handeln und ihr die schweren Lasten des Kriegszustandes, soweit es in seinen Kräften stand, zu erleichtern, 5. Die Verantwor­tung für angebliche Plünderungen in Coincy (Aisne) in der Zeit vom 27. Mai bis 26. Juli 1918 kann den. Kronprinzen nicht treffen, da er zu dieser Zeit überhaupt nicht in Coincy gewesen ist. Auf Grund dieser Feststellungen bat das Reichs­gericht das Verfahren eingestellt.

Der Kampf um die Aufwertung.

Berlin, 24. April. Im Reichsrat ist es der den Verband- langen über Las Aufwertungsgesetz zu scharfen Zusammenstö­ßen zwischen dem preußischen Finanzminister Höpker-Aschofs und der Reichsregierung gekonnnen. Das Reichsfinanzministe­rium verhält sich nach wie vor ablehnend gegen den Antrag Preußens, auch die Altbesitzer der Vorkriegsanleihen mit den Altbesitzern der Kriegsanleihen aus eine Stufe zu stellen Man befürchtet im Finanzministerium eine schwere Belastung des Reichshaushalts, ohne daß man allerdings eine Ziffer für die Höhe dieser Belastung zu nennen vermag. Außerdem scheint dem Reichsfinanzminister die technische Möglichkeit für die Un­terscheidung zwischen Alt- und Neubesitz dieser Anleihekatego­rien nickst gegeben zu sein, wie das bei dem Alt- und Neubesitz de r Krie g sanleihe der F all ist. _

Brrsmnd-

Ein Gebet des Papstes.

Wie die ermländischeWarmia" in ihrer Ausgabe vom 27. März mitteilt, wird ein mit Druckerlaubnis des hochwürdigsten Hrn. Bischofs von Passau versehener Gebetszetrel im katholi­schen Volk verbreitet mit der Ueberschrist:Der hl. Vater muntert die Gläubigen auf in dieser Meinung täglich zu -beten". Das Gebet selbst lautet:Allgütiger und allmächtiger Gott, Leiter der Menfckien und Erretter der Völker! Im Verein mit allen Gläubigen des Erdkreises bitten wir Dich ohne Un­terlaß: Gib, daß alle Menschen, besonders dis Regierenden sich als Freunde des Friedens und öffentlichen Wohlergehens, als Pfleger der Heiligkeit der Familie und der menschlichen Würde erweisen und lasse sie mit vereinren Kräften darnach trachten, von sich und ihren Mitbürgern die überaus schweren Gefahren und unvermeidlichen Schäden des ^Sozialismus und des Komnnmisnms fernzuhalten. Laste sie den pflichtmäßigen Eifer nicht aus den Augen verlieren, das Los der Arbeiter und aller Geringen zu verbessern durch Christum unfern Herrn. Amen."

Wieder allgemeine Dienstpflicht.

Wien, 23. April. Von der bulgarischen Gc'andtschafr wird jetzt mitgeteilt, daß die bulgarische Regierung sofort nach dem Attentat Schritte unternommen hat, um die einzig wirksame Garantie im Kampf gegen die kommunistische Propaganda zu erlangen. Die provisorische Erhöhung des Trnppenbestandes und insbesondere die Aufhebung.des Freiwilligen'ystems habe sich in Bulgarien als nicht anwendbar und für die Finanzen des Landes als zu schwer erwiesen, weshalb nichts anderes übfig blieb, als die Rückkehr zum System der allgemeinen Dienstpflicht.

Paris, 22. April. Me Botschafterkonferenz beschloß in ihrer heutigen Sitzung, Bulgarien eine Vermehrung seiner Heeres- ftärke um 7000 Mann zu bewilligen. Bekanntlich hatte die bulgarische Regierung 10 000 Mann gefordert.

Sven Hedin an Hindenbnrg.

Sven Hedin hat an Len Generalfeldniarichall von Hinden- burg folgendes Telegramm gerickstet: Mit Verwunderung höre ich, daß in Deutschland Befürchtungen geäußert werden, die Wahl Ew. Exzellenz würde im Ausland wie rin Signal für Revanche und Reaktion wirken. Aus meinen Beobachtungen heraus möchte ich Ew. Exzellenz versichern, daß diese Befürch­tungen grundlos sind. Weite Kreise des Auslands betrachten Ew. Exzellenz als Verkörperung der besten Eigens,Haften des deutschen Volles und werden in Ihrer Wahl die Rückkehr zu allem dem sehen, was am deutschen Voll aut und wertvoll er­schien. Sven Hedin.

