzin und verbrannte sie. Der Gerichtshof sprach sämtliche Angeklagten frei, da sie in religiöser Psychose gehandelt hätten und folglich unverantwortlich seien.

Neapel, 15. Funi. Ein von Admiral Dumesnil befehligtes französisches Geschwader, das sich aus zwei Panzerkreuzern und zwei Torpedobootszerstörern zusammcnsetzt, ist heute vormittag hier ein­getroffen.

Bombay, 15. Juni. In einem Dorfe unweit Ealicut find in den letzten Tagen 21 Kinder spurlos verschwunden. Die Nachfor­schungen haben ergeben, daß die Kinder zur Nachtzeit von Tigern und Wölfen, die aus den naheliegenden Dschungeln heroorbrachen, fortgeschleppt worden sind. Der Polizei ist es gelungen, bei einer Streife durch die Dschungeln ein Kind aus den Klauen eines Tigers zu befreien.

New-Pork, 15. Juni. Auf einer Pcivatyacht an der Küste von Atlantic City entstand gestern eine furchtbare Explosion, durch die das Schiff ln Brand geriet und nach wenigen Minuten sank. Fünf Personen wurden getötet, die übrigen konnten sich retten. Das Un­glück wurde durch einen zu einem Ball an Bord geladenen Gast, der eine brennende Zigarette in den Maschinenraum geworfen hatte, her­vorgerufen.

Bolkstrmrertqg und Bußtag.

Die Evang. Pressekorrespondenz schreibt: Im Reichstag ist Lei der Erörterung über den Volkstrauertag der Vorschlag gemacht worden, densäben auf Len Bußtag zu legen. Bei uns in Württemberg ist der Volkstrauertag dieses Fahr tatsächlich aus den Landesbußtag am Sonntag Jnbocavit gefallen. Diese Zusammenlegung hat sich jedoch noch vielfachen Berichten nicht bewährt. Jede der beiden Feiern hat so sehr ihr eigenes Ge­präge, daß bei einer Zusammenlegung jede zu kurz kommt. Der Landesbußtag fällt in Württemberg in die Zeit Ende Februar oder Anfang März, wo die Jahreszeit eine Feier an den Grä­bern der Gefallenen erschwert und einen Blumenschmuck der Gräber so gut wie unmöglich macht; zum Bußtag aber will sich die Beflaggung der Häuser und der Aufzug von Kriegerver­einen mit ihren Fahnen in Len Kirchen, der mit dem Volks­trauertag verbunden ist, nicht recht reimen; auch innerlich ist die Grundstimmung dankbaren und trauernden Gedenkens an die Toten am Volkstrauertag von der Grundstimmung der re­ligiösen inneren Einkehr und Rechenschaft am Bußtag trotz mancher Berührungspunkte verschieden. Aus diesen Gründen haben sich in Württemberg auch sowohl die Oberkirchenbehörde wie der Evang. Volksbund, der Volksbund für Kriegsgräber­fürsorge und der Städtetag gegen die Zusammenlegung beider Feiern gewendet. Der Reichstag sollte diesen aus der Erfah­rung fließenden Einspruch berüDchtigen. Was für Württem­berg gilt, gilt ebenso für die anderen evangelischen Kirchen Deutschlands deren Bußtag auf die Zeit Ende Oktober oder Anfang November fällt.

Die württ. vaterländisch« Verbände gegen Streseman«.

Stuttgart, 15. Funi. Die Vereinigten vaterländischen Ver­bände von Württemberg und Hohenzollern, deren Vorsitzender Alfred Roth ist, haben zwei Entschließungen gefaßt, eine gegen die sog. Entwaffnungsnote, deren Forderungen zurückgewiesen werden sollen, und eine gegen Stresemann. Diese zweite Ent­schließung, die sich auf die Kriegsschuldfrage bezieht, lautet wie folgt: Am 29. August 1924 hat die damalige Regierung den amtlichen Widerruf der Kriegsschuldlüge zugesagt, und aus diese Weise Len Reichstag zur Annahme der Davesgesetzes zu über­reden vermocht. Trotz dieses feierlichen Versprechens ist bis zum heutigen Tage die Anzeige des Widerrufs an -die Ver­bandsmächte unterblieben. Das Vertrauen in die Amtsführung des deutschen Außenministers Dr. Stresemann ist dadurch im Volke aufs schwerste erschüttert. Neben dem Reichspräsidenten Hindenburg dürfen aber, besonders in der jetzigen Zeit aller­schwerster Entscheidungen nur Minister amtieren, die das un­eingeschränkte Vertrauen des Volles besitzen. Da das bei dem Außenminister Dr. Stresemann nicht zutrifst, so fordern die Vereinigten vaterländischen Verbände seinen sofortigen Rück­tritt vom Amte, um den Weg freizumachen für eine aktive Außenpolitik in der Bekämpfung der Kriegsschuldlüge.

