trieb war; hat doch die Sense 23 Wandelgänge an Arbeit durchzumachen, bis sie gebrauchsfähig ist. Auch eine große Standuhr ist in dem Werk enthalten, welche die Arbeiter auf ihre Vesper- und Mahlzeiten aufmerksam machte, selbst eine Vesperglocke (Vesperschelle genannt) in robuster Form, hängt am Halleneingang, welche den Arbeitern die Arbeitszeit angekündigt hat. Mancher Besucher erlaubt sich den Spaß, die Vesperglocke in Bewegung zu setzen, daniit alle Anwesenden zünftig lachen müssen. Viele Besucher können sich kaum satt sehen an diesem Urkraftwerk, deshalb werden viele photographische Aufnahmen gemacht, worin die alte Hammerschmiede festgehalten wird und somit der ganzen Welt bekannt wird, wie auch der frühere Besitzer und Stifter derselben. Durch diese große Reklame im Deutschen Museum dürfte in Zukunft manche Auslandsbestel- lung auf Sensen nach Neuenbürg gelangen; es darf der Stifter des Werkes einen Stolz darauf haben und mit ihm der ganze Bezirk Neuenbürg, einen solchen Platz im Deutschen Museum einzunehmen. Herrn Architekt Ludwig Rest-Neuenbürg fiel die Hauptaufgabe in der praktischen Aufstellung des Werkes zu, er hat sich dieser Aufgabe gewachsen gezeigt, denn es ist ihm vollauf gelungen, das Werk in seiner Eigenart richtig aufzn- stellen.
(Wetterbericht.) Ausläufer eines im Westen befindlichen Tiefdrucks geben der Wetterlage in Süddeutschland unbeständigen Charakter. Für Donnerstag und Freitag ist, wenn auch mehrfach heiteres und vielfach trockenes, so doch zu zeitweiligen Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Bernbach, 26. Mai. Der Gesangverein „Konkordia Bernbach" erhielt auf dem Sängerfest in Reichenbach ani Sonntag bei starker Konkurrenz einen Id Preis in der 2. Landesklasse (bis zu 50 Sänger).
Dennach, 25. Mai. Bei dem gestrigen Musikwettstreit in Knielingen errang der Musikverein Lyra unter seinem Dirigenten, Herrn Ernst Becht, in der Mittelstufe, trotzdem die Kapelle die schwächste war, unter acht Bewerbern den l a und Ehrenpreis. Möge es dem jungen Verein vergönnt sein, unter der seitherigen Leitung weiter zu blühen und zu gedeihen. Hr.
Gaistal, 26. Mai Ter Männergesangverein „Liederkranz Gaistal" errang auf dem Sängerfest in Bruchhausen bei Ettlingen am Sonntag in der 1. Landesklasse (bis zu 35 Sänger) einen ersten Preis (Pokal mit Widmung und Diplom).
Herrenalb, 25. Mai. In Treuen der Heimat gedenkend, wird die Gesellschaft Herrenalb zu Stuttgart ihren Pfingstausslug Hieherrichten und in der Halle des Bahnhofrestaurants am Pfingstsonntag abends 8 Uhr ein Konzert veranstalten. Es darf wohl die Erwartung ausgesprochen werden, daß die Einwohnerschaft recht zahlreich die Gelegenheit benützt, die lieben Landsleute aus der Schwabenhauptstadt begrüßen zu können. Ihnen gilt ein freundliches „Willkommen!" Wir verweisen auf die Anzeige.
Niebelsbach, 25. Mai. Der hiesige Männergesangverein, welchen am letzten Sonntag unter Leitung seines Dirigenten, A. Schumacher, in Nußdorf OA. Vaihingen a. Enz, bei starker Konkurrenz zum erstenmal um die Siegespalme rang, kam preisgekrönt mit dem In Preis seiner Klasse, bestehend aus silbernem Pokal, nach Hause. Unter 15 Vereinen, die in zwei Klassen geteilt waren, war er mit 46 Punkten der zweithöchste Verein. Diese Leistung ist umso höher anzuschlagen, da der Verein erst seit drei Jahren besteht. Wir gratulieren zu diesem Erfolg und wünschen auch fernerhin alles Gute.
