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statistischen Bearbeitungen, nicht zu anderen Zwecke», namentlich nicht zu Steuerzwecken benutzt.
Stuttgart, 3. Mai. (Der Alkoholverbrauch.) Drch württ. statistische Landesamt berichtigt und ergänzt seine früheren Mitteilungen über den Alloho Werk rauch, Für das Jahr 1924 berechnet sich die erzeugte Obstmostmenge rricht zu 746 617 Hektoliter gleich 28F Liter auf den Kopf der Bevölkerung, sondern zu 1034 459 Hektoliter gleich 39,6 Liter auf den Kopf. Bemerkenswert ist die überaus hohe Einfuhrzahl des Jahres 1924 mit 665 961 Doppelzentnern, bei einer Ausfuhr von 84 000 Dz. Die Obstmosterzcugung mit 39,6 Liter auf den Kopf reicht nahe an den Durchschnitt der drei letzten Vorkriegsfahre mit 44 Litern heran. Der- mutmaßliche Bierverbrauch im Deutschen Reich berechnete sich für das letzte Vierteljahr 1924 auf 13,6 Liter für len Kopf der Bevölkerung und der Bierverbrauch für den Zeitraum April bis Dezencher 1924 auf 46Z Liter. Die Biererzeugung betrug in Württemberg im vierten Vierteljahr 1924 354 000 Hektoliter, in Bayern 2 661 OM Hektoliter. Die Branntweinerzeugung stellte sich von Oktober 1924 bis März 1925 auf 1228 700, Hektoliter oder durchschnittlich 204 783 Hektoliter monatlich gegen 127 300 Hektoliter im Monatsdirrch- schnitt 1923/24 und 168 603 Hektoliter im Monatsdurchschnitt 19WW.
Stuttgart, 4. Mai. (Fernschnellzüge.) Mit dem Inkrafttreten des Sommerfahkplans vom 5. Juni werden auf einigen Hauptschnellzugslinien wieder Fernschnellzüge mit 1. und 2. Wagenklasse eingeführt. Für die Benutzung dieser Züge wird ohne Rücksicht auf die Länge der durchfahrenen Strecke ein Zuschlag von 12 Mark in der ersten und 6 Mark in der zweiten Klaffe erhüben.
Dahenfeld OA. Neckarsulm, 4. Mai. (Blutschande.) Wegen Blutschande wurden die 19jährige Fabrikarbeiterin Irma Kühner und ihr Bruder Emil verhaftet und ans Amtsgericht Neckarsulm eingeliefert.
Hohenstaufen OA. Göppingen, 4. Mai. (Qualvoller Tod'.) Einer: schrecklichen Tod suchte sich eine 72jährige, hier wohnhafte Frau. Während ihre Angehörigen auf dem Felde beschäftigt waren, schleppte sich die sonst bettlägerige Frau in ihren Garten, übergoß sich mit Spiritus und zündete sich an. Infolge der Schmerzen rief sie um Hilfe, wodurch Nachbarn aufmerksam wurden. Diese verhinderten ein vollständiges Verbrennen, aber die Brandwunden waren so schwer, daß die Frau nach drei Stunden unter gualvollen Leiden starb. Der Grund der Tat soll in augenblicklicher geistiger Störung zu suchen sein.
Mm, 4. Mai. (Zapfenstreich.) Zu Ehren des zur heutigen Truppenbesichtigung anwesenden Generals von Seeckt fand gestern abend um 9 Uhr laut „Ulmer Tagblatt" auf dem Münsterplatz ein Zapfenstreich statt. Schon um 8 Uhr hatte sich eine nach tausenden zählende Menschenmenge, unter ihr auffallend viele den arbeitenden Ständen Angehörige, vor der Absperrkette Platzgaffe—Metallwarenfabrik versammelt, um dem ungewohnten militärischen Schauspiel beizuwohnen. Kurz nach 9 Uhr zog der Fackelzug der Reichswehr, an der Spitze ein Zug Infanterie mit aufgepflanztem Seitengewehr unter den stolzen Klängen des „Friedericus Rex" die Hirschstraße herauf, um an der Platzgaffe auf den Münsterplatz einzuschwenken. Gleichzeitig traf auch General von Seeckt im Kraftwagen ein und nahm mit zahlreichen Offizieren vor dem hell erleuchteten Münsterportal Aufstellung. Angesichts unseres Münsters, das im Widerschein der brennenden Fackeln einen gespensterhast großartigen Eindruck hervorrief, nahm sich die militärische Feier erhebend ernst aus. Nachdem die Musik mehrere Choräle und Märsche gespielt, erklang der „Große Zapfenstreich" von der inzwischen ins Unübersehbare angeschwollenen Menge mit Enthusiasmus begrüßt. Um X10 Uhr erfolgte der Abmarsch der Truppen. General von Seeckt wurde von der Menge stürmisch umringt und begrüßte sie aufs freundlichste. Sodann erfolgte die Abfahrt des Generals.