Wirtschaftskrise in England.

Der Absatz der Erzeugniste stockt und neue Lohnforderun­gen erschweren die Betriebsführung. U. a. forderte auch der Verband der Maschinenbauer Lohnerhöhungen. Doch erklärte der Arbeitgeberverband als Vorbedingung hierfür die Verlän­gerung der Arbeitszeit und die Herabsetzung der Löhne für lleberstnnden und Nachtarbeit. Der Vollzugsausschuß des Ver­bands bezeichnet die Lage als ernst und beschloß, die Vorschläge der Arbeitgeber den Ausschüssen der beteiligten einzelnen Ge­werkschaften vorzulegen. Er vertagte sich darauf bis zum 20. Mai.

Aus Stadt, Beztrtz irnv- Umgebung

Sonntagsgedanken.

Zur Freiheit!

Gott zu gehorchen ist Freiheit. Seneca.

Auf, starke Menschheit! Reck dich auf vom Schlaf!

Laß ab vom Träumen; was dein Herz auch traf an Gram und Weh, wirf's zu den Nachigestaltcii.

Den Pflug zur Hand und zieh im Morgenlicht mit festem Sinn die große Schrift der Pflicht, dann wird der Friede sein Hei deinem Walten.

Glaubt, liebt! Seid glücklich! Folgt dem großen Zug rastlosen Strebens, euren Erüenflug soll Gotteshauch, soll Tatensturm nur treiben Seid fest, seid wahr, seid frei und groß gesinnt, dann wird das Leben rauschen in den Wind:

Ihr selber aber werdet ewig blechen.

Schönaich Earolath.

Zum Sonntag

Auf einem der vielen Wahlaufrufe der letzten Wochen konnte man die Ueberschrift lesen:Wir wählen einen Mann!" Ob sich alle Wähler darüber klar sind, was ?>n Mann ist? Ob nicht viele dabei bloß an Härte und Rückstchrslosigkeit Lenken? In einem frischen und frommen Jugendlied heißt es:

Laß ein Mann mich werden, der von Zucht und Art stark und rein auf Erden

> Lech und Seel -bewahrt_

Laß ein Mann mich werden, der durch Kampf und Streit,

Last und Not der Erden Bringt zur Ewigkeit!"

Wir wünschen den jungen Leuten, die jetzt die ersten Schritte ins Berufsleben tun, daß ihnen dieses Ideal der Männlichkeit lebendig vor der Seele stehe. Zum Staatsober­haupt des Deutschen Reiches taugt freilich nurein Mann", d. h. einer, der unter Gott steht und dadurch stark ist. Die menschliche Kraft zerflattert oder verpufft sich ins Leere, wenn sie nicht eine stärkere Kraft über sich fühlt. Wirken und auf­bauen kann der Mensch nur, wenn er alle seine Kräfte in die Hand des Ewigen gibt, die sich beständig überall solche Män­ner, Kleine und Große zu Werkzeugen sucht P. St.

Neuenbürg 24. April. Die Notwendigkeit der Ertrags­steigerung in der Landwirtschaft in Verbindung mit einer in­tensiveren Wirtschaftsweise und rationelle Düngung hat im lanbw. Bezirksverein den Gedanken reis werde« lasten, am A.

Mai 1925 einen Vereinsausflug mittelst Sonderzug nach Lud­wigshafen a. Rh. zu veranstalten zur Besichtigung der land­wirtschaftlichen Versuchsstation Limburgerhvf. Dabei wird auch Gelegenheit geboten sein, von der Stickstofferzeugung der Lad. Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafsn, die über den Krieg zu hoher Blüte gekommen ist, Augenschein einzunehmen und das -durch ein schweres Unglück in Len letzten Jahren heim­gesuchte Oppau zu sehen. Der Ausflug verspricht für jeden Landwirt außerordentlich instruktiv zu werden. Das Nähere über den Ausflug, an dem sich auch Angehörige von Mitglie­dern, sowie Nichtmitglieder beteiligen können, ist bei den Vor­ständen der landw. Ortsvereine zu erfahren. K.