Württemberg«
Leonberg, 26. Mai. (Mord.) Zu dem schon gemeldeten Mord an Waldschütz Blaich ist noch nächzutragen: Der Mörder ist ein Bursche im Alter von 25 Jahren, der mit einigen anderen nach dem Sängersest in eine Wirtschaft zog. Er wurde von Waldschütz Blaich angehalten, der zum Heimgehen aufforderte. Darauf stach ihn der Bursche nieder und entfloh. Waldschütz Blaich brach nach einigen Minuten zusammen und wurde von zwei Bekannten in seine Wohnung verbracht, wo er seinen Verletzungen erlag. Der Mörder, Karl Schwarz aus Edenstetten in Niederbayern, konnte von den Landjägern gefaßt werden. Er ist schon öfter vorbestraft und soll schon einen Mord auf dem Gewissen haben. — Hiezu wird weiter mitgeteilt. daß der Mörder, ein Viehfütterer auf dem Ihingerhof, nach einem nichtssagenden Wortwechsel den Ermordeten auf der Straße abpaßte und kurzerhand niederstach.
Stuttgart, 26.Mai. (Ein WUrttemberger mit Amundsen.) Bei Amundsens Flug zum Nordpol ist auch ein WUrttemberger, der bekannte Flieger Karl Flucht aus Heimerdingen.
Stuttgart, 25. Mai. (Berbandstag Landw. Genossenschaften.) Unter Vorsitz von Oberregierungsrat a. D. Baier fand gestern die 44. Berbandsversammlung des Verbandes Landwirtschaftlicher Genos
senschaften in Gegenwart von 1000 Vertretern der verschiedenen Genossenschaften statt: Der Verband zählt 2009 landw. Genossenschaften mit 244 000 Mitgliedern. Der Vorsitzende hob hervor, daß es möglich geworden sei, die Kredite der Rentenbank den landw. Betrieben zugänglich zu machen. Es müsse dahin kommen, daß die Landwirte alle verfügbaren Gelder dem Darlehenskassenverein überlasten, um wieder billigere Kredite gewähren zu können. Es wurde eine Entschließung angenommen gegen die doppelte Umsatzbesteuerung, einmal bei Uebergabe der Roherzeugnisje an die genossenschaftliche Einrichtung und dann bei der Lieferung auf den Markt. Gegen diese schreiende Ungerechtigkeit wurde schärfster Widerspruch erhoben. Der Verbandsbeilrag wurde wie folgt festgesetzt: Kleinere Genossenschaften in Gruppe I 20 Mark, in Gruppe ll 35 Mark, mittlere Genossenschaften in Gruppe III 60 Mark, große Genossenschaften in Gruppe IV 150 Mark. Direktor Greiner hielt einen Vortrag über die Kredit- oersvrgung der Landwirtschaft.
Stuttgart, 26. Mai. (Fleischpreisaufschlag.) Die Stuttgarter Metzger-Innung hat mit sofortiger Wirkung den Preis für Rindfleisch l. Güte aus 1.15 (bisher l.10>, für Rindfleisch 2. Güte auf l Mark (bisher 95 Pfg) erhöht Die Preise der übrigen Fleisch- svrten bleiben unverändert
Mundelsheim, OA. Marbach, 26. Mai. Die falsche Flasche.) Im benachbarten Ottmnrsheim wollte sich der Landwirt Albert Jenner, Bruder der Traubenwirtin Maurer vou hier, als er vorn Kirchgang nach Hause kam, durch einen Trunk stärken und geriet dabei versehentlich an die Lysolflasche. Trotz ärztlicher Hilfe war er der Mann bis abends eine Leiche.
