setzergrwerbes In diesen Tagen hier seinen 17. Berbandstag. Anläßlich dieser Tagung findet z. Z. im Ausstellungsgebäude gegenüber dem Landesgewerbemuseum auch eine Ausstellung „Moderner Kachelöfen und Töpfereien" statt.
Stuttgart. 15. Juni. (Berwaltungssondrrzilge nach München.) Anläßlich der 31. Wanderausiiellung der Deutschen Landwirtschasts- gesrllschaft hier werden zum Besuch der Deutschen Verkehrsausstellung in München am Samstag, 2V. Juni und am Montag, 22. Juni je ein Berwaltungssondeczug von Stuttgart nach München Hds. mit einer Ermäßigung von 33'/, Prozent gegenüber dem gewöhnlichen Fahrpreis ansgeführt. Die Fahrkarten 3. und 4. Klaffe mit 33'/, Prozent Ermäßigung können bei den Stationen Stuttgart Hbf. und Cannstatt bis zur Zugsabfahrt gelöst werden.
Stuttgart, 15. Juni. (Reichsbeihilfe für Veteranen von >866 und 1870 71.) Der Württ. Kriegerbund hat sich vor einiger Zeit an die württ Staatsregirrung mit der Bitte gewandt, sie möchte beim Reichsarbeitsministerium Schritte dahin unternehmen, daß bei Anträgen aus Gewährung der Reichsbeihilfe den diese bewilligenden Aem- tern bei der Prüfung der Bedürftigkeitsfragr ein größerer Spielraum gewährt werde. Der Reichsfinanzminister hat daraufhin in einem Erlaß vom 6. Mai die maßgebenden Dienststellen angewiesen-, die Beihilfeanträge in Anbetracht der Teuerungsverhälmiffe. sowie des hohen Lebensalters der Veteranen möglichst wohlwollend zu behandeln. In Fällen, in denen einem Veteranen durch unterhaltspflichtige Verwandte zwar Unterkunft und Verpflegung daneben aber keine Geldunterstützung gewährt wird, sodatz der Betreffende außerstande ist, sich irgendwelche Genußmittei, wie Tabak und dergleichen zu beschaffen, bestehen keine Bedenken, die Bedürftigkeit anzuerkennen und die Beihilfe zu bewilligen. Denjenigen Veteranen, deren Anträge etwa aus diesen Gründen abgewirsen worden sein sollten, wird empfohlen, erneut um Gewährung der Reichsbeihilfe beim zuständigen Der- sorgungsamt nachzusuchen.
Stuttgart, 15. Juni. (Die Lage in der Holzindustrie.) Vom Verband württ. Holzindustrieller wird uns mitgeteilt: Die Arbeitnehmer in Württemberg haben ebenso wie in Baden den Schlichtungs- ausschuß angerufen, der am Samstag eine Sitzung abhielt. Auch der Schlichtungsausschuß Stuttgart hat seine Zuständigkeit als gegeben rächtet, trotzdem von Arbeitgeberseite diese Zuständigkeit wegen der stattgehabten Zentralverhandlungen bestrillen wurde. Es kam ein Schiedsspruch zustande, der ab 28. Mai einen Lohn von 88 Pfennig vorsieht (von den Arbeitnehmern wird ein Stundenlohn von 1 Mark verlangt), kündbar frühestens mit vierzehntägiger Frist auf 15. August. Dir Erklärungsfrist für beide Parteien läuft bis zum 19. Juni. Die Parteien haben noch keine Stellung genommen.
Sindelfingen, 15. Juni. (Raubüberfall.) Der 24 Jahre alte Friseur Gottlob Hay von Mühlacker war gestern hier zu Besuch seiner Braut. Er begab sich auf die neuen Spielplätze auf der Steige und ahnte, da er Epileptiker war. einen Anfall. Er ging auf die gegenüberliegende Waldseite und fiel dort auf der Höhe bewußtlos um. Als er wieder zu sich kam, kam ein etwa 28 jähriger Spaziergänger auf ihn zu und bat ihn um Eßwacen. Hay gab ihm aus Mitleid eine Mark: währenddem entriß der Fremde ihm die Brieftasche und bedrohte Hay mit dem Revolver mit Erschießen, falls er um Hilfe rufe. Der Räuber verschwand dann in der Richtung nach Vaihingen.
