Naße geboten wurde. ,'en Jubilar aus, für Einigkeit, die überal n möge Er drückte sch hochbegabte Leiter :r festlegen und seine g stellen möge. Wen« ein Zweifel darüber, gedeihe, was er von id Sänge .-n wie alle» s Lob für das aus, rnd Klang und nun- i Darbietungen ge- ; Stimme der Aner- rdruck, daß eine solche 'rein geboten lvurde. einem Hoch auf alle

canstaltung zu Ende, cwarten die Sängc^. Zarole sei Eßlingen! chme einen freudigen zur Tat sinderi. Ein nit diesen Veranstal- schichte eingesügt. olgender Bericht zu: ttuenbürg.

üter, hochangesehener laß seines 90jährige» angenen Sonntag in ugeladen. Trotz deS etivas ungeschickten ^rschaft eingefunden, glichen und mnfikali- er Gedanke, das Fest legehen. Ein äußer­te besingend und Programm war durch rer Fleig, dem Kon- e und zu hoher künst- r sogar einer große» tänner- und gemisch- Frau Helene Fleig- , die in ausgesucht^« Schuuiann, Robert e hochachtbare Probe Seit ungefähr eine» lieber kranz. Mit dm !irren außerordentlich erall so viel peinliche vornehme Ausarbei- läßt den ausgezeich- tüchtigen Leiter er- en Sängerinnen und ht er sein Feld. Wie- äMfen eines solchen :r auch nirgends feh- Hinaus" war dem r gesunden Schwung l packende und hoch- dem Liederkranz daS ltirmnen schönes und ohlabgerundet. Von nsDer Jäger aus sichen', die ln diesem iiesten Eindrücke hin- prechendes und dem - Lied - in Mrkkn- siungen - ließ das wrm ersehen. Ange- eicherung erfuhr daS nischten Chor. War onders in Volkstum- arbeiteten Sächelchen Mn; vorzüglich und ltuend berührten die Wie wußten sie den leben nnd Farbe z«

: Lied rvar gefunden > MännerchorsMir us tiefstem Herzeus- Iten zur Aufführung iges, linde Lüfte at- oopransolo mit Kla- sammenstellung aller ü zum Beschluß Gu­ll roßangelegres Werk ansolo mit Klavier- de zu sehen und zu

bt seid! Und sie i« che mit dieser Kette" lzusammenbinde Strafe. Was sagt

ts. Aber er breitete ie glühend ihr Köpf-

e Halle, und der alte Das glückliche Paar Berta' fiel ahm um leine Hände drückte, die Gräfin lächelnd, -ne Fürsprache ist es

", sprach Walter und

mme fort,will de» ürtingen auf meine« das Hochzeitsfest ge- hon heute dazu ei«; rme des Schlosses i»

md rauschte wie eine

von Cannst>rtt über Geislingen nach Ulm leute nnd lagerte sich en, da, wo ein nmn-

pannten Wagen enl- n nmchte sich daran, ngen über die Feuer zu sieden. Halb roh S den Kesseln geriff« mit den UcberbleN--

