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Württemberg
Freudenstadt, 16. April. (An Starrkrampf gestorben.) Das vierjährige Söhnchen des Bauers Andreas Frey in Baiers- bronn hatte sich anfangs März an der FutrerschneiLmaschinc verletzt, ohne daß die Verletzung an der Hand den geriesten Anlaß zu Besorgnis gegeben hätte. 3iach etlichen Tagen trat Starrkrampf ein. Im Bezirkskrankenhaus Fceudenstadr ist das Kind jetzt gestorben.
Stuttgart, 14. April. (Die Vereinigung ehemaliger Siebener,) die sich zur Aufgabe gesetzt hat, alle Kameraden, die in unserem alten, schönen und tapferen 7. Württ. Jns.-Reg „Kaiser Friedrich" in Krieg und Frieden gedient haben, zu sammeln, die Erinnerungen an das Regiment und an seine ehrwürdigen Traditionen zu Pflegen und die alte, sturmerprobte Kameradschaft hoch zu halten, will sich am nächsten Sonntag, den 13. April in Liebenzell ein Stelldichein geben. Zahlreiche ehemalige „Siebener" aus dem nördlichen Schwarzwald, aber auch aus Stuttgart und anderen Landesteilen haben bereits ihr Kommen in Aussicht gesteift iO 'vmit aus eine recht stattliche Tcilnehmerzahl zu rechnen und wir wünschen den alten Soldaten zu ihrem Vorhaben allen Erfolg.
Stuttgart. 15. April. (Heraus mit den Orden und Ehrenzeichen.) Es ist eine bedauerliche Erscheinung, daß viele Mitkämpfer des Weltkrieges ihre Kriegsauszeichnungen nicht an- legen, und daß mancher wackere Feldgraue, der sich mit Todesverachtung vor dem Feind Las Eiserne Kreuz oder die Militär- verüienstrnedaille geholt hat, es jetzt nicht wagt, diese wohlverdienten Ehrenzeichen anzulegen, weil es ihm an der nötigen „Civilcourage" fehlt und er sich vor etwaigen hämischen Bemerkungen von Leuten fürchtet, die keine Gelegenheit hatten, sich Kriegsauszeichnungen zu erwerben, oder auch dieser Gelegenheit geschickt auszuweichen wußten. Der württembergische Kriegerbund läßt es sich deswegen angelegen ^ sein, seine Mitglieder immer wieder auf das Tragen ihrer Kriegsauszeichnungen hinzuweisen, nicht nur, um sich selbst zu ehren, sondern auch um des Andenkens willen an unser altes ruhmgekröntes Heer. Daß seine Ermahnungen Erfolg haben, beweist der Umstand, daß unlängst ein namhafter Verein des württem- beryischen Kriegerbundes den Beschluß faßte, seine Mitglieder zu verpflichten ihre Auszeichnungen bei >eder sich bietenden Gelegenheit zu tragen. Mögen noch recht viele diesem guten Beispiel folgen.
Stuttgart, 15. April. (Kriegergräbersürsorg» In letzter Zeit haben sich öfters Firmen erboten, deutsche Kriegergräber in Frankreich instandzusetzen und zu unterhalten, sowie Auskünfte über die Lage und den Zustand von Grabstätten zu erteilen. Die Benützung sicherer Angebote, die manchmal von zweifelhaften Stellen ausgehen, kann nicht ^empfohlen werden. Auskünfte können vermittelt werden durch die zuständige deutsche Reichsbehörde, das Zentralnachweisamt flir Kriegcrver- luste und Kriegergräber in Berlin-Spandau (Stuttgarter Stelle: Reichsarchivzweigstelle Zentralnachweisamt in Stuttgart, Gutenbergstraße 109), das von den amtlichen französischen Stellen Auskunft erhält und sie kostenlos weiterglbt, und durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräbersürsorge (Geschäftsstelle des württembergischen Landesverbandes: Ludwigsburg, Mühlstraße 30),. der im Einvernehmen mit dem Zeniralnachweisamt arbeitet und «dessen Tätigkeit durch freie Lieüestätigkeit ergänzen will. Der Volksbuch, bezweckt Herrichtung, Schmuck und Pflege der Kriegergräber dem Volksempsinden entsprechend zu fördern und den Angehörigen der Gefallenen und Verstorbenen in allen Angelegenheiten der Kriegcrgräbersürsorge behilflich zu sein. Für die auf Militärfriedhöfen in Frankreich liegenden Gräber hat die französische Regierung Richtlimen über den Umfang einer privaten Grabschmückung ausgestellt. Zugelassen wird diese nur insoweit, als dadurch jetzt und auch pater die Aufgabe der von der französischen Regierung angestelltcn Friedhofwärter, von denen jeder für etwa 1000 Gräber zu sorgen hat, nicht erschwert und die Einheitlichkeit der Anlage .nicht gestört wird. Auf Gemeindefriedhöfen ist mit Genehmigung des Bürgermeisters die Aufstellung von Grabzeieren wie auch die Bepflanzung der Gräber den Angehörigen gestattet.
