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Nr. 24
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Aeutichland.
Hanau, 21. Mai. Das Lehrerkollegium der städtischen Oberrealschule in Hanau hatte, wie die Schulnachrichten der Anstalt Mitteilen, einstimmig den Beschluß gefaßt, zu beantragen, daß als erste Fremdsprache künftighin das Englische an die Stelle des Französischen trete, da es in nationaler, erzieherischer und wirtschaftlicher Beziehung die wertvollere von beiden Sprachen ist. Das Lehrerkollegium der Realschule Gelnhausen, Las der Hanauer Oberrealschule den größten Teil seiner abgehenden Schüler schickt, die Mittelschulen von Hanau und die Wirtschaftskrise der Stadt Hanau hatten sich ebenfalls für diese Umstellung ausgesprochen. Die Annahme des Antrags scheiterte jedoch an dem Widerspruch Des Lyzeums und des staatlichen Gymnasiums zu Hanau.
Dresden, 26. Mai. Der Rothardt-Prozeß mußte bekanntlich abgebrochen werden, weil Scheidemann Wegen Krankheit sich angeblich nicht ein zweites Mal als Zeuge stellen konnte. Die Kraft, nach Lugano zu reisen, hatte er aber noch. Von dorther schreibt ein Leser der „Dresdener Nachrichten": „Es dürste zweifellos für Sie von Interesse sein, zu erfahren, daß der Kasseler Oberbürgermeister Philipp Scheidemann sich gegenwärtig hier in Lugano-Castagnola, Pension Singer, aufhält, und wie ich Persönlich feststellen konnte, blühend und kerngesund aussieht und ganz und gar nicht den Eindruck eines Mannes machte, der wogen schwerer Krankheit nicht als Zeuge vor Gericht erscheinen kann. Hoffentlich ist ihm dies nun recht bald auf Grund der dort ersichtlich eingetretenen Heilung möglich!?"
Berlin, 26. Mai. Nach Blättermeldungen haben sich Dr. Luther und Dr. Stresemann bei den Regierungsparteien persönlich für die Annahme des deutsch-spanischen Handelsvertrags eingesetzt.
BerstSrknng der Rheinland-Besatzung.
Trier, 26. Mai. Die rheinischen Städte stellen mit der größten Besorgnis die Absicht der Militärkommandos fest, bei Räumung des Ruhrgebiets die freiwerdenden Truppen zum Teil in die sowieso überfüllten Garnisonsstädte am Mittelrhein und an der Mosel zu legen. In Trier hat die Besatzungsbehörde vor einiger Zeit, wie die „Trierische Landeszeitung" mitteilt, bei der Stadtverwaltung angefragt, ob es möglich sei, eine größere Anzahl von Wohnräumen für Besatzungszwecke freizumachen für den Fall, daß französische Truppen aus anderen Gegenden nach Trier verlegt würden. Die Stadtverwaltung hat erwidert, es sei unmöglich, bei der herrschenden Wohnungsnot weitere Wohnungen in den Häusern freizumachen. Es wurden dann Verhandlungen darüber geführt, ob es möglich sei, Häuser, die jetzt Bürozwecken dienen, freizubekommen, die Büros in zu errichtende Baracken zu verlegen und die freigewordenen Häuser für Wohnungen zu benutzen. Es besteht kein Zweifel, daß die Stadt Trier die neue Last nicht zu tragen vermag. Die rheinischen Städte hoffen, daß es dem Außenministerium gelingen wird, eine Herabminderung der Besatzungsstärke durchzusetzen.
Obstruktion im sächsischen Landtag.