Tagung des Fremdenverkehrsverbandes.
Aus der am Sonntag in Gmünd stattgehabten Mitgliederversammlung des Verkehrsverbands Württemberg-Hohenzol- lern fanden folgende Entschließungen Annahme: Bei der Übernahme unserer Eisenbahnen hat die Reichsbahn die Verpflichtung übernommen, die begonnenen Nebenbahnen in Württemberg und Hohenzollern vollends auszubauen und dem Betrieb zu übergeben. Die Versammlung fordert den raschen Ausbau dieser Nebenbahnen und bittet auch die Regierung, diese Forderung nachdrücklich zu unterstützen. — Nachdem bereits in anderen Gebieten Süddeutschlands Bahnen für den elektrischen Betrieb umgebaut werden, bittet die Versammlung, auch der Elektrifizierung der Bahnen in Württemberg das Augenmerk zuzuwenden, und verlangt, daß diese im selben Verhältnis ge
schieht wie in unseren Nachbarländern. Im Fahrplan 19»4 wurden 65 Prozent Pers onenzug kilometer gefahren. Im Jahre 1925 sollen 71 Prozent der Zugkilometer des letzten Friedensfahrplans gefahren werden. Württemberg ist dadurch besonders im Nachteil, well es gerade vor dem Krieg die gefahrenen Augkilo- meter auf ein Mindestmaß beschränkt hatte. Die Versammlung verlangt, daß zum gerechten Ausgleich in Württemberg ein höherer Hundertsatz an Personenzug-Kilonietern gefahren werden kann. — Seit 1. Mai hat die Deutsche Reichsbahn eine Erhöhung der Personentarife um 10 v. H. eingeführt. Abgesehen davon, daß die seitherigen Personentarife im Verhältnis zu denen vor dem Kriege schon sehr hoch waren, bedeutet eine weitere Erhöhung eine Schwächung der Verkehrs und eine breitere Abivanderung in die niedrigeren Wagenklaffen. Auch der Verkehr der Ausländer wird durch Tariferhöhungen immer mehr Wer ausländische Bahnen gelenkt und die Reisen nach Deutschland permindert. Ferner wird eine Erhöhung der deutschen Personentarife dazu betragen, das Reisen von Deutschen im Ausland zu vermehren. Die Versammlung bittet, die Tariferhöhungen wieder rückgängig zu machen und durch Ermöglichung billigen Reifens den Verkehr zu heben. Nach Zeitungsmitteilungen ist beabsichtigt, an Sonntagen die Briefzustellung die unterlassen. Die Abschaffung der Briefzustellung an Sonntagen würde nicht nur für die Geschäftswelt, sondern auch für den Reiseverkehr eine große Schädigung bedeuten. Die Versammlung verlangt, daß auch künftig die Briese an Sonntagen in einem Bestellgang wie seither zugestellt werden.
Baden
Heilulberg, 4. Mai. Wegen eines schweren Bertrauens- bruches hatte sich vor dem hiesigen Schöffengericht der Fabrikant .Karl Koch aus Flomersheim zu verantworten. Er war vom Vorstand der unterbadischen Trrrnerschaft beauftragt worden, als Führer der am Kreisturnfest in Konstanz am 15. Aug. 1924 teilnehmenden Turner einen Sonderzug Heidelberg—Kon-! stanz hin und zurück zu bestellen und zu bezahlen. Er ver- j brauchte jedoch den Betrag von 11000 Mark, um seine Gläu- j biger zu befriedigen und stellte für die Sonderzüge Schecks ohne l Deckung aus. Das Gericht verurteilte ihn zu 8 Monaten Ge-: fängnis. !