Oftrrdingen OA. Rottenburg, 15. Juni. (Zwei Unfälle in einer Familie.) Nachdem die 78jährige Frau Konzelinann den ganzen Tag ihrer Tochter beim Kartoffelhacken geholfen hatte, wollte sie abends die Milch in die Sammelstelle bringen. Da diese geschloffen war, ging die Frau in die Wohnung hinauf. Als man ihr die Milch abnehmen wollte, stürzte die alte Frau rücklings die Treppe hinunter und verschied, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Eine Tochter der Verunglückten brach am gleichen Tag das Schlüsselbein Sie fiel vom Heuwagen herab, weil das Pferd durchging.
Oelbronn, OA. Maulbronn, 15. Juni. (Lebensrettung.) Ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Pforzheim verfing sich beim Baden im Aalkistensee in dem Schilf derart, daß es nicht mehr ans User zurückkehren konnte und im Wasser versank. Durch die Hilferufe wurde ein am andern Ufer liegender, etwa 25jähriger Mann aufmerksam, sprang in den See und schwamm zur Unfallstelle und rettete das Mädchen noch rechtzeitig vom Tode des Ertrinkens.
Waldsee, 15. Juni. (Windhose.) In der Nähe des Friedhofes konnte eine Windhose beobachtet werden. Mit ungeheurer Wucht drückte sie das Scheunentor eines Oekonomiegebäudes ein und, da der Ausgang auf der anderen Seite versperrt war, hob sie einen beträchtlichen Teil des Daches in die Höhe, warf mehrere hundert Dachziegeln ab. Auf den Wiesen riß der Wirbel größere Mengen Heu mit.
Berkheim O.-A. Leutkirch, 15. Juni. (Zwei Pferde durch Blitzschlag getötet.) Samstag abend wollte der Knecht des Adlerwirts Josef Hehle mit zwei Pferden die Mähmaschine unweit seines Anwesens holen. Ehe er bei der Maschine angelangt war, wurden seine beiden Pferde vom Blitz getötet. Der Knecht, der ganz nahe bei den Pferden war, wurde ein Stück weit sortgeschleudert, kam aber sonst mit dem Schrecken davon.
Friedrichshafen, 13. Juni, (Bor 25 Jahren.) In den ersten Tagen des Juli sind 25 Jahre vergangen seitdem Graf Zeppelin die ersten Fahrten mit seinem Luftschiff unternahm. Der Luftschiffbau Zeppelin beabsichtigt aus diesem Anlaß eine Gedenkfeier zu oecanstal-
Die vom Erlenhof.
5> Roman von Ha««z Alfred von vyern.
WiemonnS ZettungS-Verlag, Berlin W. 66. 1925.
„Geht natürlich mit Ihnen! In vier Wochen übernehme ich den Hof. dann wird der Schankbetrieb aufgegeben, aber," er nestelte an seinem Brustbeutel, den er unter dem Waffenrock trug, herum, „Sie sollen nicht glauben, daß ich Sie einfach herzlos an die Luft setze, hier," er zählte fünf einzelne Hundertmarkscheine auf den Tisch, „die gehören Ihnen, wenn Sie mir versprechen, daß Sie aus der Gegend auswandern, in Norddeutschland zum Beispiel, in der Lüneburger Heide und Mecklenburg, werden immer Arbeiter gebraucht."
Mit einer ruhigen Hanöbewegung schob Brandt das Geld zurück.
„Lasten Sie nur stecken, Herr Franzi Und nun will ich Ihnen mal 'was sagen: glauben Sie wirklich, daß jemand mich, einen alten Krüppel von dreiundsechzig Jahren, nimmt, noch dazu mit-mit mei
nen Papieren?"
„Hm." Der Unteroffizier fuhr sich mit zwei Fingern in den Kragen, als würbe der ihm plötzlich zu eng. „Ihre Papiere, das ist nun freilich 'ne dumme
Sache und-wie — wie sind Sie denn eigentlich
dazu gekommen? Ich meine-" Er stockte, aber
der Alte schmunzelte nur.