Dresden, 25. Mai. Die zweite Beratung des Gesetzentwurfes zur Abänderung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen in der gestrigen' Vollsitzung des sächsischen Landtages führte zu ungemein heftigen Auseinandersetzungen zwischen heraus den bürgerlichen Parteien und den 23 Rechtssozialisten bestehenden Mehrheit und der aus den Linkssozialisten und den Kommunisten bestehenden Minderheit, welche die Verabschiedung der Vorlage durch Verschleppungsanträge und Obstruktionsreden zu verhindern suchten. Die Sitzung, die gestern nachmittag um 1 Uhr begann, dauerte heute morgen um 7 Uhr noch an. Unter den vierzig sozialdemokratischen Abgeordneten des sächsischen Landtags befinden sich 23 gemäßigte und 17 radikale. Seit länger als einem Jahre ist der linke Flügel bemüht, die Macht der 23 Gemäßigten zu brechen, die mit den Demokraten und der Deutschen Volkspartei die Regierung in Sachsen stützen. Der linke Flügel der Partei ist nach allen Anzeichen jetzt entschlossen, die Angelegenheit der Entscheidung entgegenzuztreiben. Den Anstoß dazu gibt die Reform der sächsischen Gemeindeordnung, die demnächst verabschiedet werden soll. Es ist eine der Großtaten Zeigners, daß er in den Monaten seines verhängvollen Wirkens die altbewährte Gemeindeordnung in Sachsen zerschlagen hat. Die nachfolgende Regierung mußte auf den Trümmern mühselig Wiederaufbauarbeit leisten und durch die geplante Reform sollen die letzten Spuren des Bolschewismus in der sächsischen Gemeindeordnung getilgt werden. Die sozialdemokratische Linke benutzt diese Gelegenheit, um gegen die 23 Gemäßigten, mit deren Hilfe die Reform verabschiedet werden soll, mobil zu machen. Der Berliner sozialdemokratische Parteivorstand beschwört die Sachsen, sich zu mäßigen und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß noch vor dem Parteitage in Heidelberg eine Beilegung -des Konflikts erreicht werde.
Ausland.
Wien, 26. Mai. Gestern vormittag wurden im Zusammenhang mit den blutigen Zusammenstößen zwischen Sozialisten nud Rechtsradikalen in Mödling sieben sozialistische Vertrauensmänner verhaftet und dem Wiener Landgericht eingeliefert. Die Nachricht von der Verhaftung löste unter Len Arbeitern der Jndustriebezirke große Erregung aus und in verschiedenen Betrieben wurde die Arbeit erst nach mehrstündiger Verspätung ausgenommen. Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei trat gestern Vormittag zu einer Sitzung zusammen und begab N darauf zum Bundeskanzler Dr. Ramek und Vizekanzler Waber. Die Abordnung forderte, daß die Arbeiter sofort freigelaffen werden. In den Abendstunden veranstalteten die Kommunisten eine Kundgebung vor dem Rathaus und auf der Ringstraße.
Mittwoch, den 27. Mai IW.
Paris, 26. Mai. Französische Heeresberichte melden verstärkte Tätigkeit der Parteigänger Abü el Krims in der spanischen Zone.
London, 26. Mai. Das britische Unterhaus hat Churchills Budget mit 331 gegen 139 Stimmen genehmigt.
Französisch-spanische Vereinbarunge«.
Paris, 25. Mai. Im heutigen französischen Ministerrat wird Painlevö über die zwischen Malvy und Primo de Rivera abgeschlossenen Vereinbarungen Bericht erstatten. Es heißt, daß diese Vereinbarungen folgende Punkte enthalten haben:
1. die Blockierung der Rifküste gemeinschaftlich mit Spanien;
2. die Möglichkeit für Frankreich, aus einen bestimmten Teil der spanischen Zone den Feind zu verfolgen und 3. eine Verständigung zwischen Spanien und Frankreich, um in einem gegebenen Falle die Vereinigung der Streitlüste und Vereinheitlichung des Oberkommandos zustande zu bringen.
Ju Erwartung Amundsens.