Stuttgart, 15. Zlpril. (Neue Scharfrichter.) Die Stelle des Nachrichters wurde vom Justizministerium dem Pferdehändler Karl Holzner in Stuttgart-Cannstatt und die Stelle des Werkmeisters für die Hinrichtungsmaschine dem Zimmermann Gott- hils Sohnle in Stuttgart-Gablenberg überrragcn. Der bisherige Nachrichter Friedrich Siller in Zuffenhausen und Werkmeister flir die Hinrichtungsmaschine Philipp Sohnle alt in Stuttgart wurden auf 1. April d. I. aus AnjuchM vom Dienst« enthoben.
Stuttgart, 16. April. (80. Geburtstag.) Heinrich Kurtz,
der Seniorches der bekannten Glockengießerei Heinrich Kurtz, konnte gestern seinen 80. Geburtstag feiern. Unzählige eherne Stimmen von Turmeshöhen geben Zeugnis von der Kunst, die aus seiner Werkstätte ^rvorgegangen ist.
Hof und Lembach OA. Marbach, 16. April. (Die Weinmorchel.) In den Weinbergen sind die sog. Weinmorcheln an- getrosfen worden. Dies soll auf ein gutes Weinjahr schließen lasten. ^
Gmund, 16. April. (Ein wählerischer Dieb.) Eine hiesige Hausfrau legte die gewaschenen Stiefel ihres Dlannes zum Trocknen zwischen Fenster und Vorfenster. Nach einigen Stunden- waren sie spurlos verschwunden. Am anderen Morgen aber lagen sie säuberlich eingewickelt vor der Haustüre, dabei ein Zettel mit Beschrieb : „Stiefel sind zu klein, deshalb zurück. Nr. 4/ wird benötigt."
Oellingen, 17. April. (Schweres Autounglück.) Gestern abend gegen 7Uhr ereignete sich aus der Straße zwischen Oetlingen und Unterboihingen ein schweres Automobilunglück, dessen Ursache bis zur Stunde noch nicht ausgeklärr werden konnte. Ein in raschem Tempo daher kommendes Kraftfahrzeug, das ruft zwei Personen besetzt war, wurde anscheinend durch eine Beschädigung des Hinterrades in voller Fahrt auf die Seite geschleudert, wodurch der Führer <o starke Verletzungen erlitt, daß er augenblicklich tot war, während der Benahrer mit schweren Gesichts- und inneren Verletzungen aus dem Wagen geworfen wurde. Der Inhaber eines Stuttgarter Autos nahm sich des Schwerverletzten an und brachte ihn noch lebend iw das Iohanniter-Kranke rrhaus in Plochingen. Die Herkunft der Fahrer konnte nicht ermittelt werden, die Trennungszeichen am Wagen, Fahrnummern waren verschmutzt und abgerissen. Einer der Fahrer trug einen Mantel mit Feuerwehr- knöpsen
Vom kl. Heuberg, 16. April. (Zweideutig.) Wenn der Geis- linger Lumpensammler hier sein Wesen rreibr, io ''chellt der Schütz meistens aus und- beginnt seine Bekannrmachuftg mit:
„Dia Weiber, wo Lompa heut-!" Das schönste aber leistete
sich der Schütz vor ein Paar Tagen, indem er eine Bekanntmachung folgendermaßen begann: ,,D' Brauerei zu R. verkauft ihrn Mist-."
Mich 16. April. (Probebeleuchtung des Münster?.) Gestern abend fand eine Probebeleuchtung des Münsters statt. Es handelte sich darum, welche Art der Beleuchtung am wirksam sten ist. Die Beleuchtung des Münsters ''oll anläßlich des Landesturnfestes durchgeführt werden.
Ravensburg, 16. April. (Amerikakredit und Banprog.-amm.) Das Wohnungsbauprogramm der Stadt Ravensburg wird durch die Nichtgewährurrg des erwarteten Amerika-Kredi's in keiner Weise erschüttert werden. Der Durchsicht ungsplan ist aus der Basis deutschen Kredits ausgestellt worden.