„Wenn es Sie interessiert? Ei» Geheimnis brauche ich nicht daraus zu machen." Gleichgültig spielte er mit dem Schnitzmester. „Sehen Sie, als ich so alt war wie Sie, hatte ich schon 'ne Frau, 'ne Böhm- sche, na ja, als junger Kerl kann man es ja nicht erwarten, bis man sich nen Stein ans Bein gebunde« hat. — Un' dann, eines Tages, — ich wollte nach Schluckenau zum Markt, hatte aber 'was vergessen und kehrte wieder um — da traf ich sie mit 'nein anderen. nein Viehhändler, und da Hab' ich den Kerl und das Frauenzimmer niedergeschlagen, 'S rent mich heute noch nich' —"
Franz fuhr unwillkürlich zurück.
trn, zu der Einladungen an eine Reihe von Hervoragende» Persönlichkeiten des öffentlichen und Wirtschaftslebens, der Wissenschaft und- Technik ergehen werden. Aus besonderen Gründen wird diese Feier aber nicht Anfang Juli, dem eigentlichen Gedenktage, sondern erst Ende August stattfinden.
Dom Oberland, 15. Juni. (Warnung vor einem Betrüger) Der ledige 21 Jahre alte Reisende Friedrich Daiber aus Ebingen verübt seit längerer Zeit in> Oberland Betrügereien dadurch, daß er Geschäftsfirmen aufsucht, sich dabei als Sohn oder Reiseoertreter bald von diesem, bald von jenen» Ebinger Geschäftsmanne ausgibt, Bestellungen entgegennimmt und sich eine Anzahlung machen läßt. Daiber ist eine vielfach vorbestrafte Persönlichkeit und es ist bisher noch nicht gelungen, ihn dingsest zu machen.
Gmünd. 15. Juni. (Festgenommener Erpresser.) Ein auswärts wohnhafter Geschäftsmann wurde durch die Polizei hier festgenommen. Durch Zusendung eines Erpresserbrtess hatte er es versucht, einem hiesigen Fabrikanten eine hohe Summe Geld abzudrohen. Der Versuch gelang aber nicht.
Gerabronn, 15. Juni. (Zusammenbruch einer Hetze.) Man schreibt uns: Unter dieser Uberschrist wurde dieser Tage «ine Notiz in württembergischen Zeitungen verbreitet, die de» Zweck verfolgt, eine vor Wochen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in Wahrung berechtigter Interessen unternommene kritische und öffentlich beschwer- desllhrende Beleuchtung der diktatorischen Geschäftsführung des Verwalters der hiesigen Ortskrankenkasse als Hetze hinzustellen. Diese Notiz ist eine bewußte Irreführung der Oeffentlichkeit. Die ge» schloffene Stellungnahme der beiden Verficherungsgruppen und deren öffentliche Versammlung, die sich geschlossen gegen das Verhalten des Kassenoerwalters aussprach, kam aus rein sachlichen Erwägungen zustande und kann vorurteilsfrei betrachtet nie als Hetze bezeichnet werden. Ferner ist es eine bewußte Unwahrheit, wenn in der oben erwähnten Notiz behauptet wird, daß der Angestellte, der die falschen Anschuldigungen hervorgerufen haben sollte, fristlos entlasten wurde. Tatsache ist. daß die grundlose ursprünglich fristlos ausgesprochene Entlassung vom Vorstand der Kaffe zurllckgenommrn und durch Einräumung einer dreimonatigen Kündigungsfrist den gesetzlichen Bestimmungen angepaßt und im freiwilligen Einvernehmen mit dem betreffenden Angestellten, der zudem »och Schwerkriegsbeschädigter ist, vereinbart wurde. Im übrigen hat die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegea den Kaffenoerwalter ausgenommen, sodatz in dieser Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Dom Lande, 14. Juni. (Vorsicht mit Srüllsutter.) Mit dem Grün- und Kleesutter mehren sich auch schon wieder die Unglücksfälle iin Stall. Auch Pferde sind auf diese Weise in der letzten Zeit zum Opfer gefallen. Man rät, den aufgeblähten Tieren Schmalz und Schnaps einzuschütten. Es soll der Tierarzt auch sofort benachrichtigt werden. Jedenfalls ist Vorsicht bei der Fütterung, besonders bel der Langsütterung in- und außerhalb des Stalles sowohl beim Hornvieh als auch bei den Pferden geboten. Manches Unglück könnte bei genügender Vorsicht vermieden werden. Vorsorge verhütet Nachsorge und die Vorsicht Ist die Mutter der Weisheit.
