wer nur einem einzigen in diesem schnell und spurlos dahin­rinnenden Leben wirklich zum Segen geworden, der hat viel mehr erreicht und gewirkt, als wer von der ganzen Welt wegen seines Wirkens und seiner Erfolge gepriesen wird.

Artur Brausewetter.

Zum Palmsonntag.

Jesus ist doch immer noch die Persönlichkeit, von der unter- den Menschen am meisten die Rede ist, und wird es auch blei­ben. Warum'? Nicht bloß, weil die christliche Kirche dasür sorgt. Nicht bloß, weil die Ordnung des Kirchmjahrs, dessen Gipfel die hohen Christusfeste sind, seinen Namen unter den Menschen lebendig erhält. Er hat auch ganz allein durch sich selber eine solche Anziehungs- und Abstoßungskraft, daß nian ihn beachten muß. Man kann zwar heute nicht wohl sagen, wie es einst seine Gegner ingrimmig getan haben:Siehe, alle Welt laust ihm nach". Aber man mutz doch sagen: alles ernstere Nachdenken über die großen Lebensfragen der Seele und der Menschheit bewegt sich um ihn wie um einen Angel­punkt. Und nun noch einmal: warum'? Etwa weil seine Lehre und seine Lebensgestaltung dem menschlichen Denken und Wün­schen ani meisten entgegenkommt? Nein! Vielmehr aus dem entgegengesetzten Grund: weil sein Leben und seine Lehre dem gewöhnlichen Denken und Wünschen der Menschen schnur­stracks zuwider läuft. Das Kreuz ist das Zeichen dafür. Und man kann die Regel, die ein nichtchristlicher Dichter aufgestellt hat, an Jesus bestätigt sehen :Wer nichts nach der' Welt fragt, nach dem fragt die Welt am meisten". P. St.

H Neuenbürg, 3. April. Am Palmsonntag Abend 8 Uhr wird eine Lichtbilderpassionsandacht in der Stadt- kirche stattfinden. Es werden etwa 30 Lichtbilder nach Schnorr, Leonardo da Vinci, Grünewald, Staffen u. a. gezeigt werden. Die Feier gliedert sich in vier Teile: alttestamentliche Vorberei­tung, neutestamentliche Vorbereitung, Golgatlia und Segen des .Kreuzes. Zu den Bildern ist Gemeindegesang oder die Ver­lesung eines Schriftwortes vorgesehen. Die Feier hat den Zweck, wahre Andacht und biblische Vertiefung zu gewähren

Neuenbürg, 4. April. Es liegt Veranlassung vor, auf die heute abend 7Z4 Uhr imBären" stattfindende Grün düng s- versammlung eines Musikvereins besonders hin­zuweisen. Die Feuerwehrkapelle Neuenbürgs, die ja ohnehin die Aktivität des Vereins bilden wird, hat geschlossen ihre Mit­wirkung für den Abend zugesagt. So werden neben den sach­lichen Beratungen allen sich einfindenden Freunden der Musik­sache gleichzeitig einige genußreiche frohe Stunden gesichert sein.

Neuenbürg, 4. April. Auch an dieser' Stelle sei auf die heute abend stattfindende Versammlung des Turnver­eins hingewiesen. Als besonders wichtiger Punkt steht auf der Tagesordnung das Gauturnfest. Dies und eine Reihe wei­terer bedeutsamer Fragen gibt Veranlassung zu der Erwar­tung, daß alle aktiven Mitglieder sich vollzählig einfinden; auch die Anwesenheit recht vieler passiver Mitglieder ist erwünscht.

