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ssenbote). Der frühen )engstler, wurde von, ,s der Fälschung eine, ns der Unterschlagung
Wahl) Kommt d» Sedclhofgasse und en Namen auf »nt gewählt. Sie ant- >er diesmal mutz ich Zettel geschickt, ach
ierbauvereins.) Hier s in die Wege ge- haltung des Ulmrr hresbeitrag ist auf cechender Aufruf iß chnet worden. Der 'Petto: a. D. .Dm«
frecher Bettler ist j„ enden Hofbesitzer, eine geschah und im Lause npfangeneu Most aus er an den Brunnen, uf den rabiaten Ku«. tef: "Komm nur H«, a Zuchthaus, mir is> mm, verschwand du auch in Eriskirch lu n der Zeit, daß Mi>- r des flachen Lande; s sind die Jüngsten
vielfach auf fruchtbaren Boden gefallen sei, und verspricht nochmals feierlich, datz alle Einzelheiten bei den Angaben geheim gehalten werden würden. Sie erzählt, daß ein Einbrecher bei Mer Einschätzung zur Einkommensteuer gebeten habe, eine Summe Abziehen zu dürfen, weil er „bei seinem letzten Geschäft einige Werkzeuge verloren habe, wodurch sich der Gewinn verringert."
-ten Schauspielhaus beweguug erhob« Theatcrbetrieb n» ün Lichtspieltheater ge kommenden Urn- unz, daß nichts Ander Stadr entspre- üfen, daß jedoch bis ' !n öffentlichen Mühen Zweck erhalte« s
Herrn' In diese« iten aus den Werten einigen in Weft- eutschen Lande, um : Sonrmerbehutung etwa I I 000 Schau- ichbarten Branchen Käufer und Muster odiich interessierten in einem Tage eine » die Saison Neues at sich in England ,r letzten Tagen des nodisch interessierte us der Straße zeigt. Zn den Vereinigten ler und andere, die rbeutet haben, offi- , damit sie zur Ein- c. Es wird ihne« ingaben zugesichert. Ilrs. Madel Reinecke diese Aufforderung
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ct, als der Sohn rin verheiratete; auf das Pflicht- ich nun auch mit in dem Geschäft skraft geworden, ster Ehe doch als wenn Lore noch is Ding gewesen gewachsene Mäd- s, dem pikanten, und dem schön- r förmlich leuch- lefärbten Gesicht.
sah ihre kleine aus!
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tsetzung folgt.)
Hmrkel «nd Verkehr.
Stuttgart, 27. April. (Landesproduktenbörse.) Bei schleppendem «escbäitsaang ist die Lage auf dem Setreidemarkt unverändert ruhig. Es »stierten je 100 Kilogramm: Weizen 21—23.50, Gerste 23—27, Roaaen 20 23.50, Hafer 14.50—20, Weizenmehl 39.50 —40.50, Brotmehl 33.50-34 50. Kleie 12.75 13.25, Wiesenheu 6-7, Kleeheu 7 bis 8, Stroh 45 5 Mk.
Mrmderkngeu, 26. April. (Jahrmarkt.) Zufuhr: 25 Pferde, 5g Ochsen, 54 Farren, 16 Kühe, 130 Kalbeln, 104 Rinder, 26 Mutter-, 6 Läufer- und 395 Milchschweine. Verkauft wurden 3 Pferde, 6 Ochsen, 28 Farren, 5 Kühe, 123 Kalbeln, 87 Rinder, 8 Mutter-, 6 Läufer- und 375 Milchschweine Erlöst wurden für Pferde 700-1200, Ochsen 430—760, Farren 186-600. Kühe 230-^60, Kalbeln 400-800, Rinder 155—370, Mutter- schweim 170—320, Läufer 50—70, Milchschweine 25—35 Mark pro Stück. Der Handel war recht lebhaft.
Schweinepreise. Güglingen: Milchschweine 40—58, Läufer 80—140 Mark. — Hall: Milchschweine k0—70, Läufer SO—130 Mark. — Oehringen: Milchschweine 50—73 Mk. — Ulm: Milchschweine 48—64 Mark pro Paar.