(Wetterbericht.) Von Nordwesten dringt eine Depres- fion vor, die den Festlands-Hochdruck östlich zurückdrängt. Un­ter diesen Umständen ist für Sonntag und Montag zwar zeit­weise bedecktes, aber immer noch vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

Arnbach, 24. April. Bei günstiger Witterung stehen bei uns am Sonntag die Kirfchbämne im schönsten Blütenschmuck. Das dürfte für die Städter Anlaß sein, sich in der erwachenden herrlichen Gottesnatur zu ergehen, Erholung zu suchen im Freien und sich an dem Sprossen und Blühen des Frühlings zu erfreuen.

o Calmbach, 24. April. Eine stark besuchte Frauen­versammlung fand gestern abend im Sonneniaal statt, in welcher Fräulein Elise Roser aus Stuttgart über Hindenbnrg sprach. Sie rühmte seine Tugenden als Feldherr, als Deut­scher und als Christ. Ihn kenne nicht nur jeder Deutsche, son­dern die ganze Welt Lune ihn als großen Mann Warum sollen wir einen andern wählen? Sie pries ihn als Retter Deutschlands, der die Feinde im Kriege von Deutschlands Gauen zurückhielt. Schon aus Tankbarkeck dafür sollten wir ihn wählen. Auch als Reichspräsident werde er uns emporfüh­ren. Schmählich seien die Angriffe seiner Feinds im Inland, während die Ausländer nur mit Hochachtung von ihm sprechen Die Ausführungen machten einen großen Eindruck auf die Frauen. Sie wurden noch von Herrn Kepplcr unte'strichen. Möge der Eindruck sich zum Ausdruck entwickeln durch fleißige Wahl Hindenburgs.

13 Millionen Nichtwähler.

Größer als je vorauszusehen war, ist nun Loch wieder die Partei der Nichtwähler geworden. Das schlechte Wetter und die Konfirmation am 29. März sollen jchuld sein an dieser statt­lichen Zahl von 13 Millionen. In einigen Gegenden u ar übri­gens schönes Wetter. Hier trug der Sonnenschein die Schuld, man ging spazieren, ohne dabei für eine Minute in ein Wahl­lokal zu treten. Auch dieUeberzeugung von der Ergebnis­losigkeit des ersten Wahlganges ohnehin" soll so viele vom Wählen abgehalten haben. Das Merkwürdige hier aber ist: wenn niemand diese Ueberzeugung gehegt hätte, war der Wahl­gang eben nicht ergebnislos. Nun scheint es fast >o, als ob mit der bloßen Feststellung der 13 Millionen Nichtmähler und besten Falles mit einer Aeußerung deS Bedauerns die Sache bereits wieder als erledigt betrachtet wird. Aber das darf nicht sein.

Allen muß klar werden, daß der, der sich der Wahl enthält, der sich damit der Gelegenheit begibt, aus die Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten selbst einzuwirken, auch für 'eine Person Schaden er^idet,

Wahlrecht ist Wahlpflicht!

Asrretz Nsrbi'iAjlsn

Hannover, 24. April. Äic Pressestelle beim Obelprüsikirnn t'ilt mit: Am 24. d. M., vormittags 6 Uhr, wurden in der Grupenstraße in der Höhe der Postpassage von einem Schutzpolizeibeamten zwei Handbombcn auf dem Fohrdamm liegend gefunden. Es handelt sich um zwei selbstgefertigte Handbomben in Blcchumhüllung und mit brisanter Sprengstoffüllung. Die Bomben sind nicht gebrauchsfertig, da Sprengkapsel, Zündschnur und Zündpatrvne fehlen. Die ange­brachte Schlagbolzoorrichtung ist in Ordnung. Die Bomben haben ein Gewicht von bis 1 Kilo.

Berlin, 24. April. Nach Blättermeldungen hat das Großfeuer der AE G. die gesamte Berliner Feuerwehr bis heute früh 3 Uhr beschäftigt. Bei dem Brande sollen über 30000 Zähler vernichtet worden sein, die Millionenwerte repräsentieren. Der Gebäudeschaden soll eine Höhe von 100000 Mark erreichen.

Berlin. 24. April. Für den Freitag abend sind nicht weniger als 78 Wahlversammlungen angemeldek. Der Zufall will es, daß die Parteien des Reichsblocks und jene des Bolksblocks je 35 Versamm­lungen am gleichen Abend abhalten. Da »och 8 Persainmlungen der K P.D. hinzukommen, so dürfte der heutige Tag den Bersammlungs- rekord Großberlins glänzend geschlagen haben.