Neuenbürg, 4. April. (Der April.) Der Monat, dessen erster Tag nach alten: Volksglauben der Todestag, nach anderer Lesung auch der' Geburtstag des Verräters Judas Jschariot sein soll, ist ein sehr unbeständiger Geselle. Das Wetter macht jetzt seine tollsten Sprünge; und ein Sprichwort sagt: Wetter­wendisch wie der April. Karl der Große gab dem Monat den Namen Ostermond. Wahrlich der Inbegriff innigster Freude, der für den Christen in dem Gedanken des Osterfestes zu Tage tritt, kommt in den kommenden Wochen sichtbar auch in dem Grünen jeder Wiese, jedes Baumes und Strauches, überhaupt in jeder Aeußerung der Natur zum Ausdruck. In allen Regen­bogenfarben glänzt es in Feld und Flur. Die Vögel und jetzt im April alle zurück und vieltausendstimmig erschallt bereits wieder innerhalb und außerhalb der Wälder ihr Singen, Gir­ren und Rufen. Dieser Monat, der uns so manchen holden Frühlingstag beschert, ist sehr oft nicht der Wetterwendische Narr, als den ihn eine gedankenlose lleberlieferung an den Pranger zu stellen beliebt.

Neuenbürg, 2. April. Die sog. Frühjahrsmüdigkeit ist eine altbekannt^-Erscheinung, weniger dagegen ist man bis heute imstande gewesen, einwandfrei festzustellen,, worauf sie zurück­zuführen ist. Die Witterungsverhältnisse allein können nicht ausschlaggebend sein, da ähnliche Wetterbedingungen z. B. auch im September und Oktober vorherrschen, ohne die gleichen Erscheinungen hervorzurufen. Viel Glauben dürfte die Än- nahme der Aerzte verdienen, daß die Gründe für diesen merk­würdig erschlafften Zustand in der Tatsache zu suchen sind, daß die im übrigen nicht wesentlich veränderte Witterung nur durch die im Winter durch vieles Stubensitzen erworbene le-chter e An­fälligkeit schlechter vertragen wird als zu anderen Jahreszeiten. Ob dieser Grund der allein in Frage kommende ist, steht durch­aus noch nicht fest. Es ist sehr wohl möglich, daß auch eine Veränderung des Luftdrucks mit dazu beiträgt, daß wir uns im Frühjahr so schlaff und müde fühlen, Die allgemeine An­nahme, daß'der Wind, gegen den man anzukämpfen hat, diesen Zustand Hervorrufe, ist jedenfalls auf alle Fälle nicht oder nur in ganz geringem Maße zutreffend.

(Wetterbericht.) Der Hochdruck im Osten herrscht vor. Unter seiner Wirkung ist für Sonntag und Montag mehrfach heiteres und vorwiegend trockenes, ziemlich mildes Wetter zu erwarten.

Schwann, 3. April. DieSchwanner Warte" in nächster Umgebung unseres Ortes, ein von allen Touristen besuchter hölzerner Aussichtsturm, der einen günstigen Rundblick in das zu den Füßen sich hinziehende Pfinztal bis hinüber in die Pfäl-, zer Berge und nach dem Odenwald bietet, ist in Gefahr. Das Bauwerk, das dem Württembergischen Schwarzwaldverein ge­hört, ist alt und morsch geworden, sodaß die Gefahr des Zu­sammensturzes besteht. Deshalb soll der Turm, da dem Verein die Mittel fehlen, auf Abbruch verkauft werden. In Schwann selbst ist aber bereits eine Bewegung im Gange, die darauf hin- zielt, den Aussichtsturm doch wieder neu erstehen zu lassen. Unter Führung des Schultheißenamtes hat sich die Gemeinde bereit erklärt, auch dieses Mal wieder den Platz und das Holz zur' Verfügung zu stellen. Schwanner Fuhrleute wollen die er­forderlichen Fuhren unentgeltlich leisten. Doch sind für' die son­stigen Unkosten immer noch Gelder nötig, weshalb man an alle Wanderer, denen die Schwanner Warte lieb geworden ist, die Bitte richtet, ein Scherflein zur Wiederherstellung beizutragen.

NeueAk Nachrichten

Stuttgart, 3. April. Der Abg. Ströbele hat im Land­tag folgende Kleine Anfrage gestellt: Ist dem württembergi­schen Staatsministerium bekannt, daß das Nachbarland Baden für alles aus Württemberg nach Baden eingeführte Fleisch auf Grund eines Gesetzes aus dem Jahre 1886 einen söge nannten Einfuhrzoll in Höhe von 8 Mk. pro 100 Kilo durch die badischen Zollämter erheben läßt? Eine solche Zoller Hebung ist für den Verkehr mit Fleisch nach Baden völlig ungerechtfertigt und wirkt sich im Handel und Verkehr von Schlachtvieh für die beteiligten Kreise sehr unangenehm aus. Ich frage daher das Staatsministerium, ob es bereit ist, auf Aufhebung dieses Fleischzolles hinzuwirken.