Tailfingen, 26. Mai. (Wer lieben will, muß leiden!) Dieses alte Sprichwort mußte auch ein junges, wenige Stunden getrautes Ehepaar im nahen Truchtelfingen, allerdings nicht ohne gewisses Selbstverschulden, erfahren. Am Samstag trat das junge Paar nach vielen überwundenen Schwierigkeiten vor den Traualtar und am Nachmittag fand die übliche öffentliche Feier im Wirtshaus statt, an der sich, weil der Bräutigam vom Dorfe stammte, eine recht rege Teilnahme der Freunde usw. zeigte. Als das Fest geendet und der zweite Tag der jungen Ehe graute, machte sich das Paar auf die Socken und wollte eine Auslandsreise nach Holland antreten. Koffer und Bündel wurden der Bahn zur Beförderung aufgegeben und schon wollte man in Ebingen in den Zug einsteigen, als die Polizei erschien und den jungen Mann schnappte und hinter Schloß und Riegel setzte. Ihr wurde von beteiligter Seite gesteckt, daß sich hinter der schnellen Abreise keine Hochzeitsreise zum Verleben froher, ungestörter Flitterwochen, sondern ei» Ausweichen vor angehäuften Verbindlichkeiten verborgen hält, was der festgesetzte Ehemann auch teilweise zugegeben hat. Er will wegen Verweigerung des elterlichen Segens zur Ehe die Auslandsreise vorgezogen haben.
Wurmlingen, OA. Tuttlingen, 26. Mai. (Aus Schwermut.) Die 28 Jahre alte Witwe Viktoria Wilhelm, geb. Schlecht, ließ sich auf der Strecke Wurmlingen—Tuttlingen vom Güterzug überfahren und zog sich namentlich am Hinterkops eine so schwere Verletzung zu, daß sie, in ihre Wohnung verbracht, nach kurzer Zeit verschied. Vor zwei Jahren verlor die Frau ihren Mann, der beim Holzfällen tödlich verunglückte und vor einigen Tagen eine Kuh, die über die Fabrikbrücke sprang und das Kreuz brach. Diese unglücklichen Vor- Kommnisse dürften die etwas schwermütige Frau, die zwei Kinder hinterläßt, zu diesem Schritt veranlaßt haben.
Schwenningen, 26. Mai. (Schwerer Motorradunfall.) Als der 25 Jahre alte Willy Haller von hier in Gesellschaft mehrere Freunde mit dem Motorrad auf dem Heimweg begriffen war, wurde er durch Auffahren auf das Straßenbankett vom Motorrad geschleudert und erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen er nach wenigen Stunden starb.
Ulm, 26. Mai. (Falsches Gerücht.) Dieser Tage war in der Stadt die Behauptung verbreitet, das Münsterhotel sei um den angeblichen Preis von 360000 Mark in den Besitz der Ortskrankenkaffe ubergegangen. Wie die Ortskrankenkaffe mitteilt, entspricht die Nachricht vom Ankauf des Hotels nicht den Tatsachen.
Tettnang, 26. Mai. (Konkurs.) In der großen Spritschieberangelegenheit von Wolfzennen erfahren wir, daß Uber das Vermögen des Eugen Brugger, Landwirts und Inhaber eines chemischen Werks, der Konkurs eröffnet worden ist.
Finsterlohr, OA. Mergentheim, 26. Mai. Als Landwirt Hoch von Burgstall nach seinen in der Nähe dieses Weilers im Pferch befindlichen Schafen schaute, wurde ihm ein schrecklicher Anblick. Die Schafe waren durch Schläge auf den Kopf mit einem harten Gegenstand so zugerichtet, daß 15 davon bereits verendet waren, während die übrigen wohl noch lebten, aber jedenfalls noch geschlachtet werden müssen. Hoffentlich gelingt es, den Täter ausfindig zu machen.
Bade«.
Pforzheim, 26. Mai. Der beim hiesigen Amtsgericht beschäftigte Gerichtsverwalter Emil Würfel machte am Samstag mittag mit feinem Verein „Liedertafel" einen Sängerausflug nach Eßlingen, wo er sich in ein Privatquartier 'begab. Kaum dort angekommen, erkrankte er schwer an den Folgen einer Kriegsverwundung. Er hat seinerzeit einen Granatschuß er
halten, von dem ihm zwei kleine Splitter im Gehirn zurückgeblieben waren. Diese verursachten jetzt eine Gehirnblutung, die rechtsseitige Lähmung, Verlust der Sprache und schließlich am Sonntag abend im Eßlinger Krankenhaus den Tod herbeiführten. Er hinterläßt eine Witwe und ein Kind.
Frauenalb, 26. Mai. Die Bestrebungen, staatliche Mittel zu erhalten, um die berühmte Frauenalber Klosterruine, das Wahrzeichen Frauenalbs und eine Sehenswürdigkeit des Albtals überhaupt, zu erneuern, dauern fort. Die Baufälligkeit der Mauern hat teilweise starke Fotrschritte gemacht, so daß das Betreten der Ruine mit Lebensgefahr verbunden ist.