HE», mit welcher Liebe sich alle Bewürgten dieiem danSaren Gert annahmen und es zu einer Wiedergabe werden ließen, die unbedingt Hochachtung abnotigt. Allen Darbietungen folgte gewaltiger und verdienter Beifall. Frau Helene Fleig -Sopran) beaeanet man immer wieder gerne rm Konzert,aal. In so wärmem, innerlich durchglühtem Ton verstand sie wieder mei­sterhaft, sich in die Herzen der Zuhörer emzmmgen. «eit dem letzten Auftreten hat ihr hohes ge,angl,ches Können merklich schöne Fortschritte gemacht. Ihr jetziges Austreten hat die da- ,msis vornehmen Eindrücke nur vertieft. Ihre Auffassung und Wiedergabe von Liedern der Meister und «euze-.tl'cher Kom­ponisten geht weit über die Leistungen der üblichen Liedersän­gerinnen hinaus. Hier steht neben einem außerordentlich mo­dulationsfähigen, man könnte fast sagen wrbenreichen Organ ein kluger Geist und ein persönlich und vornehm empfindender Mensch im Dienste der Kunst, der aus jedem Lied ein charakter­volles, festumriffenes Werk formt, das im Gedächtnis des Zu­hörers hasten bleibt. Der stürmische Bestall zwang die Sän­gerin zu einer Zugabe. In ihrem Gemahl hatte Frau Fleig einen gehaltvollen, trefflichen Begleiter auf dein gut klingenden Flügel. Eine instrumentale Note steuerte Herr Paul Halm (Klavier)-Conwefler bei. Er spielte eigene Kompositionen, zu­erst eine Phantasie a-Moll und hernach eine Schöpfung be­titeltTänzerin". Der noch jugendliche Komponist verwendet in seinen Werken schöne Gedanken und weiß dieselben auch in ge­wissen Formen zu geben. Gerne hätte man neben nur eigenen Kompositionen auch den Namen eines Beethoven und Mozart gesehen. Ernstes Studium nur kann zu größerem Erfolg füh­ren. Auch ihm wurde starker Beifall zuteil. In Anerkennung der hohen Verdienste um das Zustandekommen der so würdigen Mer des 90jährigen Jubiläums und des in allen Teilen so prächtig verlaufenen Festkonzerts wurde Herrn Hauptlehrer Fleig är wohlverdiente Lorbeer überreicht. Allgemeinen Jubel löste diese Ehrung aus. Mit berechtigtem Stolz darf der Lie- derkrauz Neuenbürg auf den so schönen und erhebenden Ver­laus seines Festkonzertes zurückblicken. Es wird ein Ruhmes­blatt in der Geschichte für alle Zeit sein und bleiben. Und nunGlückauf" zum festlichen Begehen des lOOjährigeu Jübi- lSurms im Jahre 1935.

Alb. Günth, Pforzheim.

WÜkriLmvertz

Stuttgart, 23. März. (Doppelter Mord und Selbstmord.) Der Pokizeibericht meldet: Am 21. März, abends 9'/, Uhr, erschoß im ! .Treppenhaus des Hauses Seestraße >3 i» Feuerbach der ledige, 20 'Jahre alte Hilfsarbeiter Willy Schätze nach oorausgegangenen Strei­tigkeiten zuerst seine Geliebte, die 19 Jahre aste Fabrikarbeiterin Luise Zitzmonn unv hieraus sich selbst. Die Bluttat fand in der Nacht zum 23. März im Hause Hackstraße 50 ihre Wiederholung. Hier tötete morgens "/-I Uhr der 22 Jahre alte Metzger Albert Knnppstein, der dort als Untermieter wohnte, in seinem Zimmer die 23 Jahre alte Erika Klein, zu der in Beziehungen stand, durch einen Schutz in den Kops und richiete darauf die Waffe gegen sich selbst. Alle vier Personen waren sofort nach Abgabe der Schüsse tot.

Feuerbach, 23. März. (Liebe-drama.) Am Samstag erschoß eia 2l jähriger Mann seine 18jährige Geliebte. Der Grund dieser Tat ist das Bmhandensein eines Kindes im Alter von einem Jahr. Außerdem hatte das Mädchen ein zweites Kind zu erwarten,

Schramberg. 23. März. (Unfall beim Schneeballenwersen.) Beim Schneeballenwerse» zwischen Schülern traf ein Gewerbeschüler den 12jährigen Volksschiiler Hugo Rapp so unglücklich ins Auge, daß rs verloren sein dürfte. Der Verletzte mußte in die Augenklinik nach Tübingen verbracht werden.

Göppingen. 23. März. (Tödlich getroffen.) Der 68 Jahre alte Kisendreher Christian Schepperte ist an seiner Arbeitsstätte bei der , Fa. Gebr. Böhringer tödlich verunglückt. Der über einer Schmirgel- scheibe einer Schleifmaschine angebrachte gußeiserne Schutzring ist während der Bedienung der Maschine abgesprungen und hat Schep­perte die Schädeidecke etiigeschlagen, was dessen sofortige» Tod zur Folge hatte.