Pforzheim, 16. April. Als an den Osterfeiertagen mehrere junge Leute von hier das Gelände zwischen dem Karlsruher Rheinhafen und Maxau besichtigten, sahen sie an einem Kanal ein umgelegkes französisches Schilderhaus liegen. Wie
sie neugierig hinzuliefen, fan.den sie den französischen Wacht« .. " . " c Posten
Posten in dem Schilderhaus schlafend liegen-. Ob der sein Schilderhaus vor dem Verschwinden hatte sichern wollen oder sich vor einem Schnupfen, konnten die jungen Leute nicht feststellen. Sie entfernten sich schleunigst, da sie nicht wissen konnten, ob der Franzose gut oder schlecht ausgeschlasen erwachen werde. Wie sie sich aus einiger Entfernung un-nahen, vervollständigte sich das militärische Schauspiel. Der Posten war aufgewacht und war eben im Begriff, ''ein Schilderhaus wieder auszurichten. Man hat in Witzblättern vor dem Krieg manches gemütliche Bild aus dem Soldatenleben unserer guten und alten Zeit gesehen. Was die jungen Pforzheimer hier sahen, kann jedenfalls nicht übertroffen werden.
Schapbach, 16. April. Bei dem vor kurzen: hier ausgebro- chemn Brand wurde die Frau des Metzgers Wilbelm Herzog infolge des Feueralarms vor Schreck Plötzlich irrsinnig. Sie mußte ins Krankenhaus Wolsach verbracht werden.
Unterschefflenz, 16. April. Dieser Tage fand ein hiesiger Bürgersohn den Ehering seines Vaters, den dieser im Jahre 1903 auf seinem Acker verloren hatte, beim Ausputzer: der Egge in einem Eggzahn wieder.
Konstanz, 16. April. Gemeinderat Schäkers von Singen, der längere Zeit die bis vor kurzem in Schaffhausen für dos südliche Württemberg und Baden erschienene kommunistische „Arbeiterzeitung" als Verantwortlicher Redakteur und später als Verleger zeichnete, hatte sich vor dem Schwurgericht Konstanz wegen eines Vergehens der Pressebeleidigung zu verant-
Lore.
öj Roman von Emma Haushofer-Merk.
WiemannS ZeitungS-Verlag, Berlin
66 1924.
Er warf seinen Kopf mit der dichten Lockenmähne zurück und schritt sehr stolz und selbstbewußt aus dem Zimmer. Ganz „der große Mann". Nun hatte er das Schlagwort gefunden, das ih!n Paßte: Prosa! Nüchterne Prosa! Ja, das war's. was ihn so langweilte! Eine Frau, die zu einem Künstler paßt, mußte ihm aber die Prosa vom Leib zu halten wissen.
Wie eine neue, fremde Welt, wie eine Märchenwelt umfing es Martinger, als er die Wohnung der Baronin von Fregge betrat. Er hatte in seinem Leben noch wenig von Luxus gesehen. Einige seiner Bekannten hatten sich Wohl ihre Ateliers stilvoll eingerichtet, manche besaßen interessante, alte Sachen, die sie sich billig in Tirol zusammengekauft hatten, solange man noch wenig Wert darauf legte. Aber eine ganze Flucht von Zimmern in einer üppigen aber doch künstlerisch geschmackvollen Ausstattung hatte er vorher noch nie betreten. Wundervolle Gobelins» orientalische Teppiche, zarte, seidene Gardinen an den Fenstern, dazwischen Statuetten, Bilder, Blumen, reizender, kleiner Zierrat, alles in einer eigenartigen Anordnung» die eine Frauenlaune, eine bizarre Willkür verriet» in einer Fülle, in einem Neberflutz, der berauschend auf seine Phantasie wirkte.
,Ha, ja, lieber Herr Martinger," sagte sie jetzt. „Sie müssen berühmt werden. In den Kreisen der Künstler sind Sie es ja schon. Das weiß ich. Aber die Gesellschaft, die große Welt, das ist auch eine Macht. Und was ich Ihnen schon einmal sagte: Heutzutage genügt es nicht, etwas zu können, man mutz auch etwas aus sich zu machen wissen. Wir leben so rasch. Ein Erfolg, selbst der größte, der bedeutendste, wird vergessen wie ein Name, wenn er nicht immer wieder genannt wird, wenn er sich nicht dem Gedächtnis, all der hastigen, zerstreuten Menschen so fest etnprägt, daß sie wissen, eS gehört zum guten Ton, den Künstler zu
fteS Werk z u sprechen. Lassen
darauf, Sie in meinem Salon vorstellen zu dürfen. Sie werden heute beim Tee ein paar einflußreiche Leute treffen. Aber erst wollen wir die Freude haben, allein mit Ihnen zu plaudern. Meine Schwester brennt ja auch darauf, Sie kennen zu lernen."
