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dere künstlerische Note gaben. Wer auch der veranstaltende Verein selbst ist in der glücklichen Lage, aus den Reihen seiner Sänger eine Anzahl Solisten auf Len Plan zu stellen, deren Leistungen alle Anerkennung verdienen, besonders da die Lieder, mit denen die Herren Großmann, Höll, Kramer und Schön- thaler erfreuten, teilweise ziemlich hohe Anforderungen an Stimmittel und Auffassungskraft stellten. Hatte der Liederkranz schon damit seine außergewöhnliche Leistungsfähigkeit bewiesen, so konnte er dies auf seinem eigensten Gebiet, dem Männerchor in besonderem Maße tun. Eine sorgfältig getroffene und in feinsinniger Weise auf die Maienzeit eingestellte Auslese wertvoller Chorwerke entzückte die Zuhörer sowohl durch ihren Stimmungsgehalt, als durch den feinabgetönten Vortrag, den ihnen die von wahrer Begeisterung erfüllten Sänger zuteil werden ließen, nicht zum wenigsten dank der straffen und anfeuernden Stabführung des bewährten Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Bosch, in dessen Händen die mühevolle Vorbereitung und Durchführung des Ganzen lag. Die Darbietungen des Liederkranzes waren umrahmt von den Weisen des Mandolinenklubs Feldrennach, deren Ausführung auf einer in Anbetracht der Jugend dieses Vereins sehr beachtenswerten Höhe standen. Im Ganzen durfte man den Eindruck von der Veranstaltung mitnehmen, daß der Liederkranz mit seinem neuesten Auftreten in vorbildlicher Weise der großen Aufgabe gedient hat, Freude am deutschen Lied in weiteste Kreise zu tragen, und es ist ihm zum Weiterschreiten aus dieser Äahn nur Glück zu wünschen!
Stuttgart, 28. Mai. (Schon wieder eine Fleischpreiserhöhung.) Die Stuttgarter Metzger-Innung hat mit sofortiger Wirkung folgende Fleischpreise festgesetzt: Ein Pfund Rindfleisch l. Güte 1.20 Mark (seither 1.15 Mark), Rindfleisch 2. 1.05 (I Mark), Knhfleisch 1. 65 bis 70 Psg. (60—65 Psg.', Kuhfleisch 2. 50 —60 Psg-, Schweinefleisch 120 Mk. (1.10 Mk), Bauchlappen 1.10 Mk.. Speck 1 Mark. Die Preise der übrigen Fleischsorten bleiben unverändert.
Maulbronn, 28. Mai. (Unwetterschaden.) Das letzte Unwetter ist nicht überall so glimpflich abgelaufen. An den Straßen von Pforzheim nach Bauschlott und von da nach Oelbronn, Aalküstensee, Elfingerhof und -Berg, sowie nach Oetisheim und Enzberg und das Enztal herauf bis nach Pforzheim hat es großen Schaden angerichtet.
Abstatt, OA. Heilbronn, 28. Mai. (Blühende Trauben.) An der Kammerz von Gustav Michelfelder sind seit einigen Tagen blühende Trauben zu sehen.
Weinsberg, 28. Mai. (Steuerhinterziehung.) Der Direktor der Weinsberger Karosseriewerke, Franz Eiseniohr, wurde vom Schöffengericht wegen eines fortgesetzten Vergehens der Steuerhinterziehung zu der Geldstrafe von 1200 Mark verurteilt.
Neckarsulm, 28. Mai. (Rasch tritt der Tod . . .!) Pflästerer- meister Wilhelm Bauer ging vormittags noch seiner Arbeit nach, kam mittags nach Hause zum Mittagessen und war nach ganz kurzer Zeit eine Leiche.
Tübingen, 28. Mai. (Betrügereien.) Vor dem erweiterten Schöffengericht standen sieben Händler von Dußlingen wegen zahlreichen Betrügereien, durch die sie ihre Warenlieferanten, namentlich zwei Firmen in Reutlingen und Nagold und eine Firma in Herrenberg geschädigt haben. Es wurden verurteilt: Georg Hämyrerle zu 13 Monaten, August Morlock zu 7 Monaten, Karl Dürr zu 11 Monaten, Paul Beck zu 8 Monaten, Adam Dieter zu II Monaten, Hans Ungemach zu I Jahr und 3 Monaten Gefängnis und Gottfried Schlauch unter Einrechnung einer früher ausgesprochenen Zuchthausstrafe zu zwei Jahren Zuchthaus.