Stuttgart, 3. April. Staatspräsident Bazille hat dem

Reichswehrminister in Berlin persönlich die Teilnahme der württembergischen Regierung an dem schweren Unglückssall der Reickswehr ausgesprochen.

Stuttgart, 3. Apul. Mit dem 1. April ist Oberst Niet« Hammer, Kommandeur des 13. Jnf.-Rgls., zum Infanterie- Führer I unter gleichzeitiger Enihebung von der Wahrnehmung der Obliegenheiten des Landeskommandanten in Württemberg, und der Oberst Gre,ff im 13. Jnf.-Rgt. zum Kommandeur d eses Regiments ernannt worden. Verfitzt wurden die Oberstleutnante Fischer, im Stab der 5 Divsion, in das 13. Infanterie Rgt., Schmolle im 1. Jnf.-Rgt., in den Stab der 5. Division.

Freiburg i. B., 4. April In Malsburg bei Kandern m Markgräflerland ereignete sich gestern ein schwerer Un­glücksfall. J-> dem Granilsteinbruch der Firma Gebr. Thfil« >n Kandern wurden Sprengungen vorgenommen und zwar iollte eine Felswand von etwa 18 Metern Höhe gesprengt werden. Bereits vor vollendeter Ladung scheint sich eine Sprengpatrone vorzeitig entzündet zu haben, wodurch der Lprengschuß losging und die oben auf der Wand stehenden Leute mit der Gesteinsmasse heruntergeschleudert wurden. Von den betreffend« n St.inbrechern sind zwei noch im Laufe der Nacht ihren schweren Verletzungen erlegen, während zwei weit« re in der Klinik in Freiburg liegen. Eine Untersuchung über die U fachen des Unglücks ist eingeleitet.

München. 3. April. Im Bayerischen Landtag, dessen Plenum bis Ende des Monats in Ferien gegangen ist, wurde im Haushaltsausschuß der Justizetat weiterberaten. Der Iustizminister erklärte, daß an eine Verstaatlichung der No tariate zurzeit nicht gedacht werde. Der Gefangenenbestand in den bayerischen Gefängnissen habe im Jahre 1913 sich auf 5600 belaufen, 1923 die Höchstzahl 8619 erreicht und sei 1924 auf rund 8000 zurückgegangen.

Leipzig, 3. April. Entgegen anderslautenden Meldungen wird mitgeteilt, daß die Beleidigungsprozeffe des verstorbe­nen Reichspräsidenten nun doch vor dem Staatsgerichtshof getührt werden sollen. Als erster Verhandlungstag ist der 16 April in Aussicht genommen.

Arnstadt, 3. April. Heute morgen gegen 10 Uhr er­folgte in der Automobilfabrik Rudolf Ley eine gewaltige Explosion. Die Detonationen waren weithin in der Stadl ver­nehmbar. Das ganze Kesselhaus flog in die Luft. Die Trümmer bergen eine Anzahl von Arbeitern unter sich. Es gab neben Schwerverletzten auch Tote, deren Zahl noch nicht teststeht. Die Aufräumungsarbeiten ssind in vollem Gange. Nach einer weiteren Meldung ist das Unglück darauf zurück zuführen, daß der Gaskeffel des Heizapparates explodierte. Bis jetzt wurden 15 Verwundete festgestellt.

Berlin, 3. Ap«il. Das hiesige Schwurgericht verurteilte den 30jährigen Kaufmann Otto Leest wegen Ermordung des Briefmarkenhändlers Hamburger zum Tode und zum dauern- den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, wegen Unterschla­gung zu einem Jahr Gefängnis.