Baden.
Pforzheim, 15. Juni. Abends wurde einem Zeitungsver- käuser auf dem Verbindungsweg zwischen Leopoldstraße und Schloßgatterweg unter Anwendung von Gewalt eine Blechbüchse in der er sein Geld verwahrt hatte, aus der Hosentasche genommen. Als Täter wurde nun ein von hier gebürtiger, 22 Jahre alter lediger Mechaniker ermittelt und festgenommen.
Bruchsal, 15. Juni. Der 25 Jahre alte Kaufmann Hugo Winterhalter von hier, der in Appenweier in Stellung war, wurde am 2. Juni auf der Straße von Appenweier nach Zussen- hofen — also im unbesetzten Gebiet — von französischer Polizei überfallen und in einem Auto nach einem unbekannten Ort verschleppt. Man befürchtet, daß er in die Fremdenlegion gebracht worden ist.
Danaueschingen, 15. Juni. Einen traurigen Abschluß fand für eine Schwenninger Familie das gestrige Konzert des Berliner Lehrergesangvereins. Um 8.15 Uhr abends wollte sich die 25jährige Kontoristin Antonie Marx mit ihrer Mutter und ihrem Bräutigam von Villingen nach Schwenningen zurückbegeben. Sie befand sich auf der Plattform des Zuges und stürzte in dem Augenblick vom Zuge, als dieser sich in Bewegung setzte. Das Trittbrett des nachfolgenden Wagens zerschmetterte ihr den Schädel, sodaß sie sofort tot war. Infolge des Unglücks trat eine erhebliche Verspätung des Zuges ein.
Vermischtes
Erleichterungen im Grenzverkehr. Wir lesen im „Äiebel- spalter", der Schweizer satirischen Wochenschrift: „Da sitzen die Zoll- und Grenzorgane von Baden, Württemberg, Oesterreich, die fiskalisch geschröpft werden. Aber das Inkassogeschäft wird immer schlechter:
„Es plündert dich dort aus der Staat,
Er will dein Gerstlein haben.
Wer drum kein Geld im Säckel hat, >
Kann nimmermehr nach Schwabe».
Drum klagt des Volks gerechter Zorn,
Ob diesem ew'gen Zunder,
Nichts nützt er, hinten nicht und vorn,
Drum fort mit diesem Plunder!
Der Staat lebt nicht allein von Geld,
Er lerne sonstwie sparen,
Wir aber wollen wieder sein,
Das, was wir früher waren."
Bsrycht mit künstlichen Gebisse«. In Kempten verschluckte dieser Tage ein Bürgersohn sein künstliches Gebiß. Man hört in neuerer Zeit öfters von derartigen Vorkommnissen, die z» schlimmen Folgen führen können. Der oben erwähnte junge Wann mußte zur Vornahme einer Operation nach München übergeführt werden.
Der Fremdenverkehr. Die Vertreter der Allgäuer Verkehrsvereine, der Gemeinde und Hotelvereinigungen, hatten sich in Jmmenstadt zu einer Anssprache über die Frage der Aufhebung der Beherbergungssteuer eingefunden. In einer Entschließung wird verlangt, daß nicht nur die Gemeindebeherbergungssteuer, sondern vor allem auch die Reichsbeherbergungssteuer ausgehoben wird. Als Ersatz für die Beherbergungssteuer müßt» den Gemeinden antwre Einnahmequellen zugewiesen werden und in Bayern die Beschränkungen bezüglich der Höhe der Kurtaxe und der Zeitdauer ihrer Erhebung bedeutend gemildert werden.