Ke«e«< ««MmOLe»
Durlach, 27. April. Bei dem Zusammenstoß zwischen Reichsblock und Reichsbannerleuten am Eingang der Stadt Durlach am gestrigen Abend ist durch einen Stetmvurf der 17jährige Fritz Gräber getötet worden. Drei Leute wurden schwer und etwa sechs bis acht leichter verletzt.
München, 27. April. Das Gesamtergebnis in Bagern stellt sich nunmehr wie folgt dar: Hindenburg 1730 444, Marx 1046653, Thälmann 832>5. Bei dem ersten Wahlgang der Reichspräsidenten- wahl Hallen in den vier bayerischen Wahlkreisen erhalten: der Reichs- blvck 1632018, der Volksbiock 733392, Thälmann 79755:
Hannover, 27. April. Dem „Hannoverschen Anzeiger" zufolge wurde in einem Abteil zweiter Klasse gestern abend in dem gegen 12 Uhr von Lehrte in Hannover etntreffenden Zug die Leiche eines 22jährigen Kaufmanns aus Hannover gefunden, der sich nach dem Befund der Untersuchung erschossen ha«, nachdem er zuvor eine tm gleichen Abteil mit ihm reisende Dame anscheinend wegen Streitigkeiten zu erschießen versucht hatte, sie aber nur ungefährlich verletzte.
Lübeck. 27. April. Am Sonntag früh wurde der Arbeiter Lege, seine Frau und das fünfjährige Enkelkind tot im Bett aufgefunden. Wie sestgesteilt wurde, bat eines der Ehegatten die Gasleitung geöffnet, um durch Gas vergiftet aus dein Lebe» zu scheiden. Lege hatte bei einem Unfall beide Füße verloren und neigte seitdem zur Schwermut.
Berlin» 27. April. Der Stellvertreter des Reichspräsidenten stattete Professor Kolbe in seinem Atelier einen Besuch ab und besichtigte dort u. a. Werken dieses Bildhauers die für den Reichstag bestimmte Büste des verstorbenen Reichspräsidenten Eberl. — In der letzten Nacht erschoß in Berlin-Steglitz der 22 Jahre alte Student Lehrend, der Sohn eines Ministerialamtmannes, seinen l2jähr!gen Bruder und verübte sodann Selbstmord. Man nimmt an, daß Beh- rend die Tot in geistiger Umnachtung ausgesührt hat, da er seit längerer Zeit an einem Nervenleiden erkrankt war. Die Leichen wurden von der Polizei beschlagnahmt.
Prag, 27. April. Der holländische Konsul von Ianse, der am Samstag vormittag einen Selbstmordversuch unternahm, ist noch am gleichen Abend seinen Verletzungen erlegen.
Paris, 27. April. Die Witwe des Dichters Emile Zola ist hier im Alter von 80 Jahren gestorben.
Mailand, 27. April. Der König von Italien besuchte heute bei einem Rundgang durch die Mailänder Messe den deutschen Re- gierungspavillon. Von den ausgestellten Gegenständen interessierte sich der König insbesondere für das Modell des Untergrundhauses der Leipziger Messe, das Zeppelinmodell und das Modell von Flettner's Rotorschiff.
London, 27. April. Der Vorsitzende des Sofioter Kriegsgerichts ist von einem kommunistischen Angeklagten getötet worden. Dieser entriß während einer Verhandlung dem Posten, der ihn brachte, das Gewehr und schlug damit den Vorsitzenden nieder. Auch nach Meldungen, die auf Umwegen aus Sofia hierhergelangten, ist die Lage in Bulgarien äußerst ernst. In Gabrone wurde ein Komunistennest entdeckt, in dem sich fünf Verschwörer versteckt hatten. Bei der "Aushebung durch die Polizei wurden drei Verschwörer getötet, da sie sich widersetzten.
Weitere Preffestimmrn zur Reichspräsidentenwahl.