Berlin, 3. April. Im Aufwertungsausschuß des Reichs­tages teilte heute ein Vertreter des Finanzministeriums mit, daß die Vorarbeiten für eine Denkschrift über die steuerliche Erfassung der Jnflationsgervinne bereits beendet seien und daß die Denkschrift dem Reichstag in kürzester Frist zugehen werde. Der Ausschuß vertagte sich darauf bis nach Ostern in der bestimmten Erwartung, daß die Denkschrift dann vor liegen werde.

Berlin, 3. April. Der Bildungsausschuß des Reichs­tags lehnte heute den Antrag der Regierung, die Abstimmung über die Durchführung der Einheitskurzschnft bis zur Vor­lage einer Regierungsdenkschrift ab und nahm einen Antrag auf Aussetzung der Maßnahmen zur Durchführung der Ein­heitskurzschrift bis zur Nachprüfung des Systems durch den Bildungsausschuß an.

Berlin, 3. April. In dem Prozeß gegen die wegen Begünstigung und Beiseileschaffung von Urkuyden angeklagten 7 Justizbeamten wurde heute das Urteil verkündet. Kassen­direktor Zirke erhielt wegen Begünstigung 500 Mk., Justiz­oberrentmeister Szctowski und Justizobersekretär Bigalke je 300 Mark Geldstrafe. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen.

Haag, 3. April. Die holländisch-belgischen Verhandlun­gen über die Scheldefrage haben heute durch Unterzeichnung des jüngst vereinbarten Vertragsentwurfs zur Revision des Vertrags von 1839 durch die beiderseitigen Außenminister ihren vorläufigen Abschluß gefunden. Nach der Unterzeich­nung hatten van Karnebeck und Hymans noch eine etwa ein- stÜndige Besprechung^ im holländischen Außenministerium. Der belgische Außenminister wird morgen nach Brüssel zurück­fahren. Dem Brüsseler KorrespondentenTelegraaf" zu­folge gelangte die belgische Regierung gestern abend in den Besitz der Zustimmungserklärungen der französischen und der englischen Regierung zu dem holländisch-belgischen Vertrag, sodaß die zuerst befürchtete Verzögerung der Vertragsunter­zeichnung nicht eintrat.

Rom, 4. April. Anläßlich der Vertagung der Erledi­gung seiner Heeresreformvoilage im Senat hat Kriegsmini­ster di Giorgio seine Demission gegeben. Als er unmittelbar nach der vorgestrigen Senatssitzung sein Rücktrittsgesuch über­reichte, bat ihn Mussolini, 24 Stunden zu warten, um die Behandlung des Militärbudgets in der Kammer nicht zu be­hindern.

Einführung der Einheitskurzschrift.

Stuttgart, 3. April. Ein Erlaß des Kultministeriums be­stimmt: Da nach- Abschluß des im April statlsindenden Lehr­gangs in Einheitskurzschrift an allen Schulen Lehrkräfte vor­handen sein werden, die in der neuen Kurzschrift ausgebildet sind, wird es den Schulen freigestellt, im Schuljahr >925/26 die Einheitskurzschrift einzuführen, d. h. den (freiwilligen oder pflichtgemäßen) Untervicht in Kurzschrift nach dem System Gabelsberger oder Stolze-Schrey durch Unterricht in Einheits- kgrzschrift zu ersetzen. Die Zahl der Unterrichtsstunden bleibt dabei dieselbe wie bishev. Der Unterricht in der Einheitskurz­schrift ist unter Zugrundelegung der amtlichen Systemnrkunde (Verlag Heckner in Wolfenbüttel) an der Hand eines Lehr­buches zu erteilen, das im Besitz sämtlicher Schüler sein muß. Anträge auf Einführung eines geeigneten Lehrbuchs sind bei

der zuständigen Oberschulbehörde, zu stellen. Im Hinblick aus die leichte Erlernbarkeit der Einheitskurzschrift muß an Len höheren Schulen bei wöchentlich zwei Unterrichtsstunden di« Vevkehrsschrift in einem Jahre erledigt werden. Im übrigen wird für das Jahr 1925/26 von der Aufstellung eines Lehrplans abgesehen. Die Schulvorstände haben bis zum 15. Mai d. I. an die zuständige Oberschulbehörde zu üerichien, ob und nach S welchem System an ihren Schulen Unterricht in Kurzschrift erteilt wird und wieviele Schüler daran ieilnehmen.