Eia gefährlicher internationaler Gmmer. Im Spätsommer vorigen Jahres wurde von dem erweiterten Schöffengericht <y» Landgericht Wiesbaden der angebliche Ingenieur Robert Bertram, ein französischer Staatsangehöriger, wegen Diebstcchls eines Automobils zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und zur Verbüßung dieser Strafe anfangs Oktober in die Strafanstalt übergeführt, wegen Krankheit aber am 4. Februar dieses Jahres entlasten. Er begab sich nach Wiesbaden und nahm in einem Hotel in der Nikolaistraße Wohnung. Tags darauf, am 5. Februar, suchte er zwei alleinstehende alte Damen auf, stellte sich als Oberkommissar Piat von der hiesigen Sicherhettspolizei der Besatzung vor und gab den Betreffenden bekannt, er komme, um sie wegen Spionageverdachtes festzunehmen, falls sie nicht eine Kaution stellten. Er erhielt von Len beiden Damen 290 Mark und erschwindelte auf die gleiche Weise bei einem Kaufmann 60 Mark. Als der Kaufmann am Nachmittag einem Freunde den Vorfall erzählte, erklärte dieser Las Vorkommnis für Schwindel. Schleunigst erstattete der Kaufmann Anzeige. Im Verein mit der deutschen Polizei wurde der Gauner ir einem hiesigen Kaffee festgenommen. Es stellte sich heraus, daß er nicht Robert Bertram heißt, unter diesem Namen aber von deutschen Gerichten in Wiesbaden, Düsseldorf usw. und von französischen Gerichten in Toulon, Marseille und Bordeaux verurteilt sich auch Moses Levi und Adam Copermani nennt und unter diesen Ilamen ebenfalls bestraft worden ist. Der französische Erkennungsdienst stellte sodann fest, daß in Italien der sogenannte Bertram ebenfalls mit den Strafgesetzen in Konflikt geraten war. Man' neigt der Ansicht zu, daß es sich bei dem Angeklagten, der fließend deutsch, polnisch, französisch, englisch und italienisch spricht, weder um Bertram, noch Levi, noch Copermani handelte, Legitimationspapiere besitzt er nicht. Das Gericht bejahte die fünf Schuldfragen und verurteilte ihn zu fünf Jahren Gefängnis und 1000 Franken Geldstrafe.
MM
kakiTäder
„Um Gottes willen! Ein — ein Mord?!"
„Nee, — Totschlag sagten die Herren bei Gericht, un' mildernde Umstände haben sie mir zugebilligt, aber zweieinhalb Jahre lang mußte ich doch Wolle zupfen —"
„Ein Mord!"
„Herr Franz haben Sie denn nicht vier Jahre lang auf Menschen geschossen, die Ihnen nie im Leben 'was getan haben?!"
„Ja, — aber das — das ist doch ganz etwas anderes, man ist Soldat, tut seine Pflicht-"
„So —I Und wenn Ihne» nun irgesöein Schuft das Liebte nimmt, was Sie auf Gottes weiter Welt haben, wenn Sie gerade dazu kommen, — also — — was würden Sie denn bann getan habe«?!" -MM.
„Ich-ich weiß nicht-"
„Aber ich! Eie hätte» genau so gehaudekt, «Nr — die habe» es leicht zu verurteile», an die »i« die Versuchung herangetreten ist, und das könne» Et« «Ir glauben: in einem solche» Au ge nbl ick überlegt «au nicht erst, -a handelt man!"
Franz Weber schwieg, -- da» hatte er «jM g»» mußt, nicht geahnt! ----- ^ -d.-
„Na, und sehen Sie, rot« Ich dann entlasse» wurbch da war ich natürlich der Sträfling, der Zuchthäusler. Wie einem Aussätzigen find mir die Leute auSge- wichen, und überall, wo ich um Arbeit ansprach, stmd ich verschlossene Türen. Halb Deutschland Hab' ich durchwandert, die Schweiz und Oesterreich, aber bleiben dürft' ich nirgends, bis ich müde und zerbrochen heimkehrte, — die Gemeinde mußte mich ja nehmen, gern freilich hat sie's nicht getan!"