An Bord der „Frarn", Spitzbergen, 25. Mai, 7 Uhr abends. An Bord unseres Schiffes herrscht ungeheure Erregung. Wir erwarten die Polarflieger jeden Augenblick zurück. Gerade heute besteht ausgezeichnete Aussicht, daß die Flieger die Hilfsschiffe, wie erwartet, auffinden werden. Das aus Rußland uns gemeldete schlechte Wetter hat die Polarzone noch nicht erreicht. Der Himmel ist über der Dänen-Jnsel und den Amsterdam- Inseln noch klar, ebenso in westlicher und nördlicher Richtung. Die Sicht nach Norden ist gut. Trotz aller auch hier umlaufenden falschen Alarmgerüchte sind wir auf dem Posten und halten beständig Ausschau. Jeden Augenblick können wir das Singen der Motoren hören und die Flieger am Horizont austauchen sehen. Sofern die Flieger den Nordpol um die günstigste Zeit, um Mittag, verlaßen haben, müssen sie mit höchster Wahrscheinlichkeit um 10 Uhr abends hier eintreffen. Alles ist bereit, die kühnen Forsche r zu empfangen. _ _
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung
— Die Reichsbahndirektion hat den Oberbahnhofsvorsteher Franz in Calmbach nach Nordheim bei Heilbronn und den Eisenbahnobersekretär Frank in Amstetten als Oberbahnhofsvorsteher nach Calmbach versetzt.
B Neuenbürg, 25. Mai. Das gestrige Bezirksfest der evang. Kirchengemeinden in Conweiler war von nah und fern gut besucht, sogar Herrenalb und Dobel, Engelsbrand und Wald- rennach hatten Vertreter entsandt. Leider konnte das Fest des feuchten Wetters wegen nicht im Freien stattfinden, aber die schöne und geräumige Kirche nahm die Festpilger gastlich auf. Ewas über zwei Stunden dauerte das Fest und die freudigen Blicke der Jungen und Alten beim Verlassen der Kirche zeigten, daß das Fest für die Teilnehmer eine innere Bereicherung bedeutete. Außer Dekan Dr. Me gerlin und Pfarrer Klemm, die mit kurzen Worten begannen bezw. schloßen, sprachen Studiendirektor Dr. Schott von Ulm und Pfarrer Zeller von Dettenhausen.
Der erste Hauptredner, Studiendirektor Dr. Schott, sprach über das Christentum als eine Lebenskraft für die Jugend. Er ging davon aus, daß in der Gegenwart die Jugend in ganz besonderem Sinn Deutschlands Hoffnung sei. Den Fraüzosen wollen wir ihre großartige Rüstung als ihren Schatz lassen, den Engländern ihren weltumspannenden Handel und Verkehr, wir Deutsche haben die Jugend. Die Zukunft wird für unsere Jugend nicht leicht sein. Eine furchtbare Verantwortung liegt auf ihren Schultern; die Zukunft wird Kampf und Ringen sein. Und zu diesem Kampf braucht man Waffen. Nun werden in der Schule der Jugend Waffen für den Kampf des Lebens in die Hand gedrückt. Diese Waffen sind gut, aber sie reichen nicht aus. Auch die schulentlassene Jugend braucht eine Ausrüstung für den Lebenskampf. Studiendirektor Schott spricht über den Sport und seinen Wert für die körperliche Ertüchtigung der Jugend. Er spricht vom Wandern und beschreibt, worin unsere Dichter den Lebentzwert des Wasiderns erblickt haben. Aber die Lebenskraft für die Jugend liegt wo anders, sie liegt im Evangelium des Jesus Christus, wie es uns unsere Reformatoren neu geschenkt haben. Der Redner betont, daß er kein Pfarrer sei und nicht berufen, das Evangelium auszulegen, aber als seine Lebenserfahrung müsse er es bezeugen, daß die Jugend das Evangelium als Lebenskraft brauche. Daß die Jugend das Christentum brauche, zeige ein Blick auf das Familienleben. Ein Familienleben, das nicht durchflutet sei von den Kräften des Evangeliums, sei ein dürftiges. Daß die Jugend das Evangelium brauche, zeige ein Blick in die Geschichte. Er erinnert an die Reformationszeit. Wir Deutsche sind in gewissem Sinne doch ein auserwähltes Volk. Wir haben einen Luther gehabt und müssen Luthers Erbe wahren. Er erinnert an die Zeit vor 100 Jahren an einen Fichte, Stein und Arndt. Durch das Leben dieser Männer geht wie ein roter Faden das Bekenntnis zum Christentum. Wenn damals die Kraft des Christentums nötig war zum Wiederaufbau, dann auch jetzt. Der Blick ins Leben und in die Geschichte zeigt, daß das Evangelium Wunderkräste ausströmt. Es ist eine Wacht, die rettet alle, die daran glauben. Möge, so schloß der Redner, das Bezirksfest in Conweiler für die Jugend zu einer Stärkung und Befestigung im Glauben werden.