Schwenningen, 28. Mai. (Todesfall.) Oberbürgermeister Dr. Braunagel ist seinem schweren Herzleiden, von dem er Heilung in der Tübinger Klinik suchte, erlegen. Dc. Braunagel, der ein Alter von nur 53 Jahren erreichte, wurde am 2. März 1912 zum Stadtoorstand gewählt. Der Gemeinderat veranstaltet zu Ehren des Dahingegangenen am Donnerstag eine Trauersitzung. Die Einäscherung findet am Freitag vormittag in Stuttgart statt.
Süßen, OA. Geislingen, 28. Mai. (Zwei Gipser abgestllrzt.) Bei der Firma Kunststeinwerke waren zwei Gipser mit Ausrichten von einem Gerüst beschäftigt und sind aus etwa 7 Meter Höhe abgestürzt, wobei sich der 40 Jahre alte Gipser Anton Pfister von hier einen Schädelbruch und der 54 Jahre alte Beit Geiger von hier eine Kopfverletzung und Rückenquetschung zuzog. Beide wurden mit dem Sanitätsauto nach Geislingen verbracht. Pfister iH den Verletzungen nach einigen Stunden erlegen.
Geislingen a. St., 28. Mai. (Einträgliches Geschäft.) Den Bauerntag hier besuchten u. a. auch zwei kcüppelhaste Männer, der eine ging an Krücken, der andere gab cin, einen Nervenschock im Feld erlitten zu haben, er fiel durch seine Zuckungen und Schllttelungen auf. Was der erste zu verkaufen hatte, ist nicht bekannt, letzterer bot Heftpflaster zum Kaufe an. Beide erregten das Mitleid der zahlreichen Besucher des Bauerntages. Daß sie gute Geschäfte gemacht
Lore.
3!j Roman von Emma Haushofer-Merk.
haben, bewies, daß sie am anderen Tcktz der erstere 56 Mark, der letztere 45 Mark Kleingeld umwechseln lassen konnten.
Ulm, 27. Mai. (Die Restaurationsarbeiten am Münster.) Von neuem klingt der Hammerschlag der Steinmetzen am Slrcbepfeiler auf der Südseite des Münsters. Verschiedene Etagen des Gerüstes an der Pyramide sind abgetragen und die erneuerten Partien werde» sichtbar. Das Gestein zeigt deutlich, wie weit die Zone der schwefligen Säure des Steinkohlenranches reicht. Die Einwirkung ist zu erkennen. Während auf der Westseite des Münsters die Ruß- und Rauchpartikelchen durch das Regenwasser von Zeit zu Zeit vom Gestein abgeschemm! werden, hafte» sie an dem Gemäuer der welterge- schützte» Ostseile besonders fest und wirken sv ihren Einfluß auf die Steiiwbersiächen ungestört aus. Das Achteck, die Pyramide und die oberste Kreuzblume zeigen fast gar keine Zerstörungsmerkmale, die auf die Wirkung schwesiiger Säure schließen lassen. Das rührt daher, weü diese Bauteiie fast ständig oberhalb der verhältnismäßig niedrig ziehenden Stcinkohlenrauchschwadcn liegen. Anläßlich der kürz- lichen Mantierungsarbeiten am Blitzableiter des Hauplturmes (161 m) konnte festgestllt werden, daß außer geringfügigen Berwitterungsmerk- malen Zerstörungen des Gesteins nicht Vorlagen. Obwohl das immerwährende Ergänzen und Auswechseln einzelner Steine und Ornamente vom ästhetischen Standpunkt ans bedauerlich erscheint, bildet es eine elementare Notwendigkeit, der Rechnung getragen werden muß.
Oüereisenbach, OA. Tettnang, 28. Mai. (Wieder in Freiheit.) Bon dem gefangenen Damhirsch ist zu meiden, daß er sich seiest wieder die goldene Freiheit gegeben hat. Er ist aus dem Schweinestall, in den man ihn unwindigerweise gesperrt hatte, entsprungen, bevor der für ihn bestimmte Zwinger ferüg gestellt worden ist.