Die „Württemberger Zeitung" sieht die klare und eindringliche Sprache des Wahlergebnisses in der Größe des Sieges von Hindenburg und in dem Gewinn des Reichsblocks von 3416193 Stimmen gegenüber der letzten Wahl, fürchtet indessen die innenpolitischen Wirkungen der Wahl Hindenburgs und noch mehr die außenpolitischen. Die Sorge läßt sich nicht bannen, Laß die Wahl für das deutsche Volk und für Hindenburg selbst nicht zum Heile werden wird. Das Blatt fordert, daß dem Erwählten mit aller Achtung begegnet wird, nicht nur weil er Hindenburg heißt und ein ehrwürdiger Mann ist, sondern weil er das Haupt des Deutschen Reiches ist. Die sozialdemokratische „Schwäbische Tagwacht" sagt, daß der 26. April 1935 sich als ein neuer Ünglückstag in Ler Geschichte des deutschen Volkes erweisen werde und daß Hindenburg seine Wahl der Wahnsinnstaktik der Kommunisten verdanke. Die 'chliwmste innenpolitische Gefahr besteht nach dem Blatte in der Bedrohung der Verfassung der deutschen Republik. Die außenpolitische Wirkung wird noch schlimmer sein, da die Welt in der Wahl Hindenburgs die Auferstehung des deutschen Militarismus erblicken wird. Die kommunistische „Süddeutsche Arbeiterzeitung" dagegen schiebt die ganze Verantwortung für den Sieg der Monarchisten der Sozialdemokratie zu und erblickt die Aufgabe der deutschen Arbeiterklasse darin, den Kampf auszunehmen gegen den Monarchismus, gegen die Diktatur des Schwerkavitals, des Großagrariertums. Das „Deutsche Volksblatt" (Ztr) sieht in dem Wahlergebnis nicht das Produkt nüchterner, sachlicher Überlegung weiter Kreise des deutschen Volkes, sondern das Produkt einer schamlosen Hetze. Hindenburgs Persönlichkeit in allen Ehren! Den Präsidenten werden wir nach seinen Taten beurteilen und daraus ein scharfes Auge haben: und ein noch schärferes ans seine Hintermänner. Er mag nun sehen, wie er die Dinge nach außen und innen meistert. Die kauernbünd- kerische „Schwäbische Tage^eitung" nennt den 26. April einen Tag froher Zukunftshoffnung. Das deutsche Volk will mit Hindenburg, dem erwählten Führer, als Nation Wiedererstehen und nicht ein Schacherobjekt internationaler Geschäftspolitiker sein. Die Hoffnung des Feldmarschalls, daß der alte deutsche Geist sich wieder durchsetzen werde, wenn auch erst nach den schwersten Läuterungen, hat nicht getrogen, und an uns liegt es nun, daran mitzuarbeiten, daß dieser alte deutsche Geist sich immer mehr in der deutschen Wirtschaft und Politik durchsetzt. Das Blatt erblickt die Wirkung der Wahl nach außen in der Mederherstellung des deutschen Anssyens und wünscht, Arß das Ziel Hindenburgs, Einigkeit und friedliche Arbeit zum Wiederaufbau, der deutschen Politik nach innen Len Weg .reisen möge.
UG 1. Mai zehMpro-entigr Perso»ent«riferhöhr«n, Gei her Reichsbahn.
Berlin, 27. April. Wie die Deutsche Reichsbahngesellschast mitteilt, haben sich ihre Einnahmen in der erwarteten Höhe er- halten. Die Personalausgaben sind dagegen nicht unerheblich gestiegen. Bisher find die Mehraufwendungen aus persönlichem Gebiete durch Einsparung an sächlichen Kosten ausgeglichen worden. Eine weitere Beschränkung der sächlichen Ausgaben ist ohne Schädigung der Reichsbahnanlagen nicht möglich. Der Mehrbedarf für das Geschäftsjahr, der nicht durch sonstige Maßnahmen gedeckt werden kann, beträgt etwa 80 Millionen Mark. Der einzige Weg, um für Mehreinnahmen in dieser Höhe zu sorgen, ist eine Tariferhöhung. Die Reichsbahn ver- Knnt nicht, daß durch jede Tariferhöhung insbesondere durch jede Gütertariserhühung die Kosten der Lebenshaltung beeinflußt werden. Die Reichsbahngesellschaft hat sich daher zu einer Erhöhung der Personentarife entschlossen, die zur Deckung der gesamten Bedarfssumme rund 10 Prozent betragen muß. Die Tarisänderung wird am 1. Mai in Kraft treten.