Berlin, 24. April. Die Verhandlungen zur Beseitigung des deutsch-rumänischen Konflikts nehmen einen befriedigenden Verlauf.

Breslau, 24. April. Bei den Turnspielen eines Gymnasiums schleuderte ei» Schüler außerhalb der beaufsichtigten Spiele einen Speer, als an dem Ziel eine Gruppe von Schülern oorüberlie». Der Speer traf einen der Schüler, den vierzehnjährigen Hane Görtz, Sohn eines Rittergutsbesitzers, so unglücklich ins Gesicht, saß der Knabe bewußt­los zu Boden stürzte. Der Verletzte starb bereits auf dem Transport nach dem Krankenhaus. Der unglückliche Werfer des Speers konnte nur mit Mühe von einem Selbstmord abgehalten werder.

Hamburg, 24. April. Heute nachmittag wurde der hiesige Arzt Dr. Eichel von einem seiner Patienten erschossen. Als der Täter ver­folgt wurde, brachte er sich durch eine zweite Kugel elne tödliche Ver­letzung bei. Ueber den Beweggrund der Tat ist noch nichts bekannt. Es soll sich um einen nervenleidenden Patienten handeln, der bereits seit längerer Zeit bei dem Arzt in Behandlung war.

Bern, 24. April. Der schweizerische Oberleutnant Earcier in Chur hat mit einem neuen Iagdflugzeugiyp, der mit einem 300 P.S.-Motor ausgerüstet ist, einen neuen Höhenrekord ausgestellt. Nach einer Flugdauer von l Stunde erreichte Earcler die Höhe von 9750 Metern.

Paris, 24. April. Die Agitation für die am 3. Mai stat-sindenpen französischen Gemeinderaiswahlen nimmt in Paris bedrohliche Formen an. Die französische Kammer sprach sich gestern im Zusammenhang mit der kommunistischen Schießerei vom Donnerstag für scharfe Maßnahmen gegen die Kommunisten aus. Die Kammer hat in ihrer heutigen Nachmittagrsitzung mit 3i8 Stimmen einstimmig den Maueranschlag der gestrigen Rede Hereiots beschlossen.

Parts, 24. April. Dem Sonderberichterstatter desIntransigeant" gegenüber äußerte sich der polnische Gesandtschaftsrat in Danzig. Zalcwsky, folgendermaßen: Danzig ist ein bewaffnetes Feldlager. In dem Freistaat Danzig geschieht auf militärischem Gebiet alles, was den Deutschen durch den Versailler Vertrag verboten ist. Die Gesahr steht nicht unmittelbar bevor, doch ist sie sehr ernst- Wir Polen sind nicht in der Lage, den Hafen, der uns den Ausweg ins Meer sichern soll, zu organisieren, solange wir mitten in einer mllitä ischen und feindlichen Organisation stehen. Wir verlangen in Danzig unsere Banken, unsere Lagerhäuser, unsere Post und alle das polnische Ge­schäftsleben fördernden Reformen. Hoffentlich gelangen wir dazu, daß der Versailler Vertrag in seinem ganzen Umfang zur Verwirk­lichung kommt.

Sofia, 24. April. Bei einsr Durchsuchung in einem Borort von Sofia entdeckte die Polizei ein Verschwörerversteck. Ivan Mahoff, Mitglied des Geheimen kommunistischen Ausschusses, der der Auffor­derung, sich zu ergeben, nicht nachkam, wurde getötet.

Riga, 24. April. Die Sowjetregierung soll beabsichtigen, nach den deutschen Präsidentenwahlen den im Leipziger Tschekaprozeß zum Tode verurteilten russischen Kommunisten Skoblewski gegen einen deutschen Staatsangehörigen, der sich in Moskau im Staatsgesängnis befindet, auszutauschen. Es wird auf die Möglichkeit hingewtesen, die drei deutschen Studenten, die augenblicklich in Hast gehalten werden, zum Austausch »orzuschlageu.

Bukarest. 24. April. Offiziös wird mitgeteilt, daß die rumänisch, Regierung, wenn sie die bulgarischen Ereignisse mit großer Aufmerk­samkeit verfolge, sich mit Bulgarien völlig solidarisch fühle. Eine im rumänischen Ministerium des Innern stattgefundene Besprechung der Kommandanten der Grenztruppenabteilungen beschäftigte sich mH Maßnahmen gegen das Ueberschreiten der rumänischen Grenze durch bulgarische Flüchtlinge. Es wurde beschlossen, mit der bulgarischen Regierung wegen der sofortigen Auslieferung jener bulgarischen Kom­munisten, die aus rumänisches Gebiet flüchten, in Verbindung zu treten.