Tauberdischofsheim, 4. Mai. Am Samstag brach im be- j nachbarten Jmpfingen in der Schreinerwerkstätte von Georg ' Scheidler Feuer aus. Bei dem herrschenden Winde griff es > sehr rasch auf die umliegenden Gebäude über, die in diesem ! Ortsviertel sehr eng aneinander- gebaut waren. Dem Feuer zum Opfer fielen das Wohnhaus, die Scheuer mit Stall, die ^ Werkstätte mit Holzremise des Schreinermeisters Scheidler, die! Scheuer mit Wohnhausanbau des Landwirts Anton Kuhn und. die Scheuer- mit Stall des Landwirts Josef Kuhn. An aus-! wärtigen Feuerwehren waren erschienen die von Werbach, Hoch- ? Hausen, Tauberbischofsheim und Dittigheim. Nach Verlauf! von drei Stunden konnte das Feuer gelöscht werden. !
BerMißchte«.
Heiteres von der Wahl Der „Hofer Anzeiger" erzählt folgendes Geschichtchen: Wie die Wahlergebnisse zustande kommen, welche leitenden Motive die Köpfe bewegen, zestft so richtig charakteristisch ein kleines Beispiel ans einem nahen Kleinstäüt- chen. Da wurde eine Wählerin gefragt, ob sie denn auch den „Richtigen" (Zentrum) gewählt habe. „Ja freilich, den mit der Kerze in der Hand!" Dabei zeigte sie auf Hindeirburg, der den Feldmarschallstab trug, den sie für eine Kerze hielt.
Mit 206 Oo<> Mark flüchtig gegangen. Mit 200 000 Mark flüchtig gegangen ist der 25 Jahre alte Handlungsgehilfe Blumenthal in Hamburg. Blumenthal kassierte am 28. April für seine Arbeitgeberin den Betrag von 200 000 Mark. Das Geld sollte er am 29. April aus einer Bank einzahlen. Er hat sich, wie sestgestellt wurde, noch am gleichen Tage einen Auslandspaß besorgt. Dieser Paß trägt die Nummer 5167/25 und das Visum des italienischen Konsulats. Danach steht fest, daß Blumenthal versucht, ins Ausland zu entkommen. Die Spur weist zunächst nach Zürich. Der Defraudant Blunrenthal ist etwa 1,62 Meter groß und hat dunkelbraunes Haar. Seine Augen sind braun und die Stirne breit und hoch. Er trug einen englisch gestutzten Schnurrbart. Die Nase ist etwas nach außen gebogen und die Unterlippe aufgeworfen, das Kinn hervorstehend, das Gesicht schmal. Blumenthal trug eine schwarze Hornbrille und einen blauen Gabardrneanzug, sowie einen Ma- rengoüberzieher zweireihig mit Gürtel, einen weichen Hut und breite, schwarze Schnürstiefel.
Opfer des Alkohols. Einen schreckliche« Tod fand in Wutt- rienen bei Mlenstein der 50 Jahre alte Arbeiter Ritter. MV ehemaliger Schachtmeister besaß der dckn Trunk ergebene Mann noch zum Sprengen von Gestein bestimmte Dhnwmitpatrane«. Schon mehrere Male hatte er geäußert, daß er, wenn man ihn ärgere, das ganze Dorf in die Luft sprengen werde. Als er dieser Tage wieder einmal dem Alkohol stark zugesprochen hatte, versuchte er seine Drohung auszuführen. Während seine Fra» vom Hause abwesend in Arbeit war, suchte er eine große Sprengpatrone aus seinem Handwerkskasten hervor u. brannte die Zündschnur an. Die erschreckten Kinder des Unholds flüchteten schreiend auf die Straße, ihnen nach, die Dhnamitpatrone in der Hand, der Vater. Kaum aber befand er sich auf der Dorfstraße, als eine furchtbare Explosion erfolgte. Ritter war sofort tot. Sonst wurde kern Unheil angerichtet.