Der Fall Stüber.

Eßlingen, 15. Juni. Der Erlaß -der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung im Fall Stüber lautet: In der dienstlichen Untersuchung gegen Rechnungsrat Stüber ist auf Grund der von der Ministerialabteilung vorge­nommenen Untersuchung folgendes auszyführen: Nach dem Ausgesührten war in den Fällen Laible und Ambühler, ins­besondere in dem ersteren, das Vorgehen des Rechnungsrats Stüber als Vorstand des Wohnungsamts in Eßlingen in ver­schiedener Richtung zu bemängeln und muß mißbilligt werden. Die Verstöße sind aber nicht derart, daß sie den Tatbestand gro­ber Dienstverfehlungen darstellten, so daß die Ministerialabtei­lung Anlaß hätte, die Stadtgemeinde Eßlingen zur Entlassung des Rechnungsrats Stüber aus dem Dienste aufzufordern, oder daß gegen ihn wegen Dienstvergehens mit Dienststrafe einz»-

schreiten wäre. Für diese Stellungnahme der Ministerialabtei­lung ist maßgebend die Tatsache, daß, wie schon eingangs be­merkt, nähere, ins Einzelne gehende Bestimmungen für die Ge­nehmigung der Ingebrauchnahme von Wohnungen nicht vor­handen sind und deshalb dem Ermessen der Wohnungsämter ein ziemlich Wetter Spielraum gelassen ist, Fehler in der Hand­habung des Ermessens deshach leichter Vorkommen, als bei dem Vorhandensein klarer, bestimmter Vorschriften. Weiter kommt in Betracht, daß die Auskünfte zuständiger Stellen über die seitherige allgemeine Tätigkeit deS Rechnungsrat Stüber Äs Vorstand des Wohnungsamts Eßlingen in keinem Fall ungün­stig, zum Teil jedoch durchaus günstig lauten. Die Ministerial­abteilung spricht die Erwartung aus, daß Rechnungsrat Stüber in künftigen Fällen mit besonderer Peinlichkeit und Gewissen­haftigkeit verfahren und insbesondere in Fällen, in denen die Belange von ihm befreundeter Personen oder deren Anver­wandten in Beacht kommen, größte Zurückhaltung üben wird, um auch den Su. -u vermeiden, als ob er die Wahrnehmung der sachlichen Jur. 'en der Allgemeinheit hinter persönliche Rücksichten zurücktreü.. lasse.

Die Opfer des Oberrheins und Bodensres.

Freiburg, 15 . Juni. Beim Baden im Oberrhein und im Bodensee sind in den letzten Tagen zahlreiche Todesfälle vor­gekommen. So ertranken in Säckingen am Fronleichnamstage zwei Schüler beim Baden im Oberrhein und am gleichen Tage in Rheinfelden zwei junge Arbeiter. Am gestrigen Sonntag kamen in Konstanz zwei weitere Personen beim Baden ums Leben, darunter ein Wjähriger Schütze des Konstanzer Jäger­bataillons, der beim Kopfsprung in das 1.80 Meter tiefe Wasser derart auf einen Fels auffiel, ärß der Tod sofort eintrat. Wei­tere Todesfälle beim Baden ereigneten sich in verschiedene« ländlichen Orten. Nicht weniger als drei Opfer hat der Boden­see in -den letzten Tagen gefordert. Am Sonntag ertrank ein Wjähriger Angehöriger des Konstanzer Jägerbataillons. Am gleichen Tage ertrank auch der Schüler Hans Scheurer aus Bezgenriet» (OA. Göppingen) ebenfalls beim Baden, wahrschein­lich infolge Krämpfen. Aus Gattingen am Untersee meldet man daß beim Baden im Freien der Knecht des Kohlenhändlers Voll- mar ertrank. Die Leichen der letzten beiden Personen konnte« noch nicht geborgen werden.

Der bayerische Finanzmiuister Wer die bahr. Staatsbank.

München, 15. Juni. Bei der Beratung des Etats der Staatsbank im Haushaltsausschuß des Landtags stellte Finanz­minister Krausneck fest, daß die Staatsbank durch die Inflation ungefähr fünf Sechstel ihrer Substanz einbüßte. Der Verlust ließ sich nicht vermeiden. Was die Aussicht für das Geschäfts­jahr 1925 betreffe, so hätten sich die Hoffnungen auf eine Festi­gung der allgemeinen Lage nicht erfüllt. Die Staatsbank be­mühe sich außerordentlich, den gestiegenen Kreditwünschen weit­gehend entgogenzukommen. Wie sich der Gewinn für 19W ge­stalten werde, lasse sich noch nicht Voraussagen. Es werde we­sentlich daraus ankommen, wie die Aufwertungs- und Steuer­frage im Reichstag gelöst werde. Es sei dringend zu wünschen, daß die Geschäftstätigkeit -der Staatsbank nicht eine wesentliche Hemmung dadurch erfahre, daß man sie zwinge, Guthaben auf­zuwerten. Bezüglich der Aufnahme von Anslandskrediten müßte mit größter Vorsicht vorgegangen werden.

