Moskau zu befolgen. Deshalb reiste Bucharin nach Oslo, wo bald danach auch Radek erschien, um die Zersplitterung der nor­wegischen Kommunisten zu verhindern. Aber ihre Anstrengun­gen waren vergeblich, und Frau Kollontah hatte sich in dieser Sache neutral verhalten, was natürlich bei den Machthabern in Moskau Anstoß erregte, da es gilt, für die kommende „Welt­revolution" Las gesamte Heeer der Kommunisten hinter sich zu haben. Auch im übrigen zeigte sich bei der russischen Gesandt­schaft in Oslo, daß etwas in die Quere gekommen war, indem Nikolajew zum Chef der Handelsabteilung mit einer Macht­befugnis ernannt wurde, die einen Eingriff in die Autorität des weiblichen Sowjetgesandten bedeutete.

Erdbebenkatastrophe in Japan.

Aus Paris liegt folgende Nachricht über das Erdbeben in Japan vor: Aus Osaka wird gemeldet, daß die Stadt vor­mittag 11.10 Uhr von einem Erdbeben heimgesucht wurde. Die Erschütterung dauerte drei Minuten und wurde auch in Kobe verspürt, dagegen nicht in Tokio und Uokohama. Nach den letz­ten Meldungen soll das Erdbeben hauptsächlich die Provinz Tadschima, die Küstengegend des japanischen Meeres, heimge- fucht haben. MO Häuser sind in Toyooka eingestürzt, ein Teil der Stadt steht in Mammen. Auch in anderen Städten des Küstengebietes ist großer Sachschaden zu verzeichnen. United Preß meldet aus TÄio: Sofort «ach Eintreffen der aller­ersten Nachrichten von der Erdbebenkatastrophe mietete der

Sonderkorrespondent der United Preß ei» Flugzeug, mit dem er das von dem Erdbeben betroffene Gebiet überflog. Sei» fol­gender Bericht ist der erste Bericht eines Augenzeugen ans dem Erdbebeujgehiet: Die Stadt Kinosaki ist am schwerste« heimge- sucht worden. Kinosaki ist durch seine heiße« Quellen berühmt «nd es gibt dort anher ««« Häuser» einige sehr große Hotels, die sämtlich durch Feuer zerstört worden find. Die ganze Stadt ist ein einziges riesengroßes Flammenmeer und vom Flugzeug aus sieht man «nr einige wenige ««Versehrte Häuser. Ueber Las Schicksal der Hotelgäste ist nichts bekannt. Jedoch glaubt man, daß es den meiste« gelungen ist, sich in Sicherheit zu bringe«. Toyooka hat am schwersten gelitten. Hier brach das Feuer an zehn Stellen zugleich ans «nd verbreitete sich mit rasender Schnelligkeit. Bon Len 25« Häusern wurde bei weitem die Hälfte ein Raub der Mammen. Die Ausgangsstraßen sind mit Flüchtlingen bedeckt. Nach einer wetteren Meldung durch United Preß aus Tokio beziffert sich die Zahl der durch das Erdbeben «ms Leben Gekommenen ans Grund der letzten Berichte auf Sü«; die Zahl der mehr oder minder schwer Verletzte« wird ans 1««« geschätzt. Der Gesamtschaöe« beziffert sich bisher ans 5«« Millionen Dollar.

Das Erdbeben in Japan.

Paris, 24. Mai. Der „Newyork Herald" berichtet über die Erdbebenkatastrophe in Japan, daß diese ernster sei als diejenige von zwei Jahren, Der Schiffsverkehr an der Westküste sei un­

terbunden und uian befürchte, daß auch eine Sturmflut gewütet habe. Eisenbahnzüge seien in voller Geschwindigkeit entgleist. Nach dem Erdbeben sei in Kinosaki eine Feuersbrunst ausge­brochen. Mehr als 600 moderne Häuser seien eingestürzt. Nach einer von Len Morgenblättern aus Osaka veröffentlichten Nach­richt soll das Industriegebiet verschont geblieben sein. Die a» stärksten in Mitleidenschaft gezogene Zone befinde sich im Nord­westen der Provinz Tajima längs der Eisenbahnlinie von Sa- nindo.

Osaka, 34. Mai. (Reuter.) Das Erdbebengebiet ist nicht größer als 25 Quadratmeilen. Die Verluste an Menschenleben werden auf 1500 Personen, die an Material auf 70 Millionen Yen geschätzt.