Allmendshofen (Amt Donaueschingen), 26. Mai. Heute früh um 3 Uhr brach in dem Anwesen des Bahnarbeiters Adolf Scherzinger ein Brand aus, der nicht nur dieses, sondern auch das neuerbaute Gebäude der Witwe Theodor Schuhmacher und das des Landwirts Jul. Maier vollständig zerstörte. Das Mobiliar konnte teilweise gerettet werden. Verbrannt sind 4 Ziegen, 2 Kühe und mehrere Hühner.
Bernwchres
Ein Gauner als Klosterfrau. In Ulm machte sich dieser Tage eine Klosterfrau auffällig, die um Almosen bittend von Haus zu Haus ging. Da sie verschiedene Fragen in auffälliger Weise beantwortete und auch keinen ständigen Aufenthaltsort nachzuweisen vermochte, für den einige Wahrscheinlichkeit vorlag, machte rnan schließlich die Polizei darauf aufmerksam. Diese nahm die „Klosterfrau" fest und machte die Feststellung, daß man es mit einem Mann zu tun hatte, der das Kleid der Klosterfrau angelegt hatte, weil er auf diese Weise am ehesten den Wohltätigkeitssinn für sich mobilisieren zu können glaubte.
Raubmord. Der Besitzer des Egatshofes, Gde. Depenhausen, Jos. Lohr, wurde etwa 100 Mieter von seinem Anwesen entfernt, von einem Unbekannten erschossen und wahrscheinlich noch mit einem scharfen Instrument erschlagen. Lohr hatte einen größeren Geldbetrag bei sich, den er am selben Tag in der Nähe von Günzburg (ein Erbteil) erhob. Er wurde vollständig ausgeranbt. Als 'der Tat dringend verdächtig wurde sein Dienstknecht Joh. Görmann festgenommen.
Freches Diebespaar. Am Sonntag traute ein Pfarrer in Berlin ein Brautpaar. Am Montag fand er seine Wohnung ausgeraubt. Am Dienstag wurde das von ihm getraute Ehepaar verhaftet und gestand, den Einbruch bei dem Pfarrer verübt zu haben.
Verhaftung eines 50fachen Mörders in Jstip. Aus Jstip wird die Verhaftung eines Mohammedaners namens Muharren Aga Kerim gemeldet, dem die Behörden nicht weniger als 50 Morde
^MmechuneilWWWüL
dudelnde innere breude erküllt 8ie wenn gute Qedsnken sckneil zur Dal werden können.
— 8o ist es suck beim backen. —
Mt l)r. Oetker's backpuiver .backin' erreicken 8ie scbnell und zuverlässig Ikr 2iel.
bitte versacken 8ie Lrome-'I'örtvdeo:
200 g IKekl,
V« ?kd. geriebe blsncleln, V» bkunck Mucker,
Untaten:
150 g butter,
1 dlesserspitre 2immt,
1 leelöktelvr. Oetker's back- pulver Lsckin.
Me billig sick die Körtcken stellen, kann jede Hausbau selbst sekr leickt berecknen.
Zubereitung: 83intlicke lutsten verarbeitet man zu einem riemlick testen leig, rollt ikn dünn aus, stickt mit einem Weinglos dünne 8ckeiden aus und bäckt sie suk leickt gekettetem bleck ln mäüiger llitre keilgelb, block dem brkolten legt mon 2 8ckeiben mit dsrwiscken gestrickener Vonille-Lreme zusammen und üderriekt die Obeckläcke der lörtcken mit 8ckokolode. Vanille-Er eme: iVlan bereitet aus einem ?äckcken Or. Oetker's Vsnille pudingpulver der Oebroucksonveisung entsprechend unter kllnrukügung eines bigelbes eine Lreme. 8ckokolsdsnguL: 25 g geriebene 8ckokolode werden mit einem Kolben leeiökkel Kakao und2 bLIäkkel warmem Wssser und 40 g Puderzucker miteinander verrükrt und mittels eines llolzsps- tels die Obeckläcke der lörtcken mit d. 8ckokolodenguü bestricken. Verlangen 8le vollständige kereptbücker kostenlos in den Qesckiikten oder, wenn vergrikken, umsonst und portofrei von
vr. Oslkse, Sislskslck.