Baronin Fregge hatte die Vorhänge vor einem größeren Gemach auseinander geschlagen, das in einem satten Rot gehalten war. Inh Hintergründe, in einer Art Nische, hatte man eine kleine Grotte eingefügt, mit sanftem, melodischem Wassergeplätscher. Auf einer römischen Ruhebank saß ein Mädchen in phantastischer Beleuchtung.
Baronin FreggeS Gestalt war halb in dem Täm- ltcht der Grotte verborgen, aber auf das Haupt fielen durch die roten Samtvorhänge feurige Lichtreflexe und
roestimmb
ihr Helles Kleid
;anz unbestimmbaren
Ton von zartestem Gelb bis rosigstem Grau verschwim-
Fchwelle stfhen geblieben,
Paul war an der Schwelle stfhen geb
Farbenreiz.
überwältigt von diesem wunderbaren tzärbenreiz. Ein paar Sekunden lang schaut« «r unbeweglich, voll Ent
zücken auf das schSne» ernst« Profil, das rötlich über-
. ^ 'Hlrc
cht um acken in
ammte» braune Haar» das sich glatt und Lie edle Kopfform schmiegte und tief tm einen Knoten verschlungen war.
«Hier bring ich dir unseren Künstler, Margot!" ries die Baronin lächelnd.
TaS schöne Bild bewegte sich. Die schlanke Gestalt in einem enganliegenden, langen Gewand trat ihm ein paar Schritte entgegen. Eine feine, weiche Hand wurde ihm dargeboten und eine klangvolle, jugendliche Stimme sagte, während er sich tief verneigte: «Wie ich mich freue, wie ich mich freue! Du weißt es am besten, Hortense. Es ist recht schade, daß wir nicht mehr in der Renaissance leben. Damals hatten die Frauen das Recht, einen Meister zum Willkommen mit Blumen zu bekränzen! Aber wir sind so stark, so begeisterungslos heutzutage!"
Tie schmeichelnden Worte kamen so natürlich, so ungekünstelt anmutig von den lächelnden, schönen Lip- 1 Pen. Ein leiser Anklang von österreichischem Dialekt ? gab der Ausdrucksweise etwas Gemütliche- für Paus, i und er wunderte sich, daß er sich vor diesen beiden
Worten- Das Gericht erkannte gegen ihn au- eine Gefängnisstrafe von sechs Wochen.
Vermischte»
Die vermißten Touristen. Die beiden, Touristen Rudolf Münch und Joses Blehmeier aus Stuttgart, oie angeblich vom Sorgschrosen bei Pfronten Ende Februar abgestürzt sein sollten und seitdem vermißt wurden, setzten durch den unaufgeklärten Fall die Oeffentlichkeit in Aufregung; auch dw Angehörigen der Vermißten waren in großer Sorge. Nun stellt :s sich heraus, daß sich die beiden Vermißten seit der Zeit chres Verschwindens im — Avttsgerichtsgesängnis Kempten in UntersuchurrgLhast befinden.
Unschuldig Ku acht Jahre« Zuchthaus verurteilt. Ein von
der Polizei in Lindau verhafteter Schmuggler g« stand, einer Blättermeldung aus München zufolge, im Februar 1923 den Grenzzollbemnten Sar erschossen zu haben. Dieses Geständnis deckt einen schweren Justizirrtum auf, dem: als vermeintlicher Täter war- der Grenzzollbvamte Planck, der mir Sax gemeinsam dessen letzten Kontrollgang gemacht hatte, vom BoSs- gericht in Kempten zu acht Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt worden. Der Staatsanwalt hatte sogar Todesstrafe beantragt.
Die Katastrophe auf der Zeche „Münster Steiu". Ter Un fallausschuß der Grubensicherungskommission in Dortmund veröffentlicht sein endgültiges Untersuchungsergebnis über di: Grubenkatastrophe der Zeche „Minister Stein", bei der W Bergleute den Tod gesunden. Der Ausschuß kommt zu dc« Schluß, daß der WerkÄeitung keineswegs der Vorwurf erspart bleiben kann, nicht alles getan zu haben, was zur wirkscuimi Bekämpfung der Unfallgefahr- hätte geschehen können.