Amerika verlangt sei» Geld zurück.

Nach einer Reutermeldung aus Washington unternahm die Regierung der Vereinigten Staaten Schritte, um nicht nur von den europäischen Regierungen die geschuldeten Kriegsschul­den, sondern auch die nach dem Waffenstillstand aufgenommenen Wiederansbauanleihen wieder einzufordern.

Rrkordnotierung der deutschen Anteilscheine.

Newyork, 23. Mai. Die deutschen 7prozentigen Anteil­scheine erreichten heute eine Rekordnotierung von 95,75. Das ist 4Z4» Punkte Höher als der niedrigste Stand der Anteilscheine nach der Wahl Hindenburgs.

Geflügelseuchen.

Nachdem durch die Zufuhr von ausländischem Geflügel in Calmbach und Höfen in verschiedenen Gehöften die Hühnerpest ausgebrochen und mit einer weiteren Ausbreitung zu rechnen ist, wird erneut auf Beachtung der bei Ausbruch einer Geflügelseuche einzuhaltenden Vorschriften, insbesondere auf die beim Auftreten jeder seuchenartigen Erkrankung be­stehende Pflicht zur Anzeige bei der Ortspolizeibehörde hin­gewiesen (vergl. „Enzt." 1925 Nr. 47). Es ist verboten, die Leichen seuchenverdächtigen Geflügels auf öffentliche Wege, in Wasserläufe usw. zu werfen.

Für die Geflügelhalter empfiehlt sich, zur Vermeidung von Schaden jeweils frisch angekauftes, namentlich aus dem Ausland eingeführtes Geflügel auf die Dauer von mindestens acht Tagen vom alten Geflügelbestande abzusondern und be­sonders zu füttern und zu pflegen.

Im Interesse einer wirksamen Bekämpfung der Seuche ist strenge Durchführung der erforderlichen behördlichen Maß­nahmen und dauernde Ueberwachung des Handels mit Ge­flügel durch dis Polizeiorgane unerläßlich. (S. auch „Staats­anzeiger" Nr. 35/1925.)

Neuenbürg, den 25. Mai 1925. Oberamt.

Amtmann Heckel.

Bekanntmachung.

In der hiesigen Gemeinde ist die Hühnerpest ausge­brochen. Auf Grund des ß 323 des Ausführungsgesetzes zum Viehseuchengesetz v. 8. Juli 1912 (Reg.-Bl. S. 279) ist die Ausfuhr von lebendem, für die Seuche empfänglichem Ge­flügel aus dem Seuchenorte, das Durchtreiben von Geflügel durch den Seuchenort, sowie Geflügelausstellungen im Seu­chenorte, ebenso der Hausierhandel mit Geflügel innerhalb des hiesigen Ortes verboten.

Ealmbach, den 23. Mai 1925.

Schnltheitzenamt:

Hoernle.

Forftamt Calmbach

Vergebung der Arbeiten znr ErWetznng des Sleinbruchr

im Ttaatswatd Eiberg, Abt. Raugrund.

Vorstehende Arbeiten sind zu vergeben. Die Ueberschlags-

preise betragen:

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Entwässerungs-Anlagen. 507 ^

Maurer-, Steinhauer- und Beton-Arbeiten 1 540 ^

Chaussierung. 1 308

Schriftliche, bedingungsfreie Angebote, in Prozenten der Ueberschlagspreise ausgedrückt, sind bis spätestens Donners»

tag, de« 4. Juni, nachmittags 4 Uhr, beim Forstamt einzureichen.

Pläne und Bedingungen können täglich von 2 bis 6 Uhr nachmittags auf der Forstamtekanzlet eingesehen werden.

Freist». Feuerwehr Nruenbürg. Weckerlinie

Mittwoch, de« 27. Mai abends 7 Uhr,

Hebung.

Vollzähliges Erscheinen notwendig.

Das Kommando.

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während seiner langen und schweren Krankheit von allen Seiten erfahren durfte, für die so liebevolle Pflege im hiesigen Krankenhaüse, für die vielen Kranz- und Blumenspenden, sowie allen, welche ihn zu seiner letzten Ruhestätte begleiteten, insbesondere auch seinen. Altersge­nossen sagen wir unseren innigsten Dank.

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