Telegramm an Dr. Marx.
Berlin, 37. April. Der Volksblock hat heute nachmittag folgendes Telegramm an den Präsidentschaftskandidaten Reichs- 'kanzler a. D. Marx in Sigmaringen gerichtet:
Reichskanzler Marx Sigmaringen.
Der VoWblock dankt in Treue seinem Führer für die große, aufopfernde vaterländische Arbeit. Wir hoben eine Schlacht verloren, aber der Kampf war nicht vergebens. Gerade Ihre Persönlichkeit hat in diesem Kamps den Endsieg unserer demokratischen und republikanischen Sache gewährleistet. In dieser Noberzeuguug entbieten wir schon heute herzlichen Gruß und Handschlag,
Der Ausschuß:
Dittmann. Erkelenz. Fischer. Spieker. Stephan. Vockel.
Kein Rücktritt des Reichskabinetts.
Die Annahme, daß das Kabinett dem Reichspräsidenten seine Demission anzutragen habe, findet in dem diesbezüglichen Artikel der Reichsverfassung keine Stütze. Die Rerchs- regiernng muß zurücktreten, wenn sie nicht mehr das Vertrauen des Reichstags besitzt. Eine analoge Anwendung aus den Reichspräsidenten ist kaum angemessen. Jedenfalls kommt ein Rücktritt der Regierung bei Präsidentsn-Neuwahlen nicht in Frage. Irgend welche Beschlüsse sind daher vom Reichskabinett nicht gefaßt worden Eine Besprechung de: politischen Lage, wie sie sich nach der Wahl ergeben hat, wird erst stättfinden, nach der Rückkehr des Arbeitsministers Braun, also frühestens ! morgen, lieber -en Zeitpunkt des Amtsantritts des neuen Reichspräsidenten steht noch nichts fest. Der Gang der Dinge ist der, datz zunächst der Wahlleiter das offizielle Ergebnis der Wahl dem neu gewählten Präsidenten mitteilt, und ihn ausfordert, zu erklären, ob er die Wahl annimmt.
Die amtliche Feststellung Ler ReichsprästLentschaft.
Berlin, 27. April. Das endgültige amtliche Wahlergebnis wird erst in etwa 14 Tagen vorliegen. Die Sitzungen des Reichswahlleiters, in denen die Ergebnisse endgültig kestgestellt werden, sind teilweise schon für den 2 ., zum Teil erst für den 6. Mai angekündigt. Die Feststellungen Ler Kreiswahllriter werden beim Reichswahlleiter sofort zusamrnengestellt und vom Wahlprüsungsgerlcht, bestehend aus Mitgliedern des Reichstags und des Reichsgerichts, geprüft. Erst dann wird das endgültige amtliche Wahlergebnis im Reichsanzeiger veröffentlicht werden. Mit dieser Veröffentlichung ist die Präsidentschaft amtlich festgestellt. Die Amtsübernahme datiert erst vom Augenblick den Eidesleistung des Präsidenten im Reichstag.
Erklärungen Hindenburgs.
Berlin, 27. April. Hindenburg erklärte dem Vertreter des „Lokalanzeigers", Len er in Groß-Schwülper in Hannover empfing: Der neue Reichspräsident erklärte mit gütigem Lächeln: „Jetzt gehts erst richtig an die Arbeit." Besonders erfreut war Hindenburg über die Stimmabgabe eines Teils der Arbeiterschaft für ihn. Man soll sich nur nicht einbilden, daß ich mir jetzt von irgendeiner Partei Vorschriften machen lassen werde. Die Schlacht ist vorbei imd ich bi« ehrlich bereit, jedem Deutsche«, auch den bisherige« Gegner« rückhaltlos zu gemeinsamer Arbeit die Hand zu reichen. Fünf Herren der Autopropaganda- Deutschlandfahrt erklärte Hindenburg. Gott gebe, baß endlich der Parteihaß anfhAre. Nun ist ja alles entschieden. Hoffentlich lernt das Volk nun volle Einigkeit, denn Einigkeit macht stark.