Lore.
33j Roman von Emma HauShofer-Merk.
Wiemanns Zeitungs-Verlag, Berlin W. 66. 1324.
„Weiß Ihre Frau, daß Sie so krank sind? Darf ich es ihr nicht schreiben?" Es kam zögernd von LoreS Lippen. „Sie war so gut zu mir, so liebevoll, als ich sie wiederfah. Ich meine —"
„Nein, Lore, nein! Solch ein Egoist bin ich denn doch nicht, daß ich jetzt um Verzeihung bitten möchte, ich als elendes, trauriges Wrack, nachdem ich mich nach vielen Fahrten gesehnt habe, als mein Lebensschiff- lein noch flott mit vollen Segeln dahinfuhr. DaS wäre das Unerträglichste, wenn ich jetzt mit »«einer armseligen Existenz ihr zur Last fallen müßte."
Sie hatten sich aus eine Bank im Garten gesetzt. Um einen Strauß rotglühender Granatblütsn flatterten ein paar Schmetterlinge; über den hoben Bäumen glänzten die Berge km Sonnenlicht. Tie hinfällige Gestalt wirkte inmitten der Schönheit nur noch melancholischer und ergreifender.
„Sie glauben nicht, Lore, mit welcher Selbsiironie ich manchmal vor mich hinlächle, wenn ich so einsam dasitze — ich sitze ja immer einsam — und über mein Leben nachgrüble. Der Prosa habe sch entfliehen wollen! Ich habe meiner Frau gegrollt, weil sie mir die Prosa nicht vom Leibe hielt. Sie können es ihr einmal später, wenn ich längst tot bin, erzählen. Lore, daß mir'S in meiner Erinnerung scheinen will, als hätte ich aus meinen Wanderjahren recht viel häßliche Prosa schlucken müssen, als Strafe dafür, daß mir mein Heim zu eng geworden."
Er zeichnete mit feinem Stock vier Striche k» den Kies, ganz in das Nachsinnen kranker Mensche« versunken, die, wie abgeschlossen von den anderen, dem Leben nur noch in stiller Betrachtung gegenübev- stehen. Als er aufblickte, begegnete er einem traurigen Blick, daß er plötzlich den Ton wechselte.
Aber gerade sein Bemühen, ihr etwas Scherzhaftes zu erzählen, ihre Aufmerksamkeit von sich abzulenken, ging Lore tief z« Herzen.
Ach. als sie sich dann verabschiedete, wie traurig er ihr die Hand schüttelte, wie er ihr nachblickte. So verlassen kam er ihr vor unter all den Kranken, die mit ihren Angehörigen herumgingen, die Zugend um sich hatten, die mit Liebe verwöhnt wurden, der Aermste, der Einsame. Am Gartenzaun lehnte sein Diener und schaute ein paar Kammerzofen nach, als wäre er überhaupt nur da, um Hich zu amüsieren. Diesem gleichgültigen Menschen war er überantwortet, wenn er irr der Nacht Todesqualen litt.
Lore konnte während der Heimfahrt, während der ganzen Nacht den Gedanken an den armen Kranke» nicht los werde». Sie dankte es Margot von Staffen- Hagen» daß sie den Zweck ihrer Leise verschwiegen hatte und sie »ur leise fragte, wie sie den Kranken gesunden habe. ES wäre Gr unerträglich gewesen, wenn sie von Herrn von Staffenhagen eine kühle, spöttische Bemerkung über ihren unglücklichen Freund hätte hören müssen.
Am nächsten Morgen schrieb Lore einen Brief a» Laura Martinger. Sie sagte kein Wort über ihre Begegnung mit dem Gatten. Sie erinnerte sie nur a« ihr Versprechen, zu ihr zu kommen, wenn sie sie ei» mal rufen würde. Ihre eigene, isolierte Stellung i» der Hotelgesellschast konnte j» einen Vorwa»- aboeben für dieses FreundschaftSopf«y da» sie forderte. Wen» Laura nur erst in Hrer Näh« war, wollte ft« allmählich ihre Gesinnung dem Gatten gegenüber zu erforsche» suchen und sie behutsam auf das Wiedersehen mit de« Kranken vorbereiten. Gleich nach Empfang ihre» Briefes wurde in Stuttgart ein Telegramm abgeschickt, das Lauras Ankunft meldete und schon am nächsten Tage durste sie die grermdt» -» de» Lerchte-gabene, yahrchof begrüße».