„Und nachher?"
„Nachher?" Der Alte zuckte gleichmütig die Achseln. ^Jch Hab' wieder geheiratet, meine Frau starb zwei Monate nach der Geburt des Kindes, dann wurde ich, was ich bis vor kurzem war: der Wilddieb und Schmuggler, denn leben mutz der Mensch doch. I War' ich allein gewesen — ein Strick ist bald gefunden ' und ein Baum auch, den Leuten hätt' ich ja gar keinen
größeren Gefallen tun können, aber so mußt ich für die Hanne sorgen, und was kann denn das arme Mädel dafür, ist's nicht genug, daß ich gejagt und gehetzt wurde?'."
Da war eS wieder, das Wort! Franz blickte zu Boden, dann, nach einer Pause, sagte er:
„Sie meinten bis vor kurzem, und wovon leben Sie jetzt?"
„Davon!" Brandt zeigte auf die halbfertige Runge. „Der Erlenhofbauer gibt mir Lohn und Brot, ich mache mich nützlich, so gut es mit meinen mürben Knochen geht, und jvtzt — jetzt kommen Sie, wollen uns wieder Hinausstotzen ins Elend, — wenn das Ihr Christentum ist! Es laufen genug Leute herum, die sich Ehrenmänner nennen, vor denen jeder den Hut zieht, und mit denen ich doch nicht tauschen möchte, — — Eie -rauchen gar nicht mal so weit zu suchen, es ist eben die alte Geschichte vom Splitter und vom Balken." f
^ Der Unteroffizier fuhr auf. ^
M „Was wolle« Sie damit sagen, Brandt?"
»ych?-Nichts-" Der Alte griff wieder
«Meiner Arbeit. „Stecken Sie nur Ihr Geld ein, «w wir Seide haben wohl miteinander ausgereöet."
^Brandt!" Franz Weber rüttelte den Mann an -er Schulter. „Eie haben da eben einen Verdacht ausgesprochen, — eine« Verdacht, der nach einer bestimmte« Richtung zielte, und den Sie beweisen müssen!"
„Müssen?!" Wilhelm Brandt ließ das Schnitzmesser sinke». „Ich muß nur, was ich will, aber — wen» Ihnen gar so viel daran liegt, fragen Sie doch mal in Krambach und Neuendorf herum, ein Dutzend angesehener Bauern will ich Ihnen nennen, die mit mehr Recht ins Gefängnis gehörten, als ein armer Teufel, der sich mal ein bißchen Brennholz holt oder ein paar Pfund Tabak unverzollt über die Grenze schafft! Und nun, um zu einem Ende zu kommen, wir werden gehen, die Hanne und ich, am ersten Januar. keinen Tag früher, — vor Ihnen will ich nicht zum Bettler werden, — guten Tag, Herr Weber!"
(Fortsetzung folgt.)
Me Zitr« heilsamsten Fr (en sollte. Sik Md Heilmittel Men- und H welche Verschle Wirkung, Verb der Krankheit, Dienste leistet schnupfens, me yebel in kurze: Saft der Zitri wie überhaupt bünnter Zitro düng zu emps ei» gutes Mit Warzen, wodu wirkt die Zitr< Durch zeitweil tronensast wir bilduug zurück Gustav N menschen Gufd Brief an ein L in bester Gcsu: mark als Wan Was stnbi, bersltäten zeigt zin und Philo Wissenschaften, Pharmazie bei lin, dann folgt Hamburg, Bo
elektrischen Lei und trug hierb wunden am K Mangelnd institut hat di rechnet und S — Papiermar sehr arme Wi gesandt, die v Mark usw. w der einen Se möchte, scheut Hypotheken zu Glück nimmt Standpunkt ei sich entschiede! in Zürich auf in völlig entw darf, sondern derung Verlar und Äufwertu
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nach Schätzen, wird fetzt von es sich darum heben, die m Sturm 1911 si Nähe des Kat diesen Schätze: befinden sich ! sers Maximili koste getragen Schatzes sind > Zweck ausgefa zur Bergung ' Wassers liege: rühmtesten an derick C. Niel lionen Mark <
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