New-Pork, 24. April. Das LuftschiffLos Angeles" ist auf sitz nem Rückflug von den Bermudas-Inseln heute früh 5.40 Uhr wieder in Lakehurst elngctroffen.

New-Pork, 24. April. Wie aus Wollare (Idaho) gemeldet wird, sind 17 Bergleute zweitausend Fuß unter der Erdoberfläche in den! Bergwerk Necla eingeschioffen. 'Man hat die Hoffnung auf Rettung aufgegeben, da das ganze Bergwerk voll giftiger Gase ist.

Verkehrsstörung auf der Schwarzwaldbah«.

Triberg, 24. April. Au der Verkehrsstörung auf der Schwarzwaldbahn wird amtlich gemeldet: Am 23. April gegen 6.45 Uhr abends lösten sich über dem Schieferhaldetuunel, dem zweiten Tunnel unterhalb Sommerau, Erdmassen und verschüt­teten Len oberen Tunneleingang vollständig. Beide Gleise der steten Strecke sind gesperrt Der Personenverkehr wurde durch Umsteigen und Kraftfahrzeuge zwischen Sommerau und Tri­berg aufrecht erhalten. Die Störung wird voraussichtlich Pi Stunden dauern. Personen- und Güterverkehr werden um­geleitet. Personen kamen Lurch den Unfall nicht zu Schaden. Die Angaben der anfänglichen Meldungen sind, wie uns von Augenzeugen berichtet wird, nicht zutreffend. Es handelt sich nicht um einen Einsturz des Tunnels, sondern um eine bei Ge­birgsbahnen nie ganz vermeidliche Loslösnng von Gestein in folge von Verwitterrmgsvorgängen- Abgerutscht sind Felsstück von etwa 20 bis 25 Zentner Gewicht. Heute vormittag wurde der Zugsverkehr nach beiden Richtungen im vollen Fahrplan Lurchgeführt. Es ist nur infolge des Umsteigens mit einer Ver­spätung von einer halben Stunde zu rechnen, wobei jedoch die Anschlüsse nach Möglichkeit gewahrt werden sollen.

Das Urteil im Dortuumder Rcichsbankprvzrß.

Dortmund, 24. April. Im Reichsbantprozeß wurde heule gegen 12.46 Uhr -das Urteil gegen die Angeklagten gefüllt. Von den Hauptangeklagten wurden verurteilt wegen Betrugs, Un­terschlagung und Urkundenfälschung Gröpper zu 1 Jahr 6 Mo­naten, Studie zu 1 Jahr und 3 Monaten, wegen Betrugs, Nr- kundensälschrkng und Hehlerei Jungmann zu 10 Monaten Ge­fängnis, wegen Betrugs, Hehlerei und Urkundenfälschung Jak zu 6 Monaten Gefängnis. Ferner wegen Betrugs sechs andere Angeklagte zu Gefängnisstrafen von 8 bis zu 3 Monaten Ge­fängnis und zwei weitere Angeklagte wegen Hehlerei zu je einem Monat Gefängnis. Sieben weitere Angeklagte wurde» j sreigesprochen. Die Untersuchungshaft wurde sämtlichen An- ^ geklagten angereckinet. !

Die Schuld an der Beltheimer Katastrophe.