'Ulm, 23. März. <Unter den Rädern.) Der 27 Jahre alte ledige Postaushelfer Karl Kottmann wurde beim Ueberfahren des Gleis- übergangs mit einem Posthandmagen von einer Lokomotive erfaßt und getötet. Die Ursache des Vorkommnisses ist noch nicht bekannt.

Ellwangen, 23. März. (Opfer eines Kurpfuschers.) Die 66 Jahre alte Naturheilkundige Emilie Stelzenmülier in Giengen a. d. B. hatte sich wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Äe hatte, als sie im Juni v. I. zu dem an Diphterie erkrankten, achtjährigen, bisher völlig gesunden und kräftigen Knaben des Ingenieurs Zimmermann in Giengen gerufen wurde, nach ihrer Methode Packungen verordnet und angewandt. Sie untersuchte das Kind, das über Halsweh klagte, nur äußerlich und unterließ es, ihm in den Hals zu sehen und die Temperatur zu messen. In der zweiten Woche sah sie nicht mehr nach dem Knaben, den sie außer Gefahr wähnte. Als am 10. Juli nach eingetretener Verschlimmerung der Arzt gerufen wurde, befand sich das Kind infolge grob vernachlässigter Diphterie bereits im Todeskampf. Aerzlliche Reizmittel nützten nichts mehr und der Knabe, das einzige Kind seiner Eltern, starb nach einigen Stunden. Auf Grund des Gutachtens des Vorstands des Landesuntersuchungsamtes, der schwere Kunstsehler feststellte und die Behandlung der Angeklagten als unge­eignet bezeichnet?, wurde an Stelle der an sich verwirkten Gefängnis­strafe von sechs Wochen zu der Geldstrafe von 200 Mark und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Der Fall mag denen zur Warnung dienen, die sich bei allen möglichen Krankheiten allzu vertrauensselig an sog. Naturheilkundige wenden.

Vermischtes.

Aars der Schuhindustrie. Der neueste Bericht des Verban­des der deutschen Schuh- und Schäftefabrikanten über die Lage ihrer Industrie im Februar verzeichnet eine interessante Tat­sache, die übrigens vor jedem Schuhwarengeschäft in den Schau­fenstern augenfällig in Erscheinung tritt. Das Geschäft in der Schuhindustrie hat nämlich in letzter Zeit in DanrenhalLschuhen in Luxusausführunig aller Formen und Farben die hauptsäch­lichste Belebung erfahren. Bei den Kinderschuhfabriken war ebenfalls ein lebhafterer Geschäftsgang sestzustellen, jedoch fehlte es an Beschäftigung in den Fabriken für Berufs- nnd Straßen­schuhwerk. In Kreisen der Schuhindustrie wird vielfach geklagt, daß die für Schuhwerk erzielten Verkaufspreise vielfach Len Kalkulationspreisen nicht entsprechen.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 21. März. (Obst- und Gemüse-Großmarkt.) Edel­äpfel 30 -40, Tafeläpfel 10-30, Walnüsse 30-40, Kartoffeln 56. Wirsing (Köylkraut) 1012, Filderkraut 8 -10, Weißkraut rund 8 bis 10, Rotkraut 1215, je per 0, Kg., Blumenkohl per Stück 15 bi» 25, Grünkohl 1012 per Stück, Roierüben r/, Kg. 57, Gelbe Rüben '/, Kg. (lange Karotten) 5-7, Zwiebel Kg. 1214, Ret- tlche I Stück 35, Sellerie I Stück 1025, Schwarzwurzeln 3b bis 45, Spinat 3545 per >/, Kg.