Trauerfeier für die Opfer der Velthcimer Katastrophe. - Detmold, 3. April. Die Trauerfeier für die Opfer der / Katastrophe bei Veltheim ging heute nachmittag in Gegenwart ' des Reichswehrmimsters Dr. Geßler und des Chefs der Heeres­leitung, des Generals v. Seeckt, vor sich. Anwesend waren fer­ner der zuständige Divisionskommandeur, der Jnsanterieführer aus Hannover, sowie zahlreiche Vertreter staatlicher und kom- - munaler Behörden. Die in der Exerzierhalle abgehaltene Trauerfeier wurde mit einem von der Reichswehrkapelle gespiel­ten Choral eröffnet. Darauf hielten die Geistlichen beider Kon- j fessionen Ansprachen an die Trauergemeinde. Je sechs Sol- ! dasen trugen alsdann drei Särge auf'die bereirstehenden Lei­chenwagen, wählend sich der riesige Trauerzug formierte. Eine i ungeheure Menschenmenge grüßte den Zug mit andachtsvollem k Schweigen. Die Straßenlaternen brannten unter Trauerflor i und viele Geschäfte hatten die Läden zum Zeichen der Trauer k schwarz verhängt. Auf dem Ehrenftiedhof sprachen die Geist­lichen beider Konfessionen nochmals worauf Reichswehrminister ' Dr. Geßler den toten Kameraden den Abschiedsgruß der Reichs­regierung und der gesamten deutschen Wehcmachr zurief. Der f Minister legte einen großen Lorbeerkranz an den Särgen nieder und eine Abteilung Reichswehr gab über Len Särgen eine drei­fache Salve ab. Damit war die eindrucksvolle Feier zu Ende.

Sieben wettere Opfer des Weserunglücks geborgen. Hannover, 3. April. Von amtlicher militärischer Stelle wird mitgeteilt: Bis heute früh 9 Uhr waren außer den be­reits gemeldeten zwei Soldaten und dem Gefreiten Fritz Suling von der 1h. Kompagnie aus Bremen noch folgende sieben Lei­chen geborgen: Von der 16. Kompagnie des Infanterieregi­ments Nv. 18 die Schützen Heinrich Wiedenbrück aus Dingen bei Borken, Friedrich Erkelenz aus Essen (Ruhx), Rudolf Rüde- marin ans Odenstadt bei Mfeld, Hathias Habig aus Metternich im Rheinland, Wilhelm Hildebrand aus Hellen bei Arolsen und Hans Jordan 2 aus Hannover und von der 14. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 18 dev Schütze Herbert Rothe­mann aus Schedewitz. >

22 Leichen aus der Weser geborgen. s

Minden, 3. April. Vom Standortkommanbo Minden wird um 4 Uhr nachmittags mitgeteilt, daß sich die Zahl der ge­borgenen Leichen auf 22 erhöht hat.

25 Opfer der Veltheimer Katastrophe geborgen.

Minden, 3. April. Vom hiesigen Standortkommando wird abends mitgeteilt, daß im Laufe des Nachmittags drei weitere Leichen geborgen wurden, sodaß sich die Zahl aus 2.', erhöht. Zu den Bergungsarbeiten wurde jetzt auch ein Taucherkvmmando der Marincstation der Nordsee herangeholt. '

Vertagung des Rothardt-Prozeffes.

Berlin, 3. April. Der Rothardt-Prozeß ist heute durch Vertagungsbeschluß des Gerichts abgebrochen worden. Das Gericht erklärte nach längerer Beratung, daß die Vertagung leider notwendig sei, weil ans das Zeugnis des Abgeordneten Scheidemann nicht verzichtet werden könne und weil der Ge­sundheitszustand, des Zeugen eine Vernehmung in absehbarer Zeit nicht ermögliche. Die Folge dieses Beschlusses sei, daß der Prozeß an einem anderen Zeitpunkt vollständig neu ausgenom­men werden müsse.

Kein gemeinschaftlicher Präsidentschaftskandidat.