Der Dank des Reichsblocks an Hindenburg.
Berlin, 27. Avril. Der Vorsitzende des Reichsblocks, Staais- minister von Loebell, veröffentlicht aus Anlaß der Wahl des Generalfeldmarschalls von Hindenburg zum Rsichspräsidenten eine Erklärung, in der es heißt: Der Reichsblock dankt dem Generalfeldmarschall von Hindenburg für das große Opfer, Las er mit der Kandidatur und mit der Uebernabme des höchsten Amtes des Deutschen Reiches dem deutschen Volk gebracht hat. Mit dem Ruse „Treue um Treue" bat der Feldmarschall die Kandidatur angenommen. Heute können ihm alle Angehörige des Reichsblocks nickt besser danken, als wenn sie unermüdlich an der Arbeit für die überparteiliche Einigung kortfahren und die Ziele und Gedanken, die uns geleitet haben, auch in den Reihen derer verbreiten, die sich im Wahlkamps noch nicht zum Gedanken der allumfassenden staatsvolitischen Einigung bekennen konnten. Mit Hindenburgs Sieg hat das deutsche Volk den Staatsgedanken zurückerorbert. Ehrt Euren Reichspräsidenten! Flaggen heraus!
Neugruppierung der Parteien? *
Berlin, 27. April. Aus Kreisen, die Herrn Dr. Marx nahe stehen, wird unsere Annahme, daß unter Umständen das Zentrum sich jetzt nach rechts wenden könnte, nicht widersprochen. Man müsse abwarten. Große Bedeutung wird in diesen Kreisen mit Recht der Entwicklung Ler Dinge in Preußen beigemessen. An sich liegen diese preußischen Dinge genau so unent- wirrt und scheinbar unentwirrbar nach der Präsidentenwahl wie vorher. Hier und La scheint man aber zu glauben, daß die Deutsche Volkspartei sich nun aus der Bundesgenossenschaft der Deutschnationalen lösen und eine mehr vermittelnde Stellung annehmen könnte. Allgemein verbreitet ist die Auffassung, daß der neue Reichspräsidenten Hindenburg in der Außenpolitik keinen andern Kurs steuern werde. Aus der linken Seite befürchtet man freilich, daß von einem Teil der Gruppen, die seine Wahl betrieben haben, versucht werden wird, dafür unter der Parole „Die Reinigung des öffentlichen Lebens" im Innern rücksichtslos ausznkehren. Cs ist schon mehrfach in der letzten Zeit angedeutet worden, daß eine in politischen Dingen besonders erfahrene jüngere und rüstige Kraft dem Reichspräsidenten Hindenburg als Staatssekretär beigegeben werden soll. Wen man dabei im Auge hat, läßt sich heute noch nicht sagen. Ebenso scheint die Frage des Bleibens oder Ausscheidens von Seeckt im Augenblick noch nicht spruchreif zu sein. Im allgemeinen überwiegt die Auffassung, daß Hindenburg versuchen wird, seinen eigenen Weg zu gehen.
DaS amtliche vorläufige Wahlergebnis.
Berlin, 27. April. Gesamtzahl Ler abgegeben»« gültigen Stimmen 30 362 393. Davon entfielen auf Hindenburg 15 648 773, auf Marx 13 760089, auf Tbälmann 1931635 Stimm»«, zersplittert 31696 Stimmen. Der Reichswahlleiter hat bereits
heute an den Generalfeldmarschall von Hindenburg brieflich die Frage gerichtet, ob er die Wohl zum Reichspräsidenten arrnimmt, falls der Reichswahlausschuß die Wahl anerkennt.
Aus Mecklenburg (Wahlkreis 35) liegt folgendes Ergebnis vor: Hindenburg 274552, Marx 169 870, Thälmann 60532, zersplittert 663.
Ei« neues französisches TendenznrteU.