Lm-e fühlte sich doch »echt beschämt über die gut- gemeinte Heuchelei, mit der sie die liebevolle Fra« so rasch auf die Reise gelockt, als diese nun mit so besorgtem Gesicht forschte:
„Was ist dir denn geschehe«, arme Lore? Wie kann ich dir helfen? Ich bi» ja so froh, daß du gleich an mich gedacht hast."
Es blieb dem jungen Mätzchen nichts übrig, als zu erzählen, wie abweisend kühl man seit der Ankunft
ihrer Verwandten gegen sie geworden, nachdem sie erst unter den Gästen, die mit ihr die herrliche Höhenluft genossen, eine so freundliche Aufnahme gefunden: wie sehr sie sich nach einer so unantastbaren und gütigen Beschützerin gesehnt habe wie ihre lieb« Amu Martinger. Sie konnte nicht unerwähnt lassen, daß eine Dame sich freundlich ihrer angenommen habe. Bei dem Namen Staffenhagen sah Laura in jähem Erschrecken auf. Dann schüttelte sie den Kopf, als wolle sie sich mit dem Gedanken beruhigen: Gewiß eine andere Familie. Wie kämen gerade sie hierherl
Der Anblick der Gegend, in der Lanra z«m ersten Male an Pauls Arm herumgewandert war, nahm ihre Seele bald ganz geDaugeu mit wehmütig-schöne« Erinnerungen.
Sie waren rn der abendlichen KLM zu Mß auf der breiten, bequeme» Straße emporgewantzerr und standen nun vor dem Hotel, vor dem eben Lauras Koffer abgeladen wurde.
Margot vo» Staffenhagen saß in einem weißen Kleide aus dem Balkon und nickte Lore grüßend zu. Ihr dunkler Kops hob sich scharf von der hellbeleuchteten, Weiße» Hauswand ab. Die letzten Sonnenstrahlen warfen eine» goldigen Schimmer über ihr lächelndes Gesicht mit den berückenden Augen unter den hochgewölbten Brauen. So wunderbar schön sah sie aus in diesem rötliche» Glanz, als habe sie den Zauber der ewigen Jugend zu eigen. Totenblaß starrte Laura empor zu der lichten Erscheinung.
„Du kennst diese Frau, Lore", stieß sie dann mit heiserer Stimme hervor.
„Ja, gewiß — Aan von Staffenyagen! Ich sagte dtr ja, sie war die einzige, die sich »icht von mir abwendete, und ihr verdau« ich cS, daß wir überhaupt bleiben konnten."
Laura stand noch immer wie sestgewmHe» auf der Schwelle, mit finsterer Miene und düsteren Augen.
„Laß mich fort, Lwrel Laß mich wieder fort!" stammelte sie. „Hier kann ich nicht bleiben l"
Lore, die eben d«» Dien« Weisung gegeben, wohin der Kolier zu tragen wäre, wandte sich bestürzt um.
Fortsetzung folgt.)
Nachweisen köni Mörder war v Kalkankrieges i ben kehrte er j von der Genda
Stuttgart, 26
hoi waren zuges Zungrinder (unv x? Schafe. 4 Zic 1 50-55 (am 1 bis 38). Bullen (unv.), Iungrind 44 (35-42). Ku! bis. 18). Kälber
Regensburk Sellmaier brach hängende Fabril im zweiten Sto< hinab, wo sie n Auskommen der wird gezwcifelt.
Köln, 26. ll StceckejWalhein koiiiotive, der P Personenwagen getötet, der Heiz und wird seitdei Gröba, 26. in dem am Bat und Sägewerke Ursache ein Gro verschiedener Ar! chemische Fabril auch aus Dresb auf den Schutz gebung der Bra schenleben sind, Dagegen soll de Halle. 26. i Dienstmädchen e Gewitterregen u wirt wurde betä Berlin, 26 fordert in einer zügliche Einbrin Haltsordnung sü Kunden mit eine Berlin. 26. nahm heute die der Fassung an, der Grundlage !
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