Noch ei« Toter des Eisenbahnunglücks bei Stargard. Wie man aus Königsberg meldet, ist gestern der bei dem Eisenbahnunglück im polnischen Korridor schwer verletzte Professor Dr. Max Hensel früh im Dirschanrr Krankenhaus gestorben, das 29. Opfer.
Der Hamburger Bankdieb in Triest verhaftet. Der Triester
Polizei ist es, wie von dort gemeldet wird, gelungen, eine« Hamburger Tefrckudanten festzunehmen. Vor drei Tagen verschwand, wie oben gemeldet, plötzlich aus Hamburg der Bankangestellte Max Blumenthal unter Mitnahme von 200 00V Goldmark, die er der Kasse seiner Bank „entlehnt" hatte. Blumenthal mietete ein Flugzeug, das ihn nach Zürich brachte und von dort gelangte er im Schnellzug nach Triest. Er war in einem bescheidenen Hotel abgestiegen, wurde aber doch von der Polizei ausfindig gemacht. Blunrenthal wird unter strengex Bewachrrng an die deutsche Grenze ochgeschoben werden.
Ein Hausthrann von seine« MqgL erschossen. In Caen (Frankreich) hat ein 19jähriges Dienstmädchen den Leutnant Petitpas vom 129. Infanterieregiment, bei dem sie bedienstet lvar, erschossen. Das Mädchen erklärt, in Notwehr gehandelt zu haben. Der Leutnant habe seine Frau schwer mißhandelt, so daß diese ohnmächtig zusammengebrochen sei. Daraufhin habe das Dienstmädchen die Verteidigung der Frau ergriffen und sei infolgedessen ebenfalls von dem Offizier bedroht worden. Es habe dann auf ihn zwei Revolverschüffe abgegeben, die ibn auf der Stelle töteten.
Schwerer Sturm ans der atlantischen Ozea«. In den letzten 18 Stunden hat der auf dem atlantischen Ozean herrschende Sturm -beträchtliche Merrschenopfer gefordert. In der Nähe der Küste von Muschottland sind eine Reihe von Schiffen gesunL» oder auf Grund geraten. Die Notsignale, die in der letzten Nacht an verschiedenen Punkten der Küste ausgenommen worden sind, stammen von dem.Dampfer „Clackman", der heute vormittag in dem Hafen eingelaufen ist mrd der berichtete, daß er mit Mm Schoner „Cap d'Or" zusanrinengestoßen sei. Die Frau des .Kapitäns und vier- Mann der Besatzung der „Cap d'Or" sind bei dem Zusammenstoß ertrunken
Keine Bibeleinfuhr ins Sowjetparadirs. Der LorrLoner Presse-Funkdienst teilt mit, daß auf der Jahresversammlung der britischen und ausländischen Bibelgesellschaften in London bekanntgegeben wurde, von den bolschewistischen Behörden würde jede Bibeleinfuhr nach Rußland abgelehnt. Die Einfuhr ist streng verbaten, und auf eine Anfrage der Bibelgesellschaft bei dcnr russischest Geschäftsträger in London, ob es eventuell gestattet wäre, die Bibel in Rußland zu drucken, sei gar keine Antwort gekommen' Auf der- Versammlung wirrt« behauptet, viele Bauern in Sibirien wären gerne bereit, eine Kuh für eine Bibel herzugeben. Bisher sei aber jeder Versuch, Bibeln nach Rußland einzuführen, gescheitert. <
Der Lebensretter. Eine junge Dame schreit im Wasser: „Hilfe! Hilfe!" Ern Herr schwimmt zu ihr hin und ruft: „Schwimmen Sic mir entgegen!" — „Nein! Nein!" schreit sie erregt, „Sie sind nicht der Richtige!"
(tzedankerrsplrtter über Reklame.
Reklame ist das markanteste Schlagwort unserer Zeit; «S ist unmöglich, es zu übersehen.
Die Reklame verbindet Welten -
*
wie die Wellen des Radio.
Der tüchtigste Geschäftsmann ist der, der die Reklame als Sprachrohr seines Wirkens so zu -benutzen versteht, daß man schon beim Anblick des Namens seiner Firma weiß, was er auf den Markt bringt.