Stuttgart, 23. März. (Landesproduktenbörse.) Die Lage auf dem Getreidemarkt ist unsicher und unverändert, wie bereits im letzten Bericht gemeldet. In Landware ist das Angebot nicht groß, dage­gen find letzter Tage größere Posten Auslandsgetreide nach Süddeutsch­land gehandelt worden. Es notierten je 100 Klg.: Weizen 20.525 (am IS. März 2125,5), Sommergerste 2428 (2428,5), Roggen 20-23 (20 -24), Hafer 14.5-20 (unv.). Weizenmehl 41,5-42,5 (41^-43), Brotmehl 36,5- 37,5 >36.5-38). Kleie 13-13,5 (unv). Wiesenheu 67 (unv.), Kleeheu 78 (unv ), drahtgepreßtes Stroh 45 (unv) Mk.

Hall, 23. März. (Pferdemarkt.) Zugesllhrt wurden 271 Pferde, karnuter 75 Fohlen. Verkauft wurden HO Stück. Für zwrijährtge

Fohlen wurden bis NOO Mk., für dreijährige bis 1500 Mk. und für ältere schöne Pferde bis 2000 Mark bezahlt. Für geringere Arbeits­pferde wurden 200800 Mk. bezahlt. Der Handel war sehr lebhaft.

Schweinepreise. Aalen: Milchschweine 4660.Giengen a. Br.: Eaugschweine 3365, Läufer 85125 Mk. Lauingen (Bayern): Saugschweine 235260, Läufer 80-130. Hall: Milchschweine 5476, Läufer 90120. Kirchheim u. T.: Milchschweine 6676, Läufer 100200 Mk. Oehringen: Milchschweine 6080, Läufer 100. Ravensburg: Ferkel 36 bis 60, Läufer 60lOO. Saulgau: Ferkel 5570 Mark je das Paar.

Neveite Nachrichten^

Stuttgart. 23. März. Am kommenden Mittwoch tritt der Finanz­ausschuß des Landtags zusammen, um den Entwurf einer Aenderung des Besoldungsgesetzes, sowie die vorliegenden Eingaben zu beraten. Diese Beratungen dürften bei der umfangreichen Materie und den Schwierigkeiten für einen gerechten Ausgleich der gestellten Forder­ungen mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen. Mit dem Zusammen­tritt des Plenums, der nach den ursprünglichen Plänen in der letzten Märzwoche erfolgen sollte, ist in diesem Monat nicht mehr zu rechnen. Solange die Reichspräsidentenwahl noch nicht abgeschlossen ist, sind die Abgeordneten durch die Wahlagitation sehr in Anspruch genommen.

Stuttgart, 23. März. Reichswehrmintstrr Dr. Geßler, der wegen Erkrankung gestern nicht mehr sprechen konnte, wird jetzt, da sich sein Zustand gebessert hat. am Donnerstag abend für die Deutsch-demo­kratische Partei im Stadtgarten zur Reichspräsidentenwahl sprechen.

Stuttgart, 23. März. Durch eine Verfügung des württ. Finanz­ministeriums sind die Steuererhedekassen angewiesen worden, die durch das neue Staatshaushaltgesetz für däs Rechnungsjahr 1924 bewilligten direkten und indirekten Steuern, sowie die Gerichtskosten und den Zuschlag zu den Notariatsgebühren in den für das Rechnungsjahr 1924 festgesetzten Beträgen und, wofern eine andere Verfügung nicht früher ergeyt, bis 30 Juni 1925 auf Rechnung der neuen Verwilli- gung nach den bisherigen Bestimmungen einstweilen fortzuerheben.

Feuerbach, 23. März. Gestern brachte der proletarisch» Sprech­chor hier das proletarische SprechwerkDie Schmiede" zur Ausführung. Die Polizei verhaftete den gesamten Vprechchor. Lt.Eiidd, Arbeiter­zeitung" sollen alle Teilnehmer bis auf den Genossen Reichte entlasten sein, der wegen Porbereiiung zum Hochverrat in Haft behalten wird.