Reute, OA. Waldsee, 28 Mai. (Schwerer Verlust.) Als der Wirt Schräge morgens in den Stall kam, lag sein schöner, 13 Zentner schwerer Ochse, der abends zuvor noch gesund und munter war, rot an seinem Platze.
Stuttgart, 28. Mai. ^Landesproduktenbörse.) Die Stimmung auf dem Getreidemarkt ist unverändert fest, namentlich für greifbare Ware. Es notierten je 100 Klg.: Weizen 21 50—25.50 (am 25. Mai
21.50—25.50), Sommergerste 23 - 26 (unv.), Roggen 21.50—24 (21.50
>.), Weizenmehl 41—42 (unv.),
bis 24.50), Hafer 16—21.50 (unv.), Weizenmehl 41—42 (unv.), Brot- mehi 35—36 (unv ), Kleie 12.75—13.50 (unv.), Wiesenheu 6—7 (unv.), Kleeheu 7—8 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 4.50—5 (unv.). Die nächste Börse findet am Donnerstag den 4. Juni statt.
Daderr.
Infolge eines
Eppingen, 28. Mai. Infolge eines Sturmes mit Hagelschlag wurde der größte Teil der im Aufbau befindlichen Halle für die Ausstellung für Landwirtschaft und Gewerbe, die diese Woche eröffnet werden sollte, zerstört. Die Baracken sind vollständig deformiert. Man hofft aber, den Schaden bald wieder beheben zu können, sodaß die geplanten Veranstaltungen trotzdem ihren programmäßigen Anfag nehmen dürften.
Berrmichtes,
Unglücksfälle in den Ber>gen. Der 22jährige Sägereibesitzerssohn Wois Osterreid aus Pfronten-Ried unternahm am 17. Mai von Ehrwald aus eine Besteigung der Zugspitze, allein, und, wie behauptet wird, in ungenügender Ausrüstung. Seither ist der junge Tourist vermißt. Man fand seinen Eispickel unter einer Schicht Lawinenschnee, so daß die Annahme berechtigt erscheint, der Tourist sei unter eine Lawine geraten. — Der 22jährige Mechaniker Franz Huber in Bozen unternahm allein eine Tour ins Sklerngebiet und hatte eine Besteigung der Santnerspitze beabsichtigt. Seither — dies war am 21. Mai — wartet man vergeblich auf seine Rückkehr. In beiden Fällen sind Expeditionen zur Auffindung der Vermißten abgegangen.
Straßeneinsturz in Bayerisch^Schwaben. Bei dem Bau einer Straße in Oberrieden in Bayerisch-Schwaben rutschte eine große Erdmasse ab und begrub eine Anzahl Arbeiter unter sich. Zwei Frauen, darunter eine Mutter von zehn Kindern, wurden getötet. Zwei weitere Personen wurden schwer und einige Arbeiter leicht verletzt.
Falsche Spekulation. Ein Krämer in dem Dorf Merzweiler im Maasmünstertal hatte eine Sammlung von Granaten aller Art zusammengebmcht, um sie während der Reisezeit an Besucher der Vogesenschlachtselder als Kriegsandenken zu verkaufen. Bei einem Brande, der das Haus ergriff, brach der aufgestapelte Haufen Granaten durch die vom Brand beschädigte Decke und explodierte. Das Haus wurde vollständig zerstört. Ein Feuerwehrmann wurde durch Splitter verwundet.
Handel und Derkeür,
Stuttgart, 28. Mai. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 16 Ochsen, 12 Bullen, 138 Iungbullen, 100 Iungrinder, 39 Kühe, 493 Kälber, 519 Schweine, 13 Schafe und 1 Ziege. Alles verkauft. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 52—60 Iletzter Markt 50—55), 2. 44-50 (42 -48), 3. 38 bis 42 (35—40), Bullen 1. 50—54 (48—51). 2. 44—48 (42—46), 3. 38 bis 42 i35—40), Iungrinder 1. 61—65 (59—62), 2. 48—58 (46 bis 56), 3. 38-45 (37—44). Kühe I. 35 -45 (33—43), 2. 21-32 (20 bis 30). 3. 14—19 (14—18). Kälber 1. 85-88 (80 -84), 2. 78-84 i72 bis 79). 3. 65—75 (62—70). Schafe 85 (unv.), Schweine I. 76-78 (70-72), 2. 73 - 75 (67 -69), 3. - (63—66), Sauen 60-70 (52 bis 64) Mark. Verlauf des Marktes: Lebhaft.