Berlin, 27. April. Das französische Kriegsgericht in Nanctz verurteilte am 7. April den früheren Oberstabsarzt vom 13. Infanterieregiment, Dr. Bartholomäus Manger in Ingolstadt, im Abwesenheitsverfahren wegen angeblich am 25. August 1914 in Chanteheux, einem Dorf bei Luneville, begangener Brandstiftungen und Plünderungen zu 20 Jahren Zuchthaus und Aufenthaltsverbot in Frankreich für den gleichen Zeitraum.
Demgegenüber wird festgestellt, daß das Reichsgericht wegen derselben französischen Beschuldigungen ein bereits 1923 gegen Dr. Manger eingeleitetes Untersuchungsverfahren einstellte, well nicht der geringste Anhalt dafür besteht, daß der Beschuldigte im August 1914 in Chairteheitt in ein Haus eingedumgen ist, dort geplündert hat und das Haus in Brand steckte, ebensowenig dafür, daß er dort französische Zivilpersonen getötet oder deren Tötung veranlaßt hat, oder sich daran beteiligte.
Eine Kundgebung.
Hannover, 27. April. In dem sonst so stillen Gr.Schwill- pen herrschte heute mittag ein reges Leven. Autos, Motor- fahrer und Fußgänger sind von nah und fern herbeigeeilt, alt und jung will den Feldmarschall sehen. Am Nachmittag fand ein Konzert vor dem Schlosse statt. Ein Flugzeug führte z« gleicher Zeit Begrüßungsschleifen über dem Schloß aus. Heute abend wurde ein Fackelzug veranstaltet. Stach Beendigung des Fackelzuges vor dem Schloß lbegrüßte der Generalfeldmarschall zwei schwerkriegsboschädigte Feldsoldaten mit herzlichem Händedruck. Die beiden Frontsoldaten waren ron 'ehr weit her auf ihren Krücken gewandert, um ihren Feldmarschall z« sehen und zu begrüßen. Das vorher gemeldete Flugzeug warf einen Blumenstrauß in den braunschweigischen Landesforben ab.
Eine vernünftige Mahnung.
Zu dem Ausfall der Reichspräsidentenwahl schreibt das „Hamburger Fremdenblatt" u. a.: „Das deutsche Volk nimmt den neuen Reichspräsidenten mit der Verehrung und Achtung aus, die dem als Führer des größten deutschen Volkshecres aller Zeiten bewährten Generalfeldmarschall gebührt. Wir hätten gewünscht, daß der neue Reichspräsident nicht eine knappe, sondern eine erdrückende Mehrheit aller Wähler und Wählerinnen auf sich vereinigt hätte, damit er im Lande wie draußen in der Welt als Gesamtverkörperung des nationalen Willens dastehen könnte. Wie wir überzeugt sind, daß Dr. Marx von seinem erfolgreichen Gegenkandidaten ritterlich denken wird, so soll«r auch die mehr clls 13 Millionen Wähler, die für ihn eingetreten sind, nunmehr loyal und ehrerbietig den: neuen Renhsoberhaupt Gefolgschaft leisten. Wenn der Streit nm Hindenburg von derselben Treue und Ehrlichkeit durchdrungen ist, wie der Generalfeldmarschall selbst, so können die gefährlichen Klippen umschifft, kann Las Schiff des Deutschen Reiches durch etwa bevorstehende Stürme hindurch g"leitet werden, ohne großen Schaden zu nehmen."
Das Urteil nn Schiffbecker Konmmnisten-Prozeß.
Altona, 27. April. Im Schiffbecker Kommunisten-Prozeß wurde heute nachmittag das Urteil gegen die unter der Anklage wegen Teilnahme am Hochverrat stehenden 29 Personen gefällt. Vier Angeklage, darunter die Ehefrau Broschinski, wurden freigesprochen, die übrigen Angeklagten verurteilt. Reinhardt erhielt 3 Jahre Festung. 150 Mark Geldstrafe, Ge- daschke und Kohne je 2 Jahre 9 Monate Gefängnis und 150 Mark Geldstrafe. Gegen die übrigen Angeklagten wurden Festungsstrafen von 2 Jahren 6 Monaten bis zu einem Jahr 5 Monaten und Geldstrafen von 150 bis 100 Mark verhängt. Gegen weitere Angeklagte wird am 4 Mai Verhandelt.