Die Reklame wirkt nur, wenn sie sinngemäß und in der richtigen Form so angewendet wird, daß sie «.irren nachhaltigen Eindruck hinterläßt.
Lore.
l8) Roman von Emma Haushofer-Merk.
Wiemann« ZeitungS-Verlag. Berlin W 68. 1924.
Lore atmete aus, da man nun stillsitzen «nd schweigen durfte. Sie hatte kaum einen Blick auf das Programm geworfen, das lebende Bilder: „Rheinsagen", ankündigte. Als aber der Vorhang emporrollte, nahm der Anblick der wunderbaren Lorelei, die hinter dem lichten Gazeschleier wie eine berückende, überirdische Gestalt erschien, sie doch ganz gefangen. Unter den Klängen der traumhaft Weichen Musik gaukelten in gelbem Dämmerlicht poesievolle Märchen vorüber, Nixen und Wasserjungfrauen, von den reizendste» jugendlichen Erscheinungen verkörpert.
Lores, nach Schönheit lechzende Nngen schwelgte« in stummem Entzücken in diesen zarten Farben« in diesen harmonischen Linien und gerade da- Geheimnisvolle, fast Geisterhafte wirkte mächtig auf ihr Gemüt. Sie war noch ganz verwirrt und berauscht, alr unter dem lautesten Beifallklatschen der Name Mar- tinger an ihr Ohr schlug. Dieser Name, der ihr immer lieb und wert gewesen, der ihr seit heute mit flammendem Rot die Wangen übergoß! War sie d<enn bei klaren Sinnen, wenn sie ihn nun von allen Lippen zu hören meinte! Alles, was sie an diesem einen, ereignisvollen Maientag mit so raschklopfenden Pub- sen durchlebte, «S ward ihr ja immer mehr zum Wunder.
Paul Marttnger, der Freund ihrer Kindertag«, Paul Martinger, AlbertS Vater, der den eigenen Sohn zehn Jahre lang nicht gesehen, er stand da plötzlich vor ihr, umringt von Menschen, di« ihn beglückwünschten, die ihm dankten, die ihm vorgestellt werden wollten, um ihm ihre Anerkennuna auSzudrük- ken. Sie hatte wohl darüber sprechen Horen, daß die lebenden Bilder von einem Künstler hergestellt werde« jollten, aber wie hätte sie denken können, daß gerade der eine Maler, den sie kannte, in ihre Heimatstadt
Die Augen des Gefeierten irrten im Saale umher, schienen sie zu suchen, zu grüßen. Ja, wahrhaftig! In fast unhöflicher Hast brach sich Marttnger Bahn durch die Reihen der fremden Leute, die ihn umdrängten, und trat auf das junge Mädchen zu, das ihm, noch ganz starr vor Ueberraschung. entgegenstarrte. Erst jetzt, als er vor ihr stand, sah sre, wie die Jahrs ihn verändert hatten. Sein schwarzer Kops war ergraut, eine tiefe Falts durchfurchte seine Stirn, und wenn die Augen auch noch feurig glühten, er machte doch einen sehr gealterten Eindruck mit dem müden Zug um die bärtigen Lippen, mit der freudlosen, nachläs- sigen Haltung der einst so stolz erhobenen Gestalt.
Mit einem ernsten» bittende» Blick sah er da- junge Mädchen an.
„Sie geben mir doch di« Hand, nicht wahr, Lore!" sagte «r l«s«, während er zögernd ihr seine Rechte
„Ich bi» hocherfreut, Herr Professor, daß Me sich «einer erinnern!^ ries sie lebhaft. „Wie wunderlich Sie fragen? Wenn doch alle Auge» auf Me gerichtet sind und alle Hände sich Ihne» entgsgenstracke»."