Stuttgart, 28. Mai. Wie wir aus parlamentarischen Kreisen hören, enthielt der Regierungsentwurf zum Beamtenbesoldungsgesctz, obwohl er vom 10. Februar 1925 datiert ist, noch die Gehaltssätze vom Juni 1924. Diese waren inzwischen auf 1. Dezember 1924 um zehn Prozent erhöht worden. Der Finanzausschuß hat daher lediglich den Entwurf vom Februar 1925 entsprechend berichtigt, aber keine Gehaltserhöhung von sich aus vorgenommen.
München, 28. Mai. Wie wir erfahren, erhob die bayerische Staatsregierung beim Reichsrat gegen das vom Reichstag angenommene Gesetz betr. die Wiederaufnahme des Verfahrens gegenüber bayerischen Volksgerichtsurteilen Einspruch. Der Reichsrat stimmte diesem Einspruch zu.
Koblenz, 28. Mai. Das hiesige Schwurgericht verurteilte den Fuhrknecht August Mußbacher aus Trier, der bei dem Separatisten- putsch in Cochem am 24. Oktober 1923 den Rottenführer Wirtz getötet hatte, wegen Totschlags zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust.
Wallenborn, 28. Mai. Am 25. Mai war ein 11 jähriger Kuh- hüterjunge verschwunden, dessen Leiche einige Tage daraus in einem Gehölz gefunden wurde. Jetzt hat ein I6jähriger Junge aus Wallenborn gestanden, den Knaben im Streit mit einem Stocke umgebracht zu haben.
Hannoper, 28. Mai. In der Nacht zum Donnerstag brach in dem nahen Dorfe Pisburg in einem Wohnhause Feuer aus, das erst bemerkt wurde, als cs einen bedeutenden Umfang angenommen hatte. Eine Hausbewohnerin kam in den Flammen um. Sie konnte nur als Leiche geborgen werden. Ihr Ehemann erlitt schwere Brandwunden und wurde in besinnungslosem Zustande ins Krankenhaus gebracht. Das Wohnhaus und die dazu gehörigen Stallungen brannten vollständig nieder.
Berlin, 28. Mai. Der Steuerausschuß des Reichstags setzte seine Beratungen über das Einkommensteuergesetz heute fort. Abgelehnt wurde ein demokratischer Antrag, wonach die Arbeitgeber für die durch das Lohnsteuergesetzverfahren erwachsenden Unkosten eine Entschädigung von 1»/, der Steuerbeträge entrichten sollen. Damit war die erste Lesung des Einkommensteuergesetzes erledigt und der Ausschuß vertagte sich.
Berlin, 28. Mai. Wie wir hören, trifft Fritjof Nansen morgen früh um halb 10 Uhr, von Oslo kommend, zu kurzem Aufenthalt in Berlin ein, um die Ansicht der zuständigen deutschen Stellen von der Möglichkeit der Erforschung der Arktis unter Zuhilfenahme von Luftschiffen kennen zu lernen. Reichsoerkehrsminister Dr. Krohne wird ihm zu Ehren morgen mittag im Hotel Adlon ein Frühstück geben, an dem u. a. Reichskanzler Dr. Luther und Dr. Eckener teilnehmen werden.
Berlin, 28. Mai. Die Deutsch-demokratische Fraktion hat im Reichstag eine Interpellation eingebracht, in der darauf hingewiesen wird, daß bei der Reichspräsidentenwahl amtliche Organe des Evangelischen Landeskirche evangelische Lehrer gemaßregelt haben, die für die Wahl von Marx eingetreten sind. Die Regierung wird gefragt, was sie bei den Kirchen oder Länderregierungen zu tun gedenkt, um die staatsbürgerlichen Rechte der evangelischen)!Lehrer zu wahren.
Hamburg, 28. Mai. Die Reiherstiegwerft ist in finanziellen Schwierigkeiten. 750 Arbeiter sind arbeitslos geworden.