Automobilunsall.

Schwerte, 15. Juni. Gestern abend gegen 11.45 Uhr hat sich auf der Landstraße von Schwerte nach Westhofen ein Auto­mobilunfall ereignet. 50 Personen aus Hagen, die an der gest­rigen Stahlhelmfeier auf der Hohensyburg teilgenommen hat­ten, benutzten für die Heimfahrt nach Hagen einen Auobus. Bei der Hosener Mühle überschlug sich Las Auto. Nach -den bis­herigen Mitteilungen sind 30 Personen mehr oder weniger schwer verletzt und in das evangelische Krankenhaus in Schwerte eingeliefert. Im Laufe der Nacht konnten die Leichtverletzten wieder entlassen werden. Gegenwärtig befinden sich noch fünf Verletzte im Krankenhaus.

Aus dem Steuerausschutz.

Berlin, 15. Juni. Im Steuerausschuß des Reichstags wurde ein Zentrumsantrag angenommen, demzufolge in Großbetrie­ben mindestens alle drei Jahre einmal eine ordentliche Buch- und Betriebsprüfung Lurch ausgebildete Beamte oder Sachver­ständige der Reichsfinanzverwaltung stattzufinden hat. Weiter nahm der Ausschuß eine Entschließung an, worin die Reichs­regierung ersucht wird, noch vor Abschluß der jetzigen Steuer­reform dem Steuerausschuß des Reichstags einen Plan zur Ausgestaltung des Buch- und Prüfungsdienstes vorzulegen. Schließlich wurde noch eine Entschließung der Sozialdemokraten angenommen, dem Finanzausschuß bis zur zweiten Lesung den Gesetzesentwurf über die Offenlegung der Steuerlisten vorzu­legen.

Deutscher Reichst«».

Berlin, 15. Juni. Der Reichstag hat sich bis zu den großen Ferien noch sehr viel vorgenommen, aber er hat nur Aussicht, das Programm wirklich Lurchzuführen, wenn er straffe Diszi­plin hält. Zu einer solchen Disziplin gehört aber in erster Linie die Anwesenheit der Abgeordneten, und damit sieht es sehr traurig aus. Am Samstag flog die Sitzung wegen Beschluß - Unfähigkeit auf, am Montag fing die neue Woche genau so an. Zunächst verhandelte man über den Gesetzentwurf über Depot- und Depositengeschäste, der schon am 1. Juli in Kraft treten sollte. <Än Antrag aus nochmalige Kommisfionsberatung ergab die Beschlußunfähigkeit des Hauses, sodaß dieser Punkt von der Tagesordnung abgesetzt werden mußte und die neue sofort an­beraumte Sitzung die Fortführung der Haushaltsberatung des Innenministeriums beim Kapitel Ministergehalt brachte. Sie hätte eigentlich schon am Samstag abgeschlossen werden sollen. Jetzt holt man das Versäumte nach, hört den Demokraten Heuß und den Kommunisten Eichhorn, ehemaligen Polizeipräsidenten von Berlin, der über Spitzel-Institute klagte und auch darüber, daß die Kommunisten bekämpft würden. Er scheint nichts da­von zu wissen, daß in Leipzig schon drei Prozesse stattgefunden haben, aus denen die Gemeingefährlichkeit der Kommunisten zur Genüge hervorgeht. Die Regierung und die Parteien halten auch eine Antwort nicht für nötig. Die allgemeine Aussprache ist damit beendet. Nachdem die Deutschnationalen und die Kommunisten sich noch etwas gezankt hatten, kam man zu zwei Avinmmungen, dem von den Kommunisten eingebrachten Miß­trauensantrag gegen den Minister Schiele, der abgelehnt wurde und dem Gehalt des Ministers, wobei auffallenüerweise auch die Demokraten mit der Minderheit üimmten. In -der Einzelbera­tung geht man dann auf das Kapitel Bildung über, wo der Berliner abgebaute Stadtschulrat Löwenstein Gelegenheit hat, seine setzt brachliegenden Talente zu verwerten. Ihm folgte der Deutschnationale Mumm und dann die Parteien in der üblichen Reihenfolge.

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