„Ach war!" brummte er. „Was «»ach« ich «tv denn au» dieser offiziellen Höflichkeit. Da- HÄe ich oft genug genossen. Von Ihne« will ich nicht al» Künstle» begrüßt werde». Sie solle» nicht Professor zu «ir sagen! Al» alten Freund sollen Me mich anschauenl Ich wollte. Sie sagten wie früher manchmal: »Papa Marttnger". Wissen Sie noch? Ach, Si« glauben «- nicht, wie «» mir zumute war, al» ich da hinter dem Vorhang tn den Gaal herausschaute und plötzlich ein schlankes, iungeS Paar austauchen sah! Sie und meinen Albert! Ich hatte da drinnen zu tun. Ich war festgenagelt an meinen Platz! Aber ich weiß auch nicht, ob
ich mich herau-gewagt hätte. Eine Beschämung, eine Reue ist über mich gekommen, daß es mich fast
zu Boden warf. Langsam habe ich ihn erst wieder erkennen müssen, meinen eigenen Jungen, meinen Albert — wie ein Fremder ist er mir, der liebe, hübsche, große Mensch! So lange, so lange habe ich ihn nicht Wieds« gesehen "
ite «» son
dem schmerzlichen, leidenschaftlich bewegten Ton, in de« er sprach, von dem heißen, traurigen Blick, den er im Saale herumschickte, als suche er angstvoll nach dem Verlorenen.
„Sie werden es nicht begriffen haben, Lore. Ich begreife e- selber kaum! — Ein ganzes Jahrzehnt, ohne meine Kinder zu sehen! — Aber was ich in dieser kurzen Viertelstunde da drinnen durchlitten habe, da- war eine Strafe, in der sich Jahr« abbüßen! Glauben Sie mir es, Lore!"
Sie sah ihn erschrocken an, es klang wie Schluchzen durch seine Stimme und sie fürchtete, der Tieferschütterte würde plötzlich vor ihr zusammenbrechen in seinem fassungslosen Schmerz.
„Sie sollten sich mit Albert aussprecheu," «einte
sie- zaghaft.
Aber er faßte ihr« Hand, drückte sie fest «nd sagte:
' - ' "" ich fort! ' '
„Nein, nein, Lore! Ich WM fort! Gleich fort! Ich kann ihm nicht begegnen! Ich könnte es nicht ertrage», daß er sich von mir abwendete. Um Verzeihung bitten
— da- kann ich doch nicht, Lore, nicht wahr? Wie ein Bettler mich abwsiscn lassen, wenn ich ihm meine Hand gebe! Ich war pflichtvergessen gegen meine Kinder — gegen meine Frau! — Bet dem Gedanke« wird «» mir dunkel vor den Augen! Aber ich freue mich pon ganzem Herzen, daß ich mit Ihnen gesprochen Hab«, Lore! Sie werden jetzt mein guter Genius sei«. Mein« Glücksbringerin! Sie sollen ihm Grüße von mir jagen! Bon Ihren Lippen werden sie ihm freundlich ins Ohr klingen! Warm« Grüße vo» seinem Va* ter, nicht wahr. Lore?"
«Gern, gewiß! Aber Sie sollt«« nicht sortreis^r
— »ein! Nur ein paar Stunden bleiben Sie noch, bi- —"
Me brach mitten im Satze ab, denn die Herren des Komitees traten aus den Professor zu, um ihm offiziell ihren Dank auszudrücken und ihn zu einem Ehrenplatz an dem Festbankett zu geleiten. Ihr Vater und Großvater blickten befremdet, mißbilligend auf das Zunge Mädchen, da» wieder die Blicke auf sich zog, da- wieder durch ihr Benehmen Auffshen hsrvorrres.
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Berlin, 4. 2 in der er sich sei cmsall erlitten.
Altona, 4. il Familie in Schal unterhielt mit e! den Eltern nicht chen die Aterlich angab, in die E Sperre und sah Als das Mädch Vater sprang ihr Breslau, 4 Mitteilen, stürzte Brockmeller au Domsau an der vor ihm fahrend den Insassen, de> Amtsgericht Bre gen kamen mit ' anwalts Springc davon,
Budapest, 4 der angesehene ! eines verhangne für den General schrieben, das f Apotheker geltt gestorben. Die! fängnis verurteil New-Dork mittag 11 Uhr z 1600 Meilen, j Besatzung beirrst Flugdauer ist ai in Portorico dir Departement gil stattung beider L Gas erlaube.
Leipzig, 4. der Republik k hannoversche L Ernst Ehlert, Meyer, alle ar Proehl-Duelfh der Dreher Fr Rickmann-Wal Hilfe zum Hock des Republrksi bung, Berbreck
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