Ungarn znr Präsidentenwahl.
Budapest, 27. April. Graf Julius Andrassyi erklärte, die Wahl Hindenburgs erfüllt ihn mit großer Freude. Denn dies sei ein Zeichen dafür, daß das deutsche Volk entschlossen sei, leine Politik unabhängig von jedem äußeren Einfluß und Druck zu führen. Es sei vollständig ausgeschlossen, daß die Wahl Hindenburgs mit dem Kriege gleichbedeutend wäre. Hindenburg sei Soldat und wisse es gerade darum besser als jeder andere, daß es Wahnsinn wäre, gegenwärtig an einen Krieg zu denken. Das Ergebnis der deutschen Präsidentenwahl >ei auch deshalb zu begrüßen, weil es eine Vorbedingung für die Sanierung der Weltlage bilde.
Die italienische Presse zur Präsidentenwahl.
Rom, 27. April. „Piccolo" schreibt zur Reichspräsidentenwahl, Hindenburgs Wahl sei zwar ein beunruhigendes Vorzeichen, werde aber zu keinen schweren Verwicklungen führen. Der Grund hierfür liege in der Wirtschaftslage und in Ler Angst vor dem Bolschewismus. Das Ausland habe daher keinen Grund, sich aufzuregen. Nur in Frankreich werde die Wahl schlecht wirken, wenn auch die Anhänger Poincar^s sich darüber freuen werden. „Sereno" meint, die Befürchtungen des Auslandes seien verständlich, aber nicht ganz berechtigt. Nur die Innenpolitik werde die Wirkungen spüren. Aus den Zahlen gehe hervor, daß Marx weniger Stimmen bekommen habe und das beweise, daß die deutschen Wähler Hindenburg nicht für so gefährlich hielten, wie das Ausland behaupte.
Eine französische Stimme.
Paris, 27. April. Die „Liberty" erklärt, man müsse nicht darüber jammern, daß in Deutschland an Stelle eines katholischen Beamten, der weder Monarchist noch Republikaner sei, ein alter Militär gewählt wurde, der den Hohenzollern treu sei. Es sei nur das geschehen, was die Alliierten wollten, die Deutschland nicht zugrunde gerichtet hatten, obwohl sie dies hätten tun können. Nunmehr sei es ganz natürlich, daß Hindenburg gewählt sei. Man behaupte, daß nunmehr die deutschfranzösische Annäherung kompromittiert 'ein werde, daran will die „Liberty" nicht glauben, weil Hindenburg nicht dumm sei. Da der Garantiepakt bei der Kammermehrheit und der französischen Regierung Anhänger habe, so werde man schon in acht Tagen merken, daß dieser Pakt, von Hindenburg unterzeichnet, viel ernster und fester sein würde, als wenn ihn Männer der Linken unterzeichnet hätten.
Geldüberweisungen an die bulgarischen Kommunisten.
Sofia, 26. April. Der Direktor der französischen Bangue generale in Sofia, Kordoff, ist in Hast genominen worden, weil er die Geldüberweisungen für die kommunistischen Verschwörer organisiert und ansgeführt hat. In den Tresors der Bank wurden 15 Pakete mit je 30000 Dinars, die für verschiedene Mitglieder der Verschwörerorganisation bestimmt waren, vorgefunden und beschlagnahmt.
Eine seltsame Flaschenpost. In der Redaktion der „Rrga- schen Rundschau" wurde dieser Tage eine Flasche abgegeben, welche ein Fischer an der Küste in der Nähe von Riga gefunden hatte. In dieser Flasche befand sich ein kleiner Zettel, auf welchem mit Bleistift folgendes geschrieben war: „25. 1. 1925. Octobus. Aeberbringet meiner Frau den Alüchudsgruß. Sagt, , er sei mit seinem Piratcnschiff untergogangen bei schwerer See. Der Kapitän des Octopus Flederheim." Näheres über diese verhängnisvolle Flaschenpost ist bisher nicht ermittelt worden.