Paris, 28. Mai. Nach der Meldung einer Nachrichtenagentur
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Und dann hat sie den anderen geheiratet, der ihr mehr zu bieten hatte. Was sie gewollt, das war ja erreicht! Er hatte seine Pflicht vergessen, er hatte das
„Gefällt es dir hier nicht, Laura? Es tut mir so furchtbar leid, wenn es dir um meinetwillen unbehaglich wäre, aber —"
„Ich kann mit dieser Frau nicht unter einem Dache wohnen. Ich kann nicht mit ihr an einem Tische essen! Das geht über meine Kraft!" flüsterte Laura mit zuckenden Lippen. Ich gehe zurück nach Berchtesgaden. Sie sollen mein Gepäck nur wieder aufladen. Sage es ihnen, Lore — sag', ich hätte eine Nachricht bekommen, sage was du willst, — nur daß ich hier nicht bleiben will."
„Aber, liebste Laura — du kannst jetzt nicht mehr fort: es wird ja ganz dunkel in einer Viertelstunde. Und allein den weiten Weg durch den Wald! Nein: Das gebe ich nicht zu! Magst du denn nicht in einem der anderen Hotels eine Unterkunft suchen? Zehn Minuten von hier ist eine ganz gute Pension —"
„Ja, ja! Nur nicht in ihrer Nähe! Nur nicht in einem Haus mit ihr!"
Sie hastete so erregt vorwärts, daß Lore, die wegen des Koffers einen neuen Befehl gegeben, Mühe hatte, sie einzuholen. Erst als die hohen Waldbäume das im Abendsonnenschein glühende Hotel und die weiße Gestalt auf dem Balkon vor ihren Augen verbargen, stand sie aufatmend still.
„Was wirst du von mir denken, Lore!" entschuldigte sie sich vor dem jungen Mädchen, das sie besorgt anblickte. „Man sollte sich besser beherrschen können, wenn man schon graue Haare hat, nicht wahr? Aber schau — dieses schöne Gesicht, das ich nur einmal in meinem Leben gesehen habe, es hat sich mir eingeprägt in einer unvergeßlichen SHmerzensstunde, es hat jahrelang vor mir gestanden, wre die Ursache meines Elends, wie die Zerstörerin in meinem Dasein! Sie, sie hat mir den Gatten geraubt, sie hat meinen Kindern den Vater genommen, sie hat mein Glück vernichtet! Wenn sie ihn noch geliebt hätte! Vielleicht hätte ich ihr allmählich eine ernste, tiefe Leidenschaft für ihn verziehen. Aber
Herz seiner Frau zertreten, er war ihr nachgestürmt, 'icht'" ' ' - " .
Laura warf einen forschenden, bestürzten Blick ! aus das von ihr abgewendete Gesicht. Aber kein Zug verriet, wie angstvoll, wie gespannt Lore auf die Antwort wartete.
rücksichtslos und unaufhaltsam. Sie konnte lächeln über ihre Eroberung und triumphieren in ihrer siegreichen Schönheit!"
Lore wagte kein Wort zu erwidern. Im stillen dachte sie freilich anders: Vielleicht hat sie ihn geliebt! Vielleicht fehlte ihr nur der Mut Zu dem schweren Leben, das er ihr zu bieten hatte. Nun verstand sie erst Margot von Staffenhagens harte Selbstanklage. Aber sie konnte auch Lauras Erbitterung begreifen. Es war Haß, leidenschaftlicher, glühender Haß, was aus diesen Augen funkelte, die noch so heiß und feurig glänzten unter dem ergrauten Haar. Mit einer Art wehmütiger Freude hatte sie die erregten Worte gehört, die ihr gleich in der ersten Stunde so deutlich die innersten Regungen dieses Herzens verrieten, in dessen Vertrauen sie sich langsam hatte einschleichen wollen. Eine Frau, die aus Eifersucht so grimmig, so dauernd haßte, sie hatte nicht ausgehört, den Mann zu lieben, der ihr treulos gewesen! Und wenn sie hörte, daß er in ihrer Nähe war!" —
»Ich glaube, ich verstehe recht wohl, wie es dir zumute ist", sagte sie. „ES gibt Schmerzen, die man nie vergißt, Bitterkeit, die man nie überwinden kann. Das habe ich auch erfahren."