Der zweite Hauptredner, Pfarrer Zeller, sprach in wunderbar frischer und zum Teil auch humorvoller Weise für die Alten. Er führte aus: das Evangelium gibt den Menschen frischen Mut, reines Herz, klaren Blick. So viele Menschen werden im Lauf des Lebens verlebt und nörgelich. Muß das sein? Doch nicht. „So auch der äußere Mensch verdirbt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert" (Paulus). Also auch die Alten dürfen und müssen das Herz weit aufmachen für die Freude. In der Frühlingszeit muß auch der alle Adam die
83. Jahrgang.
Frühlingsparadieseswonne spüren. Ihr ganz Alten, wenn ihrs nicht spürt, setzt eine Brille auf! Doch nur der spürt wahre Freude, der Gott von Herzen dankt. Das Evangelium ist eine Lebensguelle für die Alten, weil es den Mut frisch macht. Und etwas anderes gehört dazu: Das Evangelium macht uns reinen Herzens. Je älter der Mensch wird, um so mehr spürt er die Schuld. Wir können uns nicht damit trösten: Ich Hab nie etwas Unrechtes getan, mir muß der liebe Gott schon ein gutes Plätzlein geben. Wir können auch nicht durch geistige Hebungen unsere Reinheit schaffen. Wir brauchen den Herrn Jesus, der uns rein macht von aller Sünde. Der Herr Jesus macht dann aber auch weiter unfern Blick klar. Es gibt heute wenig Menschen, die klar sehen. Die Lebensgewandtheit mancher Menschen ist weiter nichts als große Oberflächlichkeit. Sie fragen nicht darnach, was recht und unrecht ist, sondern darnach, was ihnen scheinbar Nutzen bringt. Jesus gibt uns Antwort auf unsere tiefsten Lebensfragen, Ausschluß über das Woher, Wohin und Wozu. Er ist uns die Lebensguelle, die unentbehrlich ist.
Eingerahmt waren die Vorträge durch die trefflich einstudierten Gesänge der Kirchenchöre bzw. Jungfrauenchöre Birkenfeld, Calmbach und Höfen. Auch die vereinigten Posaunenchöre von Calmbach und Birkenfeld trugen eindrucksvolle Stücke vor. Es waren erhebende Stunden, die die Festteilnehmer in Conweiler erlebten, wir möchten nur wünschen, daß sie eine dauernde Wirkung hinterlassen. '
Neuenbürg, 26. Mai. Zu dem Frühjahrskonzert der Sängervereinigung „Freundschaft" am vorigen Sonntag wird uns von berufener. Seite mitgeteilt: Pro- phezeihen ist immer eine zweifelhafte Sache! Das mußten zu ihrem großen Aerger alle diejenigen erfahren, welche ans sehr naheliegenden Gründen der Sängervereinigung „Freundschaft" für den vergangenen Sonntag ein leeres Haus geweissagt hatten. Und es wäre doch tatsächlich schade gewesen, wenn sich diese liebenswürdige Prophezeiung erfüllt Hütte, denn was da im Verlauf der Vortragssolge zu hören war, das gereicht der wackeren Sängerschar und ihrem unermüdlichen Leiter nur zur Ehre. Machte schon die stramme Disziplin, mit der die Sänger das Podium bettaten, einen überaus gewinnenden Eindruck auf die so zahlreich versammelten Zuhörer, so zeigte gleich der erste Chor „Frühlingszeit" von Köllner, daß der junge Verein seit seinem letzten Auftreten vor allem in qualitativer Hinsicht bedeutend gewonnen. Als vollends gar die anfängliche Befangenheit der Sänger überwunden war und uns der Mondenzauber einer „Maiennacht" (von Kern) umgab, da zeigte sich der Verein auf der Höhe seiner »Leistungsfähigkeit, und es ist bloß schade, daß sich namentlich der erste Tenor gegenüber