Kassel, 23. März. Das hiesige Schwurgericht verurteilte den 20jährigen Bergarbeiter Goßmann aus Dens im Kreise Rothenburg an der Fulda, der am 7. 2. in angetrunkenem Zustand 2 Söhne eines Hofnachbarn, während der Hochzeit ihres Bruders erschossen hat. zu der Gesamtstrafe von 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust.

Höchscheid, 23. März. Bet dem kommunistischen Stadtverord­neten und Kassierer des Mefferschleiferoereins. Reifenberg, erschienen gestern abend zwei maskierte Männer und raubten, indem sie dem Ehepaar Reifenberg einen Revolver vorhiclten, 425 Mark Streik­gelder. Eine dringend verdächtigte Person wurde verhaftet. Wäh­rend der Tat hatte ein dritter Mann an der Haustiere Schmiere ge­standen.

Leipzig, 23. März. Wie dieLeipziger Neuesten Nachrichten" hören, hat die interalliierte MilitärkontroUkommission im Bereiche des Wehrkreiskommandos 4 (Sachsen und Provinz Sachsen) sei! September 1924, also in einem Haiden Jahre, nicht weniger als 195 Kontrollbesuche in der Reichswehr und 48 Kvntrollbesuche bei der Laiidespolizei oorgenommen.

Berlin. 23. März Fn der Presse wird ivegen der Verbreitung der gestern veröffentlichten Erklärung der deutschnationalen Fraktion durch den Berliner Rundfunk Beschwerde geführt. Die Reichsregie­rung vertritt, wie uns von zuständiger Stelle mitgeteitt wird, nach wie vor die Auflassung, daß der Rundfunk als überparteiliche Stelle sich jeder parteipolitischen Auseinandersetzung zu enthalten hat. Mit dieser Auffassung steht die Verbreitung der oben genannten Erklärung durch den Rundfunk im Widerspruch.

Berlin, 23. März. Einer Korrespondenzmeldung zufolge ist in der Barmat-Affäre einer der Hauptangeschuldigten, Klenske, durch Beschluß des 3. Senats des Landgerichts gegen den Widerspruch der Staatsanwaltschaft heute ohne Kautionsstellung aus der Haft ent­lassen morden.

Berlin, 23. März. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft sieht sich genötigt, die ihr erwachsenden Mehrausgaben an Löh­nen durch Erhöhungen in gewissen zur Zeit besonders begün­stigten Verkehrszweigen zu decken. Mit Rücksicht ans die Wirt­schaft ist von einer Erhöhung der den: Verkehr der Arbeiter zwischen Wohn- und Arbeitsort dienenden Wochenkarten Ab­stand genommen worden. Dagegen sollen die Preise der Teil- Monatskarten im Fernverkehr in Zukunft nach 25 Einzelfahr­ten stasfelförmig wie bei Monatskarten berechnet werden. Die jetzigen Wochenkarten vierter Klasse, werden, um den Arbeitern die Sonderbegünstigung zu erhalten, in Arbeiterwochenkarten und solche Wochenkarten zerlegt werden, die jederinann zugäng­lich sind (Teilmonatskarten). Erster« erfahren für nnt mecha­nischen oder Handarbeit beschäftigten Arbeiter ebenso wie für die Kurzarbeiter berechneten keine Erhöhung. Dagegen sollen die Teilmonatskarten nach sieben Einzelfahrien staffelförmig wie die Arbeiterkarten berechnet werden. Den Arbeiterrück­fahrkarten wird wie früher der Preis der einfachen Fahrt vier­ter Klasse zugrunde gelegt werden, sodaß die Ermäßigung 50 Prozent betragt.

Altona. 23. März. Nach I5tägiger Verhandlung vor der poli­tischen Strafkammer des Landgerichts Altona wurde heute vormittag das Urteil gegen 27 Angeklagte der ersten Gruppe des Aufruhrpro- zeffes, dem die Kämpfe während des Oktoberputsches zugrunde liegen, gefällt. Das Gericht verurteilte wegen Beihilfe zum Hochverrat sämt­liche Angeklagten zu Festungsstrasen von insgesamt 61', Jahren in Verbindung mit Geldstrafen in Höhe von insgesamt 3550 Mark.