Sie dachte an Albert, an die furchtbare Kränkung, die er ihr zugesügt, und es schien ihr plötzlich so seltsam urü» wunderlich, daß es seine Mutter war, mit der sie so vertrauensvoll durch die Dämmerung dahin- wanderte, daß sie säst laut ausgeseuszt hätte: Wie rätselhaft und verworren doch das Schicksal seine Fäden schlingt. Doch wie mahnend stand ihr wieder das traurige Gesicht des Kranken vor Augen, das ihr so wehmütig nachgeblickt hatte.
„Sag', Laura", fragte sie so ruhig als möglich, während sie dem letzten Lichtschein nachblickte, der noch auf den Steinwänden goldig hinzitterte — „wenn du nun durch irgend einen Zufall deinem Gatten begegnen müßtest — mein Gott, die Welt ist so Nein, seitdem
" an nichts anderes
„Es wäre das Furchtbarste, was mir geschehen könnte", murmelte Laura. Sie hatte jahrelang ihren Herzensjammer stumm in sich verschlossen. Uber in der Erschütterung dieser Stunde, in dieser fremden, großen Natur, in diesem Halbdunkel, in dieser Bergluft, die ihr Längstvergessenes zurückries, mutzte sie einmal aussprechen, was sie lange schweigend ertragen.
„Schau, Lore, als ich damals von ihm ging, weil er in seiner tollen Leidenschaft für jenes schöne Mädchen kaum verhehlte, wie er sich nach Freiheit sehnte, da glaubte ich bestimmt, es würde wohl eines Tages ein Brief von meinem Rechtsanwalt an mich kommen» der mir meldete, daß Paul die gerichtliche Scheidung verlange. Ich war entschlossen, mich zu wehren bis aufs Blut, ehe ich meine Kinder mir nehmen ließ. Und dann — als das gefürchtete Schreiben ausblieb, als ich nach einiger Zeit hörte. Margot von Thura sei Frau von Staffenhagen aeworden — da habe ich mit neuer Hoffnung, mit neuer Geduld gewartet, ob er nicht dennoch wiederkommen und sagen würde: „Verzeih mir! Ich bin geheilt! ich kehre reuig zu euch zurück." Ich fürchte, ich wäre schwach genug gewesen, um ihm zu vergeben — um meiner Kinder willen. Aber er kam nicht: Er schickte Geld — Geld, das ich nie angerührt habe, das ich für meine Söhne zurücklegen ließ. So habe ich mich denn ohne weitere Erwartui abfinden müssen mit meinem zerstörten Leben. U..o allmählich rede ich mir ein: Er ist tot, gestorben, damals, als er wegging. Ten Paul von früher, den lieben Menschen, der so feurig um mich warb, den Ehemann der ersten Jahre — den durfte ich lieb haben, nach wie vor. So habe ich in meinem Herzen eine Erinnerung übrig behalten, damit es nicht ganz leer und arm bliöb. Ich mag nicht mehr wissen, daß er noch lebt: der „berühmte Maler Martinger, der Herr Professor" — er ist ein Fremder für mich — ein anderer, an dem ich keinen Teil habe."
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schen Besatzungs folge dem Vizep, der, Reichsbahn! Mrbelauer vom der Reichsbahnd nicht angegeben, noch nicht aufgel Ausübung ihrer Münster, 28 der diesjährigen Die beiden Vors Loesch und Min - der Presse, denen ten her Jnteralli Oberpräsidenten soll, daß die Ber der Verordnung bieten eine Tätii Entwicklug feind Hörden bzw. Bes wendbar sind, di biete haben, fall Deutsche Schutz! namentlich verbr diesnial ein Ve: die Hohe Inte, wöhnlicher Staa Schutzbundausfli Beweis dafür, d zu einer Verschä anderer Stelle h
Leipzig, 28 . Norddeutschen C Republik der L Macher Fritz W rat. Vergehen > gehen und unbe Angeklagte sind
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(Fortsetzung folgt.)
Waffen, Sprenc an, dieses Mai Schiebel erhalte einem Jahr Ge zu io Monaten sind 5 bzw. 3 ! durch die Unters Ermäßigte Berlin, 28.! schen der deutsch worden sind, w! rigen bisher zu K1925 ab ermäßig ft von österreichisch KSur einmaligen lli Reichsmark, f ! Musreise oder W Reichsmark ur fti-Grenzübertritt MV Reichsmark. ! (Ätze zur Erhe!
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