Deutsch« schon wieder in Italien. Aus den italienisch« Bade- und bergt Orte kommt schon wieder-, wie im Vorjahre, die Slachricht, daß die meisten Gäste daselbst Deutsche seien. Das arme Deutschland, das nicht answerten kan::, das die Schulden seiner Bürger gegenseitig zu zahlen verbietet, hat recht viele wohlhabende Bürger, die es eben verstanden haben, im Kriege, während der Staatsumwälzung und der Inflationszeit 'ui, -vachwerte zu verschaffen, keine Steuern zu bezahlen und sich noch dazu einflußreiche Stellen zu verschasfer:. Wie das Ausland das deutsche Volk in seiner Gesamtheit bemitleidet, kann mar: in ausländischen Zeitungen, insbesondere auch in holländischen, lesen. Jedes früher neutrale Ausland r erlangt nun mit Recht schon vom deutschen Volke, daß endlich einmal unter-! sucht und geprüft werde, wie es möglich sein könne, daß seit dem unglücklichen Slusgange des Krieges 10 viele früher recht - kleine Deutsche so schnell reich geworden sind, daß sic sich Villen und Privatautomobile verschaffen konnten. Man wird hinzufügen müsse«: und jetzt in Italien sich Erholung verschaffen können, um wieder gestärkt nach Deutschland zurück;irkehren. wo die Not des Volkes weiter ausgenützt wird. Und das ist nur in Deutschland möglich.
Ein Waffenschiebungs- und Beschlagnahmrschwindel. Vor
den: Großen Schöffengericht Schöneberg begann Mittwoch vormittag ein Betrugsprozeß, bei dem es sich um einen Wafsen- schiebungsschwindel handelt, bei dem auch falsche Kriminalbeamte mit einer Beschlagnahme der einbezablten Gelder in Aktion getreten sind. Der Fall erweckt besonderes Interesse durch die beteiligten Persönlichkeiten. Angeklagt sind wegen Betrug, Urkundenfälschung, Amtsanmaßung und Erpressung der Kaufmann Wilhelm Ziegler, der zuletzt in Lörrach in Baden wohnte und der in Berlin ansässige KaufmanMSruno Ast-!
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befangen fühlte. Freilich, diese nie gekostete Bewunderung, die ihm hier zuteil wurde umfing ihn auch mit einem wohligen Behagen.
„Meine Schwester ist selbst Malerin, eine kleine Kollegin von Ihnen," bemerkte die Baronin.
„Aber bitte, verrat das doch nicht, Hortense! Sonst ergreift Herr Martinger eiligst die Flucht! O, ich weiß, wie unbeliebt die Malerinnen bei den Herren sind!"
.Wenn alle Ihnen glichen, gnädiges Fräulein
dann wäre dieses Vorurteil wohl bald überwunden!"
unterbrach er sie lächelnd.
„Eines ist ja sicher," fuhr sie fort. „Nur wer sich selbst abmüht, der vermag das Können des Größeren voll zu begreifen und anzustaunen. Ach mit welcher Leuchtkraft, mit welchem flotten Strich die Farbe aus Ihrem Bilde hingesetzt ist. Stundenlang habe ich mich darein vertieft, und jede Linie studiert und mir da
bei zugeraunt, 0 du Stümperin, 0 du armselige Ti iin!"
lettant
Nach einigem Zögern und langem Zureden führte sie Martinger dann ihr Atelier und stand in demütiger Haltung vor ihm, als er ihre Arbeiten Prüfte. Er war überrascht, wieviel Talent ihre allerdings hastig hin» geworfenen» skizzenhaften Zeichnungen und Aquarelle verrieten, er versprach bereitwilligst, ein paarmal in der Woche zur Korrektur zu kommen. —
In dem Erker des Speisezimmers war für drei Personen der Tisch gedeckt.
Baron Fregge mußte seiner zarten Gesundheit wegen den Winter im Süden zubringen und die beiden Damen wollten erst tm Fwithjahr wieder mit ihm Zusammentreffen. _
„Auf diese Weise vertragen wir uns herrlich lachte die Baronin. „Mein Mann ist eine Etnsiedler- natur und setzt sich am liebsten schweigend in du
das Leben s'chüwr machen? Das ist mir zu philiströs?
(Fortfetzuna folgt.-
rüm. Ziegl Mx böse T ternberg. wo Im besetzter grnrsten der urteilt wor! -mens von ! amnestiert v gericht in F rischer Erp: Anklage un gespiett Hab Der Fa Bäckerei er: im zweiten Waren mit lange, bis ! Schacht hin. her Schnell lichen den! den Schach
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