Rom, 24. März. Das Gericht in Lucca verurteilte 16 Künstler, Kunsthändler und vere» Helfershelfer, die eine große Anzahl alter Gemälde. Skulpturen und wertvoller Kultusgegenstände aus den Kirchen Toskanas gestohlen hatten, zu langjährigen Freiheiheitsstrafen. Der Hauptdieb, der Maler Emiiio Carabbi, wurde in Abwesenheit zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Bei einem der verurteilten Kunsthändler wurde ein Gemälde von van Dyck im Werte von mehreren Millionen b«schlagncchmt.

London, 24. März. Der siebente deutsche Zerstörer ist in Scapa Flow gehoben morden und der achte wird in den nächsten Tagen, wie man hofft, gehoben werden können. In Anbetracht des Erfolges der ersten Hebungsversuche rechnet man damit, die gesamte deutsche Flotte in Scapa Flow heben zu können.

London, 23. März. Im Unterhaus zollten Baldwin, Macdonald und andere Führer dem verstorbenen Lord Curzon den wärmsten Dank für die großen Verdienste, die er dem britischen Volk er­wiesen habe.

Verhaftung zweier Kommunisten.

Stuttgart, 23. März. Vom Polizeipräsidium wird mit­geteilt: Am Sonntag wurde in Feuerbach der kommunistische Schriftsteller Karl Raichle von Urach wegen dringenden Ver­dachts hochverräterischer Betätigung festgenommen. Die Fest­nahme erfolgte im Zusammenhang mit einer am Abend zuvor in Feuerbach veranstalteten Aufführung desProletarischen Bühnenwerks: Trotz alledem". Das Stück, dessen Verfasser Raichle ist, schildert in sieben Bildern in drastische: Weise den Verlauf eines Aufstandes, der für die Revolutionäre siegreich ausgeht und mit Ausrufung der Deutschen Sowjetrepublik j endigt.Die Zeit ist reis",heiligt die letzte Schlacht", sind die bezeichnenden Titel der beiden letzten Bilder. Das ganze ist so angelegt, daß es im höchsten Grade aufreizend wirken und die revolutionäre Energie aufs höchste steigern muß. Es ist auch nach der ganzen Anlage als Einleitung für den Fall des von der K.P.D. angestrebt« Umsturzes gedacht. DaS hat auch bei

einer kurz zuvor erfolgten Aufführung desselben Stückes t» Nürtingen der dortige kommunistische Gemeinderat Knaus be­tont, indem er ausführte, die Zuspitzung der Gegensätze zwischen Kapital und Arbeit lasse eine blutige Auseinandersetzung der Arbeiterschaft mit ihren Ausbeutern schon in naher Zukunft erwarten und dann werde das, was in dem Bühnenstück vor­geführt werde, in der Wirklichkeit sich wiederholen. Um in de» unausbleiblichen Entscheidungskampfe gerüstet zu sein, müsse das Proletariat aus diesem Bühnenwerk lernen, wie der Kampf zu führen sei. Knaus wurde ebenfalls verhaftet.

Die Berufung im Rothardt-Prozetz.