den prächtigen Mittelstimmen nicht immer so durchsetzen konnte, als es manchmal wünschenswert gewesen wäre. Vielleicht genügt dieser Hinweis, dem rührigen Verein weitere Kräfte zuzuführen, damit das „Singen und Klingen" im Köllnerschen „Waldmorgen", mit dem „Gott soll gelobt sein", noch gewaltiger „das ganze Tal entlang" zieht. Im „Heimatsehnen" von Hugo Jüngst kam wohl unser aller Gefühl so recht zum Ausdruck: Heimat, nie vergeß ich dein! Der rauschende Beifall, der den Sängern jedesmal zuteil geworden ist, wird ihnen sicherlich ein neuer Ansporn sein, auf dem bisherigen Weg weiterzugehen — der Vollendung entgegen! Zwei Brudervereine: „Sängerbund" Gräfen- hausen und „Freundschaft" Conweiler, halfen das Fest verschönern und haben damit gezeigt, daß auch die Sängertteue kein leerer Wahn ist. Der stürmische Beifall, den beide Vereine ernten dursten, möge ihnen ein Lohn sein, der reichlich lohnet. Wie Blumen auf grüner Wiese, so hoben sich auf dem Untergrund der Chöre die Leistungen der mitwirkenden Solisten ab. Frau Greta Paseka, die uns ja längst keine Unbekannte mehr-ist, bot in drei Nummern sehr schöne Proben ihrer hohen Kunst (Rezitativ und Arie des Gabriel aus der „Schöpfung" von Haydn; Rezitativ und Arie der Agathe aus „Freischütz" von Weber; Rezitativ und Juwelenarie aus „Margarethe" von Gounod und Sprichwalzer pon Arditi). Ihr Organ, in den Mittellagen voll und wohlklingend, hat durch kunstgemäße Schulung sehr viel gewonnen und wird immer noch mehr gewinnen. Die Begleitung auf dem Flügel hatte in diskreter Weise und mustergültig Frl. Huber übernommen — wir sind es von ihr nicht anders gewohnt. In drei Klavierstücken (Scherzo aus Sonate op. 2 Nr. 3 von Beethoven, Walzer in s op. posth. von Chopin und Aufforderung zum Tanz von Weber) zeigte sie sich als Meisterin des Instruments. Der Bariton Herr Kirchgäßner- Pforzheim stand seiner Partnerin kaum nach, was umso mehr anzuerkennen ist, da er meines Wissens bis dato noch keine gesangliche Ausbildung genossen hat und mithin zu großen Hoffnungen berechtigt. „Am Meer" von Schubert, „Drei Liebchen" von Speher, „Lied an den Abendstern" von Wagner, „Dein gedenk ich, Margaretha" von Helmut fanden gebührende Anerkennung. Alles in allem: Das verflossene Frühjahrskonzert der Sängervereinigung Freundschaft" war, wie die kurze Notiz in Nr. 119 dieser Zeitung besagt, tatsächlich ein Erfolg, den ihm auch seine Neider nicht mehr schmälern können. Mit treudentschem Sängergruß!
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Neuenbürg, 26. Mai. Ein Bürger aus Schömberg, welcher jüngst das Deutsche Museum in München besuchte, schreibt uns: Die alte Hammerschmiede (Sensenschmiede) aus dem Jahre 1803 der Firma Haueisen L Sohn A.G. in Neuenbürg herstammend und von Herrn Kommerzienrat Arthur Schmid, Fabrikant, Neuenbürg, dem Deutschen Museum in München gestiftet, stellt dort eine Glanznummer dar. In Halle 74 ist das urgelungene Werk aufgestellt und bietet etwas ganz außerordentliches an Abwechslung. Die Vornummern alle rein und glänzend (Bergwerksleben), auf einmal die Halle 74 mit ihrer rußigen Aufmachung, das reine Echte, wie sie anno dazumal als Hammerschmiede (Sensenschmiede) im Be-
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