Die gerichtliche Untersuchung, die von der Bielefelder Staatsanwatlschaft in der Angelegenheit des Reichswehrunglücks auf der Weser geführt worden ist, ist nunmehr abgeschlossen. Das Ergebnis ist eine Anklage gegen den Oberleutnant Jordan vom Pionierbataillon in Minden wegen fahrlässiger Tötung. Nach dem Urteil von vier Sachverständigen, darunter dem Oberregierungsrat Krcy der staatl. Versuchsanstalt m? Wasser­bau und Schiffbau in Berlin, hätte die aus vier Pontons be­stellende Fähre im Höchstfälle eine Belastung von 125 Mann tragen können, während bei der Unglücksfahrt -lk>7 Mann auf der Fähre waren. Oberleutnant Jordan hatte zunächst die Ab­sicht, noch eine Kompagnie auf der Fähre unterzubringen. Sein Vorhaben scheiterte jedoch an dem energischen Widerspruch des betreffenden Kompagnieführers. Die Untersuchung stellte wei­ter eine ungleichmäßige Belastung der Fähre fest, die wesentlich zur Herbeiführung des Unglücks bcigetragen hat. Der Vor­schrift, nach der ein Ponton als Rettungsboot von der Fähre im Schlepptau geführt werden muß, war zudem nicht nach- gekommen worden. Die Pontons selbst, die nur in Ermange­lung eines besseren Materials zum Führend«» verwendet wur­den, waren an sich nur zur Benutzung beim Brückenbau be­stimmt. Oberleuttrant Jordan wird sich vor dem Schöffengericht in Minden zu verantworten haben.

Berlin, 24. April. Die Feststellung in dec Untersuchung über das Reichswehrunglück an der Weser haben -dazu geführt, daß das Untersuchungsverfahren gegen den Oberleutnant Jcr- dan vom Pionierbataillon 6, der den Fährdienst geleitet hast eröffnet wurde.

Hindenbnrg im Rundfunk.

Hannover, 24. fflpril. Heute abend hielt HindenLurg durch den Rundfunk eine Rede, in der er zunächst allen denen seinen Dank aussprach, die ihm in den beiden letzten Wochen ihre Zu­stimmung und ihr Vertrauen zum Ausdruck gebracht haben. Aus diesen Kundgebungen habe jener Geist geweht der da» deutsche Volk in schwerster und größter Zeit beseelt und un­überwindlich gemacht habe. Nichts tue dem deutschen Volk so not, wie Einigkeit. Durch die deutsche Politik der letzten Jahre gehe ein Zug müder Resignation. Dem deutschen Volke sei der Glaube an sich selbst verloren gegangen. Deutschland aber dürfe sich dieser Stimmung des Verzichts nicht hingeben. Und wenn die Welt von den furchtbaren Kriegsfoigen endlich dau­ernd erlöst werden solle, so dürfe Deutschland nicht länger glauben, von der Gnade anderer Völker und Staaten leben zu können. Die Kräfte der Nation müßten gesammelt und ein­gesetzt werden, um durch sie wieder hoch zu kommen. Ebenso­wenig aber wie der Kostgänger der Welt wolle das deutsche Voll dauernd Sklave sein. Durch die internationalen Verein­barungen der letzten Jahre sei die Grundlage geschaffen wor­den, auf der versucht werden müsse, den Verpflichtungen Deutsch­lands aus dem verlorenen Krieg gerecht zu werden. Die Zu­kunft werde zeigen müssen, ob diese Grundlage kür die Dauer brauchbar und für Deutschland tragbar lei. Sollten sich jedoch im Verlaufe der kommenden Jahre die übernommenen Ver­pflichtungen als untragbar erweisen, so würden wir im fried­lichen Zusammenarbeiten mit Len anderen Nationen nach besst ren Lösungen zu suchen haben. Es werde und müsse möglich sein, solche Lösungen in friedlicher Vereinbarung zu finden, wenn bei allen Völkern der Erde wieder die ruhige Ueberlegung und das Gewissen zu ihrem Recht gekommen seien. Vor der ganzen Welt erkläre er, daß es stets sein heiligstes Bestrebe» sein werde, neue Kriegsschrecken fernzuhalten und den Kriegs­opfern der Vergangenheit, nach Kräften zu helfen. Dieses Ziel werde dann am sichersten erreicht werden, wenn Deutschland den anderen Nationen Las Bild eines Volkes zeigen werde, das die harte Not der Zeit zu wahrer und innerer Einigkeit zu­sammengeführt habe und das entschlossen sei, in Arbeit, Spar­samkeit, in Ehrlichkeit und Gottvertrauen zusammenzustehen, einander zu helfen und einig zu sein in der Hingabe an das große Ganze und nicht nur nach Rechten, sondern zuvörderst nach den Pflichten zu fragen. Unter allen Deutschen solle so ein edler Wettstreit entbrennen, der erweisen werde, welcher Deutsche, welcher Stand oder welcher Gau am treuesten und aufopferndsten für die Gesamtheit arbeite. In diesem Sinne würde er, Hindewburg, falls ihn das Voll an die Spitze beruM sollte, seine Aufgabe als Führer auffassen.

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