Magdeburg, 23. März. Bei Eröffnung der Sitzung ver­kündete der Vorsitzende, daß den Beweisanträgen der Staats­anwaltschaft entsprochen werden soll. Es sollen demnach noch eine ganze Reihe von Gewerkschaftsführern und Abgeordneten vernommen werden, die der gewerkschaftlichen Vorständekonfe­renz 1918 beigewohnt haben über die Vorgänge jener Sitzung. Andere Beweisanträge beziehen sich auf die Glaubwürdigkeit des Gobert. Als erswr Zeuge wurde heute der frühere Reichs­kanzler Fehrenbach vernommen. Er sagt u. a. aus: Ich habe den verstorbenen Reichspräsidenten für einen durchaus zuver­lässigen patriotischen Mann gehalten und bin davon überzeugt, bis zur heutigen Stunde. Auf die Frage des Vorsitzende, ob in Len Reden Scheidemanns und Eberts im Haushaltaus­schuß eine Streikandrohung zu erblicken lei, erklärte der Zeuge: In den letzten Monaten des Krieges hatte der Regierungs­vertreter Von dem Busche ein so geringes Verständnis für die sich entwickelnden Dinge, daß nutzt nur Ebert und Scheide­mann, sondern auch die Redner anderer Parteien oft genug genötigt waren, der Regierung gegenüber warnend ihre Stimme zu erheben. Der nächste Zeuge ist Generalmajor a. D. Edler von Braun. Er war in den letzten Kriegsjahren i» Kriegsamt tätig, wo er besondere Rückstellungen Zu bearbeite« hatte. Cr bekundet: Anfangs Januar 1918 kam der damalige Abgeordnete Bauer zu mir und erklärte, daß zwei Söhne däs Abgeordneten Eberts bereits gefallen und ein dritter verschie­dentlich schwer verwundet worden sei, und daß sowohl Eberl wie seine Frau schwer darunter litten. Ich möchte doch de» bestehenden Bestimmungen gemäß versuchen, diesen dritte« Sohn Eberts von der Front wegzubekommen. Ich >'agte, daß es am besten sei, wenn Ebert sich selbst bei meiner Dienststelle dafür verwenden würde. Mit Ebert selbst habe ich nie über Rückstellungen seiner Söhne gesprochen. Der vierte Sohn Eberts ist 1918, als er dienstpflichtig wurde, einmal als quali­fizierter Arbeiter von seinem Werk, wie das üblich toar, rekla­miert worden. Auch dieser vierte Sohn ist nach Ablauf der Reklamationsfrist ins Feld gekommen

Gerichtliches Nachspiel aus der Münchener Nät'zeit.

München, 23.. März. Vor dem Schwurgericht in München hatten sich wegen Totschlags der 28jährige Obergärtner Gustav Reubel aus München und wegen Beihilfe die 30jährige Mau­rerwitwe Erhardt zu verantworten, die bei der Befreiung Mün­chens von der Räteherrschaft im Mai 1919 einen Regiorungs- soldaten schwer mißhandelt und dann erschossen hatten. Der Staatsanwalt beantragte wegen dieses Vergehens gegen den Angeklagten Reubel 7 Jahre Zuchthaus und gegen die Mit­angeklagte Erhardt wegen Beihilfe 1>- Fahre Zuchthaus. DaS Urteil lautete gegen Reubel unter Einrechimng anderer Stra­fen ans 6 Jahre Zuchthaus und gegen die Erhardt au? « Monate Gefängnis.

Deutschdemokratischer Antrag zur körperlichen Ertüchtigung.

Dem Reichstag ist ein Antrag Heuß (D.d P.) zugegangen, der die Reichsrcgierung ersucht, im Benehmen mit den Länder- regicrungen dahin zu wirken, daß die Ablegung der staatliche« und akademischen Prüfungen jeder Art'in allen deutschen Hoch­schulen von der Beibringung einer Bescheinigung über die Prüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit abhängig gemacht wird. Ausgenomnien von der Verpflichtung sollen nur diejeni­gen Studenten sein, die aus Gründen körperlicher Untauglich­keit von der Teilnahme an den Leibesübungen befreit sind. Die deutschdemokratische Reichstagsfraktion hat einen Antrag ein­gebracht, den Satz der allgemeinen Umsatzsteuer mit sofortiger Wirkung auf ein halbes Prozent herabzusetzen.

Aus der Wahlbewegung.

Nürnberg, 23. März. Bei dem heutigen Empfang zu Ehren von Dr. Jarres ließ Geh.Rat Sachs -eine Begrüßungs- Worte in einen Treueschwur für Len nationalen Gedanken aus- llingen. Das Vorgeben der Bayerischen Bolkspartei die Dr