Berlin, 3. April. Auf die heute mittag ergangene Anre­gung des Abgeordneten Leicht von der Bayerischen Volkspartei hatte Reichskanzler Dr. Luther heute nachmittag um 4 Uhr eine Besprechung mit Fraktionsvertretern dev Sozialdemokra­tie, der Deutschnationalen Volkspartei, der Deutschen Volks­partei, der Deutschen demokratischen Partei, des Zentrums, der Wirtschaftlichen Vereinigung und der Bayerischen Volkspartei. Inhalt der Besprechung war der Versuch, ob sich nicht im Interesse einer möglichsten Einheitlichkeit des Volkes und der dadurch zu erzielenden Stärkung der Stellung des zukünftigen Reichspräsidenten der bevorstehende Wahlkampf, der nach seiner ^ bisherigen Entwicklung die trennenden Momente im Volksleben » zu verschärfen droht, durch die Aufstellung eines gemeinsamen > Kandidaten für den Reichspräsidentenpostsn vermeiden lasse. > Die Besprechung verlief ergebnislos. /

Marx, Kandidat der republikanischen Parteien. i

Berlin, 3. April. Von den Mittelpartmen wird mitgeteilt: j Zwischen den Beauftragten der Zentrumspaerei, der sozialdemo-. kratischen Partei und der Deutschen demokratischen Partei fan- / den heute abend'im Reichstag in Anwesenheit des Reichskanz-! lers a. D. Marx erneute Verhandlungen statt. Nach einem/ gründlichen Gedankenaustausch und einer umfassenden Pro- grammdartegung des Herrn Marx beschlossen sie einstimmig, die demokratischen Vertreter unter Vorbehalt der Zustimmung ihres Parteiausschusses, der am Sonntag zusammentrstl, Herrn Reichskanzler a. D. Wilhelm Marx zur Wahl als Reichsprä­sidenten vorzuschlagen. !

Kulisienarbeit zur Reichspräsidentenwahl. /

Berlin, 3. April. Heber die Besprechungen der Parteifüh- A rer beim Reichskanzler erfährt man aus parlamentarischen k Kreisen, daß ein Vorschlag, der sich auf den stellvertretenden > Reichspräsidenten Dr. Simons bezog, zur Debatte bestand und zwar sollte Dr. Simons nicht durch Wahl, sondern durch ein verfassungsänderndes Jnitiativgesetz von allen Fraktionen des Reichstages mit Ausnahme der Kommunisten zum Präsidenten ernannt werden. Bei Ablehnung dieses Verfahrens sollten sich alle Parteien einschließlich der Sozialdemokraten aus.eine Sam­melkandidatur Dr. Simons einigen. Es wurde *von allen ^ Seiten anerkannt, daß gegen die Persönlichkeit des Dr. Simons j nichts einzuwenden sei, daß aber der Vorschlag zu spät komme,! da die verschiedenen Parteien sich schon anderweitig gebunden! hätten. Der Vorschlag wurde daraus fallen gelassen. i

Um die Kandidatur Jarres. t

Berlin, 3. April. Die Pressestelle der Deutschen Volkspar-! tei fordert die sofortige Aufstellung der Kandidatur Jarres für den zweiten Wahlgang. DieNationalliberale Korrespondenz verweist auf den gleichlautenden Beschluß des Parteivorstandes und auf die Stimmung im Lande, die immer stürmischer me Proklamierung der Kandidatur Jarres verlange. Wenn hier und da in Kombinationen der Name Hinoenburg gefallen sei, > so könne man nur der Auffassung beipflichten, daß Hindenburg ^ nicht in den Kampf hineingezogen werden dürfe, daß vielmehr Jarres nach wie vor der Kandidat des Reichsblocks sei. ^ Braun wiedergewählt.

Berlin, 3. April. Bei der Ministerpräsidentenwahl im Preu­ßischen Landtag wurden 432 Stimmen abgegeben, ein Stimm­zettel war unbeschrieben, ein anderer ungiltig. Bei den verblie­benen 430 Stimmen beträgt die absolute Mehrheit 216, Braun erhielt 220 Stimmen, Dr. Peters (Dn.) 170, Pick <Komm)

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